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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf eine Gleitvorrichtung, die
sich zwischen einer Mehrzahl von Elementen befindet, um eine leichte
Bewegung der Elemente gegeneinander zu ermöglichen, sowie auf ein Gleitelement,
das für
die Gleitvorrichtung verwendet wird.
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Diskussion
des Stands der Technik
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Als
ein Beispiel für
das Gleitelement offenbart die JP-A 60-22080 eine Taumelscheibe
und einen Schuh eines Taumelscheibenverdichters, bei dem die Taumelscheibe
und/oder der Schuh eine Feststoffschmiermittelschicht hat, die ein
Feststoffschmiermittel und ein Duroplastharz umfasst, mit dem Teilchen
des Feststoffschmiermittels zusammengehalten werden. Beispiele für das Feststoffschmiermittel
sind Molybdändisulfid,
Wolframdisulfid, Grafit, Bornitrid und Fluorharz, während Beispiele
für das
Duroplastharz Phenolharz, Epoxidharz, Furanharz, Harnstoffharz,
Polyamidimidharz und ungesättigter
Polyester sind. Die JP-A-8-199327 offenbart
eine aus einem Eisenwerkstoff oder Aluminiumwerkstoff geformte Taumelscheibe.
Die Taumelscheibe ist auf ihrer Oberfläche in dieser Reihenfolge von
einer harten Schicht und einer weichen Schicht überzogen. Die harte Schicht
wird durch Aufsprühen
eines Werkstoffs auf Kupferbasis oder Aluminiumbasis gebildet, während die
weiche Schicht durch einen Überzug
aus Blei, Zinn oder Blei-Zinn oder eine Beschichtung aus Polytetrafluorethylen,
Molybdändisulfid
oder Molybdändisulfid-Grafit gebildet wird.
Ein weiteres Beispiel eines Gleitelements ist in der
US 6,305,847 offenbart.
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KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Jedes
der in den oben angegebenen Veröffentlichungen
offenbarte Gleitelement hat gute Eigenschaften. Da jedoch von verschiedenen
Vorrichtungen, in denen das Gleitelement eingebaut wird, eine geringere Größe und ein
geringeres Gewicht sowie ein besseres Leistungsvermögen verlangt
werden, muss das Gleitelement unter schwereren oder härteren Lastbedingungen
arbeiten. Daher besteht Entwicklungsbedarf für ein Gleitelement mit besseren
Eigenschaften. In den ausführlichen
Studien, die von den Erfindern vorgenommen wurden, um diesen Bedarf
zu decken, stellte sich heraus, dass ein Gleitelement mit einer
Gleitschicht, die eine verhältnismäßig große Menge
Polytetrafluorethylen enthält,
unter beispielsweise Hochlastbedingungen, bei denen ein Taumelscheibenverdichter
in einem ungeschmierten Zustand (trockenen Zustand) betrieben wird, eine
hervorragende Beständigkeit
gegen Festfraß und
Verschleiß zeigen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Gleitvorrichtung
und ein Gleitelement zur Verfügung
zu stellen, die unter Hochlastbedingungen eine hervorragende Beständigkeit
gegen Festfraß und
Verschleiß zeigt.
Die Aufgabe kann durch eine der folgenden Erfindungsformen erreicht
werden, die jeweils zum leichteren Verständnis der Erfindung wie die beigefügten Ansprüche nummeriert
sind und gegebenenfalls von einer anderen Form oder anderen Formen abhängen, um
mögliche
Kombinationen an Elementen oder technischen Merkmalen der Erfindung
anzugeben und zu verdeutlichen. Es versteht sich, dass die Erfindung
nicht auf die technischen Merkmale oder irgendwelche Kombinationen
von ihnen beschränkt
ist, die allein aus Gründen
der Veranschaulichung beschrieben werden. Es versteht sich auch,
dass die mehreren Elemente oder Merkmale, die bei einer der folgenden
Erfindungsformen enthalten sind, nicht unbedingt alle zusammen vorgesehen
sein müssen
und die Erfindung auch ohne einige der Elemente oder Merkmale ausgeführt werden
kann, die im Zusammenhang mit dieser Form beschrieben werden. Die
Erfindung stellt sich daher wie in Anspruch 1 angegeben dar.
- (1) Gleitelement mit mindestens einer Gleitschicht,
die ein Feststoffschmiermittel und mindestens ein Duroplastharz
umfasst, mit dem Teilchen des Feststoffschmiermittels zusammengehalten
werden, wobei das Feststoffschmiermittel 10–40 Vol.-% Polytetrafluorethylen
umfasst.
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Das
Gleitelement mit der Gleitschicht, die eine verhältnismäßig große Menge Polytetrafluorethylen enthält, zeigt
unter sehr harten Gleitbedingungen oder Hochlastbedingungen, bei
denen der Schmierstoff nicht oder äußerst unzureichend vorhanden
ist, eine hervorragende Beständigkeit
gegenüber
Festfraß und
Verschleiß.
Dementsprechend eignet sich das wie oben beschrieben aufgebaute
Gleitelement für
eine Gleitvorrichtung, die unter den harten Gleitbedingungen oder
Hochlastbedingungen betrieben wird. Dieses Gleitelement wird zum
Beispiel für
eine Gleitvorrichtung eines Verdichters, für ein Universalgleitlager oder
für einen Gleitabschnitt
zwischen einem Kolben und einem Zylinderblock in einem Motor verwendet.
- (2) Gleitelement gemäß der obigen Form (1), bei
dem das Feststoffschmiermittel nicht weniger als 14 Vol.-% Polytetrafluorethylen
umfasst.
- (3) Gleitelement gemäß der obigen
Form (2), bei dem das Feststoffschmiermittel nicht weniger als 18 Vol.-%
Polytetrafluorethylen umfasst.
- (4) Gleitelement gemäß einer
der obigen Formen (1)–(3),
bei dem das Feststoffschmiermittel außerdem 5–30 Vol.-% Molybdändisulfid
umfasst.
Wenn das Feststoffschmiermittel außerdem Molybdändisulfid
umfasst, zeigt das Gleitelement vorteilhafter Weise noch bessere
Gleiteigenschaften. Das Molybdändisulfid
ist im Feststoffschmiermittel vorzugsweise in einer Menge von nicht
weniger als 7 Vol.-%, besser noch in einer Menge von nicht weniger
als 15 Vol.-% enthalten.
- (5) Gleitelement gemäß einer
der obigen Formen (1)–(4),
bei dem das mindestens eine Duroplastharz Polyamidimid als Hauptbestandteil
umfasst.
Als Duroplastharz wird zum Beispiel vorzugsweise Phenolharz,
Epoxidharz, Furanharz, Harnstoffharz oder ungesättigter Polyester eingesetzt.
Besonders zu bevorzugen ist Polyamidimidharz.
- (6) Gleitvorrichtung mit:
mindestens einem ersten Gleitelement,
das jeweils mindestens eine Gleitschicht enthält, die ein Feststoffschmiermittel
und mindestens ein Duroplastharz umfasst, mit dem Teilchen des Feststoffschmiermittels
zusammengehalten werden, wobei das Feststoffschmiermittel 10–40 Vol.-%
Polytetrafluorethylen umfasst; und
mindestens einem zweiten
Gleitelement, das mit einer Zusammensetzung auf Nickelbasis überzogen
ist; und
wobei das mindestens eine erste Gleitelement und das
mindestens eine zweite Gleitelement gegeneinander gleiten.
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Wenn
das Gleitelement mit der Gleitschicht, die eine verhältnismäßig große Menge
an Polytetrafluorethylen enthält,
auf einem Element gleitet, das mit einem Überzug auf Nickelbasis bedeckt
ist, zeigt dieses Gleitelement einen deutlich höheren Grad an Festfraßbeständigkeit
und Verschleißbeständigkeit
als die andere Gleitelementart, die anstelle des Polytetrafluorethylens
eine verhältnismäßig große Menge
Molybdändisulfid enthält. Jedes
der Merkmale gemäß den oben
beschriebenen Formen (2)–(5)
ist auch bei der Gleitvorrichtung gemäß dieser Form (6) anwendbar.
- (7) Gleitvorrichtung gemäß der obigen Form (6), bei
der das mindestens eine zweite Gleitelement einen Grundkörper hat,
der aus einer Aluminiumlegierung gebildet ist und mit der Zusammensetzung
auf Nickelbasis überzogen
ist.
- (8) Gleitvorrichtung gemäß der obigen
Form (6) oder (7), bei der das mindestens eine zweite Gleitelement mit
einem stromlosen Überzug
aus der Zusammensetzung auf Nickelbasis überzogen ist.
- (9) Gleitvorrichtung gemäß einer
der obigen Formen (6)–(8),
bei der das mindestens eine zweite Gleitelement mit mindestens einem Überzugfilm
auf Nickelbasis überzogen
ist, der aus der Zusammensetzung auf Nickelbasis gebildet ist und
der aus einem Ni-P-Film, einem Ni-B-Film, einem Ni-P-B-W-Film und
einem Ni-P-B-Film ausgewählt
ist.
- (10) Gleitvorrichtung gemäß einer
der obigen Formen (6)–(9),
bei der die Gleitvorrichtung für
einen Verdichter eingesetzt wird.
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In
einem Verdichter, wie etwa einem Kühlmittelgasverdichter für ein Kraftfahrzeug,
ist das Schmiermittel in dem unter Druck stehenden Kühlmittelgas
in Form eines Nebels eingemischt, sodass das Gleitelement durch
den im unter Druck stehenden Kühlmittelgas
enthaltenen Schmiermittelnebel geschmiert wird. Wenn diese Verdichterbauart
nach einer verhältnismäßig langen
Unterbrechung erneut gestartet wird, arbeitet die Gleitvorrichtung
des Verdichters im Wesentlichen unter Abwesenheit des Schmiermittels.
In diesem Fall tendiert das Gleitelement zum Festfraß. Das Gleitelement
zeigt mit zunehmender Menge des in seiner Gleitschicht enthaltenen
Feststoffschmiermittels eine höhere
Beständigkeit
gegenüber
Festfraß.
Die Erhöhung
der Feststoffschmiermittelmenge senkt jedoch ungewünschter
Weise die Verschleißbeständigkeit
des Gleitelements. Das vorgeschlagene Gleitelement, dessen Gleitschicht
eine verhältnismäßig große Menge
Polytetrafluorethylen enthält,
zeigt dagegen einen hohen Grad an Festfraßbeständigkeit und Verschleißbeständigkeit. Die
Erfindung lässt
sich vorzugsweise bei Gleitvorrichtungen verschiedener Verdichterbauarten
anwenden, zum Beispiel bei Flügeln
und einem Rotor oder Flügeln
und Seitenplatten eines Flügelradverdichters,
bei den zwei Schrauben eines Schraubenverdichters, bei Schuhen und
einer Taumelscheibe eines Taumelscheibenverdichters usw.
- (11) Gleitvorrichtung gemäß der obigen Form (10), bei
der der Verdichter einer Taumelscheibenbauart entspricht und die
Gleitvorrichtung als das mindestens eine erste Gleitelement eine
Taumelscheibe und jeweils als das mindestens eine zweite Gleitelement
Schuhe zum Gleiten auf der Taumelscheibe umfasst.
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Die
Taumelscheibe ist im Allgemeinen aus einem Eisenwerkstoff, insbesondere
Gusseisen geformt.
- (12) Gleitvorrichtung gemäß einer
der obigen Form (6)–(11),
bei der das mindestens eine erste Gleitelement einen eisenhaltigen
Grundkörper
hat und die mindestens eine Gleitschicht auf dem eisenhaltigen Grundkörper ausgebildet
ist.
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KURZBESCHREIBUG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
obigen und weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung
sowie ihre technische und industrielle Bedeutung erschließt sich
besser noch aus der folgenden ausführlichen Beschreibung eines
derzeit bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung, die im Zusammenhang mit den beigefügten Zeichnungen
zu lesen ist, die Folgendes zeigen:
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1 eine
Seitenansicht auf einen Taumelscheibenverdichter, der mit einer
Taumelscheibe und Schuhen ausgestattet ist, die eine Gleitvorrichtung
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung darstellen;
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2 im
Schnitt eine vergrößerte Seitenansicht
des Schuhs und eines Abschnitts der Taumelscheibe; und
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3 im
Schnitt eine Seitenansicht, die schematisch eine Prüfvorrichtung
zeigt, die bei der Untersuchung der Gleiteigenschaften der Taumelscheibe
und des Schuhs verwendet wurde.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DES BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
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Unter
Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen wird ein derzeit bevorzugtes Ausführungsbeispiel dieser Erfindung
beschrieben, das bei einem Taumelscheibenverdichter Anwendung findet,
der für
ein Klimatisierungssystem eines Kraftfahrzeugs eingesetzt wird und
dazu ausgelegt ist, ein Kühlmittel
zu verdichten. In 1 ist zunächst ein Verdichter der Taumelscheibenbauart
gezeigt. In 1 bezeichnet die Bezugszahl 10 einen
Zylinderblock mit einer Vielzahl von Zylinderbohrungen 12,
die so in seiner Axialrichtung ausgebildet sind, dass sie entlang
eines Kreises angeordnet sind, dessen Mitte auf der Mittellinie
des Zylinderblocks 10 liegt. In den jeweiligen Zylinderbohrungen 12 sind
allgemein mit 14 bezeichnete Einzelkopfkolben (im Folgenden
einfach als „Kolben 14" bezeichnet) aufgenommen,
sodass sie sich hin und her bewegen können. An einer der axial entgegen
gesetzten Endflächen
des Zylinderblocks 10 (der linken Endfläche in 1, die als „vordere Endfläche" bezeichnet wird)
ist ein Frontgehäuse 16 angebracht.
An der anderen Endfläche
(der rechten Endfläche
in 1, die als „hintere
Endfläche" bezeichnet wird)
ist über
eine Ventilplatte 20 ein Rückgehäuse 18 angebracht.
Das Frontgehäuse 16,
das Rückgehäuse 18 und
der Zylinderblock 10 arbeiten so zusammen, dass sie einen
Gehäuseaufbau
des Taumelscheibenverdichters bilden. Das Rückgehäuse 18 und die Ventilplatte 20 arbeiten
so zusammen, dass sie eine Ansaugkammer 22 und eine Abgabekammer 24 definieren,
die über
einen Einlass 26 bzw. einen Auslass 28 mit einem
(nicht gezeigten) Kühlkreis
verbunden sind. Die Ventilplatte 20 hat Ansaugöffnungen 32,
Ansaugventile 34, Abgabeöffnungen 36 und Abgabeventile 38.
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In
dem Zylinderblock 10 und dem Frontgehäuse 16 ist eine drehbare
Antriebswelle 50 so angeordnet, dass ihre Drehachse an
der Mittellinie des Zylinderblocks 10 ausgerichtet ist.
Die Antriebswelle 50 wird an ihren entgegen gesetzten Endabschnitten
jeweils über
entsprechende Lager durch das Frontgehäuse 16 bzw. den Zylinderblock 10 abgestützt, sodass
sich die Antriebswelle 50 bezüglich des Frontgehäuses 16 und
des Zylinderblocks 10 drehen kann. In einem zentralen Abschnitt
des Zylinderblocks 10 ist ein zentrales Lagerloch 56 ausgebildet,
in dem sich das Lager befindet, das die Antriebswelle 50 an
ihrem hinteren Endabschnitt abstützt.
Der vordere Endabschnitt der Antriebswelle 50 ist über einen
Kupplungsmechanismus wie eine elektromagnetische Kupplung mit einer
(nicht gezeigten) externen Antriebsquelle in Form eines Kraftfahrzeugmotors verbunden.
Beim Betrieb des Verdichters ist die Antriebswelle 50 durch
den Kupplungsmechanismus mit dem laufenden Fahrzeugmotor verbunden,
sodass sich die Antriebswelle 50 um ihre Achse dreht.
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Die
drehbare Antriebswelle 50 trägt eine Taumelscheibe 60 derart,
dass sich diese bezüglich
der Antriebswelle 50 axial bewegen und neigen kann. Die
Taumelscheibe 60 hat ein zentrales Loch 61, durch
das die Antriebswelle 50 geht. Die Innenabmessung des zentralen
Lochs 61 nimmt in Vertikalrichtung der 1 allmählich vom
axial mittleren Abschnitt zu jedem der axial entgegen gesetzten
Enden zu, wobei die Querschnittform des zentralen Lochs 61 an
jedem der axial entgegen gesetzten Enden länglich ist. An der Antriebswelle 50 ist
ein Drehelement wie ein Drehmomentübertragungselement befestigt,
das über
ein Axiallager 64 mit dem Frontgehäuse 16 in Eingriff
gehalten wird. Die Taumelscheibe 60 dreht sich während der
Drehung der Antriebswelle 50 über einen Gelenk mechanismus 66 mit
der Antriebswelle 50. Der Gelenkmechanismus 66 führt die Taumelscheibe 60 bei
ihrer Axialbewegung und Neigebewegung. Der Gelenkmechanismus 66 umfasst
ein Paar an dem Drehelement 62 befestigter Stützarme 67,
Führungsstifte 69,
die an der Taumelscheibe 60 ausgebildet sind und die gleitfähig mit
in den Stützarmen 67 ausgebildeten
Führungslöchern 68 in
Eingriff stehen, das zentrale Loch 61 der Taumelscheibe 60 und
die Außenumfangsfläche der
Antriebswelle 50.
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Der
oben angesprochene Kolben 14 umfasst einen Eingriffsabschnitt 70,
der mit dem radial äußeren Abschnitt
der Gegenflächen
der Taumelscheibe 60 in Eingriff steht, und einen Kopfabschnitt 72,
der als eine Einheit mit dem Eingriffabschnitt 70 ausgebildet
ist und gleitfähig
in die entsprechende Zylinderbohrung 12 eingepasst ist.
Der Kopfabschnitt 72 des Kolbens 14 ist bei diesem
Ausführungsbeispiel
hohl, wodurch das Gewicht des Kolbens 14 reduziert wird.
Der Kopfabschnitt 72, die Zylinderbohrung 12 und
die Ventilplatte 20 arbeiten miteinander zusammen, sodass
sie eine Druckbeaufschlagungskammer definieren. Der Eingriffsabschnitt 70 steht
mit dem radial äußeren Abschnitt
der Gegenflächen
der Taumelscheibe 60 über
ein Paar teilkugelkopfförmiger
Schuhe 67 in Eingriff. Die Schuhe 76 werden noch
ausführlicher
beschrieben. Der Kolben 14 hat bei diesem Ausführungsbeispiel
an einem der beiden entgegen gesetzten Enden einen einzelnen Kopfabschnitt 72 und
wird auch als Einzelkopfkolben bezeichnet.
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Der
Kolben 14 wird durch die Drehung der Taumelscheibe 60 hin
und her bewegt. Genauer gesagt wird die Drehbewegung der Taumelscheibe 60 über die
Schuhe 76 in eine lineare Hin- und Herbewegung des Kolbens 14 umgewandelt.
Wenn sich der Kolben 14 von seinem oberen Totpunkt zu seinem unteren
Totpunkt bewegt, d.h. wenn sich der Kolben 14 im Ansaughub
befindet, wird ein Kühlmittelgas
in der Ansaugkammer 22 durch die Ansaugöffnung 32 und das
Ansaugventil 34 in die Druckbeaufschlagungskammer der Zylinderbohrung 12 gesaugt.
Wenn sich der Kolben 14 von seinem unteren Totpunkt zu
seinem oberen Totpunkt bewegt, d.h. wenn sich der Kolben 14 im
Verdichtungshub befindet, wird das Kühlmittelgas in der Druckbeaufschlagungskammer
der Zylinderbohrung 12 durch den Kolben 14 mit
Druck beaufschlagt. Das mit Druck beaufschlagte Kühlmittelgas
in der Druckbeaufschlagungskammer wird durch die Abgabeöffnung 36 und
das Abgabeventil 38 in die Abgabekammer 24 abgegeben.
Durch die Verdichtung des Kühlmittelgases
in der Druckbeaufschlagungskammer wirkt auf den Kolben 14 in
Axialrichtung eine Gegenkraft. Diese Verdichtungsgegenkraft wird über den
Kolben 14, die Taumelscheibe 60, das Drehelement 62 und
das Axiallager 64 von dem Frontgehäuse 16 aufgenommen.
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Durch
den Zylinderblock 10 hindurchgehend ist ein Einlasskanal 80 ausgebildet,
um eine Verbindung zwischen der Abgabekammer 24 und einer
Kurbelkammer 86 herzustellen, die zwischen dem Frontgehäuse 16 und
dem Zylinderblock 10 definiert ist. Der Einlasskanal 80 ist
mit einem solenoidbetätigten
Steuerungsventil 90 verbunden, das den Druck in der Kurbelkammer 86 steuern
soll. Das solenoidbetätigte
Steuerungsventil 90 hat eine Solenoidwicklung 92.
Die Menge des an die Solenoidwicklung 92 angelegten elektrischen
Stroms wird abhängig
von der Klimatisierungslast von einer nicht gezeigten Steuerungsvorrichtung,
die vornehmlich von einem Computer gebildet wird, gesteuert.
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Durch
die drehbare Antriebswelle 50 geht ein Ablasskanal 100 hindurch.
Der Ablasskanal 100 öffnet sich
an einem seiner entgegen gesetzten Enden zum zentralen Lagerloch 56 und
an seinem anderen Ende zur Kurbelkammer 86. Das zentrale
Lagerloch 56 steht an seinem Boden über eine Verbindungsöffnung 104 mit
der Ansaugkammer 22 in Verbindung.
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Der
besprochene Taumelscheibenverdichter entspricht einer Bauart mit
variablem Durchsatz. Indem unter Nutzung einer Differenz zwischen
dem Druck in der Abgabekammer 24 als einer Hochdruckquelle
und dem Druck in der Ansaugkammer 22 als einer Niederdruckquelle
der Druck in der Kurbelkammer 86 gesteuert wird, kann die
Differenz zwischen dem Druck in der Druckbeaufschlagungskammer der
Zylinderbohrung 12 und dem Druck in der Kurbelkammer 86 eingestellt
werden, um den Neigungswinkel der Taumelscheibe 60 bezüglich einer
zur Rotationsachse der Antriebswelle 50 senkrechten Ebene
zu ändern
und dadurch die Hin- und Herbewegung (Ansaug- und Verdichtungshub)
des Kolbens 14 zu ändern,
wodurch das Hubvolumen des Verdichters angepasst werden kann. Genauer
gesagt wird die Kurbelkammer 86 durch Erregung und Entregung
der Solenoidwicklung 72 des solenoidbetätigten Steuerungsventils 90 gezielt
mit der Abgabekammer 24 verbunden und von ihr getrennt,
so dass der Druck in der Kurbelkammer 86 gesteuert wird.
Die Taumelscheibenneigungswinkeländerungsvorrichtung
zum Ändern
des Neigungswinkels der Taumelscheibe wird in diesem Ausführungsbeispiel
durch den Gelenkmechanismus 66, die Zylinderbohrungen 12,
den Kolben 14, die Ansaugkammer 22, die Abgabekammer 24,
das zentrale Lagerloch 56, die Kurbelkammer 86,
den Ablasskanal 100, die Verbindungsöffnung 104, die nicht
gezeigte Steuerungsvorrichtung usw. gebildet.
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Der
Zylinderblock 10 und die Kolben 14 sind aus einer
Aluminiumlegierung geformt. Der Kolben 14 ist auf seiner Außenumfangsfläche mit
einem Fluorharzfilm beschichtet, der einen direkten Kontakt der
Aluminiumlegierung des Kolbens 14 mit der Aluminiumlegierung
des Zylinderblocks 10 verhindert, damit dazwischen ein
Festfraß vermieden
wird, und es ermöglicht,
das Spiel zwischen dem Kolben 14 und der Zylinderbohrung 12 zu
minimieren. Für
den Zylinderblock 10, den Kolben 14 und den Beschichtungsfilm
können
auch andere Werkstoffe verwendet werden.
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Der
Endabschnitt des Eingriffabschnitts 70 des Kolbens 14,
der abseits vom Kopfabschnitt 72 liegt, hat einen U-förmigen Querschnitt. Genauer
gesagt hat der Eingriffsabschnitt 70 einen Fußabschnitt 124,
der den Boden der U-Form
definiert, und ein Paar im Großen
und Ganzen paralleler Armabschnitte 120, 122,
die vom Fußabschnitt 124 aus
senkrecht zur Achse des Kolbens 14 verlaufen. Die beiden
entgegensetzten Seitenwände
der U-Form des Eingriffsabschnitts 70 haben jeweils eine
Vertiefung 128, die beide einander gegenüberliegen.
Jede dieser Vertiefungen 128 wird von einer teilkugelförmigen Innenfläche der
Seitenwand definiert. Die teilkugelförmigen Innenflächen der
Vertiefungen 128 befinden sich auf der gleichen Kugelfläche.
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Wie
in 2 gezeigt ist, hat jeder der beiden Schuhe 76 im
Wesentlichen eine Teilkugelkopfform und umfasst eine generell konvexe
teilkugelförmige
Oberfläche 132 und
eine generell flache Oberfläche 138.
Genau genommen ist die flache Oberfläche 138 eine leicht
konvexe gekrümmte
Oberfläche
(zum Beispiel eine konvexe teilkugelförmige Oberfläche mit
deutlich größerem Krümmungsradius)
und hat einen Verjüngungsabschnitt,
der an einem radial äußeren Abschnitt
von ihr ausgebildet ist. Die teilkugelförmige Oberfläche 132 hat einen
zylinderförmigen
Abschnitt, der angrenzend zur flachen Oberfläche 138 ausgebildet
ist.
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Die
Grenze zwischen der konvexen gekrümmten Oberfläche und
dem Verjüngungsabschnitt,
die Grenze zwischen dem Verjüngungsabschnitt
und dem zylinderförmigen
Abschnitt und die Grenze zwischen dem zylinderförmigen Abschnitt und der konvexen
teilkugelförmigen
Oberfläche
sind abgerundet, so dass sie jeweils verschieden kleine Krümmungsradien
haben. Die beiden Schuhe 76 stehen an ihren teilkugelförmigen Oberflächen 132 gleitfähig mit
den teilkugelförmigen
Innenflächen
der Vertiefungen 128 des Kolbens 14 und an ihren
flachen Oberflächen 138 gleitfähig mit
dem radial äußeren Abschnitt
der Gegenflächen
der Taumelscheibe 60, d.h. mit den Gleitflächen 140, 142 der
Taumelscheibe 60, in Eingriff. Die beiden Schuhe 76 sind so
gestaltet, dass sich ihre konvexen teilkugelförmigen Oberflächen 132 auf
der gleichen Kugelfläche
befinden. Mit anderen Worten hat jeder Schuh 76 eine Teilkugelkopfform,
deren Größe um einen
Betrag, der der Hälfte
der Dicke der Taumelscheibe 60 entspricht, kleiner als
eine Halbkugel ist. Die Form des Schuhs ist nicht auf das beschränkt, was
oben beschrieben wurde. So ist zum Beispiel ein Schuh, der für einen
Verdichter einer Bauart mit festem Durchsatz verwendet wird, wünschenswerter
Weise etwas größer als
die Halbkugel, um auch dann eine Verkleinerung der Gleitoberfläche zu verhindern,
wenn der flache Abschnitt des Schuhs verschlissen ist.
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Der
Schuh 76 umfasst einen Grundkörper 146 und Deckschichten
in Form einer ersten harten Schicht 150 und einer zweiten
harten Schicht 152, die in dieser Reihenfolge auf der Außenfläche des
Grundkörpers 146 ausgebildet
sind. Genauer gesagt besteht der Grundkörper 146 des Schuhs 76 aus
einer Aluminiumlegierung (wie etwa A4032 gemäß JIS H 4100), die Aluminium
als Hauptbestandteil und Silizium enthält. Die erste harte Schicht 150 bedeckt
die gesamte Außenfläche des
Grundkörpers 146 des
Schuhs 76, während
die zweite harte Schicht 152 die gesamte Außenfläche der
ersten harten Schicht 150 bedeckt. In 2 sind
die Dicken der ersten und zweiten harten Schicht 150, 152 jeweils
zum leichteren Verständnis übertrieben
dargestellt. Die erste harte Schicht 150 kann durch einen
stromlosen Überzug
einer Zusammensetzung auf Nickelbasis gebildet werden. Für die erste
harte Schicht 150 sorgt beispielsweise ein Überzugsfilm
auf Nickelbasis, der aus einem Ni-P-Film, einem Ni-B-Film, einem
Ni-P-B-W-Film und einem Ni-P-B-Film
ausgewählt
wird. Bei diesem Ausführungsbeispiel
sorgt der Ni-P-Überzugsfilm
für die
erste harte Schicht 150. Auf ähnliche Weise kann die zweite
harte Schicht 152 durch einen stromlosen Überzug einer
Zusammensetzung auf Nickelbasis gebildet werden. Für die zweite
harte Schicht sorgt beispielsweise ein Überzugsfilm auf Nickelbasis,
der aus einem Ni-B-Film, einem Ni-P-B-W-Film und einem Ni-P-B-Film
gewählt
wird. In diesem Ausführungsbeispiel
sorgt der Ni-P-B-W-Überzugsfilm
für die
zweite harte Schicht 152. Der oben beschriebene Ni-P-Überzugsfilm, Ni-B-Überzugsfilm,
Ni-P-B-W-Überzugsfilm
und Ni-P-B-Überzugsfilm
ist jeweils ein stromloser Nickelüberzugsfilm und wird mit einem
bekannten chemischen Überzugsverfahren
ausgebildet. Mit dem chemischen Überzugsverfahren
lassen sich die beiden Überzugsfilme
(d.h. die erste und zweite harte Schicht 150, 152) mittels
einer einfachen Vorrichtung jeweils mit einer gleichmäßigen Dicke
leicht auf dem Grundkörper 146 des Schuhs 76 ausbilden.
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Die
auf dem Grundkörper 146 jedes
Schuhs 76 ausgebildete erste und zweite harte Schicht 150, 152 verhindern
wirksam ein Festfressen aufgrund des Gleitkontakts zwischen der
teilkugelförmigen
Oberfläche 132 des
Schuhs 76 und der Vertiefung 128 des Kolbens 14,
die jeweils aus ähnlichen
Metallwerkstoffen (der Aluminiumlegierung) geformt sind. Die erste
und zweite harte Schicht 150, 152 haben auch die
Wirkung, ein Festfressen zwischen der flachen Oberfläche 138 des
Schuhs 76 und der entsprechenden Gleitfläche 140, 142 der
Taumelscheibe 60 zu verhindern. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist der Grundkörper 146 jedes
Schuhs 76, der aus dem hauptsächlich aus Aluminium bestehenden
Werkstoff geformt ist, mit der ersten harten Schicht 150 und
der zweiten harten Schicht 152 bedeckt, die härter als
der Grundkörper 146 des
Schuhs 76 sind. Falls beispielsweise der Ni-P-Überzugsfilm
für die
erste harte Schicht 150 sorgt, hat die erste harte Schicht 150 generell
eine Vickershärte
von 400–550.
Falls der Ni-P-B-W-Überzugsfilm
für die
zweite harte Schicht 152 sorgt, hat die zweite harte Schicht 152 generell
eine Vickershärte
von 650–800.
Mit dieser Anordnung erhöht
sich die Festigkeit des Schuhs 76, sodass sich die Haltbarkeit
des Schuhs 76 und demnach auch die Haltbarkeit des Taumelscheibenverdichters
mit dem Kolben 14 verbessert werden können.
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Die
erste harte Schicht 150 (der Ni-P-Überzugsfilm in diesem Ausführungsbeispiel)
zwischen dem Grundkörper 146 des
Schuhs 76 und der zweiten harten Schicht 152 (dem
Ni-P-B-W-Überzugsfilm
in diesem Ausführungsbeispiel)
dient als eine Unterlage zur Verbesserung der Haftung zwischen dem
Grundkörper 146 und
dem Ni-P-B-W-Überzugsfilm,
damit ein Ablösen
oder Entfernen des Ni-P-B-W-Überzugsfilm
vom Grundkörper 146 verhindert
wird. Die Härte
des Ni-P-B-W-Überzugsfilms
ist im Allgemeinen höher
als die des Ni-P-Überzugsfilms,
sodass der Ni-P-B-W-Überzugsfilm
eine hervorragende Verschleißbeständigkeit
zeigt. Der gleiche Vorteil wird erreicht, wenn die zweite harte
Schicht 152 aus einem Ni-B-Überzugsfilm gebildet wird. Der
Ni-P-Überzugsfilm
dient auch als eine abfedernde oder stoß dämpfende Schicht zum Dämpfen eines
auf den Ni-P-B-W-Überzugsfilm
wirkenden Stoßes.
Dieses Ausführungsbeispiel
hat demnach die Wirkung, ein Absplittern und Ablösen oder ein Entfernen der
zweiten harten Schicht 152 vom Grundkörper 146 zu verhindern, sodass
der Schuh 76 seine Gleitfähigkeit und Haltbarkeit über eine
lange Einsatzdauer hält.
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Der
Grundkörper
der Taumelscheibe 60 ist aus einem Eisenwerkstoff ausgebildet,
zum Beispiel aus allgemein als duktiles Gusseisen bezeichnetem Kugelgrafitgusseisen
wie FCD 700 oder FCD 600 gemäß JIS G
5502. Auf den Gleitflächen 140, 142,
die sich an einem radial äußeren Abschnitt
der Gegenflächen
der Taumelscheibe 60 befinden und auf denen die beiden
Schuhe 76 gleiten, sind Gleitschichten 164 ausgebildet.
In 2 ist die Dicke der Gleichschicht 164 übertrieben
dargestellt. Die Gleitschicht 164 umfasst einen Feststoffschmierstoff
und mindestens ein Duroplastharz, mit dem Teilchen des Feststoffschmierstoffs
zusammengehalten werden, wobei der Feststoffschmierstoff Polytetrafluorethylen
(nachstehend als "PTFE" bezeichnet) enthält. Das
mindestens eine Duroplastharz kann zum Beispiel aus Polyamidimid
(PAI), Phenolharz, Epoxidharz, Furanharz, Harnstoffharz und ungesättigtem
Polyester gewählt
werden. Es wird vorzugsweise ein Duroplastharz eingesetzt, das das
Polyamidimid als Hauptbestandteil enthält. Der Gehalt des PTFE in
der Gleitschicht 164 liegt generell in einem Bereich von
10–40
Vol.-%. Der Gehalt des PTFE beträgt
vorzugsweise nicht weniger als 14 Vol.-%, besser noch nicht weniger
als 18 Vol.-%. Der Feststoffschmierstoff enthält neben dem PTFE vorzugsweise
Molybdändisulfid
(MoS2). Der Gehalt des Molybdändisulfids
in der Gleitschicht 164 liegt generell in einem Bereich
von 5–30
Vol.-%. Der Gehalt des Molybdändisulfids
beträgt
vorzugsweise nicht weniger als 7 Vol.-%, besser noch nicht weniger
als 15 Vol.-%.
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Die
Taumelscheibe 60 entspricht in diesem Ausführungsbeispiel
einem ersten Gleitelement, während der
Schuh 76 einem zweiten Gleitelement entspricht, das auf
dem ersten Gleitelement in Form der Taumelscheibe 60 gleitet.
In diesem Ausführungsbeispiel
kommt bei dem Taumelscheibenverdichter eine Gleitvorrichtung zum
Einsatz, die das erste und zweite Gleitelement umfasst.
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In
diesem Ausführungsbeispiel,
bei dem die Gleitschicht 164 der Taumelscheibe 60 das
PTFE in einer Menge von 10–40
Vol.-% enthält,
zeigt die Taumelscheibe 60 hervorragende Gleiteigenschaften,
wodurch der Gleitwiderstand der Taumelscheibe 60 auf dem
Schuh 76 verringert wird, was zu einem höheren Beständigkeitsgrad
der Taumelscheibe 60 gegenüber Festfraß und Verschleiß führt. Wenn
der Verdichter nach einer relativ langen Unterbrechungszeit in Betrieb
gesetzt wird oder das Kühlmittelgas
aus dem Verdichter entweicht, leidet der Taumelscheibenverdichter
tendenziell unter einem Mangel an Schmiermittelöl und im Extremfall unter einem
ungeschmierten Zustand (so genannter "trockener" Zustand), bei dem zwischen der Taumelscheibe 60 und
jedem Schuh 76 im Verdichter kein Schmiermittel vorhanden
ist. Die beschriebene Anordnung gewährleistet selbst unter solchen
harten Betriebsbedingungen hervorragende Gleiteigenschaften der
Taumelscheibe 60, sodass das Festfressen zwischen der Taumelscheibe 60 und
dem Schuh 76 verhindert wird, was wirksam eine Verringerung
der Haltbarkeit der Taumelscheibe 60 und demnach des Verdichters
vermeidet.
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Der
Ni-P-B-W-Überzugsfilm
der zweiten harten Schicht 152 des Schuhs 76 kann
außerdem
mindestens ein Feststoff schmiermittel enthalten, das zum Beispiel
aus Molybdändisulfid,
Bornitrid (BN), Wolframdisulfid (BS2), Grafit
und PTFE gewählt
wird. Außerdem
kann auf zumindest einem Abschnitt der zweiten harten Schicht 152,
der zumindest der teilkugelförmigen
Oberfläche 132 oder
der flachen Oberfläche 138 des
Schuhs 76 entspricht, eine Reibungsverringerungsschicht
ausgebildet werden, die einer Kunstharzschicht entspricht, die das
Feststoffschmiermittel enthält.
Das für
die Reibungsverringerungsschicht gewählte Feststoffschmiermittel
kann unter den oben angegebenen Feststoffschmiermitteln ausgewählt werden,
die in der zweiten harten Schicht 152 enthalten sind, während das
Kunstharz zum Beispiel aus Polyamidimid, Epoxidharz, Polyetherketon
und Phenolharz gewählt
werden kann. Diese Kunstharze zeigen eine hervorragende Wärmebeständigkeit. Dank
des Einschlusses des Feststoffschmiermittels haben diese Kunstharze
außerdem
eine bessere Verschleißbeständigkeit
und die Wirkung, den Reibungskoeffizienten zwischen dem Schuh 76 und
der Taumelscheibe 60 zu verringern.
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Zur
Veranschaulichung wurde zwar das derzeit bevorzugte Ausführungsbeispiel
dieser Erfindung beschrieben, doch versteht sich, dass die Erfindung
nicht auf die Einzelheiten des dargestellten Ausführungsbeispiels
beschränkt
ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist jeder Schuh 76 mit den beiden Überzugsfilmen in Form der ersten
und zweiten harten Schicht 150, 152 bedeckt. Der
Schuh 76 kann jedoch auch nur mit einem einzigen Überzugsfilm
bedeckt sein, der aus den oben beschriebenen Überzugsfilmen für die erste und
zweite harte Schicht 150, 152 gewählt wird.
Der Grundkörper 160 der
Taumelscheibe 60 ist zwar in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
aus dem Eisenwerkstoff geformt, doch kann der Grundkörper 160 auch
aus einer Aluminiumlegierung geformt sein, die als Hauptbestandteil
Aluminium enthält,
wie etwa die Legierung A390 gemäß Aluminium
Association (AA). Darüber
hinaus ist das Prinzip der Erfindung auch bei einem Taumelscheibenverdichter
anwendbar, der mit Doppelkopfkolben ausgestattet ist, die jeweils
auf den entgegen gesetzten Seiten des Eingriffsabschnitts einen
Kopfabschnitt haben, oder bei einem Taumelscheibenverdichter einer
Bauart mit festem Durchsatz. Es versteht sich, dass die Erfindung
mit verschiedenen dem Fachmann ersichtlichen Änderungen und Verbesserungen
ausgeführt
werden kann, etwa mit denen, die in der KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
beschrieben sind.
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– Versuche
zur Untersuchung der Gleiteigenschaften der Taumelscheibe –
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Mit
der Taumelscheibe
60 und dem Schuh
76, die die
Gleitvorrichtung des Taumelscheibenverdichters bilden, der in AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DES BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS beschrieben
ist, wurden die folgenden Versuche durchgeführt, um die Gleiteigenschaften
der Taumelscheibe
60 zu untersuchen, wie etwa die Beständigkeit
des Schuhs
76 gegenüber
Festfraß und
Verschleiß.
In den folgenden Versuchen wurden elf Taumelscheiben
60 (#1–#11) verwendet,
deren Gleitschichten
164, wie in der folgenden TABELLE
1 angegeben ist, jeweils einen verschiedenen Gehalt an Feststoffschmiermittel
und Duroplastharz hatten. Die Gleitschichten
164 der jeweils
erfindungsgemäß hergestellten
Taumelscheiben #1–#10 enthielten
als Feststoffschmiermittel PTFE und Molybdändisulfid (MoS
2)
und als Duroplastharz, mit dem die Teilchen des Feststoffschmiermittels
zusammengehalten wurden, hauptsächlich
Polyamidimid (PAI). In den Gleitschichten
164 der jeweiligen
Taumelscheiben #1–#10
lag der Gehalt des PTFE in einem Bereich von 10–40 Vol.-% (etwa 8–50 Gew.-%),
während
der Gehalt des Molybdändisulfids
in einem Bereich von 5–30 Vol.-%
lag. Die Gleitschicht der als Vergleichsbeispiel hergestellten Taumelscheibe
#11 enthielt als Feststoffschmiermittel kein PTFE. Und zwar enthielt
die Gleitschicht der Vergleichstaumelscheibe #11 als Feststoffschmiermittel
das Molybdändisulfid
und Grafit und als Duroplastharz, mit dem die Teilchen des Feststoffschmiermittels
zusammengehalten wurden, hauptsächlich
Polyamidimid. Die Versuchsergebnisse sind in TABELLE 1 angegeben. TABELLE
1
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Um
die Gleiteigenschaften der Taumelscheibe zu untersuchen, wurden
die folgenden drei Versuche (1)–(3)
durchgeführt,
und zwar (1) ein Versuch zur Untersuchung der Festfraßbeständigkeit
im ungeschmierten Zustand, (2) ein Versuch zur Untersuchung der
Festfraßlast
im schlecht geschmierten Zustand und (3) ein Versuch zur Untersuchung
der Verschleißmenge
der Taumelscheibe. In den Versuchen (1) und (3) wurde ein Taumelscheibenverdichter
mit variablem Durchsatz verwendet, der dem in AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DES BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELS verwendeten
Verdichter ähnelte.
(Auf eine ausführliche Beschreibung
des Taumelscheibenverdichters wird verzichtet.) Im Versuch (2) wurde
die in 3 gezeigte Prüfvorrichtung 170 verwendet.
Die Prüfvorrichtung 170 wird
nun beschrieben. Der in diesen Versuchen verwendete Schuh 76 enthielt
einen Grundkörper 146,
der eine Vickershärte
von HV150 hatte und aus der Aluminiumlegierung (A4032) geformt war,
eine erste harte Schicht 150, die eine Dicke von 75 μm hatte und
aus einem Ni-P-Überzugsfilm
gebildet war, und eine zweite harte Schicht 152, die eine
Dicke von 25 μm
hatte und aus einem Ni-P-B-W-Überzugsfilm
gebildet war. Die erste und zweite harte Schicht 150, 152 waren
in dieser Reihenfolge auf dem Grundkörper 146 ausgebildet.
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Versuch (1) zur Untersuchung
der Festfraßbeständigkeit
im ungeschmierten Zustand
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Im
Versuch (1) wurde jede Taumelscheibe #1–#11 in den Verdichter eingebaut,
wobei das Schmieröl fehlte.
Der Verdichter wurde in Abwesenheit des Schmieröls betrieben, mit anderen Worten
in einem ungeschmierten Zustand (d.h. in einem trockenen Zustand),
wobei die Drehgeschwindigkeit der Taumelscheibe 3000 U/min betrug
und der Abgabedruck 0,98 MPa (10 kgf/cm2)
betrug. Es wurde die Zeit gemessen, bis es zwischen der Taumelscheibe
und den Schuhen zum Festfraß kam,
wobei die Taumelscheibe und die Schuhe im ungeschmierten Zustand
aufeinander glitten. Im Folgenden wird die oben angegebene Zeit
als "Festfraßzeit" bezeichnet.
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TABELLE
1 gibt auch das Ergebnis dieser Messung an. Wie aus den in TABELLE
1 angegebenen Ergebnissen hervorgeht, hatten die Taumelscheiben
#1–#10,
deren Gleitschichten 164 als Feststoffschmiermittel das
PTFE enthielten, im ungeschmierten Zustand längere Festfraßzeiten
als die Vergleichstaumelscheibe #11, deren Gleitschicht nicht das
PTFE enthielt. Insbesondere die Taumelscheiben #1–#5, #9
und #10, bei denen der Gehalt des PTFE im Bereich 20 Vol.-% bis
40 Vol.-% (25 Gew.-% bis 50 Gew.-%) gehalten wurde, zeigten Festfraßzeiten,
die drei oder vier Mal so lang wie die der Vergleichstaumelscheibe
#11 waren.
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Versuch (2) zur Untersuchung
der Festfraßlast
im schlecht geschmierten Zustand
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Im
Versuch (2) wurde die in 3 gezeigte Prüfvorrichtung 170 verwendet.
Die Prüfvorrichtung 170 enthielt
eine (nicht gezeigte) Drehvorrichtung, die dazu ausgelegt ist, die
Taumelscheibe 60 zu halten und die Taumelscheibe 60 um
ihre Achse zu drehen, und einen Schuhhalter 174, der dazu
ausgelegt war, den Schuh 76 so zu halten, dass er in Gleitkontakt
mit der Gleitfläche 140 der
Taumelscheibe 60 gehalten wurde. In diesem Versuch (2)
glitten die Taumelscheibe 60 und der Schuh 76 in
einem schlecht geschmierten Zustand aufeinander, in dem das zwischen
der Taumelscheibe 60 und dem Schuh 76 vorhandene
Schmieröl äußerst unzureichend
war. Und zwar wurde das Schmieröl
mit einer Rate von 15 mg/min zwischen die Taumelscheibe 60 und
den Schuh 76 gesprüht.
Der von dem Schuhalter 174 gehaltene Schuh 76 wurde
mit einer Last von 392 N gegen die von der Drehvorrichtung gehaltene
Taumelscheibe 60 gedrückt.
Die Last wurde alle fünf
Minuten in Schritten von 392 N erhöht. Die Taumelscheibe 60 wurde
in diesem Zustand mit 1500 U/min gedreht. Der Radius, der durch
den Abstand zwischen der Achse der Taumelscheibe 60 und
einem zentralen Abschnitt der Kontaktflächen der Taumelscheibe 60 und
des Schuhs 76 definiert wird, betrug 43 mm, während die
Geschwindigkeit, mit der die Taumelscheibe 60 und der Schuh 76 aufeinander
glitten, 68 m/s betrug. Für
jede der Taumelscheiben #2, #4, #5 und #10, die als repräsentative
Beispiele der Erfindung dienten, und die Vergleichstaumelscheibe
#11 wurde die Last gemessen, bei der es zum Festfraß kam (nachstehend
als "Festfraßlast" bezeichnet), während die
Taumelscheibe und der Schuh in dem oben beschriebenen schlecht geschmierten
Zustand aufeinander glitten. Die Ergebnisse dieser Messung sind
ebenfalls in TABELLE 1 angegeben.
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Wie
aus den in TABELLE 1 angegebenen Ergebnissen hervorgeht, betrug
die Festfraßlast
bei der Vergleichstaumelscheibe #11 3136 N. Im Gegensatz dazu betrug
die Festfraßlast
bei der erfindungsgemäßen Taumelscheibe
#10 6272 N, was etwa doppelt so hoch wie bei der Taumelscheibe #11
ist. Die Festfraßlast
der erfindungsgemäßen Taumelscheiben
#2, #4 und #5 war jeweils höher
als bei der Vergleichstaumelscheibe #11. Die Taumelscheibe 60 und
der Schuh 76 zeigen bei der Erfindung selbst unter sehr
harten Gleitbedingungen oder unter Hochlastbedingungen wie dem ungeschmierten
Zustand und dem schlecht geschmierten Zustand eine deutlich bessere
Festfraßbeständigkeit,
sodass die Taumelscheibe 60 und der Schuh 76 über eine lange
Einsatzdauer hervorragende Gleiteigenschaften behalten.
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Versuch (3) zur Untersuchung
der Verschleißmenge
der Taumelscheibe
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Der
Versuch (3) erfolgte unter Verwendung eines Kühlmittelgases, das ein während des
normalen Betriebs des Taumelscheibenverdichters verwendetes Schmieröl enthielt.
Der Taumelscheibenverdichter wurde wechselweise und mit Unterbrechung
ein- und ausgeschaltet. Der Verdichter wurde so betrieben, dass
die Drehgeschwindigkeit der Taumelscheibe 4500 U/min und der Abgabedruck
3,43 MPa (35 kgf/cm2) betrugen. Der Verdichter
wurde unter den oben beschriebenen Bedingungen 25 Sekunden betätigt und
anschließend
5 Sekunden lang ausgeschaltet. Dieser Zyklus wurde 20 Stunden lang
wiederholt.
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Dieser
Versuch (3) erfolgte mit den erfindungsgemäßen Taumelscheiben #1–#5 und
#8–#10.
Die Ergebnisse sind ebenfalls in TABELLE 1 angegeben. Wie aus den
in TABELLE 1 angegebenen Ergebnissen hervorgeht, steigt mit zunehmendem
Gehalt des in der Gleitschicht 164 enthaltenen PTFE tendenziell
die Verschleißmenge
der Taumelscheibe 60. Angesichts dessen, dass sowohl die
Verschleißbeständigkeit
als auch die Festfraßbeständigkeit
verbessert werden sollen, wird der Gehalt des in der Gleitschicht 164 enthaltenen PTFE
demnach vorzugsweise in einem Bereich von 10 Vol.-% bis 40 Vol.-%,
besser noch in einem Bereich von 14 Vol.-% bis 35 Vol.-% und insbesondere
in einem Bereich von 18 Vol.-% bis 30 Vol.-% gehalten. Die Taumelscheibe 60 mit
der auf diese Weise ausgebildeten Gleitschicht 164 zeigt
einen hohen Grad an Verschleißbeständigkeit
und Festfraßbeständigkeit,
was wirksam eine Verschlechterung der Haltbarkeit der Taumelscheibe 60 und
der Schuhe 76 vermeidet.
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Unter
den gleichen Bedingungen wie oben wurden ähnliche Vergleichsversuche
wie oben mit der Vergleichstaumelscheibe #11 durchgeführt, wobei
die Vergleichstaumelscheibe auf einem Schuh glitt, der aus einem
hoch kohlenstoffhaltigen Chromlagerstahl SUJ2 gemäß JIS G
4805 geformt war. Es stellte sich heraus, dass die Vergleichstaumelscheibe
#11 gute Gleiteigenschaften zeigte, wenn sie auf dem SUJ2-Schuh
glitt. Im Einzelnen betrugen die Festfraßzeit im ungeschmierten Zustand
25 Sekunden und die Festfraßlast
im schlecht geschmierten Zustand 5880 N. Als die Vergleichstaumelscheibe
#11 jedoch auf dem erfindungsgemäßen Schuh 76 glitt,
bei dem der aus der Aluminiumlegierung gebildete Grundkörper 146 mit
der ersten harten Schicht 150 aus dem Ni-P-Überzugsfilm
und der zweiten harten Schicht 152 aus dem Ni-P-B-W-Überzugsfilm bedeckt
ist, betrug, wie in TABELLE 1 angegeben ist, die Festfraßzeit im
ungeschmierten Zustand 10 Sekunden und die Festfraßlast im
schlecht geschmierten Zustand 3136 N. Als die Vergleichstaumelscheibe
#11 also in Kombination mit dem oben beschriebenen mit Nickel überzogenen
Schuh 76 der Erfindung verwendet wurde, verschlechterten
sich die Gleiteigenschaften der Vergleichstaumelscheibe #11. Es
wird angenommen, dass dieser Effekt mit der Tatsache im Zusammenhang
steht, dass der Reibungskoeffizient zwischen der Vergleichstaumelscheibe
#11 und dem mit Nickel überzogenen
Schuh 76 höher
als der Reibungskoeffizient zwischen der Vergleichstaumelscheibe
#11 und dem SUJ2-Schuh ist. Es wird außerdem angenommen, dass dieser
Effekt mit der Tatsache im Zusammenhang steht, dass das in der Gleitschicht
der Vergleichstaumelscheibe #11 enthaltene Molybdändisulfid
im Versuch auf die flache Oberfläche
des SUJ2-Schuhs übertragen
wurde, während
das Molybdändisulfid
nicht auf die flache Oberfläche
des mit Nickel überzogenen
Schuhs 76 übertragen
wurde.