DE608453C

DE608453C - Hydraulische Bremsvorrichtung

Info

Publication number: DE608453C
Application number: DEA66977D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1932-01-27
Filing date: 1932-08-28
Publication date: 1935-01-25

Description

Die Erfindung betrifft eine hydraulische Bremsvorrichtung, die insbesondere für die Abbremsung der Laufräder von Flugzeugen beim Landen Verwendung finden soll.
In der üblichen Weise sind zwei solcher Bremsstellen, und zwar eine auf der Backbordseite, eine auf der Steuerbord seite der Maschine angeordnet. Diese doppelte Anordnung dient dem Zweck, die Maschine- auf dem Landungsfeld steuern und sie in der Vorwärtsbewegung abbremsen zu können. Demgemäß hat man schon das Bremsgetriebe so ausgebildet, daß die beiden Bremsstellen mittels eines Bremshebels gleichsinnig und mittels eines Steuerhebels gegensinnig zueinander beeinflußbar sind.

Zu diesem Zwecke erfolgt die Betätigung von⁵ Brems- und Steuerhebel in gegenseitiger Abhängigkeit voneinander. Erfindungsgemäß ist mit dem Triebhebel der Handbremse ein Kreuzkopf schwenkbar verbunden, der mit an seiner Unterseite vorgesehenen Gleitflächen auf die Kolbenstangen der Bremszylinder wirkt und sie bei Verschiebung betätigt. Der Kreuzkopf ist ferner mittels eines Bolzens, der in einem im oberen Teil desselben vorgesehenen Schlitz eingreift, an das Getriebe des Steuerhebels angeschlossen.

Die vorliegende Bremsvorrichtung ist in einer Ausführungsform in den beiliegenden Abbildungen veranschaulicht, und zwar zeigt

Abb. ι eine Seitenansicht in teilweisem Schnitt,

Abb. 2 einen Querschnitt,

Abb. 3 eine Draufsicht auf dieselbe.

Es sind zwei Ölzylinder a¹, a^% nebeneinander vorgesehen, deren jeder einen Kolben b¹ und δ² besitzt, durch welche das Öl unter Druck gesetzt v/erden kann. An die Stelle der Kolben können auch andere ähnlich wirkende Mittel, z. B. biegsame Membranen, treten. Die Kolbenstangen c¹ und c² werden durch einen Kreuzkopf d verschoben, der schwenkbar an einem Doppelhebel e, e¹ angeschlossen ist. Dieser Doppelhebel wird unter Vermittlung eines Zwischenhebels g von dem Handbremshebel f aus gesteuert, dergestalt, daß bei Bewegung des Handbremshebels die Verschiebung " der Kolbenstangen und die Bremsung erfolgt.

Der schwenkbare Kreuzkopf d ist gleichzeitig an den Lenker i des Steuerhebels h angelenkt.

Die Anordnung ist so getroffen, daß beim Bewegen des Handbremshebels f in eine vorher bestimmte Lage, die als Steuerlage bezeichnet sein soll, der Kreuzkopf so verschoben wird, daß er mit den Kolbenstangen c^l und c² in Eingriff gelangt. Eine Bewegung des Lenkers i in der einen oder anderen Richtung schwenkt dann den Kreuzkopf um seinen Drehpunkt am Triebhebelfi der Handbremse, so daß der

Kreuzkopf auf den einen oder anderen Kolben l·¹ oder δ² einwirkt und der Flüssigkeitsdruck der einen Bremse vermehrt und diese angezogen wird. Eine Weiterbewegung des Handbremshebeis f bewirkt eine Weiterverschiebung des Kreuzkopfes d, so daß die Bremsen betätigt werden, unabhängig davon, ob sie unter dem Einfluß des Steuerhebels stehen oder nicht. Dabei sind die Schwenkpunkte des Doppel-ίο hebeis <?, e¹ und des Handbremshebels f gegenüber der Gleitfläche des Triebhebels e¹ angeordnet, daß die Hebelkraft um so größer wird, je weitet der Bremshebel in der Kraftrichtung verschoben wird. Der Bremshebel könnte aber iS auch eine Verlängerung über seinen Schwenk^ punkt hinaus haben, und das untere Ende dieser Verlängerung könnte direkt auf die Schrägfläche eines schwenkbaren Hebels wirken, an welchem wiederum der Kreuzkopf d schwenkao bar befestigt ist.

Der Zapfen e² an dem Lenker i, der mit dem Kreuzkopf d in Eingriff steht, greift in einen senkrechten Schlitz e³ ein, so daß er die Bewegung des Kreuzkopfes d unter dem Einfluß des Bremshebels f nicht behindert. Außerdem wird der Bewegungsbogen des Schubstückes unter dem Einfluß des Lenkers i, nachdem die Bremse angelegt ist, verkleinert und auf diese Weise die wirksame Hebelkraft vergrößert.
Der Bremshebel f kann mit einer Klinkenoder Sperrvorrichtung k, I ausgestattet werden, so daß er in jeder Betriebsstellung feststellbar ist. Zur Auslösung der Klinke ist eine Stange m vorgesehen.

Vorteilhaft kann die Bewegungsmöglichkeit der Kolben in den ölzylindern unter dem Einfluß des Bremshebels in der Weise beschränkt sein, daß eine weitere Bewegung der Kolben unter der Wirkung des Steuerhebels möglich ist, damit die Steuerung auch dann betätigt werden kann, wenn die Bremsen mit Hilfe des Bremshebels vollständig angelegt sind.

Claims

Patentansprüche:

1. Hydraulische Bremsvorrichtung mit zwei Bremsstellen, die mittels eines Bremshebels gleichsinnig und mittels eines Steuerhebels gegensinnig zueinander beeinflußbar sind, insbesondere für die Räder von Flugzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß ein auf die beiden Bremskolben einwirkender Kreuzkopf (d) durch denSteuerhebel schwenkbar an dem Triebhebel (e) der Handbremse (f) befestigt ist.

2. Bremsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kreuzkopf (ei) auf der unteren Seite mit Gleitflächen für die Kolbenstangen versehen ist, während in seinem oberen Teil ein Schlitz für den Bolzen (e²) des Steuerhebellenkers

(i) vorgesehen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen