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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Nachbehandlungsverfahren nach
Bestrahlung eines holographischen Aufzeichnungsmaterials, und insbesondere
ein Nachbehandlungsverfahren nach Bestrahlung einer Silberhalogenidemulsionsschicht
bei der Herstellung eines Hologramms, ein Verfahren zur Hologrammherstellung
unter Verwendung des Nachbehandlungsverfahrens nach Bestrahlung
und ein Verfahren zur Herstellung eine holographischen optischen
Elements (HOE) mit dem Hologramm.
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Holographische
optische Elemente (HOE) sind in dichromatierter Gelatine (DCG) aufgezeichnet
und für
hohe Effizienz und rauscharme Eigenschaften bekannt. DCG leidet
jedoch an geringer Empfindlichkeit und schlechter Farbreproduzierbarkeit.
Deshalb ist es nicht einfach, ein vollfarbiges Hologramm oder HOE
unter Verwendung der DCG herzustellen.
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Aus
diesem Grund wurde kontinuierlich Forschung an Photopolymer- oder anderen holographischen Aufzeichnungsmaterialien
durchgeführt.
In den letzten Jahren haben Silbersalz enthaltendes Silberhalogenidmaterial
und ein Verarbeitungsprozess dazu zunehmend Interesse gefunden.
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Als
Folge der Anstrengungen zum Erreichen ähnlicher oder besserer Ergebnisse
als DCG, wurde eine neue Behandlungstechnik mit Namen "Silberhalogenid empfindlicher
Gelatineprozess" (SHSG,
silver halide sensitive gelatin) eingesetzt.
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Einige
Forschungsinstitute berichteten, dass dieser SHSG-Prozess eine 90
%-ige Effizienz bei Transmissions-HOEs ergibt. Der SHSG-Prozess
ist dadurch gekennzeichnet, dass er zu geringem Rauschen und hoher Effizienz
führt.
Ebenso ist der Rückstand
aus dem SHSG-Prozess reine Gelatine, so dass es keine Ausdruckprobleme
gibt.
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Bisher
entwickelte SHSG-Techniken wurden zum Aufzeichnen mit holographischen
Materialien angewendet, die von Agfa, Kodak und Ilford erhältlich sind,
was zu einem Problem der Streuung bei der Aufzeichnung führt. Bei
Anwendung von DCG oder Photopolymeren tritt keine Streuung auf.
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Die
jüngste
Entwicklung einiger Arten von ultrafeinkörniger Silberhalogenidemulsion
hat das Interesse an der SHSG-Technik erhöht. Dies liegt daran, dass
von der SHSG-Technik erwartet wird, dass sie vergleichbare Effekte
wie die DCG erreicht, wenn sie bei einer Silberhalogenidemulsion
mit ultrafeinen Körnern
angewendet wird. Es wurde jedoch noch keine SHSG-Technik berichtet,
die in der Lage ist, ähnliche
Eigenschaften wie die DCG oder Photopolymere zu bewirken.
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Kurz
gesagt, die SHSG-Technik beinhaltet Bestrahlen und lokales Färben einer
Silberhalogenidemulsionschicht. Dann diffundiert Silbersalz oder
Silber in der Emulsionsschicht aufgrund von Fixierung heraus, so dass
nur reine Gelatine zurück
bleibt. Im letzten Schritt wird die verbleibende Gelatine unter
Verwendung eines hydrophilen organischen Lösemittels dehydriert. Das getrocknete
SHSG-Hologramm beinhaltet nur Gelatine und Mikrohohlräume mit
Luft. Da die interne Komponente des getrockneten SHSG-Hologramms
schwankt und Brechungsindices der beiden Komponenten unterschiedlich
sind, das heißt,
die Gelatine weist einen Brechungsindex von 1,5 auf und die die
Mikrohohlräume
füllende
Luft weist einen Brechungsindex von 1 auf, schwankt der Brechungsindex
SHSG-Hologramms in Bezug auf einfallendes Licht. Das SHSG-Hologramm oder ein
HOE mit dem SHSG-Hologramm (nachfolgend als "SHSG HOE" bezeichnet) funktioniert unter Verwendung
der Schwankung des Brechungsindex.
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SHSG-Hologramme
oder SHSG HOEs werden in einen Transmissionstyp oder einen Reflexionstyp klassifiziert,
je nach der Durchlässigkeit
des Hologramms bei Aufzeichnung oder Reproduktion. Es ist bekannt, dass
das SHSG-Hologramm vom Reflexionstyp schwieriger herzustellen ist
als das SHSG-Hologramm vom Transmissionstyp.
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Es
wurde ein SHSG-Hologramm vom Reflexionstyp mit einer Effizienz von
40-70 % berichtet. Ebenso wurde ein SHSG-Hologramm vom Reflexionstyp
mit einer Effizienz von 80 % aus Russland berichtet. Dieser Effizienzwert
ist jedoch inpraktikabel. Diese herkömmlichen SHSG-Hologramme vom
Reflexionstyp zeigen ein Problem bei der Zuverlässigkeit der Aufzeichnungsmaterialien
oder der Reproduzierbarkeit bei der Bearbeitung. Dies steht mit
der Tatsache in Zusammenhang, dass das SHSG-Hologramm vom Reflexionstyp
oder SHSG HOE vom Reflexionstyp eine Endstruktur mit mehreren Schichten
aufweist, die eine reine Gelatineschicht und eine Mikrohohlraumschicht
beinhalten, die schwierig intakt zu halten ist.
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Gelatine
oder eine Silberhalogenidemulsion quellen leicht, fallen zusammen
oder schrumpfen bei Bearbeitung. Deshalb ist es schwierig, eine
Randzone, das ist ein bei der Aufzeichnung gebildetes Interferenzmuster,
zu halten. Daher kann unter Verwendung von Gelatine oder Silberhalogenidemulsion
kein SHSG-Hologramm mit ausgezeichneter Qualität hergestellt werden.
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Ein
SHSG-Prozess unter Verwendung einer rotempfindlichen BB-640-Emulsion (ultrafeinkörnige Silberhalogenidemulsion)
mit einer Korngröße von 25
nm wurde von Beléndez
und Neipp berichtet. Der SHSG-Prozess ergibt eine verbesserte Effizienz über 90 %,
im Vergleich zu 40 % bei einem Agfa-Produkt und 85 % bei einer einfachen
BB640-Emulsion.
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Beléndez berichtet
eine Effizienz von 90 % unter Verwendung einer rotempfindlichen
PFG-01 Emulsion. Usanov hat erfolgreich ein Hologramm vom Reflexionstyp
durch Umkehrlösemittelbleichen
mit einer Effizienz von 80 % für
jede Wellenlänge
der R-, G-, B-Farben hergestellt. Diese Offenbarung ist jedoch nicht
vollständig
beschrieben und die Effizienz ist für praktische Anwendungen nicht
hoch genug.
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Holographische
Aufzeichnungsmaterialien, die entwickelt wurden oder über deren
bisherige Entwicklung berichtet wird, wie DCG oder Photopolymer,
können
die Merkmalsanforderungen nicht vollständig erfüllen. Die DCG weist ausgezeichnete
Effizienz, Signal-Rausch-Verhältnis
(S/N, signal-to-noise ratio) und Langzeitzuverlässigkeit auf, aber sehr geringe
Photosensibilität
und Spektralsensibilität.
Deshalb weist DCG nur begrenzte Anwendungen auf. Das Photopolymer
ist in den meisten Merkmalen ausgezeichnet, ist aber etwas instabil
und schwierig zu handhaben. Bisher wurde noch kein Photopolymer
im industriellen Maßstab
produziert.
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Es
wurde gefunden, dass übliche
Silberhalogenidemulsionen DCG oder Photopolymer in allen Merkmalen
unterlegen sind. Es wurde von keinem SHSG-Prozess berichtet, der
unter Verwendung einer ultrafeinkörnigen Silberhalogenidemulsion
einen vergleichbaren Effekt wie DCG oder Photopolymer erreichen
kann.
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Zur
Lösung
der oben beschriebenen Probleme ist es ein Ziel der vorliegenden
Erfindung, ein Nachbehandlungsverfahren nach Bestrahlung einer Silberhalogenidemulsionsschicht
zur Verfügung
zu stellen, das in der Lage ist, ausgezeichnete Spektralempfindlichkeit,
Energieempfindlichkeit, Effizienz, Signal-Rauschverhältnis und
Langzeitzuverlässigkeit
sowie die Vorteile herkömmlicher
Silberhalogenide, dichromatierter Gelatine (DCT) und Photopolymere
bereitzustellen.
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Es
ist ein zweites Ziel der vorliegenden Erfindung ein Hologramm, das
unter Verwendung des Nachbehandlungsverfahrens hergestellt ist und
ein holographisches optisches Element (HOE), das das Hologramm einsetzt,
zur Verfügung
zu stellen.
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Zum
Erreichen des ersten Ziels der vorliegenden Erfindung wird ein Nachbehandlungsverfahren
nach Bestrahlung einer Silberhalogenidemulsionsschicht bei der Herstellung
eines Hologramms zur Verfügung
gestellt, wobei das Verfahren umfasst: Vorhärten der Silberhalogenidemulsionsschicht
nach Bestrahlung; Entwickeln der vorgehärteten Silberhalogenidemulsionsschicht
unter Verwendung einer Hochkontrastentwicklerlösung; Bleichen der entwickelten
Silberhalogenidemulsionsschicht; Härten der gebleichten Silberhalogenidemulsionsschicht;
Trocknen der gehärteten
Silberhalogenidemulsionsschicht; Oberflächenhärten der getrockneten Silberhalogenidemulsionsschicht;
Fixieren der gehärteten
Silberhalogenidemulsionsschicht; Behandeln der fixierten Silberhalogenidemulsionsschicht
unter Verwendung von warmem Wasser; und Trocknen der Silberhalogenidemulsionsschicht,
die mit warmem Wasser behandelt wurde.
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Beim
Vorhärten
der Silberhalogenidemulsionsschicht wird bevorzugt eine Mischung
eines organischen Lösemittels,
das eine Aldehydgruppe enthält,
Kaliumbromid, Natriumcarbonat und deionisiertes Wasser in einem
vorbestimmten Verhältnis,
verwendet.
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Beim
Bleichen der entwickelten Silberhalogenidemulsionsschicht wird bevorzugt
ein Härtemittel
von 1-8 % zum Vernetzen von Gelatine in der Silberhalogenidemulsionsschicht
und ein Rehalogenierungsbleichmittel, das eine basische Substanz
von 0-5 % zum Einstellen des pH enthält, verwendet.
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Beim
Härten
der gebleichten Silberhalogenidemulsionsschicht kann die gebleichte
Silberhalogenidemulsionsschicht thermisch behandelt werden, um Gelatine
in der gebleichten Silberhalogenidemulsionsschicht zu härten. Bevorzugt
verweilt die gebleichte Silberhalogenidemulsionsschicht in warmem
Wasser, einer Atmosphäre
mit hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit, oder einem Mikrowellenofen über eine
bestimmte Zeitdauer, um das Vernetzen der Gelatine zu erleichtern.
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Bevorzugt
umfasst vor dem Bleichen der entwickelten Silberhalogenidemulsionsschicht
das Nachbehandlungsverfahren nach Bestrahlung gemäß der vorliegenden
Erfindung ferner Behandeln der entwickelten Silberhalogenidemulsionsschicht
in einem Stopbad, zum Beispiel unter Verwendung von Essigsäure über 30-120
Sekunden.
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Beim
Nachbehandlungsverfahren nach Bestrahlung gemäß der vorliegenden Erfindung
kann Trocknen der gehärteten
Silberhalogenidemulsionsschicht umfassen: Behandeln der gehärteten Silberhalogenidemulsionsschicht
unter Verwendung einer Verdünnung
eines organischen Lösemittels
mit Wasser, bevorzugt in einem Verhältnis von 50:50, über eine
bestimmte Zeitdauer, bevorzugt 2-3 Minuten, und dann 100 % organischer
Lösung über eine
bestimmte Zeitdauer, bevorzugt 2-3-Minuten, und Trocknen der erhaltenen
Struktur in einem Ofen, bevorzugt bei 45 °C über eine bestimmte Zeitdauer,
bevorzugt 5 Minuten. Das organische Lösemittel kann Ethanol oder
Industriealkohol IMS (Industrial Methylated Sprit) sein.
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Beim
Oberflächenhärten der
getrockneten Silberhalogenidemulsionsschicht wird die Oberfläche der getrockneten
Silberhalogenidemulsionsschicht bevorzugt nach Oberflächenbeschichten
der getrockneten Silberhalogenidemulsionsschicht unter Verwendung
von einer Aldehyd enthaltenden Lösung
und/oder einem Metol oder Chinol enthaltenden organischen Lösemittel über eine
bestimmte Zeitspanne thermisch be handelt oder in einem geschlossenen
Behälter
unter der Atmosphäre
eines Dampfes der Aldehyd enthaltenden Lösung oder Metol oder Chinol
enthaltenden Lösung über eine
bestimmte Zeitspanne thermisch behandelt.
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Alternativ
kann beim Oberflächenhärten der
getrockneten Silberhalogenidemulsionsschicht die Oberfläche der
getrockneten Silberhalogenidemulsionsschicht mit einer Aldehyd enthaltenden
Lösung
und/oder einem Metol oder Chinol enthaltenden organischen Lösemittel
beschichtet werden und dann unter Verwendung eines Mikrowellenofens über eine
bestimmte Zeitspanne thermisch behandelt werden.
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Beim
Fixieren der gehärteten
Silberhalogenidemulsionsschicht wird bevorzugt eine 2-10 % Verdünnung einer
Fixierlösung
zum Bilden von Mikrohohlräumen
verwendet. Bevorzugt umfasst die Fixierlösung eines ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Ammoniumthiosulfat, Natriumthiosulfat,
Ammoniumthiocyanat und einer 1:2-2:20 Verdünnung von ILFORD rapid und
ein Antiquellungsmittel zum Unterdrücken des Zusammenfalls der
Mikrohohlräume
und Quellen der Gelatine.
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Beim
Behandeln der fixierten Silberhalogenidemulsionsschicht mit warmem
Wasser wird die fixierte Silberhalogenidemulsionsschicht bevorzugt
unter Verwendung von warmem Wasser von 30-80 °C über 1-10 Minuten behandelt.
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Bevorzugt
umfasst Trocknen der Silberhalogenidemulsionsschicht, die mit warmem
Wasser behandelt wurde, im Nachbehandlungsverfahren nach Bestrahlung
gemäß der vorliegenden
Erfindung: sequentielles Behandeln der Silberhalogenidemulsionsschicht,
die mit warmem Wasser behandelt wurde, unter Verwendung eines organischen
Lösemittelgemischs,
eines reinen organischen Lösemittels
und eines organischen Lösemittels
bei hoher Temperatur von nicht weniger als 70 °C; und langsames Einwirken von
Luft auf die behandelte Silberhalogenidemulsionsschicht, so dass
in den Mikrohohlräumen
und Gelatine der Silberhalogenidemulsionsschicht verbleibendes Wasser
durch Luft ersetzt wird. In diesem Fall umfasst das organische Lösemittelgemisch
bevorzugt 40-80 % eines organischen Lösemittels und 60-20 % Wasser.
Das organische Lösemittel kann
Isopropanol sein.
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Wenn
Wasser und das organische Lösemittel
nach dem Trocknen in den Mikrohohlräumen verbleiben, wird die Silberhalogenidemulsionsschicht,
die der Luft ausgesetzt wurde, bevorzugt in einem Ofen getrocknet, bevorzugt
bei nicht weniger als 40 °C
oder in einem Vakuumofen über
eine bestimmte Zeitdauer, so dass in den Mikrohohlräumen verbliebenes
Wasser und organisches Lösemittel
vollständig
entfernt werden.
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Bevorzugt
umfasst das Nachbehandlungsverfahren nach Bestrahlung gemäß der vorliegenden
Erfindung ferner nach Trocknen der Silberhalogenidemulsionsschicht,
die mit warmem Wasser behandelt wurde, Beschichten der Oberfläche der
bestrahlten Gelatine mit einem lösemittelfreien
Epoxid oder UV-härtbaren
Zement, oder Versiegeln der Oberfläche der bestrahlten Gelatine
mit Glas, Polyester, Acryl oder Triacetatfilm.
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Das
zweite Ziel der vorliegenden Erfindung wird erreicht durch Transmissions-
und Reflexionshologramme für
monochrome und farbige Anzeige, Transmissions- und Reflexions-HOE,
ein hocheffizientes Vollfarbhologrammgitterelement, monochrome und
farbige Hologrammreflektoren, ein Edge-Lit-Hologramm und ein HOE
mit Edge-Lit-Hologramm, ein Hologramm mit abfallenden Wellen und
ein HOE mit einem Hologramm mit abfallenden Wellen, monochrome und
farbige Hologrammdiffusoren, monochrome und farbige Hologrammanzeigeschirme,
eine Farbfiltervorrichtung, einen dichromatischen Spiegel und Filter,
ein Hologramm unter Verwendung von IR oder nahem IR und ein holographisches
optisches IR-Element mit dem Hologramm und ein holographisches optisches
IR-Element, das
unter Verwendung von Licht mit einer Wellenlänge funktioniert, die von der
Wellenlänge
des Aufzeichnungslichts verschoben ist, die alle unter Verwendung
des oben beschriebenen Nachbehandlungsverfahrens hergestellt sind.
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Das
zweite Ziel der vorliegenden Erfindung wird erreicht durch optische
Vorrichtungen darunter eine aktive optische Schaltvorrichtung, ein
aktives Hologramm oder HOE, ein Kompaktlaser und ein Lichtverstärker, die
ein Hologramm umfassen, das unter Verwendung des oben beschriebenen
Nachbehandlungsverfahrens hergestellt ist, so dass Mikrohohlräume des
Hologramms mit einem Material gefüllt sind, das einen anderen Brechungsindex
als Gelatine aufweist, einem Bandlückenmaterial oder einem Material,
das durch Potentialdifferenz wirkt, wie Flüssigkristalle.
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Da
das Nachbehandlungsverfahren nach Bestrahlung gemäß der vorliegenden
Erfindung wie oben beschrieben auf einer herkömmlichen Silberhalogenidemulsionsschicht
beruht, können
die Merkmale von dichromatierter Gelatine (DCG) und Photopolymeren
mit besserer Spektralempfindlichkeit, Energieempfindlichkeit, Effizienz,
Signal-Rausch-Verhältnis
und Langzeitzuverlässigkeit
versehen sein als die herkömmlichen
holographischen Aufzeichnungsmaterialien. Außerdem kann durch Einstellen
der Behandlungstemperatur die Bandbreite und Reproduktionswellenlänge verändert werden.
Das Nachbehandlungsverfahren nach Bestrahlung einer Silberhalogenidemulsionsschicht
gemäß der vorliegenden
Erfindung wird bei der Herstellung eines vollfarbigen Hologramms
und HOE, anderer optischer Elemente und Anzeigen mit verbesserter
Effizienz, Signal-Rausch-Verhältnis,
Bandbreite und Langzeitzuverlässigkeit
im Vergleich zu herkömmlichen
Hologrammen und HOEs angewendet.
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Die
obigen Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden besser
ersichtlich aus einer ausführlichen
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
mit Bezug zu den begleitenden Zeichnungen, in denen:
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1 ein
Fließbild
ist, das jeden Schritt eines Nachbehandlungsverfahren einer Silberhalogenidemulsionsschicht
gemäß einem
experimentellen Beispiel der vorliegenden Erfindung darstellt;
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2 bis 7 Veränderungen
in der Silberhalogenidemulsionsschicht in jedem der Schritte des Nachbehandlungsverfahrens
darstellen;
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8 eine
Rasterelektronenmikroskopaufnahme (SEM) eines Teils der Gelatineschicht
eines Hologramms ist, das experimentell unter Verwendung des Nachbehandlungsverfahrens
gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt ist; und
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9 ein
Schaubild der Veränderung
der Durchlässigkeit
eines holographischen optischen Elements (HOE) in Bezug auf drei
Wellenlängen
ist, das experimentell unter Verwendung des Nachbehandlungsverfahrens
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt ist.
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Ein
Nachbehandlungsverfahren nach Bestrahlung einer Silberhalogenidemulsionsschicht,
ein unter Verwendung des Nachbehandlungsverfahrens hergestelltes
Hologramm und ein holographisches optisches Element (HOE), das das
Hologramm gemäß der vorliegenden
Erfindung einsetzt, werden mittels der folgenden experimentellen
Beispiele mit Bezug zu den begleitenden Zeichnungen beschrieben.
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Härten einer
photosensitiven Emulsion, d. h. Färben (Tanning) eines Proteins,
das für
Hologrammaufzeichnung verwendet wird, wird durch den pH einer Behandlungslösung für die Emulsion
oder das Protein beeinflusst.
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Eine übliche Bleichlösung weist
einen pH von 2-3 auf. Wenn eine Bleichlösung einen pH unter diesem Bereich
aufweist, ist der Effekt des Färbens
verringert und die Emulsionsschicht quillt. Quellen der Emulsionsschicht
ist bei einem pH von 4,5-5 der Bleichlösung minimal. Deshalb ist es
notwendig, eine Puffersubstanz hinzuzugeben, um den pH der Bleichlösung einzustellen
und ein Härtemittel
oder ein Antiquellungsmittel, um die Härte der Emulsionsschicht einzustellen.
Aus diesem Grund wurde Dichromat als Bleichmittel in allgemeinen
Hologrammherstellungsprozessen unter Verwendung von Silberhalogenid
empfindlicher Gelatine (SHSG) verwendet. Chromionen (Cr) oder Aluminiumionen
(Al) im Dichromat wirken als Vernetzungsmittel für Gelatine und härten daher
die Emulsionsschicht. Der pH von Dichromat, das als Bleichmittel
verwendet wird, beträgt 2,5-3,
so dass die Emulsionsschicht beim Bleichen stark quillt, so dass
gelbe Flecken auf der Emulsionsschicht verbleiben. Das Bleichmittel
erreicht eine Effizienz von 90 % bei Transmissionshologrammen und
weniger als 70 % bei Reflexionshologrammen. Wenn der pH des Bleichmittels
auf 5 erhöht
ist, um Quellung der Emulsionsschicht zu unterdrücken, enthält das Bleichmittel weniger
Chromionen, so dass das Bleichen selbst nicht effektiv erfolgen
kann.
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Ein
Experiment der vorliegenden Erfindung ist auf die Einstellung der
Härte und
Quellung der Emulsionsschicht vor, während und nach einem Herstellungsprozess
gerichtet. Bleichlösungen,
organische Lösemittel,
die Cr- oder Al-Ionen enthalten oder eine Aldehydgruppe (H-CHO),
mit einer Formaldehydlösung,
zur Verwendung als Härtemittel
bei der Ausbildung einer Emulsionslösung oder bei der Verarbeitung
und Antiquellungsmittel, die Quellung der Emulsionsschicht minimieren
können,
werden bestimmt. Ebenso wurde der pH der Bleichlösung im Bereich von 4-6 eingestellt, um
Quellung der Emulsionsschicht zu minimieren.
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Als
Ergebnis des Experiments sind Chromionen besonders ausgezeichnet
als Härtemittel
zur Verwendung bei der Ausbildung einer Bleichlösung und die Formaldehydlösung ist
besonders geeignet sowohl als Vorhärtemittel und Härtemittel.
Natriumsulfat wurde als Antiquellungs mittel geeignet bestimmt. Außerdem ist Warmwasserbehandlung
oder ein Prozess bei hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit angewendet,
um die Funktion der Chromionen beim Bleichen zu beschleunigen, so
dass die Vernetzung von Gelatine verbessert wird, effektiv. Es wird
eine Differenz in der Farbreproduzierbarkeit zwischen der Probe
nach der Nachbehandlung und unbehandelten Proben beobachtet.
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Diese
Effekte können
durch Erhöhen
der Temperatur der Emulsionslösung
auf einen bestimmten Bereich, zum Beispiel 30-70 °C, beim Bleichen
erreicht werden. Wenn die Bleichtemperatur zu hoch angehoben wird,
nehmen die Korngröße und das
Rauschen zu. Ebenso nimmt die Bandlücke zu, während die Farbreproduzierbarkeit
abnimmt. Bei der vorliegenden Erfindung ist ersichtlich, dass wenn
der Bleichprozess und Warmwasserbehandlung oder der Prozess bei
hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit separat vorgenommen werden,
verbessern sich Effizienz, Rauschen und Bandlückeneigenschaften.
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Im
Experiment gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine Rehalogenierungslösung als Bleichlösung verwendet,
die Metol enthält.
Es wird gefunden, dass dieses Bleichmittel nach der Behandlung keine
Flecken oder Defekte auf der Emulsionsschicht verursacht und Härten der
Emulsionsschicht erreicht, wenn das Metol oxidiert wird. Wenn das
Bleichmittel 1-2 % Chromion enthält,
ist die Vernetzung von Gelatine effektiv, und auf dem freigelegten
Teil der Emulsionsschicht adsorbierte Pigmente werden entfernt.
Die Halogenierungslösung mit
Metol ist bei der Herstellung, speziell von HOEs mit hohen Raumfrequenzcharakteristiken,
effektiv und bewirkt kein Schrumpfen der Emulsionsschicht bei der
Verarbeitung.
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Nun
werden die Schritte zum Trocknen und Oberflächenhärten der Emulsionsschicht nach
dem Bleichprozess beschrieben. Usanov verwendet Formalin als Härtemittel
beim Trocknen einer Emulsionsschicht nach dem Bleichen. Wenn dieses
Härtemittel
in flüssiger
Form verwendet wird, quillt die Emulsionsschicht als Folge des anschließenden natürlichen
Trockenprozesses und die Eigenschaften werden beeinträchtigt.
Aus diesem Grund ist Härten
der Emulsionsschicht unter Verwendung von Formalindampf als vielversprechende
Technik bekannt.
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Eine
Formalinlösung
besteht aus Wasser und einem organischen Lösemittel. Daher quillt die
Emulsionsschicht zwangsläufig
aufgrund des Vorhandenseins von Wasser in der Formalinlösung. Deshalb
sollte die Temperatur beim Verdampfen von Formalinlösung so
bestimmt werden, dass sie über
einen bestimmten Wert liegt, und Härten unter Verwendung von Formalinlösung sollte
von einem Trocknungsprozess gefolgt sein.
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Geeignete
Härtemittel
beinhalten jegliche Art von organischen Lösemitteln mit einer Aldehydgruppe und
einem Chinol oder Metol in Ethanol. Geeignete Härteverfahren beinhalten Verweilen
einer Emulsionsschicht in einem Behälter gefüllt mit verdampftem Härtemittel,
wie verdampftem Formalin, bei einer erhöhten Temperatur über eine
bestimmte Zeitdauer und thermisches Behandeln einer Emulsionsschicht
nach Auftragen eines Härtemittels
wie Formalin.
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Im
Schritt zum Fixieren wird eine verdünnte Lösung von ILFORD Schnellfixiermittel,
Natriumthiosulfat, Ammoniumthiosulfat, Ammoniumthiocyanat usw. verwendet.
Das Ergebnis zeigt, dass das Einstellen der Fixierungsrate entsprechend
der Härte
der Emulsionsschicht effektiv ist, um die Struktur von Mikrohohlräumen in
der Emulsionsschicht intakt zu halten. Zum Vermeiden der Quellung
der Emulsionsschicht, die normalerweise bei längerer Dauer der Fixierung
auftritt, wird eine bestimmte Menge an Natriumsulfat als Antiquellungsmittel
zugegeben. Als Folge davon wird eine Antiquellungswirkung bei Zusatz
von 2 % Natriumsulfat beobachtet.
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Jeder
Schritt des Experiments der vorliegenden Erfindung wird nun ausführlicher
mit Bezug zu 1 beschrieben.
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Mit
Bezug zu 1 wird in Schritt 40 eine
Emulsionsschicht vorgehärtet,
bevor der Hauptprozess beginnt. Insbesondere wird der Vorhärteschritt über 0-30
Minuten, bevorzugt 3-6 Minuten durchgeführt, um die Härte der
Emulsionsschicht zu erreichen. Die Dauer des Vorhärteschritts
schwankt in Abhängigkeit
von der ursprünglichen
Härte der
bestrahlten Emulsionsschicht.
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Die
Zusammensetzung der verwendeten Vorhärtelösung ist in Tabelle 1 gezeigt. Tabelle
1
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Wie
in Tabelle 1 gezeigt ist besteht das Vorhärtemittel aus einer Komponente
mit einer Aldehydgruppe wie Formaldehyd, Kaliumbromid, Natriumcarbonat
und deionisiertem Wasser. (Cr2(SO4)3·K2SO4) oder (Al2(SO4)3·K2SO4) können an
Stelle von Formaldehyd verwendet werden.
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In
Schritt 50 wird die vorgehärtete Emulsionsschicht entwickelt.
Ein Entwicklungsprozess ist bei der Herstellung eines Hologramms
oder HOE kritisch. Wenn eine ultrafeinkörnige Emulsion verwendet wird,
kann jeg licher Entwickler für
hohen Kontrast, ohne Färben
zur Entwicklung ohne Qualitätsbeeinträchtigung
verwendet werden.
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Beim
Experiment gemäß der vorliegenden
Erfindung werden die Charakteristiken einer Reihe von Entwicklerlösungen,
darunter AAC, CW-2, Kodak D-19 und Agfa G282c ermittelt. Als Ergebnis
weist Agfa G282c, das Chinol und Sulfit enthält, zum Beispiel bezüglich Färbeunterdrückung, bessere
Eigenschaften auf als die anderen kontrastreichen Entwicklerlösungen.
Ausgehend vom Ergebnis der Bestimmung wird die vorgehärtete Emulsionslösung unter
Verwendung von Agfa G282c für
ungefähr
3 Minuten bei einer Temperatur von 22 °C entwickelt.
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In
Schritt 60 wird die Emulsionsschicht, die den Entwicklungsprozess
durchlaufen hat, gebleicht.
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Vor
Erläuterung
des Schritt 60 wird ein allgemeiner Bleichprozess kurz
beschrieben. Der Bleichprozess in Verbindung mit der Herstellung
eines allgemeinen Hologramms oder ein SHSG-Prozess wird grob in zwei
Prozesse klassifiziert: Umkehrbleichen (Lösemittel) und Rehalogenierungsbleichen.
Beim Umkehr-(Lösemittel)-bleichen
wird Silber aus der entwickelten Emulsionsschicht entfernt. Beim
Halogenatbleichen wird Silber in der entwickelten Emulsionsschicht
unter Verwendung einer Halogenverbindung (üblicherweise Kaliumbromid)
in der Bleichlösung
rehalogeniert. Das aus dem Rehalogenatbleichen erhaltene Silbersalz
weist eine größere Partikelgröße auf als
das Silbersalz aus den herkömmlichen
Bleichverfahren und wird in einem anschließenden Fixierprozess entfernt.
Deshalb wird angenommen, dass Halogenatbleichen bei der Herstellung von
Reflexionshologrammen effektiver ist. Die Härte der Gelatine ist jedoch
nicht ausreichend, so dass Mikrohohlräume im Fixierprozess zusammenfallen
oder schrumpfen können.
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Ein
bedeutender Gesichtspunkt beim Bleichen der Emulsionsschicht ist
das folgende Härten
der Emulsionsschicht, das örtlich
oder gleichmäßig über die
Emulsionsschicht erfolgen kann. Als Ergebnis zahlreicher Versuche
des Erfinders wurde gefunden, dass ein PBU-Metol-Bleichmittel, das
eine Art modifiziertes Rehalogenatbleichmittel ist und die folgende
Zusammensetzung von Tabelle 2 aufweist, ganz ausgezeichnete Eigenschaften
zeigt. Tabelle
2
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In
Tabelle 2 wird das basische Material Borax (Dinatriumtetraborat,
Na2B4O7)
verwendet, um den pH auf 4-6, bevorzugt 5 einzustellen. Der Gehalt
an Borax wird im Bereich von 0-5 % (10-35 g), bevorzugt 30 g eingestellt.
Die Verwendung von Borax verhindert Quellung der Emulsionsschicht
beim Bleichen.
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In
Schritt 60 wird die Emulsionsschicht, die die Entwicklung
von Schritt 50 durchlaufen hat, unter Verwendung eines
PBU-Metol-Bleichmittels über
15 Minuten gebleicht. Das verwendete PBU-Metol-Bleichmittel wird
durch Hinzufügen
von 1-2 % (1 g) 4-Methylaminophenolsulfat, 2,4-Diaminophenoldihydrochlorid,
1,4-Dihydroxybenzon oder Resorcinol zum PBU-Metol-Bleichmittel mit
der Zusammensetzung wie oben in Tabelle 2 zugesetzt. Ebenso werden
1-8 % Chrom(III)-kaliumsulfat als Härtemittel bei der Herstellung
des PBU-Metol-Bleichmittels zugesetzt. Es kann als Härtemittel
anstelle von Chrom(III)-kaliumsulfat jegliches Salz verwendet werden,
das zum Beispiel Cr3+ oder Al3+ enthält.
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Im
Falle, wo dem Bleichprozess eine Behandlung bei hoher Temperatur
folgt, kann die Emulsionsschicht durch externes Licht ausgedruckt
werden. Um dies zu verhindern, wird die Emulsionsschicht nach Entwicklung
und vor dem Bleichschritt unter Verwendung von 2 % Essigsäure (CH3COOH) in einem Stopbad über 30 Sekunden bis 2 Minuten
behandelt. Zum selben Zweck kann die Behandlung bei hoher Temperatur
nach dem Bleichprozess in einem dunkeln Raum durchgeführt werden,
oder der pH des warmen Wassers, das bei der Behandlung bei hoher
Temperatur verwendet wird, kann so eingestellt werden, dass es schwach
alkalisch ist.
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In
Schritt 70 wird die Emulsionsschicht aus der Bleiche von
Schritt 60 gehärtet,
um die Vernetzung von Chrom- oder Aluminiumionen, die in der Emulsionsschicht
vorhanden sind, in Gelatine zu beschleunigen (erster Härteschritt).
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In
Schritt 70 verweilt die gebleichte Emulsionsschicht aus
Schritt 60 in warmem Wasser, unter einer Atmosphäre mit hoher
Temperatur und hoher Feuchtigkeit oder in einem Mikrowellenofen,
jeweils über
eine bestimmte Zeitspanne. Im Experiment der vorliegenden Erfindung
wird die gebleichte Emulsionsschicht in einem 40-70 °C warmem
Wasser über
3-10 Minuten behandelt.
Die Härte
der Gelatine kann durch Verändern der
Temperatur des warmen Wassers oder der Dauer des Härteprozesses
eingestellt werden. Bei einem anderen Verfahren verweilt die gebleichte
Emulsionsschicht 10 Minuten bis einige Stunden, aber bevorzugt
10-30 Minuten, in einem verschlossenen Behälter, der bei einer hohen Temperatur
von 40-80 °C
und bei einer hohen relativen Feuchtigkeit von 60-90 konditioniert
ist. Alternativ kann die gebleichte Emulsionsschicht für einige
Sekunden bis einige Minuten in einem Mikrowellenofen bleiben.
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In
Schritt 80 wird die Emulsionsschicht aus dem Härteschritt 70 getrocknet
(erster Trocknungsschritt). Dieser Trocknungsschritt bestimmt die
Wellenlänge
der Farbe, die aus dem vollständigen
Hologramm oder HOE gebildet wird oder bestimmt die endgültige Dicke
der Emulsionsschicht. Im Experiment der vorliegenden Erfindung werden
Variationen der Enddicke der Emulsionsschicht in Abhängigkeit
vom Trocknungsgrad, auf den die Emulsionsschicht getrocknet wurde,
beobachtet.
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Schritt 80 kann
zwei Schritte beinhalten. In einem ersten Schritt wird die Emulsionsschicht
von Schritt 70 unter Verwendung einer bestimmten organischen
Lösung,
die mit Wasser in einem bestimmten Verhältnis verdünnt ist (bevorzugt 50:50) über eine
bestimmte Zeitdauer, bevorzugt 2-3 Minuten behandelt, und dann unter
Verwendung der bestimmten organischen Lösung ohne Verdünnung über eine
bestimmte Zeitdauer, bevorzugt 2-3 Minuten. Im Experiment der vorliegenden
Erfindung wird Ethanol oder Industriealkohol IMS als bestimmtes
organisches Lösemittel
verwendet. In einem zweiten Schritt wird die Emulsionsschicht vom
ersten Schritt in einem Ofen bei einer bestimmten Temperatur über eine
bestimmte Zeitdauer getrocknet. Es ist bevorzugt, dass die Trocknungstemperatur
45 °C beträgt und die
Dauer der Ofentrocknung 5 Minuten.
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In
Schritt 90 wird die Oberfläche der Emulsionsschicht von
Schritt 80 gehärtet
(zweiter Härtungsschritt).
Insbesondere wird die Oberfläche
der getrockneten Emulsionsschicht thermisch behandelt, nachdem sie
mit einer Aldehyd (H-CHO) enthaltenden Lösung, zum Beispiel einer Formaldehydlösung, über eine
bestimmte Zeitdauer, bevorzugt 1-10 Minuten überzogen wurde. In einem alternativen
Verfahren wird die Oberfläche
der getrockneten Emulsionsschicht in einem geschlossenen Behälter unter
einer Aldehyddampf enthaltenden Atmosphäre bei einer bestimmten Temperatur,
bevorzugt 40-80 °C über 5-180
Minuten, bevorzugt 15-60
Minuten thermisch behandelt. Die Aldehyd enthaltende Lösung und
der Aldehyd enthaltende Dampf, die in oben beschriebenen alternativen
Verfahren zum zweiten Härten
der gebleichten und getrockneten Emulsionsschicht verwendet werden,
können
durch eine Lösung
ersetzt sein, die durch Auflösen
von Metol oder Chinol in einem organischen Lösemittel, wie Ethanol und einer
Dampfform von Metol oder Chinol enthaltendem organischem Lösemittel
erhalten sein.
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Alternativ
wird zum zweiten Härten
der Emulsionsschicht nach dem Bleichprozess die Oberfläche der gebleichten
und getrockneten Emulsionsschicht mit der Aldehyd enthaltenden Lösung oder
dem Metol oder Chinol enthaltenden organischen Lösemittel überzogen und dann in einem
Ofen über
eine bestimmte Zeitdauer thermisch behandelt. Bevorzugt wird die
Wärmebehandlung
im Ofen über
1-10 Minuten durchgeführt.
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In
Schritt 100 wird die Emulsionsschicht, deren Oberfläche in Schritt 90 gehärtet wurde,
fixiert. Es wird Silbersalz von der Emulsionsschicht von Schritt 90 entfernt,
so dass Mikrohohlräume
in einem bestrahlten Teil verbleiben und eine reine Gelatineschicht
in einem nicht bestrahlten Teil verbleibt.
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Insbesondere
wird die oberflächengehärtete Emulsionsschicht
von Schritt 90 unter Verwendung einer 2-5 % Verdünnung einer
Fixierlösung über 2-15
Minuten fixiert. Die Fixierlösung
beinhaltet 10-200 g Ammoniumthiosulfat, Natriumthiosulfat, Ammoniumthiocyanat
oder ILFORD Schnellfixierungsmittel (Verdünnung 1:2 bis 1:20), eine bestimmte
Menge Antiquellungsmittel, das in der Lage ist, zu verhindern, dass
Mikrohohlräume zusammenfallen
und Gelatine quillt, und 1 L deionisiertes Wasser. Im Experiment
der vorliegenden Erfindung werden 20 g Natriumsulfat (Na2SO4) als Antiquellungsmittel
verwendet.
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In
Schritt 110 wird die erhaltene Struktur aus dem Fixierungsschritt
in warmem Wasser behandelt, um die in Schritt 100 gebildeten
Mikrohohlräume
zu vergrößern und
die Bandbreite eines HOE einzustellen. Je höher die Temperatur des warmen
Wassers ist und je länger
die Warmwasserbehandlung dauert, umso höher ist die Bandbreite.
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Insbesondere
wird die erhaltene Struktur aus dem Fixierungsschritt unter Verwendung
von warmem Wasser von 30-70 °C über eine
bestimmte Zeitdauer, bevorzugt 1-10 Minuten behandelt.
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In
Schritt 120 wird die erhaltene Struktur aus der Warmwasserbehandlung
getrocknet, um das verbleibende Wasser aus der Emulsionsschicht
und den Mikrohohlräumen
zu entfernen (zweiter Trocknungsschritt). Es ist bevorzugt, dass
das verbleibende Wasser in den Mikrohohlräumen zum Beispiel durch Lufthohlräume ersetzt
wird, ohne dass die Mikrohohlräume
in der Gelatine der oben beschriebenen mehrschichtigen Struktur deformiert
werden.
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Der
Erfinder hat eine Reihe von organischen Lösemitteln untersucht, darunter
Ethanol, Methanol, Isopropanol, Ethylmethylketon und Dichlormethan,
so dass ein geeignetes organisches Lösemittel gewählt werden
kann, das Gelatine unbeeinflusst lässt und eine relativ hohe Wasserlöslichkeit
und Sättigungsdampfdruck aufweist.
Als Ergebnis neigen einige der organischen Lösemittel dazu, nach dem Trocknen
auf der Emulsionsschicht zu verbleiben, wodurch die Emulsionsschicht
oder das Substrat beeinträchtigt
werden. Ausgehend vom Testergebnis hat der Erfinder Isopropanol
beim Trocknen der fixierten erhaltenen Struktur nach der Warmwasserbehandlung
verwendet.
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Die
zweite Trocknung von Schritt 120 wird in zwei Schritten
vorgenommen.
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In
einem ersten Schritt wird die erhaltene Struktur aus der Warmwasserbehandlung
von Schritt 110 sequentiell mit einem organischen Lösemittelgemisch,
reinem organischem Lösemittel,
organischem Lösemittel
bei hoher Temperatur (70 °C
oder mehr) behandelt und dann langsam zum Trocknen der Luft ausgesetzt. Das
organische Lösemittelgemisch
und das reine organische Lösemittel
werden bei 20 °C
5 Minuten lang behandelt. Eine Mischung von 40-80 % organischem
Lösemittel
und 60-20 % Wasser, bevorzugt in einem Verhältnis von 50:50 wird als das
organische Lösemittelgemisch
verwendet. Ebenso wird Isopropanol als das organische Lösemittel
verwendet.
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In
einem zweiten Schritt nach dem ersten Schritt wird die dehydrierte
Struktur in einem Ofen bei einer bestimmten Temperatur, zum Beispiel
40 °C, bevorzugt
45-60 °C, über eine
bestimmte Zeitdauer getrocknet, so dass Wasser oder das organische
Lösmittel,
die nach dem ersten Schritt in den Mikrohohlräumen verbleiben, vollständig entfernt
werden.
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Alternativ
wird die Behandlung mit einem organischen Lösemittel bei erhöhter Temperatur
im ersten Schritt durch Behandlung in einem Vakuumofen ersetzt,
so dass der zweite Schritt ausgelassen werden kann. Insbesondere
wird die erhaltene Struktur aus der Warmwasserbehandlung von Schritt 110 sequentiell
unter Verwendung des organischen Lösemittelgemischs und des reinen
organischen Lösemittels
im ersten Schritt behandelt, und dann in einem Vakuumofen, ohne
Behandlung mit dem organischen Lösemittel
bei erhöhter Temperatur.
Danach wird die erhaltene Struktur langsam zum Trocknen der Luft
ausgesetzt.
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In
der Folge ist das Nachbehandlungsverfahren nach Bestrahlung der
Silberhalogenidemulsionsschicht abgeschlossen. Zur Erhöhung der Wasserbeständigkeit
eines Hologramms oder HOE mit einem Hologramm wird die Oberfläche von
Gelatine mit lösemittelfreiem
Epoxy oder UV-härtbarem
Zement beschichtet oder mit einem Glas-, Polyester-, Acryl- oder
Triacetatfilm versiegelt.
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Für ein HOE
unter Verwendung von verschiedenen Lichtstrahlen zum Aufzeichnen
und Wiedergeben eines Hologramms, zum Beispiel ein holographisches
optisches IR-Element, das einen roten Laser zum Aufzeichnen eines
Hologramms und einen vom roten Laser verschobenen Strahl im nahen
Infrarot (IR) oder IR verwendet, um das Hologramm wiederzugeben,
quillt die Emulsionsschicht, um eine solche Wellenlängenverschiebung
zu induzieren. Bevorzugt quillt die Emulsionsschicht beim ersten
Trocknen der gebleichten Emulsionsschicht in einem Maß, dass
eine Wellenlängenverschiebung
auftritt und wird den folgenden Prozessen unterzogen.
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2 bis 7 stellen
Veränderungen
in der Silberhalogenidemulsionsschicht in jedem der Schritte beim
Nachbehandlungsverfahren der vorliegenden Erfindung dar. 2 zeigt
eine Emulsionsschicht 200 vor Bestrahlung, in der Silberhalogenidkörner 202 gleichmäßig in der
Emulsionsschicht 200 verteilt sind. 3 zeigt
eine Emulsionsschicht 200a unmittelbar nach Bestrahlung.
In 3 bezeichnen Bezugszeichen 204 und 206 einen
bestrahlten Teil bzw. einen nicht bestrahlten Teil. Im nicht bestrahlten
Teil 206 bleiben Silberhalogenidkörner 202 intakt. Im
bestrahlten Teil 204 verändern sich die Silberhalogenidkörner 202 jedoch
aufgrund einer photolytischen Reaktion zu Silbermetallflecken 206. 4 zeigt
eine Emulsionsschicht 200b nach Entwicklung. Als Folge
der Entwicklung werden im Bestrahlungsteil 204 Silberfilamente 210 gebildet,
die zum Bleichen neigen. 5 zeigt eine Emulsionsschicht 200c nach
Prozessen zum Bleichen in einem Stopbad unter Verwendung eines Halogenatbleichmittels
und erstem Trocknen und Oberflächenhärtung. In 5 erscheinen zurückgewonnene
Silberhalogenidkörner 202a im
Bestrahlungsteil 204. 6 zeigt
eine Emulsionsschicht 200d nach Fixierung. Wie in 6 gezeigt
ist, sind die zurückgewonnenen
Silberhalogenidkörner 202a (siehe 5)
durch Mikrohohlräume 212 im
Bestrahlungsteil 204 versetzt. Ebenso, da die Silberhalogenidkörner 202 (siehe 2),
die in einer frühen
Stufe verteilt sind, aus dem nicht bestrahlten Teil 214 entfernt
sind, tritt im nicht bestrahlten Teil 214 eine reine Gelatineregion 214 auf.
Als Folge des Fixierprozesses weist die Emulsionsschicht 200d eine
mehrlagige Struktur der Gelatineregion 214 und der Mikrohohlraumregion 216 auf. 7 zeigt
eine Emulsionsschicht 200e, die die Warmwasserbehandlung
und den zweiten Trocknungsprozess nach Fixierung abgeschlossen hat.
In 7 bezeichnet das Bezugszeichen 212a Mikrohohlräume, die
in der Mikrohohlraumregion 216 nach Warmwasserbehandlung
und abschließendem
Trocknungsprozess gebildet sind, die von den Mikrohohlräumen 212 von 6 vergrößert erscheinen.
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8 ist
eine Rasterelektronenmikroskopaufnahme (SEM) der Emulsionsschicht
nach der Nachbehandlung in einem Experiment gemäß der vorliegenden Erfindung.
Wie in 8 gezeigt ist, erscheinen Mikrohohlräume in der
Emulsionsschicht.
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Es
wird ein Anwendungsbeispiel beschrieben, das zum Nachweis der Wirksamkeit
des Nachbehandlungsverfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung
durchgeführt
wird. Der Erfinder hat gemäß den oben
beschriebenen Verfahrensweisen ein HOE vom Reflexionstyp für Dreifarbendarstellung
hergestellt. Es wird eine Hologrammaufzeichnung unter Verwendung
dreier Wellenlängen
647 nm (R), 532 nm (G) und 458 nm (B) für Volifarbanzeige vorgenommen.
Zur Vermeidung unnötiger
Lichtreflexion beim Aufzeichnungsprozess wird eine Indexangleichung
der Ebene der Silberhalogenidemulsionsschicht vorgenommen.
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9 ist
ein Schaubild, das die Durchlässigkeit
des dreifarbigen HOE vom Reflexionstyp in Bezug auf verschiedene
Aufzeichnungswellenlängen
zeigt, die unter Verwendung eines Spektrometers gemessen wurde.
In 9 bezeichnen G1, G2 und G3 Veränderungen der Durchlässigkeit
der Aufzeichnungswellenlängen 458
nm, 532 nm bzw. 647 nm.
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Für alle Kennlinien
G1, G2 und G3 beträgt
die Bandbreite mit minimaler Durchlässigkeit ungefähr 20 nm,
und die minimale Durchlässigkeit
beträgt
ungefähr
1 %.
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Tabelle
3 zeigt die Reflexionseffizienz und Durchlässigkeit des HOE vom Reflexionstyp
gemessen mit Laser für
drei Aufzeichnungswellenlängen.
Wie in Tabelle 3 gezeigt ist, beträgt für die Aufzeichnungswellenlängen die
Effizienz mehr als 96 % und die Durchlässigkeit nur 0,2-0,8 %. Tabelle
3
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Wie
oben beschrieben zeigt das unter Verwendung des Nachbehandlungsverfahrens
nach Bestrahlung der Silberhalogenidemulsionsschicht gemäß der vorliegenden
Erfindung effektiv hergestellte HOE bessere Merkmale als herkömmliche
HOEs.
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Diese
Ergebnisse zeigen auf, dass das Nachbehandlungsverfahren für holographisches
Aufzeichnungsmaterial, das mittels des obigen Experiments beschrieben
ist, auf einfache Hologramme oder die Anwen dungsbereiche von Hologrammen
oder auf die Herstellung einer Reihe von Vorrichtungen mit einer
Reihe von optischen Vorrichtungen und Anzeigen angewendet werden
kann.
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Zum
Beispiel weist das Nachbehandlungsverfahren nach Bestrahlung der
Silberhalogenidemulsionsschicht gemäß der vorliegenden Erfindung
die folgenden Anwendungen auf: Vorrichtungen oder Systeme, die unter
Verwendung herkömmlicher
holographischer Aufzeichnungsmaterialien wie DCG oder Photopolymer schwierig
oder unmöglich
herzustellen sind; Transmissions- und Reflexionshologramme für monochrome
und farbige Anzeige; Transmissions- und Reflexions-HOEs; hocheffiziente
Farbhologrammgitterelemente; monochrome und farbige Hologrammreflektoren;
Edge-Lit-Hologramme und Edge-Lit-HOEs; Hologramme mit abfallenden
Weilen und HOEs mit abfallenden Wellen; monochrome und farbige Hologrammdiffusoren;
monochrome und farbige Hologrammanzeigen; Farbfiltervorrichtungen;
dichromatische Spiegel oder Filter; holographische optische IR-Elemente
unter Verwendung von IR oder nahmen IR als Bestrahlungslicht; und
holographische optische IR-Elemente, die mit Licht einer Wellenlänge arbeiten,
das vom Aufzeichnungslicht verschoben ist. Weitere Anwendungen beinhalten
optische Vorrichtungen, zum Beispiel aktive optische Schaltvorrichtungen,
aktive Hologramme oder aktive HOEs, Kompaktlaser oder Lichtverstärker, die
durch Füllen
der Mikrohohlräume
mit einem Material hergestellt werden, das einen anderen Brechungsindex
als Gelatine aufweist, einem Bandlückenmaterial oder einem Material,
das durch Potentialdifferenz funktioniert, wie Flüssigkristalle.
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Das
oben beschriebene experimentelle Beispiel der vorliegenden Erfindung
dient dem Zweck der Erläuterung
und ist nicht dazu vorgesehen, den Rahmen der vorliegenden Erfindung
einzuschränken.
Zum Beispiel ist für
die Fachleute zu erkennen, dass die Prozessbedingungen in jedem
Schritt des Nachbehandlungsverfahrens, zum Beispiel die Be handlungslösungen oder
anderen Substanzen, die in jedem Schritt verwendet werden, im Rahmen
der vorliegenden Erfindung verändert
werden können.
Zum Beispiel kann im Trocknungsprozess, der unter Verwendung eines
Ofens durchgeführt
wird, eine andere Art von Trocknungseinrichtung anstelle des Ofens
verwendet werden. Es versteht sich für die Fachleute, dass verschiedene Änderungen
in Form und Details am oben beschriebenen experimentellen Beispiel
vorgenommen werden können,
ohne vom Rahmen der Erfindung abzuweichen, wie er in den beigefügten Ansprüchen definiert
ist.
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Wie
oben beschrieben kann die Nachbehandlung nach Bestrahlung der Silberhalogenidemulsionsschicht
gemäß der vorliegenden
Erfindung die Charakteristiken von Silberhalogenid, DCG und Photopolymeren
erreichen, weil es auf der herkömmlichen
Silberhalogenidemulsionsschicht beruht, und bessere Spektralempfindlichkeit,
Energieempfindlichkeit, Effizienz, Signal-Rausch-Verhältnis, Langzeitzuverlässigkeit
erreichen als herkömmliche
holographische Aufzeichnungsmaterialien. Da das Nachbehandlungsverfahren
nach Bestrahlung der Silberhalogenidemulsionsschicht gemäß der vorliegenden
Erfindung bei der Herstellung von Hologrammen, Farbhologrammen/HOEs
angewendet wird, können
andere optische Elemente und Anzeigen mit Verbesserungen in Effizienz,
Signal-Rausch-Verhältnis,
Bandbreite und Langzeitzuverlässigkeit
hergestellt werden.