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Zweiseitig zu tragender umwendbarer Handschuh und Verfahren zur Herstellung
desselben Die Erfindung betrifft einen Handschuh, der umgewendet und auf beiden
Seiten getragen werden kann, wobei sich die beiden Seiten, also die Innen- und Außenseite,
durch verschiedene Farbe und verschiedenartige Verzierungen unterscheiden können,
sowie ein Verfahren zur Herstellung solcher Handschuhe.
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Man hat bereits Handschuhe aus doppelseitigem Stoff, der sogenannten
Doppelware, angefertigt, bei denen sich die Innenseite des Handschuhes von der Außenseite
durch die Farbe unterscheidet. Diese bekannte Doppelware besteht aus nur einer einzigen
Stofflage, welche durch ein besonderes Wirkverfahren mit auf jeder Seite verschiedener
Farbe erzeugt werden kann.
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Derart hergestellte und meist rechtsgenähte Handschuhe konnten ^jedoch
nicht zweiseitig getragen werden, weil die auf dem Handschuhrücken angebrachten
Verzierungen (sogenannte Zwickel) sowie' sonstige auf den Manschetten oder Handschuhstulpen
vorgesehenen Ziernähte auf der Innenseite solcher Doppelware nur mit der linken
Seite der Zwickelnähte, Ziernähte, der Befestigungsnähte für etwaige Zierfäden o.
dgl. sichtbar werden, so daß auf der Innenseite solcher Handschuhe keine Verzierungen
vorhanden sind, sondern nur Fadengebilde, die nicht als Verzierungen angesprochen
werden können, vielmehr im Gegenteil störend für das gute Aussehen des gewendeten
Handschuhes wirken.
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Man hat auch versucht, zweiseitig zu tragende Handschuhe dadurch zu
erzeugen, daß man zwei Handschuhe, von denen der eine etwas kleiner war als der
andere, jeden für sich zusammennähte, diese beiden Handschuhe ineinandersteckte
und an den Fingerkuppen durch Heften in Verbindung brachte oder auch mit einer durchgehenden
Naht verband bzw. am Rand der Stulpen zusammennähte öder einfaßte, also sich in
der gleichen oder ähnlichen Weise zu helfen suchte, wie man bei Herstellung gefütterter
Handschuhe das Futter einzubringen und zu befestigen pflegt.
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Alle bisher bekanntgewordenen Bemühungen, einen umwendbaren Handschuh
zum beiderseitigen Tragen herzustellen, haben bisher nicht zu einem brauchbaren
Erfolge führen können und konnten dies auch wohl nicht tun, weil die vorstehend
erwähnten, bekanntgewordenen Handschuharten und Verfahren zu ihrer Herstellung zum
Teil andere Zwecke verfolgten, zum Teil nicht geeignet waren, die Aufgabe nach der
Erfindung zu lösen.
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Abgesehen davon, besaßen die bisher bekanntgewordenen zweiseitig zu
tragenden Handschuhe verschiedene Nachteile, wie z. B. Wulstnähte, große Schwierigkeiten
bei der Herstellung, mangelnde Möglichkeit einer leichten und einwandfreien Reparatur,
leichte Zerstörbarkeit und Veränderlichkeit der Lage der ineinandergesteckten Handschuhe
beim An- und Ausziehen, insbesondere aber in jedem Falle den Übelstand, daß nicht
auf beiden Seiten der umwendbaren Handschuhe gleich gute und noch weniger
verschiedenartige,
einwandfreie Verzierungen angeordnet werden konnten.
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Demgegenüber besteht nun der Handschuh nach der Erfindung aus sogenannter
geklebter Ware und wird nach folgendem Verfahren hergestellt: Alle Handschuhteile
werden in üblicher Weise aus einer aus zwei aufeinandergeklebten Stoffen bestehenden
Ware nach Schablonen geschnitten oder durch Stanzen hergestellt, worauf der Handschuh-Hauptteil
aus dem zusammengeklebten Stoff in seinen beiden Lagen wieder voneinandergezogen
wird, und zwar bis angenähert zu den Fingerkehlen, so daß die Fingerteile selbst
zusammengeklebt bleiben. Dieser auseinandergezogene und aufgeklappte Handschuh-Hauptteil
wird dann auf beiden Seiten, also- sowohl auf der Außenseite' als auch auf der Innenseite,
jede für sich mit verschiedenen Zwickeln oder mit verschiedenen Verzierungen, an
den entsprechenden Stellen benäht und dann wieder so zusammengelegt, daß die beiden
Stofflagen der geklebten Ware wieder vollkommen zur Deckung gelangen. Wenn nötig,
können die Kanten der beiden Stofflagen durch leichtes Überstreichen mit Klebstoff
wieder zusammengeklebt werden.
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Darauf werden die beiden Stofflagen, und zwar vorteilhaft mit einer
schmalen Dreifaden-Überwendlichnaht, zum Handschuh zusammengenäht unter Einsetzung
der nicht in ihren Lagen auseinandergezogenen Schichtel.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigt: Abb. z den Handschuh-Hauptteil mit zum Teil weggebrochener Oberseite
in aufgeklappter Form der beiden voneinander getrennten Stofflagen, Abb. 2 eine
Ansicht auf den Handschuhrücken der gewöhnlichen Außenseite des fertigen Handschuhes,
Abb. 3 eine Ansicht auf den Handschuhrücken mit nach außen umgewendeter Innenseite
des fertigen Handschuhes.
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Der in Abb. z dargestellte Handschuh-Hauptteil besteht aus geklebter
Ware, die sich aus der äußeren Stofflage A und der inneren Stofflage J zusammensetzt.
Die äußere Stofflage A ist zur Unterscheidung von der inneren Stofflage J gestrichelt
gezeichnet. Im dargestellten Beispiel ist ferner die innere Stofflage J von der
äußeren getrennt und nach oben geklappt. Das Umklappen ist ungefähr an der Bruchlinie
x bis y gedacht, die sich in der Nähe der Fingerkehlen hinzieht.
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Der Handschuh-Hauptteil wird in üblicher Weise durch, Stanzen hergestellt,
und zwar mit den Fingerteilen z für den Zeigefinger, m für den Mittelfinger,
y für den Ringfinger und k für den kleinen Finger sowie dem Loch d für den Daumen.
Za sind die Zwickel auf der Außenseite und Zi die Zwickel auf der Innenseite. Der
Einfachheit wegen sind nur die Zwickel zur Darstellung gebracht. Es ist natürlich
auch denkbar, daß die Handschuhe an anderen Stellen des Handschuhrückens, z. B.
auf der Manschette oder Stulpe, mit irgendwelchen Verzierungen versehen werden.
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Wenn die voneinandergetrennten StofflagenA und J des Handschuh-Hauptteiles
mit den gewünschten Zwickeln und sonstigen Verzierungen benäht sind, werden sie
wieder genau mit den Kanten aufeinandergelegt und glatt aufeinandergedrückt, welche
Arbeit dadurch eine große Unterstützung und Sicherung erfährt, daß die Fingerteile
des Handschuh-Hauptteiles nicht voneinandergezogen wurden; es ist also nur nötig,
die oberhalb der Bruchlinie x bis y liegende innere Stofflage J gegen die unterhalb
der Bruchlinie x bis y liegende äußere Stofflage A zur Auflage zu bringen. Will
man die Kanten des Handschuh-Hauptteils nach dem Umklappen und Zusammenlegen noch
besonders sichern, so können die Stofflagen an den Rändern vor. dem Zusammenlegen
noch leicht mit Klebstoff bestrichen werden.
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Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß bei den in vorgenannter Weise
mit Verzierungen benähten Handschuhen nur die Zierseiten der Nähte sichtbar sind,
während die Linksseiten der Ziernähte nach innen, d. h. zwischen die Stofflagen
A und J, zu liegen kommen.
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Nachdem- der Handschuh-Hauptteil so hinsichtlich der Verzierungen
vorbereitet worden ist, wird er wie üblich um seine Bruchstelle zwischen den Zeigefingerteilenx
zusammengelegt und unter Einsetzung der Schichtel zusammengenäht, und zwar zweckmäßig
mit einer Dreifaden-Überwendlichnaht, die auf einer besonders dazu eingerichteten
Maschine eine möglichst schmale Kantennaht herzustellen in der Lage ist.
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Es ergibt sich dann der in Abh. 2 dargestellte Handschuh mit der Randeinfassung
R und der vorerwähnten Dreifaden-Überwendlichnaht T Der Daumen wird in das Daumenloch
d (Abb. _) nach* Zusammennähen der Daumenteile in üblicher Weise eingesetzt.
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Wird dieser in Abb. 2 dargestellte Handschuh umgewendet, so erhält
er das Aussehen gemäß Abb. 3, "vo die Überwendlichnähte innen liegen und außen nur
die feinen Nahtlinien N zu erkennen sind und weiter die innere Stofflage J der geklebten
Ware mit ihren inneren besonderen Zwickeln Zi nach außen zu liegen kommt.
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Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß ein solcher Handschuh zweiseitig
zu tragen ist und dabei auf jeder Seite verschiedene Farbe, verschiedene Zwickel
und sonstige Verzierungen haben kann und daß sogar der Nahteffekt auf beiden Seiten
verschieden ist,