-
Verfahren und Vorrichtung zum Auswaschen von flüchtigen Bestandteilen
aus Gasen Es ist vorgeschlagen worden, die Auswaschung von Kohlenwasserstoffeh aus
Leuchtgas hinter dem Gasbehälter vorzunehmen. Das hat zur Folge, daß die zu behandeln.de
Gasmenge entsprechend der jeweiligen Abnahme in weiten Grenzen schwankt. Dieser
Schwankung müßte also auch der Betrieb der Waschanlage angepaßt werden. Das läßt
sich ohne besondere Schwierigkeiten bei dem Wäscher selbst, z. B. einem Hordenwäscher,
durchführen, indem die Waschölmenge der jeweiligen Gasmenge durch irgendeine Regeleinrichtung
angepaßt wird. Schwierigkeiten verursacht dagegen eine schwankende Belastung der
Abtreibcanlage, bei der es auf ein genaues Einhalten der Abtreibe- und Kühltemperaturen
ankommt.
-
Die Erfindung hat demnach zum Ziele, eine Anlage zur Auswäschung von
Kohlenwasserstoffeh aus Gasen so einzurichten, daß der Wäscher selbst mit wechselnder
Gasmenge betrieben werden kann, die Abtreibeanlage dagegen mit einer konstanten
Gasmenge arbeitet.
-
Zu dem Zweck wird gemäß der Erfindung zwischen Wäscher und Abtreibeaülage
eine Puffereinrichtung eingeschaltet, die gestattet, eine wechselnde Waschölmenge
aus dem Wäscher aufzunehmen und der Abtreibeanlage eine konstante, zu verarbeitende
Waschölmenge zuzuführen. Diese Puffereinrichtung besteht aus einem Behälter für
das beladene Waschöl und einem Behälter für das aus der Abtreibeanlage zurückfließende
Waschöl, die in besonderer Weise miteinander gekuppelt sind. Hinter dem Behälter
für das beladene Waschöl ist eine Zubringerpumpe für die Waschölmenge angeordnet,
die mit konstanter Leistung arbeitet. Hinter dem Behälter für das frische Waschöl
ist eine Pumpe angeordnet, die das Waschöl aus diesem auf den Waschturm fördert.
Die Leistung dieser Pumpe kann durch eine geeignete Regeleinrichtung der jeweiligen,
zu verarbeitenden Gasmenge angepaßt werden. In der Leitung dieser Waschölp.umpe
zum Waschturm ist ein Ventil angeordnet, das von einer Schwimmereinrichtung im Behälter
für das beladene Öl gesteuert wird. Diese Schwimmereinrichtung wirkt in der Weise,
daß die Zuführung von frischem Waschöl auf :den Wäscher gedrosselt wird, wenn die
Ölmenge in dem Behälter für das verbrauchte Waschöl eine bestimmte Menge übersteigt.
Man nimmt dabei in Kauf, daß in diesem Fall zu wenig Waschöl auf den Wäscher gepumpt
wird und das Gas teilweise unausgewaschen den Waschturm verläßt. Dieser Zustand
tritt dann ein, wenn die zu behandelnde Gasmenge und dementsprechend die Waschöhnenge
so steigt, daß die mit konstanter Leistung arbeitende Zubringerpumpe nicht genügend
Waschöl aus dem Behälter für das beladene Öl herausnimmt. Im umgekehrten Fall, d.
h. wenn die Gasmenge unter die normale Menge sinkt und infolgedessen die Waschölpumpe
weniger Waschöl aus dem Frischölbehälter entnimmt und dieser evtl. überlaufen könnte,
kann durch
eine Überlaufleitung von dem Frischölbehälter zu dem
anderen Behälter Waschöl überlaufen. Hierbei nimmt man es in Kauf, daß eine gewisse
Menge des bereits behandelten Waschöls nochmals in die Abtreibeanlage gefördert
wird.
-
In der Alybildung ist eine tierartige Anlage zur Ausführung des Verfahrens
dargestellt. Das Leuchtgas wird in dem Waschturm r in üblicher Weise mit einem geeigneten
Waschöl gewaschen. Das beladene Waschöl fließt in den Behälter 2 ab. Von hier aus
wird es durch die Zubringerpumpe 3 über einen Waschölvorwärmer q. und einen Röhrenofen
5 in den Verdampfer 6 gedrückt. Die hier entstehenden Dämpfe werden in der nachfolgenden
Kondensationsanlage, die hier aus drei Kolonnen besteht, fraktioniert kondensiert.
Aus dem Verdampfer 6 fließt das Waschöl zurück durch den Vorwärmer q. und einen
Waschölkühler 7 in den Waschölbehälter B. Von hier aus wird es durch die Waschölpumpe
g dem Waschturm i wieder zugepumpt. An dem Waschölbehälter 2 ist eine Schwimmereinrichtung
io angeordnet. Diese steuert Ventile i i in der Waschölleitung 12, und zwar in der
Weise, daß bei Erreichen eines bestimmten ölspiegels im Behälter 2 die Leitung i2
gedrosselt wird. Die Behälter :2 und 8 sind durch eine Überlaufleitung 13 miteinander
verbunden. Durch diese fließt indem Fall Öl aus. dem Behälter 8 in den Behälter
:2, wenn in dem Behälter B. ein gewisser Ölspiegel erreicht wird.
-
Der Betrieb dieser Anlage geht dann in folgender Weise vor sich: Die
Behälter 2 und 8 sind mit beladenem bzw. frischem Waschöl beschickt. Die Pumpe 3
läuft mit stets konstanter Drehzahl, so daß dem Verdampfer 5 immer dieselbe Waschölmenge
zugeführt wird. Bei normalem Tagesverbrauch an Gas ist die Leistung der Anlage derart,
daß der Ölspiegel in 2 allmählich sinkt und der des Behälters 8 steigt. Zur Zeit
des Spitzenverbrauches an Gas wird das Ventil der Umgehungsleitung an der Pumpe
g dem Gasverbrauch entsprechend geöffnet, so daß auf den Wascher i eine größere
Waschölmenge aufgegeben wird. Während dieser Zeit wird der Ölspiegel in 8 sinken
und in 2 steigen. Nach Absinken des Gasverbrauches fängt das Spiel von neuem an.
Wird das Ventil der Umgehungsleitung versehentlich zu weit geöffnet, so daß der
Ölspiegel in 2 zu rasch ansteigt, so tritt in 2 bei einem vorausbestimmten Stand
des ölspiegels die Absperreinrichtung io und i i in Tätigkeit, wodurch Ventil i
i gesperrt wird, und die Förderung erfolgt nur noch über die Umgehungsleitung. Für
den umgekehrten Fall ist die Sicherung mittels der Leitung 13 vorgesehen.
-
Es ist bereits vorgeschlagen worden, den Betrieb eines GAwäschers
den schwankenden Gasmengen .durch Veränderung der Waschölmenge anzupassen, und andererseits
ist es bekannt, eine Abtreiberanlage mit konstanter Waschölmenge arbeiten zu lassen..
Dadurch daß, wie es im vorliegenden Falle Bedingung ist, die Auswaschung der flüchtigen
Bestandteile hinter .dem Gasbehälter vorgenommen wird, ergeben sich andere Bedingungen.
Im ersten Fall ist die Gasförderung durch die Waschanlage verhältnismäßig konstant.
Im vorliegenden Fall dagegen schwankt die Gasabgabe in einem sehr beträchtlichen
Verhältnis. Es ist hier dann nicht mehr mit den bekannten Mitteln, nämlich die Waschölmenge
der schwankenden Menge anzupassen, auszukommen. Man kann vielmehr erst dann einerseits
die Abtreiberanlage konstant betreiben, andererseits den schwankenden Waschbedingungen
im Wäscher gerecht werden, wenn man nach dem oben beschriebenen Verfahren der Erfindung
arbeitet.