DE609551C

DE609551C - Verfahren zur Herstellung von Stampfkuchen mit in der Mitte angeordneten senkrechtenGasabzugskanaelen in Stampfkaesten fuer die Beschickung von Koksoefen mit liegenden Ofenkammern

Info

Publication number: DE609551C
Application number: DE1930609551D
Authority: DE
Original assignee: E H GUSTAV HILGER DR ING
Current assignee: E H GUSTAV HILGER DR ING
Priority date: 1930-10-12
Filing date: 1930-10-12
Publication date: 1935-02-18

Description

Verfahren zur Herstellung von Stampfkuchen mit in der Mitte angeordneten senkrechten Gasabzugskanälen in Stampfkästen für die Beschickung von Koksöfen mit liegenden Ofenkammern Bei der Herstellung von Stampfkuchen für die Beschickung von Koksöfen mit liegenden Ofenkammern erfolgt die Verdichtung des Brennstofffes im Stampfkästen durch Stampfen oder Pressen. Zum leichteren Abzug der bei der Verkokung entstehenden D estillationsgase ,erden im verdichteten Kohlenkuchen durch Einpressen oder Umstampfen von Rohren oder Dornen Hohlkanäle gebildet. Da diese Rohre oder Dorne vor dem Einfahren des Brennstoffblockes in die Ofenkammer aus dem Besatz herausgezogen werden, wobei dieser wieder gelockert wird, kommt es häufig vor, daß- der Kohlenkuchen beim Einfahren wieder zerfällt oder innerhalb der Ofenkammer beim Herausziehen der Bodenplatte durch den Stirndruck der Besatz maschine zerdrückt wird. -Man hat daher statt der Dorne oder Rohre in der Mitte des Stampfkuchens ein über die ganze Länge desselben reichendes Blech eingestampft, welches zusammen mit dem Stampfkuchen_in die Ofenkammer eingefahren und erst dann zur Bildung eines Gasabzugsschachtes seitlich herausgezogen wird. Bei der Größe der modernen Ofenkammern ist es äber an sich schon schwierig, eine entsprechend große ebene Blechplatte herzustellen, und noch schwieriger, diese Blechplatte so aus dem Stampfkuchen herauszuziehen, daß er nicht zerfällt. Außerdem erfordert die Herstellung der jetzt verwendeten: Stampfkuchen mit einer Breite von nur ¢5 cm und einer Höhe von ¢ m und mehr einen verhältnismäßig hohen Wasserzusatz, um eine genügende Standfestigkeit zu erreichen. Die Folge davon ist, daß man vielfach den Brennstoff unmittelbar in die Ofenkammer einfüllt und dort verdichtet oder daß man auf die Anbringung der Gasabzugskanäle im Stampfkuchen Verzicht leistet, obwohl dies für die Beschagenheit des erzeugten Kokses nachteilig ist.
Zweck der Erfindung ist es, trotz der erwähnten Schwierigkeiten einen in der Mitte mit Gasabzugskanälen versehenen Stampfkuchen genügender - Festigkeit in Stampfkästen herzustellen und ihn so in die liegende Ofenkammer einzubringen, daß die erzeugten Gasabzugskanäle im Stampfkuchen unversehrt bleiben. Die Erfindung . beruht in der Hauptsache auf der Anwendung eines bereits für die Verdichtung des Brennstoffbesatzes in den Ofenkammern-von Koksfüllöfen vorgeschlagenen kombinierten Verdichtungsverfahrens auf die Verdichtung des Brennstoffes im Stampfkasten. Dieses bei Koksfüllöfen verwendete Verfahren besteht darin, daß der Brennstoff unter der an sich üblichen Einlagerung von Rohren oder Dornen zum Erzeugen der senkrechten Gasabzugskanäle zunächst einer Vorverdichtung mittels geeigneter Rührkörper, wie Rührstangen oder Schwenkplatten, und hierauf einer Nachverdichtung durch Stampfen oder Pressen unterworfen wird. Der so entstandene Stampfkuchen wird dann bei dem Verfahren nach der Erfindung zusammen mit den zum Herstellen der Gasabzugskanäle dienenden Rohren oder Dornen in die Ofenkanuner eingefahren, und diese Rohre oder Dorne werden erst in der Ofenkammer durch besondere in der Decke der Ofenkammer für diesen Zweck angebrachte öffnungen aus dem Brennstoffblock herausgezogen, nachdem die Bodenplatte unterhalb des Stampfkuchens in üblicher Weise seitlich aus der Ofenkammer entfernt worden ist.
Die beanspruchte Erfindung ist also nicht das Verdichtungsverfahren des Kohlebesatzes als solches, sondern seine Anwendung bei der Herstellung von Kohlekuchen in Stampfkästen unter Einlagerung von Dornen usw., -die erst nach Einführen des Kuchens in die Kokskammer herausgezogen werden.
Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, daß durch das angewendete Verdichtungsverfahren ein Brennstoffblock erzeugt wird, dessen Dichtigkeit derjenigen eines massiven Kohlenblockes nahekommt und dessen Standsicherheit infolge des gegenseitigen yerkrallens der Brennstoffteilchen viel größer ist, als wenn er nur durch Stampfen oder Pressen hergestellt worden wäre, während die zum Herstellen 'der Gasabzugskanäle dienenden, beim Einfahren des Kohlekuchens in. die Ofenkammer und während des Zurückziehens der Bodenplatte im Brennstoff verbleibenden Rohre oder Dorne jede vorzeitige Lockerung des Kohlekuchens hintenanhalten und verhindern, daß durch- den Druck des Schildes der Besatzmaschine die gebildeten Hohlkanäle zerdrückt werden. Beim Herausziehen der Rohre oder Dorne nach Einfahren des Kohlekuchens in den Ofen können diese etwas gedreht werden, was das Herausziehen erleichtert und die Gefahr der Lockerung des Brennstoffes vermindert.
Zur Durchführung des neuen Verfahrens dient eine Beschickungsmaschine, die an der Füllseite des Ofens verfahrbar ist und die neben der Einrichtung zum Vor- und Nachverdichten des Brennstoffes noch eine Einrichtung zum Einsenken der zur Herstellung der Gasabzugskanäle dienenden Rohrs oder Dorne in den Stampfkasten enthält.- Diese Beschickungsmaschine, der der Brennstoff an Ort und Stelle der zu beschickenden Ofenkammer mittels Transportbändern, Schüttelrutschen o. dgl. zugeführt werden kann, ist zweckmäßig mit der Koksdrückmaschine, durch welche auch das Einfahren des Stampfkuchens in die Ofenkammer erfolgt, kombiniert.
Da das Entfernen der Dorne oder Rohre aus dem Stampfkuchen erst nach dem Einfahren in die Ofenkammer erfolgt, sind an der Decke der Ofenkammern an den erforderlichen Stellen durch Deckel gasdicht verschließbare Öffnungen angebracht. Das Herausziehen der Dorne oder Rohre kann vom Dache der Ofenkammer aus von Hand erfolgen, es kann aber auch eine fahrbare Einrichtung auf dem Ofendache vorhanden sein, die zweckmäßig mit bekannten elektromagnetischen Deckelabhebevorrichtungen und ebensolchen zum Erfassen und Herausziehen der Dorne und Rohre ausgerüstet ist. Diese Einrichtung kann auch mit bekannten schornsteinartigen Abzugsschächten versehen sein, welche zum Absaugen der Füllgase dienen, um diese nutzbar zu machen und eine Belästigung der Bedienungspersonen zu vermeiden.

Claims

PATRNTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen von Stampfkuchen mit in der Mitte angeordneten senkrechten Gasabzugskanälen in Stampfkästen für die Beschickung von Koksöfen mit liegenden .Ofenkammern, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff unter der an sich üblichen Einlagerung von Rohren oder , Dornen zum Erzeugen -der senkrechten Gasabzugskanäle zunächst einer Vorverdichtung mittels geeigneter Rührkörper, -Wie Rührstangen oder -Schwenkplatten, und hierauf einer Nachverdichtung durch Stampfen oder Pressen 'unterworfen wird, worauf der so entstandene Stampfküchen zusammen mit' den zum Herstellen der Gasabzugskanäle dienenden Rohiren oder Dornen in .die Ofenkammer eingefahren wird und nach dein Zurückziehen der Bodenplatte die.Stangen oder Dorne vom Dache der Ofenkammer aus durch darin angebrachte Öffnungen aus dem. Besatz herausgezogen werden. ' .