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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft keramische Feingieß-Schalenformen
zum Gießen
von geschmolzenen Metallen und Legierungen und betrifft im Besonderen
Keramikschalenformen, welche faserverstärkt sind, um die Formfestigkeit
bei hohen Gießtemperaturen
zu verbessern.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Sowohl
das Feingießverfahren
als auch das Verfahren zum Aufbau einer Schalenform unter Verwendung
eines verlorenen Wachsmodells sind wohlbekannt, wie z.B. aus den
Operhall-US-Patenten Nr. 3 196 506 und Nr. 2 961 751 ersichtlich.
Das Verfahren zum Aufbau einer Schalenform mit Hilfe eines verlorenen
Wachsmodells umfasst das wiederholte Tauchen eines Wachs- oder anderen
flüchtigen
Modells des zu gießenden Artikels
in eine keramische Aufschlämmung,
um eine Keramikaufschlämmungsschicht
bereitzustellen, Ablaufenlassen der überschüssigen Aufschlämmung, Versehen
der Aufschlämmung
mit einem Stucco von groben Keramikpartikeln, um eine Stuccoschicht
auf der Aufschlämmungsschicht
bereitzustellen, und Trocknen der Schichten, um eine Schalenform
in gewünschter
Wanddicke auf dem Modell aufzubauen. Die grüne Schalenform/Modell-Anordnung
wird dann einem Modellentfernungsvorgang unterworfen zur selektiven
Entfernung des Modells aus der Schalenform. Eine allgemein gebräuchliche
Wachsmodellentfernungstechnik umfasst ein Schnellentwachsen, wobei
die grüne
Schalenform-/Modell-Anordnung in einen Ofen bei erhöhter Temperatur platziert
wird, um das Wachsmodell schnell aus der grünen Schalenform auszuschmelzen.
Nach der Modellentfernung wird die grüne Schalenform bei erhöhter Temperatur
gebrannt, um Formfestigkeit für
das Gießen einer
Metall- oder Legierungsschmelze darin zu entwickeln.
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Konventionelle
Keramikschalenformen nach dem verlorenen Wachsmodell können anfällig sein
für Formriss-
oder -spaltbildung während
des oben beschriebenen Modellentfernungsvorgangs.
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Es
sind Versuche unternommen worden zur Erhöhung der Tauglichkeit von Keramikschalenformen
für das
DS-Gießen
von Superlegierungskomponenten. Beispielsweise beschreibt das US-Reissue-Patent
Nr. 34 702 in einer beispielhaften Ausführungsform das Wickeln einer
Aluminiumoxid-basierten oder Mullit-basierten Verstärkungsfaser
in einer kontinuierlichen Spirale um eine Formwandzwischendicke
während
deren Aufbaus. Das US-Patent Nr. 6 364 000 offenbart in einer beispielhaften
Ausführungsform
das Positionieren von einer oder mehreren kontinuierlichen kohlenstoffbasierten
Verstärkungsfasern
in einer Keramikschalenformwand zu diesem Zweck.
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Die
JP-A-56017157 offenbart eine Keramikschalenform mit Schalenschichten,
welche wiederholt aufgebracht werden durch Refraktärmaterialbeschichten
und Besanden, Fasermaterialien mit hoher Zugfestigkeit und niedrigem
Wärmeausdehnungskoeffizient.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Keramikschalenform, umfassend das wiederholte Überziehen eines flüchtigen
Modells eines zu gießenden
Artikels mit einer Keramikaufschlämmungsschicht und Aufbringen
eines Feuerfeststuccos auf die Keramikaufschlämmungsschicht, um eine Mehrzahl
von Keramikaufschlämmungsschichten
und Stuccoschichten auf dem Modell zu bilden, wobei mindestens eine
der Stuccoschichten gebildet wird durch Aufbringen von diskontinuierlichen
Stuccofasern mit anschließendem
Aufbringen von körnigen
Stuccopartikeln auf die diskontinuierlichen Stuccofasern.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die körnigen
Stuccopartikel auf stochastisch orientierte diskontinuierliche Stuccofasern
aufgebracht, um die diskontinuierlichen Stuccofasern auf die unter
den diskontinuierlichen Fasern liegende Aufschlämmungsschicht hinunterzupacken.
Vorzugsweise werden die körnigen
Stuccopartikel auf die diskontinuierlichen Stuccofasern aufgebracht,
während
die untenliegende Aufschlämmungsschicht
noch nass ist, so dass ein größerer Teil
der hinuntergepackten diskontinuierlichen Stuccofasern an der Aufschlämmungsschicht
haftet. Vorzugsweise werden die körnigen Stuccopartikel auf die
stochastisch orientierten diskontinuierlichen Stuccofasern aufgebracht,
um eine Stuccoschicht zu bilden, welche eine Matte von den diskontinuierlichen
Stuccofasern und dem körnigen
Stucco auf und in der Matte umfasst.
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Bei
einer beispielhaften Ausführungsform,
die zur Illustration angeboten wird, die Erfindung aber nicht begrenzen
soll, werden die körnigen
Stuccopartikel aufgebracht durch Herabregnenlassen der körnigen Stuccopartikel
durch Schwerkraft auf die diskontinuierlichen Stuccofasern.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner eine Keramikschalenform bereit,
wobei mindestens eine der Stuccoschichten die diskontinuierlichen
Stuccofasern und die körnigen
Stuccopartikel umfasst.
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Erfindungsgemäße Schalenformen
sind vorteilhaft, um einer Formspaltbildung während des Modellentfernungsvorgangs
zu widerstehen.
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand der folgenden Detailbeschreibung
noch näher
erläutert.
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BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 ist
ein schematisches Diagramm eines Verfahrens zur Herstellung einer
Feingießschalenform gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung.
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2A ist
eine schematische Teilansicht einer Schalenformwand auf dem Modell
und zeigt die auf eine noch nasse Feuerfestaufschlämmungsschicht
aufgebrachten stochastisch orientierten diskontinuierlichen Stuccofasern
noch vor dem Hinunterpacken der Stuccofasern zur Bildung einer im
Wesentlichen zweidimensionalen Matte.
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2B ist
eine schematische Teilansicht einer Schalenformwand und zeigt die
auf eine noch nasse Feuerfestaufschlämmungsschicht aufgebrachten
stochastisch orientierten diskontinuierlichen Stuccofasern nach
dem Hinunterpacken der Stuccofasern zur Bildung einer im Wesentlichen
zweidimensionalen Matte.
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3 ist
eine Photographie einer geschnittenen Schalenform, hergestellt ohne
körnige
Stuccopartikel auf den diskontinuierlichen Stuccofasern.
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4 ist
eine Photographie einer geschnittenen Schalenformwand, hergestellt
nach einem bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahren.
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5 ist
eine perspektivische Darstellung eines keilförmigen Modells, welches zur
Herstellung einer Schalenform für
Modellentfernungsversuche verwendet wird.
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3* ist
eine Strichzeichnung der Photographie von 3.
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4* ist
eine Strichzeichnung der Photographie von 4.
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DETAILBESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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1 zeigt
schematisch einen Prozess zum Aufbau einer Keramikschalenform unter
Verwendung eines verlorenen Wachsmodells, auf den die Erfindung
Anwendung finden kann, wobei eine Keramikschalenform gebildet wird
durch wiederholtes Überziehen
eines flüchtigen
Modells des Gussartikels mit einer Feuerfestmehlaufschlämmung (d.h.
Keramikmehl in einem flüssigen
Binder), um eine Aufschlämmungsschicht
bereitzustellen, Abtropfenlassen überschüssiger Aufschlämmung, Versehender
Aufschlämmungsschicht
mit Feuerfeststucco, um eine Stuccoschicht auf der Aufschlämmungsschicht
bereitzustellen, bis eine gewünschte Schalenformwanddicke
aufgebaut ist. Das flüchtige
Modell kann ein herkömmliches
Wachs, Wachs/Polymer-Mischungen, polymere oder andere flüchtige Materialien,
mittels eines Formwerkzeugs oder sonstwie in die Form des zu gießenden Artikels
gebracht, umfassen, wie auf dem Fachgebiet wohlbekannt. Derartige flüchtige Modelle
sind aus der sie umhüllenden
grünen
Schalenform mit konventionellen Modellentfernungstechniken entfernbar,
z.B. durch Ausschmelzen, Herauslösen
und/oder Verdampfen des Modells aus derselben.
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Gemäß 1 wird
das Modell P in die in einem Behälter 10 aufgenommene
Feuerfestmehl-(z.B. Keramikpulver-)aufschlämmung 11 getaucht, überschüssige Feuerfestaufschlämmung abtropfen
gelassen durch vorübergehendes
Halten des Modells über
den Behälter 10 für eine vorgegebene
Zeit und dann in einer Stuccoaufbringungsstation 12 mit
einem Stucco versehen, während die
Feuerfestaufschlämmungsschicht
noch nass ist. Das Modell P wird typisch mittels eines Roboterarms
R bewegt. Praktisch umfasst bei einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung die Stuccoaufbringungsstation 12 eine Faserstuccoaufbringungsvorrichtung 12a zum
Aufbringen von diskontinuierlichen Stuccofasern 14 auf
das Modell und eine Kornstuccoaufbringungsvorrichtung 12b zum
Aufbringen von körnigen
Stuccopartikeln 15 zum Bilden von mindestens einer der
Stuccoschichten, so dass diese sowohl diskontinuierliche Stuccofasern
als auch körnige
Stuccopartikel in Einklang mit der Erfindung umfasst. Andere Stuccoschichten
können
nur körnige
Stuccopartikel umfassen, welche nur an der Kornstuccoaufbringungsvorrichtung 12b auf
das Modell aufgebracht werden. Das heißt, die Faserstuccoaufbringungsvorrichtung 12a wird
nicht verwendet, wenn die Stuccoschicht nur körnige Stuccopartikel umfasst.
Die Stuccoaufbringungsvorrichtung 12a, 12b kann
herkömmliche
Stuccotürme
mit einem Behälter 20a bzw. 20b umfassen,
in denen diskontinuierliche Stuccofasern bzw. körnige Stuccopartikel aufgenommen
sind.
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Das
Modell P mit der mit Stucco versehenen Feuerfestaufschlämmungsschicht
wird dann an Luft oder in einer konventionellen Trocknungsvorrichtung
getrocknet. Nach dem Trocknen wird das Modell P ähnlichen Vorgängen des
Tauchens, Abtropfens, Stuccoaufbringens und Trocknens unterworfen,
bis die gewünschte Schalenformwanddicke
auf dem Modell aufgebaut ist. Das Trocknen von Keramikaufschlämmungs-/Stuccoschichten
ist in den US-Patenten Nr. 2 932 864; Nr. 4 114 285 und anderen
sowie in der USSN 09/690 144 der gleichen Inhaberin beschrieben.
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Typisch
werden bei der praktischen Umsetzung des Verfahrens nach dem verlorenen
Wachsmodell eine oder mehrere sogenannte Primärüberzugs-(Feuerfestaufschlämmungs-)schichten
und Primärüberzugsstuccoschichten
anfänglich
auf das Modell aufgebracht, um eine Frontschicht zum Kontaktieren
der in der Schalenform zu vergießenden Metall- oder Legierungsschmelze
bereitzustellen.
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Sodann
wird das mit der Frontschicht versehene Modell wiederholten Schritten
des Tauchens in Aufschlämmung,
Abtropfens, Stuccoaufbringens und Trocknens unterworfen, um eine
Backup-Aufschlämmungsschicht/-Stuccoschichten
auf der/den Primärüberzugsaufschlämmungsschicht/en
zu bilden, bis die gewünschte
Schalenformwanddicke aufgebaut ist. Allgemein verwendet der Primärüberzug oder
die Primärüberzüge ein feineres
Feuerfestmehl in der Aufschlämmung
als das in den Backup-Aufschlämmungen
vorliegende. Ähnlich ist
das Primärüberzugsstucco
ein weniger grobes Stucco als das Backup-Stucco. Die/das Primärüberzugsaufschlämmung/-stucco
umfasst typisch ein entsprechendes feuerfestes Material, z.B. ein
Keramikmaterial, um eine Frontschicht zu bilden, welche zum Kontaktieren
der zu gießenden
Metall- oder Legierungsschmelze ohne abträgliche Reaktionen mit derselben
geeignet ist. Die Backup-Aufschlämmung und
das Backup-Stucco können
ein Feuerfestmehl und ein Feuerfeststucco umfassen, welche von den
für die/das
Primärüberzugsaufschlämmung/-stucco
verwendeten verschieden oder identisch mit denselben sind. Die Feuerfestmehle/-stuccos,
welche in den Schalenformschichten zum Gießen von Nickelbasis- und Cobaltbasis-Superlegierungen verwendet
werden, umfassen typisch keramische Mehle/Stucco, wie in den US-Patenten
Nr. 4 966 225, Nr. 5 335 717, Nr. 5 975 188 und anderen beschrieben,
wenngleich Feuerfestmaterialien wie Graphit, Nitride, Carbide und
andere Materialien verwendet werden können, wie zum Beispiel in US-Patent
Nr. 5 297 615 beschrieben, wobei die Lehren aller dieser Patente
durch Bezugnahme in den vorliegenden Text aufgenommen werden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst das Bilden wenigstens einer, vorzugsweise
einer Mehrzahl der Stuccoschichten der Schalenform durch Aufbringen
von diskontinuierlichen Stuccofasern, gefolgt von Aufbringen körniger Stuccopartikel
auf die diskontinuierlichen Stuccofasern. Bei einer Ausführungsform
der Erfindung, welche zur Illustration vorgestellt wird, ohne die
Erfindung begrenzen zu wollen, werden z.B. die körnigen Stuccopartikel 15, 1,
an der Vorrichtung 12b auf die vorher an der Vorrichtung 12a aufgebrachten
diskontinuierlichen Stuccofasern 14, 1,
aufgebracht, um die anfänglich
stochastisch orientierten diskontinuierlichen Stuccofasern 14, 2A,
zu impaktieren und auf die unter den diskontinuierlichen Fasern
liegende Aufschlämmungsschicht
hinunterzupacken. Bevorzugt werden die körnigen Stuccopartikel 15 auf
die diskontinuierlichen Stuccofasern 14 aufgebracht, während die
untenliegende Aufschlämmungsschicht
noch nass ist, so dass ein größerer Teil,
bevorzugt mehr als 75 % und mehr bevorzugt 80–90 % der diskontinuierlichen
Stuccofasern 14 hinuntergepackt werden und an der Aufschlämmungsschicht
haften als eine Folge des Impakts der fallenden körnigen Stuccopartikel 15.
Bevorzugt werden die körnigen
Stuccopartikel auf die stochastisch orientierten diskontinuierlichen
Stuccofasern aufgebracht, um eine Stuccoschicht zu bilden, welche
eine im Wesentlichen zweidimensionale Matte von hinuntergepackten
diskontinuierlichen Stuccofasern 14 und den körnigen Stuccopartikeln 15 auf
und in der Matte umfasst, 2B, wobei
in 2B die körnigen
Stuccopartikel durch Punkte repräsentiert
sind.
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Die
diskontinuierlichen Stuccofasern können Siliciumoxid, Aluminiumoxid
oder andere Feuerfestmaterialien umfassen, welche für die jeweilige
zu bildende Form und für
die jeweiligen zu verwendenden Gießparameter geeignet sind. Die
Stuccofasern sind diskontinuierliche, relativ kurze Fasern, deren
Länge größer ist als
der Faserdurchmesser. Die Stuccofasern weisen vorzugsweise Längen auf,
die 1/2 Inch nicht überschreiten,
typisch im Bereich von 1/4 bis 3/8 Inch, lediglich als Beispiel,
und Faser-Aspektverhältnisse
(Verhältnis Länge zu Durchmesser)
in einem Bereich von 10 bis 100, obschon die Erfindung nicht auf
diese Bereiche begrenzt ist. Die körnigen Stuccopartikel sind
gekennzeichnet durch eine blockige Kornmorphologie und ein Aspektverhältnis von
kleiner als 2 – eine
Partikelform, die typisch ist für
die bislang in dem Schalenformprozess nach dem verlorenen Wachsmodell
verwendeten körnigen
Stuccos und in den oben angegebenen US-Patenten beschrieben ist.
Die körnigen
Stuccopar tikel können
Siliciumoxid, Aluminiumoxid oder andere geeignete Feuerfeststuccomaterialien
umfassen, welche für
die jeweilige zu bildende Form und die jeweiligen zum Einsatz kommenden
Gießparameter
geeignet sind. Die diskontinuierlichen Stuccofasern und die körnigen Stuccopartikel
umfassen das gleiche oder unterschiedliches Feuerfest- oder Keramikmaterial.
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Die
Stuccoaufbringungsvorrichtung 12a, 12b kann konventionelle
Stuccotürme
mit einem erhöhten Behälter 20a bzw. 20b umfassen,
in denen diskontinuierliche Stuccofasern 14 bzw. körnige Stuccopartikel 15 aufgenommen
sind. An der Vorrichtung 12a werden die diskontinuierlichen
Stuccofasern 14 aus dem Behälter 20a freigegeben,
so dass sie durch Schwerkraft auf die nasse feuerfeste Schicht auf
dem Modell P herabfallen oder herabregnen, welches in einer vorab
gewählten
Entfernung (z.B. 20 bis 60 Inch) unterhalb des Behälters 20a angeordnet
ist und rotiert, so dass die Stuccofasern auf die gesamte Oberfläche der
nassen Feuerfestaufschlämmungsschicht
auftreffen und sie bedecken. Typisch werden die diskontinuierlichen
Stuccofasern 14 aus dem Behälter 20a freigegeben,
bis man beobachtet, dass Stuccofasern von dem Modell abfallen (nicht
an ihm haften) als eine Folge davon, dass dieses mit vorher freigegebenen
Stuccofasern 14 vollständig
bedeckt ist, wobei jedoch auch eine vorab bestimmte Menge an Stuccofasern über die
Zeit freigegeben werden kann. Die diskontinuierlichen Stuccofasern 14 haften
der nassen Aufschlämmungsschicht
in einer dreidimensionalen Anordnung von stochastisch orientierten
Fasern 14 an, wie in 2A illustriert.
An der Vorrichtung 12b werden die körnigen Stuccopartikel 15 aus
dem Behälter 20b freigegeben,
so dass sie durch Schwerkraft auf die mit Faserstucco versehene,
noch nasse Feuerfestschicht auf dem Modell P herabfallen oder herabregnen,
welches in einer vorab gewählten
Entfernung (z.B. 20 bis 60 Inch) unterhalb des Behälters 20b angeordnet
ist und rotiert, so dass die körnigen
Stuccopartikel auf die Stuccofasern auftreffen und diese auf die
noch nasse Feuerfestaufschlämmungsschicht
hinunterpacken. Typisch werden die körnigen Stuccopartikel 15 aus
dem Be hälter 20b freigegeben,
bis man beobachtet, dass körnige
Stuccopartikel von dem Modell abfallen (nicht an ihm haften) als
eine Folge davon, dass dieses mit vorher freigegebenen körnigen Stuccopartikeln 15 vollständig bedeckt
ist, wobei jedoch auch eine vorab bestimmte Menge an körnigen Stuccopartikeln über die
Zeit freigegeben werden kann. Es kann ein beliebiger konventioneller
Stuccoturm bei der Umsetzung der Erfindung verwendet werden. Ein
besonderer Stuccoturm, der zur Umsetzung der Erfindung Verwendung
finden kann, ist beschrieben in der US Serial No. 09/690 144, Tag
der Einreichung 27. Juli 2000, der gleichen Inhaberin, dessen Lehren
durch Bezugnahme in den vorliegenden Text aufgenommen werden.
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Das
Faserstucco oder die körnigen
Stuccopartikel können
durch andere Mittel auf das Modell aufgebracht werden, einschließlich Sprühbeschichten,
Wirbelbettbeschichten oder andere Techniken, welche den Stuccopartikeln
hinreichend Energie verleihen zum Hinunterpacken der Stuccofasern,
um eine zweidimensionale mattenartige Struktur auf dem Modell zu
bilden.
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Die
eine oder mehreren Stuccoschichten, welche in Einklang mit der Erfindung
durch Aufbringen von diskontinuierlichen Stuccofasern 14,
gefolgt von Aufbringen körniger
Stuccopartikel 15 auf die stochastisch orientierten diskontinuierlichen
Stuccofasern gebildet werden, können
vorzugsweise Zwischenstuccoschichten der Schalenformwand 25 umfassen,
wobei die Erfindung jedoch diesbezüglich nicht begrenzt ist. Als
Beispiel zur Illustration und ohne die Erfindung begrenzen zu wollen,
kann die die diskontinuierlichen Stuccofasern 14 und körnigen Stuccopartikel 15 umfassende
Stuccoschicht die vierte, fünfte,
sechste etc. Zwischenstuccoschicht der Schalenformwand umfassen,
während
diese Schicht um Schicht aufgebaut wird.
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Die
Stuccoschicht(en), welche in Einklang mit der Erfindung gebildet
werden durch Aufbringen von körnigen
Stuccopartikeln 15 auf die stochastisch orientierten diskontinuierlichen
Stuccofasern 14 von 2B zeigen
weniger Poro sität
für eine
gegebene Schalenformwanddicke und weniger Faserbrückenbildung
(wobei Fasern sich brückenartig
unter Hohlraumbildung übereinanderlegen),
als eine Stuccoschicht, welche nur diskontinuierliche Stuccofasern
umfasst. Die Anwendung der körnigen
Stuccofasern ordnet die stochastisch orientierten diskontinuierlichen
Stuccofasern um, um eine höhere
Faserpackungsdichte – wobei
einige körnige Stuccopartikel 15 Räume zwischen
den Stuccofasern 14 füllen – und eine
dichtere Schalenformwand 25 bereitzustellen, vergleiche 3 und 4.
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Erfindungsgemäße Schalenformen
zeigen eine größere Festigkeit
unter Zug und größere Zähigkeit (Resistenz
gegenüber
Rissausbreitung) als Schalenformen ohne eine oder mehrere der Komposit-Aufschlämmungsschichten
(umfassend die diskontinuierlichen Stuccofasern 14 und
die körnigen
Stuccopartikel 15) und sind vorteilhaft, um einer Formspaltbildung
während
des Modellentfernungsvorgangs zu widerstehen.
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Die
folgenden Beispiele werden vorgestellt, um die Erfindung noch näher zu erläutern, ohne
sie begrenzen zu wollen.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Es
wurden Schalenformen in einem Verfahren nach dem verlorenen Wachsmodell
hergestellt, wie in US-Patent Nr. 4 966 225 beschrieben, durch Aufbringen
von Keramikaufschlämmungsschichten/Stuccoschichten
auf identische Wachsmodelle, wie in der nachfolgenden Tabelle I
gezeigt:
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Aus
der Tabelle ist ersichtlich, dass die keramischen Aufschlämmungen
und Stuccos der ersten (Front-)schicht, der zweiten, dritten, siebten
und achten Schicht gleich waren. Die Aufschlämmung A umfasste eine Aluminiumoxid-basierte
Aufschlämmung
mit einer 12 nm kolloidalen Siliciumoxid-Binderflüssigkeit
(LUDOX HS30-Binder von der Firma Grace Chemicals Corp.). Die Aufschlämmungen
B, C und D umfassten jeweils eine Zircon-basierte Aufschlämmung mit
der 12 nm kolloidalen Siliciumoxid-Binderflüssigkeit. Tauchvorgänge unter
Verwendung von zwei Aufschlämmungen
sind mit B/C (und in späteren
Beispielen mit B/D) bezeichnet und repräsentieren die wohlbekannte
Praxis, anfänglich
in eine niederviskose Aufschlämmung
zu tauchen und anschließend
in eine standard-, höherviskose
Aufschlämmung
zu tauchen. Das Stucco für
die erste Stuccoschicht war ein -120 mesh Schmelzaluminiumoxid-Kornstucco
(wobei -120 mesh Teilchen mit einer Größe kleiner als 120 mesh bedeutet).
Das Stucco für
die zweite Stuccoschicht war ein -90 mesh Schmelzaluminiumoxid-Kornstucco.
Das Stucco für
die dritte Stuccoschicht war ein 28X48 mesh Tabular-Aluminiumoxid-Kornstucco,
wobei die Stuccopartikel eine Partikelgröße von weniger als 28 mesh
und größer als
48 mesh aufweisen. Das Stucco für
die übrigen
Schichten war ein 14X28 mesh Tabular-Aluminiumoxid-Kornstucco. Wie ersichtlich,
waren die für
die vierte, fünfte
und sechste Schicht verwendeten Keramikaufschlämmungen ebenfalls gleich. Jedoch
waren die vierte, fünfte
und sechste Stuccoschicht insofern verschieden, als bei der Herstellung
der Formprobe A die vierte, fünfte
und sechste Stuccoschicht nur 14X28 Tabular-Aluminiumoxid umfasste,
während
bei der Herstellung der Formprobe B die vierte, fünfte und
sechste Stuccoschicht nur 1/4 Inch lange geschnittene (diskontinuierliche) "Q"-Fasern umfasste. Bei der Herstellung
der Formprobe C umfasste die vierte, fünfte und sechste Stuccoschicht
die 1/4 Inch langen geschnittenen "Q"-Fasern,
gefolgt von der Aufbringung körniger
14X28 Stuccopartikel für
eine Faserstuccopackung in Einklang mit der Erfindung.
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Die
diskontinuierlichen geschnittenen "Q"-Fasern
umfassten Siliciumoxid und hatten einen Durchmesser im Bereich von
9 bis 14 μm.
Die ungeschnittenen "Q"-Fasern (Quartzel
Siliciumoxid) sind erhältlich
von der Firma Saint-Gobain Quartz, 1600 W. Lee St., Louisville,
Kentucky. Die "Q"-Fasern wurden von
der Firma OMNIA LLC, Raleigh, North Carolina, geschnitten. Die 14X28
Kornstuccopartikel umfassten Körner
mit einer Partikelgröße von kleiner
als 28 mesh und größer als
48 mesh und umfassten Tabular-Aluminiumoxid. Die 14X28 Aluminiumoxid-Kornstuccopartikel
sind von der Firma Alcoa Alumina and Chemicals, Bauxite, Arkansas,
erhältlich.
Die mesh-Größen beziehen
sich auf das US-Standardsiebsystem. Bei der Herstellung der Formproben
wurden sowohl die "Q"-Stuccofasern als
auch die 14X28 Aluminiumoxid-Kornstuccopartikel im freien Fall aus
einer Höhe
von 5 Fuß über dem
Modell beim Aufbau jeder Formprobe auf das Modell aufgebracht.
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Die 3 und 4 zeigen
Photographien der aufgebauten Wand der Schalenformprobe B bzw. C. Der
Unterschied zwischen der Schalenform B und C ist dramatisch insofern,
als die Formprobe C weniger Porosität für eine gegebene Schalenformwanddicke
und weniger Faserbrückenbildung
(wobei Fasern sich brückenartig
unter Hohlraumbildung übereinanderlegen)
zeigt. Stochastische Orientierung der Stuccofasern und Faserbrückenbildung
sind bei Probe B in 3 erkennbar; beides erhöht die Wandporosität und die
Zahl der Hohlraumdefekte in der Formwand, wodurch die Formfestigkeit
gemindert wird. So sind zum Beispiel die Projektionen PJ an der äußeren Formprobenoberfläche (links
in 3) diskontinuierliche "Q"-Stuccofasern,
welche sich außerhalb
und quer zu der Ebene der Probenwand erstrecken. Mehrere große Hohlräume V sind
erkennbar und mit den diskontinuierlichen Stuccofasern assoziiert.
In 4 hat die Anwendung der körnigen Stuccopartikel die diskontinuierlichen
Stuccofasern umgeordnet, um eine höhere Faserpackungsdichte bereitzustellen,
wobei körnige
Stuccopartikel Räume
zwischen den Stuccofasern füllen,
um eine dichtere und stärkere
Schalenformwand zu erzeugen.
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Die
mechanischen Eigenschaften wurden für die Formproben A, B und C
bestimmt und sind in der nachfolgenden Tabelle II angegeben:
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Wie
die Ergebnisse zeigen, behielt die Formprobe C eine ähnliche
Festigkeit und Porosität
wie die Probe A bei verbessertem EBP-Wert (EBP ist die Energie bis
zum Bruchpunkt, ausgedrückt
in den Einheiten Ibf-in). Probe B jedoch wurde schwächer und
poröser
infolge Faserbrückenbildung.
Insgesamt sind die mechanischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Probe
C signifikant verbessert, so dass die Rissbildungswahrscheinlichkeit
der Schalenform gemindert sein sollte.
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Beispiel 2
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Dieses
Beispiel beschreibt, wie das Schalenformverhalten während der
Modellentfernung durch Umsetzung der Erfindung verbessert werden
kann. Ein keilförmiges
Wachsmodell, 5, wurde verwendet, um die Wahrscheinlichkeit
der Schalenformrissbildung zu prüfen.
Dieses keilförmige
Modell kann vielfach Schalenformrissbildung entlang den Kanten des
Keils verursachen.
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Es
wurden keilförmige
Testschalenformen hergestellt, wie in den nachfolgenden Tabellen
III aufgezeigt. Die Aufschlämmungen
A und B waren äquivalent
zu Aufschlämmung
A und B von Beispiel 1. Die Aufschlämmung D war ähnlich Aufschlämmung C
von Beispiel 1 mit einem höheren
Anteil an organischem Binder. Einige keilförmige Formen A1, B1, C1 wurden
ohne Faserverstärkung
hergestellt, und der andere Satz A2, B2, C2 wurde mit "Q"-Faserverstärkung hergestellt, gefolgt
von der Aufbringung von 14X28 Tabular-Aluminiumoxid-Stucco (in Tabelle
III mit 14–28
bezeichnet) auf die Fasern in Einklang mit der Erfindung und wie
in Beispiel 1 beschrieben. Nach einem Dampfentwachsungsvorgang wurde
jede keilförmige
Form untersucht, und die Rissbildungswahrscheinlichkeit wurde berechnet
auf Basis des prozentualen Anteils an gerissenen keilförmigen Formen
bezogen auf die Gesamtheit der Schalenformen. TABELLEN
III


wobei "28–48" und "14–28" in den Tabellen
III zu 28X48 und 14X28 mesh Kornstucco von Tabelle I korrespondieren.
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Keilförmige Schalenformproben
A1-C2 wurden in einen Dampfautoklaven platziert, um das Wachsmodell
zu entfernen. Nach dem Dampfentwachsungsvorgang wurde jede keilförmige Form
untersucht, und die Wahrscheinlichkeit der Rissbildung (Rissbildungswahrscheinlichkeit)
wurde berechnet auf Basis des prozentualen Anteils an gerissenen
keilförmigen
Formen bezogen auf die Gesamtheit der Schalenformen und in der nachfolgenden
Tabelle IV aufgelistet.
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Unter
den Entwachsungsbedingungen im Dampfautoklaven zeigten die Q-faserverstärkten Schalenformen
A2, B2, C2 keine Rissbildung bei keiner der geprüften Formen, während alle
standardmäßigen (nicht-Q-faserverstärkten) Schalenformen
A1, B1, C1 gerissen waren. Die Formprobe C2 mit nur 7 Schichten einschließlich zweier
Q-Faserschichten zeigte keine Risse im Vergleich mit der dickeren
9-lagigen Formprobe A1 mit 100 % Rissbildungswahrscheinlichkeit.
Das Entwachsungsverhalten der in Einklang mit der Erfindung erzeugten
Schalenformen ist wesentlich verbessert.
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Die
obigen Probeschalenformen wurden ferner einem Ofenentwachsungsvorgang
unterworfen, wobei ein Ofen zunächst
auf 1600°F
erhitzt wurde. Sodann wurden die keilförmigen Probeschalenformen in
den Ofen geschoben, um das Wachsmodell zu entfernen, und dann nach
Entnahme aus dem Ofen untersucht. Die Wahrscheinlichkeit der Rissbildung
(Rissbildungswahrscheinlichkeit) für jede Probenschalenform wurde
berechnet und in der nachfolgenden Tabelle V aufgelistet.
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Unter
den Schnellentwachsungsbedingungen des geheizten Ofens demonstrierten
die experimentellen Ergebnisse eine signifikante Reduzierung der
Schalenformrissbildung durch Umsetzung der Erfindung. So zeigte
zum Beispiel die 8-lagige Schalenform mit Q-Faserverstärkung (Probe
B2) keine Rissbildung, während die
Standardschalenformen ohne Q-Faserverstärkung (Probe B1) alle gerissen
waren.
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Die
vorliegende Erfindung wurde unter Bezugnahme auf bestimmte, spezifische,
beispielhafte Ausführungsformen
derselben beschrieben; die Erfindung ist jedoch nicht hierauf begrenzt
und kann innerhalb des Bereichs der beigefügten Ansprüchen modifiziert und geändert werden.