-
Vorrichtung zum Spannen und Verschließen, insbesondere der Drahtenden
einer Metallbereifung für Packstücke Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Spannen und Verschließen, insbesondere der Drahtenden einer Metallbereifung
für Packstücke, mit Hilfe einer drehbar, aber unverschiebbar gelagerten, als Hohlwelle
ausgebildeten Zwieselmutter.
-
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art ist die Verformungseinrichtung
unmittelbar,an einem festen Lagerbock der Grundplatte so angeordnet, daß sie von
der Zwieselmutter räumlich getrennt ist.
-
Demgegenüber unterscheidet sich die neue Spann- und Schließvorrichtung
gemäß der Erfindung dadurch, daß der Antrieb für die Verformungseinrichtung auf
der Zwieselmutter gelagert ist. Infolge dieser Anordnung von Antriebsteilen der
Maschine zeichnet sich der Erfindungsgegenstand einerseits durch eine besonders
gedrungene und dauerhafte Bauart aus, wie sie bei den bisherigen Spann-und Schließvorrichtungen
nicht vorhanden ist. Andererseits ist auf diese Weise die vorteilhafte Möglichkeit
einer verhältnismäßig einfachen und billigen Herstellung der Vorrichtung .erzielt.
-
Ist die Spann- und Schließvorrichtung, wie üblich, mit einer Einrichtung
zürn Abschneiden der über die Verschlußstelle hinausragenden Enden der Bereifung
,ausgestattet, so kann in sinngemäßer Anwendung des vorstehend erläuterten Erfindungsgedankens
die erstrebte Vereinfachung und Verbilligung der Maschine auch dadurch erreicht
werden, daß der Antrieb für die Schneidvorrichtung ,auf der Zwiesehnutter angeordnet
ist, und zwar gegebenenfalls neben dem Antrieb für die Verformungseinrichtung.
-
Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt,
und zwar zeigen: Fig. i die neue Spann- und Schließvorrichtung zur Hälfte in Vorderansicht,
zur anderen Hälfte im mittleren Längsschnitt bei hochgeschwenktem Spannhebel, Fig.
2 eine Draufsicht der Vorrichtung bei niedergeschwenktem Spannhebel, Fig. 3 einen
Querschnitt nach der Linie A-A der Fig. 2, in Pfeilrichtung gesehen.
-
Die den Gegenstand der Erfindung bildende Vorrichtung ist dazu bestimmt,
den um eine Kiste, einen Ballen o. dgl. herumgeschlungenen Draht anzuspannen, sodann
die nebeneinanderliegenden Drahtenden miteinander zu verzwirnen und schließlich
die über die Verschlußstelle frei vorstehenden Drahtenden ;abzuschneiden. Die zur
Ausführung dieser verschiedenen drei Arbeiten geeigneten Werkzeuge und Maschinenteile
sind in bekannter Weise sämtlich auf einer fachen Grundplatte i ,angeordnet, die
in der Nähe des mit einem mittleren Vorsprung i' versehenen vorderen Plattenrandes
zwei Lager 2, 2 für eine zur vorderen Plattenkante parallel verlaufende Hohlwelle
3 trägt.
-
Zur Spannvorrichtung gehören zwei in bekannter Weise mit Klemmeinrichtungen
ausgestattete
Böckchen 4, 4, die je mit einem an ihrer Unterseite
vorgesehenen Nocken 5 in seitlichen Randeinschnitten 6 der Grundplatte i gegeneinander
verschiebbar geführt sind. Jeder dieser Spannkloben 4, 4 greift mit einem,zweigängigen
Spindelende 7, von denen das eine Rechts-, das andere Linksgewinde besitzt, in die
Hohlwelle 3 ein. Die Hohlwelle selbst ist zwar nicht mit durchgehendem Muttergewinde
versehen, sie besitzt statt dessen an ihren beiden Enden je zwei einander gegenüberstehende
(in Fig. i an der rechten Seite durch strichpunktierte Flächen angedeutete) Nasen
8, 8, die in die mit verhältnismäßig steilem Gewinde versehenen Schraubengänge der
Spindelzapfen 7 eingreifen, so daß die Hohlwelle 3 als Mutterschloß für die beiden
Spindelenden 7, 7 wirkt. Bei Drehung der Hohlwelle 3 findet, da die Spindelenden
7 infolge der schlittenartigen Führung 5, 6 der Spannkloben sich nicht mitdrehen
können, eine Verschiebung der Spannkloben statt, und zwar werden sie je nach der
Drehrichtung der Hohhvelle entweder einander ,entgegen- oder auseinanderbewegt werden.
Zur Betätigung der Hohlwelle 3 ist ein Handhebel 9 vorgesehen, welcher mit einem
lagernabenartigen Ende io die Hohlwelle umgreift und durch eine Stellschraube i
i o. dgl. mit der Welle 3 auf Mitdrehen gekuppelt ist. Die an der Innenseite des
einen Lagerböckchens 2 anliegende Nabe io dieses Hebels 9 bewirkt gemeinsam mit
einem an der Seite des anderen Lagerböckchens 3 angeordneten Stellring 12, der :ebenfalls
durch eine Stellschraube 13 mit der Hohl,.velle 3 fest verbunden ist, zugIeich eine
Sicherung der Welle gegen ungewolltes Verschieben in axialer Richtung.
-
In Fig. i ist in voll ausgezogenen Linien die Ausgangsstellung der
Spannkloben 4 dargestellt, wobei der Spannhebel 9 eine aufrechte Stellung zur Grundplatte
i einnimmt. Nachdem beide Enden des um den zu verschnürenden Gegenstand herumgeschlungenen
Drahtes in die beschriebenen Klemmvorrichtungen der beiden Spannkloben 4, 4 derart
eingefügt sind, daß die zusammenzuschließenden beiden Drahtenden nebeneinanderliegen,
daß also das von der in Fig. i rechten Seite herangeführte Drahtende mit dem linken
Spannkloben und, umgekehrt, das linke Drahtende mit dem rechten Spannkloben verbunden
ist, wird der Spannhebel 9 nach hinten in die in Fig. 2 gezeichnete Lage niedergeschwenkt.
Hierdurch werden die Spannkloben ¢, 4 in eine Stellung gebracht, wie sie in Fig.
i mit strichpunktierten Linien und in Fig. 2 mit vollen Linien dargestellt ist.
Wie ohne weiteres ersichtlich, wird auf diese Weise die Drahttunsclnmürung angespannt,
und zwar um so fester, je größer der Spannweg ist, was sich durch eine größere oder
kleinere Winkeldrehung des Spannhebels 9 willkürlich regeln läßt.
-
Wenn die Drahtumschnürung die gewünschte Spannung erhalten hat, tritt
die Verformungseinrichtung in Tätigkeit. Erfindungsgemäß sind die Antriebsglieder
dieser Vorrichtung ,auf dem mittleren Abschnitt der Hohlwelle 3 untergebracht. So
ist der zwischen der Nabe io des Spannhebels 9 und dem Stellring 12 verbleibende
Raum ausgefüllt durch zwei nebeneinander auf der Welle 3 frei drehbar gelagerte
Hülsen 21, 22, deren eine, 21, ein Zahnrad 23 und zu beiden Seiten dieses Zahnrades
eine Sperrscheibe 24, 25 mit je zwei um i8o° gegeneinander versetzten Sperrzähnen
trägt. Die zweite Hülse 22 ist an ihrem der Gegenhülse zugekehrten Ende mit einem
Handhebe126 .ausgestattet. Letzterer besitzt einen seitwärts gerichteten Handgriff
27 und in der Nähe seiner Lagerstelle eine Querstange 28, die über die beiden Seitenränder
des Hebels 26 so weit hinausragt, daß der Hebel gerade um z 8o° um die Hohlwelle
3 gedreht werden kann und die Drehbewegung durch Anschlag des einen oder anderen
Endes der Querstange 28 gegen die Grundplatte i begrenzt wird. An zwei Zungen 29,
29 des Hebels 26, welche aus dem mittleren Abschnitt des ,aus Flacheisen gefertigten
Hebels ausgeschnitten und nach der gleichen Richtung seitwärts abgebogen sind, ist
ein Sperriege13o verschiebbar geführt. Zwischen diesen beiden Lagerlappen 29, 29
ist eine gegen einen Bund 3o' des Sperriegels 3o drückende und um den Riegel serumgewundene
Schraubenfeder 31 angeordnet, welche bestrebt ist, den S.perriege13o gegen die in
Fig. i und 2 rechts liegende Rastenscheibe 24 anzupressen. Durch dieses Ratsch engetriebe
ist erreicht, daß bei Drehung des Hebels 26 in Richtung des Pfeiles x in Fig. 3
die Hülse 21 und damit das Zahnrad 23 mitgedreht werden, wohingegen sie beim Rückhub
des Hebels 26 .auf. der Hohlwelle 3 in Ruhe bleiben.
-
Die zweite Sperrscheibe 25 erfüllt den Zweck, beim Zurückschwenken
des Hebels 26 die Hülse -21 und damit das Zahnrad 23 in seiner Lage festzuhalten.
Hierfür ist in der Nähe dieser Rastenscheibe 25 auf der Grundplatte i .eine aufrecht
stehende Blattfeder 32 angebracht, welche eine an ihrem oberen Ende befestigte Sperrnase
33 gegen den Außenrand der Sperrscheibe 25 ,andrückt und dadurch, daß in der um
i 8o' weitergedrehten Stellung der Hülse 21 die Sperrnase 33 gerade unter einen
der beiden Sperrzähne zu liegen kommt, beim Zurückschwenken des Hebels 26 ein Zurückdrehen
der Hülse 21 mit Sicherheit verhütet.
-
Mit dem Zahnrad 23 kämmt ein unterhalb
der Welle 3
um :eine waagerechte Achse drehbar gelagertes Ritze134. Dieses Ritzel34 ist mit
zwei Achsstumpfen in bekannter Weise in einem auf der Grundplatte i festen Lager
35 oberhalb einer Aussparung der Grundplatte drehbar gehalten. Das Ritzel 34 und
die Achsstumpfen weisen, wie üblich, einen radialen -Schlitz 36 zur Aufnahme der
zu verdrillenden Drähte auf. Das übersetzungsverhältnis des Zahnrades 23 zum Ritzel
34 ist so gewählt, daß gerade dann, wenn der -Schließhebel26 eine der beiden Endlagen
einnimmt, der Schlitz 36 nach vorn gerichtet ist, wie aus Fig.i zu ersehen.
-
Die Wirkungsweise dieser Verschlußvorrichtung ist kurz folgende: Beim
Festmachen der Drahtenden in den Klemmeinrichtungen der Spannkloben werden die beiden
Drähte nebeneinander in den Schlitz 36 des Ritzels 34 eingelegt. Wenn nun die Drahtverschnürung
in der oben beschriebenen Weise genügend angespannt ist, wird der Schließhebe126
aus seiner rückwärtigen Stellung (s. Fig. 2 und 3) um i 8o' nach vorn geschwenkt,
wodurch infolge der zwangsläufigen Drehung des Ritzels 34 die Drähte zu beiden Seiten
des Schlitzes 36 mit gegenläufiger Drehung fest miteinander verzwirnt werden. Darauf
wird der Schließhebel 26 in seine Ausgangslage zurückgedreht, wobei die Hülse
2 1 und mit ihr das Zahnrad 23 und Ritzel 34 in Ruhe verbleiben und der Sperrspiegel
3o auf dem Außenrand der Sperrscheibe 24 entlang schleift, bis er nach Erreichung
seiner Ausgangsstellung hinter den jetzt an die Stelle des vorher hier liegenden
ersten Sperrzahnes gerückten- zweiten Sperrzahn der Scheibe 24 einspringt. Es ist
jetzt nur noch erforderlich, die über die Verzwirnungsstelle frei hervorstehenden
Drahtenden abzukneifen. Diesem Zweck dient folgende Vorrichtung: In einiger Entfernung
sind zu beiden Seiten des Ritzels 34 an zwei hochstehenden Lagerlappen 37, 37 der
Grundplatte i je eine Metallplatte 38 mit einem nach vorn sich :erweiternden offenen
Schlitz 39 ,angebracht. Die beide Teile 37,38 verbindende Schraube 40 dient
zugleich als Drehachse für einen unmittelbar neben der geschlitzten Platte 38 angeordneten
doppelarmigen Hebel 44 dessen nach vorn gerichteter Hebelarm dazu bestimmt ist,
das eine der durch den Führungsschlitz 39 hindurchgreifenden beiden Drahtenden abzuscheren.
An den rückwärtigen Armen der Hebel 4 1 ist je eine Zugfeder 42 befestigt, deren
hintere Enden an ,aus der Grundplatte i hochgebogenen Haltezungen 43 festgehakt
sind. Beide Federn 42 haben das Bestreben, den zugeordneten Hebel 41 s0 zu halten,
daß der vordere Hebelarm oberhalb des Schlitzes 39 der benachbarten Metallplatte
j 38 sich befindet. Aus dieser Lage werden die Hebel 41 dann bewegt, wenn die mit
der Hohlwelle 3 auf Mitdrehen gekuppelte Nabe io bzw. der Stellring 12 so weit herumgedreht
sind, daß an beiden Teilen vorgesehene winkelförmige Mitnehmern.asen 44 .bzw. 45
unter seitwärts vorstehende Zungen 46 der rückwärtigen Hebelarme 4 1 greifen (s.
Fig. 3). Werden die Nabe i o und der Stellring 12 mit der Hohlwelle 3 jetzt noch
weitergedreht, so gleiten die Zungen 46 ,auf dem vorderen umgei@2nkelten Teil der
Mitnehmernasen 44 bzw. 45 entlang, was zur Folge hat, daß die- Heb el 4. i entgegen
der Kraft der Haltefedern 42 so geschwenkt werden, daß die vorderen Hebelarme nach
unten sich bewegen. Dadurch wird in an sich bekannter Weise in der einen Schneidvorrichtung
der vorn liegende, in der anderen Schneidvorrichtung dagegen der hinten liegende
Draht ,abgeschnitten.
-
Wie oben erwähnt, befindet sich der Spannhebelg nach dem Anspannen
der Drahtumschnürung in der in Fig. 2 gezeichneten Stellung. Sind nun die beiden
Drahtenden durch Betätigung des Hebels 26 miteinander verzwirnt, und ist darauf
der Schließhebel 26 wieder in seine Ausgangslage zurückgedreht, so wird jetzt wieder
der Spannhebel 9 nach vorn geschwenkt, und zwar so weit, daß die Mitnehmernasen
44 und 45 der Lagernabe io bzw. des Stellringes 12 gegen die Zungen 46 der Messerhebel
drücken und so in der oben beschriebenen Weise die Schneidvorrichtung betätigen.
' Natürlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Beispiel beschränkt, vielmehr
sind auch Abänderungen sowie mancherlei andere Ausführungen möglich. So könnten
beispielsweise an der Lagernabe des Spannhebels und am Stellring statt der dargestellten
l#Etnehmernasen Nocken vorgesehen sein, welche auf die vorderen Arme der Hebel drücken
und so bei entsprechender Stellung des Spannhebels die Schneidvorrichtungen betätigen.
Ferner könnte die Vorrichtung so ausgeführt werden, daß die Geivindespindelenden
die äußeren Teile einer massiven Welle der Maschine bilden, während die Spannkloben
diese Spindelenden in Bohrungen ,aufnehmen, welche mit Muttergewinde oder, ähnlich
wie im gezeichneten Beispiel die Hohlwelle, mit Füh, rungsnocken _ für die Gewindegänge
dieser Spindeln ausgerüstet sind. Schließlich kann für den Verschluß an Stelle des
gezeichneten Runddrahtes gegebenenfalls auch Flachdraht oder Bandeisen verwendet
werden.