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Gebiet der Technik
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Handschuh für Faust-Kampfsportarten
mit einem Handgelenkteil, einem Handteil und einem Verschlusssystem
in Form eines Velcro®-Streifens.
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Hintergrund der Erfindung
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Bis
vor etwa 25 Jahren bedeutete das Anbringen eines Handschuhs für Faust-Kampfsportarten
an der Hand und dessen Verschließen, dass er mit Bändern festgezogen
werden musste. Da Bänder eine
ziemlich rauhe Oberfläche
haben können,
was zu Schnitten und Abschürfungen
führen
kann, tauchten in den siebziger Jahren verschiedene Abdeckungen
auf. Während
dieser Zeit wurde ein Handschuh für Faust-Kampfsportarten mit
einem gut funktionierenden Daumengewebe sowie mit einem fortgeschrittenen
geschlossenen Zell-Schaumstoff entwickelt. Dieser Handschuh hatte
gute Eigenschaften in mancher Hinsicht, aber die Verschnürung war
mangelhaft aufgebaut und die Abdeckung machte es schwierig, die
Schnüre
richtig festzuziehen.
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Gleichzeitig
wurden Handschuhe mit einem elastischen Band, welches die Schnüre gänzlich ersetzte,
entwickelt. Da diese Handschuhe für Faust-Kampfsportarten weniger
Zeit im Vergleich zu dem Verschnüren
von Handschuhen beanspruchten, um sie an der Hand anzubringen, gewannen
sie eine gewisse Popularität.
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Außerdem wurden
Handschuhe entwickelt, die durch einen Velcro®-Streifen
geschlossen wurden. Frühere
Modelle hatten normalerweise nur einen kleinen Velcro®-Flecken,
der den Handschuhe für
Faust-Kampfsportarten verschloss, obwohl später mehrere Versionen verfügbar wurden.
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US 5146624 im Namen von
Georg F. Bruckner offenbart einen Handschuh für Kampfsportarten. Dieser Handschuhaufbau wurde
hauptsächlich
hinsichtlich einer guten Stoßdämpfung entwickelt.
Das Verschlusssystem für
diesen Handschuh wurde mittels eines Velcro
®-Streifens
um das Handgelenk des Benutzers angeordnet, jedoch in einer im Vergleich zur
vorliegenden Erfindung entgegengesetzten Richtung.
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GB 2117655 offenbart einen
Boxhandschuh, dessen Fingerabschnitt und Daumenabschnitt durch einen
Lederstreifen verbunden sind. Dieser Aufbau zielt auf die sich daraus
ergebende Einschränkung der
Bewegung des Daumens ab, um die Wahrscheinlichkeit der Verletzung
des Daumens des Benutzers und die Wahrscheinlichkeit der Verletzung
der Augen seines Gegners zu reduzieren.
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WO
99/090848 offenbart einen Handschuh, der das Handgelenk und die
Hand während
der Sportausübung
stützt
und stabilisiert. Dieser Handschuh umfasst einen inneren und einen äußeren Handschuh,
wobei der äußere Handschuh
einen Handgelenkstreifen aufweist, der auf der Daumenseite des äußeren Handschuhs
angebracht ist. Der Handgelenkstreifen erstreckt sich diagonal über die
Rückseite
der Hand, um die Zielsetzung der Stützung und Stabilisierung zu
erfüllen.
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US 5745916 offenbart einen
Handschuh für Eishockey
und ähnliche
Sportarten, der ein geschlossenes System aufweist, das aus einem
Velcro
®-Streifen
an der Innenseite des Handgelenks besteht.
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US 5682611 offenbart einen
Daumenschutz mit einem Dynamisierungsstreifen, der dazu beiträgt, einer
Abduktion des Basalgelenks zu widerstehen.
US 5682611 offenbart aber kein Schließsystem
für einen
Handschuh.
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US-A-4958384
beschreibt einen Handschuh mit einem Handgelenkteil 24, einem Handteil
14 und einem Verschlusssystem (26-24) in Form von Haken und Schlaufen,
wobei dieses Verschlusssystem sich von dem Daumengelenk und dem
radiocarpalen Gelenk und diagonal über den Carpus und die Innenseite
des Handgelenks erstreckt und das Handgelenk umschließt. US-A-4958384
offenbart jedoch kein Verschlusssystem, in dem sich das Verschlusssystem
von der Innenseite des Daumengelenks über die Innenseite der Hand erstreckt.
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Ein
Handschuh, der zur Verwendung bei Kampfsportarten vorgesehen ist,
ist meistens in zwei Teile unterteilt; die Manschette um das Handgelenk herum
und das Handteil. Diese beiden Teile des Handschuhs sind für gewöhnlich segmentiert.
Dies bedeutet, dass Verschlusssysteme wie Velcro®-Streifen,
die nur die Manschette festziehen, keine Handgelenkstützung oder
keine Möglichkeit
der Einstellung des Handteils bieten. Da die Verschlusssysteme wie
Velcro®-Streifen
an der Außenseite
der Hand enden, besteht auch ein Risiko von Schnitten und Abschürfungen.
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Ein
verschnürbarer
Handschuh, der richtig gebaut ist, hat eine Verschnürung, die
sich von dem Handgelenk bis zum Handteller erstreckt. Solche Verschnürungslöcher im
Handteller des Handschuhs ermöglichen
dem Benutzer, den Daumen einzuziehen. Dabei ist jedoch eine volle
Hilfestellung seitens einer anderen Person erforderlich, die den
Handschuh verschnürt.
Außerdem
ist die Prozedur zeitraubend. Es ist möglich, eine bestimmte Handgelenkstützung von
einem verschnürten
Handschuh zu erzielen, da die Verschnürung sich durch beide Teile des
Handschuhs erstreckt, aber nur, wenn der Handschuh richtig angezogen
ist, was sehr zeitraubend ist. Die verschnürbaren Handschuhe sind die
einzigen Handschuhe, die bei richtigem Festziehen dem Daumen und
dem Handgelenk eine gewisse Stützung und
Stabilität
verleihen.
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Abriss der Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Handschuh für Faust-Kampfsportarten
bereitzustellen, der einfach und schnell anzuziehen und abzunehmen
ist, wobei der Handschuh eine Handgelenkstütze durch ein Verschlusssystem
bietet, welches sich sowohl durch die Manschette als auch durch
das Handteil des Handschuhs erstreckt.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Handschuh
für Faust-Kampfsportarten
bereitzustellen, der einfach und schnell an- und auszuziehen ist.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, einen Handschuh bereitzustellen,
der ein Schließsystem
hat, welches dem Daumen Stabilität
und Stützung
gibt.
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Eine
noch andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Handschuh
bereitzustellen, der ein Verschlusssystem aufweist, das dem Handteil Einstellbarkeit
bietet.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Handschuh
für Faust-Kampfsportarten
bereitzustellen, der das Risiko von Schnitten und Abschürfungen
am Gegner minimiert.
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Um
diese Aufgaben zu erfüllen,
hat der Handschuh für
Faust-Kampfsportarten gemäß der Erfindung
die charakteristischen Merkmale gemäß Anspruch 1.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus der angefügten Beschreibung
mehrerer Ausführungsformen
der Erfindung im Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen hervor, in
denen zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf die Unterseite des Handschuhs gemäß der Erfindung, mit dem Verschlusssystem
in einer offenen Position, und
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2 eine
Draufsicht auf die Oberseite des Handschuhs gemäß der Erfindung, mit dem Verschlusssystem
in einer geschlossenen Position.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
Erfindung stellt einen Handschuh für Faust-Kampfsportarten bereit, der ein Verschlusssystem
in Form eines Velcro®-Streifens 1 aufweist, welches
von einer Innenseite eines Daumengelenks 2 und eines radiocarpalen
Gelenks 3 her angeordnet ist und sich im wesentlichen diagonal über das
Carpus 4 und die Innenseite des Handgelenks erstreckt und
das Handgelenk umschließt.
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Die
Verwendung eines Velcro®-Streifens statt Bändern beim
Verschlusssystem der vorliegenden Erfindung erfolgt, weil sie viel
schneller und einfacher ist. Somit ist im Gegensatz zu den Handschuhen
nach dem Stand der Technik, welche Schnüre in dem Verschlusssystem
verwenden, der Handschuh gemäß der Erfindung
sehr einfach und schnell an- und
auszuziehen und erfordert keinen Assistenten.
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Das
Verschlusssystem gemäß der Erfindung stellt
eine Handgelenkstütze
bereit. Der Velcro®-Streifen 1 ist
von der Innenseite des Daumengelenks 2 bis zum radiocarpalen
Gelenk 3 angebracht und erstreckt sich so durch das Faustfach
zum Handfach. Wenn das Verschlusssystem in Form des Velcro®-Streifens
dann um das Handgelenk des Benutzers gelegt wird, werden das Handgelenkteil
und das Handteil zusammengezogen, was der Hand und dem Handgelenk
des Benutzers Stabilität
und Stützung verleiht.
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Die
Anbringung des Velcro®-Streifens 1 erfolgt
longitudinal von der Innenseite des Daumengelenks 2 bis
zu dem radiocarpalen Gelenk 3, und somit von dem Handteil
A bis zum Handgelenkteil B. Der Befestigungspunkt von dem Daumengelenk 2 bis zum
radiocarpalen Gelenk 3 kann durch eine Anordnung von Nähten 5 verstärkt werden.
Die Anordnung von Nähten 5 kann
eine beliebige Anordnung sein, die der Verbindung des Handteils
A und des Handgelenkteils B Stabilität und Stützung verleiht. In 1 sind
drei Nähte
offenbart, von denen zwei einander kreuzen und die dritte sich im
wesentlichen longitudinal erstreckt.
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Das
Verschlusssystem gemäß der Erfindung ist
von der Innenseite des Daumens über
das Carpus
4 und die Innenseite des Handgelenks ausgerichtet, welche
die entgegengesetzte Richtung im Vergleich zu dem Handschuh nach
dem Stand der Technik ist, beispielsweise dem Handschuh in
US 5146624 . Daraus ergibt
sich, dass das freie Ende des Velcro
®-Streifens
6 so
endet, dass es in die Richtung des Daumens an der Außenseite
des Handgelenks zeigt, im Gegensatz zu dem Velcro
®-Streifen
in
US 6146624 , bei dem
das Ende in die entgegengesetzte Richtung zeigt. Wenn das Ende des
Velcro
®-Streifens
6 in
die Richtung gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt, wird das Risiko von Schnitten und Abschürfungen
seitens des Velcro
®-Streifens
1 minimiert.
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In
einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gemäß 3 hat das Ende des Velcro®-Streifens 6 eine
im wesentlichen abgerundete Gestaltung, um das Risiko von Schnitten
und Abschürfungen
weiter zu minimieren. Das Verschlusssystem gemäß der Erfindung bietet dem
Daumen Stabilität
und Stützung.
Der Velcro®-Streifen 1 ist,
wie schon erwähnt
wurde, von der Innenseite des Daumengelenks 2 bis zum radiocarpalen
Gelenk 3 angebracht und erstreckt sich somit durch das
Handgelenkteil A bis zum Handteil B. Wenn das Verschlusssystem in
Form des Velcro®-Streifens 1 dann
um das Handgelenk des Benutzers herumgelegt wird, wird der Daumen
zum Zentrum der Hand hin gezogen. Dies ergibt ein gemindertes Risiko
der Verbiegung des Daumens nach hinten, womit er gespreitzt oder gebrochen
würde.
Das Risiko einer Verletzung der Augen des Gegners mit einem herausgestreckten Daumen
wird durch Ziehen des Daumens nach unten zur Mitte der Hand hin
ebenfalls gemindert. Wenn das Verschlusssystem in Form des Velcro®-Streifens 1 um
das Handgelenk des Benutzers herum gelegt wird, passt es das Handfach
der Größe der Hand
des Benutzers an.
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In
der ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gemäß 2 ist
das Verschlusssystem derart angeordnet, dass das erste Ende eine Längserstreckung
aufweist, die größer ist
als die Longitudinaldimension des Handgelenkteils A, und von diesem
ersten Ende an einen Abschnitt 6 von reduzierter Longitudinalerstreckung
aufweist, gefolgt von einem Abschnitt 7 mit konstanter
Longitudinalerstreckung. Dieser Abschnitt konstanter Longitudinalerstreckung
beginnt vorzugsweise am Ende der Innenseite des Handgelenkteils
B.
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Das
Verschlusssystem der vorliegenden Erfindung kann mehr als 360° umfassen,
vorzugsweise zwischen 90 und 300, noch bevorzugter zwischen 180
und 270,220,210,230,240,250 und 260°. Die Erfindung wurde vorstehend
mit Bezug auf einen exemplarischen Handschuh beschrieben. Modifikationen, die
einem die vorliegende Patentbeschreibung lesenden Fachmann ersichtlich
wären,
sollen im Schutzumfang der Erfindung liegen, der lediglich durch
die beigefügten
Patentansprüche
begrenzt ist.