DE60964C

DE60964C - Verfahren und Vorrichtung zum Härten ebener oder plattenförmiger Körper, wie Sägeblätter, Maschinenmesser u. dergl

Info

Publication number: DE60964C
Application number: DENDAT60964D
Authority: DE
Original assignee: WÜSTER & Co. in Wien I., Hohenstaufengasse 1
Anticipated expiration: 1911-05-29

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

WÜSTER & CO. in WIEN.

Maschinenmesser u. dergl.

Das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Verfahren hat den Zweck, dem beim Härten plattenförmiger Körper oder Streifen aus Stahl, wie Sägeblätter, ebene Messer oder dergleichen, durch Erhitzen und nachfolgendes Abschrecken in OeI oder sonstigen abkühlenden Flüssigkeiten stets eintretenden Uebelstande, dafs diese Körper, während sie rasch erkalten, sich verziehen, d. h. eine wellenförmige oder ähnliche unregelmäfsige oder windschiefe Form annehmen, vorzubeugen und zu erzielen, dafs die Körper sich nach ihrem Erkalten in einem möglichst ebenen Zustande befinden.

Dies wird der Erfindung gemäfs dadurch erreicht, dafs die zu härtenden Gegenstände, nachdem sie auf die erforderliche Temperatur erhitzt und in die abkühlende Flüssigkeit gebracht worden sind, innerhalb der Flüssigkeit zwischen zwei ebenen Flächen, welche vertical, schräg oder auch horizontal angeordnet sein können, derart eingeklemmt werden, dafs sie sich., während des Erkaltens nicht verziehen können.

Der zur Durchführung dieses Verfahrens dienende Apparat ist dadurch gekennzeichnet, dafs in dem die Kühlflüssigkeit (OeI, Thran oder dergleichen) enthaltenden Behälter ein oder mehrere Paare vortheilhaft aus Gufseisen hergestellte, mit ebenen Flächen versehene Backen angeordnet sind, welche mittelst eines geeigneten Mechanismus derart genähert werden können, dafs die zu härtenden Gegenstände, während sie in der Kühlflüssigkeit sich befinden, zwischen den ebenen Flächen dieser Backen geklemmt werden.

In beiliegender Zeichnung ist ein zur Durchführung dieses Härteverfahrens dienender Apparat dargestellt, und zwar ist:

Fig. ι ein Querschnitt durch einen mit beweglichen Backen und mit verticalen Klemmflächen versehenen Apparat,

Fig. 2 eine Draufsicht auf denselben.

Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist in dem die Kühlflüssigkeit enthaltenden Behälter A eine feststehende Backe B angeordnet, welche seitlich ebene Flächen b besitzt. Dieser Backe B gegenüber stehen ebenfalls mit je einer ebenen Fläche c versehene bewegliche Backen C, welche mittelst Augen c¹ längs zweier an der Backe B befestigten Führungsstangen d verschiebbar sind. Diese Stangen sind durch die Theile f mit einander verbunden, an deren Innenseiten sich Lagerungen^/¹ für die drehbaren Wellen g befinden, welche mittelst je eines Griffhebels g¹ gedreht werden und mit Excentern oder excentrischen Daumen g² versehen sind, die bei der Drehung der Wellen g die beweglichen Backen C gegen die Backe B hinbewegen, wodurch der zwischen den Backen eingeschobene zu härtende Körper h während des raschen Abkühlens geklemmt wird, so dafs er sich nicht verziehen kann. Das Entfernen der Backen C von der festen Backe B nach vollzogener Härtung besorgen die Federn k, welche zwischen den Augen c¹ und den Bunden d^l der Führungsstangen d auf letztere geschoben sind.

Die Klemmbacken B und C werden vortheilhaft hohl hergestellt und während der Verwendung durch Hindurchleiten von Kühlwasser auf niedrige Temperatur gehalten.

Selbstverständlich kann man statt zweier beweglicher Klemmbacken C auch nur eine solche anordnen.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Ein Verfahren, das Verziehen plattenförmiger, ebener Körper aus Stahl, wie Sägeblätter, Messer oder dergleichen, beim Härten durch Eintauchen in Kühlflüssigkeit zu verhindern, darin bestehend, dafs man die Körper, während sie in der Kühlflüssigkeit erkalten, der pressenden Wirkung von ebenen Flächen aussetzt.
Zur Durchführung des unter i. angegebenen Verfahrens ein Apparat, gekennzeichnet durch in dem die Kühlflüssigkeit enthaltenden Behälter angeordnete hohle Prefsbacken B C, welche mit ebenen Seitenflächen versehen sind, zwischen welchen die zu härtenden Gegenstände, nachdem sie in die Kühlflüssigkeit eingetaucht worden sind, geprefst werden, wobei während des Pressens durch die Prefsbacken Kühlwasser geleitet wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.