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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Herstellung eines Substrats
aus Halbleitermaterial, insbesondere einen Siliziumwafer, der zur
Herstellung elektronischer Komponenten geeignet ist und dient. Insbesondere
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren für die Behandlung
von Siliziumwafern, um in Ihnen eine ungleichmäßige Verteilung von Kristallgitterleerstellen
zu bilden, so dass die Wafer nach den Wärmebehandlungszyklen eines
im Wesentlichen beliebigen Verfahrens zur Herstellung elektronischer
Bauteile in der Masse Sauerstoffniederschläge und in der Nähe der Oberfläche eine
dünne oder
flache niederschlagsfreie Zone bilden.
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Einkristallsilizium,
das das Ausgangsmaterial für
die meisten Verfahren zur Herstellung elektronischer Halbleiterkomponenten
ist, wird üblicherweise
nach dem sogenannten Czochralski(CZ)-Verfahren hergestellt, in dem
ein Einkristallkeim in geschmolzenes Silizium eingetaucht wird,
der dann durch langsames Herausziehen wächst. Geschmolzenes Silizium
wird während
der Zeit, in der es in einem Quarztiegel enthalten ist, mit verschiedenen
Verunreinigungen, darunter hauptsächlich Sauerstoff verunreinigt.
Bei der Temperatur der geschmolzenen Siliziummasse gelangt Sauerstoff
in das Kristallgitter, bis es eine Konzentration erreicht, die durch
die Sauerstofflöslichkeit
in Silizium bei der Temperatur der geschmolzenen Masse und durch
den tatsächlichen
Entmischungskoeffizienten von Sauerstoff in dem erstarrten Silizium
bestimmt wird. Diese Konzentrationen sind größer als die Sauerstofflöslichkeit
in festem Silizium bei Temperaturen, die für die Verfahren zur Herstellung
elektronischer Bauteile typisch sind. Wenn der Kristall aus der
geschmolzenen Masse wächst
und sich abkühlt,
nimmt daher die Sauerstofflöslichkeit
in ihm schnell ab, wodurch in den am Ende vorliegenden Scheiben
oder Wafern Sauerstoff in übersättigten
Konzentrationen vorliegt.
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Thermische
Behandlungszyklen, die typischerweise bei Verfahren zur Herstellung
elektronischer Bauteile Anwendung finden, können in an Sauerstoff übersättigten
Siliziumwafern die Ausfäl lung
von Sauerstoff verursachen. Die Niederschläge können je nach ihrer Stelle in
dem Wafer und ihrer relativen Größe schädlich oder
von Vorteil sein. Kleine Sauerstoffcluster sind elektrisch aktive
thermische Donatoren und können
ohne Rücksicht
auf die Stelle in dem Wafer den spezifischen Widerstand verringern.
Große
Sauerstoffniederschläge,
die sich in dem aktiven Bauteilbereich des Wafers befinden, können den
Betrieb des Bauteils beeinträchtigen,
jedoch sind sie bei Anordnung in der Masse des Wafers in der Lage,
unerwünschte
Metallverunreinigungen abzufangen, die z.B. während der Herstellungsverfahren
der Bauelemente mit dem Wafer in Kontakt kommen können. Dies
wird üblicherweise
als innere Getterung oder Eigengetterung(„IG") bezeichnet.
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Falster
et al. entwickelten ein schnelles thermisches Verfahren zur zuverlässigen und
reproduzierbaren Bildung einer Verteilung von Kristallgitterleerstellen,
die ihrerseits eine Matrize für
die Sauerstoffausfällung in
Siliziumwafern erstellen (siehe z.B.
US-Patente
Nr. 5,994,761 ,
6,191,010 und
6,180,220 ).
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Das
hier beschriebene „ideale
Ausfällungsverfahren" ergibt im Allgemeinen
eine ungleichmäßige Verteilung
der Kristallgitterleerstellen, wobei die Konzentration in der Wafermasse
höher als
in einer Oberflächenschicht
ist. Bei einer anschließenden
Wärmebehandlung
zur Sauerstoffausfällung
bildet die hohe Leerstellenkonzentration in der Wafermasse Sauerstoffniederschlagskeimbildungszentren,
die die Bildung und das Wachstum von Sauerstoffniederschlägen fördern, wobei
die Leerstellenkonzentration in dem oberflächennahen Bereich hierzu nicht
ausreichend ist. Im Ergebnis bildet sich in dem oberflächennahen
Bereich eine geleerte Zone, und in der Wafermasse bilden sich Sauerstoffniederschläge, die
manchmal als Volumen-Mikrofehlstellen oder einfach BMDs bezeichnet
werden. Die Tiefe der geleerten Zonen kann nach der vorliegenden
Beschreibung dadurch gesteuert werden, dass man die Abkühlungsgeschwindigkeit
des Wafers von der Glühtemperatur
auf die Temperatur steuert, bei der Kristallgitterleerstellen in
einer wirtschaftlich praktischen Zeitdauer im Wesentlichen unbeweglich
werden (z.B. 700°C).
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Für einige
Anwendungen wie Wafer mit hohem spezifischem Widerstand können geleerte
Zonen solcher Tiefe jedoch nicht immer erwünscht oder von Vorteil sein.
Dies deshalb, weil die Wirksamkeit der Sauerstoffentfernung im Allgemeinen
mit zunehmender Tiefe der geleerten Zone abnimmt, weil der Abstand
zunimmt, über
den der Zwischengittersauerstoff wandern muss, um aus der Lösung (entweder
durch Fällung
an einem BMD oder durch Diffusion an die Waferoberfläche) entfernt
zu werden. Wenn als Ergebnis eine geleerte Zone zu tief oder dick
wird, besteht die Möglichkeit,
dass die erhöhte
Zwischengittersauerstoffkonzentration in dem Zentrum dieser Zone
(Zwischengittersauerstoff nahe der Oberfläche und dem Volumen des Wafers
mit genügend
Zeit, an Orte zu diffundieren, wo sie verbraucht werden) genügend hoch
ist, so dass während
eines Verfahrens zur Bauteilherstellung eine thermische Donatorbildung
auftritt, so dass der spezifische Widerstand in der Bauelementschicht
des Wafers abnimmt. Dies kann besonders problematisch bei Wafern
mit tiefen entleerten Zonen und Sauerstoffkonzentrationen von mehr
als etwa 10 PPMA sein.
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WO 98/45507 beschreibt einen
Einkristall-Siliziumwafer, der während
der Wärmebehandlungszyklen des
Herstellungsverfahrens praktisch jedes elektronische Bauteils eine
ideale, ungleichmäßige Tiefenverteilung
von Kristallgitterleerstellen bildet, wobei die Leerstellenkonzentration
in der Volumenschicht größer als
die Leerstellenkonzentration in der Oberflächenschicht ist und die Leerstellen
ein Konzentrationsprofil haben, bei dem die höchste Leerstellendichte an
oder in der Nähe
einer Mittelebene ist mit im Allgemeinen abnehmender Konzentration
von der Lage höchster
Dichte in der Richtung einer Vorderseite des Wafers. Bei einer Ausführungsform
ist der Wafer ferner dadurch gekennzeichnet, dass er einen ersten
axialsymmetrischen Bereich hat, in dem Leerstellen die überwiegende
Eigenpunktfehlstelle sind und der im Wesentlichen frei von agglomerierten
Eigenpunktfehlstellen ist, wobei der erste axialsymmetrische Bereich
eine Mittelachse enthält
oder eine Breite von wenigstens etwa 15 mm hat. Bei einer anderen
Ausführungsform
ist der Wafer ferner dadurch gekennzeichnet, dass er einen axialsymmetrischen
Bereich hat, der im Wesentlichen frei von agglomerierten Eigenpunktfehlstellen
ist, wobei der axialsymmetrische Bereich sich von einem Umfangsrand
des Wafers radial nach innen erstreckt und eine von dem Umfangsrand
radial zu einer Mittelachse gemessene Breite hat, die wenigstens
etwa 40% der Länge
eines Waferradius ist.
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SUMMARISCHER ABRISS DER ERFINDUNG
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Nach
der vorliegenden Erfindung wird ein Wafer geschaffen, der aus einem
nach der Czochralski-Methode gezüchteten
Einkristallsiliziumblock geschnitten ist, mit
einer Vorderseite,
einer Rückseite,
einer gedachten Mittelebene in etwa gleichem Abstand von der Vorder-
und Rückseite,
einer Vorderseitenansicht mit einem Waferbereich zwischen der Vorderseite
und einer von der Vorderseite zu der Mittelebene gemessenen Entfernung
D1 und einer Volumenschicht, die die gedachte
Mittelebene, aber nicht die Vorderseitenschicht umfasst, und
einer
ungleichmäßigen Konzentration
von Kristallgitterleerstellen mit einer Maximalkonzentration in
der Volumenschicht an der Mittelebene, wobei die Leerstellenkonzentration
im Allgemeinen in der Richtung der Vorderseite und der Rückseite
des Wafers abnimmt,
dadurch gekennzeichnet, dass (i) D1 wenigstens 5 Mikron, aber weniger als 30
Mikron beträgt
und (ii) nach Unterwerfung einer Sauerstoffausfällungs-wärmebehandlung bei einer Temperatur
oberhalb etwa 700°C
die Oberflächenschicht
weniger als 1 × 107 cm–3 Sauerstoffniederschläge und eine
Sauerstoffzwischengitterkonzentration von weniger als 10 PPMA hat
und die Volumenschicht mehr als etwa 1 × 107 cm–3 Sauerstoffniederschläge hat.
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Nach
einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
geschaffen zur Herstellung eines Siliziumwafers, der aus einem nach
der Czochralski-Methode gezüchteten
Einkristallsiliziumblock geschnitten wird und eine Vorderseite,
eine Rückseite,
eine gedachte Mittelebene in etwa gleichem Abstand zwischen der
Vorder- und Rückseite,
eine Vorderseitenschicht mit einem Waferbereich zwischen der Vorderseite und
einer Entfernung D1, die von der Vorderseite
zu der Mittelebene gemessen größer als
5 Mikron aber kleiner als 30 Mikron ist, und eine Volumenschicht
hat, die die gedachte Mittelebene, aber nicht die Vorderseitenschicht
umfasst, bei dem man
den Einkristallsiliziumwafer in einer
Atmosphäre
wärmebehandelt,
die ein Inertgas, ein Stickstoff enthaltendes Gas in einer Konzentration
in der Atmosphäre
von wenigstens etwa 1% und ein Sauerstoff enthaltendes Gas in einer
Konzentration in der Atmosphäre
von wenigstens 1 PPMA und weniger als etwa 500 PPMA enthält, um in
der Vorderseitenschicht und in der Volumenschicht Kristallgitterleerstellen
zu bilden,
den wärmebehandelten
Wafer zur Erzeugung einer ungleichmäßigen Konzentration von Kristallgitterleerstellen
darin abkühlt,
wobei die Konzentration der Kristallgitterleerstellen in der Volumenschicht
größer als
die in der Oberflächenschicht
ist, und
den abgekühlten
Wafer bei einer Temperatur oberhalb etwa 700°C einer Sauerstoffausfällungswärmebehandlung
unterzieht, um einen Wafer zu bilden, der eine sich mit der Vorderseitenschicht
deckende, geleerte Zone und Sauerstoffniederschläge innerhalb der Volumenschicht
hat.
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Andere
Aufgaben und Merkmale dieser Erfindung werden nachfolgend teils
offensichtlich und teils näher
ausgeführt.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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1 ist
eine schematische Abbildung des vorliegenden Verfahrens, bei dem
ein Siliziumwafer thermisch geglüht
(S1) und schnell abgekühlt
(S2) wird, um eine ungleichmäßige Verteilung
von Kristallgitterleerstellen zu erhalten, und dann einer Sauerstoffausfällungswärmebehandlung
(S3) unterworfen wird, um einen Wafer mit einer geleerten Zone von
gewünschter
Tiefe zu erhalten.
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2 ist
eine graphische Abbildung der Volumenniederschlagsdichte eines Wafers
gegen die sekundäre
Glühtemperatur
für drei
verschiedene Sauerstoffbereiche als Funktion der Glühzeit.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Ein
Einkristallsiliziumwafer mit im Wesentlichen durch das Czochralski-Wachstumsverfahren
erreichbarem Sauerstoffgehalt kann erfindungsgemäß einer thermischen Behandlung
und schnellen Abkühlung
in einer kontrollierten, Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre unterworfen
werden, um einen Wafer mit einer ungleichmäßigen Verteilung von Kristallgitterleerstellen
zu erhalten, die eine Matrize zur Sauerstoffausfällung in einer anschließenden Sauerstoffausfällungswärmebehandlung
erstellen.
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Die
Matrize ermöglicht
die Bildung einer relativ dünnen,
geleerten Zone (z.B. weniger als etwa 30 Mikron) in einem oberflächennahen
Bereich des Wafers und von Sauerstoffniederschlägen in dem Wafervolumen. Die
vorliegende Erfindung ist besonders vorteilhaft, weil sie die wirksame
und zuverlässige
Produktion von Siliziumwafern erlaubt, die nach im Wesentlichen
jedem Verfahren zur Herstellung elektronischer Bauteile diese dünnen geleerten
Zonen haben.
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A. Ausgangsmaterial
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Bei
einer Ausführungsform
ist das Ausgangsmaterial für
den Wafer der vorliegenden Erfindung ein Siliziumwafer, der aus
einem Einkristallblock geschnitten wurde, der nach den herkömmlichen Czochralski(„CZ")-Kristallwachstumsverfahren
gezüchtet
wurde und typischerweise einen Durchmesser von etwa 150 mm, 200
mm, 300 mm oder mehr hat. Der Wafer kann poliert oder alternativ
gelappt und geätzt,
aber nicht poliert sein. Diese Methoden sowie Standardtechniken
des Schneidens, Lappens, Ätzens
und Polierens von Silizium sind z.B. in F. Shimura, Semiconductor
Silicon Crystal Technology, Academic Press, 1989 und Silicon Chemical
Etching, (J. Grabmaier Herausg.) Springer-Verlag, New York, 1982,
(hier durch Bezugnahme eingefügt)
beschrieben. Vorzugsweise werden die Wafer nach den Fachleuten bekannten
Standardmethoden poliert und gereinigt. Siehe zum Beispiel W.C.
O'Mara et al., Handbook
of Semiconductor Silicon Technology, Noyes Publications.
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Im
Allgemeinen kann der Ausgangswafer eine Sauerstoffkonzentration
haben, die irgendwo in den Bereich fällt, der durch das CZ-Verfahren
erreichbar ist und typischerweise etwa 5 × 1017 bis
etwa 9 × 1017 Atome/cm3 oder
etwa 10 bis etwa 18 PPMA ist (z. B. etwa 10 bis etwa 12 oder 15
PPMA nach Bestimmung gemäß ASTM-Eichung; Oi = 4,9α,
wobei α der
Absorptionskoeffizient des Absorptionsbandes 1107 cm–1 ist;
neuer ASTM-Standard F-121-83). Ferner hat der Ausgangswafer vorzugsweise
keine stabilisierten Sauerstoffniederschläge (d. h. Sauerstoffniederschläge, die
bei einer Temperatur von etwa 1.200°C oder weniger nicht gelöst oder
aus dem Wafer ausgeglüht
werden können)
in dem oberflächennahen
Bereich des Wafers.
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Substitutionskohlenstoff
hat bei Anwesenheit als Verunreinigung in Einkristallsilizium die
Eigenschaft, die Bildung von Sauerstoffniederschlag-Keimbildungszentren
zu katalysieren. Aus diesem und anderen Gründen wird daher das Einkristallsilizium-Ausgangsmaterial
mit einer niedrigen Kohlenstoffkonzentration bevorzugt. D. h. das
Einkristallsilizium hat vorzugsweise eine Kohlenstoffkonzentration,
die kleiner als etwa 5 × 1016 Atome/cm3, vorzugsweise
kleiner als 1 × 1016 Atome/cm3 und
insbesondere kleiner als 5 × 1015 Atome/cm3 ist.
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B. Schaffung einer Matrize zur Sauerstoffausfällung
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Im
Allgemeinen wird eine schnelle thermische Behandlung durchgeführt, um
eine Verteilung von Kristallgitterleerstellen zu bilden, die eine
Matrize zur Sauerstoffausfällung
in dem Wafer erstellen. Bei einer Ausführungsform ist die Matrize
für einen
Wafer mit Sauerstoffniederschlägen
in dem Wafervolumen aber mit einer geringen Dichte und vorzugsweise
praktischen Abwesenheit von Sauerstoffniederschlägen in einem oberflächennahen
Seeich; vorzugsweise können
Leerzonen jeder gewünschten
Tiefe erhalten werden. Beispielsweise können Leerzonentiefen von 70
Mikrometer, 50 Mikrometer, 30 Mikromter, 20 Mikrometer oder sogar
10 Mikrometer oder weniger verlässlich
und reproduzierbar erhalten werden.
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Die
Anwendung eines schnellen thermischen Verfahrens zur Bildung einer
Verteilung von Kristallgitterleerstellen, die ihrerseits eine Matrize
für die
Sauerstoffausfällung
erstellen, ist allgemein in Falster et al.,
US-Patente Nr. 5,994,761 ,
6,191,010 und
6,180,220 beschrieben. Das dort beschriebene „ideale
Ausfällungsverfahren" liefert eine ungleichmäßige Kristallgitterleerstellenverteilung,
bei der die Konzentration in dem Wafervolumen höher als in einer Oberflächenschicht
ist. Bei einer folgenden Sauerstoffausfällungswärmebehandlung bildet die hohe
Leerstellenkonzentration in dem Wafervolumen Sauerstoffniederschlagskeimbildungszentren,
die die Bildung und das Wachstum von Sauerstoffniederschlägen unterstützen, während die
Leerstellenkonzentration in dem oberflächennahen Bereich hierzu nicht ausreichend
ist. Im Ergebnis bildet sich in dem oberflächennahen Bereich eine geleerte
Zone, und in dem Wafervolumen bilden sich Sauerstoffniederschläge, die
manchmal als Volumen-Mikrofehlstellen oder einfach BMDs bezeichnet
werden. Wie hier beschrieben können
Leerzonen einer Tiefe in dem Bereich von 50 bis 70 Mikron zuverlässig gebildet
werden.
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Leerzonen
solcher Tiefe können
jedoch nicht immer von Vorteil sein. Im Allgemeinen nimmt z.B. die Wirksamkeit
der Sauerstoffentfernung mit wachsender Leerzonentiefe ab, weil
die Entfernung zunimmt, über die
der Zwischengittersauerstoff zu seiner Entfernung aus der Lösung (entweder
durch Ausfällung
an einer BMD oder durch Diffusion zu der Waferoberfläche) wandern
muss. Sobald im Ergebnis eine Leerzone zu tief oder dick wird (z.B.
größer als
etwa 30 Mikron) besteht die Möglichkeit,
dass die erhöhte
Zwischengittersauerstoffkonzentration in der Mitte dieser Zone (Zwischengittersauerstoff
nahe der Oberfläche
und dem Volumen des Wafers hat genügend Zeit zur Diffusion an
Orte, wo er verbraucht wird) genügend
hoch ist, so dass während
eines Bauelementherstellungsverfahrens thermische Donatorbildung
erfolgt.
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Die
thermische Donatorbildung ist z.B. bei Anwendungsfällen mit
hohem spezifischem Widerstand (das sind Anwendungen, die spezifische
Widerstände über etwa
50 Ohm·cm
erfordern) nicht günstig,
weil die thermischen Donatoren eine Abnahme des spezifischen Widerstandes
in der Bauelementschicht des Wafers bewirken. Dies kann bei „idealen
Ausfällungswafern" mit Sauerstoffkonzentrationen über etwa
10 PPMA besonders problematisch sein. Ein Aspekt der vorliegenden
Erfindung ist daher die Steuerung der Tiefe der Leerzone, die ihrerseits
die Wirksamkeit der Sauerstoffentfernung in einer nachfolgenden
Sauerstoffausfällungswärmebehandlung
beeinflusst.
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Die
Konzentration (Anzahldichte) der Sauerstoffausfällungsorte beinflusst auch
die Wirksamkeit der Sauerstoffentfernung während einer Sauerstoffausfällungswärmebehandlung,
wobei die Wirksamkeit der Sauerstoffentfernung als Funktion einer
zunehmenden Konzentration der Orte zunimmt. Die Konzentration der Orte
wächst
mit Vorteil funktionell mit zunehmender Temperatur der schnellen
thermischen Glühung;
für alle praktischen
Zwecke ist die Konzentration der Orte im Wesentlichen unabhängig von
der Sauerstoffkonzentration (über
den mit den CZ-Verfahren erreichbaren Bereich der Sauerstoffkonzentrationen)
und der Zeit. Anders gesagt, kann die Konzentration der Ausfällungsorte
einfach dadurch gesteigert werden, dass man die Temperatur der schnellen
thermischen Glühung
erhöht,
und da man einen schnellen Thermoglüher benutzt, ist die zur Erreichung
höherer
Temperaturen erforderliche Zusatzzeit nur eine Sache von Sekunden.
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Die
thermische Donatorbildung in der Leerzone bei einem nachfolgenden
Bauelement-Herstellungsverfahren kann demgemäß zum Teil durch Wahl der Temperatur
der schnellen thermischen Glühung
(die die Konzentration der Sauerstoffausfällungsorte bestimmt) und durch
die Dicke der Leerzone gesteuert werden, die sich in einer folgenden
Sauerstoffausfällungswärmebehandlung
bildet. Wie weiter unten im Einzelnen beschrieben wird, ermöglicht die
vorliegende Erfindung eine Steuerung der Dicke der Leerzone zum
Teil durch die Zusammensetzung der für die schnelle Thermoglühstufe ausgewählten Umgebung
und die Abkühlungsgeschwindigkeit
von der Temperatur der schnellen Thermoglühung auf die Temperaturen,
bei denen Kristallgitterleerstellen praktisch unbeweglich sind.
Die Bedingungen der Thermobehandlung und Kühlung werden gesteuert, um
eine Matrize für
die Bildung einer dünnen
oder flachen Leerzone (z.B. einer Leerzone von weniger als etwa
30 Mikron) zu schaffen. Dadurch, dass man eine dünne Leerzone erhalten kann,
hat das vorliegende Verfahren vorteilhafterweise die Wirkung, die
Lage des Zwischengittersauerstoffs darin in großer Nähe zu dem Wafervolumen und
der Waferoberfläche
anzuordnen, wo er schließlich
verbraucht werden kann.
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Das
Ausgangsmaterial für
das vorliegende Verfahren ist unter Bezugnahme nunmehr auf 1 ein Einkristallsiliziumwafer 1 mit
einer Vorderseite 3, einer Rückseite 5, einer gedachten
Mittelebene 7 zwischen der Vorder- und Rückseite
und einer Volumenschicht 9, die das Wafervolumen zwischen
der Vorderseite und Rückseite
umfasst. Die Bezeichnungen „Vorderseite" und „Rückseite" dienen in diesem
Zusammenhang zur Unterscheidung der zwei im Allgemeinen ebenen Hauptoberflächen des
Wafers. Die Vorderseite des Wafers ist nach dieser Bezeichnung nicht
notwendigerweise die Oberfläche,
auf der später
ein elektronisches Bauelement hergestellt wird, noch ist nach der
hier gewählten
Benutzung der Bezeichnung die Rückseite
des Wafers notwendigerweise die Hauptoberfläche des Wafers, die der Oberfläche abgewandt
ist, auf der das elektronische Bauelement hergestellt wird. Da Siliziumwafer
typischerweise eine gewisse Variation der gesamten Dicke haben,
können
Werfung und Biegung, der Mittelpunkt zwischen jedem Punkt auf der
Vorderseite und jedem Punkt auf der Rückseite nicht genau in eine
Ebene fallen. Praktisch sind jedoch die TTV, Werfung und Biegung
typischerweise so gering, dass man sagen kann, dass die Mittelpunkte
mit großer
Annäherung
in eine gedachte Mittelebene fallen, die etwa gleich weit von der
Vorderseite und Rückseite
entfernt ist.
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In
Stufe S1 des Verfahrens wird der Siliziumwafer 1 im
Allgemeinen einer Wärmebehandlungsstufe
unterworfen, in der der Wafer auf eine erhöhte Temperatur erhitzt wird,
um in dem Wafer 1 die Anzahldichte der Kristallgitterleerstellen 11 zu
bilden und dadurch zu erhöhen.
Vorzugsweise wird diese Wärmebehandlungsstufe
in einem schnellen Thermoglüher
durchgeführt,
in dem der Wafer schnell auf eine Zieltemperatur erhitzt und eine
relativ kurze Zeitdauer bei dieser Temperatur geglühlt wird.
Im Allgemeinen wird der Wafer einer Temperatur von über 1175°C, typischerweise
wenigstens etwa 1200°C
und bei einer Ausführungsform
einer Temperatur zwischen etwa 1200°C und 1300°C unterworfen. Der Wafer wird
im Allgemeinen wenigstens 1 Sekunde typischerweise wenigstens mehrere
(z.B. wenigstens 3, 5 usw.) Sekunden oder sogar mehrere 10 (z.B.
wenigstens 20, 30, 40 usw.) Sekunden und je nach den gewünschten
Eigenschaften des Wafers und der Atmospäre, in der der Wafer geglüht wird,
eine Zeitdauer gehalten, die bis zu etwa 60 Sekunden (die in der
Nähe der
Grenze für
im Handel erhältliche
schnelle Thermoglüher
liegen) reichen kann.
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Nach
Beendigung der schnellen Thermoglühstufe wird der Wafer in Stufe
S2 schnell durch den Temperaturbereich abgekühlt, in dem Kristallgitterleerstellen
in Einkristallsilizium relativ beweglich sind, wobei die Leerstellen
in Silizium typischerweise bis herab zu Temperaturen oberhalb etwa
700°C, 800°C, 900°C oder sogar
1000°C innerhalb
einer wirtschaftlich praktikablen Zeit dauer beweglich sind. Wenn
die Wafertemperatur durch diesen Temperaturbereich abgesenkt wird,
rekombinieren einige Leerstellen mit Siliziumeigenzwischengitteratomen
und andere diffundieren zur Vorderseite 3 und Rückseite 5,
was zu einer Änderung
des Leerstellenkonzentrationsprofils führt, wobei das Ausmaß der Änderung
von der Zeitdauer abhängt,
in der der Wafer auf einer Temperatur in diesem Bereich gehalten
wird. Wenn der Wafer langsam abgekühlt würde, würde die Leerstellenkonzentration
wiederum in dem Wafervolumen 9 im Wesentlichen gleichmäßig werden,
wobei die Konzentration ein Gleichgewichtswert ist, der wesentlich
kleiner als die Konzentration der Kristallgitterleerstellen unmittelbar
nach Beendigung der Wärmebehandlungsstufe
ist.
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Wie
hier beschrieben kann jedoch durch schnelle Abkühlung des Wafers alleine oder
in Verbindung mit der Steuerung der Umgebung, in der der Wafer wärmebehandelt
und abgekühlt
wird, eine ungleichmäßige Verteilung
der Kristallgitterleerstellen erreicht werden, wobei die Konzentration
in dem Wafervolumen größer als
die Konzentration in einem oberflächennahen Bereich ist. Die
Verfahrensbedingungen (z.B. die Abkühlungsgeschwindigkeit) können z.B.
so gesteuert werden, dass die maximale Leerstellenkonzentration
in einem Abstand von wenigstens etwa 20 Mikrometern, 30 Mikrometern,
40 Mikrometern, 50 Mikrometern oder mehr von der Waferoberfläche vorliegt.
Bei einer Ausführungsform
ist die maximale Leerstellenkonzentration an oder in der Nähe einer
Mittelebene 7, wobei die Leerstellenkonzentration im Allgemeinen
in der Richtung der Vorderseite 3 und der Rückseite 5 des
Wafers abnimmt. Bei einer zweiten Ausführungsform liegt die maximale Leerstellenkonzentration
zwischen der Mittelebene 7 und einer Schicht oder einem
Bereich in der Nähe
der Oberfläche 3 und/oder 5 des
Wafers (wie hier näher
beschrieben), wobei die Konzentration im Allgemeinen in der Richtung
der Oberfläche
und der Mittelebene abnimmt.
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Im
Allgemeinen ist die mittlere Abkühlungsgeschwindigkeit
in dem Temperaturbereich, in dem Leerstellen beweglich sind, wenigstens
etwa 5°C
je Sekunde, während
bei einigen Ausführungsformen
die Geschwindigkeit vorzugsweise wenigstens etwa 20°C je-Sekunde, 50°C je Sekunde,
100°C je
Sekunde oder mehr beträgt, wobei
in einigen Fällen
Abkühlungsgeschwindigkeiten
in dem Bereich von etwa 100°C
bis etwa 200°C
je Sekunde besonders bevorzugt sind. In dieser Hinsicht ist zu bemerken,
dass nach Abkühlung
des Wafers auf eine Temperatur außerhalb des Temperaturbereichs,
in dem Kristallgitterleerstellen in dem Einkristallsilizium relativ
beweglich sind, die Abkühlungsgeschwindigkeit
die Ausfällungseigenschaften
des Wafers anscheinend nicht signifikant beeinflusst und somit anscheinend
nicht in engen Grenzen kritisch ist.
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Die
schnelle Thermoglühstufe
und die Kühlstufe
können
z.B. in irgendeinem aus einer Reihe im Handel erhältlicher
Schnellthermoglüh(„RTA")öfen durchgeführt werden,
in denen Wafer individuell durch Batterien von Hochleistungslampen
erhitzt werden. RTA-Öfen
können
Siliziumwafer schnell, z.B. in wenigen Sekunden von Raumtemperatur
auf etwa 1200°C
erhitzen. Wie weiter unten beschrieben wird, können sie ferner benutzt werden,
um den Wafer in einer Reihe unterschiedlicher Umgebungen oder Atmosphären einschließlich solcher mit
Sauerstoff (z.B. elementarem Sauerstoffgas, pyrogenem Wasserdampf
usw.), Stickstoff (z.B. elementarem Stickstoffgas oder einem stickstoffhaltigen
Verbindungsgas, wie Ammoniak), einem sauerstoff- und stickstofffreien
Gas (z.B. einem Inertgas wie Helium oder Argon) oder einem Gemisch
oder einer Kombination daraus zu glühen und abzukühlen.
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Nach
einer Wärmebehandlungsstufe
S3 zur Sauerstoffausfällung, in der der Wafer z.B.
wenigstens etwa 2 Stunden bei einer Temperatur von etwa 800°C und dann
etwa 16 Stunden bei einer Temperatur von etwa 1000°C in einer
Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre
geglüht
wird, ist die resultierende Tiefenverteilung der Sauerstoffniederschläge in dem
Wafer durch klare Bereiche aus Sauerstoffniederschlag-freiem Material 13 und 13' (niederschlagfreie
Zonen oder „Leerzonen") gekennzeichnet,
die sich von der Vorderseite 3 und der Rückseite 5 in
eine Tiefe t bzw. t' erstrecken.
Zwischen Sauerstoffniederschlag-freien Bereichen ist eine Ausfällungszone 15,
die z.B. (i) in einer ersten Ausführungsform (die der oben beschriebenen
ersten Ausführungsform
des Leerstellenkonzentrationsprofils entspricht) eine im Wesentlichen
gleichmäßige Dichte
von Sauerstoffniederschlägen in
dem Wafervolumen enthält
oder (ii) in einer zweiten Ausführungsform
(die der oben beschriebenen zweiten Ausführungsform des Leerstellenkonzentrationsprofils
entspricht) ein Sauerstoffniederschlagsprofil enthält, bei
dem die maximale Dichte zwischen einer Oberflächenschicht und der Mittelebene
ist. Im Allgemeinen ist die Dichte der Niederschläge größer als
etwa 108 und kleiner als etwa 1011 Niederschläge/cm3,
wobei Niederschlagsdichten von etwa 5 × 109 oder
5 × 1010 bei einigen Ausführungsformen typisch sind.
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Die
Tiefen t, t' von
der Vorderseite bzw. Rückseite
der Zonen 13 und 13' aus
sauerstoffniederschlagsfreiem Material (Leerzonen) sind teilweise
eine Funktion der Abkühlungsgeschwindigkeit
in dem Temperaturbereich, in dem Kristallgitterleerstellen in Silizium
relativ beweglich sind. Im Allgemeinen nimmt die Tiefe t, t' mit abnehmenden
Abkühlungsgeschwindigkeiten
ab, wobei Leerzonentiefen von etwa 10, 20, 30, 40, 50 Mikron oder
mehr (z.B. 70, 80, 90, 100) erreichbar sind. Die für flache
Leerzonentiefen erforderliche Abkühlungsgeschwindigkeit ist in
der Praxis jedoch etwas extrem, und der Wärmeschock kann eine Gefahr
der Zertrümmerung
des Wafers heraufbeschwören.
Daher kann die Dicke der Leerzone alternativ durch Auswahl der Umgebung
gesteuert werden, in der der Wafer geglüht wird, während dieser mit einer weniger
extremen Geschwindigkeit abkühlen
gelassen wird. Anders gesagt kann bei einer gegebenen Abkühlungsgeschwindigkeit eine
Umgebung ausgewählt
werden, die eine Matrize für
eine tiefe Leerzone (z.B. 50+ Mikron), mittlere Leerzonen (z.B.
30-50 Mikron), flache Leerzonen (z.B. weniger als etwa 30 Mikron)
oder sogar keine Leerzone schafft. Die bisherige Erfahrung zeigt:
- 1. Wenn ein keinen Stickstoff und keinen Sauerstoff
ent haltendes Gas als Atmosphäre
oder Umgebung in der schnellen thermischen Glühstufe und der Abkühlungsstufe
dient, wird die Zunahme der Leerstellenkonzentration in dem Wafer
beinahe, wenn nicht unmittelbar nach Erreichung der Glühtemperatur
erreicht. Das Profil der resultierenden Leerstellenkonzentration
(Anzahldichte) in dem abgekühlten
Wafer ist von der Vorderseite zu der Rückseite des Wafers relativ
konstant. Das Halten des Wafers für weitere Zeit auf einer eingestellten
Temperatur während
der Glühung
scheint aufgrund der bisher erhaltenen experimentellen Unterlagen
nicht zu einer Zunahme der Leerstellenkonzentration zu führen. Geeignete
Gase sind Argon, Helium, Neon, Kohlendioxid und andere solche inerten
elementaren Gase und Verbindungsgase oder Gemische solcher Gase.
- 2. Wenn eine stickstoffhaltige Atmosphäre oder Umgebung als Atmosphäre bei der
thermischen Glühstufe und
der Kühlstufe
der ersten Ausführungsform
dient, scheint die Leerstellenkonzentration bei einer eingestellten
Glühtemperatur
als Funktion der Zeit zuzunehmen. Der resultierende Wafer hat ein
Leerstellenkonzentrationsprofil (Anzahldichte), das über einen
Waferquerschnitt im Allgemeinen „U-förmig" ist. D. h. nach Abkühlung tritt eine Maximalkonzentration
an oder innerhalb mehrerer Mikrometer von der Vorderseite und Rückseite
und eine relativ konstante und geringere Konzentration in dem Wafervolumen
auf. Daher nähert sich
die bei einer Sauerstoffausfällungswärmebehandlung
gebildete Tiefe einer Leerzone dem Wert Null. Neben Stickstoffgas
(N2) sind Stickstoff enthaltende Gase, wie
Ammoniak zur Verwendung geeignet.
- 3. Wenn die Atmosphäre
oder Umgebung in der schnellen thermischen Glühstufe und der Kühlstufe
Sauerstoff enthält
oder wenn sie insbesondere Sauerstoffgas (O2)
oder ein Sauerstoff enthaltendes Gas (z.B. pyrogener Wasserdampf)
in Kombination mit einem Stickstoff enthaltenden Gas, einem Inertgas
oder beiden enthält,
wird das Leerstellenkonzentrationsprofil in dem oberflächennahen
Bereich beeinflusst. Die bisherigen experimentellen Unterlagen zeigen,
dass das Leerstellenkonzentrationsprofil eines oberflächennahen
Bereichs in einem umgekehrten Verhältnis zu der Konzentration
des atmosphärischen
Sauerstoffs steht. Ohne Festlegung auf eine bestimmte Theorie wird
allgemein angenommen, dass bei genügender Konzentration eine Glühung in
Sauerstoff zu der Oxidation der Siliziumoberfläche führt und infolgedessen ein Einwärtsfluss
von Siliziumeigenzwischengitteratomen geschaffen wird. Der Fluss
von Siliziumzwischengitteratomen wird durch die Oxidationsgeschwindigkeit
gesteuert, die ihrerseits durch den Sauerstoffpartialdruck in der
Umgebung ge steuert werden kann. Dieser Einwärtsfluss von Eigenzwischengitteratomen
hat die Wirkung, dass sich das Leerstellenkonzentrationsprofil allmählich dadurch ändert, dass
beginnend an der Oberfläche
und sich dann einwärts
bewegend das Auftreten von Rekombinationen veranlasst wird, wobei
die Geschwindigkeit der Einwärtsbewegung
mit wachsendem Sauerstoffpartialdruck zunimmt. Wenn während der
Wärmebehandlung
(S1) und der Kühlung (S2)
in der Umgebung Sauerstoff in Kombination mit einem Stickstoff enthaltenden
Gas zur Anwendung kommt, kann ein „M-förmiges" Leerstellenprofil erhalten werden,
wobei die maximale oder höchste
Leerstellenkonzentration in dem Wafervolumen zwischen der Mittelebene
und einer Oberflächenschicht
vorliegt (wobei die Konzentration im Allgemeinen in jeder Richtung
abnimmt). Ein solches Profil kann andererseits dadurch erhalten
werden, dass man nach Abkühlung des
U-förmigen
Profils (wie zuvor oben beschrieben) zuerst den Wafer in einer nitrierenden
oder Stickstoff enthaltenden Umgebung und dann in einer oxidierenden
oder Sauerstoff enthaltenden Umgebung wärmebehandelt, wobei das Profil
durch den Einwärtsfluss
von Zwischengitteratomen M-förmig
wird.
-
Infolge
der Anwesenheit von Sauerstoff in der Umgebung kann ein Bereich
niedriger Leerstellenkonzentration geschaffen werden, der im Anschluss
an eine Sauerstoffausfällungswärmebehandlung
seinerseits zur Bildung einer Leerzone von beliebiger Tiefe führt, die
für eine
spezielle Endverwendung eines Bauelements geeignet ist, das aus
dem Siliziumwafer hergestellt werden soll.
-
Bei
einer Ausführungsform
enthält
die Atmosphäre
bei dem Verfahren mit den Stufen der schnellen Thermoglühung und
Abkühlung
typischerweise einen ausreichenden Sauerstoffpartialdruck, um eine
Leerzonentiefe von weniger als etwa 30 Mikron und vorzugsweise eine
Leerzonentiefe in dem Bereich von mehr als etwa 5 Mikron bis weniger
als etwa 30 Mikron, von etwa 10 Mikron bis etwa 25 Mikron oder von
etwa 15 Mikron bis etwa 20 Mikron zu erhalten. Insbesondere werden
die Glüh-
und Kühlstufe
des vorliegenden Verfahrens typischerweise in einer Atmosphäre durchgeführt, die
(i) ein Stickstoff enthaltendes Gas (z.B. N2),
(ii) ein keinen Sauerstoff und keinen Stickstoff enthaltendes Gas
(z. B. Argon, Helium, usw.) oder (iii) ein Gemisch daraus und (iv) ein
Sauerstoff enthaltendes Gas (z.B. O2 oder
pyrogenen Wasserdampf) enthält,
wobei die Atmosphäre
einen ausreichenden Sauerstoffpartialdruck hat, um einen Einwärtsfluss
von Zwischengitteratomen zu schaffen (z.B. wenigstens etwa 1 PPMA,
5 PPMA, 10 PPMA oder mehr, aber weniger als etwa 500 PPMA, vorzugsweise
weniger als etwa 400 PPMA, 300 PPMA, 200 PPMA, 150 PPMA oder sogar
100 PPMA und bei einigen Ausführungsformen
vorzugsweise weniger als etwa 50, 40, 30, 20 oder sogar 10 PPMA).
Wenn ein Gemisch aus einem Stickstoff enthaltenden und einem keinen
Stickstoff und keinen Sauerstoff enthaltenden Gas mit dem oxidierenden
Gas eingesetzt wird, kann das Verhältnis der zwei (d. h. Stickstoff
enthaltendes Gas zu Inertgas) in dem Bereich von etwa 1:10 bis etwa
10:1, von etwa 1:5 bis etwa 5:1, von etwa 1:4 bis etwa 4:1, von
etwa 1:3 bis etwa 3:1 oder von etwa 1:2 bis etwa 2:1 liegen, wobei
Verhältnisse
von Stickstoff enthaltendem Gas zu Inertgas von etwa 1:5, 1:4, 1:3,
1:2 oder 1:1 bei einigen Ausführungsformen
bevorzugt werden. Wenn anders gesagt ein solches gasförmiges Gemisch
als Atmosphäre
für die
Glüh- und
Kühlstufe
dient, kann die Konzentration des Stickstoff enthaltenden Gases
darin in dem Bereich von etwa 1% bis weniger als etwa 100%, von
etwa 10% bis etwa 90%, von etwa 20% bis etwa 80% oder von etwa 40%
bis etwa 60% liegen.
-
In
dieser Hinsicht ist zu bemerken, dass die genauen Bedingungen für die Glüh- und Kühlstufe
anders als hier beschrieben sein können, ohne dass der Umfang
der vorliegenden Erfindung verlassen wird. Ferner können diese
Bedingungen z.B. empirisch dadurch bestimmt werden, dass man die
Temperatur und Dauer der Glühung
und die atmosphärischen
Bedingungen (d. h. die Zusammensetzung der Atmosphäre sowie
den Sauerstoffpartialdruck) einstellt, um die gewünschte Tiefe
von t und/oder t' zu
optimieren.
-
Ungeachtet
des genauen Profils kann man sagen, dass der erfindungsgemäße Wafer
eine Matrize zur Sauerstoffausfällung
besitzt, die für
Anwendungen gut geeignet ist, die einen Siliziumwafer mit einer
dünnen oder
flachen Leerzone erfordern. In Bereichen hoher Leerstellenkonzentration,
d. h. nämlich
in dem Wafervolumen ballt sich Sauerstoff schnell zusammen, wenn
der Wafer einer Sauerstoffausfällungswärmebehandlung unterzogen
wird. In den Bereichen niedriger Leerstellenkonzentration, d. h.
in den oberflächennahen
Bereichen verhält
sich der Wafer jedoch wie ein normaler Wafer ohne vorexistierende
Sauerstoffniederschlag-Keimbildungszentren,
wenn der Wafer dieser Sauerstoffausfällungswärmebehandlung unterworfen wird.
D. h. Sauerstoffzusammenballung wird nicht beobachtet, und es tritt
etwa Ausdiffusion von Sauerstoff auf. Wenn die Temperatur über 800°C erhöht wird
oder die Temperatur konstant bleibt, wachsen die Zusammenballungen
in der leerstellenreichen Zone zu Niederschlägen und werden dadurch verbraucht.
Durch Unterteilung des Wafers in verschiedene Leerstellenkonzentrationszonen
wird in wirksamer Weise eine Matrize geschaffen, durch die eine
Sauerstoffniederschlagsmuster geschrieben wird, das in dem Augenblick
fixiert wird, in dem der Wafer zur Sauerstoffausfällungswärmebehandlung
in den Ofen geladen wird.
-
In
dieser Hinsicht ist zu bemerken, dass das Wafervolumen eine im Wesentlichen
gleichmäßige Sauerstoffkonzentration
als Funktion der Tiefe von der Siliziumoberfläche hat, obgleich die Wärmebehandlungen in
dem schnellen Thermoglühverfahren
zu der Ausdiffusion kleiner Sauerstoffmengen von der Oberfläche der Vorder-
und Rückseite
des Wafers führen
können.
Der Wafer hat z. B. eine gleichmäßige Sauerstoffkonzentration
von der Wafermitte zu den Waferbereichen, die innerhalb etwa 15
Mikrometer von der Siliziumoberfläche sind, insbesondere von
der Mitte des Siliziums zu den Waferbereichen, die innerhalb etwa
10 Mikrometer von der Siliziumoberfläche liegen, und noch bevorzugter
von der Mitte des Siliziums zu Waferbereichen, die innerhalb etwa
5 Mikrometer, insbesondere innerhalb 3 Mikrometer von der Siliziumoberfläche entfernt
sind. In diesem Zusammenhang soll eine im Wesentlichen gleichmäßige Sauerstoffkonzentration
eine Streuung der Sauerstoffkonzentration von nicht mehr als etwa
50%, vorzugsweise nicht mehr als etwa 20% und insbesondere nicht
mehr als etwa 10% bedeuten.
-
In
dieser Hinsicht ist ferner zu bemerken, dass eine Leerzone im Allgemeinen
eine Zone in dem oberflächennahen
Bereich eines Wafers ist, die (i) keine Sauerstoffniederschläge oberhalb
der gegenwärtigen
Erfassungsgrenze (gegenwärtig
etwa 107 Sauer stoffniederschläge/cm3) hat und (ii) eine niedrige Konzentration von
Sauerstoffausfällungszentren
hat und vorzugsweise im Wesentlichen frei von Sauerstoffausfällungszentren
ist, die bei einer Sauerstoffausfällungswärmebehandlung zu Sauerstoffniederschlägen umgewandelt
werden. Die Anwesenheit (oder Dichte) von Sauerstoffniederschlagskeimbildungszentren
kann mit den gegenwärtig
verfügbaren
Verfahren nicht direkt gemessen werden. Sie können jedoch indirekt gemessen
werden, wenn sie stabilisiert werden und Sauerstoffniederschläge an diesen
Stellen dadurch wachsen, dass man das Silizium einer Sauerstoffausfällungswärmebehandlung
unterzieht. Silizium mit einer niedrigen Dichte von Sauerstoffniederschlagskeimbildungszentren
soll daher hier Silizium bedeuten, das nach Glühung bei einer Temperatur von
800°C für vier Stunden
und dann bei einer Temperatur von 1000°C für sechszehn Stunden weniger
als etwa 108 Sauerstoffniederschläge/cm3 hat. Desgleichen soll Silizium im Wesentlichen
ohne Sauerstoffniederschlagskeimbildungszentren ein Silizium sein,
das nach vierstündiger
Glühung
bei einer Temperatur von 800°C
und sechszehnstündiger
Glühung
bei einer Temperatur von 1000°C
weniger als 107 Sauerstoffniederschläge/cm3 hat.
-
Im
Hinblick auf das Vorgesagte ist ersichtlich, dass die erfindungsgemäßen Wafer
mit Vorteil eine Matrize zur Sauerstoffausfällung haben, die die zuverlässige, reproduzierbare
und wirksame Bildung einer Leerzone in einem oberflächennahen
Bereich (d. h. weniger als etwa 30 Mikron von der Waferoberfläche) des
Wafers und eine erwünschte
Anzahl von Mikrofehlstellen (Sauerstoffniederschlägen) in
dem Wafervolumen zur internen Getterung (z.B. wenigstens etwa 1 × 106 cm–3) ermöglicht.
Diese Wafer sind für
den Einsatz bei verschiedenen Anwendungen direkt geeignet, oder
sie können
als ein Substrat oder eine Komponente irgendeines anderen Wafers
oder Bauelements dienen, wie weiter unten näher beschrieben wird.
-
Das
vorliegende Verfahren ermöglicht
ferner die Herstellung solcher Wafer, bei denen wenigstens die Oberflächenschicht
eine relativ niedrige Zwischengittersauerstoffkonzentration (z.B.
weniger als etwa 10 PPMA, 9 PPMA, 8 PPMA, 7 PPMA, 6 PPMA oder sogar
5 PPMA) hat, egal, ob sie durch Auswahl eines aus einem Block mit
einer von Anfang an relativ niedrigen Sauerstoffkonzentration geschnittenen
Wafers, durch Glühen des
Wafers zur Verringerung der Sauerstoffzwischengitterkonstruktion
nach Erstellung der Matrize zur Sauerstoffausfällung oder durch wahlweise
Steuerung der Leerzonentiefe erhalten wurden. Im Ergebnis kann das vorliegende
Verfahren zur Herstellung von Wafern dienen, die in der Oberflächenschicht
keine thermischen Donatoren in einer Menge bilden, die ausreicht,
den spezifischen Widerstand der Wafer bei einem typischen Halbleiterbauelement-Herstellungsverfahren
merklich zu beeinträchtigen.
-
C. Epitaxiale Schicht
-
Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann eine epitaxiale Schicht auf der
Oberfläche eines
idealen Ausscheidungswafers mit einer relativ niedrigen Zwischengittersauerstoffkonzentration
abgeschieden werden. Die epitaxiale Schicht wird durch Maßnahmen
gebildet, die üblicherweise
bekannt sind und von den Fachleuten benutzt werden, wie Zersetzung
einer gasphasigen, Silizium enthaltenden Zusammensetzung. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die Waferoberfläche einer Atmosphäre ausgesetzt,
die ein flüchtiges,
Silizium enthaltendes Gas aufweist (z.B. SiCl4,
SiHCl3, SiH2Cl2, SiH3Cl oder SiH4). Die Atmosphäre enthält vorzugsweise auch ein Trägergas (vorzugsweise
H2). Bei einer Ausführungsform ist die Siliziumquelle
bei der epitaxialen Abscheidung SiH2Cl2 oder SiH4. Wenn
SiH2Cl2 benutzt
wird, beträgt
der Vakuumdruck im Reaktor während
der Abscheidung vorzugsweise etwa 500 bis etwa 760 Torr (1 Torr
= 133,32 Pascal). Wenn andererseits SiH4 benutzt
wird, ist der Reaktordruck vorzugsweise etwa 100 Torr. Die Siliziumquelle
während
der Abscheidung ist insbesondere SiHCl3.
Dieses ist tendenziell viel preisgünstiger als andere Quellen.
Eine epitaxiale Abscheidung unter Benutzung von SiHCl3 kann
ferner bei atmosphärischem
Druck durchgeführt
werden. Dies ist von Vorteil, weil keine Vakuumpumpe erforderlich
ist und die Reaktorkammer zwecks Vermeidung des Zusammenbruchs nicht
so robust sein muss. Außerdem
ergeben sich weniger Sicherheitsgefahren, und die Möglichkeit
des Eindringens von Luft oder anderen Gasen in die Reaktorkammer
wird verringert.
-
Während der
epitaxialen Abscheidung wird die Waferoberfläche vorzugsweise auf einer
ausreichenden Temperatur von wenigstens etwa 800°C, bevorzugter etwa 900°C und insbesondere
etwa 1100°C
erhitzt, um zu verhindern, dass die Silizium enthaltende Atmosphäre auf der
Oberfläche
polykristallines Silizium abscheidet. Die Wachstumsgeschwindigkeit
der epitaxialen Abscheidung ist etwa 0,5 bis 7,0 μm/Min. Eine
Geschwindigkeit von etwa 3,5 bis 4,0 μm/Min kann z.B. mit einer im
Wesentlichen aus etwa 2,5 Mol.-% SiHCl3 und
etwa 97,5 Mol.-% H2 bestehenden Atmosphäre bei einer
Temperatur von etwa 1150°C
und einem Druck von etwa 1 Atmosphäre (1 Atmosphäre = 101325,01
Pascal) erreicht werden.
-
Die
epitaxiale Schicht kann ferner nach Wunsch ein gleitendes oder n-leitendes
Dotierungsmittel enthalten. Beispielsweise enthält die epitaxiale Schicht vorzugsweise
oft Bor. Eine solche Schicht kann dadurch hergestellt werden, dass
z.B. während
der Abscheidung in der Atmosphäre
B2H6 enthalten ist.
Der Molenbruch des B2H6 in
der benutzten Atmosphäre,
um die gewünschten
Eigenschaften (z.B. den spezifischen Widerstand) zu erhalten, hängt von
mehreren Faktoren ab, wie etwa der Menge der Ausdiffusion des Bors
aus dem speziellen Substrat während
der epitaxialen Abscheidung, der Menge der p-leitenden Dotierungsmittel
und n-leitenden Dotierungsmittel, die in dem Reaktor und Substrat
als Verunreinigungen vorliegen, und dem Reaktordruck und der Reaktortemperatur.
Für Anwendungsfälle mit
hohem spezifischem Widerstand ist die Dotierungsmittelkonzentration
in der epitaxialen Schicht vorzugsweise so niedrig wie praktisch
möglich
(wobei der Substratwafer der vorliegenden Erfindung wahlweise einen
hohen oder niedrigen spezifischen Widerstand oder einen spezifischen
Widerstand von mehr als oder weniger als etwa 50 Ohm × cm hat).
-
D. Silizium auf Isolatorstruktur
-
Eine
Struktur aus Silizium auf Isolator umfasst im Allgemeinen eine Bauelementschicht,
eine Bearbeitungswafer- oder Trägerschicht
und einen Isolierungsfilm oder eine Isolierungsschicht (typischerweise
eine Oxidschicht) zwischen der Trägerschicht und der Bauelementschicht.
Im Allgemeinen ist die Bauelementschicht zwischen etwa 0,5 und 20
Mikrometer dick. Silizi um-auf-Isolator-Strukturen können nach
verschiedenen in der Technik bekannten Verfahren hergestellt werden,
wie nachfolgend weiter beschrieben wird.
-
Wenn
die Trägerschicht
der Silizium-auf-Isolator-Struktur einen Wafer der vorliegenden
Erfindung aufweist oder von einem solchen stammt, wird das vorliegende
Waferverfahren vorzugsweise durchgeführt, bevor die Bauelementschicht
der Silizium-auf-Isolator-Struktur
auf dem Bearbeitungswafer aufgebracht wurde (oder im Falle von Ionenimplantierungsprozessen
bevor die Implantierung erfolgt). Wenn das vorliegende Verfahren vor
Bildung der Silizium-auf-Isolator-Struktur durchgeführt wird,
kann es erwünscht
sein, die Sauerstoffniederschlagskeimbildungszentren in dem Bearbeitungswafer
nach Beendigung des Verfahrens und vor Beginn der Herstellung der
Silizium-auf-Isolator-Struktur zu stabilisieren. Wenn dieser Weg
benutzt wird, kann ferner die Sauerstoffausfällungswärmebehandlung der Stufe S3 bei einigen Ausführungsformen während der
Bildung der Silizium-auf-Isolator-Struktur (wie etwa in dem Falle der
Waferbindung) erreicht werden, vorausgesetzt, die bei dem Silizium-auf-Isolator-Verfahren
benutzte Behandlungszeit und -temperatur sind zur Sauerstoffniederschlagsbildung
ausreichend.
-
Es
ist jedoch ferner zu bemerken, dass der vorliegende Siliziumwaferprozess
auch durchgeführt
werden kann, nachdem die Silizium-auf-Isolator-Struktur hergestellt
worden ist. Ohne Festlegung auf eine besondere Theorie wird angenommen,
dass sich die Silizium-auf-Isolator-Struktur als ein typischer Einkristallsiliziumwafer
verhält,
wobei die Oxidschicht als eine freie Oberfläche wirkt, aus der Leerstellen
und Zwischengittereigenatome einwandern können und zu der sie diffundieren
können.
-
Sizium-auf-Isolator-Strukturen
können
z.B. durch das SIMOX-Verfahren hergestellt werden, in dem man den
Wafer der vorliegenden Erfindung einem Ionenimplantationsverfahren
unterzieht, das wie oben vermerkt in der Technik Standard ist (siehe
z.B.
US-Patent Nr. 5,436,175 und
Plasma Immersion Ion Implantation for Semiconductor Processing,
Materials Chemistry and Physics 46 (1996) 132-139). Bei einem solchen
Verfahren werden die Ionen in ein Siliziumwafersubstrat implantiert,
das dann zur Bildung einer vergrabenen Oxid-Isolierschicht einer
Hochtemperaturglühung
unterworfen wird. Wenn z.B. Sauerstoffionen implantiert werden,
bildet sich eine vergrabene Isolierschicht aus Siliziumdioxid (SiO
2). Wenn Stickstoffatome implantiert werden,
bildet sich eine vergrabene Schicht aus Siliziumnitrid (Si
3N
4). In diesen Fallen
enthält
die resultierende Silizium-auf-Isolator-Struktur
eine Bauelementschicht und eine Isolierschicht, die beide von einem
erfindungsgemäßen Wafer
abgeleitet sind. Wegen der Hochtemperaturglühung zur Oxidbildung, typischerweise
bei etwa 1150°C
bis etwa 1400°C, überschreitet
die Sauerstofflöslichkeit
die typische Sauerstoffkonzentration im Wafer, so das sich zuvor
existierende Niederschläge
in Zwischengittersauerstoff zurücklösen können. In
diesen Fällen kann
nach dem SIMOX-Verfahren für
bestimmte Anwendungen eine sekundäre Glühung zur Sauerstoffreduktion
durchgeführt
werden. Diese Ausführungsform
umfasst dann im typischen Fall: Durchführung des Verfahrens der schnellen
thermischen Glühung
und Kühlung
an einem Einkristallsiliziumwafer mit im Wesentlichen irgendeiner
mit der Cz-Kristallziehtechnik erreichbaren Sauerstoffkonzentration,
Bildung einer Oxid-Isolierschicht in dem Wafer und Durchführung einer
sekundären
Glühung
bei einer Temperatur in dem Bereich von 700°C bis etwa 1100°C.
-
Silizium-auf-Isolator-Strukturen
können
auch durch Verbindung von zwei Wafern und Entfernung eines Teils
eines der verbundenen Wafer hergestellt werden. Silizium-auf-Isolator-Strukturen können z.B.
durch das BESOI-Verfahren hergestellt werden, bei dem der Wafer
der vorliegenden Erfindung mit einem anderen Wafer verbunden und
dann ein wesentlicher Teil eines der Wafer nach bekannten Wafer-Verdünnungstechniken
weggeätzt
wird, um die Bauelementschicht zu erhalten (siehe z.B.
US-Patente Nr. 5,024,723 und
5,189,500 ). In diesem Fall
enthält
die resultierende Silizium-auf-Isolator-Struktur (i) eine Bauelementschicht,
(ii) eine Bearbeitungswafer- oder Trägerschicht und (iii) eine Isolierschicht
zwischen der Bauelementschicht und der Trägerschicht.
-
Bei
einem anderen Weg der Waferverbindung wird Wasserstoff oder ein
anderes Ion in einen der Wafer implantiert, und nach Verbindung
der zwei Wafer wird der verbundene Verbundstoff einer Kraft ausgesetzt, die
den verbundenen Verbundstoff veranlasst, an der Implantierungsstelle
zu spalten. Eine Silizium-auf-Isolator-Struktur
kann z.B. hergestellt werden durch (1) die Implantierung von Ionen
(z.B. Wasserstoff, Stickstoff, usw.) in einem Wafer der vorliegenden
Erfindung durch Beschuss zur Bildung einer Schicht gasförmiger Mikroblasen,
wobei die Temperatur unterhalb der Temperatur gehalten wird, bei
der die gasförmigen
Mikroblasen durch Diffusion daraus entweichen können, (2) Berührung der
ebenen Seite des Wafers mit einem Versteifungsmittel zur Bildung
eines verbundenen Verbundstoffs und (3) Unterwerfen des verbundenen
Verbundstoffs einer thermischen oder mechanischen Beanspruchung,
die den erfindungsgemäßen Wafer
veranlasst, in dem Bereich der Ionenimplantierung zu spalten. Wenn
thermische Beanspruchung angewendet wird, wird der Verbundstoff
auf eine Temperatur oberhalb der Temperatur erhitzt, bei der die
Ionenimplantierung erfolgte, um eine kristalline Umlagerung und
eine Druckwirkung in den Mikroblasen zu schaffen, die zu einer Trennung
zwischen dem dünnen
Halbleiterfilm und dem Hauptteil des Substrats führen (siehe z.B.
US-Patent Nr. 5,374,564 ). Wenn die
Silizium-auf-Isolator-Struktur einen erfindungsgemäßen Wafer
als Versteifungsmittel enthalten soll, wird der Wafer vor der Bindung
an die ebene Seite des anderen Wafer dem oben beschriebenen idealen
Ausfällungsverfahren
unterworfen. Bei einer anderen Ausführungsform kann der Siliziumwafer
mit niedriger Fehlstellendichte erst mit einem Wafer aus Czochralski-Einkristallsilizium
verbunden werden, und dann kann die gesamte Silizium-auf-Isolator-Struktur
dem oben beschriebenen idealen Ausfällungsverfahren unterworfen
werden.
-
Demgemäß leiten
sich die Silizium-auf-Isolator-Strukturen der vorliegenden Erfindung
von einem Siliziumwafer der vorliegenden Erfindung ab. Im Einzelnen:
- 1. Bei einer Ausführungsform umfasst die Silizium-auf-Isolator-Struktur
eine Bauelementschicht, eine Trägerschicht
und dazwischen eine Isolierschicht. Die Trägerschicht umfasst (A) eine
zentral darin angeordnete, gedachte Ebene, eine erste Schicht und
eine die zentrale Ebene enthaltende zweite Schicht, wobei sich die
erste Schicht von der Isolierschicht zu der zweiten Schicht erstreckt
und eine von der Isolierschicht zu der zweiten Schicht gemessene
Dicke T1 hat, und (B) eine ungleichmäßige Konzentration
an Kristallgitterleerstellen, bei der eine Maximalkonzentration
in der zweiten Schicht zwischen der ersten Schicht und der zentralen
Ebene ist und die Konzentration im Allgemeinen in jeder Richtung
abnimmt, wobei (i) T1 wenigstens etwa 5
Mikron aber weniger als etwa 30 Mikron beträgt und (ii) die erste Schicht
nach einer Sauerstoffausfällungswärmebehandlung
bei einer Temperatur oberhalb etwa 700°C eine Sauerstoffniederschlagsdichte
von weniger als etwa 1 × 107 cm–3 hat, während die
zweite Schicht eine Sauerstoffniederschlagsdichte von mehr als etwa
1 × 107 cm–3 hat.
Bei anderen
Ausführungsformen
kann T1 in dem Bereich von wenigstens etwa
5 Mikron bis weniger als etwa 25, 20, 15 oder sogar 10 Mikron liegen
(z.B. von etwa 10 bis 25 Mikron oder von etwa 15 bis 20 Mikron).
- 2. Bei einer zweiten Ausführungsform
umfasst die Silizium-auf-Isolator-Struktur
einen Siliziumwafer, der aus einem nach dem Czochralski-Verfahren
gezüchteten
Einkristallsiliziumblock geschnitten ist. Der Siliziumwafer hat
(A) eine Vorderseite, eine Rückseite,
eine gedachte Mittelebene in etwa gleichem Abstand zwischen der
Vorderseite und der Rückseite,
(B) eine Oberflächenschicht,
die einen Waferbereich zwischen der Vorderseite und einem von der
Vorderseite zu der Mittelebene gemessenen Abstand D umfasst und
die eine Bauelementschicht und eine Isolierschicht enthält, wobei
sich die Bauelementschicht von der Vorderseite zur der Isolierschicht
erstreckt, (C) eine Volumenschicht, die die gedachte Mittelebene,
aber nicht die erste Schicht umfasst, und (D) eine ungleichmäßige Konzentration
von Kristallgitterleerstellen, bei der eine Maximalkonzentration
in der Volumenschicht zwischen der Mittelebene und der Oberflächenschicht
ist, wobei (i) D wenigstens etwa 5 Mikron aber weniger als etwa
30 Mikron ist und (ii) die Oberflächenschicht nach erfolgter
Sauerstoffausfällungswärmebehandlung
bei einer Temperatur über
etwa 700°C
eine Sauerstoffniederschlagsdichte von weniger als etwa 1 × 10 cm–3 und
die Volumenschicht eine Sauerstoffniederschlagsdichte von mehr als
etwa 1 × 10
cm–3 hat.
-
Bei
anderen Ausführungsformen
kann D in dem Bereich von wenigstens etwa 5 Mikron bis weniger als etwa
25, 20, 15 oder sogar 10 Mikron liegen (z.B. von etwa 10 bis 25
Mikron oder von etwa 15 bis 20 Mikron).
-
E. Zusätzliche
Ausführungsformen
-
Es
ist zu bemerken, dass das hier allgemein beschriebene Verfahren
zur Steuerung des Leerstellenkonzentrationsprofils in einem Czochralski-Einkristallsiliziumwafer
zusätzlich
zu den oben beschriebenen Ausführungsformen
auch zur Herstellung von Siliziumwafern mit einer dünnen oder
flachen Oberflächenschicht oder
einem dünnen
oder flachen Oberflächenbereich
dienen kann, die bzw. der im Wesentlichen von Sauerstoffniederschlag
frei („entleert") ist, z.B. durch:
- 1. Thermische Glühung des Siliziumwafers wie
oben beschrieben in einer Atmosphäre aus reinem Stickstoff oder
einem anderen nur nitrierendem Gas, um eine im Wesentlichen gleichmäßige hohe
Leerstellenkonzentration in dem Wafer zu erhalten. D. h., eine solche
Thermoglühung
kann dazu dienen, einen Wafer mit einer hohen Leerstellenkonzentration
zu erhalten, die von der Vorderseite des Wafers zu der Rückseite im
Wesentlichen konstant ist (unter der Annahme, dass keine Oberfläche in irgendeiner
Weise abgeschirmt wurde). Verbunden mit einer Sauerstoffausfällungswärmebehandlung
und einer geeigneten epitaxialen Schicht oder alternativ einer Bauelementschicht
irgendeiner Art (wie im Falle einer Silizium-auf-Isolator-Struktur),
kann eine Wafer mit einer Oberflächenschicht
oder einem Oberflächenbereich
gewünschter Tiefe
erhalten werden, die im Wesentlichen frei von Sauerstoffniederschlägen ist.
Nach
Thermoglühung
in einer nitrierenden Atmosphäre
oder Umgebung und somit Schaffung einer solch hohen Leerstellenkonzentration
in dem Wafer kann der Wafer alternativ einer Glühung in einer oxidierenden Atmosphäre (nach
Abkühlung
des Wafers oder bei Temperatur) unterworfen werden, so dass das
hohe Leerstellenprofil durch Schaffung eines Einwärtsflusses
von Zwischengit teratomen (wie hier beschrieben) verändert wird,
wobei die Leerstellen durch Rekombination verbraucht werden.
- 2. Erhöhung
der Abkühlungsgeschwindigkeit
nach der Thermoglühung,
um eine dünne
(z.B. weniger als etwa 30 Mikron) Leerzone zu erreichen.
- 3. Nach Thermoglühung
und Abkühlung
des Wafers zur Bildung einer dicken Leerzone (z.B. größer als etwa
30 Mikron) Entfernung eines Teils davon durch in der Technik bekannte
Maßnahmen
(z.B. Waferpolierung).
-
Ferner
ist zu bemerken, dass eine oder mehrere dieser hier vorgetragenen
Ausführungsformen
für Anwendungen
geeignet sein können,
bei denen die Leerzone im Wesentlichen irgendeinen spezifischen
Widerstand hat (z.B. weniger als etwa 50 Ohm·cm oder mehr als etwa 50
Ohm cm, 100 Ohm cm, 300 Ohm cm, 500 Ohm·cm oder mehr). D. h. eine
oder mehrere der hier beschriebenen Ausführungsformen können für Wafer mit
einem niedrigen spezifischen Widerstand dienen (das ist ein spezifischer
Widerstand von weniger als etwa 50 Ohm·cm).
-
BEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele, die nicht in den Schutzumfang der Ansprüche fallen,
sind zu Informationszwecken angegeben.
-
Beispiel 1
-
Beispiel
1 und 2 zeigen das Getterungsvermögen von idealen Fällungswafern über einen
Sauerstoffkonzentrationsbereich. Bei der ersten Reihe von Versuchen
wurden ideale Ausfällungswafer
mit einer Sauerstoffkonzentration von 13 PPMA bei einer Wärmebehandlungstemperatur
in Stufe S1 von 1200°C und nachfolgendem Volumen-Sauerstoffniederschlagswachstum
bei 950°C über einen
Bereich von 30 bis 180 Minuten hergestellt. Die Auswertungen wurden
für Wärmebehandlungstemperaturen
in Stufe S1 von 1225°C und 1250°C wiederholt. Bei einer zweiten
und dritten Reihe von Versuchen wurde die erste Versuchsreihe für ideale Ausfällungswafer
mit Sauerstoffkonzentrationen von 11,5 PPMA bzw. 9,5 PPMA wiederholt.
Das Getterungsvermögen
wurde durch Verunreinigung der Waferrückseite mit Nickel gemessen.
Die Pfeile in 2 zeigen das Einsetzen vollständiger Getterung.
Die Daten zeigen, dass Volumen-Niederschlagsdichte oberhalb des Schwellenwerts
für wirksame
Getterung für
ideale Ausfällungswafer über einen
Bereich von Sauerstoffkonzentrationen und sogar bei niedriger Sauerstoffkonzentration
erhalten werden kann.
-
Beispiel 2
-
Vier
Wafer wurden aus zwei Abschnitten eines CZ-Kristalls mit hohem spezifischem
Widerstand geschnitten. Drei Wafer wurden idealen Ausfällungswafer-Wärmebehandlungen
bei 1235°C,
1250°C bzw. 1275°C unterzogen.
Der vierte Wafer war eine Kontrollprobe, die keine ideale Ausfällungswafer
Wärmebehandlung
enthielt. Jeder Wafer wurde dann geviertelt und den folgenden Sekundärglühungen unterzogen:
Wafer GG,
Viertel 1 (GGQ1): | 4 Stunden
bei 800°C
und dann 16 Stunden bei 1000°C; |
Wafer GG,
Viertel 2 (GGQ2): | 8 Stunden
bei 800°C
und dann 16 Stunden bei 1000°C; |
Wafer GG,
Viertel 3 (GGQ3): | Anstieg von
800°C auf
1000°C mit
1°C/Min
und dann 1 Stunde bei 1000°C;
und |
Wafer GG,
Viertel 4 (GGQ4): | Anstieg von
800°C auf
1000°C mit
2°C/Min
und dann 1 Stunde bei 1000°C. |
-
Im
Anschluss an die Sekundärglühungen wurde
die BMD-Dichte durch OPP (Optical Precipitate Profiler) gemessen.
Die OPP-Methode
ist eine angewandte Methode bei dem Differentialinterferenzmikroskop
des Typs Normalski. Bei der Methode wird ein Laserstrahl aus einer
Lichtquelle in zwei senkrecht aufeinander stehende polarisierte
gerade Strahlen getrennt, deren Phasen durch ein Polarisationsprisma
voneinander um 90° verschieden
sind und die dann von der Seite der spiegelpolierten Oberfläche in den
Wafer eintreten. Wenn hierbei einer der Strahlen eine Fehlstelle
durchquert, tritt unter Bildung von Phasenkontrast mit dem anderen Strahl
Phasenverschiebung auf. Die Fehlstelle wird durch Feststellung des
Phasenkontrasts mit einem Polarisa tionsanalysator erfasst, nachdem
die Strahlen von der Rückseite
des Wafers ausgesandt werden. Die Ergebnisse sind in der Tabelle
unten angegeben.
Wafer | BMD Dichte/cm3 |
GG Kontrolle
Q1 | 3,9 × 108 |
GG Kontrolle
Q2 | 1,3 × 108 |
GG Kontrolle
Q3 | 2,5 × 108 |
GG Kontrolle
Q4 | - |
GGQ1 (1235) | 6,7 × 109 |
GGQ2 (1235) | 8,0 × 109 |
GGQ3 (1235) | 2,5 × 107 |
GGQ4 (1235) | 2,9 × 107 |
GGQ1 (1250) | 9,3 × 109 |
GGQ2 (1250) | 1,1 × 1010 |
GGQ3 (1250) | 4,9 × 108 |
GGQ4 (1250) | 4,5 × 107 |
GGQ1 (1275) | 1,2 × 1010 |
GGQ2 (1275) | 1,1 × 1010 |
GGQ3 (1275) | 3,0 × 108 |
GGQ4 (1275) | 6,7 × 107 |
-
Die
Kontrollwafer erhielten keine ideale Ausfällungswaferbehandlung, so dass
die Niederschlagsdichte nach den thermischen Zyklen auf den vorexistierenden
Niederschlägen
beruht, die während
der verschiedenen Thermozyklen wuchsen. Bei einer idealen Ausfällungswaferbehandlung
unterworfenen Wafern besteht eine große Differenz in der BMD-Dichte
zwischen den Glühungen
Q1 und Q2 (festgelegte Temperatur 800°C + 1000°C) im Vergleich zu den Glühungen Q3
und Q4 (mit Temperaturanstieg). Die Glühungen bei 800°C + 1000°C bewirkten
das Wachsen der BMDs zur einer Größe, in der sie durch OPP feststellbar
waren. Demgegenüber
waren die Glühungen
mit Anstieg von 800°C
auf 1000°C
für das
Wachstum der Niederschläge
nicht sehr wirksam. Die Ergebnisse zeigen auch, dass die BMD-Dichte
nach der Glühung
bei 800°C
+ 1000°C
bei zunehmender idealer Ausfällungswafer-Glühtemperatur
ansteigt.
-
Beispiel 3
-
Die
radiale Anfangs- und Endsauerstoffkonzentration (O
i)
der geglühten
GG-Wafer aus Beispiel 2, eine zweite Reihe von wie in Beispiel 2
hergestellten Wafern (GA) und entsprechende unbehandelte GG- und GA-Wafer
wurden bestimmt. Die Ergebnisse, aufgeführt in O
i (PPMA)
bei radialen Abständen
von dem Wafer (mm) für
die geglühten
Wafer mit der in Klammern angegebenen idealen Ausfällungswafer-Behandlungstemperatur
sind unten in der Tabelle angegeben.
Wafer | 10
mm | 30
mm | 50
mm | 70
mm | 90
mm |
Anfangs-GG | 12,2 | 12,1 | 12,0 | 11,9 | 11,5 |
Anfangs-GA | 11,2 | 11,0 | 10,9 | 10,9 | 10,5 |
GGQ1
(1235) | 9,0 | 8,6 | 8,7 | 8,9 | 9,0 |
GGQ2
(1235) | 7,9 | 7,5 | 7,6 | 7,8 | 8,1 |
GGQ3
(1235) | 12,0 | 12,0 | 11,9 | 11,7 | 11,5 |
GGQ4
(1235) | 12,6 | 12,0 | 12,0 | 11,9 | 11,6 |
GAQ1
(1235) | 9,5 | 9,0 | 9,1 | 9,1 | 9,2 |
GAQ2
(1235) | 8,3 | 8,0 | 8,2 | 8,3 | 8,6 |
GAQ3
(1235) | 11,1 | 11,0 | 10,8 | 10,8 | 10,4 |
GAQ4
(1235) | 11,1 | 11,0 | 10,8 | 10,8 | 10,5 |
GGQ1
(1250) | 7,6 | 7,4 | 7,4 | 7,6 | 8,0 |
GGQ2
(1250) | 6,1 | 5,9 | 5,9 | 6,0 | 6,5 |
GGQ3
(1250) | 12,2 | 12,0 | 12,0 | 11,9 | 11,5 |
GGQ4
(1250) | 12,2 | 12,1 | 12,1 | 12,0 | 11,5 |
GAQ1
(1250) | 8,5 | 8,2 | 8,3 | 8,4 | 8,6 |
GAQ2
(1250) | 6,9 | 6,6 | 6,6 | 6,8 | 7,3 |
GAQ3
(1250) | 11,0 | 10,9 | 10,9 | 10,8 | 10,5 |
GAQ4
(1250) | 11,1 | 10,9 | 11,0 | 10,9 | 10,5 |
GGQ1
(1275) | 5,7 | 5,4 | 5,6 | 5,8 | 6,0 |
GGQ2
(1275) | 4,1 | 4,0 | 4,2 | 4,4 | 4,5 |
GGQ3
(1275) | 12,2 | 12,0 | 11,8 | 11,7 | 11,6 |
GGQ4
(1275) | 12,4 | 12,3 | 12,1 | 11,9 | 11,8 |
GAQ1
(1275) | 6,9 | 6,8 | 6,9 | 7,0 | 7,3 |
GAQ2
(1275) | 5,1 | 5,0 | 5,1 | 5,3 | 5,6 |
GAQ3
(1275) | 11,0 | 10,9 | 10,9 | 10,8 | 10,5 |
GAQ4
(1275) | 11,2 | 11,0 | 10,9 | 10,8 | 10,5 |
-
Die
Glühungen
(Q3 und Q4) mit Anstieg von 800°C
auf 1000°C
sind für
das Wachsen der bei dem idealen Ausfällungswaferverfahren gebildeten
Niederschläge
nicht sehr wirksam, was zu einer sehr geringen Entfernung von Zwischengittersauerstoff
aus der Lösung
führt.
Demgegenüber
sind die zweistufigen Glühungen (Q1
und Q2) bei 800°C
und 1000°C
für das
Wachsen der in dem idealen Ausfällungswaferverfahren
gebildeten Niederschläge
und die Entfernung von Zwischengittersauerstoff aus der Lösung sehr
viel wirksamer. Ferner ist die Glühung von 8 Stunden bei 800°C bei der
Entfernung von Zwischengittersauerstoff wirksamer als die Glühung von
4 Stunden bei 800°C.
Außerdem
nimmt die End-Oi nach der zweistufigen Glühung mit
zunehmender Glühtemperatur
des idealen Ausfällungswafers
bei hoher Temperatur ab. Schließlich
zeigen die Daten, dass die End-Oi eine Funktion
der Anfangs-Oi ist, wobei eine höhere Anfangs-Oi eine größere Übersättigung
ergibt, was bei der sekundären
Glühung
zu einer stärkeren
Entfernung von Zwischengittersauerstoff aus der Lösung führt.
-
Beispiel 4
-
Dieses
Beispiel erläutert
den Trend, der in der Tiefe der Leerzone beobachtet werden kann
und aus einem Anstieg der Sauerstoffkonzentration in der umgebenden
Atmosphäre
resultiert, die bei einem idealen Standard-Ausfällungswafer-Thermozyklus bei
einer S
1-Temperatur von 1250°C (15 Sekunden
Glühung)
angewandt wird. Die Wafer in der Reihe A wurden in einer Argon/Stickstoff/Sauerstoff
enthaltenden Atmosphäre
geglüht,
und die Wafer in Reihe B wurden in einer Stickstoff/Sauerstoff enthaltenden
Atmosphäre
(bei variablem Sauerstoffpartialdruck) geglüht. Nach Beendigung des Verfahrens
wurden die BMD-Dichte und die Tiefe der Leerzone durch in der Technik
bekannte Mittel bestimmt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle unten
angegeben.
Waferreihe | O2-Partialdruck (PPMA) | Leerzonentiefe
(Mikron) |
A | 0 | 4 |
A | 40 | 9 |
A | 100 | 15 |
A | 200 | 32 |
A | 400 | 64 |
A | 1000 | 74 |
A | 2000 | 80 |
B | 0 | 7 |
B | 40 | 4 |
B | 100 | 4 |
B | 200 | 7 |
B | 400 | 53 |
B | 1000 | 60 |
B | 2000 | 75 |
-
Die
Daten zeigen, dass eine Kombination aus Stickstoff/Sauerstoff oder
Argon/Stickstoff/Sauerstoff während
der idealen Ausfällungswaferbehandlung
als die Glühungsumgebung
(und wahlweise Kühlungsumgebung)
dienen kann, um Wafer von vorbestimmter Leerzonentiefe herzustellen.
Anders gesagt zeigen die Ergebnisse, dass die Leerzonentiefe durch
Einstellung der Sauerstoffkonzentration in der Atmosphäre (abnehmende
Leerzonentiefe bei ansteigendem Sauerstoffgehalt) „abgestimmt" werden kann.
-
Ferner
ist zu bemerken, dass (nicht angegebene) Ergebnisse aus diesen Versuchen
auch zeigen, dass sogar ein kleiner Stickstoffpartialdruck (z.B.
weniger als etwa 5%, 3% oder sogar 2%) in einer Argonatmosphäre ohne
anwesenden Sauerstoff zu keiner Leerzone führt. Daher kann ein Stickstoffpartialdruck
in Argon von weniger als etwa 1% bis etwa 100% reichen. Die bisherige
Erfahrung lässt
jedoch vermuten, dass eine Konzentration von etwa 25% bis 75% Stickstoff
in Argon eine genauere Steuerung der Leerzonentiefe (in Kombination
mit einer gesteuerten Sauerstoffkonzentration) zulassen kann.
-
Im
Hinblick auf das oben Gesagte ist ersichtlich, dass die verschiedenen
Ziele der Erfindung erreicht werden. Da verschie dene Änderungen
bei den obigen Zusammensetzungen und Verfahren vorgenommen werden
könnten,
ohne den Erfindungsumfang zu verlassen, soll die gesamte in der
obigen Beschreibung enthaltene Materie als beispielhaft und nicht
in einem einschränkenden
Sinne interpretiert werden.