DE609878C

DE609878C - Elektromagnetisch-thermisch wirkender UEberstrom- bzw. Nullspannungs-Ausloeser

Info

Publication number: DE609878C
Application number: DEA62445D
Authority: DE
Original assignee: Ateliers de Constructions Electriques de Delle SA
Current assignee: Ateliers de Constructions Electriques de Delle SA
Priority date: 1931-06-24
Filing date: 1931-06-24
Publication date: 1935-03-05

Description

Die Erfindung betrifft einen elektromagnetisch-thermisch wirkenden Überstrom- bzw. Nullspannungs-Auslöser mit einer auf dem Anker oder Magneten sitzenden Hilfsspule, S die durch einen vom Hauptstrom bzw. von der Hauptspannung gesteuerten Thermostaten geschlossen bzw. geöffnet wird. Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß bei transformatorischer Beheizung des Thermostaten ein von einem unter dem Einfluß des Überstrom- bzw. Nullspannungselektromagneten stehenden besonderen Anker gesteuerter Unterbrecherkontakt, welcher in .Serie zur Sekundärwicklung und zum Thermostaten

*5 liegt, normal den Stromkreis des Thermostaten offen hält.

Gegenüber bekannten Anordnungen, bei welchen der Heizstromkreis des Thermostaten elektromagnetisch geschlossen, dann der erhitzte Thermostat deformiert und darauf der zu überwachende Stromkreis auf elektromagnetischem Wege geöffnet wird, hat die Einrichtung nach der Erfindung einerseits den Vorteil der Einfachheit, indem nur eine einzige Primärwicklung vorhanden ist, die zugleich in der Ausrückspule und in der Heizleitung des Thermostaten einen Strom induziert, anderseits kann bei der Anordnung nach der Erfindung, weil der Thermostat und die Sekundärwicklung sich in ein und demselben Stromkreis befinden, eine bestimmte Deformationsdauer des Thermostaten 'erreicht werden. Es ist zwar an sich nicht neu, einen Thermostaten transformatorisch zu beheizen, jedoch sind bei bekannten Anordnungen, die ³S transformatorische Beheizung benutzen, nur zwei Arbeitsstufen vorhanden, weil der Sekundärkreis mit dem Thermostaten ständig geschlossen ist, was zu einer unbestimmten Deformatiionisdauer des Thermostaten führt. Außerdem ist die Konstruktion umständlich, weil je eine besondere Wicklung zur Heizung des Thermostaten und zur Ausrückung dient, und schließlich ist auch mangels Anwendung einer Hilfsspule die Ausrückkraft zu gering.

Bei der Anordnung nach der Erfindung ergibt sich also gegenüber bekannten Vorschlägen durch die Unterbrechung des den Thermostaten beheizenden induzierten Stromes in geeigneten Zeitpunkten die Möglichkeit, eine dreistufige Arbeitsweise (elektromagnetisches Schließen des Heizstromkreises!, Deformierung des Thermostaten, elektromagnetisches Öffnen des Hauptstromkreises) mit großer Genauigkeit und starker Ausrückkraft durchzuführen.

Wenn der den Unterbrecherkontakt des Thermostaten steuernde Anker in einem besonderen magnetischen Kreis liegt, der ebenfalls von der Hauptwicklung des Auslösers induziert wird, so werden allein durch die Hauptwicklung vier Funktionen ausgeführt: Schließen des Heizstromkreises, Heizung des Thermostaten, Hervorbringung der Anzugskraft für den Schalthebel und Erregung der Hilfsspule zur Erzeugung einer zusätzlichen Anzugskraft. Dabei tritt das Schließen des Heizstromkreises nur bei einer bestimmten

Ausrückstromstärke ein, so daß die Verzöge rungswirkung der Vorrichtung, auf die es ankommt, nur von einer bestimmten Ausriickstromstärke an in Tätigkeit tritt. Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Anordnung nach der Erfindung schematisch dargestellt, und zwar in der Ruhelage. Der magnetische Hauptkreis C besteht aus drei senkrechten Schenkeln, deren ίο mittlerer die Hauptwicklung P trägt, welche gleichzeitig zwei magnetische Hilfskreise C¹ und C² erregt. Die Wicklung/' kann entweder unmittelbar oder mittels der Sekundärwicklung eines Stromwandlers gespeist werden.

Der magnetische HilfskreisC¹ umfaßt eine normalerweise offene Sekundärwicklung 5 und die bimetallische Lamelle T¹, T², die den Stromkreis einer Hilfswicklung A steuert. Die Wicklung^, wird von dem zweiarmigen Schwinghebel getragen, welcher den Anker des magnetischen Hauptkreises bildet. Im Stromkreis der Hilfswicklung 5 und der mit dieser in Reihe liegenden Lamelle T¹, Τ² ist as eine normal offene Unterbrechungsstelle vorgesehen, deren beweglicher Kontakt K an dem Anker M eines zweiten magnetischen Hilfskreises C² sitzt. Wird der Kreis C² durch die Wicklung P erregt, so wird der Anker M an das Ende N des Kreises C² angezogen, so daß der Kontakt K. die Unterbrechiingsstelle schließt.

Die Anzugsgeschwindigkeit des Ankers M wird durch eine Feder R oder eine entsprechende andere Vorrichtung geregelt.

Der auf der Zeichnung dargestellte magnetische HilfskreisC² ist von dem Hauptmagnetkreis C unabhängig. Er kann aber auch mit diesem vereinigt sein oder auch mit dem Hilfskreis C¹, welcher ebenfalls durch die Hauptwicklung P erregt wird.

Die Arbeitsweise des Auslösers ist folgende :

Bei einem Überstrom wird der Ankert des magnetischen Kreises C² angezogen, und sein Kontakt .AT schließt den Stromkreis der Sekundärwicklung S, in welcher der Thermostat liegt. Infolge Erwärmung biegt sich der Thermostat T¹, Γ² durch und schließt den Stromkreis der Hilf swicklung A, mit der Wirkung, daß der zweiarmige Anker des Hauptmagnetkreises C zum Ausschwingen gebracht wird und den Ausschalter des zu überwachenden Stromkreises mechanisch entklinkt.

Das Ansprechen des Thermostaten T¹, T² ist nicht ausschließlich von dem Überstrom selbst abhängig, sondern auch von der Zeitdauer des Überstromes desselben. Bei einem starken Überstrom sehr kurzer Dauer tritt der Auslöser nicht in Tätigkeit; er gewährt So also alle Vorteile der direkten und sekundären Auslöser und gestattet zugleich die Regelung der Verzögerung und die Regelung des zulässigen Überstromes.

Die dargestellte Vorrichtung gilt für den Fall, daß die Primärwicklung durch den Strom gespeist wird. Liegt die Wicklung an Spannung, so würde normalerweise das linke Ende des Schwinghebels des magnetischen Hauptkreises gegen den linken Arm dieses Kreises anliegen.

Claims

Patentansprüche:

i. Elektromagnetisch-thermisch wirkender Überstrom- bzw. Nullspannungs-Auslöser mit einer auf dem Anker oder Magneten sitzenden Hilfsspule, die durch einen vom Hauptstrom, bzw. von der Hauptspannung gesteuerten Thermostaten geschlossen bzw. geöffnet wird, dadurch gekennzeichnet, daß bei transformatorischer Beheizung des Thermostaten (T¹, T²) ein von einem unter dem Einfluß des Überstrom- bzw. Nullspannungs-Elektromagneten stehenden besonderen Anker (M) gesteuerter Unterbrechierkontakt (K.), welcher in Serie zur Sekundärwicklung (5) und zum Thermostaten (T¹, T²) liegt, normal den Stromkreis des Thermostaten offen hält. go
2. Elektromagnetisch-thermisch wirkender Überstrom- bzw. Nullspannungs-Auslöser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der den Unterbrecherkontakt (K) steuernde Anker (M) in einem von der Hauptwicklung (P) des Auslösers induzierten besonderen magnetischen Kreise (C²) liegt.
3. Elektromagnetisch-thermisch wirkender Überstrom- bzw. Nullspannungs-Auslöser nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der besondere magnetische Kreis (C²). von dem magnetischen Hauptkreis (C) des Auslösers getrennt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen