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Maschine zum Reinigen und Entfetten von Wolle und anderen Faserstoffen
Zum Reinigen und Entfetten von Wolle und anderen Faserstoffen sind schon verschiedene
Maschinen in Vorschlag gebracht worden. Bei der einen Art dieser bekannten Maschinen
wird das zu reinigende Gut auf einem durchlochten Förderband durch ein Flüssigkeitsbad
hindurchgeschickt. Ebenso ist es nicht mehr neu, das auf einem Förderband befindliche
Gut mit Hilfe von Flüssigkeitsstrahlern, die oberhalb und unterhalb des Förderbandes
angeordnet sind, reinigen zu wollen. Schließlich ist auch schon vorgeschlagen worden,
die Reinigung durch Pressen des Gutes vorzunehmen.
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Sämtlichen bekannten Vorrichtungen haftet der große Nachteil an, daß
ein einwandfreies Reinigen des Gutes nicht gewährleistet ist bzw. der Reinigungsvorgang
sehr langwierig und umständlich ist. Der Grund hierfür ist darin zu sehen, daß bei
den bekannten Maschinen nicht das Hauptaugenmerk darauf gerichtet ist, daß sich
bei der Reinigung die Fasern des Gutes nicht miteinander verfilzen, das an sich
sehr leicht möglich ist. Verfilzen sich aber bei dem Reinigungsvorgang die Fasern
des Gutes, so ist eine gute Reinigung und ein einwandfreies Entfetten nicht mehr
gegeben, und infolgedessen ist auch eine Maschine, bei der ein Verfilzen zu befürchten
ist, für die Praxis nicht geeignet.
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Zweck der Erfindung ist, eine Maschine zu schaffen, die ein Verfilzen
der Fasern beim Reinigen unmöglich macht, so daß der geschilderte Nachteil der-
bekannten Vorrichtungen beseitigt wird. Zu diesem Zweck wird zum Reinigen und Entfetten
von Wolle und anderen Faserstoffen eine Maschine vorgeschlagen, bei der das zu reinigende
Gut auf einem durchlochten Förderband durch ein Flüssigkeitsbad hindurchgeschickt
wird.
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Die Erfindung besteht darin, daß entlang dem durchlochten Förderband
unterhalb des Waschflüssigkeitsspiegels abwechselnd Flüssigkeitsstrahler nebst Auffangtrögen
und nachgiebige Quetschvorrichtungen angeordnet sind, so daß das zu reinigende Gut
auf seinem Wege durch das Bad abwechselnd abgespritzt und nachgiebig gequetscht
wird.
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Im folgenden soll die Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen beschrieben werden. Es stellen dar: Abb. i und ia schematisch im Längsschnitt
eine im Sinne der Erfindung konstruierte Maschine, Abb. a einen Schnitt nach Linie
II-II der Abb. i, Abb. 3 und 4 Seitenansicht und Draufsicht einer zweiten Ausführung,
Abb. 5 eine Seitenansicht einer dritten Ausführung.
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In sämtlichen Abbildungen sind gleiche bzw. gleichwertige Teile mit
gleichen Bezugszeichen versehen.
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Ein Bottich oder Behälter ä ist an seinem einen Ende mit irgendeiner
zweckentsprechenden -Vorrichtung zum Zubringen der
Wolle oder Fasern
versehen. Diese Zuführungsvorrichtung könnte bestehen aus einem endlosen Band b,
versehen mit mehreren Klappzinken b1, deren Aufgabe es ist, die Wolle oder Fasern
zu fassen und längs einer schrägen Ebene oder Rinne a1, die sich am vorderen Ende
des Bottichs a befindet, abwärts zu transportieren. Ein mit Düsen versehenes Rohr
c ist im Bottich a nahe der Rinne a1 untergebracht. Dieses Rohr steht in Verbindung
mit einer Stelle, von der aus die Waschlauge den Düsen zugeführt werden soll, und
zwar unter ziemlichem Druck. Die Düsen sind so angeordnet, daß die aus ihnen austretende
Flüssigkeit auf die große Masse der in der Rinne a1 abwärts transportierten Fasern
auftreffen und in die Fasermasse eine gewisse Bewegung bringen muß. Die Rinne a,'
kann durchlocht oder aus Streifen geschaffen sein. Dadurch, daß die Flüssigkeitsstrahlen
auf die große Masse der Fasern auftreffen und eine Bewegung in die Fasermasse bringen,
wird bewirkt, daß die Fasern aufgelockert bzw. voneinander gelöst und - für den
Fall, daß es sich um Wolle handelt -von Wollschweiß, Sand und anderen Unreinigkeiten
befreit werden. Die Flüssigkeitsstrahlen sind immer bestrebt, die Waschlauge und
auch sonstige Unreinigkeiten, wie z. B. Sand, abzuspülen. Die leichteren Stoffe,
z. B. Wollfett, bleiben auf der Flüssigkeit oben schwimmen. Der Bottich a ist mit
einem durchlochten falschen Boden a2 versehen. Der Boden u3 und die Seiten werden,
wie dargestellt, vorzugsweise schräg gestellt, um Sümpfe zu bilden, in denen sich
die spezifisch schwereren Unreinigkeiten und Fremdstoffe absetzen können. Eine Abführung
dieser Unreinigkeiten ist durch die mit Ventilen versehenen Auslässe a4 möglich.
Über und teilweise in dem Bottich a ist mit dem größten Teil seiner Gesamtlänge
ein endloses Band d vorgesehen. Es ist über Trommelnd' und d2 geführt, von denen
die eine oder die andere oder beide durch irgendein z-,veckentsprechendes Antriebsmittel
getrieben werden können. Die Achse der Trommel dl wird vorzugsweise mit Hilfe eines
Riemens X getrieben. Riemen X ist um eine auf der erwähnten Achse festsitzende Riemenscheibe
i7' geführt. Das untere Trum des Bandes d ist unter der normalen Höhe y der im Bottich
a befindlichen Waschlauge angeordnet. Die Waschlauge kann im Bottich auf irgendeine
bequeme Art und Weise, z. B. mit Hilfe einer Pumpe, in Umlauf gehalten und durch
eine mit einem Sieb versehene Auslaßöffnung cas abgezogen werden. Auch kann durch
die Waschflüssigkeit ein Luftstrom hindurchgeblasen werden, d. h. es könnte Luft
mit gewissem Druck in den Bottich hineingetrieben werden. Des weiteren könnte eine
Beheizuiig, z. B. in Form von Heizrohren oder Heizschlangen innerhalb des Bottichs,
vorgesehen werden, um die Waschflüssigkeit auf jede gewünschte Temperatur bringen
zu können. Das untere Trum des Bandes d wird in Wellenform geführt, indem es über
und unter mehrere quer angeordnete Rollen oder Trommeln e und f geführt
wird. Die erwähnten Rollen können gewichtsbelastete oder federbelastete Rollen sein
und sollen bewirken, daß auf die zwischen Unterseite des unteren Trums des Bandes
d und den Umfängen der Rollen c durchgehenden Fasern eine Pressung bzw. Quetschung
ausgeübt wird. Die Lager für die Achsen der Rollen c werden vorteilhaft und, wie
besonders deutlich aus Abb.2 ersichtlich, mittels Druckfedern nach oben gedrückt.
In gewissen Fällen könnten die Rollen e durch perforierte Trommeln ersetzt und es
könnten Vorkehrungen getroffen werden, um sie mit einer unter Druck stehenden Waschflüssigkeit
zu beliefern. Das Band d wird vorteilhaft ebenfalls durchlocht ausgeführt. Die mit
den Fasern in Berührung kommende Fläche könnte mit schwachen Querrippen oder Querwellungen
versehen werden. Zwischen den Rollen e sind besonders geformte, vorteilhaft durchlochte
Tröge g angeordnet. Das hintere Ende eines jeden Troges g ist an den Seiten geschlitzt,
um mit einem gewissen Spiel über die Achsen der Rollen c greifen zu können. Der
vordere Rand des Troges soll auf dem Umfange der unmittelbar davor gelegenen Rolle
ruhen und hier als Abstreifer wirken. Die Fasern werden bei Eintritt in die Flüssigkeit
zunächst der Wirkung der aus dem Rohr c austretenden Strahlen unterworfen. Diese
Strahlen bewirken auch, daß die Fasern -unter Mithilfe der durch den Bottich strömenden
Flüssigkeit über die erste Rolle e hinweg und mit der Unterseite des Bandes d in
Berührung gebracht werden. Die Fasern werden alsdann längs durch den Bottich hindurchgeführt,
und zwar zwischen dem Band und den Rollen. Hierbei werden die Fasern abwechselnd
gequetscht bzw. zusammengedrückt und dann wieder entlastet, damit sie sich ausdehnen
und in jedem der Tröge g frische Flüssigkeit aufziehen können.
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In gewissen Fällen können Vorkehrungen getroffen werden, um in oder
durch jeden özw. in oder durch einige der Tröge eine frische Lösung hindurchzutreiben.
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In anderer Ausführung könnte das Band unter den Rollen angeordnet
und das Fasergut über die Oberfläche des Bandes befördert werden.
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Nachdem die Fasern bis zum Auslaßende der Maschine gebracht worden
sind, werden
sie durch irgendeine zweckentsprechende Fördervorrichtung
selbsttätig dem Spül- oder Waschbottich 7a zugebracht. Eine vorteilhafte Konstruktion
ist die hier dargestellte. Gemäß dieser Konstruktion ist ein endloses Band i über
die letzte federbelastete Rolle e1, über oberhalb des Flüssigkeitsspiegels beider
Bottiche ca und lt angeordnete Rollen il und über eine Trommel i2 geführt, die mit
ihrem Umfang in die Waschflüssigkeit des Bottichs 1z eintauchen bzw. unterhalb des
Flüssigkeitsspiegels y1 angeordnet werden könnte. Das Band i steht mit dem
Band d an der Stelle, wo es die Trommel d2 überläuft, in Berührung. Daß die
Fasern am Hauptband d hängenbleiben und von diesem mit herumgenommen werden, wird
durch Flüssigkeits-oder Druckluftstrahlen cl bzw. durch zweckentsprechend angeordnete
Abstreifer verhindert. Die Fasern werden dann vom Band i aufgenommen, auf diesem
Band durch mit i3 bezeichnete Führungen hindurchgeführt und unter einer federbelasteten
Trommel i4 ausgequetscht, um sie vom größten Teil der Waschlauge zu befreien. Nun
gelangen die Fasern in die im Bottich 1a befindliche Wasch- und Spülflüssigkeit.
Fasern, .die möglicherweise an dem hinter der Trommel il hochlaufenden Teil des
Bandes i hängenbleiben, werden durch Druckflüssigkeitsstrahlen c2 abgelöst. Andere
Druckflüssigkeitsstrahlen c3 haben die Aufgabe, die Fasern auf ein endloses Band
k zu bringen. Dieses Band k wird durch Rollen k1, k2, 0, k4, k5, kg und k' so geführt,
daß die Fasern die im Bottich lt befindliche Lösung durchlaufen müssen. Über
den Rollen k3 und k4 sind federbelastete Rollen Z und 11 angeordnet, um die
Waschlösung aus den Fasern auf ihrem Weg beim Verlassen des Bottichs herauszuquetschen.
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Die zum Teil trockenen Fasern werden dann von der Oberfläche des Bandes
k mit Luftstrahlen m in einen Behältern hineingeblasen.
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Die Seiten des Bottichs a (Abb. 2) könnten mit Rinnen o zum Abzug
bzw. zum Ableiten des auf der Waschlauge schwimmenden Wollschweißes versehen werden.
Zu diesem Zweck werden die Rinnen o nahe dem Flüssigkeitsspiegel y der im Bottich
a befindlichen Flüssigkeit mit Löchern o1 versehen. Der Wollschweiß wird aus den
Rinnen o durch Rohre o2 abgelassen. Das Band d könnte man zusammen mit seinen Stützrollen
d1 und d2 ebenso wie die Rollen e und f nebst den dazugehörigen Teilen auf einem
Rahmen oder auf mehreren Rahmen unterbringen, und zwar auf Rahmen, die zum Zwecke
der Reinigung des Ganzen vom Bottich leicht abnehmbar bzw. abhebbar sind. Die einzelnen
Rollen könnten in gewissen Fällen miteinander verzahnt werden, damit sie sich mit
derselben Geschwindigkeit wie das Band drehen.
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In der in den Abb. 3 und q. dargestellten anderen Ausführung sind
an Stelle eines einzigen Bandes d zwei Bänder d und d3 vorgesehen.
Die Fasern werden hier zwischen den Bändern d und d3 weiterbefördert. Das eine oder
das andere der Bänder bzw. beide Bänder können durchlocht ausgeführt werden. In
diesem Falle werden vorteilhaft die oberen Rollen f1 durch Federn nach unten gegen
die Stützrollen e2 gedrückt. Zwischen den Rollenpaaren f 1, e= könnten die Bänder
durch stromlinienförmige Führungsplatten p geöffnet bzw. auseinandergebracht werden.
Die Platten p werden zwischen den Bändern an deren Seiten angeordnet. Ihre Aufgabe
besteht darin, die Fasern zu führen und zusammenzuschließen, noch bevor sie zum
nächsten Rollenpaar gelangen.
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In der in Abb. 5 dargestellten Ausführungsform ist über dem mit Rollen
e2 unterstützten Hauptband d ein Ketten- oder Gliederband r
angeordnet.
Getrieben wird es mit derselben Geschwindigkeit wie das Hauptband d. Das Band r
trägt mehrere Preßplatten s. Diese Platten s sind am Band r bei s1
angelenkt und oben mit Baumen- oder federförmigen Teilens' versehen, die bei der
Fortbewegung des Bandes mit ortsfesten Rollen t in Berührung kommen müssen.
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Falls die daumenförmigen Teile s2 nicht wie dargestellt, also nicht
aus Blattfedern geschaffen sind, werden die Rollen t mit einer Feder- oder Gewichtsbelastung
versehen. Zu beachten ist, daß die auf der Oberfläche des vorzugsweise durchlochten
Bandes d befindlichen Fasern durch die Platten s abwechselnd gegen die Oberfläche
des Bandes d gepreßt werden.