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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung monoklonaler
Antikörper.
Insbesondere betrifft die Erfindung Hochdurchsatzverfahren zur schnelleren
Herstellung von monoklonalen Antikörpern als durch herkömmliche
Verfahren.
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Die
Entwicklung von Zelllinien, die monoklonale Antikörper herstellen,
durch somatische Fusionen von B-Lymphozyten mit Myelomzellen wurde
zuerst von Kohler und Milstein vor über 25 Jahren beschrieben (Kohler & Milstein, 1975).
Seit damals haben monoklonale Antikörper eine zentrale Rolle in dem
exponenziellen Wachstum unseres Verständnisses von humaner Physiologie,
Biochemie und Genetik gespielt. Monoklonale Antikörper sind
vielseitige und empfindliche Werkzeuge für das Nachweisen und das Lokalisieren
spezifischer biologischer Moleküle.
Monoklonale Antikörper
können
gegen irgendein Zellmolekül
hergestellt werden, was es ermöglicht,
dass dieses Molekül
identifiziert, lokalisiert und gereinigt wird. In einigen Fällen können monoklonale
Antikörper
auch helfen, die Funktion des Moleküls, an das sie binden, zu identifizieren.
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Das
diagnostische und therapeutische Potenzial von monoklonalen Antikörpern wurde
auch schnell bemerkt, nachdem die Hybridomtechnik ihre Entwicklung
Mitte der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts erlaubte. Monoklnale Antikörper wurden
zu Schlüsselbestandteilen
in einer Vielzahl von Anordnungen von klinischen labordiagnostischen
Tests. Zusätzlich
enthalten eine große
Vielzahl von lizenzierten Arzneimitteln monoklonale Antikörper, und große Anzahlen
von Arzneimitteln in der Entwicklung sind monoklonale Antikörper. Die
klinische Verwendung von monoklonalen Antikörpern wurde durch die Entwicklung
von Chimären
und vollstän dig
humanisierten monoklonalen Antikörpern,
die Nebenwirkungen in Patienten minimieren, verbessert.
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Jedoch
trotz der zentralen Rolle von monoklonalen Antikörpern in diesen Entwicklungen
in der Medizin und der Molekularbiologie, hat sich der Vorgang für die Herstellung
und das Screenen monoklonaler Antikörper nur wenig verändert, seit
sie erstmals von Kohler & Milstein
in der Mitte der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts entwickelt wurden.
Der Ansatz, der am häufigsten
verwendet wird, um einen monoklonalen Antikörper gegen ein spezifisches
Antigen herzustellen, benötigt
eine Reihe von Immunisierungen von Mäusen oder Ratten mit einem
Antigen über einen
Zeitraum von einigen Wochen, um die Aktivierung und Proliferation
von reifen B-Zellen, die Antigen-spezifische Antikörper herstellen,
zu verstärken. Mehrere
Mäuse werden
für gewöhnlich immunisiert und
werden periodisch hinsichtlich der Gegenwart von relevanten Serumimmunglobulin-Titern
vor der somatischen Fusion getestet. Nach der Fusion werden die Überstände der
Hybridoma unter Verwendung von Immunassays gescreent, um monoklonale Antikörper mit
einer hohen Spezifität
für das
Antigen zu identifizieren. Der Zeitrahmen, der für die Entwicklung eines monoklonalen
Antikörpers
unter Verwendung dieses Ansatzes benötigt wird, beträgt für gewöhnlich 3
bis 9 Monate.
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Die
WO 96/33735 offenbart ein
Verfahren zur Herstellung eines humanen Antikörpers durch Immunisieren eines
nicht humanen transgenen Tieres mit einem Antigen, gegen das es
gewünscht
ist, den Antikörper
herzustellen. Das nicht humane transgene Tier ist modifiziert worden,
um B-Zellen zu bilden, die humane Antikörper anstelle von endogenen
Antikörpern
sekregieren. Nach der Immunisierung werden B-Zellen aus der Milz
des Tieres erhalten und unter Verwendung der Kohler & Milstein'schen Technik immortalisiert,
um Hybridoma herzustellen. Ein Sandwich ELISA, in dem der monoklonale
Antikörper
des Hybridomüberstandes
an Antigen und an eine anti-humane konstante Region gebunden ist,
können verwendet
werden, um zu bestätigen,
dass der Antikörper
human ist.
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Templin
et al., (Trend in Biotechnology, 2002, 20:160) betrifft die theoretischen
Vorteile und Beschränkungen
von Mikroarray Technologiesystemen und, insbesondere, die veränderte Verwendung
von Protein Mikroarrays in diagnostischen Verfahren und der Genom-
und Proteomforschung.
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Die
Entwicklung von RIMMS (engl.: repetitive, multiple site immunisation
strategy; wiederholte, mehrere Stellen betreffende Immunisierungsstrategie)
hat es ermöglicht,
dass somatische Fusionen nur 8-14 Tage nach dem Beginn der Immunisierung
stattfinden (Kilpatrick et al., 1997). Die Überstände der hergestellten Hybridoma
können
anschließend
unter Verwendung von Standardimmunassays gescreent werden, was es
erlaubt, dass ein monoklonaler Antikörper gegen ein spezifisches
Antigen sehr viel schneller isoliert werden kann.
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Jedoch
benötigt
die Herstellung und das Screenen von monoklonalen Antikörpern gegen
große
Anzahlen von verschiedenen Antigenen, selbst unter Verwendung von
RIMMS, beachtliche Zeit und Mittel. Weil immer mehr neue Proteine
entdeckt werden, gibt es einen Bedarf für schnellere und effizientere
Verfahren zur Herstellung und dem Screenen monoklonaler Antikörper gegen
diese Proteine, um ihre weitere Charakterisierung zu erlauben.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Folglich
stellt die Erfindung ein Hochdurchsatzverfahren zur Herstellung
einer Vielzahl monoklonaler Antikörper bereit, von denen jeder
einen verschiedenen Antigenkandidaten bindet, wobei das Verfahren
die Schritte umfasst:
- a) das Einführen einer
Vielzahl gereinigter Antigenkandidaten in ein Tier oder Tiere;
- b) das Rückgewinnen
Antikörper-produzierender Zellen
aus dem Tier oder den Tieren und das Vereinigen dieser Zellen in
eine Einzelzellsuspension;
- c) das Erzeugen immortalisierter Zelllinien aus der Einzelzellsuspension;
- d) das Screenen des Überstandes
der immortalisierten Zelllinien gegen einen Protein-Chip, auf welchem
die Antigenkandidaten dargestellt sind; und
- e) das Auswählen
monoklonaler Antikörper,
welche an die Antigenkandidaten binden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
weist beachtliche Vorteile gegenüber
den Verfahren zur Herstellung monoklonaler Antikörper auf, die gegenwärtig zur
Verfügung
stehen. Wie bereits diskutiert wurde, schließen die gegenwärtigen Verfahren
zur Herstellung monoklonaler Antikörper gegen mehr als ein Antigen
arbeitsintensive Immunisierungs- und Isolierungsprotokolle für jedes
individuelle Antigen ein. Im Gegensatz dazu können in dem erfindungsgemäßen Verfahren
dem Tier mehrere Antigene injiziert werden, was zu der gleichzeitigen
Herstellung von monoklonalen Antikörpern gegen mehrere Antigene
und zur Steigerung der Geschwindigkeit und Wirksamkeit der monoklonalen
Antikörperherstellung
führt.
Die Verwendung eines Protein-Chips in dem erfindungsgemäßen Verfahren
beschleunigt den Vorgang des Screenens, um monoklonale Antikörper nachzuweisen,
die an das Antigen oder die Antigene bindet/binden, mit dem/denen
das Tier injiziert wurde. Zusätzlich
ist der Protein-Chip empfindlicher als herkömmliche Screeningassays, wie
Enzym basierte immunabsorbierende Assays (ELISAs; engl.: enzyme
linked immunosorbent assays), was zu einer verbesserten Nachweisrate
für langsam
sekregierende Hybridomazellen führt,
die unter Verwendung herkömmlicher Screeningverfahren
verloren gehen würden.
Darüber hinaus
erlaubt die Verwendung eines Protein-Chips in dem erfindungsgemäßen Verfahren,
dass jeder Überstand
mehrere Male gegen ein Antigen gescreent werden kann und nur einen
Bruchteil der Menge des Antigens verwendet, die für ein einzelnes Screenen
in einem herkömmlichen
Screeningassay, wie einem ELISA, benötigt wird. Zum Beispiel kann jeder Überstand
zweifach, dreifach oder vierfach gegen ein Antigen gescreent werden.
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Das
Tier in Schritt a) des erfindungsgemäßen Verfahrens kann irgendein
nicht-humanes Säugetier
sein. Vorzugsweise ist das Tier eine Maus, eine Ratte, ein Kaninchen,
ein Hamster oder ein Meerschweinchen. Vorzugsweise ist das Tier
eine Maus.
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Der
Antigenkandidat in Schritt a) ist vorzugsweise ein gereinigter Antigenkandidat.
Entweder ein gereinigter Antigenkandidat oder eine Mischung aus gereinigten
Antigenkandidaten kann in das Tier eingeführt werden. Unter "gereinigtem Antigenkandidaten" wird verstanden,
dass das Antigen eine homogene Präparation aus Antigen ist, die
im Wesentlichen frei ist von anderen Bestandteilen. Unter "einem Gemisch aus
gereinigten Antigenkandidaten" wird
verstanden, dass mehr als ein gereinigtes Antigen in der Zusammensetzung,
die für
die Immunisierung verwendet wird, anwesend ist, aber dass die Präparation frei
ist von kontaminierenden Bestandteilen, für die es keine Absicht gibt,
die Produktion von Antikörpern hervorzurufen.
Obwohl beispielsweise herkömmliche Verfahren
verwendet werden, kann ein Tier mit mehreren Antigenen gleichzeitig
durch Immunisierung mit homogenisiertem Gewebe, immunisiert werden,
sodass die Immunisierung keine Immunisierung mit gereinigtem Antigenkandidaten
darstellt, so wie dies hier definiert ist, weil die Antigene mit
zellulärem
Debris kontaminiert sein würden.
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Irgendeine
Anzahl von gereinigten Antigenkandidaten kann in das Tier eingeführt werden.
Vorzugsweise wird mehr als ein gereinigter Antigenkandidat in das
Tier eingeführt.
Beispielsweise können
2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 15, 20, 30, 40, 50 oder mehr als 50
gereinigte Antigenkandidaten in das Tier eingeführt werden. Die Antigene können gleichzeitig
eingeführt
werden, in dem Sinn, dass sie alle zusammengemischt werden. Alternativ
dazu können
die Antigene getrennt eines nach dem anderen eingeführt werden.
Die Einführung
von verschiedenen Antigenen kann durch einen Zeitraum von Tagen
voneinander getrennt sein. Vorzugsweise beträgt der Zeitraum, der die Einführung von
verschiedenen Antigenen voneinander trennt, weniger als 48 Stunden, vorzugsweise
weniger als 24 Stunden. Vorzugsweise schließt das Verfahren zur Einführung die
Injektion von Antigen(en) in das Tier ein.
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Unter
dem Begriff "Antigenkandidat" wird irgendeine
Substanz verstanden, die fähig
ist, eine Immunantwort in einem Tier zu induzieren, wenn dieser Antigenkandidat
in das Tier eingeführt
wird. Der Begriff schließt
deshalb proteinöse
Substanzen und nicht-proteinöse
Substanzen ein. Proteinöse
Substanzen, die Antigene sind, schließen Proteine und Derivate davon
ein, wie Glykoproteine, Lipoproteine und Nukleoproteine und Peptide.
Fragmente von solchen proteinösen
Substanzen sind ebenfalls in dem Begriff "Antigen" eingeschlossen. Vorzugsweise bestehen
solche Fragmente aus oder umfassen antigene Determinanten. Nicht-proteinöse Substanzen,
die Antigene sind, schließen
Polysaccharide, Lipopolysaccharide und Nukleinsäuren ein. Insbesondere schließt der Begriff "Antigen" Nukleinsäuremoleküle ein,
die eine Immunantwort gegen die Proteine induzieren, welche sie
kodieren. Fragmente von solchen nicht-proteinösen Substanzen sind ebenfalls
in dem Begriff "Antigen" eingeschlossen.
Der Begriff "Antigen" schließt weiterhin
proteinöse
oder nicht-proteinöse
Substanzen ein, die an einen Träger
gebunden sind, der fähig
ist, eine Immunantwort zu induzieren, wie Lipide oder Haptene, durch
welche Antigenität verliehen
wird, wenn sie mit einem Träger
verbunden sind. Die erfindungsgemäßen Antigene können natürlich vorkommende
Substanzen sein, oder sie können
durch Verfahren, die im Stand der Technik bekannt sind, synthetisiert
werden.
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Das
Antigen ist vorzugsweise eine proteinöse Substanz oder ein Nukleinsäuremolekül. Wo das gereinigte
Antigen eine proteinöse
Substanz ist, kann es alleine oder in Form eines Fusionsproteins
eingeführt
werden. Insbesondere stellt die Erfindung bereit, dass das Antigen
in der Form eines Fusionsproteins vorliegen kann, das auf der Oberfläche eines
rekombinanten Virions exprimiert wird, wobei das Tier mit dem rekombinanten
Virion injiziert wird. Die Herstellung von solchen rekombinanten
Virionen unter Verwendung einer Nukleinsäuresequenz, die das proteinöse Antigen
kodiert, ist in Lindley et al., 2000 beschrieben.
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Irgendeine
Kombination von gereinigten Antigenen kann verwendet werden. Das
Tier kann mit nur proteinösen
Antigenen, nur nicht-proteinösen
Antigenen oder einer Mischung aus beiden injiziert werden. Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung sind die gereinigten Antigene alle proteinös. Die gereinigten
Antigene können
Fragmente sein, die von demselben Protein oder verschiedenen Proteinen abgeleitet
sind. Die gereinigten Antigene können
rekombinante Virionen sein, die von einer cDNA Bibliothek abgeleitet
sind, wobei jedes rekombinante Virion ein Protein exprimiert, das
durch eine cDNA aus der Bibliothek auf seiner Oberfläche kodiert
wird.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform stellt
die Erfindung bereit, dass mehrere gereinigte Antigene in das Tier
in der Form von Nukleinsäuremolekülen eingeführt werden,
die Proteine kodieren, gegen die es gewünscht ist, monoklonale Antikörper herzustellen.
Die Nukleinsäuremoleküle können DNA Moleküle, cDNA
Moleküle
oder RNA Moleküle
sein. Vorzugsweise kann in diesem Aspekt der Erfindung eine cDNA
Bibliothek in das Tier eingeführt
werden. Es ist deshalb möglich,
das Tier mit Nukleinsäuremolekülen zu injizieren,
die ein Protein von unbekannter Identität kodieren, und, wie unten
beschrieben wird, können
Zell-Chips verwendet werden, um einen Antikörper gegen das Protein zu isolieren,
der wiederum erlaubt, dass das Protein gereinigt wird.
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Wo
das gereinigte Antigen ein Nukleinsäuremolekül ist, besteht es vorzugsweise
aus oder umfasst eine DNA, cDNA oder RNA Sequenz, die ein Protein
kodiert, gegen das eine Immunantwort induziert werden soll. Das
Nukleinsäuremolekül kann ein nacktes
Nukleinsäuremolekül sein,
oder es kann in der Form eines Vektors vorliegen.
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Der
Vektor kann in viraler Vektor, vorzugsweise ein retroviraler, adenoviraler,
adeno-assoziierter viraler (AAV), Herpes viraler, Alphavirus Vektor oder
irgendein anderer geeigneter Vektor sein, wie für den Fachmann offensichtlich
sein wird. Alternativ dazu kann das Nukleinsäuremolekül in der Form eines nicht viralen
Vektors, vorzugsweise eines Plasmidvektors vorliegen. Viele solche
Vektoren sind bekannt und im Stand der Technik dokumentiert (siehe zum
Beispiel Fernandez J.M. & Hoeffler
J.P. in Gene expression systems. Using nature for the art of expression
Hrsg. Academic Press, San Diego, London, Boston, New York, Sydney,
Tokio, Toronto, 1998). Solche Vektoren können zusätzlich regulatorische Sequenzen,
wie Enhancer, Promotoren, Ribosomen Bindestellen und Terminationssignale
in den 5' und 3' nicht-translatierten
Regionen von Genen aufweisen, die benötigt werden, um sicherzustellen,
dass die kodierende Sequenz richtig transkribiert und translatiert wird.
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Alternativ
dazu kann das Nukleinsäuremolekül in der
Form von polykationisch kondensierter DNA vorliegen, die mit abgetötetem Adenovirus
alleine, siehe zum Beispiel Curiel (1992) Hum Gene Ther 3:147-154,
oder Liganden verbundener DNA, siehe zum Beispiel Wu (1989) J Biol
Chem 264:16985-1698, gebunden oder ungebunden ist. Das Nukleinsäuremolekül kann auch
in der Form von DNA beschichteten Latexkügelchen vorliegen. Alternativ
dazu kann das Nukleinsäuremolekül in Liposomen
verkapselt sein, wie zum Beispiel in der
WO 95/13796 , in der
WO 94/23697 , in der
WO 91/14445 und der
EP-524,968 . SA 91(24):11581-11585 beschrieben
ist.
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Das
Antigen kann in das Tier auf irgendeine geeignete Weise eingeführt werden.
Vorzugsweise schließt
das Verfahren zur Einführung
die Injektion ein. Die Tiere können
mit dem gereinigten Antigen oder den gereinigten Antigenen in die
Milz, intravenös,
intraperitoneal, intradermal oder subkutan oder auf irgendeine andere
geeignete Weise immunisiert werden. Die Tiere können mit dem gereinigten Antigen
oder den gereinigten Antigenen über
mehr als einen dieser Wege immunisiert werden. Zum Beispiel kann
etwas des gereinigten Antigens oder der gereinigten Antigene intraperitoneal
und der Rest subkutan injiziert werden. Die injektionsweise wird
von dem Antigen oder den Antigenen, das/die injiziert werden soll/en,
abhängen.
Zum Beispiel kann im Fall der Injektion mit einem Nukleinsäuremolekül eine in
der Hand gehaltene Gentransfer Teilchenpistole, wie in der
US 5,149,655 beschrieben,
verwendet werden, um das Nukleinsäuremolekül zu injizieren.
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Im
Fall eines proteinösen
Antigens sollte die Dosis jedes Antigens vorzugsweise im Bereich
von zwischen 0,01 und 1000 Mikrogramm liegen.
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Vorzugsweise
umfasst das erfindungsgemäße Verfahren
den zusätzlichen
Schritt des Verabreichens einer Boosterdosis aus einigen oder den
gesamten Antigenen an das Tier, die in das Tier vor der Rückgewinnung
der Antikörperproduzierenden
Zellen eingeführt
wurde/n. Den Tieren kann ein Booster 1-365 nach der ersten Injektion
verabreicht werden. Vorzugsweise werden die Tiere 1- bis 20-mal
geboostert.
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Vorzugsweise
sind die Immunisierungsprotokolle, die in der Methodik der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, kurz, wenn mehr als ein Antigen verwendet
wird, um zu verhindern, dass ein Antigen immundominant wird. Vorzugsweise,
wenn das Tier mit mehr als einem Antigen immunisiert wird, wird
es mit einem Booster jedes Antigens oder einem kombinierten Booster
aus mehr als einem Antigen 3 Tage nach der ersten Injektion und
einem weiteren Booster 5 Tage nach der anfänglichen Injektion injiziert,
wobei das Milzgewebe oder die Lymphknoten zwischen Tag 6 und Tag
15 entfernt werden. Wo ein längeres
Immunisierungsprotokoll gewünscht
ist, kann das Tier zum Beispiel mit einem Booster jedes Antigens
oder einem kombinierten Booster aus mehr als einem Antigen 21 Tage
nach der ersten Injektion injiziert werden, wobei das Milzgewebe
und die Lymphknoten am Tag 26 entfernt werden.
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Die
Immunisierung des Tieres kann mit oder ohne pharmazeutischen Trägern durchgeführt werden.
Geeignete Träger
sind typischerweise große, langsam
metabolisierende Makromoleküle,
wie Proteine, Polysaccharide, polylaktische Säuren, polyglykolische Säuren, polymere
Aminosäuren,
Aminosäure
Copolymere, Lipidaggregate (wie Öltröpfchen oder Liposomen)
und inaktive Viruspartikel. Solche Träger sind dem Fachmann gut bekannt.
Zusätzlich
können diese
Träger
als immunstimulierende Mittel ("Adjuvantien") wirken. Die Immunisierung
des Tieres kann mit oder ohne Adjuvantien zusätzlich zu den pharmazeutischen
Trägern
durchgeführt
werden.
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Bevorzugte
Adjuvantien, um die Wirksamkeit der Zusammensetzung zu verstärken, schließen ein, aber
sind nicht beschränkt
auf: (1) Aluminiumsalze (Alaun), wie Aluminiumhydroxid, Aluminiumphosphat,
Aluminiumsulfat, etc.; (2) Wasser-in-Öl Emulsionsformulierungen (mit
oder ohne andere spezifische immunstimulierende Mittel wie Muramylpeptide (siehe
unten) oder bakterielle Zellwand Bestandteile), wie zum Beispiel
(a) MF59
TM (
WO
90/14837 ; Kapitel 10 in Vaccine design: the subunit and
adjuvant approach, Hrsg. Powell & Newman,
Plenum Press 1995), enthaltend 5 % Squalen, 0,5 % Tween 80 und 0,5
% Span 85 (wahlweise enthaltend MTP-PE), formuliert in Submikronpartikel
unter Verwendung eines Mikroverflüssigers, (b) SAF, enthaltend
10 % Squalen, 0,4 % Tween 80,5 % Pluronic blockiertes Polymer 1121
und thr-MDP, entweder mikroverflüssigt
in eine Submikronemulsion oder gevortext, um eine Emulsion mit großer Partikelgröße zu bilden,
und (c) Ribi
TM Adjuvanssystem (RAS) (Ribi
Immunochem, Hamilton, MT), enthaltend 2 % Squalen, 0,2 % Tween 80
und eine oder mehrere bakterielle Zellwand Bestandteile aus der
Gruppe bestehend aus Monophosphoryllipid A (MPL), Trehalosedimycolat
(TDM), und Zellwandskelett (CWS), vorzugsweise MPL + CWS (Detox
TM); (3) Saponin Adjuvantien, wie QS21 oder Stimulon
TM (Cambridge Bioscience, Worcester, MA) können verwendet
werden, oder Partikel, die daraus gebildet werden, wie ISCOMs (immunstimulierende Komplexe),
wobei ISCOMs ohne zusätzliches
Detergens vorliegen können,
Z.B.
WO 00/07621 ; (4)
vollständiges
Freund'sches Adjuvans
(CFA) und unvollständiges
Freund'sches Adjuvans
(IFA); (5) Cytokine, wie Interleukine (z.B. IL-1, IL-2, IL-4, IL-5,
IL-6, IL-7, IL-12
(WO 99/44636 ),
etc.), Interferone (z.B. Gamma Interferon), Makrophagenkolonie stimulierender
Faktor (M-CSF), Tumornekrosisfaktor (TNF), etc.; (6) Monophosphoryllipid
A (MPL) oder 3-O-deacyliertes MPL (3dMPL) Z.B. G6-2220221,
EP-A-0689454 , wahlweise
in der im Wesentlichen Abwesenheit von Alum, wenn es mit pneumokokkalen
Polysacchariden verwendet wird, z.B.
WO
00/56358 ; (7) Kombinationen aus 3dMPL mit zum Beispiel
QS21 und/oder Öl-in-Wasser
Emulsionen, z.B.
EP-A-0835318 ,
EP-A-0735898 ,
EP-A-0761231 ; (8)
Oligonukleotide umfassend CpG Motive (Roman et al., Nat. Med., 1997,
3, 849-864; Weiner et al., PNAS USA, 1997, 94, 10833-10837; Davis
et al., J. Immunol., 1998, 160, 870-876; Chu et al., J. Exp. Med.,
1997, 186, 1623-1631; Lipford et al., Eur. J. Immunol., 1997, 27, 2340-2344;
Moldoveanu et al., Vaccine, 1998, 16, 1216-1224, Krieg et al., Nature,
1995, 374, 546-549; Klinman et al., PNAS USA, 1996, 93, 2879-2883;
Ballas et al., J. Immunol., 1996, 157, 1840-1845; Cowdery et al.,
J. Immunol., 1996, 156, 4570-4575; Halpern et al., Cell. Immunol.,
1996, 167, 72-78; Yamamoto et al., Jpn. J. Cancer Res., 1988, 79,
866-873; Stacey et al., J. Immunol., 1996, 157, 2116-2122; Messing
et al., J. Immunol., 1991, 147, 1759-1764; Yi et al., J. Immunol.,
1996, 157, 4918-4925; Yi et al., J. Immunol., 1996, 157, 5394-5402;
Yi et al., J. Immunol., 1998, 160, 4755-4761; und Yi et al., J.
Immunol., 1998, 160, 5898-5906;
internationale Patentanmeldungen
WO
96/02555 ,
WO 98/16247 ,
WO 98/18810 ,
WO 98/40100 ,
WO 98/55495 ,
WO 98/37919 und
WO 98/52581 ), d.h. enthaltend mindestens
ein CG Dinukleotid, wobei 5-Methylcytosin wahlweise anstelle von
Cytosin verwendet wird; (9) ein Polyoxyethylenether oder ein Polyoxyethylenester,
z.B.
WO 99/52549 ; (10)
ein Polyoxyethylensorbitanester grenzflächenaktives Mittel in Kombination
mit einem Octoxynol (
WO 01/21207 )
oder einem Polyoxyethylenalkylether oder -ester grenzflächenaktivem
Mittel in Kombination mit mindestens einem zusätzlichen nicht-ionischen grenzflächenaktiven
Mittel, wie einem Octoxynol (
WO
01/21152 ); (11) einem Saponin und einem immunstimulatorischen
Oligonukleotid (z.B. einem CpG Oligonukleotid) (
WO 00/62800 ); (12) einem Immunostimulans
und einem Partikel aus Metallsalz, z.B.
WO 00/23105 ; (13) einem Saponin und
einer Öl-in-Wasser
Emulsion, z.B.
WO 99/11241 ; (14)
einem Saponin (z.B. QS21) + 3dMPL + IL-12 (wahlweise + einem Sterol),
z.B.
WO 98/57659 ; (15) anderen
Substanzen, die als immunstimulierende Mittel wirken, um die Wirksamkeit
der Zusammensetzung zu erhöhen.
Zusätzliche
Beispiele von Adjuvantien, die verwendet werden können, schließen Montanide
ISA 50, Hunter'sches
TiterMax und Gerbu Adjuvantien ein.
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Bevorzugte
Antikörperproduzierende
Zellen zur Verwendung in der Erfindung schließen B-Zellen, T-Zellen und
Stammzellen ein. Diese Antikörperproduzierenden
Zellen zur Verwendung in der Erfindung können durch das Entfernen von
irgendeinem geeigneten zellulären
Bestandteil des Immunsystems aus dem Tier rückgewonnen werden. Vorzugsweise
werden die Antikörperproduzierenden
Zellen aus dem Tier durch Entfernen der Milz, der Lymphknoten oder des
Knochenmarks oder Teilen davon rückgewonnen.
Diese können
in eine Einzelzellsuspension gemäß Schritt
b) des erfindungsgemäßen Verfahrens über irgendein
geeignetes Mittel überführt werden. Vorzugsweise
werden Milzgewebe, Lymphknoten oder Knochenmark, das/die aus dem
Tier entfernt wurde/n, in eine Einzelzellsuspension durch mechanisches
Zerstören
oder enzymatische Spaltung mit Proteasen überführt. Rote Blutkörperchen
können aus
der Zellsuspension durch hypotonische Lyse entfernt werden.
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Vorzugsweise
ist die immortalisierte Zelllinie, die in Schritt c) des erfindungsgemäßen Verfahrens spezifiziert
ist, eine Hybridom-Zelllinie, die durch somatische Fusion der Zellen
in der Einzelzellsuspension mit Myelomzellen hergestellt werden.
Die Zellen in der Einzelzellsuspension werden mit einem Fusogen mit
Myelomzellen fusioniert. Beispiele von Myelomzellen, die verwendet
werden können,
schließen SP2,
NS1 und NS0 ein. Vorzugsweise ist das Fusogen PEG, ein Virus oder
ein Verfahren der Elektrofusion (Zimmermann et al., 1990).
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Die
Hybridomzellen, die durch die Fusion der Einzelzellsuspension mit
den Myelomzellen hergestellt wurden, sollten kultiviert werden.
Vorzugsweise werden die Hybridomzellen anfänglich in einem Selektionsmedium,
wie Azaserinhypoxanthin oder Hypoxanthinaminopterinthymidin, kultiviert
und werden anschließend
in ein nicht-selektives Medium überführt. Vorzugsweise
werden die Hybridomzellen in dem Selektionsmedium für 7 Tage
kultiviert und werden anschließend
in ein nicht-selektives
Medium für 3
Tage transferiert. Dies stellt sicher, dass die Wachstumsrate der
Zellen vor dem Screeningschritt ansteigt. Vorzugsweise werden die
Schritte, die in die Hybridomherstellung eingeschlossen sind, automatisch
durch einen Roboter durchgeführt,
um den Vorgang zu beschleunigen. Die Beispiele zeigen einen Weg
des Durchführens
der Schritte, die in die Hybridomherstellung durch einen Roboter
eingeschlossen sind.
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Alternativ
dazu kann die immortalisierte Zelllinie eine Zelllinie sein, die
durch Infektion von Zellen mit der Einzelzellsuspension mit einem
immortalisierenden Virus gebildet wurde. Vorzugsweise ist das immortalisierende
Virus das Epstein-Barr Virus (siehe zum Beispiel Epstein Barr Virus
Protocols, Hrsg. Wilson and May, Humana Press; ISBN: 0896036901).
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Schritt
d) des erfindungsgemäßen Verfahrens
umfasst das Screenen des Überstands
der immortalisierten Zelllinie, vorzugsweise einer Hybridom-Zelllinie,
gegen einen Protein-Chip umfassend einen Antigenkandidaten, mit
dem das Tier immunisiert wurde. So wie hier verwendet, wird der
Begriff "Protein-Chip" verwendet, um irgendeinen
Mikroarray einzuschließen,
der aus einem Trägermittel
aufgebaut ist, an das ein Antigenkandidat angeheftet wurde.
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Wo
mehr als ein gereinigtes Antigen in das Tier eingeführt wurde,
kann jedes gereinigte Antigen an einer verschiedenen Position auf
dem Protein-Chip dargestellt werden, vorzugsweise an einer vorherbestimmten
Position. Jede Position auf dem Protein-Chip kann somit ein unterschiedliches
Antigen darstellen. Alternativ dazu kann dasselbe Antigen an jede
Position in einer Reihe oder einer Säule eines Protein-Chips angeheftet
werden, wobei ein unterschiedliches Antigen in jeder Reihe oder
Säule dargestellt
wird. In einigen Fällen
kann es wünschenswert
sein, selbst wenn das Tier mit mehr als einem gereinigten Antigen
immunisiert wurde, einen anderen Chip für jedes Antigen zu verwenden.
Ein Protein-Chip kann eine große
Anzahl, wie zwischen 1 und 1000 gereinigten Antigenen, angeheftet
an vorbestimmten Positionen auf einem Chip, aufweisen.
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Irgendeine
Art eines Protein-Chips, der im Stand der Technik bekannt ist, kann
in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden. Zum Beispiel kann der Protein-Chip ein Glasobjektträger sein,
an den das gereinigte Antigen oder die Antigene angeheftet sind.
Wo nur ein Antigen getestet werden soll, kann ein solcher Objektträger einfach
durch Beschichten eines Glasmikroskop Objektträgers mit Aminosilan (Ansorge,
Faulstich), Hinzufügen
einer Antigen-enthaltenden Lösung
zu dem Objektträger und
Trocknen hergestellt werden. Objektträger, die mit Aminosilan geschichtet
sind, können
von Telechem und Pierce zum Beschichten mit dem gereinigten Antigen
erhalten werden. Vorzugsweise kann ein solcher Glasobjektträger mit
(6-Aminohexil) Aminosilan beschichtet sein.
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Andere
Arten von Protein-Chips, die in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden können,
schließen
ein 3D Gelpolster (Akrenov et al., 2000) und Mikrovertiefungs-Chips
ein. Wie für
den Fachmann offensichtlich sein wird, können Arten von Protein-Chips,
die bislang noch nicht bekannt sind, aber die in der Zukunft bekannt
werden, sich als geeignet für
die Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung
herausstellen.
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Der
Begriff "Protein-Chip" schließt auch
Mikroarrays von Zellen ein, die definierte cDNAs (Ziauddin et al.,
2001) exprimieren, die hier als "Zell-Chips" bezeichnet werden.
In dieser Technik werden Säugetierzellen
auf einem Glasobjektträger kultiviert,
der an bestimmten Positionen mit verschiedenen cDNAs bedruckt ist.
Zellen, die auf den bedruckten Stellen wachsen, nehmen die cDNAs
auf und exprimieren sie. Zell-Chips sind insbesondere nützlich,
wenn das Tier mit einer cDNA oder einer cDNA Bibliothek oder mit
einem rekombinanten Virion oder Virionen, die aus einer cDNA Bibliothek
hergestellt wurden, wie oben beschrieben, injiziert wurde. In solchen
Fällen
kann es sein, dass die Proteine, die durch die cDNA Sequenzen kodiert
werden, nicht isoliert wurden. Durch Injizieren des Tieres mit cDNAs,
die Proteine kodieren oder rekombinanten Virionen, die die cDNAs
exprimieren, ist es möglich,
monoklonale Antikörper
gegen die Proteine herzustellen, die durch die cDNAs exprimiert
werden. Wenn dieselben cDNAs unter Verwendung eines Zell-Chips exprimiert
werden, werden diese Antikörper
binden, und die Bindung kann wie unten beschrieben nachgewiesen
werden. Vorausgesetzt, dass eine Nukleinsäuresequenz, die das Protein
kodiert, zur Verfügung steht,
erlaubt die Erfindung in dieser Weise den Nachweis und die Isolierung
eines monoklonalen Antikörpers
gegen dieses Protein, der verwendet werden kann, um das Protein
selbst zu reinigen.
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Für die Selektion
von Antikörpern
oder die Selektion von immortalisierten Zelllinien, die solche Antikörper herstellen,
wird der Überstand
von der immortalisierten Zelllinie oder den Zelllinien auf dem Protein-Chip
oder den Protein-Chips an definierten Positionen auf dem Chip aufgespottet.
Aufspotten der Überstände wird
vorzugsweise mittels eines Roboters durchgeführt, zum Beispiel mit einem
GE- nemachines Ominigrid
Arrayer unter Verwendung von Telechem Nadeln. Vorzugsweise enthalten
die Überstände, die
auf dem Protein-Chip oder den Protein-Chips aufgespottet werden, Glycerol
um das Trocknen und Fixieren der Antikörper auf dem Objektträger zu minimieren.
Zum Beispiel kann 0 bis 99,9 % Glycerol verwendet werden. Der Chip
wird anschließend
gewaschen, um irgendwelchen ungebundenen Überstand zu entfernen. Auf
dieser Stufe kann der monoklonale Antikörper, der durch die immortalisierte
Zelllinie hergestellt wird und damit der Überstand an ein Antigen auf
dem Chip gebunden werden.
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Unter
Verwendung verschiedener Elutionsbedingungen erlaubt das Verfahren
die ungefähre Quantifizierung
der Bindungsaffinität
des monoklonalen Antikörpers
für seinen
Bindungspartner. Elutionsmittel, die verwendet werden können, schließen kaotrope
Mittel, wie Guanidinhydrochlorid oder Harnstoff bei Konzentrationen
zwischen 10 μmolar
und 8 molar oder Ethylenglykol in einer wässrigen Lösung bei 0,01 % bis 100 % w/v
ein. Die Elutionen können
auch unter Verwendung von wässrigen
oder nicht-wässrigen
Lösungen
von Glycerin bei Konzentrationen zwischen 0,01 molar und einer gesättigten
Lösung
(vorzugsweise 200 mM), bei einem pH-Wert von zwischen pH 9 und pH
1, vorzugsweise pH 3,2, durchgeführt
werden. Hohe pH-Wert Elutionen können
unter Verwendung von wässrigen
oder nichtwässrigen
Lösungen
aus Triethylamin zwischen 1 μmolar
und einer gesättigten
Lösung,
vorzugsweise 100 mM, bei einem pH-Wert von zwischen pH 8 und pH
13, vorzugsweise pH 11,5 durchgeführt werden.
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Schritt
e) des erfindungsgemäßen Verfahrens
schließt
die Selektion eines monoklonalen Antikörpers ein, der an das Antigen
bindet. Vorzugsweise schließt
dieser Schritt einen Nachweisschritt, wie durch Hinzufügen eines
Markers, der an gebundenen monoklonalen Antikörper binden wird und seine
Gegenwart anzeigen wird, ein. Vorzugsweise ist der Marker mit einer
Markierung markiert, wie einer enzymatischen oder fluoreszierenden
Markierung, die es erlaubt, dass seine Gegenwart nachgewiesen wird. Zum
Beispiel kann der Marker markiertes Protein A oder markiertes Protein
G sein. Protein A oder Protein G können mit einer fluoreszierenden
Markierung, wie Cy3 oder Cy5 markiert sein. Alternativ dazu können Protein
A oder Protein G mit einer enzymatischen Markierung, wie Biotin,
markiert sein, deren Gegenwart durch das Binden von markiertem Streptavidin
oder Avidin nachgewiesen werden kann.
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Vorzugsweise
ist der Marker ein Antikörper, der
an den ersten Antikörper
binden wird. Vorzugsweise ist dieser Antikörper mit einer Markierung,
wie einer enzymatischen oder einer fluoreszierenden Markierung markiert.
Vorzugsweise ist dieser Antikörper
mit fluoreszierenden Markierungen markiert, da es dies erlaubt,
eine Ausstattung für
das Scannen von DNA-Chips zu entwickeln, die für den Nachweis bzw. die Detektion
verwendet werden kann.
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Vorzugsweise
umfasst der Schritt des Detektierens eines monoklonalen Antikörpers, der
an das Antigen gebunden ist, weiterhin das Isotypisieren der monoklonalen
Antikörper.
Vorzugsweise umfasst dieser Schritt des Detektierens und Isotypisierens
der monoklonalen Antikörper
das Hinzufügen
von Isotyp-spezifischen Anti-Immunglobulin-Antikörpern zu dem
Protein-Chip, wobei jeder Anti-Immunglobulin-Antikörper mit einer verschiedenen
Isotyp-Spezifität
eine verschiedene Markierung aufweist, und das Detektieren der Gegenwart
der Markierungen umfasst. Dieses Verfahren erlaubt das gleichzeitige
Detektieren des monoklonalen Antikörpers und die Bestimmung seines
Isotyps.
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Es
wird erkannt werden, dass das Verfahren so viele verschiedene Isotypspezifische
Anti-Immunglobulin-Antikörper,
jeden mit einer verschiedenen Markierung, einsetzen kann, wie es
Antikörperisotypen
in dem Tier gibt, das immunisiert wurde. Wenn zum Beispiel ein Säugetier,
wie eine Maus, mit einem Antigen injiziert wurde, kann der Schritt
des Detektierens und des Isotypisierens monoklonaler Antikörper, die
an das Antigen gebunden sind, das Hinzufügen eines Anti-IgA Antikörpers umfassen,
der mit einer ersten Markierung markiert ist, und/oder eines Anti-IgD
Antikörpers,
der mit einer zweiten Markierung markiert ist, und/oder eines Anti-IgE
Antiörpers,
der mit einer dritten Markierung markiert ist, und/oder eines Anti-IgG1
Antikörpers,
der mit einer vierten Markierung markiert ist, und/oder eines Anti-IgG2a
Antikörpers,
der mit einer fünften
Markierung markiert ist, und/oder ei nes Anti-IgG2b Antikörpers, der
mit einer sechsten Markierung markiert ist, und/oder eines Anti-IgG3
Antikörpers,
der mit einer siebten Markierung markiert ist, und/oder eines Anti-IgG4
Antikörpers, der
mit einer achten Markierung markiert ist, und/oder eines Anti-IgM
Antikörpers,
der mit einer neunten Markierung markiert ist. Alternativ dazu kann
der Schritt des Detektierens und des Isotypisierens monoklonaler
Antikörper,
die an das Antigen gebunden sind, das Hinzufügen Isotyp-spezifischer Anti-Immunglobulin-Antikörper umfassen,
die an einen Untersatz der möglichen
Isotypen binden. Vorzugsweise umfassen die Isotyp-spezifischen Antiimmunglobulin-Antikörper einen
Anti-IgM Antikörper,
der mit einer ersten Markierung markiert ist und einen Anti-IgG
Antikörper,
der mit einer zweiten Markierung markiert ist. Vorzugsweise sind
die Markierungen fluoreszierende Markierungen.
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Das
Detektieren der Markierungen zeigt die Gegenwart eines monoklonalen
Antikörpers,
der an ein Antigen gebunden ist, und dies wird vorzugsweise mittels
eines Roboters durchgeführt.
Wo die Markierung eine fluoreszierende Markierung ist, kann die Detektion
der Markierung und damit die Gegenwart des monoklonalen Antikörpers unter
Verwendung einer Ausstattung durchgeführt werden, die für das Scannen
von Protein-Chips zur Verfügung
steht. Zum Beispiel kann das Scannen der Chips mit einem GenePix
4000B Scanner (Axon Instruments, Inc.) oder mit einem Tecan LS200
oder LS400 Scanner durchgeführt
werden. Die Scannen kann mit zwischen 1 und 4 Lasern und Kombinationen
von Filtern, um die Sichtbarmachung der mehrfachen fluoreszierenden
Markierungen zu erlauben, durchgeführt werden. Vorzugsweise wird
die Sichtbarmachung der mehreren fluoreszierenden Markierungen gleichzeitig
durchgeführt,
obwohl sie auch nacheinander durchgeführt werden kann.
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Es
können
Bilder unter Verwendung geeigneter Software, wie GenePix Pro Software
(Axon Instruments, Inc.), Chipskipper Software (Schwager, Ansorge)
or Tecan LS200 oder 15400 Software erhalten und analysiert werden.
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Um
sicherzustellen, dass die Detektion eines monoklonalen Antikörpers verlässlich ist,
setzt das Screeningverfahren vorzugsweise verschiedene Kontrollen
ein. Zum Beispiel werden im Fall eines Protein-Chips, der mit einem
Antigen beschichtet ist, nicht nur die Überstände aus den immortalisierten Zelllinien,
die durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellt wurden, auf den Protein-Chip aufgespottet, sondern auch
Positiv- und Negativkontrollen.
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Positivkontrollen
können
in der Form von zuvor getesteten monoklonalen Antikörpern oder
kommerziell erhältlichen
polyklonalen Antikörpern
vorliegen. Alternativ dazu können
die Positivkontrollen aus verdünntem
oder unverdünntem
Serum bestehen, das zuvor von der immunisierten Maus gesammelt wurde,
entweder in einem geeigneten Zeitraum nach dem Booster oder zu dem
Moment, an dem das Tier für
das Sammeln der Quelle der B-Zellen getötet wird.
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Die
Negativkontrollen können
in der Form von Mock Überständen an
bestimmten Positionen vorliegen. Ein anderes Niveau der Kontrolle
wird durch die Tatsache bestimmt, dass jeder Überstand gegen mehrere Antigene
gescreent wird. Signale, die nur gegen ein Antigen erhalten werden,
werden als Überstände erachtet,
die potenziell einen positiven monoklonalen Antikörper enthalten.
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Positive
Signale auf dem Protein-Chip können
zu einer bestimmten immortalisierten Zelllinie zurückverfolgt
werden, was es erlaubt, dass der monoklonale Antikörper gemäß Schritt
e) des erfindungsgemäßen Verfahrens
isoliert wird. Die weitere Charakterisierung der identifizierten
Antikörper
kann anschließend
durchgeführt
werden.
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Verfahren
zur Durchführen
weiterer Charakterisierungen des Antikörpers können zum Beispiel den weiteren
Schritt des Bestimmens der Spezifität der identifizierten monoklonalen
Antikörper
einschließen.
Zum Beispiel kann ein monoklonaler Antikörper, der durch das erfindungsgemäße Verfahren
identifiziert wurde, verwendet werden, um einen zweiten Protein-Chip
mit einer größeren Anzahl
von verschiedenen Proteinen zu scannen, die an seiner Oberfläche angeheftet
sind, um zu überprüfen, ob
der monoklonale Antikörper
spezifisch an ein Antigen bindet. Die Scanverfahren, die oben in
der anfänglichen Identifizierung
des Proteins beschrieben sind, können
verwendet werden, um hinsichtlich seiner Spezifität zu scannen.
Die Bindungsspezifität
und Affinität der
monoklonalen Antikörper,
die durch das erfindungsgemäße Verfahren
hergestellt wurden, können weiter
durch Verändern
der Konzentrationen des Antigens auf den Protein-Chips oder des
Veränderns der
Stringenz der eluierenden Bedingungen, wie oben beschrieben, charakterisiert
werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
des ersten Aspekts der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung
einer Bank von immortalisierten Zelllinien, welche eine Vielzahl
monoklonaler Antikörper von
Interesse bilden, bereitgestellt, wobei das Verfahren die Schritte
umfasst:
- a) das Einführen einer Vielzahl verschiedener
Antigenkandidaten in ein Tier oder Tiere;
- b) das Rückgewinnen
Antikörperproduzierender Zellen
aus dem Tier oder den Tieren und das Vereinen dieser Zellen in eine
Einzelzellsuspension;
- c) das Erzeugen immortalisierter Zelllinien aus der Einzelzellsuspension;
- d) das Screenen des Überstands
der immortalisierten Zelllinien gegen einen Protein-Chip, auf welchem
die Antigenkandidaten dargestellt sind; und
- e) das Auswählen
immortalisierter Zelllinien, die Überstände bilden, welche an Antigenkandidaten bindende
Antikörper
enthalten.
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Immortalisierte
Zelllinien, die durch ein solches Verfahren hergestellt werden,
sind von immenser Nützlichkeit
in der Erzeugung von Antikörpern
mit maßgeschneiderten
Spezifitäten.
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Die
Antigenkandidaten sind vorzugsweise gereinigte Antigenkandidaten,
wie oben beschrieben. Geeignete Verfahren zum Einführen der
Antigenkandidaten in das Tier, das Rückgewinnen Antigen-produzierender
Zellen, das Erzeugen immortalisierter Zelllinien und das Screenen
der Überstände der
immortalisierten Zelllinien sind oben beschrieben.
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Verfahren
des Standes der Technik schließen
arbeitsintensive und zeitaufwändige
Verfahren ein, um einen monoklonalen Antikörper gegen ein einziges Antigen
zu erzeugen und zu screenen. Im Gegensatz dazu erlaubt dieses Verfahren
die Erzeugung und das Hochdurchsatzscreenen von monoklonalen. Antikörpern gleichzeitig
gegen eine Vielzahl von Antigen. Die Verwendung eines Protein-Chips, um
Hochdurchsatzscreening der Antikörper
durchzuführen,
ist wirksamer und akkurater als die Verwendung von herkömmlichen
Assays, und es benötigt weniger
Antigenkandidat.
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Vorzugsweise
umfasst Schritt e) dieser Ausführungsform
weiterhin das Isotypisieren der monoklonalen Antikörper, wie
oben beschrieben. Dies stellt einen zusätzlichen Vorteil gegenüber den
Verfahren des Standes der Technik bereit, die keine gleichzeitige
Detektion und Isotypisierung von monoklonalen Antikörpern beschreiben.
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Die
Erfindung stellt monoklonale Antikörper bereit. Die Erfindung
kann auch verwendet werden, um eine Bank von Antikörpern, zum
Beispiel mit Spezifitäten
zu erzeugen, die ein vollständiges
Proteom eines Organismus enthalten. Eine solche Bank von Antikörpern stellt
einen weiteren Aspekt der Erfindung dar.
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Die
Erfindung stellt auch immortalisierte Zelllinien, vorzugsweise Hybridom-Zelllinien, bereit,
die monoklonale Antikörper
bilden. Die Erfindung stellt auch eine Bank von immortalisierten
Zelllinien, vorzugsweise eine Bank von Hybridom-Zelllinien, bereit. Die Erfindung kann
auch verwendet werden, um eine Bank von Hybridom-Zelllinien, zum
Beispiel eine, die Antikörper
bildet, die das gesamte Proteom eines Organismus umfassen, zu erzeugen.
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Gemäß einem
vierten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Bildung einer
Vielzahl von monoklonalen Antikörpern
bereitgestellt, von denen jeder an einen verschiedenen gereinigten
Antigenkandidaten bindet, umfassend das Einführen einer Vielzahl von gereinigten
Antigenkandidaten in ein Tier.
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Vorzugsweise
ist jeder Antigenkandidat von einer verschiedenen Quelle abgeleitet.
Dies bedeutet, dass jedes Antigen von einem verschiedenen Protein,
einer verschiedenen Nukleinsäure
und so weiter abgeleitet ist. Es ist beabsichtigt, dass die Verfahren
zur Antikörperbildung,
die das Injizieren eines Tieres mit verschiedenen Fragmenten desselben Proteins
einschließen,
von dem Schutzumfang dieses Aspekts der Erfindung ausgeschlossen
sind. Zum Beispiel können
die gereinigten Antigenkandidaten alle proteinöse Substanzen sein, vorausgesetzt,
dass sie nicht alle Fragmente desselben Proteins sind.
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Dieses
Verfahren weist einen Vorteil gegenüber Verfahren auf, die im Stand
der Technik offenbart sind, dahingehend, dass es die gleichzeitige
Bildung von mehr als einem monoklonalen Antikörper erlaubt, von denen jeder
an einen verschiedenen gereinigten Antigenkandidaten bindet.
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Das
Tier kann mit den gereinigten Antigenkandidaten unter Verwendung
irgendeiner der hier beschriebenen Techniken injiziert werden. Zum
Beispiel kann das Verfahren dieses Aspekts der Erfindung weiterhin
die Schritte des Rückgewinnens
Antikörperproduzierender
Zellen, wie B-Zellen, T-Zellen und Stammzellen aus einem immunisierten
Tier, wie durch das Entfernen von Milzgewebe, Lymphknoten oder Knochenmark,
und ihr Überführen in
eine Einzelzellsuspension, umfassen. Das Verfahren kann weiterhin
das Erzeugen immortalisierter Zelllinien, vorzugsweise Hybridom-Zelllinien,
aus den Zellen der Einzelzellsuspension umfassen. Vorzugsweise umfasst
das Verfahren dieses Aspekts der Erfindung diese Schritte und umfasst
zusätzlich
die Schritte des Screenens der Überstände der
immortalisierten Zeillinien, vorzugsweise Hybridom-Zelllinien, gegen
einen Protein-Chip oder Protein-Chips, auf dem/denen die Antigenkandidaten
dargestellt werden; und das Selektieren monoklonaler Antikörper, die
an die Antigene binden und vorzugsweise das Isolieren dieser und/oder
der immortalisierten Zelllinien, welche die monoklonalen Antikörper bilden.
Geeignete Verfahren zum Erzeugen der immortalisierten Zelllinien
und dem anschließlichen
Screenen der Überstände sind dieselben,
wie jene, die oben im Zusammenhang mit dem Verfahren des ersten
Aspekts der Erfindung beschrieben sind. Insbesondere kann der Schritt
des Detektierens der monoklonalen Antikörper die gleichzeitige Detektion
der monoklonalen Antikörper
und die Bestimmung dieses Isotyps, wie oben beschrieben, umfassen.
Zusätzlich
kann das Verfahren weiterhin die Charakterisierung der monoklonalen
Antikörper,
wie oben beschrieben, umfassen.
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Die
Erfindung stellt auch einen monoklonalen Antikörper bereit, der durch ein
Verfahren dieses Aspekts der Erfindung hergestellt wurde. Wiederum kann
dieser Aspekt der Erfindung verwendet werden, um eine Bank von Antikörpern, die
zum Beispiel Antikörper
mit Spezifitäten
für die
Proteine in einem gesamten Proteom eines Organismus umfassen, verwendet
werden. Eine solche Bank aus Antikörpern stellt einen weiteren
Aspekt der Erfindung dar.
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Die
Erfindung stellt auch eine immortalisierte Zelllinie, vorzugsweise
eine Hybridom-Zelllinie, bereit, die einen monoklonalen Antikörper wie
oben beschrieben bildet. Die Erfindung kann auch verwendet werden,
um eine Bank aus immortalisierten Zelllinien, vorzugsweise eine
Bank aus Hybridom-Zelllinien zu erzeugen, die zum Beispiel Antikörper bilden,
die ein gesamtes Proteom eines Organismus umfassen.
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Gemäß eines
fünften
Aspekts der Erfindung können
Anti-Ideotyp-Antikörper
erzeugt werden, die an einen monoklonalen Antikörper gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung
binden. Anti-Ideotyp-Antikörper
sind nützlich,
weil sie eine variable Region aufweisen, welche die Form des Moleküls nachahmt, gegen
das der Original Antikörper
angezogen wurde. Anti-Ideotyp-Antikörper können deshalb in der Therapie
als Ersatzmittel für
die Moleküle
verwendet werden, gegen die der Original Antikörper angezogen wurde. Ein Anti-Ideotyp-Antikörper kann
hergestellt werden durch das Einsetzen des Verfahrens des ersten
Aspekts der Erfindung oder des vierten Aspekts der Erfindung unter
Verwendung eines monoklonalen Antikörpers gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung
als dem gereinigten Antigenkandidaten.
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Folglich
stellt dieser Aspekt der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines Anti-Ideotyp-Antikörpers
bereit, der an einen monoklonalen Antikörper gemäß dem zweiten Aspekt der Erfindung
bindet, wobei das Verfahren die Verwendung eines monoklonalen Antikörpers gemäß dem zweiten
Aspekt der Erfindung als einem gereinigten Antigenkandidaten in einem
Verfahren des ersten Aspekts der Erfindung oder des vierten Aspekts
der Erfindung umfasst. Die Erfindung schließt auch Anti-Ideotyp-Antikörper ein, die
durch solche Verfahren erzeugt wurden.
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Gemäß einem
sechsten Aspekt der Erfindung können
Anti-anti-Ideotyp-Antikörper
erzeugt werden, die an einem Anti-Ideotyp-Antikörper binden, der gemäß dem fünften Aspekt
der Erfindung hergestellt wurde. Solche Anti-anti-Ideotyp-Antikörper können hergestellt
werden durch das Einsetzen des Verfahrens des ersten Aspekts der
Erfindung oder des vierten Aspekts der Erfindung unter Verwendung
eines Anti-Ideotyp-Antikörpers,
wie oben beschrieben, als dem gereinigten Antigenkandidaten. Dieser
Aspekt der Erfindung stellt somit ein Verfahren zur Herstellung
eines Anti-anti-Ideotyp-Antikörpers
bereit, der an einen Anti-Ideotyp-Antikörper bindet, der gemäß dem fünften Aspekt
der Erfindung erzeugt wurde, wobei das Verfahren das Verwenden eines
Anti-Ideotyp-Antikörpers,
wie oben beschrieben, als einen gereinigten Antigenkandidaten in
einem Verfahren des ersten Aspekts der Erfindung oder des vierten
Aspekts der Erfindung, umfasst.
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Verschiedene
Aspekte und Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden jetzt detaillierter beispielhaft
beschrieben. Es wird erkannt werden, dass Modifikationen von Details
durchgeführt werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Kurzbeschreibung der Figuren:
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1:
Gesamtbild eines gescannten Chips, in dem grüne und rote Spots jeweils positive
IgG und IgM bildende Überstände darstellen.
Die Nahaufnahmen zeigen Details von spezifischen Bereichen des Chips,
wo gute Spots gefunden werden können.
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2:
Vergleich zwischen der Chipanalyse und dem ELISA Screen. Das Bild
ist eine negative Probe (Ia < 0,5),
während
die anderen positiv sind. Durchschnittliches Ic: durchschnittliche
Gesamtintensität
eines Spots auf 3 Chips. Ia: durchschnittlicher Beitrag des Spots
zur Summe der Intensitäten über drei
Chips (%).
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3: Vergleich des Beitrags zur Gesamtintensität (%) von
Kulturüberständen, die
durch ELISA
oder
durch Chipanalyse (⎕) hinsichtlich des Bindens an B5 Antigen
(
3A) gescreent wurden. Die Hintergrundwerte sind
in
3B gezeigt. Eine Anzahl positiver Überstände, die
durch Chipanalyse und/oder ELISA identifiziert wurde, ist gezeigt.
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4: Vergleich des Beitrags zur Gesamtintensität (%) von
Kulturüberständen, die
durch ELISA
oder
durch Chipanalyse (⎕) hinsichtlich des Bindens an B5 Antigen
(
4A) gescreent wurden. Die Hintergrundwerte sind
in
4B gezeigt. Ein einzelner positiver Überstand,
der durch Chipanalyse und/oder ELISA identifiziert wurde, ist gezeigt.
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5: Vergleich des Beitrags zur Gesamtintensität (%) von
Kulturüberständen, die
durch ELISA
der
durch Chipanalyse (⎕) hinsichtlich des Bindens an Ket94/95
Antigen (
5A) gescreent wurden. Die Hintergrundwerte
sind in
5B gezeigt. Eine Anzahl von
positiven Überständen, die
durch Chipanalyse und/oder ELISA identifiziert wurden, sind gezeigt.
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6: Vergleich des Beitrags zur Gesamtintensität (%) von
Kulturüberständen, die
durch ELISA
der
durch Chipanalyse (⎕) hinsichtlich des Bindens an Ket94/95
Antigen (
6A) gescreent wurden. Die Hintergrundwerte
sind in
6B gezeigt. Eine Anzahl von
positiven Überständen, die
durch Chipanalyse und/oder ELISA identifiziert wurden, sind gezeigt.
Es wurden keine positiven Überstände durch
entweder ELISA oder Chipanalyse identifiziert.
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Beispiele
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Beispiel 1: Immunisierung mit 10 Proteinantigenen
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Immunisierung
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Eine
8 Wochen alte weibliche Balb/c Maus wurde in die Milz mit 10 μg jedes der
10 Proteinantigene in 100 μl
Phosphat gepufferter Salzlösung (PBS)
injiziert. Am dritten folgenden Tag (Tag 3) wurde die Maus intraperitoneal
mit 1 μg
jeweils derselben 10 Proteinantigene in 100 μl PBS injiziert. Am Tag 5 wurde
dieselbe Maus intravenös
mit 0,1 μg
jedes derselben 10 Proteinantigene injiziert. Am Tag 8 wurde die
Maus durch zervikale Dislokation getötet und die Milz entfernt und
in Dulbecco's Modified
Eagle's Medium (DMEM:
Life Technologie Inc.) gesammelt.
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Fusion
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Alle
Schritte wurden unter sterilen oder aseptischen Bedingungen in einer
laminar belüfteten Werkbank
(engl.: laminar flow hood) durchgeführt. Die Milz wurde in eine
Einzelzellsuspension durch mechanische Zerstörung zwischen zwei Glasmikroskop
Objektträgern
mit gefrorenen Enden überführt. Die
Suspension wurde in ein 50 ml Gefäß mit konischem Boden und Barcode
(BD Falcon) durch einen 70 μm
Nylon Zellstrainer (BD Falcon) gefiltert und in das Robotersystem überführt.
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Getrennt
davon wurden SP2 Myelom Fusionspartner (ATCC) für fünf Tage vor der Fusion in HM20
(DMEM, 20 % definiertes fötales
Rinderserum (Hyclone Defined), 10 mM L-Glutamin, 50 μM Gentamicin)
kultiviert, und sie wurden am Tag der Fusion in HM20/HCF/2xOPI (HM20
enthaltend 10 % Hybridom Klonierungsfaktor (Origen) und 2 % OPI
Klonierungsergänzung
(Sigma) für
mindestens eine Stunde bei 37°C
in einen 5 % CO2 Inkubator überführt.
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Die
Barcodes wurden durch ein Barcode Lesegerät ausgelesen, und das 50 ml
Falkon Gefäß wurde
in den Rotor durch den RoMa Arm auf dem Genesis Free dom System (Tecan)
geladen. Der Rotor wurde in die Zentrifuge durch die Arbeitsoberfläche eingesetzt.
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Das
Gefäß wurde
bei 100 g für
10 min bei Raumtemperatur (RT) zentrifugiert und der Rotor aus der
Zentrifuge entnommen. Das Gefäß wurde
aus dem Rotor entnommen, und der Barcode wurde wiederum ausgelesen,
um ihn von dem Ausgleichsgefäß zu unterscheiden.
Die Zellen wurden in 5 ml Red Cell Lysis Puffer (Sigma) für 9 Minuten
bei RT resuspendiert. HM20 wurde auf 50 ml hinzugefügt und das
Gefäß nochmals
für 10
mm bei RT ohne Bremse zentrifugiert. Die Überstandlösung wurde zu Abfall aspiriert und
die Zellen in DMEM resuspendiert, das vorher auf 37°C erwärmt wurde.
Die Zellen wurden noch zweimal durch die Schritte der Zentrifugation
und der Resuspension gewaschen. 50 μl der Zellsuspension wurden
mittels eines Roboters in ein 1,5 ml Mikrozentrifugengefäß pipettiert.
Die Zellen wurden unter Verwendung einer Hämocytometer Zählkammer
gezählt.
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Gleichzeitig
wurden die SP2 Zellen dreimal in derselben Weise gewaschen, und
ein gleiches Aliquot (50 μl)
wurde in ein 1,5 ml Gefäß für das hämocytometrische
Zählen "eingebracht". Die SP2 Myeloma-
und Milzzellen wurden in einem Verhältnis von 1:5 (SP2:Milz) gemischt
und wiederum bei 100 g für 10
mm ohne Bremse zentrifugiert.
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Die Überstandlösung wurde
vollständig
zu Abfall aspiriert, und Polyethylenglykol 1500 in 50 % HEPES (PEG:
Roche Molecular Biochemicals), das auf 37°C vorerwärmt wurde, wurde vorsichtig
mittels eine Roboters pipettiert und schrittweise über 1 mm unter
Bewegung bei 450 rpm auf einem Te-Shake Schüttler (Tecan AG) bewegt, um
ein gleichmäßiges Mischen
sicherzustellen. Die Zell/PEG Mischung wurde für 1 mm bei 37°C mit vorsichtiger
Bewegung inkubiert. 1 ml DMEM wurde gleichzeitig über 1 mm bei
37°C mit
gleicher Bewegung hinzugefügt.
Die Mischung wurde für
1 mm bei 37°C
mit vorsichtiger Bewegung inkubiert. Ein weiterer 1 ml DMEM wurde mittels
eines Roboters über
1 mm bei 37°C
mit vorsichtiger Bewegung hinzugefügt und auf gleiche Weise für eine weitere
Minute inkubiert. 7 ml HM20 wurden mittels eine Roboters über 3 mm
bei 37°C
mit vorsichtiger Be wegung hinzugefügt. Das Gefäß wurde anschließend bei
90 g für
5 min mit Bremse zentrifugiert. Der Überstand wurde zu Abfall aspiriert
und das Pellet in 20 ml HM20/HCF/OPI/AH (HM20/HCF/OPI plus 10 %
Azaserinhypoxanthin (Sigma)) resuspendiert.
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Das
konische Gefäß wurde
wiederum in die Roboterarbeitsfläche
gestellt, und der Postfusionszellschlamm wurde mit jeweils einem
von 8 weit geöffneten
Pipettenspitzen des Flüssigkeitshandhabungsarms
des Roboters aspiriert. 200 μl
des Zellschlamms wurden anschließend in jede Vertiefung einer
Vertiefungsplatte mit 96 tiefen Vertiefungen (Greiner Masterblock)
pipettiert.
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Die
Platte mit den tiefen Vertiefungen wurde anschließend mittels
eines Roboters zu einem TeMo 96 vertiefungspipettierenden Roboter
transferiert, der in die Genesis Arbeitsfläche integriert war, und wurde als
eine Quellplatte verwendet, um in die 20 sterilen 96 Vertiefungsgewebekulturplatten
auszuplattieren.
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Die
Postfusionsmischung wurde anschließend mittels eines Roboters
in 20 96 vertiefungssterile Platten (Nunc) ausplattiert, die auf
einem Karussell angeheftet versorgt wurden und in den Roboter bei
100 μl/Vertiefung
integriert waren und mittels eines Roboters zu einem integrierten
37°C Inkubator mit
10 % CO2 durch den integrierten Luftausschluss transferiert
wurden. Die Platten wurden in einem Karussell gelagert, das in dem
Inkubator enthalten war.
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Zellkultur
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Am
dritten Tag nach der Fusion wurden die Zellen mittels eines Roboters
aus dem Inkubator auf die Arbeitsfläche transportiert, und weitere
100 μl HM20/HCF/OPI/AH
wurden mittels eines Roboters zugegeben. Die Platten wurden anschließend mittels eines
Roboters in den Inkubator zurückgeführt.
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Am
Tag 7 wurden die Platten nochmals auf gleiche Weise von dem Inkubator
auf die Arbeitsfläche
transferiert, und 200 μl/Vertiefung
der Kulturüberstände wurden
zu Abfall aspiriert und mit 150 μl
frischem HM20/HCF ersetzt.
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Am
Tag 11 wurden die Platten erneut mittels eines Roboters auf die
Arbeitsfläche
transportiert, und 30 μl
des Überstands
wurden aus jeder Vertiefung (Temo Kopf: Tecan Inc.) gesammelt und
auf 384 Vertiefungsplatten transferiert, die auf der Arbeitsfläche von
einem Karussell Plattenstapler (Tecan Inc.) bereitgestellt wurden.
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Mikroarray Screenen
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Aminosilan
beschichtete Glasobjektträger wurden
gleichmäßig mit
gereinigtem Antigen durch Auftropfen von 40 μl ddH2O
enthaltend 1-5 μg
Antigen beschichtet und mit einem 22·60 mm Deckel für 60 min
in einer feuchten Kammer bei Raumtemperatur bedeckt.
-
Die
beschichteten Objektträger
wurden kurz in PBS gespült
und für
60' in 5 % Milch
in PBS, 0,1 % Tween, blockiert, anschließend für 10' in PBS gewaschen. Die Chips wurden
anschließend
durch Zentrifugation getrocknet, 10'' bei
2000 rpm.
-
Die
Zellkulturüberstände wurden
in 384 Vertiefungsplatten unter Verwendung eines Beckman Biomek
FX Roboters konsolidiert.
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Die
Zellkulturüberstände wurden
einzeln auf drei identische Antigen-beschichtete Objektträger bei einer
Dichte von 9600 Spots pro Chip und einer Spotgröße von 120 μm unter Verwendung eines GeneMachines
OmniGrid Mikroarray Druckers aufgedruckt.
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Die
Mikroarray-Chips wurden in einer feuchten Kammer für 60', bei RT, inkubiert
und anschließend
5 × 5' in PBS – 0,1 %
Tween (PEST) gewaschen.
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40 μl Cy3 konjugierter
Ziege Anti-Maus IgG spezifischer und Cy5 konjugierter Ziege Anti-Maus IgM
spezifischer Antikörper
wurden 1:1000 in PEST verdünnt,
gemischt und gleichzeitig auf die Chips aufgetragen und mit 22 × 60 mm
Deckgläschen
bedeckt und in einer feuchten Kammer für 30' bei RT inkubiert. Die Chips wurden
anschließend
2 × 10' in PEST, 2 × 10' in PBS und 1 × 10' in ddH2O
gewaschen. Die Chips wurden anschließend durch Zentrifugation bei
2000 rpm für
10'' getrocknet.
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Picken der Hits
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Die
Chips wurden mit einem GenePix 4000B Scanner (Axon Instruments),
bei einer Auflösung
von 10 μm·Pixel–1 gescannt.
Die PMT Spannungen betrugen 540 V und 610 V für jeweils die Cy3 und Cy5 Kanäle. Beide
Laser wurden auf 100 % Intensität
gesetzt. Jeder gescannte Chip wurde einem ausgestatteten Gitter
zugewiesen, und alle Spots wurden durch das GenePix Pro 3.0 (Axon
Instruments) analysiert.
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Alle
Chips wurden durch die GenePix Pro 3.0 Software analysiert, und
für jeden
Chip wurde die Information relativ zu der korrigierten Intensität (I
c) jedes Spots (Median der Intensitäten – Hintergrund)
für die
Cy3 und Cy5 Kanäle
gesammelt. Aus diesen Daten erhielten wir für jeden Chip den Beitrag jedes Spots
zu der gesamten korrigierten Intensität jedes Kanals
Aus den drei Werten jedes
Kanals wurde für
jeden Spot ein Durchschnitt gebildet, und diese durchschnittliche
korrigierte Intensität
(Ia) wurde für
die Endanalyse des Datensatzes verwendet. Wir erachteten als "wahrscheinlich positive" Proben jene, die
einen Wert über
0,5 % und als "sicher
positive" alle Proben,
die einen Wert über
1,5 % zeigen.
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Verarbeitung nach dem Screenen
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Zellen
aus positiven Vertiefungen wurden in der Vertiefung resuspendiert,
und 20 μl
wurden in eine 96 Vertiefungsplatte transferiert, die zuvor mit 1,5
ml HM20/HCF aufgefüllt
wurde und für
48 Stunden bei 37°C,
5 % CO2 in den Inkubator zurückgegeben.
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1,4
ml jedes Kulturüberstandes
wurde in eine andere Vertiefungsplatte überführt, und die verbleibenden
100 μl wurden
verwendet, um die Zellen zu resuspendieren, die anschließend in
Gefriergefäß mit 90
% fötalem
Rinderserum/10 % DMSO (Sigma) überführt und
auf –80°C für 2 Stunden überführt und von
dort in ein Lager mit flüssigem
Stickstoff überführt wurden.
Der Kulturüberstand
wurde anschließend
zur Bewertung und weiteren Charakterisierung des erzeugten monoklonalen
Antikörpers
verwendet.
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Ergebnisse:
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Die
Ergebnisse des Mikroarray Screenens sind in 1 gezeigt.
Diese Figur zeigt, dass eine Anzahl von positiven monoklonalen Antikörpern als an
Antigenkandidaten auf dem Objektträger bindend detektiert wurden.
Die grünen
Spots sind IgG monoklonale Antikörper,
die an die Antigenkandidaten binden, während die roten Spots IgM monoklonale
Antikörper
sind, die an die Antigenkandidaten binden. 1 zeigt
somit, dass das erfindungsgemäße Verfahren
verwendet werden kann, um gleichzeitig monoklonale Antikörper, die
an die Antigenkandidaten binden und die Isotypen von diesen monoklonalen Antikörpern zu
identifizieren.
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Wenn
ein Vergleichsexperiment unter Verwendung eines ELISA anstelle eines
Protein-Chips durchgeführt
wurde, wurde eine Vielzahl von monoklonalen Antikörpern, die
als an die Antigenkandidaten bindend in dem Mikroarray screenen
identifiziert wurden, nicht als Antigenkandidaten bindend unter
Verwendung des ELISA identifiziert, wie in 2 gezeigt ist
(siehe Vergleich von Mikroarray Ergebnissen mit ELISA Ergebnissen).
Ein Überstand,
der unter Verwendung des Mikroarray Screenen (Ia: 0,234) als negativ
befunden wurde, wurde auch un ter Verwendung des ELISAs als negativ
befunden. Jedoch wurden von vier Überständen, die unter Verwendung
des Mikroarray Screenens (Ia: 5,18, 1,96, 3,64 und 2,02) als positiv
befunden wurden, wurden nur zwei unter Verwendung des ELISA als
positiv befunden (siehe 2). Es ist wichtig anzumerken,
wie die Überstände, die
in dem ELISA experiment negativ waren, tatsächlich positive Proben sein
können,
wie durch den akkurateren und sensitiveren Mikroarray Ansatz detektiert
wurde.
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Beispiel 2: Immunisierung mit neun Antigenen
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Immunisierung:
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Eine
Maus wurde mit 25 μg
von neun Antigenen, einschließlich
25 μg einer
Fusion der Antigene B5 und Ket94/95 immunisiert, wobei jedes Antigen mit
10 μg CpG
DNA gemischt und an Alaun Adjuvans (Imject Alum von Pierce) adsorbiert
war. Die Hälfte
jedes Antigens wurde intraperitoneal und die Hälfte subkutan verabreicht.
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Die
Maus wurde 21 Tage später
mit 10 μg
jedes Antigens geboostet, das mit 10 μg CpG DNA gemischt und an Alaun
Adjuvans adsorbiert war, wobei die Hälfte davon intraperitoneal
und die Hälfte
subkutan verabreicht wurde.
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Fünf Tage
nach dem Boost wurde die Milz entfernt.
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Fusion und Zellkultur
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Die
Fusionen und Zellkultur wurde durchgeführt wie in Beispiel 1 beschrieben.
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Mikroarray Screenen von Antikörper gegen
B5 und Ket94/95
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Ein
Aminosilan Glasobjektträger
wurde gleichmäßig mit
gereinigtem B5 durch Auftropfen von 40 μl ddH2O
enthaltend 5 μg
gereinigtes B5 und Bedecken mit einem 22·60 mm Deckgläschen für 60 min
bei Raumtemperatur, beschichtet. Dasselbe Verfahren wurde verwendet,
um einen Aminosilan Glasobjektträger,
der mit gereinigtem Ket94/95 beschichtet war, herzustellen.
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Die
beschichteten Objektträger
wurden gespült,
blockiert, gewaschen und getrocknet wie in Beispiel 1 beschrieben,
mit der Ausnahme, dass 3 % BSA in PBS anstelle von 5 % Milch in
PBS verwendet wurde, um den Objektträger zu blockieren.
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Die
Kulturüberstände wurden
in 384 Vertiefungsplatten konsolidiert, wie in Beispiel 1 beschrieben,
und wurden dreifach auf den Objektträger gedruckt, der mit B5 beschichtet
war und auf den Objektträger,
der mit Ket94/95 beschichtet war, in einer Dichte von ungefähr 16000
Spots pro Chip und einer Spotgröße von – 150 μm unter Verwendung
eines Microgrid II 610 Micorarray Druckers (ApogentDiscoveries).
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Die
Mikroarray-Chips wurden inkubiert, und Cy3 konjugierter Ziege Anti-Maus
IgG spezifischer und Cy5 konjugierter Ziege Anti-Maus IgM spezifischer
Antikörper
wurden auf die Chips aufgebracht, wie in Beispiel 1 beschrieben.
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Picken der Hits
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Die
Chips wurden unter Verwendung desselben Verfahrens wie in Beispiel
1 gescannt. Eine durchschnittliche korrigierte Intensität (Ia) wurde
für jeden
Satz aus drei Kulturüberständen berechnet.
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Vergleich von Mikroarray Screenen
und ELISA
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Ein
Vergleichsbeispiel wurde durchgeführt, indem jeder Kulturüberstand
mittels ELISA überprüft wurde.
Jeder Kulturüberstand
wurde zu einer Vertiefung enthaltend 200 ng B5 oder Ket94/95 Antigen
zugegeben, und die Gegenwart eines mo noklonalen Antikörpers, der
an das Antigen in dem Kulturüberstand
gebunden war, wurde unter Verwendung eines herkömmlichen ELISA detektiert.
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Eine
Woche wurde benötigt,
um 5376 Kulturüberstände unter
Verwendung eines ELISA zu screenen, was 5376 Ergebnisse lieferte,
eines für
jeden Überstand.
Im Gegensatz dauerte es unter 48 Stunden, um dieselben 5376 Kulturüberstände dreifach unter
Verwendung eines Mikroarray-Chips zu screenen, was 16128 Ergebnisse
lieferte, was die Wirksamkeit des Mikroarray Screenens im Vergleich
zum ELISA zeigt.
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Darüber hinaus
wurden nur 5 μg
B5 Antigen und 5 μg
Ket/94/95 Antigen benötigt,
um das Mikroarray Screenen durchzuführen, 5 μg Antigen pro Chip. Im Gegensatz
dazu wurden 96 μg
Antigen für
jede ELISA Platte benötigt,
und fünf
ELISA Platten wurden benötigt,
um jedes Antigen zu screenen. Das Screenen mittels ELISA ist somit
signifikant teurer und zeitaufwändiger
als das Mikroarray Screenen.
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Die
Daten, die für
jede ELISA Platte erhalten wurden, wurden normalisiert, um eine
prozentuale Verteilung der Gesamtintensität für jeden Kulturüberstand
bereitzustellen. Die durchschnittlichen wiederholten Intensitäten für dieselben
Kulturüberstände, die
durch Mikroarray Screenen erhalten wurden, wurden ebenfalls normalisiert,
um einen Vergleich mit den ELISA Daten zu erlauben.
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Wenn
die Kulturüberstände unter
Verwendung eines ELISA hinsichtlich der Bindung von monoklonalen
Antikörpern
an B5 gescreent wurden, wurden 53 positive Überstände über fünf ELISA Platten identifiziert.
Das Screenen derselben Kulturüberstände unter
Verwendung des Mikroarray Screenens identifizierte 48 positive Überstände, 90,57
% der Überstände, die
durch den ELISA identifiziert wurden. Das Mikroarray Screenen identifizierte
auch 4 neue positive, die durch den ELISA nicht identifiziert wurden.
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Wenn
die Kulturüberstände unter
Verwendung eines ELISA hinsichtlich der Bindung von monoklonalen
Antikörpern
an Ket94/95 gescreent wurden, wurden 15 positive Überstände auf
einer einzelnen ELISA Platte identifiziert. Das Screenen derselben
Kulturüberstände unter
Verwendung des Mikroarray Screenens identifizierte 13 positive Überstände, 88,66
% der positiven Überstände, die
durch den ELISA identifiziert wurden. Das Mikroarray Screenen identifizierte
auch 8 neue positive, die durch den ELISA nicht identifiziert wurden.
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Aus
diesen Ergebnissen wird deutlich, dass Mikroarray Screenen mindestens
so wirksam ist wie ein ELISA im Identifizieren monoklonaler Antikörper, die
an ein spezifisches Antigen binden. Tatsächlich legt die Identifizierung
von positiven Überständen, die
nicht durch den ELISA identifiziert wurden, nahe, dass das Mikroarray
Screenen sensitiver ist als der ELISA. Das Mikroarray Screenen weist
den weiteren signifikanten Vorteil auf, dass es den IgG oder IgM Isotyp
der monoklonalen Antikörper
identifiziert.
-
3A zeigt
die normalisierten Werte des prozentualen Beitrags zu der Gesamtintensität für jeden
Kulturüberstand
in einer ELISA Platte
enthaltend
positive Proben, die B5 binden, im Vergleich zu den normalisierten
Werten der prozentualen Verteilung für dieselben Kulturüberstände, die
durch Mikroarray Screenen eines B5 beschichteten Objektträgers (⎕)
erhalten wurden.
3B zeigt das Niveau des Hintergrundwertes
in diesen Experimenten. Es kann beobachtet werden, dass positive Überstände einen
größeren prozentualen
Beitrag zu der Gesamtintensität
unter Verwendung von Mikroarray Screenen im Vergleich zu dem ELISA
zeigten. Als ein Ergebnis gab es einen größeren Unterschied zwischen dem
Hintergrundwert und einem positiven Überstand in dem Mikroarray
Screenen im Vergleich zu dem ELISA, was es erlaubt, dass positive Überstände einfacher
und akkurater identifiziert werden können.
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4A vergleicht
die normalisierten Werte der prozentualen Verteilung gegenüber der
Gesamtintensität
für jeden
Kulturüberstand
in einer ELISA Platte
enthaltend
eine einzige positive Probe, die B5 bindet, im Vergleich zu den
normalisierten Werten des prozentualen Beitrags für dieselben
Kulturüberstände, die
durch Mikroarray Screenen auf einen B5 beschichteten Objektträger (⎕)
erhalten wurden. Das Niveau des Hintergrundwerts ist in
4B gezeigt, und
es kann erkannt werden, dass die positive Probe einfacher über dem
Hintergrundwert unter Verwendung des Mikroarray Screenens im Vergleich
zu dem ELISA detektiert werden konnte.
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5A vergleicht
die normalisierten Werte des prozentualen Beitrags zur Gesamtintensität für jeden
Kulturüberstand
in der ELISA Platte, von denen gefunden wurde, dass sie positive Überstände enthalten,
die Ket94/95
binden,
im Vergleich zu den normalisierten Werten des prozentualen Beitrags
für dieselben
Kulturüberstände, die
durch Mikroarray Screenen auf einen Ket94/95 beschichteten Objektträger (⎕)
erhalten wurden. Die positiven Überstände waren
einfacher über
dem Hintergrundwert unter Verwendung des Mikroarray Screenens im
Vergleich zu dem ELISA detektierbar, wie in
5B gezeigt
ist.
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6A vergleicht
die Daten, die aus einer ELISA Platte
erhalten
wurden, in der es keine positiven Überstände gab, mit Daten, die unter
Verwendung des Mikroarray Screenens (⎕) derselben Kulturüberstände erhalten
wurden. Wie in
6B gezeigt, gehen die Auslesungen
in beiden Fällen
auf den Hintergrundwert zurück.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass das erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden
kann, um gleichzeitig monoklonale Antikörper gegen mehr als ein Antigen
zu identifizieren. Die Verwendung von Mikrorarray Screenen in dem
erfindungsgemäßen Verfahren
ist schneller, billiger und akkurater als die Verwendung von herkömmlichen
Verfahren zum Screenen von Antikörpern,
wie einem ELISA.
-
Referenzen
-
- Kilpatrick et al. (1997) Hybridoma 16: 381-389
- Kohler G., Milstein C. (1975) Nature 7: 256: 485-7
- Lindley et al. (2000) J. Immunol Methods 234: 123-135
- Ziaudin J., Sabatini D. (2001) Nature 411: 107-110
- Zimmermann U. (1990) J. Immunol Methods Nov. 6; 134(1): 43-50