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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren zum Testen auf
Aldehyd in Polyesterpolymeren unter Anwendung eines Aldehyd-sensitiven
Indikators. Der erfindungsgemäße Indikator
ist zum Detektieren von Acetaldehyd (AA) im Mikrogrammbereich befähigt.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Während des
Schmelzformens von Polyethylenterephthalat (PET), wie beim Spritzgießen einer
Vorform und beim Extrusionsformen eines Extrudats für Verpackungsbehälter, wird
zufolge des thermischen Abbaus des PET-Polymers AA als ein Nebenprodukt
gebildet. Der gebildete AA ist innerhalb der geformten Vorform oder
des Extrudats und des daraus hergestellten Verpackungsbehälters eingefangen.
Schlussendlich diffundiert der mitgeschleppte AA nach und nach aus
der Behälterwand
in die/das darin enthaltene Flüssigkeit/Getränk. Soferne
in ausreichenden Mengen vorhanden, kann der migrierte AA dem Produkt
einen süßen fruchtartigen
Geruch und Geschmack verleihen, wodurch dessen wahrgenommene Qualität beeinträchtigt wird.
Die sensorische Nachweisschwelle von AA in Wasser ist mit 20 bis
40 μg/l
in Wasser angegeben worden. Die Geruchswahrnehmungsschwelle in kohlendioxidhältigen Limonaden
dürfte
wegen des Maskierungseffektes anderer Bestandteile viel höher liegen.
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Die
Menge an gebildetem AA hängt
weitgehend von der Erhitzungsdauer und -temperatur ab, denen das
Polymer während
des Formgebungsverfahrens unterliegt. Dementsprechend ist ein Testen
auf AA eine wichtige Qualitätssicherungsmaßnahme für die Herstellung
von PET-Vorformen/Flaschen, um sicherzustellen, dass die fertigen
Behälter
innerhalb der annehmbaren AA-Spezifikation
bleiben.
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Derzeit
werden zur Bestimmung von AA in PET zwei Verfahren in der Industrie
angewendet: Gemahlenes Extrudat-Verfahren (ground parison, GPAA)
und Kopfraum-Verfahren (headspace, HSAA). Das GPAA-Verfahren umfaßt ein Abkühlen von
Vorformen oder Harzpellets in flüssigem
Stickstoff und deren Mahlen in einer Mühle zur Ausbildung von Pulvern
(typisch kleiner als 1 mm Größe). Das
PET-Pl1ver wird dann in eine luftdichte Kopfraum-Phiole eingewogen
und 60-90 Minuten auf 140-160°C
erhitzt. Nach dem Erhitzen wird von dem im Kopfraum gesammelten
AA eine Probe gezogen und mit einem Gaschromatographen (GC) analysiert.
Die Konzentration von AA in dem PET wird typisch in PPM ausgedrückt (ein
Gewichtsteil AA pro einer Million Gewichtsteile PET). Typische annehmbare
GPAA-Werte können
im Bereich 8-25 ppm PET liegen. Die GPAA-Methode wird generell in
einer Veröffentlichung
mit dem Titel "A
Standard Method to Test Terephthalate Polyetlene (sic) used in Drinking
Water Package" von
Popoff et al., Laboratoire National de la Santé, Paris, beschrieben. Popoff
et al. beschreiben auch eine Eichmethode für GPAA, die die Iodometrie
anwendet.
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Das
HSAA-Verfahren umfaßt
das Messen der AA-Menge, die in den Kopfraum einer ungefüllten Flasche
diffundiert ist, nachdem die Flasche 24 Stunden lang bei 22-25°C nach dem
Blasformen einer Vorform zur Ausbildung einer Flasche konditioniert
worden ist. Die AA-Konzentration der Kopfraumluft wird durch Probenehmen
eines Teiles des Flaschenkopfraums und Analysieren der Kopfraumprobe
mit einem GC bestimmt. Dies erfolgt typisch automatisch, unter Anwendung
eines Autosamplersystems. Eine typische Obergrenze für einen
GPAA-Wert liegt im Bereich von 4-5 mg/l an AA-Konzentration des
Flaschenkopfraumes.
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Das
GPAA-Verfahren misst den restlichen AA in der PET-Vorform, und ist
somit eine direkte Bestimmung des AA-Gehalts in der PET-Probe. Das
HSAA-Verfahren gibt nur einen Hinweis auf den AA-Gehalt für die PET-Flasche,
da die AA-Testergebnisse von der Größe/Form, vom Streckverhältnis, von
der Kristallinität, von
der Konditionierungsdauer/Temperatur und von anderen Parametern
für den
Behälter
abhängig
sind. Die Hersteller von Vorformen, die Betreiber von Blasformanlagen
und Endverbraucher haben GPAA- und HSAA-Werte erarbeitet, die nicht überschritten
werden sollten, um sicherzustellen, dass der restliche AA die wahrgenommene
Qualität
des flüssigen
Produktes nicht signifikant beeinträchtigt. Wenngleich die HSAA-
und GPAA-Methoden derzeit von der Industrie zur Bewertung von AA
in PET akzeptiert sind, sind diese Tests mühsam und zeitaufwendig. Darüber hinaus
sind die Testinstrumente kostspielig, kompliziert und erfordern
ein speziell ausgebildetes Personal zur Bedienung der Anlage.
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Auf
der Suche nach einem rascheren, einfacheren und kosteneffektiveren
Verfahren haben die hier genannten Erfinder die beschriebenen Aldehydindikatormethoden
entwickelt. Zum Detektieren und Quantifizieren von Verbindungen
in verschiedenen Bereichen, die von klinischen Gebieten bis zur
Nahrungsmittelindustrie reichen, werden in großem Umfang Indikatorstreifen
verwendet. Im Allgemeinen zeichnen sich diese Tests durch ihre Einfachheit
aus, die darin besteht, einen Indikatorstreifen der Testprobe auszusetzen
und die Ergebnisse abzulesen. Diese Indikatoren bestehen im Allgemeinen
aus einem Adsorbens oder Träger,
der mit den Reagenzien imprägniert
ist, die gegenüber
der interessierenden Verbindung empfindlich sind. Zur Bestimmung
von Aldehyden sind mehrere Methoden und zugehörige Verfahren entwickelt worden.
Jede dieser bekannten Methoden weist einen bestimmten Nachteil auf,
der dazu führt,
dass die Methoden suboptimal sind. Beispielsweise beschreibt das
US-Patent 4,511,658 ein Verfahren zum Anwenden einer Ketonlösung von 4-Amino-3-hydrazino-5-mercapto-1,2,4-triazol
(AHMT, Handelsmarke "Purpald" von Aldrich Chemical
Co., Milwaukee, Wis.) auf einem inerten festen Träger, bedeckt
mit einem Metallbicarbonat (beispielsweise NaHCO3 oder
KHCO3). Der kolorimetrische Detektor soll
gegenüber
Formaldehyd hochselektiv sein, und schließt daher seine Anwendung zum
Testen auf andere Aldehyde, einschließlich AA, aus. Das US-Patent
5,128,171 beschreibt eine Methode zur Herstellung eines Teststreifens,
umfassend einen Träger
und eine Reagensschicht, bestehend aus einem dialysierten Latexpolymer
(beispielsweise carboxyliertes Vinylacetat/Ethylen-Copolymer), 3-Methyl-2-benzothiazolinonhydrazon
(MBTH) und anderen Verbindungen. Es wird geltend gemacht, dass durch
Anwendung eines dialysierten Polymers in der Reagensschicht der
resultierende Teststreifen seine Integrität für eine erheblich längere Zeit
beibehält,
verglichen mit der Anwendung eines nicht dialysierten Polymers.
Während
der Gebrauch dieses Streifens zum Testen von flüssigen Proben geeignet sein
mag, kann seine Benützung
im Testen auf AA in Luft weniger wirksam sein, weil AA in die Latexmatrix
eindringen und mit den darin enthaltenen Reagenzien reagieren muß. Die US-Patente
3,645,696 und 3,784,358 beschreiben Verfahren zum Stabilisieren
eines chromogenen Reagens zur Anwendung in der Anzeige einer Verunreinigung durch
Ethylenglykol-Gefrierschutzmittel in Kurbelwellenöl. Die Patente
beschreiben einen Aufbringen von MBTH auf feste Träger (Silikagel
oder poröses
Polyethylen) und ein Trocknen in Stickstoffgas. Dieses Verfahren
ist für
ein Testen auf Aldehyde in Öl
und/oder in flüssigem
Medium vorgesehen, es ist aber nicht optimal für ein Testen auf AA in Luft.
Wenn darüber
hinaus eine Transmissionsmessung der gefärbten Lösung vorgenommen wird, um die
angestrebte Testempfindlichkeit zu erzielen, neigt das auf dem festen
Träger
gebildete Chromogen dazu, sich in der Oxidationsmittellösung nicht
leicht aufzulösen.
Ein weiteres US-Patent
mit der Nummer 4,438,206 offenbart ein Verfahren zur Verbessung
der Testempfindlichkeit auf Acetylaceton durch Zu setzen eines Serumalbumins
zu der Lösung.
Wie von den Erfindern angegeben, ist jedoch die Steigerung der Fluoreszenzintensität durch
Zugabe des Serumalbumins nur in der Reaktion des Acetylacetons mit
Formaldehyd erreichbar, nicht aber mit AA. Eine Arbeit mit dem Titel "The 3-Methyle-2-benzothiazolone
Hydrazone Test" von
Sawicki et al., US-Department of Health, Education and Welfare,
publiziert in Bd. 33, Nr. 1, Januar 1961, beschreibt verschiedene
Methoden zur Bestimmung von aliphatischen Aldehyden, einschließlich Acetaldehyd, in
Luft oder in Lösung.
Ein darin beschriebenes Verfahren umfaßt die Schritte des Durchsaugens
von Luft, samt mitgeführtem
Aldehydgas, durch ein Rohr, das Silikagel enthält, das mit MBTH behandelt
worden ist; des Zusetzens eines Oxidationsmittels aus Eisen(III)chlorid;
und anschließend
des Interpretierens der resultierenden Farbänderung zum Messen einer Aldehydgaskonzentration.
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Zum
Testen auf Aldehydverbindungen in Luft sind auch zahlreiche Handelsprodukte
erhältlich,
die ein Führen
der zu testenden Luft durch eine Patrone, ein Rohr oder eine Plakette
vorsehen, die Aldehyd-sensitive Reagenzien enthalten. Diese Vorrichtungen
benötigen
ein großes
Luftvolumen, eine lange Einwirkungszeit oder eine zusätzliche
Desorptions- und Trennbehandlung nach der Reaktion, die sie zum
Testen auf AA in begrenzter Kopfraumluft für PET-Proben ungeeignet machen.
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Im
Zusammenhang mit einer PET-Vorform/Flaschenproduktion ist es wichtig,
rasch einen abweichenden Verfahrensablauf bei seinem Entstehen zu
identifizieren, um Abfall zu vermindern und die Produktionskosten
zu minimieren. Es ist daher von großem Vorteil, über eine
AA-Testmethode zu verfügen,
die routinemäßig, rasch,
kosteneffektiv und genügend
einfach ausgeführt
werden kann, damit sie der Betreiber einer Formgebungsmaschine ohne
Einschaltung einer komplizierten Analysetechnik anwenden kann. Die
vorliegende Erfindung beschreibt ein derartiges Testverfahren, das
eine Aldehydindikatortechnik für
ein quantitatives und halbquantitatives Testen auf AA in einem PET-Polymer vorsieht.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung ist in einem Acetaldehydindikator für die Detektion von Acetaldehyd
in einem gasförmigen
Medium verkörpert,
das aus einer Polymerprobe extrahiert worden ist. Der Streifen umfaßt ein Acetaldehyd-reaktives
Reagens aus 3-Methyl-2-benzothiazolinonhydrazon
(MBTH), das auf einen Aluminiumoxidträger aufgebracht ist. Eine dünne Schicht
des überzogenen
Trägers
ist auf ein Band aufgetragen, das mit dem Acetaldehydreaktiven Reagens
nicht reaktiv ist. Das Band kann auf einem Träger verankert sein, so dass
der Indikator ohne Berühren
des Reagens gehandhabt werden kann. Der Träger kann auch adhäsiv an den
Stützträger gebunden
sein, oder physikalisch an dem Stützträger immobilisiert sein. Die
MBTH-Konzentration liegt vorzugsweise zwischen 0,5 und 3 Gew.%.
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Die
Erfindung verkörpert
sich auch in einem Verfahren zur Anwendung des Indikators zum Detektieren von
AA in einem gasförmigen
Medium, umfassend (1) Extrahieren von gasförmigem AA aus einem festen
Polyesterpolymer in einen begrenzten Raum hinein, (2) Umsetzen des
gasförmigen
AA mit dem Acetaldehyd-reaktiven MBTH-Reagens auf dem festen teilchenförmigen Aluminiumoxidträger auf
dem Indikator, (3) Inkontaktbringen des Acetaldehydreaktiven Materials
mit einer Oxidationsmittellösung,
um eine Farbänderung
in der Oxidationsmittellösung
zu erhalten, und (4) Messen der Farbänderung, um sie mit dem reagierten
Acetaldehyd in Beziehung zu setzen. Die hier beschriebenen Ausführungsform
beschreiben im Einzelnen, wie AA aus PET durch Erhitzen des Vorformlings
auf erhöhte
Temperatur extrahiert werden kann, wie die Farbänderungsreaktion durch Modifizieren
des Oxidationsmittels optimiert wird und welche Reagenzien und Träger am besten
angewendet werden. Die Oxidationsmittellösung oder Reagenslösung kann
eine wässerige
Lösung
von Eisen(III)chlorid, Kalium-Eisen(III)cyanid, Bleitetraacetat,
Perjodsäure
oder angesäuertem
Eisen(III)chlorid sein. Vorzugsweise hat die Eisen(III)chloridlösung eine
Konzentration zwischen 0,5 und 3 Gew.%. Das reaktionsfähige Reagens
kann auf eine auf einen Trägerstreifen
aufgebrachte Ecke aufgetragen sein.
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Das
Lösungsmittel
zur Ausbildung des Lösung
des Acetaldehydreaktiven Reagens kann Wasser oder ein organisches
Lösungsmittel
sein. Der pH-Wert der Lösung
wird optimiert, um ein In-Lösung-Gehen
des Reagens zu fördern.
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Verschiedene,
in dem Indikator und dem Verfahren zu seiner Anwendung enthaltene
Aspekte der Erfindung können
gemeinsam in dem Indikatorteststreifen und in einem Kit zum Testen
auf die aus einem festen Polyesterpolymer in ein gasförmiges Medium
extrahierte Acetaldehydmenge verkörpert sein. Der Kit umfaßt: (1)
den Indikatorstreifen, der den auf den Aluminiumoxidträger aufgebrachten
MBTH-Indikator einschließt,
(2) das Oxidationsmittel und (3) einen luftdicht verschließbaren Behälter oder
Verschluß zum
Verschließen
des Vorformlings zur Ausbildung eines hermetisch abgeschlossenen
Vorformling-Kopfraumes. Zur Anwendung des Kits wird der AA in dem
gasförmigen
Medium mit dem Indikatorstreifen in dem luftdichten Behälter oder dem
verschlossenen Vorformling in Kontakt gebracht. Der Streifen wird
dann mit einem Oxidationsmittel in Kontakt gesetzt, unter Ausbildung
einer Farbänderung.
Der Indikator weist eine Erfassungsgrenze von wenigstens 0,5 μg Acetaldehyd
auf. Die detektierte AA-Menge wird dann durch Korrelieren der Farbänderung
entsprechend einer zuvor aufgestellten Beziehung abgelesen, wie
durch Vergleich mit einer Farbkarte oder unter Anwendung eines Spektrophotometers.
Eine derartige Karte oder ein sol cher Graph könnte zusammen mit dem Kit oder
getrennt davon zur Verfügung
gestellt werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zum Messen des in einem Polymer vorliegenden
Acetaldehyds, wie in Anspruch 1 definiert, ein Teststreifen, wie
in Anspruch 15 definiert, und ein Kit, wie in Anspruch 18 definiert,
geschaffen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Darstellung eines Indikators gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung.
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2 zeigt
einen Indikator in Kombination mit einem zu testenden verschlossenen
Vorformling gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung.
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3 zeigt
graphisch ein Beispiel einer Eichkurve zum Korrelieren einer Absorptionsbestimmung
mit einer Acetaldehydmenge in einer Probe.
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4 zeigt
eine Anordnung zum Erhitzen von Vorformlingen ohne Deformieren des
Verschlußbereiches
der Vorformlinge gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung.
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5 zeigt
graphisch ein Beispiel einer Korrelierungskurve zum Korrelieren
von gemäß der Erfindung gemessenem
AA mit einem AA-Wert, der unter Anwendung der bekannten GPAA-Analyse
bestimmt worden ist.
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EINGEHENDE BESCHREIBUNG DER
BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Bestimmen von AA in
Polyesterpolymeren, beispielsweise in PET und Polyethylennaphthalat
(PEN), unter Anwendung eines Acetaldehyd reaktiven Indikators, wie hier
beschrieben. Ein Polymerteil kann ein Vorformling oder eine Flasche
oder ein Behälter
sein. Das Verfahren besteht im Wesentlichen aus drei Schritten:
(1) Extrahieren von AA aus dem Kunststoffmaterial in ein gasförmiges Medium
hinein; (2) Umsetzen von AA mit dem Indikator; (3) Behandlung des
Indikators, um ein detektierbares Resultat zu ergeben; und (4) Quantifizierung
des Resultats.
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Der
Schritt (1) umfaßt
ein Erhitzen des in Rede stehenden Polymers in einem geschlossenen
System zur Steigerung der AA-Extraktionsgeschwindigkeit
aus der Polymermatrix in die umschlossene Kopfraumluft hinein. Summarisch
sind in Tabelle 1 mehrere Methoden zur Erzielen dieser hermetisch
abgeschlossenen Umgebung angeführt,
ohne Beschränkung
darauf.
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Tabelle
1: Verfahren zum Extrahieren von AA aus PET
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Zufolge
des erhöhten
Innendrucks des Behälters
und des Vorformlings während
des Erhitzens ist es wichtig, einen geeigneten Verschlußmechanismus
auszuwählen,
um sicherzustellen, dass die Dichtungsintegrität nicht beeinträchtigt wird.
Werden beispielsweise die Verfahren 1 und 2 aus Tabelle 1 angewendet,
kann der optimale Zustand auf Temperaturen unter der Glasübergangstemperatur
von PET (~ 75°C)
begrenzt sein, um einen un dichten Verschluß zu vermeiden, der durch das
thermische Erweichen des Polymers verursacht wird. Wenn für diese
Verfahren Polyolefinverschlüsse
angewendet werden, wird die Testtemperatur weiter vermindert werden
müssen,
weil ein Erhöhen
der Temperatur ein beträchtliches
Weichwerden dieser Verschlüsse verursachen
kann. Anderseits bieten aus warmgehärteten Phenolharzen hergestellte
Verschlüsse
eher ein besseres Dichtungsverhalten, weil sie bei erhöhten Temperatur
nicht weich werden. Wird eine höhere
Erhitzungstemperatur gewünscht,
kann ein Undichtwerden dadurch vermieden werden, dass nur der Vorformlingkörper unter
dem Gewindeende erhitzt wird, beispielsweise durch Eintauchen des
Vorformlings in ein erhitztes Wasserbad bis zum Bereich der Stützkante.
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Theoretisch
sollte ein Erhitzen der Testprobe auf höhere Temperaturen die Geschwindigkeit
der AA-Diffusion in den Kopfraum erhöhen. Unter Bedingungen einer
erhöhten
Temperatur nimmt auch die Löslichkeit
von AA im Polymer ab, wodurch die AA-Konzentration im Kopfraum zunimmt und
die Testempfindlichkeit verbessert wird. Wenn jedoch das Reagens
zusammen mit der Testprobe erhitzt wird, kann ein übermäßiges Erhitzen
die Testempfindlichkeit infolge einer thermischen Zersetzung des
Aldehydreagens beeinträchtigen.
Es ist daher wichtig, eine für
das Reagens geeignete Kombination aus Erhitzungsdauer/Temperatur
auszuwählen,
um sicherzustellen, dass kein signifikanter Zusammenbruch eintritt.
Diese Bedingungen können leicht
vom Fachmann durch empirische Versuche ermittelt werden.
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Bedingungen
einer erhöhten
Temperatur können
entbehrlich sein, solange als die im umschlossenen Kopfraum angesammelte
AA-Menge für eine Reaktion
mit dem Streifen ausreicht, um Resultate mit annehmbarer Sensitivität zu ergeben.
Wenn ein Testen bei niedrigerer Temperatur, wie Umgebungstemperatur,
erwünscht ist,
kann eine verlängerte
Testdauer angewendet werden, um die für die Reaktion verfügbare AA-Menge
zu erhöhen.
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Um
den vollen Vorteil des Effektes der erhöhten AA-Konzentration im Kopfraum unter erhöhter Temperatur
zu ziehen, können
die Schritte (1) und (2) (d.h. der Extraktions- und der Reaktionsschritt)
zu verschiedenen Zeitpunkten ausgeführt werden, um einen thermischen
Abbau des Aldehydreagens zu vermeiden. Mit dieser Vorgangsweise
wird ein Mechanismus benötigt,
um das Reagens der AA-hältigen
Kopfraumluft auszusetzen, ohne ein Leckwerden des abgedichteten
Behälters
zu verursachen. Ein Weg, dies zu erreichen, besteht darin, auf dem
Behälterverschluß ein Septum
anzubringen, um eine Spritzennadel in den Behälterkopfraum einbringen zu
können,
ohne die Integrität
der Dichtung des Behälters
zu beeinträchtigen.
Für diese
Anwendung kann eine Vorrichtung geeignet sein, die zur Festphasen-Mikroextraktion und
Desorption vorgesehen ist, wie im US-Patent 5,691,206 beschrieben. Kurz gesagt
besteht die Spritzenvorrichtung aus einer innerhalb einer Nadel
angeordneten Faser. Wenn der Spritzenkolben niedergedrückt wird,
wird die Faser dem Testgas ausgesetzt. Für einen Gebrauch der Vorrichtung
für die
vorliegende Anwendung muß die
Faser mit dem Aldehyd-reaktiven Reagens bedeckt sein.
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Ein
weiteres Verfahren besteht in der Anwendung einer luftdichten Spritze,
die mit einem Kontrollventil zum Probenehmen der Kopfraumluft ausgestattet
ist. Der Durchmesser des Spritzenzylinders muß groß genug sein, damit der AA-Indikatorstreifen
(unter Bezugnahme auf 1, ohne den Griffstreifen) flach
am Ende des Zylinders liegt, wenn der Kolben vollständig niedergedrückt ist.
Zum Testen der Kopfraumluft wird die Spritzennadel durch das Septum
in den Kopfraum des Behälters
hinein eingeführt,
um ein festgelegtes Luftvolumen in den Spritzenzylinder zu saugen.
Darauf folgt ein Schließen
des Kontrollventils, um einen Verlust an gesammeltem Kopfraum gas
zu vermeiden. Die zur Probe gezogene Kopfraumluft wird dann mit
dem Indikatorstreifen reagieren gelassen, bis ausreichend AA im
Kopfraum mit dem Reagens reagiert hat. Das Probeziehen aus dem Kopfraum
wird am besten vorgenommen, wenn das Gefäß auf Raumtemperatur abgekühlt worden
ist, um den während
des Erhitzens auftretenden Effekt des erhöhten Drucks zu minimieren.
Wenngleich zahlreiche Spritzentypen verwendet werden können, hat
sich die HAMILTON SampleLock (Handelsmarke)-Spritze als geeignet erwiesen. Die vorstehend
angeführten
Methoden sind für
jene Fälle
von Nutzen, wo die bei niedrigen Temperaturen extrahierte AA-Menge
andernfalls für
eine genaue Quantifizierung zu gering ist.
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Im
Stritt (2) der vorliegenden Erfindung reagiert das aus dem Kopfraum
extrahierte AA mit dem auf dem Indikator vorliegenden Aldehyd-sensitiven
Reagens. Die Art der Reaktion kann auf einer chemischen, enzymatischen,
katalytischen, immunogenen oder irgendeiner. anderen Form von elektrischen,
chemischen oder physikalischen Abläufen beruhen. Von vielen Verbindungen
ist bekannt, dass sie mit Aldehyden unter Ausbildung spezifischer
Reaktionsprodukte reagieren, die visuell und photometrisch bestimmt
werden können.
Zu Verbindungen, die in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, zählen, ohne
darauf beschränkt
zu sein:
3-Methyl-2-benzothiazolinonhydrazonhydrochlorid (MBTH)
4-Amino-3-hydrazino-5-mercapto-1,2,4-triazol
(Handelsname Purpald, von Aldrich Chemical Co., Milwaukee, WI)
2-Hydrazinobenzothiazol
2,4-Dinitrophenylhydrazon
5-Dimethylaminonaphthalin-1-sulfohydrazid
(DNSH)
2-Diphenylacetyl-1,3-indandion-1-hydrazon (DAIH)
2-Hydrazinobenzothiazol-4-nitrobenzoldiazoniumfluoborat
p-Nitrobenzalhydrazon
1,3-Cyclohexandion
3,5-Diaminobenzoesäure
5,5-Dimethylcyclohexan-1,3-dion
2-Hydroxycarbazol
Dimedon
Indol
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Die
Testempfindlichkeit hängt
von den Reaktionscharakteristika des verwendeten Reagens ab, wie
der Kettenkonjugation zwischen Resonanzendpunkten, der Extrakonjugation
und dem geradlinigen Abstand zwischen Resonanzendpunkten. Wenn beispielsweise
zwei Mol AA mit einem Mol 3,5-Diaminobenzoesäure reagieren, resultiert eine
schlechte Testempfindlichkeit. Wenn die Umsetzung eine äquimolare
Reaktion von Reagens und Aldehyd involviert, wie die AA-Reaktion
mit 4-Amino-3-hydrazino-5-mercapto-1,2,4-triazol, resultiert eine mäßige Empfindlichkeit.
Wenn zwei Mol Reagens mit einem Mol Aldehyd reagieren und die Konjugationskette
verlängert
wird, wie bei der Reaktion von AA mit MBTH, wird eine größere Empfindlichkeit
erwartet.
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Abhängig vom
verwendeten Reagens kann die Bildung des detektierbaren Resultats
spontan beim Reagieren mit dem Aldehyd erfolgen, oder es kann ein
zweiter Schritt erforderlich sein, um den reagierten Indikator mit
anderen Reagenzien weiter zu behandeln. Als Ergebnis können die
beschriebenen Schritte (2) und (3) gleichzeitig oder getrennt ablaufen.
Es ist auch wichtig, zu erkennen, dass, abhängig von dem verwendeten Reagens,
die pH-Bedingung für
die Umsetzung möglicherweise
variiert werden muß,
um die gewünschten
Ergebnisse zu erreichen. Beispielsweise erfordert das 4-Amino-3-hydrazino-5-mercapto-1,2,4-triazol eine
alkalische Bedingung, um nach der Reaktion mit AA ein visuell detektierbares
violettes Chromogen auszubilden. Umgekehrt benötigt das 3-Methyl-2-benzothiazolinonhydrazonhydrochlorid
(MBTH) eine saure Lösung,
um ein gewünschtes
Ergebnis auszubilden. Die Optimierung des pH-Wertes für jegliche Kombination von
Reaktionssystemen kann em pirisch bestimmt werden und liegt im Bereich
des gewöhnlichen
Fachwissens.
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Von
3-Methyl-2-benzothiazolinonhydrazonhydrochlorid (MBTH) wird angegeben,
dass es eine gute Sensitivität
gegenüber
Aldehyden aufweist, und es wurde als das bevorzugte Reagens für das Testen
auf AA in PET ausgewählt.
Diese Verbindung reagiert mit aliphatischen Aldehyden (beispielsweise
AA, Formaldehyd, Propionaldehyd, Butanal, Glyceraldehyde) unter
Ausbildung eines blaugefärbten
Chromogens, das visuell detektiert oder unter Anwendung eines Spektrophotometers
quantifiziert werden kann. Die Reaktion von MBTH mit Aldehyden kann
wie folgt zusammengefasst werden.
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In
einer ersten Reaktion reagiert MBTH mit AA unter Ausbildung eines
farblosen Azins. In der zweiten Reaktion wird das aus der ersten
Umsetzung unreagiert verbliebene MBTH mit einem geeigneten Oxidationsmittel
unter Ausbildung eines Kations oxidiert, das mit dem in der ersten
Reaktion produzierten Azin zu einem blaugefärbten Formazan reagiert. Da
die Bildung des Formazans die Umsetzung von Azin mit einem zweiten MBTH-Molekül erfordert,
muß nach
der ersten Reaktion eine entsprechende Menge an MBTH verbleiben,
damit die zweite Reaktion ablaufen kann. Aus diesen Beziehungen
ist klar, dass zur Erzielung einer effektiven Messung das MBTH im Überschuß gegenüber dem
Aldehyd vorliegen muß.
Wird dieser Zustand nicht geschaffen, beispielsweise in einem Szenario,
worin das Testgas einen viel höheren
Aldehydgehalt aufweist als angenommen, kommt es zu einer übermäßigen Verarmung
an MBTH in der ersten Reaktion, wodurch die vollständige Farbentwicklung
behindert wird. Dies könnte
zu einer Minderbestimmung des im Testgas vorliegenden AA führen. Um
diesen unerwünschten
Effekt zu überwinden,
kann zunächst
ein MBTH-Indikator dem Testgas ausgesetzt werden und dann zusammen
mit einem zweiten nicht reagierten MBTH-Indikator, eingetaucht in eine FeCl3-Lösung,
um die Farbe zu entwickeln. Wird diese Vorgangsweise angewendet,
kann eine definitive obere Erfassungsgrenze für den Indikator aufgestellt
werden.
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Der
Aldehydindikator wird durch Überziehen
eines Trägers
mit einer Lösung
bereitet, die das für
die entsprechende Aldehyddetektion erforderliche Reagens enthält. Im Prinzip
sind Materialien, die alle nachstehenden Eigenschaften besitzen,
als Träger
für das
Aldehyd-sensitive Reagens geeignet: (1) inert gegenüber dem
Reagens; (2) weist eine große
Oberfläche
auf; (3) das Reagens kann die Substratoberfläche bedecken, ohne während des
Handhabens und Testens leicht disloziert zu werden; und (4) das
reagierte Reagens löst sich
leicht in der Entwicklungslösung
auf. Geeignete Träger
für den
Indikator sind Aluminiumoxid, Silikagel, Glas, Kaolin, Diatomeenerde,
keramische und synthetische Polymere. Die physikalische Form für den Träger können Teilchen,
Perle, Film, Membran, Platte, Faser, Blatt und Schaum sein. Bei
Auswahl eines Träger
für die
vorliegende Erfindung ist es wichtig, dessen Teilchengröße und Porosität zu berücksichtigen,
die die für das
Bedecken verfügbare
Oberflächengröße bestimmen
würden,
sowie die für
eine Reaktion mit AA exponierte Fläche. Gemäß der vorliegenden Erfindung
werden undurchlässige
teilchenförmige
Träger
bevorzugt, weil es weniger wahrscheinlich ist, dass das Chromogen
in die Trägermatrix
eintritt. Im Allgemeinen ist eine Teilchengröße von wenigstens größer als
80 mesh (kleiner als 177 μm)
wünschenswert,
um eine ausreichende Oberflächengröße zu ergeben.
Der teilchenförmige
Träger
kann eine Reinigung durch Erhitzen auf eine erhöhte Temperatur erfordern, um
Verunreinigungen zu beseitigen, die während der Herstellung, Verpackung
und Lagerung adsorbiert werden. Beispielsweise kann Aluminiumoxid
eine Stunde lang auf 200°C
erhitzt werden, um die adsorbierten Verunreinigungen zu beseitigen.
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Unter
Bezugnahme auf 1, eine bevorzugte Ausführungsform
dieser Erfindung, besteht der Indikator, bereitet in der Form eines
Trägerstreifens,
aus einem teilchenförmigen
Träger 4,
der mit dem Aldehydreagens bedeckt ist und an einen Klebebandträger 6 anhaftet.
Das Klebeband ist doppelseitig, wobei an der Klebeschicht 2 der
teilchenförmige
Träger
anhaftet, und die Klebeschicht 10 das Band und den Träger am Träger 8 verankert.
Ein unbedeckter Teil des Trägers
dient als ein Handgriff zur Erleichterung des Handhabens des Streifens
und zur Vermeidung des Fingerkontaktes mit dem Reagens. Eine typische
Vorgangsweise zur Herstellung dieses Streifens würde zunächst ein Binden des Kunststoffhandgriffstreifens
an eine Seite eines doppelseitigen Klebebandes vorsehen. Die zweite
Klebeseite des Bandes wird dann unter mäßigem Druck gegen eine dünne Lage
von beschichteten Trägerteilchen
gepresst, die über
eine saubere Oberfläche
ausgebreitet sind, so dass die Träger wirksam an die Klebeoberfläche verankert
werden. In alternativer Weise kann das mit dem Reagens bedeckte
Trägermaterial
auf ein einseitiges Klebeband aufgebracht und dann unter Anwendung eines
Klebstoffes an die nicht-klebende Seite des Bandes gebunden oder
physikalisch daran immobilisiert werden. Der Vorteil der letztgenannten
Vorgangsweise besteht darin, dass dann, wenn ein opakes teilchenförmiges Trägermaterial,
beispielsweise Aluminiumoxid, auf einem durchsichtigen Klebeband
verwendet wird, die Oberflächenbedeckung
des Trägers
auf dem Band leicht dadurch inspiziert werden kann, dass das bedeckte Band
gegen einen hellen Hintergrund gehalten wird. Ein gut bedecktes
Band sollte opak sein, wogegen ein schlecht bedecktes Band Flecken
von durchsichtigen Bereichen aufweisen würde.
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Der
Vorgang des Bedeckens des Trägermaterials
mit dem Aldehydreagens umfaßt
ein Auflösen
des Reagens (typisch in einem pulverigen festen Zustand geliefert)
in einem Lösungsmittel,
am meisten üblich
in entionisiertem destilliertem Wasser. Der Zustand des Lösungsmittels
kann einer Anpassung bedürfen,
um die andernfalls unlösliche
feste Verbindung in Lösung
zu bringen, wie das Anwenden von Hitze und das Ändern des pH-Wertes der Lösung. Betrachtet
man 3-Methyl-2-benzothiazolinonhydrazonhydrochlorid, das bevorzugte
Reagens in dieser Erfindung, so zeigt sich, dass, während die
Verbindung in neutralen und alkalischen Lösungen unlöslich ist, sie leicht in saurer
Lösung
mit einem pH-Wert < 3,5
in Lösung
geht. Die typische MBTH-Konzentration für diese Erfindung beträgt etwa
0,5 bis 3 Gew.%.
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Eine
Verbindung kann unter bestimmten pH-Bedingungen löslich sein,
doch kann ihre Stabilität
beeinträchtigt
werden. Beispielsweise löst
sich 4-Amino-3-hydrazino-5-mercapto-1,2,4-triazol zwar leicht unter hohem pH auf
und erfordert einen pH-Wert
von > 10, um ein Chromogen
auszubilden, doch tendiert die Verbindung zu einem graduellen Abbau
im Verlauf der Zeit unter den alkalischen Bedingungen und verliert
ihre Sensitivität.
Für diese
Verbindung ist es daher wünschenswert,
dass die Verbindung einem alkalischen Zustand ausgesetzt wird, wenn
sie für
die Einwirkung von AA bereit ist.
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Nach
dem Bereiten einer geeigneten Lösung
wird diese mit dem Trägermaterial
in Kontakt gebracht, indem sie direkt dem Trägermaterial zugesetzt wird.
Wenn teilchenförmige
Träger
in der Erfindung verwendet werden, sollte genügend Reagenslösung zugesetzt
werden, um eine verarbeitbare Masse zu ergeben, so dass ein homogenes
Mischen unter Anwendung einer Spatel möglich wird. Die Konzentration
der Lösung
muß daher
angepasst werden, um diesen Zustand zu erreichen, sowie auch sicherzustellen,
dass genügend
Reagens für
eine Reaktion mit der erwarteten Maximalmenge an AA im Testgas zur
Verfügung
steht.
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Zur
Vervollständigung
des Beschichtungsvorganges wird ein Trocknungsschritt vorgenommen,
um das Lösungsmittel
abzutrennen. Die bevorzugte Trocknungsmethode ist das Vakuumtrocknen,
weil für
das Trocknen eine tiefere Temperatur angewandt werden kann, verglichen
mit einem Trocknen unter dem umgebenden Atmosphärendruck. Dies minimiert das
Risiko eines thermischen Abbaus des Reagens und verhütet eine
potentielle Verunreinigung aus der Luft. Ein Lufttrocknen in Verbindung
mit einem Erhitzen kann ebenfalls angewandt werden, vorausgesetzt,
dass die Luft nicht mit Carbonylverbindungen verunreinigt ist (beispielsweise
Aldehyde und Ketone), die mit dem Reagens reagieren würden. In
alternativer Weise kann ein sauberer Strom eines getrockneten Gases,
wie Stickstoff und gereinigte Luft, zum Überdecken des trocknenden Trägermaterials
verwendet werden, um die Verunreinigung zu vermeiden. Wenngleich
3-Methyl-2-benzothiazolinonhydrazonhydrochlorid
(MBTH) nicht ein Farbprodukt ausbildet, wenn es mit Ketonen und
nicht-aliphatischen Aldehyden reagiert, könnten diese verunreinigenden
Verbindungen, wenn sie in ausreichender Menge vorliegen, das MBTH
erschöpfen
und können
die vollständige
Entwicklung von Farbe beeinträchtigen.
Anderseits reagieren andere stickstoffhältige Verbindungen mit MBTH
zur Ausbildung von blauen oder grünen Chromogenen und sollten
ebenfalls vermieden werden: Anilin, N-Alkylaniline, N,N-Dialkylanilin, Diarylamine,
Indole, Carbazole und Phenothiazine.
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Die
Teilchen sollten getrocknet werden, bis keine Klumpen ersichtlich
sind und die Teilchen frei fließend
sind. Es gibt mehrere Wege, während
des Trocknens Wärme
zuzuführen,
einschließlich
Vakuumofen, Wasserbad, Heizband, Heizmantel, Heizblock, Infrarotlampe
und Mikrowelle. Vorzugsweise wird ein durchsichtiger Behälter, wie
einer aus Glas, zum Trocknen der Teilchen verwendet, so dass eine
visuelle Inspektion des Trockungsausmaßes möglich ist, ohne das Vakuum
aufzuheben. Abhängig
von der Menge an zugesetzter Reagenslösung, von der Teilchengröße des Trägermaterials
und von der angewandten Trocknungsanordnung kann die Trocknungszeit
von Minuten bis Stunden variieren. Um ein wirksameres Trocknen zu
ergeben, können
die Teilchen während
des Trocknens in Bewegung gehalten werden.
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Nach
dem Trocknen werden die mit dem Reagens bedeckten Trägermaterialien
auf einen Klebestreifen als Überzug
aufgebracht, wodurch eine große
Oberfläche
für ein
Reagieren mit dem Aldehyddampf geschaffen wird, was zu einem Optimieren
der Testempfindlichkeit und zu einem Verringern der Testdauer beiträgt. Es kann
ein doppelseitiges Klebeband verwendet werden, so dass auf einer
Seite das Band mit dem Reagensträger
bedeckt wird, während
die andere Oberfläche
an einen Kunststoffstreifenhandgriff für ein bequemes Handhaben des
Teststreifens gebunden wird.
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Im
Schritt (3) des AA-Bestimmungsverfahrens wird der Aldehydindikator,
der mit dem im Schritt (2) extrahierten AA reagiert hat, weiter
mit einer zweiten Reagenslösung
umgesetzt, um ein detektierbares Resultat zu ergeben, wie die Ausbildung
eines Farb- oder Fluoreszenzproduktes auf dem Streifen. Wenn ein
ausreichendes Volumen der Lösung
verwendet wird, kann die Lösung
weiterhin als ein Lösungsmittel
zum Auflösen des
Produktes zur Ausbildung einer homogenen Lösung wirken.
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Die 2 zeigt
eine Ausführungsform
der Erfindung, um zu veranschaulichen, wie der Streifen zum Testen
auf AA in einem Polymerteil, beispielsweise einem PET-Vorformling,
verwendet werden kann. Die Verschlusskappe 16 ist luftdicht
auf einen Vorformling 12 aufgesetzt, um einen hermetisch
abgeschlossenen Kopfraum 20 (ergänze 20, um anzugeben, wo sich
der Vorformling-Kopfraum befindet) auszubilden, in den AA hineinextrahiert
wird. Der Indikatorstreifen 18 innerhalb des Vorformlings
ist mit einem daran anhaftenden Indikator 14 dargestellt,
auf den seinerseits die mit dem Reagens bedeckten Teilchen aufgetragen
worden sind. Nach dem Reagieren mit AA im Vorformling-Kopfraum 20 wird
der Indikatorstreifen aus dem Vorformling entnommen und in eine
Oxidationsmittellösung,
Eisen(III)chlorid eingetaucht, um ein Chromogen auszubilden, das
in Wasser unter Bildung einer farbigen Lösung leicht löslich ist.
Andere Oxidationsmittel, die geeignet sein können, sind Kalium-Eisen(III)cyanid,
Bleitetraacetat und Perjodsäure.
Bei Raumtemperatur (~ 22°C)
wird ein optisch unterscheidbares Farbresultat in weniger als 15
Minuten nach dem Eintauchen des Streifens in die Eisen(III)chloridlösung ausgebildet.
Ohne Rühren
vertieft sich jedoch die Farbintensität der Lösung im Verlauf der Zeit und
erreicht ein Sättigungsausmaß nach 30
Minuten. Die zum Erreichen der Endfärbung benötigte Zeit kann durch Rühren unter
Anwendung eines Schüttlers,
Mischers, Rotators, Magnetrühres
oder durch Erhitzen in Wasser/Ultraschallbädern verkürzt werden.
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Im
Schritt (4) des Verfahrens wird das erhaltene Resultat visuell festgestellt
oder instrumentell unter Anwendung von Strahlungsmeßvorrichtungen
ausgewertet, wie Colorimeter, Spektrophotometer, Fluorimeter, Strahlungszähler und
dergleichen. Für
ein visuell feststellbares Farbergebnis kann die Menge an ermitteltem Aldehyd
durch Vergleichen des Ergebnisses mit Standardlösungen oder einer Karte zum
Korrelieren mit einer gewünschten
Einheit (beispielsweise Konzentration, Ge wicht, Äquivalenteinheit usw.) bestimmt
werden. Wenn eine elektronische Einheit zur Auswertung der Ergebnisse
verwendet wird, kann in ähnlicher
Weise eine Eichkurve verwendet werden. Die Meßmethoden können weiterhin grob in zwei
Kategorien unterteilt werden: (1) Transmissionsmessung der das gelöste Aldehydreagens
enthaltenden Lösung
und (2) Direktmessung der Reflexion des auf dem Indikator ausgebildeten
Produktes. Die Transmissionsmethode führt eher zu einem größeren Strahlungssignal,
da die Emission über
die gesamte Tiefe der Flüssigkeitsprobe
gemessen wird. Darüber
hinaus kann durch Erhöhen
der Pfadlänge
der Phiole/Küvette
während
der Messung die Testempfindlichkeit gesteigert werden. Umgekehrt
mißt die
Reflexionsmethode nur die Emission von der Teststreifenoberfläche, was
ihre Anwendung auf Situationen beschränken kann, wo die Aldehydkonzentration
des Testgases hoch ist oder wenn qualitative oder halbquantitative
Ergebnisse angestrebt werden.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird Eisen(III)chlorid als ein bevorzugtes
Oxidationsmittel für
die Ausbildung des chromogenen Produktes verwendet. Die Eisen(III)chloridlösung in
entionisiertem oder destilliertem Wasser weist im Allgemeinen eine
Konzentration von etwa 0,5 bis 3 Gew.% auf. Frisch hergestellt,
hat die Eisen(III)chlordlösung
eine gelbe Farbe. Während
der Lagerung nimmt jedoch die Lösung
nach und nach beim Altern eine bräunlichere Farbe an. Wenngleich
diese Farbänderung
die Wirksamkeit der Lösung
in der Oxidationsreaktion nicht beeinträchtigt, ist es erforderlich,
die Farbe der Eisen(III)chloridlösung
zu stabilisieren, so dass ein gleichbleibender Farbton bei der Oxidationsreaktion
entwickelt wird. Dies ist besonders wichtig in halbquantitativen
Tests, wo die reagierten Lösungen
mit einer gedruckten Farbkorrelierungskarte verglichen werden müssen. Zum
Stabilisieren der Farbe der Eisen(III)chloridlösung kann eine geeignete Menge
an anorganischer Säure
(beispielsweise Chlorwasserstoffsäure) zu der Lö sung zugesetzt
werden. Abhängig
von der zugesetzten Säuremenge
könnte
die Eisen(III)chloridlösung
auf einen gewünschten Gelbfarbton
stabilisiert werden. Diese Eigenschaft kann ausgenützt werden,
so dass dann, wenn das Chromogen in der Oxidationsreaktion gebildet
wird, die resultierenden blaugrünen
Lösungen
den äußerst wünschenswerten
visuellen Farbkontrast bei unterschiedlichen Aldehydgehalten ergeben.
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Das
AA-Detektionssystem der Erfindung kann in Form eines Testkits in
unterschiedlichen Formaten beigestellt werden. Versuche haben ergeben,
dass die Haltbarkeitsdauer der mit MBTH hergestellten Indikatorstreifen
durch Feuchtigkeit und Licht der Lagerungsumgebung beeinträchtigt wird.
Zur Erzielung einer optimalen Haltbarkeitsdauer können daher
die Indikatorstreifen einzeln in laminierter Aluminiumfolie oder
in anderen opaken, eine hohe Wasserundurchlässigkeit aufweisenden Polymerfolien
oder Behältern
verpackt werden. In alternativer Weise können die Teststreifen lose
in einer Glasampulle oder einem Aluminiumkanister mit hoher Feuchtigkeitsbarriere
verpackt werden, die lichtgeschützt
sind. Zur Minimierung der Einwirkung von Feuchtigkeit aus der Luft
auf unbenützte
Streifen ist es wünschenswert,
in die Verpackung ein Trocknungsmittel in Form eines Säckchens
oder anderer Formate einzubringen, um Feuchtigkeit zu beseitigen,
die in die Packung während
des Verpackens, Öffnens
und Wiederverschließens
eintritt. Eine weitere Komponente des Kits würde eine vorbemessene Reagenslösung für die Reaktion
mit dem Aldehyd-reaktiven Reagens zur Ausbildung eines detektierbaren
Ergebnisses sein. Die Reagenslösung
kann in Einwegphiolen, -küvetten,
-röhrchen
und dergleichen eingeschlossen sein. Vorzugsweise sollten diese
Behälter
durchsichtig sein, so dass die gefärbte Lösung unmittelbar in der Phiole
unter Anwendung eines Spektrophotometers ausgemessen werden kann oder
mit einer Eichkurve verglichen werden kann, ohne die Lösung in
einen zweiten Behälter
trans ferieren zu müssen.
Dies trägt
auch dazu bei, etwaige Fehler infolge eines ungenauen Transfers
der Lösung
zu minimieren.
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Eine
weitere Komponente des Testkits ist ein Verschluß. Der Verschluß kann eine
Kappe zur Anwendung auf einem Vorformling oder einer Flasche zur
Ausbildung eines luftdichten Raumes sein. In alternativer Weise
kann der Verschluß ein
luftdichter Behälter
zur Aufnahme des Vorformlings oder der Flasche sein.
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Ohne
eine weitere ausführliche
Darstellung wird angenommen, dass der Fachmann, unter Heranziehung
der vorstehenden Beschreibung, die vorliegende Erfindung in ihrem
vollen Ausmaß reproduzieren
und gebrauchen kann. Die anschließenden bevorzugten Ausführungsformen
sollen daher die Erfindung erläutern und
sollten in keiner Weise den Umfang der hier beschriebenen und beanspruchten
Erfindung beschränken.
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BEISPIEL 1
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Dieses
Beispiel gibt an, wie der AA-Indikator unter Verwendung von Aluminiumoxid
als ein Trägermaterial
hergestellt werden kann. 3-Methyl-2-benzothiazolinonhydrazonhydrochloridmonohydrat
(MBTH) und Eisen(III)chloridhexahydrat wurden von Aldrich Chemical
Corporation (Milwaukee, WI) gekauft und ohne weitere Reinigung angewendet.
Teilchenförmiges
Aluminiumoxid wurde von Fisher Scientific Ltd. (Nepean, ON) mit
einer mesh-Größe von 80-200
erhalten.
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Eine
0,05 g-Probe von MBTH-HCl wurde genau in eine saubere Glasphiole
eingewogen und dann mit 6 ml entionisiertem destilliertem Wasser
versetzt. Der Inhalt wurde gerührt,
bis das MBTH-HCl vollständig
gelöst
war und eine 0,83 %ige (Gewicht/Volumen) Lösung ausbildete. In ein weiteres
50 ml Glasröhrchen
mit Rundboden und 1,5 cm Innendurchmesser wurde eine 3,5 g-Probe
von Aluminiumoxidteilchen genau eingewogen. Das Glasrohr hatte ein
mit einem Gewinde versehenes Ende, so dass eine Kappe, die mit einem
an eine Vakuumpumpe angeschlossenen Schlauch ausgerüstet war,
aufgeschraubt werden kann, um eine Vakuumumgebung zu schaffen. Zu
dem Aluminiumoxid wurden 3 ml der MBTH-Lösung zugesetzt und gründlich mit einem
Rührer
gemischt, um sicherzustellen, dass sämtliche Aluminiumoxidteilchen
mit der MBTH-Lösung
benetzt waren. Das Glasrohr wurde dann mit der Kappe verschlossen
und die Kopfraumluft wurde vorsichtig evakuiert, um ein übermäßiges Sieden
zu vermeiden, indem das Ventil in der Vakuumleitung langsam geöffnet wurde.
Das Glasrohr wurde dann in einem Heizblock erwärmt, der eine Stunde lang auf
40°C eingestellt
wurde, um das Wasser zu beseitigen. Ab und zu wurde der Inhalt des
Glasrohres bewegt und angestoßen,
um Klumpen des Inhalts aufzubrechen. Am Ende des Erwärmens sollte
das Aluminiumoxid nicht klebend sein, ohne sichtbare Klumpen. Zur
Herstellung des Indikatorstreifens wurde ein 30 cm langes, 9 mm
breites Klebeband (3M, St. Paul, MN) abgeschnitten und auf ein sauberes
Stück Papier
aufgelegt, mit der Klebeseite nach oben. Das MBTH-bedeckte Aluminiumoxid
wurde grob auf die Klebefläche
ausgebreitet und dann mit Hilfe einer Spatel fein verteilt. Um eine
korrekte Verankerung des bedeckten Aluminiumoxids an der Klebeschicht
und eine vollständige
Oberflächenbedeckung
auf dem Band mit dem Aluminiumoxid sicherzustellen, wurde das Band umgedreht
und leicht längs
des Bandes gegen eine dünne
Schicht aus MBTH-überzogenem
Aluminiumoxid gedrückt,
das auf dem Papier ausgebreitet war. Überschüssige Aluminiumoxidteilchen
wurden abgeschüttelt. Zum
Inspizieren der Oberflächenbedeckung
des Bandes wurde das Band gegen einen beleuchteten Hintergrund gehalten;
ein gut bedecktes Band sollte opak und homogen im Aussehen sein,
wogegen ein schlecht bedecktes Band durchsichtige Flecken aufweisen
würde.
Die durchscheinenden Bereiche können
weiter "nachgebessert" werden, indem zusätzliches
beschichtetes Aluminiumoxid aufgetragen wird. Das bedeckte Band
wurde zu Steifen von 6 mm × 10
mm Größe geschnitten
und in einer luftdichten, lichtgeschütz ten Glasphiole, die ein Trocknungsmittel
(Drierite, W.A. Hammond Drierite Co. Ltd., Xenia, OH) enthielt,
bis zum Gebrauch gelagert.
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BEISPIEL 2
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Die
Indikatorstreifen, hergestellt wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden
auf ihre Empfindlichkeit getestet, indem sie in 22 ml hermetisch
verschlossenen Glasphiolen der Einwirkung von AA ausgesetzt wurden.
In die Phiolen wurde bekannte Mengen an AA injiziert: 0,4 bis 1,5 μl AA-Standard
mit einer Konzentration von 985 mg/l (entsprach 0,4 bis 1,5 μg injizierter
AA-Gesamtmenge).
Die Streifen wurden eine Stunde lang in den Phiolen auf 90°C erhitzt,
wonach sie aus den Phiolen entnommen und in 1,5 ml einer frisch
zubereiteten, 0,63 %igen (Gewicht/Volumen) Lösung von Eisen(III)chloridhexahydrat
getaucht wurden, die in einer Polystyrolküvette enthalten war (Fisher
Scientific Ltd., Nepean, ON; Halbmikromaßstab, 10 mm Pfadlänge). Nach
30 Minuten Reaktionszeit bei Raumtemperatur (23°C) wurden die Absorptionswerte
der erhaltenen Lösungen
unter Anwendung eines Spektrophotometers (Modell USB2000; Ocean
Optics, Inc., Dunedin, FL) gemessen. Wie in 3 dargestellt,
ergaben die Indikatorstreifen in dem getesteten AA-Bereich eine lineare
Absorptionsantwort bei einer Wellenlänge von 600 nm. Visuell lagen
die Lösungen
von einem blassen grünlichen
Blau für
niedrige AA-Konzentrationen bis zu einem tiefen grünlichen
Blau für
Streifen, die mit einer hohen AA-Menge reagiert hatten.
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BEISPIEL 3
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Dieses
Beispiel zeigt, wie die Endfarbe der Eisen(III)chloridlösung zu
einem gewünschten
Farbton durch Anwendung einer anorganischen Säure verändert werden kann.
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0,25
g Eisen(III)chloridhexahydrat wurden in 40 ml entionisiertem destilliertem
Wasser aufgelöst,
um eine 23 mM Eisen(III)chloridlösung
auszubilden. 92,5 μl
Chlorwasserstoffsäure
(37,5 %ig) wurden zugesetzt. Vor der Säurezugabe hatte die Eisen(III)chloridlösung eine
gelbe Farbe. Nach Zusetzen der Säure
nahm die Lösung
eine blassgelbe Färbung
an, die stabil ist gegenüber
einer Langzeitlagerung. Im Gegensatz dazu veränderte sich die Eisen(III)chloridlösung, die
nicht mit der Säure
angesäuert
worden war, nach und nach zu einer bräunlichen Lösung.
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Die
Eisen(III)chloridlösungen,
zubereitet wie sie waren, wurden mit den Indikatorstreifen, hergestellt wie
in Beispiel 1 beschrieben, unter Anwendung der gleichen Vorgangsweisen
getestet, wie in Beispiel 2 ausgeführt wurde. Die Farben der reagierten
Eisen(III)chloridlösungen
nach der Oxidationsreaktion sind in Tabelle 2 zusammengefaßt.
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Tabelle
2: Auswirkung des Alterns und von Chlorwasserstoffsäure auf
die Farbe der Endlösung
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Aus
Tabelle 2 ist ersichtlich, dass durch Zusetzen von Chlorwasserstoffsäure zu der
Eisen(III)chloridlösung
die reagierte Lösung
unterschiedliche Farbschattierungen aufweisen kann. Darüber hinaus
wurde mit der zugesetzten Säure
die Eisen(III)chloridlösung
auf eine blassgelbe Farbe stabili siert, und somit zeigte die resultierende
reagierte Lösung
einen bleibenden blauen Farbton, unabhängig von der Alterungszeit.
Diese Vorgangsweise kann insbesondere für den halbquantitativen Test
zum Stabilisieren der Farbe der Eisen(III)chloridlösung verwendet
werden, so dass am Testende ein bleibender Farbton zum Vergleich
mit einer Farbkorrelierungskurve erhalten werden konnte.
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BEISPIEL 4
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Dieses
Beispiel beschreibt ein Verfahren zum Detektieren von AA in PET-Vorformlingen,
beruhend auf dem in der vorliegenden Erfindung entwickelten AA-Indikator.
In einer Produktionsanlage werden die Vorformlinge typisch zu vorbestimmten
Zeitintervallen zur Probe gezogen, um sicherzustellen, dass die
AA-Gehalte innerhalb
der Spezifikation bleiben. Zur Veranschaulichung, wie die gegenständliche
Erfindung zum Detektieren von AA-Gehalten in Vorformlingen verwendet
werden kann, wurden Vorformlinge unter Anwendung unterschiedlicher
Spritzgießzykluszeiten
hergestellt, um Vorformlinge mit fünf verschiedenen AA-Gehalten
zu ergeben.
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Die
Vorformlinge wurden mit einem sauberen Stickstoffstrom gespült, um eine
mögliche
Verunreinigung von AA aus der Luft in der Spritzgießproduktionsumgebung
zu vermeiden. Ein Indikatorstreifen, hergestellt wie in Beispiel
1 beschrieben, wurde in jeden Vorformling eingebracht, worauf dieser
mit einer Kappe verschlossen wurde, um einen hermetisch abgedichteten
Kopfraum in dem Vorformling zu schaffen, wie in 2 dargestellt.
Wie aus 4 ersichtlich, wurden dann die
verschlossenen Vorformlinge stehend auf einen mit Löchern versehenen
Deckel 22 aus rostfreiem Stahl derart aufgesetzt, dass
der Stützkragen 24 der
Vorformlinge auf dem Deckel aufruhte. Die Vorformlinge wurden dann
in ein thermostatisiertes Wasserbad 26 eingetaucht, das
auf 90°C äquilibriertes
erhitztes Wasser 28 bis zu einem Wasserniveau 30 gerade
unterhalb des Schulterstützkragenbereiches
enthielt, um eine Deformation des Verschlusses zu vermeiden. Die
Vorformlinge wurden derart positioniert, dass genügend Abstand
für ein
freies Zirkulieren des erhitzten Fluids durch das Bad verfügbar war,
um ein gleichmäßiges Erwärmen sämtlicher
Vorformlinge zu erreichen. Die Vorformlinge wurden eine Stunde lang
in dem Wasserbad erwärmen
gelassen, damit der AA in den Kopfraum diffundieren konnte. Nach dem
Erhitzen wurden die Vorformlinge aus dem Wasserbad entnommen und
der jeweilige Teststreifen, der mit dem AA im Vorformling-Kopfraum während des
Erhitzens reagiert hatte, wurde entnommen und in 0,8 ml einer frisch
bereiteten, 0,63 %igen (Gewicht/Volumen) Eisen(III)chloridlösung getaucht,
die in einer Einweg-Polystyrolküvette
enthalten war. Zu der Eisen(III)chloridlösung wurde auch ein zweiter,
nicht reagierter Teststreifen zugesetzt, um sicherzustellen, dass
für die
Umsetzung ein MBTH-Überschuß verfügbar war.
Die Streifen wurden in. der Eisen(III)chloridlösung 30 Minuten lang unter
gelegentlichem Herumwirbeln reagieren gelassen. Unter Anwendung
eines Spektrophotometers wurden die Absorptionswerte der erhaltenen
Lösungen
bei 600 nm Wellenlänge
bestimmt. Das Eichen des Spektrophotometers erfolgte durch Testen
der Indikatorstreifen unter den gleichen Bedingungen in leeren Glasphiolen,
die mit bekannten Mengen von AA-Standard dosiert worden waren.
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Zum
Korrelieren des Ergebnisses mit dem konventionellen GPAA-Wert wurde ein zweiter
Satz von Vorformlingen, hergestellt unter genau den gleichen Bedingungen
wie für
die vorstehend erwähnten
Vorformling-Formgebungszyklen, nach den GPAA-Testprotokollen getestet. Die Vorformlinge
wurden zunächst
in flüssigem
Stickstoff abgekühlt
und in einer Mühle
zu einem Pulver gemahlen. Das Pulver wurde durch ein Sieb mit einer
Maschengröße von 1
mm gesiebt und dann genau (0,25 g) in eine luftdichte 22 ml-Kopfraumphiole
eingewogen. Die Phiole wurde mit einer Kappe verschlossen und 60
Minuten lang in einem Autosampler (Hp7694 Headspace Sampler, Agilent
Technologies, Inc., Wilmington, DE) der an einen Gaschromatographen
(6850 Series GC System, Agilent Technologies, Inc., Wilmington,
DE) gekuppelt war, auf 145°C
erhitzt. Nach dem Erhitzungsvorgang wurde der in den Phiolenkopfraum
diffundierte AA zur Probe gezogen und gaschromatographisch analysiert.
Die Eichung der GC-Antwort
erfolgte durch Injizieren bekannter Mengen des AA-Standards in den
Phiolenkopfraum und Testen der Phiolen unter den gleichen Bedingungen
wie für
die gemahlenen Proben.
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Wie
aus 5 ersichtlich, besteht eine stark lineare Korrelation
zwischen den beiden Testmethoden, mit einem Determinationskoeffizienten
von > 0,98. Dies zeigt,
dass durch Anwendung des Indikatorstreifens in Verbindung mit der
zuvor erwähnten
Vorformling-Kopfraummethode es möglich
ist, den GPAA-Wert
genau vorherzusagen, ohne die GPAA-Methode auszuführen. Sobald
die Korrelationsbeziehung (ähnlich
zu 5) erstellt ist, kann der Indikator zum Überwachen
des AA-Gehaltes in Vorformlingen während der Produktion herangezogen
werden. Wenn beispielsweise gefunden wird, dass 2,5 μg AA mit
dem Indikator umgesetzt wurden, würde der Vorformling, beruhend
auf dem Korrelationsgraph in 5, eine äquivalente
Menge von 13 ppm AA enthalten, wenn der Test unter Anwendung der
Methode mit dem gemahlenen Extrudat ausgeführt wird. Zu bemerken ist,
dass, zum Unterschied nach der Methode mit dem gemahlenen Extrudat,
die nach der vorliegenden Indikatormethode detektierte AA-Menge,
somit die in 5 dargestellt Beziehung, von
der Größe und Form
des Vorformlings abhängt.
Durch Normalisieren der Ergebnisse auf die Einheit der Innenoberfläche des Vorformlings
kann es möglich
sein, eine generelle Beziehung abzuleiten, die zum Korrelieren der
AA-Werte für Vorformlinge
unterschiedlicher Größe herangezogen
werden kann.