DE615602C

DE615602C - Luftverdichtende Niederdruck-Einspritzbrennkraftmaschine

Info

Publication number: DE615602C
Application number: DEB157661D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1932-09-30
Filing date: 1932-09-30
Publication date: 1935-07-08

Description

Luftverdichtende Niederdruck-Einspritzbrennkraftmaschine Die Erfindung bezieht sich auf eine luftverdichtende Niederdruck-Einspritzbrennkraftmaschine mit Selbstzündung im Normalbetrieb und gegebenenfalls Fremdzündung während der Anlaßperiode, in welcher die sonst nur in Dieselmaschinen mit hohen Verdichtungsdrücken verbrennbaren Schweröle; insbesondere auch Gasöl, verbraucht werden sollen. Erreichen läßt sich dies dadurch, daß man trotz niedrigen Verdichtungsdruckes die Verdichtungsluft durch geeignete Hilfsmittel auf eine so hohe Temperatur bringt, daß der eingespritzte Brennstoff sich. an ihr entzündet. Bei bekannten Maschinen, dieser Art brachte man im Brennraum des Arbeitszylinders metallische Auskleidungen an, die gegen.die eigentliche Zylinderwand isoliert waren und wärmeaufspeichernd wirkten. Auch trennte man die Zünd- und Brennkammer vom eigentlichen Arbeitsraum ab und bildete den Kolben als Verdrängerkolben aus, um die Verbrennungsluft in möglichst innige Berührung mit der Auskleidung zii bringen und so die Wärmeabgabe von der Auskleidung an die Luft zu fördern. Lediglich den Kolben mit seiner großen und gegenüber vier Auskleidung kalten Stirnfläche ließ man umverändert, so daß naturgemäß hierdurch der zu erzielende Erfolg stark beeinträchtigt, wenn nicht gar unmöglich gemacht wurde.
Der Erfindung gemäß wird dieser Nachteil bei luftverdichtenden Niederdruck-Einspritzbren.nkraftmaschinen mit Selbstzündung im Normalbetrieb und gegebenenfalls Fremdzündung während der Anlaßperiode, deren Kolben einen stufenförmigen, zylindrischen, als Verdränger ausgebildeten Aufsatz besitzt, welcher am Ende des Verdichtungshubes in eine vom eigentlichen Arbeitsraum abgetrennte Zünd- und Brennkammer eindringt, in die der Brennstoff eingespritzt wird und deren Seitenwände und obere Stirnwand durch gegen die eigentliche Zylinderwandung durch Luftspalte isolierte Einsätze gebildet «-erden, dadurch behoben, daß der mit Überströmbohrungen versehene Kolbenaufsatz vom Kolbenboden ebenfalls durch einen Luftspalt isoliert wird, der die untere Begrenzungswand für die abgetrennte Brennkammer bildende Ring dagegen mit der Zylinderwandung fest verbunden ist.
Die besonders aufgesetzte Kolbenstufe bietet auch noch den Vorteil, daß sie die Umstellung einer bereits vorhandenen Brennkraftmaschine für leicht entzündlichen Brennstoff (beispielsweise Benzin) auf den Betrieb mit schwer entzündlichem Brennstoff (z. B. Gasöl) ermöglicht, indem der Zylinderraum vor der Zündstelle durch Ein.legung eines Ringes eingeengt, die Kolbenstufe von kleinerem Durchmesser auf den Kolben aufgesetzt und außerdem der Zündraum mit den bekannten Einsätzen ausgerüstet wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Brennkraftmaschine gemäß der Erfindung veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i die Stellung bei Beendigung des Verdichtungshubes und Abb. 2 die Stellung kurz vorher, hei welcher die aufgesetzte Kolbenstufe in die Einengung einzudringen beginnt.
Der Zündraum q, in dem das Gemisch im Augenblick der Zündung unter höchster Verdichtung eingeschlossen ist, wird vor allem. durch die auf den Kolben b aufgesetzte Stufe i erhitzt, die nicht mit .dem übrigen Kolbenkörper b aus einem Stück besteht, sondern auf diesen besonders aufgesetzt ist, so daß durch die Trennung der Wärmeübergang und die Wärmeableitung erschwert wer-den, um so die Kolbenstufe in verstärktem Maße als Mittel zur Erwärmung des Inhaltes des Raumes q wirksam zu machen. In bekannter Weise sind außerdem mit kleinem Abstand an der Seitenwandung a des Zündraumes ein Metallring z und unter der Zylinderdeckelfläche c ebenfalls mit kleinem Abstand eine Ringplatte 3 eingesetzt, so daß auch diese Einsatzteile möglichst vor Abkühlung geschützt sind und deshalb sich auch wirksam an der Erhitzung des Rauminhaltes beteiligen. Der Abstand zwischen den Einsatzteilen und den bedecktem Flächen kann beispielsweise in der Weise hergestellt werden, d'aß kleine Erhöhungen auf den Außenflächen dieser Einsatzteile vorgesehen sind. In dem Einsatzring :2 und der Einsatzplatte 3 sind Aussparungen für den, Durchtritt der Brennstoffdüse, der Kerze und der Ventilteller angeordnet. Die aufgesetzte Kolbenstufe i bat Kunäle n für den Durchgang der Luft, die beim Übergang des Kolbens aus der Stellung nach Abb. a in die Stellung nach Abb. i aus dem Ringraum p, der sich unter dem einengenden Ring lt befindet, durch die Kanäle hin@durchgepreßt wird.
Die Arbeitsweise einer solchen Maschine ist folgende: Zunächst wird die.Maschine angelassen; indem ihr zweckmäßig durch eine Zusatzleitung für kurze Zeit Benzin als Brennstoff zugeführt wird, damit sich die Zylinderwandungen erwärmen, wobei mittels einer Zündkerze g die Zündung erfolgt. Sobald die Maschine kurze Zeit gelaufen ist und die Wandungen sich erhitzt haben, stellt man die Brennstoffzufuhr auf Schweröl um, wobei gleichzeitig oder auch kurz nachher die elektrische Zündung g abgeschaltet wird. Die aus dem Raum p durch die Kanäle za am Ende des Verdichtungshubes in den Raum q eingepreßte hochverdichtete Luft wird an dem inzwischen rotglühend gewordenen Material der die Kanäle n enthaltenden, vor schneller Abkühlung geschützten, besonders aufgesetzten Kolbenstufe i zusätzlich in weitgehendem Maß erhitzt. Die so erhitzte Luft dient gleichzeitig zur Durchwirbelung des im Raum q bereits befindlichen Gemisches, das sich. an den Einsätzen z und 3, die ebenfalls etwa rotglühend sind, erhitzt hat. Die Selbstzündung ergibt sich bei Schwerölbetrieb bereits, wie Versuche gezeigt haben, bei einem Verdichtungsdruck von nur 7 Atü.

Claims

PATENTANSPRUCH: LuftverdichtendeNiederdruck-Einspritzbrennkraftmaschine mit -Selbstzündung im Normalbetrieb und gegebenenfalls Fremdzündung während der Anlaßperiode, deren Kolben einen stufenförmigen zylindrischen, als Vendränger ausgebildeten Aufsatz besitzt, welcher am Ende des Verdichtungshubes in eine vom eigentlichen Arbeitsraum abgetrennte Zünd- und Brennkammer eindringt, in die der Brennstoff eingespritzt wird und deren Seitenwände und obere Stirnwand durch gegen die eigentliche Zylinderwandung durch Luftspalte isolierte Einsätze gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, daß der mit Gberströmbohrungen (7a) versehene Kolbenaufsatz (i) vorn Kolbenboden (b) ebenfalls durch einen Luftspalt isoliert wird, der die untere Begrenzungswand für die abgetrennte Brennkammer (q) bildende Ring (lc) dagegen mit der-Zylinderwandung fest verbunden ist.