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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Aufzeichnungsmaterial
für Tintenstrahldruck.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Bei
der Mehrzahl der Anwendungen erfolgt der Druck durch Druckkontakt
einer eingefärbten
Druckform mit einem tintenanziehenden Material, bei dem es sich
in der Regel um Normalpapier handelt. Die meist verwendete mechanische
Drucktechnik ist bekannt als lithografischer Druck, der auf selektiver
Anziehung von oleophiler Farbe auf einem geeigneten Empfangsmaterial
basiert.
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In
jüngster
Zeit aber haben sogenannte anschlagfreie Drucksysteme den herkömmlichen
Druckkontaktdruck in gewissem Maße für spezifische Anwendungen verdrängt. Ein Überblick
findet sich z.B. im Buch "Principles
of Non Impact Printing" von
Jerome L. Johnson (1986), Palatino Press, Irvine,
CA 92715 , USA.
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Als
anschlagfreie Drucktechnik hat sich Tintenstrahldruck aufgrund der
Einfachheit der Konstruktion, der praktischen Bedienung und des
preisgünstigen
Ankaufs zu einer populären
Technik durchgesetzt. Insbesondere bei beschränkten Auflagen einer Drucksache
ist Tintenstrahldruck zu einer Vorzugstechnologie geworden. Ein
rezenter Überblick über die
Fortschritte und Trends in Tintenstrahldrucktechnologie wird von
Hue P. Le in „Journal
of Imaging Science and Technology", Band 42 (1), Januar/Februar 1998,
gegeben.
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In
JP 2001-080203A wird
ein Aufzeichnungsmaterial offenbart, das sowohl Farbstofftinte als
Pigmenttinte aufnehmen kann und dessen Aufbau dadurch gekennzeichnet
ist, dass eine erste und zweite tintenaufnehmende Schicht, die ein
Bindeharz und ein Pigment enthalten, auf zumindest einer Seite einer
lichtdurchlässigen
Kunststofffolie übereinander
vorliegen. Bei dieser Zusammensetzung enthält das Bindeharz als Harzbestandteile
40 bis 60 Gewichtsteile eines wasserlöslichen Harzes und 60 bis 40
Gewichtsteile eines hydrophilen Harzes, liegt der Pigmentgehalt
in der ersten tintenaufnehmenden Schicht höher als in der zweiten tintenaufnehmenden
Schicht und weist die erste tintenaufnehmende Schicht eine höhere Filmstärke auf
als die zweite tintenaufnehmende Schicht.
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In
JP 2000-043405A wird
ein Aufzeichnungsmedium offenbart, das auf zumindest einer Oberfläche eines
Schichtträgermaterials
mit einer ein Tintenbild aufnehmenden Schicht versehen ist, die
als wesentlicher Bestandteil ein Copolymerharz, das zumindest aus
einem hydrophoben Monomer, einem kationisch modifizierten Acrylmonomer
und Diacetonacrylamid als Monomerkomponente besteht, enthält. Durch
Kaschieren der ein Tintenbild aufnehmenden Schicht und einer ein
Copolymerharz und winzige Körner
enthaltenden Schutzschicht wird ein Tintenstrahlaufzeichnungsmaterial
mit hervorragender Bildqualität
und ausgezeichnetem Tintentrocknungsvermögen erhalten. Darüber hinaus
kann dank Verwendung von Diacetonacrylamid als Acrylmonomer in einem
Amidsystem für
das Färben
der Tinte eine gute Bildqualität
und in Kombination mit einer Dihydrazidverbindung eine komplette
Wasserbeständigkeit
erhalten werden.
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In
EP 0 415 849A wird
ein einen Trägerkörper und
eine Oberflächenschicht
umfassender Druckbogen offenbart, wobei die Schicht mindestens eine
Seite des Trägerkörpers bedeckt
und ein zwei Arten von Acrylmonomeren enthaltendes Copolymer, d.h.
eine Art der Monomere mit Carboxylgruppen und die andere Art von Monomeren
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Aminogruppen und Amidgruppen, und gegebenenfalls ferner
ein Pigment enthält.
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Beim
Tintenstrahldruck werden winzige Tropfen flüssiger Tinte direkt auf eine
tintenanziehende Oberfläche
gespritzt und kommen Druckeinrichtung und Empfangselement nicht
physisch miteinander in Kontakt. Die Druckeinrichtung speichert
die Druckdaten elektronisch und steuert einen Mechanismus zum bildmäßigen Ausstoßen der
Tropfen. Beim Druck bewegt sich der Druckkopf über das Papier oder umgekehrt.
Zu frühen Patentschriften über Tintenstrahldrucker
zählen
US 3 739 393 ,
US 3 805 273 und
US 3 891 121 .
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Das
Aufspritzen der Tintentröpfchen
kann in verschiedenen Weisen erfolgen. Bei einem ersten Typ von
Spritzverfahren erfolgt die Erzeugung eines kontinuierlichen Tröpfchenstroms
entsprechend einem Druckwellenmuster. Dieses Verfahren ist bekannt
als Hochdruckverfahren. In einer ersten Ausführungsform wird der Tröpfchenstrom
in Tröpfchen,
die elektrostatisch aufgeladen, abgelenkt und wieder gesammelt werden,
und in Tröpfchen,
die ungeladen bleiben, geradlinig weiter fliegen und das Bild erstellen,
aufgelöst.
In einer anderen Ausführungsform
bildet der aufgeladene abgelenkte Tröpfchenstrom das Bild und wird
der nicht aufgeladene, nicht abgelenkte Tröpfchenstrom wieder gesammelt.
In dieser Variante von Hochdruck-Tintenstrahlverfahren werden verschiedene
Strahlen in unterschiedlichen Winkeln abgelenkt und zeichnen so
das Bild auf (mehrfaches Ablenkungssystem).
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Nach
einem zweiten Verfahren können
die Tintentröpfchen "auf Abruf" erzeugt werden ("DOD"-Verfahren oder "Drop an Demand"-Verfahren), wobei
die Druckeinrichtung die Tröpfchen
nur dort auf das tintenanziehende Material ausstößt, wo tatsächlich ein Bild erzeugt wird.
Dadurch wird die Komplexität
der Aufladung der Tropfen, der Ablenkungshardware und des Wiedersammelns
der Tinte vermieden. Bei Tropfen-auf-Abruf kann die Tintentropfenerzeugung
durch eine durch eine mechanische Bewegung eines piezoelektrischen Wandlers
erzeugte Druckwelle (das sogenannte Piezoverfahren) oder durch diskrete
Wärmestöße (das
sogenannte "Bubble
Jet"-Verfahren oder "Thermal Jet"-Verfahren) erzwungen
werden.
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Tintenzusammensetzungen
für Tintenstrahldruck
enthalten in der Regel folgende Ingredienzien: Farbstoffe oder Pigmente,
Wasser und/oder organische Lösungsmittel,
Anfeuchter wie Glycole, Detergenzien, Verdickungsmittel, polymere
Bindemittel, Konservierungsmittel, usw. Man soll sich bewusst sein,
dass die optimale Zusammensetzung einer solchen Tinte vom angewandten
Tintenstrahldruckverfahren und von der Art des zu bedruckenden Substrats
abhängt.
Tintenzusammensetzungen können
grob in folgende Kategorien aufgeteilt werden:
- • wässrige Tintenzusammensetzungen:
der Trocknungsmechanismus umfasst Absorption, Durchdringung und
Verdampfung,
- • ölige Tintenzusammensetzungen:
der Trocknungsmechanismus umfasst Absorption und Durchdringung,
- • Tintenzusammensetzungen
auf Lösungsmittelbasis:
die Trocknung beruht hauptsächlich
auf Verdampfung,
- • Heißschmelz-
oder Phasenwechseltintenzusammensetzungen: das Bindemittel der Tinte
ist flüssig
bei Ausstoßtemperatur,
aber fest bei Zimmertemperatur, keine Trocknung aber Erstarrung,
- • UV-härtende Tintenzusammensetzungen:
keine Trocknung aber Polymerisation.
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An
die in Tintenstrahlaufzeichnungsmaterialien verwendeten tintenanziehenden
Schichten werden bekanntlich verschiedene strengste Anforderungen
gestellt:
- • die
tintenanziehende Schicht soll ein hohes Drucktinte absorbierendes
Vermögen
aufweisen, so dass die Punkte nicht ausfließen und sich nicht mehr als
notwendig ausbreiten werden, um eine hohe optische Dichte zu erhalten,
- • die
tintenanziehende Schicht soll eine hohe Drucktinte absorbierende
Geschwindigkeit (kurze Tintentrocknungszeit) aufweisen, so dass
die Tintentröpfchen
nicht auslaufen werden, wenn sie sofort nach Aufspritzen verschmiert
werden,
- • die
auf die tintenanziehende Schicht aufgetragenen Tintenpunkte sollen
eine wesentlich runde Form aufweisen und eben am Umfang sein. Der
Punktdurchmesser muss konstant und genau gesteuert werden,
- • die
tintenanziehende Schicht muss schnell angefeuchtet werden, um Zusammenlaufen
zu vermeiden, d.h. so dass angrenzende Tintenpunkte nicht ineinander
fließen
können,
und ein eher absorbierter Tintentropfen darf durchaus nicht "bluten", d.h. benachbarte
oder später
angebrachte Punkte überlappen,
- • durchsichtige
Tintenstrahlaufzeichnungselemente müssen einerseits einen niedrigen
Trübungswert
und andererseits hervorragende Durchlässigkeitseigenschaften aufweisen,
- • das
gedruckte Bild muss unter strengen Bedingungen von Temperatur und
Feuchtigkeit mit einer guten Wasserbeständigkeit, Lichtbeständigkeit
und Dauerhaftigkeit aufwarten,
- • sowohl
vor als nach dem Drucken darf das Tintenstrahlaufzeichnungselement
beim Stapeln weder Kräuseln
aufweisen noch klebrig sein und
- • das
Tintenstrahlaufzeichnungselement muss zügig durch verschiedene Typen
von Druckern laufen können.
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Oft
müssen
beim Erzielen all dieser Eigenschaften Kompromisse geschlossen werden.
Es ist ja schwierig, gleichzeitig all den obigen Bedingungen gerecht
zu werden.
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Zum
Erhalten schnelltrocknender Hochglanzbilder mit hohen Farbdichten
ist es wünschenswert,
dass die tintenanziehende Schicht ein verhältnismäßig hohes Auftragsgewicht sowie
ein hohes Pigment/Bindemittel-Verhältnis aufweist. Nachteil eines
solchen hohen Pigment/Bindemittel-Verhältnisses ist aber, dass die
tintenanziehende Schicht an mechanischer Festigkeit einbüßen dürfte, insbesondere
bei Verwendung eines biegsamen Trägers. Dies wird sich oft als
Mikrorisse sichtbar machen. Sehr wünschenswert sind deshalb Maßnahmen,
die es erlauben, Rissbildung zu vermeiden, ohne aber die anderen
guten Bildeigenschaften zu beeinträchtigen.
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KURZE DARSTELLUNG DER VORLIEGENDEN
ERFINDUNG
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist das Bereitstellen eines Aufzeichnungsmaterials
für Tintenstrahldruck,
mit dem ein rissfreies fertiges Bild mit hohem Glanz und hohen Dichten
erhalten wird.
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Erzielt
werden die oben erwähnten
günstigen
Effekte durch Bereitstellen eines Aufzeichnungsmaterials für Tintenstrahldruck
mit einem Träger
und zumindest einer tintenanziehenden Schicht, die ein Pigment und ein
polymeres Bindemittel enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass das polymere Bindemittel eine von einem Monomer
der folgenden Formel (I) abgeleitete Struktureinheit enthält:
in der R1 eine Alkylgruppe,
R2 eine Alkylgruppe oder Arylgruppe, R3 ein Wasserstoffatom, eine
Alkylgruppe oder eine Arylgruppe, L eine Verbindungseinheit aus
der Gruppe bestehend aus CO-NH, CO-O und CO und R4 ein Wasserstoffatom
oder eine Alkylgruppe bedeutet, und das Verhältnis des Pigments zum Bindemittel
zumindest 4 beträgt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
bedeuten R1, R2 und R3 eine Methylgruppe, bedeutet L eine CO-NH-Gruppe
und bedeutet R4 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe, d.h.
das Monomer ist Diaceton(meth)acrylamid.
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Vorzugsweise
handelt es sich beim polymeren Bindemittel um ein Copolymerisat
aus dem Monomer der Formel (I) und anderen Typen von Monomeren.
Ganz besonders bevorzugt ist das polymere Bindemittel ein Copolymerisat
aus Vinylalkohol, Vinylacetat und Diacetonacrylamid.
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Weitere
Vorteile und Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden aus der nachstehenden Beschreibung
ersichtlich.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER VORLIEGENDEN
ERFINDUNG
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Die
verschiedenen Schichten und Inhaltsstoffe des erfindungsgemäßen tintenaufnehmenden
Mediums werden nun im Nachstehenden im Einzelnen erläutert.
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- Träger
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Als
Träger
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung sind aus der fotografischen
Technologie allgemein bekannte Papierträger und polymere Träger zu nennen.
Geeignete Papiertypen sind u.a. Normalpapier, gussgestrichenes Papier,
polyethylenbeschichtetes Papier und polypropylenbeschichtetes Papier.
Geeignete polymere Träger
sind u.a. Träger
aus Celluloseacetatpropionat oder Celluloseacetatbutyrat, Polyestern wie
Polyethylenterephthalat und Polyethylennaphthalat, Polyamiden, Polycarbonaten,
Polyimiden, Polyolefinen, Poly(vinylacetalen), Polyethern und Polysulfonamiden.
Weitere Beispiele für
erfindungsgemäß nutzbare hochqualitative
polymere Träger
sind u.a. lichtundurchlässige
Träger
aus weißem
Polyester und Extrusionsgemischen aus Polyethylenterephthalat und
Polypropylen. Aufgrund ihrer hervorragenden Formbeständigkeitseigenschaften
werden Polyesterfilmträger
und insbesondere Polyethylenterephthalatträger bevorzugt. Bei Verwendung
eines solchen Polyesterträgers
als Trägermaterial
darf eine Haftschicht verwendet werden, um die Haftung der tintenaufnehmenden
Schicht am Träger
zu verbessern. Für
diesen Zweck nutzbare Haftschichten sind allgemein bekannt aus dem
fotografischen Bereich. Als Beispiele sind u.a. Polymere aus Vinylidenchlorid wie
Terpolymere aus Vinylidenchlorid, Acrylnitril und Acrylsäure oder
Terpolymere aus Vinylidenchlorid, Methylacrylat und Itakonsäure zu erwähnen.
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- tintenaufnehmende Schicht
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Das
wesentliche Kennzeichen der vorliegenden Erfindung besteht darin,
das die poröse
tintenaufnehmende Schicht außer
einem Pigment auch ein polymeres Bindemittel mit einer von einem
Monomer der Formel (I) abgeleiteten Struktureinheit enthält.
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Nutzbare
Monomere zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung sind in nachstehender
Liste aufgelistet. Diacetonacrylamid,
CASRN. 2873-97-4:
4-Methyl-1-octen-3,6-dion,
CASRN 172946-87-1:
Diacetonmethacrylamid,
CASRN 22029-67-0:
2-Methyl-2-propensäure-1,1-dimethyl-3-oxobutylester,
CASRN 93940-09-1:
3-Oxo-1,1-dimethylbutylacrylat,
CASRN155844-84-1:
N-(1-Methyl-1-ethyl-3-oxopentyl)-acrylamid,
CASRN10193-02-9:
Diacetophenonacrylamid,
CASRN20282-44-4:
N-(1-Isopropyl-1,5-dimethyl-3-oxohexyl)-acrylamid,
CASRN40660-71-7:
N-[1,5-Dimethyl-1-(2-methyl-1-propyl)-3-oxohexyl]-acrylamid,
CASRN10193-03-0:
N-(1,3-Dicyclohexyl-1-methyl-3-oxopropyl)-acrylamid,
CASRN40660-70-6:
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Solche
Comonomere beinhalten als Vorteil, dass sie selbstvernetzend sind,
die Vernetzung durch ein separates Vernetzungsmittel verbessern
oder über
ihre funktionelle Gruppe eine Wechselwirkung mit dem anorganischen
Pigment eingehen können.
Gegenüber ähnlichen
polymeren Bindemitteln, die dieses funktionelle Monomer aber nicht
enthalten, wartet die pigmentierte Schicht eindeutig mit einer verbesserten
mechanischen Festigkeit und weniger Rissbildung auf. Außer der
verbesserten Reißfestigkeit
können
ferner ein sehr hoher Glanz und hohe Druckdichten erhalten werden.
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Das
erfindungsgemäß verwendete
polymere Bindemittel kann mit Fachleuten allgemein bekannten herkömmlichen
Bindemitteln versetzt werden.
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Ein
weiterer wesentlicher Bestandteil der tintenaufnehmenden Schicht
ist ein Pigment.
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Das
in der tintenanziehenden Schicht verwendete Pigment ist vorzugsweise
ein anorganisches, neutrales, anionisches oder kationisches Pigment.
Zu nutzbaren Pigmenten zählen
z.B. Kieselsäure,
Talk, Ton, Hydrotalcit, Kaolin, Diatomeenerde, Calciumcarbonat,
Magnesiumcarbonat, basisches Magnesiumcarbonat, Aluminiumsilikat,
Aluminiumtrihydroxid, Aluminiumoxid (Tonerde), Titanoxid, Zinkoxid,
Bariumsulfat, Calciumsulfat, Zinksulfid, Satinweiß, Aluminiumhydroxid
wie Böhmit,
Zirconiumoxid oder Mischoxide.
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Bevorzugt
wird ein kationisches Pigment aus der Gruppe bestehend aus Tonerdehydraten,
Aluminiumoxiden, Aluminiumhydroxiden, Aluminiumsilikaten und kationisch
modifizierten Kieselsäuren.
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Ein
bevorzugter Typ von Aluminiumhydroxid ist kristallines Böhmit, ebenfalls γ-AlO(OH)
genannt. Nutzbare Typen von Böhmit
sind u.a., in Pulverform, DISPERAL, DISPERAL HP14 und DISPERAL 40
von Sasol, MARTOXIN VPP2000-2 und GL-3 von Martinswerk GmbH, und
Flüssig-Böhmit-Tonerdesysteme,
z.B. DISPAL 23N4-20, DISPAL 14N-25 und DISPERAL AL25 von Sasol.
Patentschriften über
Aluminiumhydroxid sind u.a.
EP
500 021 ,
EP 634 286 ,
US 5 624 428 ,
EP 742 108 ,
US 6 238 047 ,
EP 622 244 ,
EP 810 101 usw.
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Nutzbare
kationische Aluminiumoxid-Typen (Tonerde-Typen) sind u.a. α-Al2O3-Typen, wie NORTON E700
von Saint-Gobain Ceramics & Plastics
Inc., γ-Al2O3-Typen, wie ALUMINUM
OXID C von Degussa, andere Aluminiumoxidklassen, wie BAIKALOX CR15
und CR30 von Baikowski Chemie, DURALOX-Klassen und MEDIALOX-Klassen
von Baikowski Chemie, BAIKALOX CR80, CR140, CR125 und B105CR von
Baikowski Chemie, CAB-O-SPERSE
PG003, Warenzeichen von Cabot, CATALOX-Klassen und CATAPAL-Klassen von Sasol,
wie PLURALOX HP14/150, kolloidale Al2O3-Typen, wie ALUMINASOL 100, ALUMINASOL 200,
ALUMINASOL 220, ALUMINASOL 300 und ALUMINASOL 520, Warenzeichen
von Nissan Chemical Industries, oder NALCO 8676, Warenzeichen von
ONDEO Nalco.
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Weitere
nutzbare kationische anorganische Pigmente sind u.a. Aluminiumtrihydroxide,
wie Bayerit, α-Al(OH)3, wie das von Sasol vertriebene PLURAL BT,
und Gibbsit, γ-Al(OH)3, wie die von Martinswerk GmbH vertriebenen
MARTINAL-Klassen, die von Martinswerk GmbH vertriebenen MARTIFIN-Klassen,
wie MARTIFIN OL 104, MARTIFIN OL 107 und MARTIFIN OL 111, MICRAL-Klassen,
wie MICRAL 1440, MICRAL 1500, MICRAL 632, MICRAL 855, MICRAL 916,
MICRAL 932, MICRAL 932CM und MICRAL 9400 von JM Huber Company, HIGILITE-Klassen,
z.B. HIGILITE H42 oder HIGILITE H43M von Showa Denka K.K., und HYDRAL COATES-Klasen
von Alcoa Co., wie HYDRAL COAT 2, 5 und 7, HYDRAL PGA und HYDRAL
710.
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Ein
weiterer nutzbarer Typ von kationischem Pigment ist Zirconiumoxid,
wie NALCO OOSS008, Warenzeichen von ONDEO Nalco, und mit Acetat
stabilisiertes ZrO2 und ZR20/20, ZR50/20,
ZR100/20 und ZRYS4, Warenzeichen von Nyacol Nano Technologies.
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Nutzbare
Mischoxide sind u.a. die SIRAL-Klassen von Sasol und ferner kolloidale
Metalloxide von Nalco, wie Nalco 1056, Nalco TX10496 und Nalco TX11678.
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Ein
weiterer bevorzugter Typ von anorganischem Pigment ist Kieselsäure und
zwar in ihrer anionischen Basisform oder kationisch modifizierter
Form. Kieselsäure
als Pigment in tintenanziehenden Elementen wird beschrieben in zahlreichen
alten und rezenten Patentschriften, z.B.
US 4 892 591 ,
US 4 902 568 ,
EP 373 573 ,
EP 423 829 ,
EP 487 350 ,
EP 493 100 ,
EP 514 633 usw. Es kommen verschiedene
Typen von Kieselsäure in
Frage, wie kristalline Kieselsäure,
amorfe Kieselsäure,
Fällungskieselsäure, Gasphasen-Kieselsäure, Kieselgel,
sphärische
Kieselsäure
und nicht-sphärische
Kieselsäure.
Die Kieselsäure
kann geringe Mengen eines Metalloxids aus der Gruppe bestehend aus
Al, Zr und Ti enthalten. Nutzbare Typen sind u.a. AEROSIL OX50 (spezifische
Oberfläche
nach der BET-Methode: 50 + 15 m
2/g, mittlere
primäre
Teilchengröße 40 nm,
SiO
2-Gehalt > 99,8%, Al
2O
3-Gehalt < 0,08%),
AEROSIL MOX170 (spezifische Oberfläche nach der BET-Methode: 170 g/m
2, mittlere primäre Teilchengröße 15 nm,
SiO
2-Gehalt > 98,3%, Al
2O
3-Gehalt 0,3–1,3%), AEROSIL MOX80 (spezifische
Oberfläche
nach der BET-Methode: 80 + 20 g/m
2, mittlere
primäre
Teilchengröße 30 nm,
SiO
2-Gehalt > 98,3%, Al
2O
3- Gehalt
0,3–1,3%)
oder andere hydrophile AEROSIL-Klassen von Degussa-Hüls AG, mit denen wässrige Dispersionen
mit kleiner mittlerer Teilchengröße (< 500 nm) erhalten
werden können.
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Kationisch
modifizierte Kieselsäure
kann in nicht-limitativer Weise nach den folgenden Verfahren hergestellt
werden:
- (1) Oberflächenbehandlung von Kieselsäure mit
einer anorganischen kationischen Verbindung wie gewissen Metalloxiden
und Oxyhydroxiden, z.B. Aluminiumoxiden, und Aluminiumhydroxiden
wie Böhmit
und Pseudo-Böhmit/eine
nutzbare kationische anorganische Verbindung zur Modifizierung von
Kieselsäure
ist Pseudo-Böhmit.
Pseudo-Böhmit
wird ebenfalls als Böhmitgel
bezeichnet und ist feinteiliges nadelförmiges Aluminiumhydroxid. Die
Zusammensetzung von Pseudo-Böhmit
entspricht der allgemeinen Formel Al2O3·1,5-2H2O und ist unterschiedlich zur Formel von
kristallinem Böhmit,
- (2) Oberflächenbehandlung
von Kieselsäure
mit einer organischen Verbindung, die sowohl eine Aminogruppe oder
eine daraus hergestellte quaternäre
Ammoniumgruppe oder quaternäre
Phosphoniumgruppe als eine funktionelle, gegenüber einer Silanolgruppe auf
der Oberfläche
der Kieselsäure
reaktive Gruppe, wie Aminethoxysilan oder Aminalkylglycidylether
oder Isopropanolamin, enthält,
und
- (3) Polymerisation eines kationischen Monomers oder eines Monomers
mit einer Aminfunktion in Gegenwart einer Kieselsäure.
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In
einer alternativen Ausführungsform
können
als Pigment organische Teilchen wie Polystyrol, Polymethylmethacrylat,
Silikone, Melamin-Formaldehyd-Kondensationspolymere, Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationspolymere,
Polyester und Polyamide verwendet werden. Gemische aus anorganischen
und organischen Pigmenten kommen auch ebenfalls in Frage. Ganz besonders
bevorzugt ist das Pigment aber ein anorganisches Pigment.
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Das
Pigment ist in einem Verhältnis
zu verwenden, das hinreicht, um die tintenanziehende Schicht genügend porös zu machen.
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Zum
Erhalten glänzender
tintenanziehender Schichten soll die Teilchengröße des Pigments vorzugsweise
weniger als 500 nm betragen. Zum Erhalten einer porösen glänzenden
Schicht, die als tintenanziehende Schicht mit schneller Tintenaufnahme
dienen kann, soll das Pigment-Bindemittel-Verhältnis zumindest 4 betragen.
Nur bei solch hohen Verhältnissen
ist das Bindemittel nicht länger
in der Lage, alle durch die Pigmente erzeugten Poren und Hohlräume in der
Beschichtung aufzufüllen.
Damit die Porosität
der Beschichtung für eine
schnelle Tinteaufnahme hinreicht, soll das Porenvolumen dieser Beschichtungen
mit hohem Pigmentgehalt mehr als 0,1 ml pro Gramm aufgetragener
Feststoff betragen. Dieses Porenvolumen kann durch Gasadsorption
(Stickstoff) oder Quecksilberdiffusion gemessen werden.
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Die
tintenanziehende Schicht kann eine einzelne Schicht oder aber eine
aus zwei oder sogar noch mehr Schichten bestehende Anordnung sein.
In letzteren Fällen
ist bzw. sind das polymere Bindemittel und/oder das Pigment in einer
der Schichten, in verschiedenen der Schichten oder aber in allen
Schichten enthalten.
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Außer den
obenbeschriebenen Hauptinhaltsstoffen kann ferner eine als Beizmittel
wirkende kationische Substanz in der tintenanziehenden Schicht verwendet
werden. Solche Substanzen steigern die Fähigkeit der Schicht, den Farbstoff
der Tintentropfen zu fixieren und festzuhalten. Eine besonders geeignete
Verbindung ist ein Poly(diallyldimethylammoniumchlorid) oder abgekürzt ein
Poly(DADMAC). Diese Verbindungen sind durch verschiedene Firmen
erhältlich,
z.B. Aldrich, Nalco, CIBA, Nitto Boseki Co., Clariant, BASF und
EKA Chemicals.
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Weitere
nutzbare kationische Verbindungen sind u.a. DADMAC-Copolymere wie Copolymere
mit Acrylamid, z.B. NALCO 1470, Warenzeichen von ONDEO Nalco, oder
PAS-J-81, Warenzeichen von Nitto Boseki Co., Copolymere von DADMAC
mit Acrylaten, wie Nalco 8190, Warenzeichen von ONDEO Nalco, Copolymere
von DADMAC mit SO
2, wie PAS-A-1 oder PAS-92,
Warenzeichen von Nitto Boseki Co., ein Copolymer von DADMAC mit
Maleinsäure,
z.B. PAS-410, Warenzeichen von Nitto Boseki Co., ein Copolymer von
DADMAC mit Diallyl-(3-chlor-2-hydroxypropyl)-aminhydrochlorid,
z.B. PAS-880, Warenzeichen von Nitto Boseki Co., Dimethylamin-Epichlorhydrin-Copolymere,
z.B. Nalco 7135, Warenzeichen von ONDEO Nalco, oder POLYFIX 700,
Warenzeichen von Showa High Polymer Co., andere nutzbare POLYFIX-Klassen
wie POLYFIX 601, POLYFIX 301, POLYFIX 301A, POLYFIX 250WS und POLYFIX
3000, NEOFIX E-117, Warenzeichen von Nicca Chemical Co. für ein Polyoxyalkylenpolyamindicyandiamin,
REDIFLOC 4150, Warenzeichen von EKA Chemicals für ein Polyamin, mit MADAME
(Methacrylatdimethylaminethyl = Dimethylaminethylmethacrylat) oder
MADQUAT (Methacryloxyethyltrimethylammoniumchlorid) modifizierte
Polymere, z.B. ROHAGIT KL280, ROHAGIT 210, ROHAGIT SL144, PLEX 4739L
und PLEX 3073 von Röhm,
DIAFLOC KP155 und andere DIAFLOC-Produkte von Diafloc Co., BMB 1305
und andere BMB-Produkte von EKA Chemicals, kationische Epichlorhydrin-Addukte,
wie POLYCUP 171 und POLYCUP 172, Warenzeichen von Hercules Co.,
CYPRO-Produkte, z.B. CYPRO 514/515/516 und SUPERFLOC 507/521/567
von Cytec Industries, kationische Acrylpolymere, wie ALCOSTAT 567,
Warenzeichen von CIBA, kationische Cellulose-Derivate wie CELQUAT
L-200, H-100, SC-240C und SC-230M, Warenzeichen von Starch & Chemical Co.,
QUATRISOFT LM200, UCARE-Polymere, wie JR125, JR400, LR400, JR30M
und LR30M und das UCARE-Polymer LK, PALSET JK-512, PALSET JK512L,
PALSET JK-182, PALSET JK-220, WSC-173, WSC-173L, PALSET JK-320,
PALSET JK-320L und PALSET JK-350, alle Fixiermittel von Chukyo Europe,
Polyethylenimin und Polyethylenimin-Copolymere, z.B. LUPASOL, Warenzeichen
von BASF AG, Triethanolamintitanchelat, z.B. TYZOR, Warenzeichen
von Du Pont Co., Copolymere von Vinylpyrrolidon, wie VIVIPRINT 111,
Warenzeichen von ISP, ein Methacrylamidpropyldimethylamin-Copolymer
mit Dimethylaminethylmethacrylat, wie COPOLYMER 845 und COPOLYMER
937, Warenzeichen von ISP, und mit Vinylimidazol, z.B. LUVIQUAT
CARE, LUVITEC 73W, LUVITEC VPI55 K18P, LUVITEC VP155 K72W, LUVIQUAT
FC905, LUVIQUAT FC550, LUVIQUAT HM522 und SOKALAN HP56, alle Warenzeichen
von BASF AG, Polyamidamine, z.B. RETAMINOL und NADAVIN, Warenzeichen
von BAYER AG, Phosphoniumverbindungen, wie die in
EP 609 930 beschriebenen, und andere
kationische Polymere, wie NEOFIX RD-5, Warenzeichen von Nicca Chemical
Co.
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Die
tintenanziehende Schicht und eine eventuelle Hilfsschicht, wie eine
als Rollschutzschicht dienende Rückschicht,
kann bzw. können
ferner allgemein bekannte herkömmliche
Inhaltsstoffe, wie als Gießzusätze dienende
Tenside, Härter,
Weichmacher, Weißmacher
und Mattiermittel, enthalten.
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Es
können
Tenside in den Schichten des erfindungsgemäßen Aufzeichnungselements verwendet
werden. Diese Tenside können
kationische, anionische, amfotere und nicht-ionische Tenside sein,
wie beschrieben in
JP 62-280068 (1987).
Beispiele für
Tenside sind N-Alkylaminosäuresalze,
Alkylethercarbonsäuresalze, acylierte
Peptide, Alkylsulfonsäuresalze,
Alkylbenzolsulfonsäuresalze
und Alkylnaphthalinsulfonsäuresalze, Sulfobernsteinsäuresalze, α-Olefinsulfonsäuresalze,
N-Acylsulfonsäuresalze,
sulfonierte Öle,
Alkylsulfonsäuresalze,
Alkylethersulfonsäuresalze,
Alkylallylethersulfonsäuresalze,
Alkylamidsulfonsäuresalze,
Alkylphosphorsäuresalze,
Alkyletherphosphorsäuresalze,
Alkylallyletherphosphorsäuresalze,
Alkyl- und Alkylallylpolyoxyethylenether, mit Alkylallylformaldehyd
anellierte Säuresalze,
Alkylallylethersulfonsäuresalze,
Alkylamidsulfonsäuresalze,
Alkylphosphorsäuresalze,
Alkyletherphosphorsäuresalze,
Alkylallyletherphosphorsäuresalze, Alkyl-
und Alkylallylpolyoxyethylenether, mit Alkylallylformaldehyd anellierte
Polyoxyethylenether, Blockpolymere mit Polyoxypropylen, Polyoxyethylenpolyoxypropylalkylether,
Polyoxyethylenether von Glycolestern, Polyoxyethylenether von Sorbitanestern,
Polyoxyethylenether von Sorbitestern, alifatische saure Polyethylenglycolester,
Glycerinester, Sorbitanester, Propylenglycolester, Zuckerester,
Fluor-C
2-C
10-alkylcarbonsäuren, Dinatrium-N-perfluoroctansulfonylglutamat,
Natrium-3-(fluor-C
6-C
11-alkyloxy)-1-C
3-C
4-alkylsulfonate,
Natrium-3-(ω-fluor-C
6-C
8-alkanoyl-N-ethylamin)-1-propansulfonate,
N-[3-(Perfluoroctansulfonamid)-propyl]-N,N-dimethyl-N-carboxymethylenammoniumbetain,
Fluor-C
11-C
20-alkylcarbonsäuren, Perfluor-C
7-C
13-alkylcarbonsäuren, Perfluoroctansulfonsäurediethanolamid,
Li-, K- und Na-Perfluor-C
4-C
12-alkylsulfonate,
N-Propyl-N-(2-hydroxyethyl)-perfluoroctansulfonamid,
Perfluor-C
6-C
10-alkylsulfonamidpropylsulfonylglycinate, Bis-(N-perfluoroctylsulfonyl-N-ethanolaminethyl)-phosphonat, Monoperfluor-C
6-C
16-alkylethylphosphonate und
Perfluoralkylbetain.
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Zu
nutzbaren kationischen Tensiden zählen N-Alkyldimethylammoniumchlorid,
Palmityltrimethylammoniumchlorid, Dodecyldimethylamin, Tetradecyldimethylamin,
ein ethoxylierter Alkylguanidinaminkomplex, Oleaminhydroxypropylbistrimoniumchlorid,
Oleylimidazolin, Stearylimidazolin, Cocaminacetat, Palmitamin, Dihydroxyethylcocamin,
Cocotrimoniumchlorid, Alkylpolyglycoletherammoniumsulfat, ethoxyliertes
Oleamin, Laurylpyridiniumchlorid, N-Oleyl-1,3-diaminpropan, Stearamidpropyldimethylaminlactat,
Kokosfettsäureamid, Oleylhydroxyethylimidazolin,
Isostearylethylimidoniumethosulfat, Lauramidpropyl-PEG-dimoniumchloridphosphat,
Palmityltrimethylammoniumchlorid und Cetyltrimethylammoniumbromid.
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Besonders
nutzbare Tenside sind die wie z.B. in
US-P
4 781 985 beschriebenen Fluorkohlenstofftenside der Formel
F(CF
2)
4-9CH
2CH
2SCH
2CH
2N
+R
3X
–,
in der R ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe bedeutet, und
die in US-P 5 084 340 beschriebenen Fluorkohlenstofftenside der
Formel CF
3(CF
2)
mCH
2CH
2O(CH
2CH
2O)
nR,
in der m = 2 bis 10, n = 1 bis 18 und R ein Wasserstoffatom oder
eine Alkylgruppe mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeutet. Diese
Tenside sind erhältlich
durch DuPont und 3M. Das Verhältnis
der Tensidkomponente in der tintenanziehenden Schicht liegt in der
Regel zwischen 0,1 und 2 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,4 und 1,5
Gew.-% und beträgt
ganz besonders bevorzugt 0,75 Gew.-%, bezogen auf das Gesamttrockengewicht
der Schicht.
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Es
kann ebenfalls separat ein Vernetzungsmittel in die tintenanziehende
Schicht und/oder in eine Hilfsschicht eingebettet werden. Es gibt
eine Vielzahl bekannter, ebenfalls als Härter bezeichneter Vernetzungsmittel,
die die filmbildenden Bindemittel vernetzen. Härter können einzeln oder kombiniert
und in freier oder blockierter Form benutzt werden. Es gibt eine
breite Auswahl an erfindungsgemäß nutzbaren
Härtern.
Dazu zählen
Formaldehyd und freie Dialdehyde, wie Succinaldehyd und Glutaraldehyd,
blockierte Dialdehyde, aktive Ester, Sulfonatester, aktive Halogenverbindungen,
Isocyanat oder blockierte Isocyanate, polyfunktionelle Isocyanate,
Melamin-Derivate, s-Triazine und Diazine, Epoxide, aktive Olefine
mit zwei oder mehr aktiven Bindungen, Carbodiimide, Zirconiumkomplexe,
z.B. BACOTE 20, ZIRMEL 1000 oder Zirconiumacetat, Warenzeichen von
MEL Chemicals, Titankomplexe, wie die TYZOR-Klassen von DuPont,
in der 3-Stellung substituierte Isoxazoliumsalze, Ester von 2-Alkoxy-N-carboxydihydrochinolin,
N-Carbamoylpyridiniumsalze, Härter
mit gemischter Funktion, wie halogensubstituierte Aldehydsäuren (z.B.
Mucochlor- und Mucobromsäuren),
oniumsubstituierte Acroleine und Vinylsulfone und polymere Härter, wie
Dialdehydstärken
und ein Copolymer aus Acrolein und Methacrylsäure, Polymere mit einer Oxazolinfunktion,
wie z.B. die EPOCROS WS-500-Serie und die EPOCROS K-1000-Serie,
und Maleinsäureanhydrid-Copolymere,
z.B. GANTREZ AN119.
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In
der Praxis der vorliegenden Erfindung wird aber Borsäure als
Vernetzungsmittel bevorzugt.
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Die
tintenanziehende Schicht und die eventuelle(n) Hilfsschicht(en)
können
ferner einen Weichmacher enthalten, wie Ethylenglycol, Diethylenglycol,
Propylenglycol, Polyethylenglycol, Glycerinmonomethylether, Glycerinmonochlorhydrin,
Ethylencarbonat, Propylencarbonat, Harnstoffphosphat, Triphenylphosphat,
Glycerinmonostearat, Propylenglycolmonostearat, Tetramethylensulfon,
n-Methyl-2-pyrrolidon und n-Vinyl-2-pyrrolidon.
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Die
verschiedenen Schichten können
nach einer herkömmlichen
Beschichtungstechnik, wie Tauchbeschichtung, Rakelbeschichtung,
Extrusionsbeschichtung, Aufschleudern, Kaskadenbeschichtung und
Vorhangbeschichtung, auf den Träger
angebracht werden.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand der folgenden Beispiele veranschaulicht,
ohne sie jedoch darauf zu beschränken.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Folgende
polymere Bindemittel werden verwendet:
- • Bezugsbindemittel
für die
vergleichende Probe: der kationische Polyvinylalkohol GOSHEFIMER
K210, Warenzeichen von Nippon Gohsei, 13-1, Muroyama 2-chome, Ikaraki,
Osaka 567–0052,
Japan. Gohsefimer K210 weist einen Hydrolysegrad zwischen 85,5 und
88,0 mol-% auf. Eine 4%ige wässrige
Lösung
von Gohsefimer K210 weist eine Viskosität zwischen 18,0 und 22,0 mPa·s auf.
- • Bindemittel
für die
erfindungsgemäße Probe:
D700, Warenzeichen von Unitika LTD, 4-1-3 Kyutara-Machi Chuo-Ku,
Osaka, 541–8566
Japan, für
ein modifiziertes Polyvinylalkoholcomonomer aus einem Vinylalkoholmonomer,
einem Vinylacetatmonomer und einem Diacetonacrylamidmonomer. D700
hat das Aussehen cremefarbener Körnchen.
Eine 4%ige wässrige
Lösung
weist eine mit einem Brookfield-Viskosimeter gemessene Viskosität zwischen
20 und 30 mPa·s
bei 20°C
auf.
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Es
werden Beschichtungsflüssigkeiten
zur Bildung tintenanziehender Schichten hergestellt, indem 30 Feststoffgewichtsteile
einer 40%igen wässrigen
Lösung
von Tonerde (CAB-O-SPERSE PG003, erhältlich durch Cabot Corp.) und
1,3 Gewichtsteile einer 4%igen wässrigen
Borsäurelösung zu
7,4 Gewichtsteilen einer 10%igen wässrigen Lösung des Polyvinylalkohols
GOSHEFIMER K210 (erhältlich
durch Nippon Gohsei) für die
vergleichende Probe oder zu 6,3 Gewichtsteilen einer 10%igen wässrigen
Lösung
des modifizierten Polyvinylalkohols D700 für die erfindungsgemäße Probe
gegeben werden.
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Die
Beschichtungsflüssigkeit
wird durch Stabbeschichtung mit Mayer-Rakel auf einen substrierten PET-Bogen
(mit einer Stärke
von 100 μm)
aufgetragen und bildet nach Trocknung bei 40°C eine tintenanziehende Schicht
mit einem Trockenschichtgewicht von 31,5 g/m2.
Der Spiegelglanz wird bei 60°C
gemessen und die Rissbildung der Beschichtung visuell ausgewertet.
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Auf
den aufgerakelten Beschichtungsproben werden mittels eines EPSON
STYLUS Photo 870-Tintenstrahldruckers (Warenzeichen von Seiko Epson
Corp.) Farbfelder mit Primärfarben
und Sekundärfarben
gedruckt. Anhand dieser Farbfelder können die Trocknungszeit und
die Farbdichte gemessen werden. Die Trocknungszeit entspricht der
Zeit, nach der sich das gedruckte 100%ige Cyanfeld nicht mehr mit
den Fingern verschmieren lässt.
Die Prüfergebnisse
sind in Tabelle 1 aufgelistet. TABELLE 1
Probe | Glanz | Rissbildung | TZ*
(s) | Gelbdichte | Magentadichte | Cyandichte | Schwarzdichte |
vergl. | 44,9 | nein | 11 | 1,30 | 1,52 | 1,97 | 1,82 |
erf. | 74,2 | nein | 12 | 1,41 | 1,71 | 2,18 | 1,95 |
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Aus
Tabelle 1 ist ersichtlich, dass die aufgetragene und bedruckte erfindungsgemäße Probe,
die Verbindung D700 als Bindemittel enthält, mit einem höheren Glanz
und höheren
Farbdichten aufwartet und zwar ohne Einbuße an den physikalischen Eigenschaften
wie Trocknungszeit und Reißfestigkeit.
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Beispiel 2
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Zur
Herstellung eines erfindungsgemäß verwendeten
polymeren Bindemittels über
eine semikontinuierliche Emulsionspolymerisation von Butylacrylat
und Diacetonacrylamid wird wie folgt vorgegangen.
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10,8
g des kationischen Tensids Cetyltrimethylammoniumbromid werden unter
Rühren
bei 250 Umdrehungen/Min. in einem doppelwandigen 2 Liter-Reaktionsgefäß mit Stickstofffluss
in 1.412 g Wasser gelöst. Anschließend wird
das Reaktionsgefäß auf 85°C erhitzt.
Dann werden 37,8 g Butylacrylat und 16,2 g Diacetonacrylamid in
das Reaktionsgefäß gegeben
und wird die Emulsion 5 Minuten gerührt. Anschließend wird
durch Zugabe eines Gemisches aus 0,54 g einer 30%igen wässrigen
H2O2-Lösung und
0,81 g Ascorbinsäure
eine Latexkeimbildungsreaktion ausgelöst. Nach beendeter Latexkeimbildungsreaktion
werden über
90 Minuten hinweg 214,2 g Butylacrylat und 91,8 g Diacetonacrylamid
in das Reaktionsgefäß gepumpt.
Zu gleicher Zeit aber wird über
110 Minuten hinweg auch eine Initiatorlösung, die ein Gemisch aus 3,06
g einer 30%igen wässrigen
H2O2-Lösung und
0,81 g Ascorbinsäure
enthält,
in das Reaktionsgefäß eindosiert.
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Sind
alle Inhaltsstoffe einmal in das Reaktionsgefäß gegeben, lässt man
die Reaktion 30 Minuten weiterlaufen, wonach das Restmonomer durch
1stündige
Vakuumdestillation abdestilliert wird. Das Reaktionsgefäß wird auf
Zimmertemperatur abgekühlt
und der Latex anschließend über grobkörniges Filtrierpapier
abfiltriert. Die Emulsionspolymerisation ergibt einen Latex mit
einer mittleren Teilchengröße von 81
nm, einem pH von 2,31, einer Viskosität von 4,3 mPa·s und
einem Feststoffgehalt von 21,0 Gew.-%.
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Zum
Herstellen eines Aufzeichnungsmediums für Tintenstrahldruck wird wie
bei der vergleichenden Probe von Beispiel 1 vorgegangen, mit dem
Unterschied jedoch, dass bei der Herstellung der Beschichtungsflüssigkeit
statt des Polyvinylalkohols 3,0 Teile einer 21%igen wässrigen
Emulsion des obenbeschriebenen polymeren Bindemittels, das Butylacrylat-
und Diacetonacrylamidmonomere enthält, verwendet werden.
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Der
Auftrag und das Bedrucken der Proben erfolgen analog vergleichendem
Beispiel 1. Das Ineinanderbluten von Farben wird gemäß einer
willkürlich
gewählten
Skala von 1 bis 5 ausgewertet, wobei 5 das beste Ergebnis ohne Ineinanderbluten
von Farben bedeutet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgelistet. TABELLE 2
Probe | Glanz | Bluten |
vergl.
Beispiel 1 | 44,9 | 2 |
erf.
Beispiel 2 | 56,8 | 3 |
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Aus
Tabelle 2 lässt
sich ersehen, dass die in diesem Beispiel 2 beschriebene aufgetragene
und bedruckte erfindungsgemäße Probe
mit höherem
Glanz und weniger Ineinanderbluten von Farben aufwartet als die
vergleichende Probe.
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Nach
der detaillierten Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung dürfte
es den Fachleuten auf diesem Gebiet klar sein, dass hier innerhalb
des in den nachstehenden Ansprüchen definierten
Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung zahlreiche Modifikationen
möglich
sind.