DE610946C - Schalter mit Lichtbogenloeschung durch stroemendes Druckgas - Google Patents

Description

Wie im Hauptpatent 599 314 ausgeführt, ist es für den störungslosen Betrieb eines Druckgasschalters erforderlich, die Kontaktdistanz bis zur Erreichung der für die Löschung günstigen Zone rasch zu vergrößern. Sodann soll der bewegliche Kontakt bis nach beendigter Löschung in der günstigen Löschzone verbleiben und darauf der Hub bis auf die zur dauernden Isolierung der Spannung erforderliche Distanz weiter vergrößert werden können. Zu diesem Zwecke wird nach dem Hauptpatent ein Schalter verwendet, bei welchem beim Ausschaltvorgang der bewegliche Kontakt im zulässigen Löschbereich mindestens einmal seine Bewegungsrichtung umkehrt, also in eine schwingende Bewegung versetzt wird. Diese schwingende Bewegung wird durch einen elastischen Aufprall der bewegten Masse des Schalters auf einen Gaspuffer erzeugt, welcher nach Ablauf der Schwingungen die Weiterbewegung des Kontaktes in die Auschaltstellung ge-, stattet. Hierbei besteht die Betätigungseinrichtung des beweglichen Kontaktes aus einem 'Druckzylinder, in welchem mittels Druckgas der Kolben der Betätigungsstange des beweglichen Kontaktes bewegt wird. Der Druckzylinder ist durch eine mittels einer schwachen Feder gegen einen Anschlag am Druckzylinder gedrückte dünne Aufprallplatte in eine untere und eine obere Druckkammer geteilt. In der oberen Druckkammer befinden sich die Ein- und Auslaßöffnungen für das Druckgas. ■ Die Aufprallplatte hat gegenüber der inneren Wandung der unteren Druckkammer ein kleines Spiel. Drückt nun beim Ausschaltvorgang der Kolben der Betätigungsstange des beweglichen Kontaktes die Aufprallplatte von dem Anschlag, so kann das Druckgas infolge des Spiels dieser Platte gegenüber der Wandung der unteren Druckkammer aus dieser Druckkammer in die obere Druckkammer entweichen. Da aber dieses Spiel sehr klein ist, so bewegt sich der Kolben nur langsam in der Richtung der Aus- schaltstellung weiter, wobei oft unerwünschte Störungen auftreten, die den Betrieb des Schalters beeinträchtigen.

Die Erfindung betrifft nun eine besonders zweckmäßige bauliche Ausbildung eines solchen Druckgasschalters und besteht darin, daß das für die Bewegung des beweglichen Kontaktes in die Einschaltstellung des Schalters nötige Druckgas durch eine in der Kontaktbetätigungsstange und in deren Kolben vorgesehene Bohrung in den Druckzylinder eingeführt wird und beim Ausschaltvorgang durch ein durch die untere Druckkammer in die obere Druckkammer vorstoßendes Ableitungsrohr entweicht.

Die Zeichnung zeigt als Ausführungsbeispiel eine Betätigungseinrichtung für einen Druckgasschalter nach der Erfindung. Sie besteht aus einem Druckzylinder 7, in welchem in einer Führung 4 die mit einem Kolben 6 versehene Betätigungsstange 5 für den beweglichen Kontakt angeordnet ist. Die Stange 5 und der Kolben 6 besitzen eine zentrale Bohrung 13,16, 18, durch die das für den Einschaltvorgang erforderliche Druckgas unter den Kolben in den Druckzylinder 7 eingeführt wird. Durch den unteren Abschluß des Druckzylinders ist ein Rohr 15 durch die unter© Druckkammer in die obere Druckkammer vorgestoßen, durch welches das Druckgas während des Ausschaltvorganges entweichen kann und welches durch das Auslaßventil 8 gesteuert wird. Eine dünne Aufprallplatte 11 wird durch eine schwache Feder ao 12 gegen einen am oberen Ende des Ableitungsrohres 15 vorgesehenen Anschlag 9 gedrückt und teilt den Druckzylinder in eine obere und eine untere Druckkammer.

Die Einschaltkraft wird bei geschlossenem Ventil 8 durch Druckgas unter dem Kolben 6 erzeugt. Der Ausschaltvorgang wird durch öffnen des Ventils 8 eingeleitet. Dabei entleert sich die obere Kammer des Druckzylinders 7 zwischen dem Kolben 6 und der Platte 11 sehr rasch, während die untere Kammer, die durch die als Ventil wirkende Aufprallplatte abgeschlossen ist, unter Druck verbleibt, so· daß nach dem Aufschlagen des Kolbens auf 'die Aufprallplatte die Bewegung desselben und damit die Bewegung des beweglichen Kontaktes in der Ausschaltrichtung aufgefangen und umgekehrt wird. Nach dem Abwerfen des Kolbens erfolgt ein zweiter schwächerer Aufprall, worauf sich der gleiche Vorgang, immer schwächer werdend, wiederholt, bis die Schwingung beendet, d. h. bis infolge des geringen Spiels der Aufprallplatte und der unteren Bohrung 18 des Kolbens 6 gegenüber dem oberen Teil des Ableitungsrohres 15 so viel Druckgas aus der unteren Druckkammer entwichen ist, daß der Kolben 6 rasch seine Bewegung in der Äusschaltrichtung fortsetzen kann. Damit diese Bewegung mit der erforderlichen Geschwindigkeit vor sich gehen kann, muß dafür gesorgt werden, daß sich die untere Druckkammer nach Beginn der Weiterbewegung des beweglichen Kontaktes in der Ausschaltvorrichtung rasch entleeren kann. Zu diesem Zwecke wird der Aufprallplatte 11 gegenüber dem Ableitungsrohr 15 ein Spiel 10 gegeben, das unten größer ist als oben. Unterschreitet nun nach Beendigung der Schwingungen die Aufprallplatte 11 den Rand 17 am Rohr 15, so beginnt sich auch die untere Druckkammer rasch zu entleeren, so daß nach der Beendigung der Schwingungen die Weiterbewegung des Kontaktes in die Ausschaltstellung schnell und störungslos vor sich geht.

Claims (3)

1. 65 Patentansprüche:

   i. Schalter mit Lichtbogenlöschung durch strömendes Druckgas nach Patent 599 314, bei welchem die schwingende Bewegung des beweglichen Kontaktes durch einen elastischen Aufprall eines mit dem bewegten Kontakt verbundenen Kolbens auf einen in einem Druckzylinder eingeschlossenen Gaspuffer erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (6) und die mit ihm verbundene Kontaktbetätigungsstange (5) hohl ausgebildet sind (13, 16, 18) und im Druckzylinder (7) ein durch die untere Druckkammer in die obere Druckkammer vorstoßendes Ableitungsrohr (15) vorgesehen ist und daß das Einschalten des Schalters durch Einleiten von Druckgas durch die hohle Kontaktbetätigungsstange (5) unter den Kolben (6) erfolgt und das Ausschalten durch Ableiten des Druckgases durch das Rohr (15) eingeleitet wird.
2. 2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ableitungsrohr (15) an seinem freien Ende einen An-. schlag (9) für die Aufprallplatte besitzt.
3. 3. Schalter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser des Ableitungsrohres (15) vom Rande (17) ab sich nach unten rasch verjungt, so daß die Aufprallplatte (11) gegenüber diesem Rohr unten ein größeres Spiel (10) hat als oben.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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