-
Einfaden-Nähmaschine mit von unten den Stoff durchdringender öhrnadel
Die Erfindung betrifft eine Einfaden-Nähmaschine mit vollständigem Unterantrieb
zur Herstellung einer unaufziehbaren steppstichähnlichen Naht mittels einer von
unten den Stoff durchdringenden Ohrnadel, wobei die im Greifer verschiebbare Öhrnadel
mit Greifer und Fadenspule durch die ausgeworfene Fadenschleife hindurchtritt. Es
sind Einfaden-Nähmaschinen mit Unterantrieb bekanntgeworden, jedoch weisen dieselben
dem Erfindungsgegenstand gegenüber wesentliche Unterschiede und Nachteile auf. Zunächst-ist
bei diesen bekannten Nähmaschinen nicht der gesamte Antriebsmechanismus mit den
Stichbildungswerkzeugern unterhalb der Stofftragplatte angeordnet, sondern nur teilweise;
so sind Greifer mit Nadel und Fadenspule oberhalb der Tragplatte vorgesehen, was
eine entsprechend starke Ausbildung des diese Teile nebst deren Antriebselementen
aufnehmenden Maschinenarmes bedingt, der außerdem mit der Tragplatte fest verbunden
sein muß. Da die oberhalb angeordneten Stichbildewerkzeuge mit den unterhalb sitzenden
Stichbildewerkzeugen zur Herstellung der Naht zusammenarbeiten müssen, ist der ganze
Antriebsmechanismus dieser voneinander getrennt liegenden und getrennt angetriebenen
Teile äußerst kompliziert und bietet keine Gewähr für ein einwandfreies sicheres
Arbeiten. Auch läßt diese Antriebsart keine größere Umdrehungszahl der Maschine
zu. Da ferner ein . Abnehmen des die oberhalb angeordneten Stichbildewerkzeuge enthaltenden
Maschinenarmes nicht möglich ist, muß bei diesen bekannten Nähmaschinen ein Verschlußkasten
angebracht oder das ganze Oberteil. versenkbar ausgebildet werden. -Ein weiterer
Nachteil der bekannten Einfaden-Nährnaschinen mit teilweisem Unterantrieb ist der,
daß mit denselben nur reine Kettenstichnähte hergestellt werden können. Bei einer
Kettenstichnaht wird bekanntlich die jeweils zu bildende Schleife mit ihren beiden
Fadenteilen durch die vorhergehende Schleife hindurchgezogen, was zur Folge hat,
daß auf einer Stoffseite sämtliche sogenannten Ketten sichtbar obenauf liegen und
die Naht durch Anziehen an einem Fadenende vollständig aufgezogen werden kann. Allerdings
ist auch -eine solche Einfaden-Nähmaschine bekanntgeworden, bei welcher durch die
einzelnen Ketten immer nur ein Faden gezogen wird und die Naht dadurch nicht, wie
vorher erwähnt, leicht aufgezogen werden kann. Doch liegen auch hier sämtliche Ketten
auf einer Stoffseite sichtbar, und die Naht besitzt keine genügende Festigkeit,
da ein Hineinziehen der einzelnen Ketten in das Stoffinnere unmöglich ist.
-
Diesen bekannten Einfaden-Nähmaschinen mit teilweisem Unterantrieb
gegenüber sind bei der Nähmaschine gemäß der Erfindung sämtliche Stichbildewerkzeuge
mit ihren Antriebselementen unterhalb der Stofftragplatte angeordnet, und die Stichbildung
erfolgt mittels
einer hohlen Ohrnadel in. Verbindung mit einer massiven
Hakennadel, wobei diese Doppelnadel sannt Greifer und Fadenspule eine halbe Umdrehung
macht und dabei durch die ausgeworfene Fadenschleife hindurchgleitet, worauf die
letztere mit Hilfe eines geeigneten, im Greifer untergebrachten Getriebes durch
Zurückspulen festgezogen wird. Die mit der neuen Maschine gebildete Naht erhält
auf einer Stoffseite das Aussehen einer regelrechten Steppstichnaht, bei welcher
die Unterspannung zu stark ist, während auf der anderen Stoffseite abwechselnd zwei
Fäden und ein Zwischenraum ohne Faden sichtbar werden. Durch geeignete Maßnahmen
kann ohne Schwierigkeit erreicht werden, daß die Schleife des Unterfadens bis in
die Mitte der beiden Stoffteile hineingezogen wird, wodurch die Naht die Eigenschaft
der üblichen Steppnaht erhält.
-
Bei der neuen Maschine sind die unbedingt erforderlichen, Stichbildewerkzeuge
in dem Greifer untergebracht, und dieser ist in dem Greifergehäuse bequem auswechselbar
gelagert. Die Fadenschleife wird unter Verwendung einer unter Federdruck an der
Fadenspule anlaufenden Gleitrolle angezogen, welche durch ein geeignetes, im Greifergehäuse
gelagertes Zahnradgetriebe in Umdrehung versetzt wird.
-
Eine weitere Neuerung bildet die einfach zu handhabende Ausschaltung
des Stoffschiebers zum Zwecke der Herstellung von Stickereiarbeiten, ebenso eine
besonders praktisch angeordnete Vorrichtung zur Bewirkung des Vor-und Rückwärtsnähens.
Oberhalb der Stofftragplatte ist an einem an der letzteren leicht abnehmbaren Maschinenarm
der Stoffdrücker angebracht, wodurch die Anbringung eines Verschlußkastens oder
ein Versenken des Oberteiles in Wegfall kommt.
-
In. den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
-
Abb. i zeigt die neue Maschine im Aufriß. Abb. 2 zeigt die neue Maschine
im Grundriß ohne Stoffdrückertragarm.
-
Abb. 3 zeigt die neue Maschine in Seitenrißvorderansicht.
-
Abb. 4 zeigt die neue Maschine in Seitenrißrückansicht in natürlicher
Größe, wobei der Stoffdrückertragarm weggelassen ist.
-
Abb.5 mit 7 zeigen das Greifergehäuse in drei verschiedenen Ansichten
mit eingelegtem Treiber.
-
Abb. 8 zeigt den Greifer im Grundriß.
-
Abb. g zeigt einen Querschnitt der Nadelstange.
-
Abb. =o zeigt das Spulchen im Längsschnitt. Abb. =i zeigt den Greifer
im Aufriß.
-
Abb. i2 und 13 zeigen zwei verschiedene Festklemmvorrichtungen für
die Doppelnadel im Längsschnitt.
-
Abb. 14 zeigt den Greifer im Seitenriß. Abb. 15 zeigt einen Schnitt
der um go ° gedrehten Abb. i2.
-
Abb. 16 zeigt eine Abwicklung der Kurve für die Greiferbewegung.
-
Abb. 17 zeigt eine Abwicklung der drei Kurven für den Vorschub.
-
Abb. 18 zeigt eine Abwicklung der Kurve für den Fadenanzug.
-
Abb. =g mit 22 veranschaulichen die Entstehung eines Stiches in vier
Stadien.
-
Abb. 23 zeigt in vergrößertem Maßstab ein Ausführungsbeispiel der
neuen Naht.
-
Abb. 24 zeigt einen Vertikalschnitt durch die Maschine nach Linie
A -B der Abb. 2 in % natürlicher Größe.
-
Abb. 24a ist ein Querschnitt durch die Befestigungsmutter des Maschinenarmes.
-
Abb. 24b ist ein Querschnitt durch den Stoffdrückerkopf des Maschinenarmes.
-
Abb. 25 zeigt einen Horizontalschnitt durch die Maschine nach Linie
C-D der Abb. i und 24. Abb. 26 zeigt einen Schnitt nach der Linie E-F der Abb. i
und :z bzw. 24 und 25, wobei die Nadelhebestange gesenkt gezeichnet ist.
-
Abb. 27 zeigt einen Schnitt nach der Linie G-H der Abb. i und 2 bzw.
24 und 25.
-
Abb. 28 zeigt in vergrößertem Maßstab ein Ausführungsbeispiel einer
Naht, bei der die Schleife des Unterfadens bis in die Mitte der beiden Stoffteile
hineingezogen ist.
-
Abb. 29 zeigt das Greifergehäuse mit eingebauten Stichbildewerkzeugen
im Schnitt nach der Linie K-L der Abb. 6 bzw. 30 und 31, wobei der Steg des
Verschlußdeckels mitgeschnitten ist.
-
Abb. 3o zeigt das vollständige Greifergehäuse im Schnitt nach der
Linie M-N der Abb. 29. Abb. 31 zeigt dasselbe im Schnitt nach der Linie 0-P der
Abb. 30.
-
Abb. 32 zeigt einen Schnitt Q-R der Abb. 29. Abb. 33 und 34 zeigen
einen Schnitt S-T der Abb. 29 mit verschiedenen Stellungen der Tellerscheibe.
-
Abb. 35 und 36 zeigen je einen Grundriß der Abb. 33 bzw. 34, wobei
die zugehörigen Kurvenstücke in die Ebene abgewickelt sind.
-
Abb. 37 zeigt den Greifer im Vertikalschnitt nach U-Tr der Abb. 38.
-
Abb. 38 zeigt den Greifer im Horizontalschnitt nach W-X der Abb. 37.
-
Abb.3g und 40 zeigen je eine Ansicht der Abb. 37 und 38.
-
Abb. 41 stellt das für die Aufwärtsbewegung' der Nadelstange erforderliche
Kurvenstück dar, Abb. 42, das für die Abwärtsbewegung der Nadelstange bestimmte
Kurvenstück.
-
Abb. 43 und 44 zeigen zwei verschiedene Festklemmvorrichtungen für
die Doppelnadel im Längsschnitt in vergrößertem Maßstab.
-
Abb.45 zeigt die vergrößerte Doppelnadel mit Darstellung der Einfädelung.
Abb.
46 veranschaulicht die Einführung des Fadens in das Greifergehäuse und die Doppelnadel.
-
Abb.47 zeigt einen Schnitt durch das vergrößerte Spulchen.
-
Abb. 48 zeigt einen Schnitt F-Z nach Abb. 47. Abb. 49 und 5o zeigen
den Verlauf bei der Herstellung einer Naht mit der neuen Maschine.
-
Bei der Nähmaschine vorliegender Erfindung sind als Hauptmerkmal sämtliche
Stichbildewerkzeuge samt ihren Antriebselementen unterhalb der Stofftragplatte 2
angeordnet, lediglich der Stoffdrücker 35 ist oberhalb derselben an einem an der
Tragplatte leicht abnehmbar befestigten Maschinenarm i angebracht; dieser Maschinen-
oder Tragarm hat keinerlei Anthebselemente aufzunehmen und kann daher äußerst leicht
ausgebildet sein. Dies hat den Vorteil, daß der den Stoffdrücker enthaltende Arm
i außer Betrieb der Maschine abgenommen werden kann und weder ein Verschlußkasten
noch eine Versenkungsmöglichkeit des Maschinenoberteils erforderlich, ist.
-
Zu diesem Zweck ist in dem Tragarm eine Stahlbüchse 8 fest eingesetzt,
die mit ihrem vorstehenden, geschlitzten unteren Ende in die Tragplatte 2 hineinragt.
In die kegelförmigeAusbohrung dieser Büchse greift der entsprechend kegelig ausgebildete
Kopf 5 einer Schraube 4 ein, die mittels einer durch einen Schlitz des Tragarrhes
von außen eingeschobenen Mutter 7 hochgezogen und in dieser Stellung gehalten wird.
Die Schraube ist so weit hochgezogen, daß der Kegel 5 leicht an der Wandung der
Büchse 8 anliegt, wobei ein Drehen der Schraube selbst durch einen Keil 6 verhindert
wird. In dieser Stellung genügt dann eine kleine Drehung der Mutter, um den unteren
geschlitzten Rand der Stahlbüchse etwas auseinanderzuspreizen und ihn in der Tragplatte
2 festzuklemmen. Diese kleine Drehung erfolgt von außen mit Hilfe eines in die Mutter
eingeschraubten, mit Griff 7' versehenen Stiftes, wozu in die Wandung des Tragarmes
ein entsprechender Querschlitz 7" vorgesehen ist. Zum Gebrauch wird der Tragarm
auf die Tragplatte in die richtige Lage der Paßstifte 3 gebracht und die Mutter
7 mittels des Stiftes 7' etwas gedreht, wodurch er in die Tragplatte festgeklemmt
wird.
-
Die Stichbildewerkzeuge sind im Gegensatz zu bekannten Ausführungen
in einem einzigen Werkzeug vereinigt und unterhalb der Stofftragplatte in einem
Greifergehäuse leicht auswechselbar eingesetzt und werden durch den ebenfalls im
Greifergehäuse untergebrachten Treiber 76 bewegt. Das mit Zentrierleisten 31 durch
die beiden Schrauben 3o an entsprechenden Stollen der Tragplatte befestigte Greifergehäuse
29 von üblicher annähernd runder Form ist zwecks Einbringens des Greifers
9 mit seinen Stichbildewerkzeugen auf seiner Vorderseite mit einem Verschlußdecke132
versehen; derselbe überdeckt etwas mehr als die Hälfte des Gehäuses und ist zwecks
Material- und Gewichtsersparnis ausgespart, so daß er nur mit einem schmalen Steg
über die Mittelachse des Gehäuses greift. Er ist um ein am unteren Rande des Gehäuses
angeordnetes Scharnier um etwa 18o' aufklappbar gelagert und kann, durch eine am
Gehäuse befestigte Zuhaltefeder 33 in seiner Verschlußstellung gesichert werden,
welche mittels einer halbkugelförmigen Ausbuchtung in eine entsprechende Vertiefung
des Deckels einschnappt.
-
In dem Greifergehäuse ist mittels schwalbenschwanzförmiger Leiste
der halbkreisförmige Greifer g in einer entsprechenden Nut gegen ungewolltes Verschieben
gesichert geführt; er setzt sich aus zwei Hälften zusammen, die mittels geeigneten
Zentrierrandes aufeinandergesetzt und durch Schrauben verbunden sind. Der innen
hohl ausgebildete Greifer nimmt in, einer senkrechten Bohrung, die durch den Mittelpunkt
des Greifergehäuses verläuft, die Nadelstange io und in einer seitlichen Führung
senkrecht verschiebbar die Fadenspule ii und.unter dieser, in zwei seitlichen Augen
gelagert, eine die Fadenspule ii berührende Fadenrückspulrolle 16 auf. Die Fadenspule
ii ist gegenüber bekannten- Ausführungsarten wesentlich vorteilhafter ausgebildet;
sie sitzt lose drehbar auf einem Zapfen zog, der mit einem anschließenden Gleitfuß
12 in zwei auf der Innenwand des Greifers g angeordneten Führungsleisten iio senkrecht
verschiebbar geführt ist. Die Befestigung der Spule ii auf dem Führungszapfen erfolgt
mittels eines Verschlußknopfes 13, der mit zwei oder mehr federnden Zungen in entsprechende
Bohrungen iii des Zapfens iog eingreift, wobei die verstärkten Enden dieser Zungen
in entsprechende Aussparungen 14 der Zapfenwandung einschnappen und mit ihren über
die Zapfenwandung vorspringenden Enden in eine in die Innenwand der Spule eingedrehte
Rille eingreifen. Diese Rille muß in der Mitte der Spule sitzen, um diese von beiden
Seiten auf den Zapfen aufstecken zu können. Um ein, leichtes Eindrücken des Verschlußknopfes
13 zu ermöglichen, sind die seitlichen Kanten der Rille und der verstärkten Zungenenden
unter 4o bis 45' abgeschrägt. Dabei ist zu beachten, daß das Maß der über den Zapfenumfang
vorstehenden Zungenenden etwas geringer sein muß als die an, der Bohrung iii stehenbleibende
Wandstärke 112, um ein ungewolltes Herausschnellen des unter Federwirkung ioi stehenden
Verschlußknopfes zu vermeiden. Das Aufsetzen der Fadenspule erfolgt durch einfaches
Einschieben derselben auf den Zapfen, während zum Abnehmen zuvor der Verschlußknopf
etwas eingedrückt werden muß, damit die federnden Zungen die Rille der Spule freigeben.
Um den von
der Fadenspule ii abgelaufenen Faden, nach der Schleifenbildung
wieder einzuholen und demselben die nötige Spannung zu verleihen, ist unterhalb
der Fadenspule in dem Greifer eine Rückspulrolle 16 in- zwei seitlichen Augen gelagert,
welche die Fadenspule beim Nähvorgang stets unter einer bestimmten Spannung berühren
muß. Dies wird durch eine in einer Bohrung des Gleitfußes 12 vorgesehenen Zugfeder
15 erreicht, deren eines Ende am Gleitfuß 12 und deren anderes Ende an einem Lagerauge
der Rückspulrolle 16 befestigt ist.
-
Die Nadelstange (Abb. 43) besteht aus einem Schaft, der in seinem
oberen Teil io ovalen, in seinem unteren Teil io' runden Querschnitt hat. In einer
Bohrung des ovalen Teiles sitzt das eigentliche Klemmfutter 114 vor ebenfalls ovalem
Querschritt, dessen zwei federnde Zungen mit an ihren Enden befindlichen Nasen durch'
einen Querschlitz des Schaftes in die Rille einer aufgeschraubten Mutter 22 einschnappen
und dadurch festgehalten werden, wobei die Möglichkeit besteht, durch Verdrehen
dieser Mutter das Klemmfutter zu verschieben.
-
Eine andere Ausführung für die Befestigung des Klemmfutters 114 zeigt
Abb. 44. Hier wird dasselbe mittels eines am oberen Schaft io angebrachten einarmiger
Winkelhebels 23 festgehalten, welcher mit einer Einkerbung über eine im Klemmfutter
vorgesehene Nase 115 schnappt. Am unteren Erde der Nadelstange ist eine Bohrung
46 mit durchgehendem Querschlitz angebracht zur Befestigung auf der Nadelhebestange
45.
-
Die Nadelstange io trägt in geeigneter Weise eine Doppelnadel, bestehend
aus einer hohlen Öhrnadel ig und einer mit ihr aus einem Stück bestehenden massiven
Hakenuadel 2o (Abb. 45). Die Doppelnadel besitzt einen Ansatz von länglichem Querschnitt,
der beispielsweise einerseits gerade, andererseits abgerundet ausgebildet ist. Mit
diesem Ansatz wird die Doppelnadel in, eine entsprechende Bohrung 2i des oberen,
kegelig geformten und geschlitzten Klemmfutters gesteckt und durch Anziehen der
Mutter 22 bzw. Eindrücken des Hebels 23 festgeklemmt. Die hohle Ohrn,adel besitzt
eine Längsbohrung, die nahe ihrer Spitze mit einer Querbohrung 26 nach innen und
an ihrem unteren Ende mit einer Querbohrung 25 nach außen mündet. Zum Einfädeln
des Fadens ii7 wird von der oberen Querbohrung 26 aus eine feire Drahtschlaufe 118
durch die hohle Ohrnadel ,geschoben und mit ihr der Faden durch die Öffnung 25 nach
oben gezogen (Abb. 45).
-
Die hohle Öhmadel nimmt den eingefädelten Faden mit nach oben und
bildet beim Abwärtsgang eine Fadenschleife, welche durch die Hakennadel 9.o erfaßt
und durch den Stoff nach abwärts gezogen wird. Um beim Abwärtsgehen der Nadeln eine
Verletzung des Stoffes zu verhüten, ist die Hakern.adel7,o an ihrem oberen Ende
leicht nach innen abgebogen. Bei den bekannten Ausführungsarten der massiven Ohrnadeln
wird die Fadenschleife dadurch gebildet, daß die Nadel beim Abwärtsgang scharf an
einem Führungsplättchen vorbeistreift, wodurch die Schleife auf die Seite umgelegt
und dem Greifer dadurch gut greifbar zugeführt wird. Bei Verwendung der neuen hohlen-
Öhrnadel ig wird dieses Zurechtlegen der Fadenschleife durch die Führung des Fadens
im Innern der Ohrnadel von selbst besorgt. Beim Aufwärtsgehen der Doppelnadel (Abb.
ig und 49, erste und zweite Stellung) durchdringt diese den Stoff von unter, wobei
die hohle Ohrnadel ig den durch sie geführten Faden 1z7 mitnimmt. Beim Abwärtsgehen
der Doppelnadel (Abb. 2o und 49, dritte Stellung) bildet sich selbsttätig an der
Ohrnadel eine Schleife, die vor dem Eindringen der Nadelspitzer in den Stoff zwangsläufig
über die massive Hakennadel2o fällt und von dieser mit nach unten gezogen wird (Abb.5o,
erste Stellung). Nun macht das ganze Greiferwerkzeug (Greifer, Doppelnadel und Fadenspule)
eine halbe Umdrehung nach vorn und gleitet dabei durch die von der Hakennadel mitgenommene
und dadurch vergrößerte Schleife (Abb. 2i). Nach dem Durchgleiten des Greiferwerkzeuges
durch die große Fadenschleife wird diese mittels der an der Fadenspule ii anlaufenden
Rüekspulrolle 16 durch Zurückspulen festgezogen (Abb. _22).
-
Die Verwendung der Doppelnadel hat der weiteren Vorteil gegenüber
den bekannter einfachen Nadeln, daß zur Erreichung der gleichen Stichzahl nur die
halbe Umdrehungszahl erforderlich ist, weil der Stoffvorschub jeweils der doppelten
Stichlänge entspricht. Für jede Stichlänge ist eine besondere Doppelnadel erforderlich,
bei welcher der Abstand von Hohlnadel ig zur Hakennadel 2o entsprechend groß ist;
dabei muß jedoch die Hohlnadel ig stets auf der gleichen Stelle angebracht sein,
damit sie immer ihre Führung an der Öffnung des Verschlußplättchens 8o behält. Die
Veränderung des Nadelabstandes muß also durch entsprechende Versetzung der Hakennadel
2o erfolgen.
-
Um den Greifer 9 während der Auf- und Abwärtsbewegung der Doppelnadel
in seiner Lage festzuhalten zur Vermeidung von Druck und Verdrehung, ist in dem
Greifergehäuse 29 an geeigneter Stelle ein federnder Sicherungsbolzen 5o angebracht,
dessen vorderes, einerseits abgeschrägtes Ende in eine entsprechende Aussparung
des Greifers einschnappt, sobald der letztere die für das Einstechen der Nadeln
erforderliche senkrechte Lage erreicht hat. Bei der Vorwärtsdrehung des Greifers
drückt dieser der federnden Sicherungsbolzen 50 selbsttätig zurück. Um bei
der Drehung des Greifers ein
Abrutschen des auf seinem Umfang liegenden
Fadentrumms zu verhindern., ist in seiner schwalbenschwanzförmigen Leiste eine Rille
82 angebracht, in welche sich der Faden legt.
-
Um die Fadenspule ii in den Greifer 9 einführen zu können, ist in
seiner Vorderwand gegenüber der Führung 12 eine entsprechend große ovale Aussparung
104 vorgesehen, und um das abgezogene Fadenende von der im Innern des Greifers 9
befindlichen Fadenspule ix nach außen zu der Nadel führen zu können, ist in der
Wandung des Greifers von der ovalen Aussparung 104 aus ein rechtwinklig nach der
Nadelstange zu verlaufender Schlitz 24 vorgesehen.
-
Um bei der durch die Nadelstange nach unten gezogenen Fadenschleife
bei der Drehung des Greifers ein Abquetschen der Fadenschleife an der Schwalbenschwanzführung
des Greifergehäuses 29 zu vermeiden, ist in dem letzteren eine geeignet große Aussparung
io5 angebracht, die es ermöglicht, daß die beiden Fadenschleifenschenkel der Schwalbenschwanzführung
im Greifergehäuse ausweichen können, wobei sie sich an die stark abgerundeten oberen
Seitenflächen io6 des Greifers satt anlegen. Diese Aussparung io5 ist durch ein,
mit Schlitz für den Durchgang der Nadel versehenes Plättchen 8o abgedeckt, das den
Zweck hat, dem nach aufwärts gezogenen Faden die erforderliche Führung zu geben.
Außerdem ist im Innern des Greifergehäuses 29 auf einer Seite eine Rille 79 vorgesehen,
um bei der Drehung des Greifers 9 den nicht ganz in diesen eingezogenen Nadelspitzen
den Durchgang zu ermöglichen.
-
Züm Antrieb des Greifers 9 dient der in gleicher Ebene im Greifergehäuse
29 untergebrachte Treiber 76 von üblicher Form. Derselbe ist mit einem nach rückwärts
abgebogenen Steg mit seiner Nabe verbunden, welche auf ihrer Antriebswelle 75 befestigt
ist. In einer über die Nabe hinausführenden Verlängerung dieses Steges, welche in
einem Auge endigt, ist ein Zahnrädchen 77 mit seiner verlängerten Nabe lose drehbar
gelagert, das in einen im Greifergehäuse ebenfalls lose drehbar gelagerten Zahnradkranz
66 mit Innenverzahnung eingreift. Das Zahnrädchen ist mit einem seine Nabe durchdringenden
Bolzen 78 so verbunden, daß dieser in, seiner Längsachse sich verschieben kann;
er schiebt sich zu diesem Zweck mit einem Längsschlitz auf den in der Nabe des Zahnrädchens
sitzenden Verbindungsstift. Mit dem einen kegeligen Ende greift er in eine entsprechende
Ausbohrung der im Greifer gelagerten Rückspulrolle 16, während sein nach rückwärts
gerichtetes Ende in eine Tellerscheibe io3 endigt, die in geeignetem Augenblick
das Zahnrädchen mit der Rückspulrolle kuppelt.
-
Die Bewegung des Innenzahnkranzes 66 erfolgt durch ein Zahnradsegment
65, das auf einer über die Greiferwelle 75 geschobenen Hohlwelle 64 sitzt, die in
geeigneten Zeitabständen kurze Drehbewegungen ausführt. Diese Drehbewegungen bewirken
durch die Drehung des Innenzahnkranzes 66 die Drehung des von Zeit zu Zeit gekuppelten
Zahnrädchens 77 und damit der Rückspulrolle 16 zum Zwecke der Einholung des losen
Fadens. Das Kuppeln des Zahnrädchens 77 mit der Rückspulrolle 16 wird bewirkt durch
geeignete Kurvenringstücke, die in einem hinteren Verschlußdeckel 113 des
Greifergehäuses untergebracht sind. Die Kurvenstücke bestehen aus einem am Deckel
festgeschraubten Ringstück 81 und einem federnd nachgiebig befestigten Ringstück
83. Bei Beginn der Greiferbewegung ist das Zahnrädchen 77 mit der Fadenrückspulrolle
16 nicht gekuppelt; der Bolzen 78 steht in diesem Zustand infolge der unter seiner
Tellerscheibe io3 angeordneten Feder in seiner Endstellung. Sobald der Greifer seine
Drehbewegung beginnt, hebt die Tellerscheibe 103 das federnd befestigte Kurvenringstück
83 etwas von seiner Befestigungsfläche 113 ab und gleitet zwischen beiden hindurch,
so daß ein Einkuppeln des Zahnrädchens mit der Spule 16 verhindert wird (siehe Abb.
33 und 35). Sobald die inzwischen gebildete Fadenschleife genügend weit über den
Greifer 9 geschlüpft ist (Abb. 2i), kann die Kupplung der Fadenrückspulrolle 16
erfolgen; in diesem Augenblick gleitet die Tellerscheibe 103 unter dem federnden
Kurvenringstück 83 heraus auf das feststehende Kurvenringstück 81 (Abb. 34 und 36),
wodurch das kegelige Ende des Bolzens 78 in die Rückspulrolle 16 gedrückt wird und
diese mitnimmt. Während des restlichen Verlaufes und des ganzen Rücklaufes des Greifers
bleibt die Rückspulrolle 16 gekuppelt, da die Tellerscheibe 103 auf den beiden Kurvenringstücken
(auch auf dem zurückgefederten Stück 83) entlang gleiten muß. Bei Beendigung des
Rücklaufes gleitet sie wieder von den Kurvenringstücken ab, so daß der Bolzen 78
durch die auf die Tellerscheibe wirkende Feder aus der Spule 16 herausgezogen wird.
-
Im Gegensatz zu dem Fadenanzug mittels des üblichen sog. Fadenhebers,
welcher dieses Anziehen rückweise ausübt, erfolgt dasselbe bei der neuen Vorrichtung
kontinuierlich ohne jegliche Zerrung.
-
Der Antrieb der Nähmaschine erfolgt durch die Hauptwelle 42, welche
in Stollen der Stofftrabplatte 2 gelagert ist. Auf dieser Welle sitzen zwei Kurvenscheiben
56 und 67, welche die Fadenrückspulung durch das Zahnsegment 65 bzw. die Greiferbewegung
mit Hilfe des Treibers bewerkstelligen. Auf der Kurvenscheibe 56 sind die beiden
Nockenscheiben 43 und 48 befestigt, welche zur Bewegung der Nadelstange dienen.
Die Nockenscheibe 43 drückt bei ihrer Umdrehung auf das hintere Ende eines zweiarmigen
Hebels 44, dessen vorderes Ende in einen Schlitz
der Hebestange
45 eingreift und diese hochhebt. Das obere Ende dieser Hebestange 45 greift mit
einem angedrehten. Zapfen in die untere Ausbohrung 46 der Nadelstange io' und schiebt
dieselbe durch den, Greifer nach oben.. Bei der weiteren Drehung kommt die Nockernscheibe
43 außer Eingriff, und die andere Nockenscheibe 48 bewegt den Hebel 44 in, umgekehrtem
Sinne, welcher dadurch die Hebestange 45 und damit die Nadelstange nach abwärts
bewegt. Um nun ein Schwingen des Greifers zu ermöglichen, muß die Nadelstange io'
von der Hebestange 45 gelöst werden; dazu ist folgende Einrichtung getroffen: Das
untere Ende der Nadelstange io' ist auf die Länge des angebrachten. Schlitzes um
ein ganz geringes Maß stärker gehalten als in seiner übrigen Länge; ebenso ist die
Bohrung 47 im Greifer auf die gleiche Länge etwas größer. Dadurch ist es möglich,
daß das untere, geschlitzte Ende der Nadelstange sich an dieser Stelle etwas spreizt
und den in ihr steckenden Zapfen der Hebestange 45 freigibt, während beim Aufwärtsgehen
der Nadelstange deren unteres, geschlitztes Ende sich in der enger werdenden Bohrung
des Greifers zusammenpreßt und den Zapfen der Hebestange 45 festklemmt. Um die Nadelstange
in, ihrer untersten Stellung zu sichern, ist in der Bohrung des Greifers ein dünner
Federring 28 eingelegt, der in eine entsprechende Eindrehung 27 der Nadelstange
io' paßt und ein Weitergleiten derselben verhindert. Sobald diese Stellung erreicht
ist, gibt die Nadelstange die Hebestange 45 frei, so daß diese allein weiter abwärts
gezogen werden kann (Abb. 26). Der die Hebestange 45 bewegende Arm des Hebels 44
steht unter der Wirkung einer Zugfeder 49, die ein ständiges Anliegen des Hebels
an die Nockenscheibe 48 sichert, um damit eine Beschädigung des Hebels 44 oder irgendeines
anderen Teiles durch unvorsichtiges Rückwärtsdrehen der. Maschine zu verhüten.
-
Zum Antrieb der den Treiber 76 bewegenden Welle 75 dient die Kurvenscheibe
67, deren Kurvenrille in Abb. 16 aufgerollt dargestellt ist. Durch eine Umdrehung
dieser Kurvenscheibe wird einer Kurbel 68 eine hin und her gehende Bewegung erteilt,
welche dieselbe auf eine mit ihrem Drehbolzen 69 verbundene Gabel 7o weiterleitet;
diese Gabel bewegt ihrerseits mittels eines in ihr gleitenden Führungsstückes iig
eine Kurbel 71, auf deren Bolzen 72 ein Kegelrad 73 sitzt. Dieses Kegelrad greift
in ein auf der Greiferantriebswelle 75 sitzendes Kegelrad 74 und erteilt derselben
und damit dem Treiber 76 eine hin und her gehende Drehbewegung, der sie wiederum
auf den Greifer 9 überträgt.
-
In gleicher Weise wird durch die Kurvenscheibe 56 unter Zwischenschaltung
der Kurbeln 57 und 6o, der Gabel 59 und der Kegelräder 62 und 63 der Hohlwelle 64
eine hin und her gehende Drehbewegung erteilt, welche diese auf das Zahnsegment
65 überträgt und dadurch den Innenzahnkranz 66 dreht. Wie bereits oben erwähnt,
dient dieser Zahnkranz 66 dazu, das am verlängerten Treibersteg gelagerte Zahnrädchen
77 in. Umdrehung zu versetzen und dadurch die Fadenrückspulrolle i6 im geeigneten
Augenblick zu drehen.
-
Die Stoffschiebervorrichtung der reuen Maschine, welche genau im Viereck
arbeitet, ist gegenüber den bekannten Vorrichtungen in der Handhabung sehr vereinfacht.
Auf der Hauptantriebswelle 42 befindet sich neben der Hebegockenscheibe 43 auf der
Verlängerungsnabe der Kurvenscheibe 56 fest verbunden ein unter ig ° schräg verzahntes
Schraubenrad 84, welches in das rechts verzahnte Rad 85 eingreift. Auf einer Büchse
86, welche sich lose um die Greiferwelle 75 -dreht, sitzt gemeinsam und fest neben
dem Schraubenrad 85 ein Kegelrad 87, wobei durch einer Stellring 88 eine seitliche
Verschiebung ausgeschaltet wird. Zu der Greiferwelle 75 wird im rechten Winkel die
Drehbewegung des Kegelrades 87 auf ein Kegelrad 89; dessen lange Nabe in einem Stollen
der Grundplatte 2 gelagert ist, übertragen. An dem entgegengesetzte:# Ende des Kegelrades
89 wird ein Stellring 9o, der eine schräg verlaufende rechteckige Aussparung io8
trägt, befestigt. Nun folgt das Verbindungsglied, ein einarmiger drehbarer Hebel
92, der in einem Stellring 94 durch ehren Stift schwenkbar befestigt ist und in
dessen Aussparung 107 paßt, welche wiederum dem Maß der Stellringaussparung io8
des Stellringes 9o entspricht. Mit dem Kurvenbolzen 95, an dessen einem abgesetzten
Ende sich der Stellring 94 befindet und der in einem längeren Auge eines Stollens
der Tragplatte drehbar gelagert ist, ist noch fest verbunden der Kurvenkörper 96.
Dieser wird einerseits durch den am Kurvenbolzen 95 befindlichen Bund und andererseits
durch ein Winkelstück ioo, welches der an ihm angeschraubten, Stollenbreite entspricht,
gegen seitliche Verschiebung gesichert. Die Anschraubseite des Winkelstückes ioo
ist mit einer Zentrierleiste versehen, die sich in die entsprechende Nut - des Stollens
einlegt, dagegen ist das andere Erde des Winkelstückes halbkreisförmig ausgebildet
und umschließt teilweise den Bund des Stellringes 94. Dadurch ist ein genaues Gegenlager
für den. Kurvenkörper 96 geschaffen. Durch Drehung eines in die Grundplatte von
oben eingelassenen Bolzens i2o, welche auf. der- Oberseite der Tragplatte während
des Nähen,s stattfindet, wird mittels des an ihm fest verbundenen Exzenters 93 der
Hebel 92 von der Stellringaussparung io8 in die Stellringaussparung 107 gebracht,
wbdurch die Kupplung gelöst ist, was zur Folge hat, daß das Kegelrad 89 mit Stellring
9o sich weiterdrehen kann, während der Kurvenkörper 96 stehenbleibt.
Wird
der Bolzen i2o weitergedreht, so gleitet der bis jetzt von ihm festgehaltene Hebel
92 von dem Exzenterzapfen 93 ab, worauf die Feder 9i den Hebel 92 vordruckt und
ihm ein Einschnappen in die Aussparung io8 des Stellringes 9o gestattet, wodurch
der Kurvenkörper 96 wieder mitgenommen wird. Da der einarmige Hebel 92 auf seiner
einen Seite über den Umfang - der Stellringe 9o und 94 etwas herausragt, ist, bedingt
durch die Drehung, an dem Winkelstück ioo in entsprechender Breite eine Rille 121
eingedreht.
-
Nun sind in den Kurvenkörper 96 drei hintereinanderliegende, in ihrer
Arbeitsweise grundverschiedene Kurvenrillen eingefräst, die in Abb. 17 in ihrer
Abwicklung dargestellt sind. In die erste Kurvenrille a,- welche dem Tragplattenmittel
am nächsten liegt, greift mittels einer Rolle 122 das eine Ende eines gleicharmigen,
unter der Tragplatte drehbaren Hebels 51 ein. Das andere Ende des Hebels 51 ist
zylindrisch gestaltet und greift in eine entsprechende teilweise aufgeschlitzte
Rolle 123 ein, mit welcher ein Flachschieber 52, der zwei rechtwinklig zur Bewegung
sitzende schräge Leisten hat, verbunden ist. Die Ausfrässtelle 135, in welcher
sich der Flachschieber 52 passend bewegt, liegt von der Oberkante der Tragplatte
2 ziemlich vertieft im Mittel der Greiferbahn, wobei die aufgeschlitzte Rolle 123
durch die Tragplatte stößt. Der Flachschieber 52 besitzt in seiner Mitte einen für
den Nadel- und Fadendurchgang entsprechend länglichen Schlitz 124 sowie vor und
nach dem Schieber den zur Bewegung erforderlichen Luftraum. Über diesem Flachschieber
52 befindet sich ein, mit den entsprechenden Vertiefungen für die Leisten des Schiebers
52 versehenes Zwischenstück io2, welches von der Ausfrässtelle 135 der Tragplatte
auf allen vier Seiten begrenzt ist, wodurch nur ein Heben des Zwischenstückes io2
möglich ist. Ferner besitzt das Zwischenstück in seiner Mitte für Nadel- und Fadendurchgang
einen entsprechenden länglichen Schlitz i25. Weiter liegt in der Ausfrässtelle i35
der Stoffschieber 40, welcher gleich den übrigen Stücken 52 und io2 für den Nadel-
und Fadendurchgang den entsprechenden länglichen Schlitz 126 und etwa in seiner
Mitte ein unter 45' gezahntes Feld besitzt, welches in der Breite der Stichplattenzunge
34' unterbrochen ist. Der an beiden Enden des Schiebers 40 zur Bewegung desselben
erforderliche Luftraum ist in, der Tragplatte 2 eingelassen, wobei das eine Ende,
an dem es eine teilweise aufgeschlitzte Rolle 127 trägt, die Tragplatte durchstößt.
In diese aufgeschlitzte Rolle 127 greift mit seinem einen Ende ein entsprechend
zylindrisch ausgebildeter Kopf eines zweiarmigen Hebels 53, welcher sich unterhalb
der Tragplatte bewegt und mit seinem anderen Ende in eine Traverse ausgebildet ist.
In dieser Traverse schieben sich abwechselnd mittels der Schwenkklappe 54 die beiden
Rollen 55 und 55', welche sich mit ihrem unteren Bolzenteil128 in den entsprechenden
Teil der Traverse aufsetzen können, wobei sie abwechselnd in die Kurvenrillen b
und c des Kurvenkörpers 96 gelangen, je nachdem vor- oder rückwärts genäht wird,
während das obere, stark abgerundete Bolzenteil i28' in der Zunge 129 der Schwenkklappe
54 hängt. Um die gewünschte Stehfestigkeit der Rollen 55 und 55' in der Traverse
des Hebels 53 zu erhalten, sind die beiden Bohrungen nach innen zu durch einen Schlitz
verbunden und kann die erforderliche Reibung durch die Zugschraube 130 erzielt werden.
In diesen zweiarmigen Hebel 53 ist ein sehr langer Schlitz 131 eingefeilt, und das
in ihm befindliche rechteckige Gleitstück 132 wird von dem in der Tragplatte 2 verschiebbar
eingelassenen runden Bolzen 133, welcher unter Federdruck steht,. getragen. Durch
Verschieben des Bolzens 133 in dem entsprechend langen Schlitz 134 der Tragplatte
nach rechts oder links wird der Vorschub des Stoffschiebers 40 groß oder klein eingestellt.
Die in der Ausfrässtelle 135 eingelegten Teile 52, zog und 40 werden durch zwei
Blattfedern 97, welche mittels Nieten an den zu beiden Seiten befindlichen Schiebern
98 befestigt sind, stets nach abwärts gedrückt, wobei sich jede 'Blattfeder in die
Aussparung 136 der Schieber 98 legen kann. Die beiden Schieber 98 sowie die Stichplatte
34 mit ihrer entsprechenden Aussparung für den Stoffschieber und die Verschlußplatte
99, welche sämtlich in schwalbenschwanzförmiger Führung sitzen, decken somit an
der Vorderseite der Stofftragplatte alle Ausschnitte ab.
-
Der Stoffdrückerfuß 35, welcher über der Stoffplatte 2 im Mittel der
Nadelstange auf und ab bewegt werden kann., ist mittels der bekannten Festschraubung
an der Stoffdrückerstange 137- befestigt, welche wiederum die übliche Stoffdrückerfeder
138 und die Schraube 139 besitzt. Nun findet im Gegensatz zu dem bisherigen Nähvorgang,
wobei die Nadel den zu bearbeitenden Stoff stets auf die Stoffplatte drückt, bei
der neuen Maschine die Stoffdurchdringung von unten nach oben statt, weshalb Druckerfuß
35 und Stoffdrückerstange 137 nach untergelegtem Stoff bis auf -das Stoffschiebemaß
o,5 bis o,6 mm feststehen muß. Ein am Kopf des Maschinenarmes i befindliches U-förmiges
Führungsstück 140, das festgeschraubt wird, besitzt auf seiner Vorderseite einen
ovalen Schlitz 141 oben und -unten rund auslaufend und hinter diesem einen Schlitz
142 oben und unten rechteckig auslaufend. Das Begrenzungsstück 36 weist in seiner
Längsachse eine Bohrung 143 auf, die auf der einen Seite von einer teilweise runden
Ummantelung umgeben ist, während auf der anderen Seite eine rechteckige
Führungsleiste
144 mit einem Gewindeansatz 145 sich befindet, welche in die entsprechenden Schlitze
141 und . 142 des Führungsstückes 140 passen. Unter diesem Begrenzungsstück 36 liegt
ein aufgeschlitzter, um o,6 nun auseinandergezogener Sprengring 39. Für die richtige
Einstellung der Stoffdrückerstange 137 wird, nachdem die letztere auf den untergeschobenen
Stoff herabgelassen ist, das Begrenzungsstück 36 bis auf den federnden Sprengring
39 heruntergeschoben und mittels Griffmutter 37 festgezogen.
-
Für Stickereiarbeiten hat die neue Maschine _den Vorteil, daß nur
eine Fläche finit Faden bespannt wird, während die andere Fläche lediglich die Umrandung
der betreffenden Muster aufweist und dadurch eine Ersparnis an Faden bedeutet.
-
Die einzelnen Arbeitsvorgänge bei der Herstellung einer Stichbildung
mit der neuen Nähmaschine verlaufen wie folgt: Nachdem der Stoffdrückerarm i auf
.der Grundplatte 2 befestigt ist, wird die Fadenspule ii und die Doppelnadel ig,
2o in den Greifer eingesetzt. Die Befestigung der Nadel erfolgt durch Einschieben
in die ungleiche Aussparung des Spannfutters 21 und Festklemmen mittels Mutter 2:2
oder Hebels 23. Sodann wird der überfallende Nähfaden der Fadenspule in den bis
nahe zur Greifermitte reichenden Schlitz 24 gebracht und mittels Einfädlers 118
durch die Öffnung 25 zur Öffnung 26 der Öhrnadel i9 gezogen. Hierauf wird die Nadelstange
mit der Hand wieder heruntergedrückt, bis ihre Eindrehung 27 in den Federring 28
des Greifers einspringt, und alsdann der vollständige Greifer 9 in das an der Stoffplatte
befestigte Greifergehäuse 29 eingesetzt. Nachdem das letztere mittels Verschlußdeckels
32 und Zuhaltungsfeder 33 verschlossen ist, kann der eigentliche Nähvorgang beginnen.
Nachdem der Faden in Ordnung- gebracht und der zu nähende Stoff untergeschoben ist,
wird der Drückerfuß 35 gesenkt, das Begrenzungsstück 36 abwärts geschoben und mittels
Handgriffes 37 festgezogen, wodurch der zum Stoffvorschub erforderliche Abstand
von 0,5 mm infolge des zwischen Hebekreuz 38 und Begrenzungsstück 36 liegenden
federnden Sprengringes 39 erhalten wird. Dieser Zwischenraum gestattet dem Stoffschieber
40, durch Zusammendrücken des Sprengringes sich um das erforderliche Maß über die
Stichplatte 34 zu heben und den Stoff durchzuschieben.
-
Wird nun das Schwungrad 41 um 180' gedreht, so drückt die auf der
Hauptantriebswelle 42 sitzende Nockenscheibe 43 den ungleicharmigen Hebel 44 nieder,
wodurch die Hebestange 45 die Nadelstange io hochhebt, bis die Nadel den Stoff an
der Stelle x durchdringt. Die Nadel ig hat in dieser Zeit den Faden vom Spulchen
ii nachgezogen (Abb. i9), wobei das letztere durch die Feder 15 an die Gummigleitrolle
(Rückspulrolle) 16 gedrückt und dadurch die nötige Fadenspannung erhalten wird.
Die Nadelstange wird hierauf durch die Hebestange 45 infolge Drehung des Hebels
44 nach abwärts gezogen:; dies erfolgt dadurch, daß die Nadelstange io an ihrem
unteren Ende geschlitzt ist und sich beim Eindringen des Hebestangenansatzes 46
auf diesem festgeklemmt hat. Das Abwärtsbewegen des Hebels 44 und damit der Hebestange
45 wird durch die Nockenscheibe 48 bewirkt, wobei eine zwischengeschaltete Feder
49 ein ständiges Anliegen des Hebels 44 an die Nockenscheibe 48 sichert, um bei
einem evtl. Rückwärtstreten der Maschine ein Abreißen des Hebels zu verhindern..
Bei dieser Abwärtsbewegung wird durch die Ohrnadel ig die erforderliche Schleifenbildung
bewerkstelligt, was durch die beiden rechtwinklig ineinanderlaufenden Bohrungen,
25 und 26 der Ohrnadel möglich ist. Bewegt sich die Nadel abwärts, so wird der Faden,
welcher neben der Nadel frei hochläuft, durch den scharfen Knick der Bohrungen zur
Schleife gebildet, die etwas länger ist als der Abstand der beiden Nadelmittel und
selbsttätig über die Hakennadel fällt, welche sie ihrerseits mit durch den Stoff
nach unten zieht; die Öhrnadel bewirkt dabei ein straffes Anspannen des Fadens um
die Hakennadel. Die letztere ist an ihrem oberen Teil etwas zurückgebogen, um ein
Mitreißen von Stoffteilen beim Abwärtsgang zu vermeiden.
-
Während die Nadelstange io auf- und abwärts bewegt wurde, stand der
Greifer 9 ruhig, wie das Kurvenbild (Abb. 16) zeigt, und ist durch den Sicherungsbolzen
5o gegen Druck und Verdrehung gesichert. Die Hebekurve a (Abb. 17) hat während dieser
Zeit mittels gleicharmigen Hebels 51 den Schieber 52 zurückgezogen und steht still.
Die Vorwärtskurve b (Abb. 17) war nicht in Tätigkeit, da die Schwenkklappe 54 die
Rolle 55 hebt. Die Rückwärtskurve c (Abb. 17) hat ebenfalls mittels des Stichstellerhebels
53, welcher unter Federdruck steht (Stichverstellung von 0,5 bis 5 mm), den
Stoffschieber 40 in Ruhestellung gebracht. Zwischen dem Stoffschieber 40 und dem
Schieber 52 liegt als Übertragungsglied das Zwischenstück 1ö2. Dieses Zwischenstück
dient zum Heben des Stoffschiebers und kann sich nur auf und ab bewegen. Die Fadenrückzugkurve
56 (Abb. i8) hat sich während dieser Zeit gedreht und folgendes bewirkt: In die
Kurve 56 greift eine Kurbel 57 mit Rolle ein, welche durch Bolzen 58 und die daran
befindliche Gabel 59 eine zweite Kurbel 6o dreht. Mit dieser Kurbel 6o ist ein Bolzen
61 mit Kegelrad 62 fest verbunden, welches in ein Kegelrad 63 eingreift. Dieses
Kegelrad 63 ist mit einer Hohlwelle 64 fest verbunden, welche an ihrem Ende ein
ig ° schräg verzahntes Zahnradsegment 65
trägt, das in einen ig
° schräg verzahnten Innenzahnkranz 66 eingreift. Das Zahnradsegment 65 hat sich
während der Nadelauf- und -abwärtsbewegung zurückgedreht, und zwar um etwa 8o' von
x nach y, wobei es den Innenkranzring 66 mitgenommen hat und das kleine
Zahnrad sich leer abrollt.
-
Bei der zweiten Hälfte der Umdrehung setzt lediglich zunächst die
Greiferbewegung ein, und das noch in Drehung befindliche Zahnradsegment 65 kommt
zur Ruhe (vgl. Abb. 18). Der Antrieb des Greifers verläuft wie folgt: In die Walzenkurve
67 greift eine Kurbel 68 mit Rolle ein., welche durch Bolzen 69 und die daran
befindliche Gabel 7o eine zweite Kurbel 71 dreht. Mit dieser Kurbel 71 ist durch
Bolzen 72 ein Kegelrad 73 fest verbunden, welches in ein Kegelrad 74 eingreift.
Dieses Kegelrad 74 ist mit einer Welle 75 fest verbunden, welche an ihrem Ende den
Treiber 76 sowie mittels Armes ein schräg verzahntes Rad 77, das auf einem Bolzen
78 sich dreht, trägt.
-
Nachdem die Hakennadel 2o den Faden heruntergeholt, beginnt der Greifer
seine Drehung bei etwas vorstehender Nadel, die in einer Ausdrehung 79 des
Gehäuses 29 Platz findet. Die Hakennadel 2o, die aus ganz besonders zähem Material
hergestellt und mit der Ohmadel verbunden wird, zieht die einmal gefaßte Schleife
unter der Deckplatte 8o infolge der Drehung durch, bis sich nach kurzer Bewegung
die Schlinge dem stark zugespitzten Greifer g nähert und von diesem erfaßt wird.
Dieser zieht die Schleife, deren Faden noch von dem losen Spulchen kommt, vollends
auf. Ist der Greifer in die Stellung von Abb.21 gekommen, wird mittels des aufgeschraubten
Kurvenringstückes 8= der unter Federdruck stehende, am Ende kegelige und aufgerauhte
Bolzen 78 in, die passende Aussparung 18 des Bolzens 17 der Rückspulrolle 16 gepreßt.
In diesem Augenblick, da die Schleife vor dem gekuppelten Bolzen steht und ihr Durchlaß
frei ist, wird der Innenkranzring 66 durch das Zahnradsegment 65 von y nach z gedreht,
und zwar unter starker Kurvensteigung (vgl. Abb. 18). Das kleine, im Innenkranzring
laufende Rad 77, welches jetzt durch den Kegel mit der Rückspulrolle 16 fest verbunden
ist, wird dadurch rückwärts gedreht und spult vermittels der Rückspulrolle 16 die
Schleifenlänge am Spulchen 1i wieder auf. Der Greifer hat seine Endstellung (vgl.
Abb.22 und Abb. 16) im Punkte v erreicht und steht bis zum Punkte w still. Während
der Greifer stillsteht, hat die Schleife Gelegenheit (der Druck zwischen Greifer
und Treiber ruht), die frühere Druckstelle des Treibers zu passieren, und wird -festgezogen.
Dabei hat der Innenkranzring 66, der in ganz bestimmtem Verhältnis zum kleinen Rad
71 steht (genau wie Greiferumfang zu Rückspulrolle oder Spulchen), sich etwas weitergedreht,
als die Schleifenlänge ausmacht, was zur Folge hat, daß die Rückspulrolle 16 etwas
auf dem Spulchenfaden gleitet. Nun ist die Schleife festgezogen, was in den Abb.
22 sowie 16 und 18 der Punkt w angibt. Bevor der Greifer seine Endstellung in Vorwärtsgang
erreicht, hat die Hebkurve (Abb. 17) den Hebel 51 vorwärts bewegt und den Stoffschieber
40 gehoben, woselbst die Bewegung bei der Greiferendstellung, bei w, auch beendet
ist (vgl. Abb. 16). Nun geht der Greifer schnell zurück und bleibt stehen.
-
Während des Greiferrücklaufes steht der Innenkranzring ° fest (Abb.
18) ; das kleine, am Treiberarm gelagerte Zahnrad 77 bleibt während des ganzen Greiferräcklaufes
festgekuppelt und spult somit den Faden eines halben Greiferumfanges, der in dessen
Rille 82 gelegen, dem Spulchen ii zurück, worauf sich infolge Abgleitens der federnden
Tellerscheibe 103 von dem nachgiebig gelagerten Kurvenringstück 83 (Abb.
33) Rad 77 von selbst entkuppelt. Um einen gekuppelten Rücklauf des Rades 77 zu
erhalten, ist, wie oben bereits erwähnt, ein. federnd nachgiebiges Kurvenringstück
83 vorgesehen, welches beim Vorlaufen des Greifers durch die Tellerscheibe io3 des
Bolzens 78 bis zu dem im Greifergehäusedeckel befestigten Kurvenringstück 81 entkuppelt
bleibt. Sobald der Greifer seine Rückwärtsbewegung beginnt, wird der Stoffschieber
40 mittels Stichstellerhebels 53 mit dem Stoff in der Arbeitsrichtung fortgeschoben,
was beiBeginnderNadelaufwärtsbewegung beendet ist.