-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abscheiden von
Milch von einem milchgebenden Tier nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
-
Ein
derartiges Verfahren ist aus der EP-A-1000535 bekannt. Das daraus
bekannte Verfahren und die Vorrichtung sind mit einer Meßvorrichtung
in Form eines Farbmeßsystems
versehen, das einen oder mehrere Sensoren aufweist, die eine oder mehrere
Strahlungsquellen umfassen, die die Milch nacheinander oder gleichzeitig
mit Strahlung von einer oder mehreren unterschiedlichen Wellenlängen und/oder
unterschiedlichen Stärken
bestrahlen, wobei während
zumindest eines Teiles der Zeit, in der sich die Strahlungsquellen
in ihrer eingeschalteten Position befinden, ein oder mehrere Empfänger die Strahlungsstärke während eines
Zeitintervalls messen. Wenn die erzielten Meßdaten anzeigen, daß die Farbe
der gemessenen Milch von normalen Werten abweicht, wird die betreffende
Milch abgeschieden. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß bei dem
bekannten Verfahren und der Vorrichtung aus den Farbmessungen bisweilen
ein falscher Schluß gezogen wird,
so daß z.
B. geeignete Milch nicht zur Weiterverarbeitung verwendet, sondern
entsorgt wird.
-
Der
Erfindung liegt u. a. die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Abscheiden
von Milch von einem milchgebenden Tier zu schaffen, mit dessen Hilfe
die Entscheidung, ob gewonnene Milch zur Weiterverarbeitung geeig net
ist oder nicht, in zuverlässiger Weise
getroffen werden kann.
-
Gemäß der Erfindung
umfaßt
zu diesem Zweck ein Verfahren der oben beschriebenen Art die Merkmale
des kennzeichnenden Teiles des Anspruches 1. Dadurch, daß nicht
nur ein bestimmter Wert, sondern das gesamte Muster, d. h. die Entwicklung der
Variablen während
des Melkdurchganges, herangezogen wird, um zu entscheiden, ob gewonnene Milch
weiterverarbeitet werden sollte oder nicht, kann eine noch genauere
Entscheidung getroffen werden, ob die gewonnene Milch weiterverarbeitet
werden sollte oder nicht. Das Vergleichen von Meßmustern mit Bezugsmustern
führt offenbar
zu richtigeren Entscheidungen als das Vergleichen lediglich eines
einzigen Meßwertes.
-
Bei
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist das Verarbeitungsgerät
mit einem Speicher versehen, wobei der Speicher geeignet ist, das
Meßmuster
bzw. das Bezugsmeßmuster
zu speichern.
-
Das
Verarbeitungsgerät
ist mit einer Vorrichtung zur Ermittlung des Mittelwertes versehen,
um das Durchschnittsmeßmuster
einer Melkvariablen zu ermitteln, wobei es von Vorteil ist, daß der Speicher geeignet
ist, das Durchschnittsmeßmuster
zu speichern. Ein solches Durchschnittsmeßmuster wird in ausgezeichneter
Weise dazu verwendet, Abweichungen von diesem Durchschnittsmuster
zu ermitteln, was ein Anzeichen dafür sein kann, daß die Verfassung
des milchgebenden Tieres von der Norm abweicht, oder daß die von
dem milchgebenden Tier erzeugte Milch von der Norm abweicht. Anders
ausgedrückt
bildet das Durchschnittsmeßmuster
das Bezugsmu ster. Ein solches Durchschnittsmeßmuster liefert für jedes
Tier eine genauere Anzeige der Abweichung als ein vorgegebener Bezugswert.
Insbesondere wenn der Mittelwert ein sogenannter dynamischer Mittelwert
ist, d. h. ein Mittelwert beispielsweise der letzten zehn Melkdurchgänge (eine
andere Anzahl ist ebenfalls möglich),
kann eine korrekte Entscheidung getroffen werden.
-
Obwohl
für alle
Tiere dieselben Grenzwerte verwendet werden können, ist es von Vorteil, wenn ein
Speicher des Verarbeitungsgerätes
ein oberes Grenzwertmuster und/oder ein unteres Grenzwertmuster
für ein
entsprechendes Meßmuster
einer Melkvariablen für
ein Tier enthält.
-
Die
Vorrichtung kann mit einem Milchleitungssystem versehen sein, das
eine Anzahl von Leitungen umfaßt,
und mit mindestens einer von dem Vergleichssignal gesteuerten Vorrichtung,
um durch das Milchleitungssystem strömende Milch in eine entsprechende
Leitung zu leiten, wobei die Möglichkeit
besteht, ungeeignete Milch automatisch abzuleiten oder geeignete
Milch zur Weiterverarbeitung zu befördern.
-
Um
eine visuelle Überprüfung zu
ermöglichen,
ist es von Vorteil, wenn die Vorrichtung eine Anzeigevorrichtung
zum Anzeigen des Vergleichssignals umfaßt. Wenn die Vorrichtung eine
Vorrichtung zur Erzeugung einer Warnung umfaßt, wobei die Warnvorrichtung
durch das Vergleichssignal gesteuert wird, kann in bestimmten Situationen
eine Warnung an den Verwalter der Vorrichtung gegeben werden, beispielsweise
in Form eines Tonsignals.
-
Die
Meßvorrichtung
umfaßt
ein Farbsensormeßsystem,
um die Intensität
zumindest eines Wellenlängenbandes,
insbesondere im sichtbaren Wellenlängenbereich, der von dem milchgebenden
Tier gewonnenen Milch zu messen, wobei die Variable die Intensität des Wellenlängenbandes
ist. Mit Hilfe des Farbsensormeßsystems
wird insbesondere die Intensität
der verschiedenen Farben in der von den verschiedenen Eutervierteln
gewonnenen Milch ermittelt. Daher ist die Variable durch die Farbe
der gewonnenen Milch gebildet.
-
Bei
einer Ausführungsform
gemäß der Erfindung
ist die Meßvorrichtung
durch einen Strömungssensor
zum Messen des während
des Melkdurchganges erzielten Milchflusses gebildet. Der Strömungssensor
mißt vorzugsweise
den von den einzelnen Eutervierteln gewonnenen Milchfluß.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform
gemäß der Erfindung
ist die Meßvorrichtung
durch einen an sich bekannten Leitfähigkeitsmesser gebildet, um
die Leitfähigkeit
der während
des Melkdurchganges gewonnenen Milch zu messen. Der Leitfähigkeitsmesser
mißt vorzugsweise
die Leitfähigkeit
der von den einzelnen Eutervierteln gewonnenen Milch.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform
gemäß der Erfindung
ist die Meßvorrichtung
durch ein Thermometer gebildet, um die Temperatur der während des
Melkdurchganges gewonnenen Milch zu messen. Das Thermometer mißt vorzugsweise
die Temperatur der von den einzelnen Eutervierteln gewonnenen Milch.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform
gemäß der Erfindung
ist die Meßvorrichtung
durch ein Bestandteilsmeßgerät gebildet,
um die Menge eines Bestandteiles, wie z. B. Fett, Protein, Harnstoff,
Bakterien, Zucker, freie Fettsäuren,
Keime usw., der während
des Melkdurchganges gewonnenen Milch zu messen. Das Bestandteilsmeßgerät mißt vorzugsweise
die Bestandteile der von den einzelnen Eutervierteln gewonnenen
Milch.
-
Es
ist eine Vorrichtung vorhanden, um den Abschnitt zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Melkdurchgängen
des milchgebenden Tieres zu ermitteln, und der Speicher kann ein
von dem gemessenen Abschnitt abhängiges
Bezugsmuster bzw. ein von dem gemessenen Abschnitt abhängiges Muster
für den oberen
Grenzwert und/oder ein Muster für
den unteren Grenzwert enthalten. Dies basiert auf der Erkenntnis,
daß der
gemessene Wert der Variablen von dem gemessenen Abschnitt, auch
Intervall genannt, abhängt,
selbst wenn sich die Verfassung des milchgebenden Tieres nicht ändert. Da
der Speicher gemäß der Erfindung
verschiedene Bezugswerte für
die Variable enthält,
wobei die Bezugswerte von dem gemessenen Abschnitt abhängen, kann
ein genauerer Vergleich der gemessenen Werte durchgeführt werden,
so daß eine
korrekte Entscheidung getroffen werden kann, ob die Milch zur Weiterverarbeitung
geeignet ist oder nicht. Außerdem
können
nach einem Vergleich der gemessenen Werte mit den Bezugswerten genauere
Schlüsse
bezüglich
der Verfassung bzw. der Gesundheit des milchgebenden Tieres gezogen
werden. Mit Abschnitt ist insbesondere ein Zeitabschnitt gemeint,
der von einer Uhr zwischen zwei aufeinanderfolgenden Melkdurchgängen gemessen
wird, oder eine Anzahl von milchgebenden Tieren, die zwischen den
beiden aufeinanderfolgenden Melkdurchgängen gemolken werden, wobei
die Anzahl von einem Zähler
gezählt
wird. Im übrigen kann
auch eine andere zeitab hängige
Variable gemessen werden, beispielsweise die gesamte, zwischen den
beiden aufeinanderfolgenden Melkdurchgängen erzeugte Milchmenge.
-
Die
Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf eine in der Zeichnung
gezeigte Ausführungsform
näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 eine
schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Melken einer Kuh mit
einem Farbsensormeßsystem;
-
2 eine
schematische Ansicht einer Melkbox mit einem Melkroboter, der mit
einer Vorrichtung zum Messen einer die Kuh betreffenden Variablen versehen
ist, und
-
3 eine
Anzahl von normalen Meßmustern
für bestimmte
Kühe.
-
1 zeigt
vier Zitzenbecher 1, die an die Zitzen eines zu melkenden
Tieres anzuschließen sind,
wobei die Milchabflußleitungen 2 der
Zitzenbecher 1 in ein Milchsammelglas 3 münden. An
das Milchsammelglas 3 ist außerdem eine Vakuumleitung 18 angeschlossen,
um in dem Milchsammelglas 3 selbst, in den Milchabflußleitungen 2 und
in den Zitzenbechern 1 ein Vakuum zu erzeugen, wobei das Vakuum
erforderlich ist, damit die Zitzenbecher an den Zitzen des Tieres
angeschlossen bleiben, um das Melken zu ermöglichen und Milch und darin
befindliche Luft im Milchsammelglas 3 voneinander zu trennen.
Von dem Milchsammelglas 3 wird die gewonnene Milch über ein
Ventil 4, eine Pumpe 5, ein Rückschlagventil 6 und
ein Dreiwegeventil 7 durch eine Leitung 8 in einen
nicht näher
gezeigten Milchtank abgeleitet.
-
1 zeigt
ferner ein Farbsensormeßsystem 9,
wobei das Meßsystem
eine Farbintensitäts-Verarbeitungseinheit
(MCS) 10 umfaßt,
mit der vier Sensoren 12 über Glasfaserkabel 11 verbunden sind.
Die Sensoren 12 sind in den Milchleitungen 2 angeordnet,
um die Intensität
einer Anzahl definierter Farben in der Milch zu ermitteln und diese
Intensitäten
repräsentierende
Signale an die Verarbeitungseinheit 10 zu liefern. Als
Farbsensormeßsystem
kann das Modular Color Sensor System CS1 der Stracon Meßsysteme
GmbH, Im Camisch 10, Kahla, verwendet werden. Die bei diesem System
verwendeten Sensoren sprechen auf Frequenzen der Frequenzbänder für Rot (R),
Grün (G)
und Blau (B) an. Pro Messung werden deshalb drei Signale ausgegeben, die
als Intensitätswerte
für diese
drei Farben betrachtet werden können.
-
Obwohl
bisher die Meinung vorherrschte, daß bei Milch mit einer konstanten
Zusammensetzung diese drei Intensitätswerte in einem festen Verhältnis zueinander
stehen, wobei das Verhältnis
u. a. von den Verunreinigungen und Bestandteilen der Milch abhängt, wurde
festgestellt, daß bei
bestimmten milchgebenden Tieren das Verhältnis zwischen den drei Intensitätswerten
von dem Intervall, anders ausgedrückt von dem Abschnitt zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Melkvorgängen abhängt. Der Abschnitt ist insbesondere
ein Zeitabschnitt zwischen den beiden aufeinanderfolgenden Melkdurchgängen, alternativ
jedoch besteht eine Beziehung zwischen der Anzahl von gemolkenen
Kühen bzw.
der erzeugten Milchmenge und den Intensitätswerten.
-
Die
Farbintensitäts-Verarbeitungseinheit (MCS) 10 umfaßt einen
Computer (PC) 13 (der in der Figur der besseren Übersichtlichkeit
wegen getrennt von der Farbintensitäts-Verarbeitungseinheit (MCS) dargestellt
ist), der für
jedes zu melkende Tier eine Datei enthält, in der alle zum Melken
benötigten
Daten eines betreffenden Tieres gespeichert sind.
-
Während der
gesamten Dauer eines Melkdurchganges werden auch die gemessenen
drei Intensitätswerte
der entsprechenden Farben in der Milch gespeichert. Diese bei jedem
Melkdurchgang gespeicherten Intensitätswerte bilden also ein Farbmeßmuster.
Aus den Farbmeßmustern,
die von einem bestimmten Tier während
einer bestimmten Anzahl (z. B. zehn, wobei aber auch eine andere
Zahl möglich
ist) der letzten durchgeführten
Melkdurchgänge
gemessen wurden, wird der dynamische Mittelwert ermittelt. Beim
Ermitteln des Mittelwertes werden Melkdurchgänge mit gleichen Intervallen
verwendet. Die bei einem darauffolgenden Melkdurchgang mit gleichem
Intervall gemessenen Farbmuster werden mit diesem dynamischen Mittelwert
des Farbmeßmusters
verglichen, d. h. das zuletzt gemessene Farbmeßmuster jeder der drei Farben
wird mit dem entsprechenden, zu demselben Intervall gehörenden Farbmeßmuster
verglichen, das in dem Computer als dynamischer Mittelwert aufgezeichnet
ist. Anders ausgedrückt
werden die Farbmeßmuster
sowohl miteinander als auch mit entsprechenden Farbmeßmustern
verglichen, die während
eines oder mehrerer vorhergehender Melkdurchgänge mit gleichem Intervall
aufgezeichnet wurden. Dieser Vergleichsvorgang findet im Computer 13 statt,
der auch als Vergleichsvorrichtung dient. Anschließend können die
Ergebnisse dieses Vergleichsvorganges auf einer Anzeigevorrichtung
derart angezeigt werden, daß das
Vor handensein bestimmter Substanzen in der Milch, wie z. B. Verunreinigungen,
unmittelbar davon abgelesen werden kann. Diese Ergebnisse können über die
Leitung 14 an einen Bildschirm oder einen Drucker geliefert
werden.
-
Anstelle
der Ermittlung des dynamischen Mittelwertes des Farbmeßmusters
für jede
der Farben kann auch in anderer Weise für jede Farbe ein Eichmuster,
wie insbesondere ein Bezugsmuster bzw. ein Muster für den unteren
Grenzwert oder ein Muster für
den oberen Grenzwert, ermittelt werden. Es können Eichmuster verwendet werden,
die für
die Milch von allen Tieren oder von einer Gruppe von Tieren gelten
könnten.
In diesem Fall ist es nicht erforderlich, einen Sensor 12 in
jeder der Milchabflußleitungen 2 anzuordnen,
sondern es kann ein Überlaufbehälter 17 in
dem Milchsammelglas 3 angeordnet sein, wobei in dem Überlaufbehälter ein
Sensor 12' angeordnet
ist, der über
ein Glasfaserkabel, das mit einer "strichlierten" Linie 11' bezeichnet ist, mit der Verarbeitungseinheit 10 verbunden
ist. Als weitere Alternative kann ein Sensor 12'' im unteren Teil des Milchsammelglases 3 angeordnet
sein. Auch im letzteren Fall muß der
Sensor über
ein Glasfaserkabel 11'' mit der Verarbeitungseinheit 10 verbunden
werden.
-
In
allen Fällen
gilt jedoch, daß bei
Auftreten unzulässiger
Mengen an unerwünschten
Substanzen in der Milch der Computer 13 über die
Leitung 15 ein Signal an das Dreiwegeventil 7 gibt,
wobei über
das Dreiwegeventil 7 und die daran angeschlossene Abflußleitung 16 die
diese unerwünschten
Substanzen enthaltende Milch getrennt abgeleitet werden kann.
-
Wenn
beispielsweise Blut in die Milch gelangt ist, ist das von dem Sensor 12 für die Farbe
Rot angezeigte Farbmeßmuster
ein anderes Muster, als wenn sich kein Blut in der Milch befindet.
Dieses Farbmeßmuster
ist dann höher
als das Farbmeßmuster,
das auf der Basis des dynamischen Mittelwertes ermittelt wurde,
oder höher
als das verwendete Eichmuster (vorzugsweise in Abhängigkeit
von dem Vergleich mit zum gleichen Intervall gehörenden Mustern). Auch wenn
sich keine Verunreinigungen in der Milch befinden, können Veränderungen
in der Konzentration von Substanzen, die sich normalerweise in der
Milch befinden, ermittelt werden.
-
Es
hat sich ferner herausgestellt, daß die Farbmeßmuster
der drei Farben bei unterschiedlichen Tieren ein unterschiedliches
Verhältnis
relativ zueinander haben. Es ist daher von Vorteil, die Farbmeßmuster
für jedes
Tier getrennt bei jedem Melkdurchgang zu ermitteln und sie mit Eichmustern
oder insbesondere mit dynamischen Mittelwerten von Farbmeßmustern
zu vergleichen, die für
dieses spezielle Tier ermittelt wurden (und vorzugsweise zum gleichen
Intervall gehören).
-
Ein
Beispiel für
die Abhängigkeit
der gemessenen Farbintensität
(und folglich des gemessenen Farbmusters) von dem Intervall ist
nachfolgend beschrieben, wobei die Abhängigkeit durch das obengenannte
Farbsensormeßsystem
klar nachgewiesen wurde. Es hat sich ferner herausgestellt, daß diese Abhängigkeit
reproduzierbar ist. Bei einer bestimmten Kuh hat sich gezeigt, daß die Intensität des Frequenzbandes
für Blau
besonders stark ansteigt, wenn der Zeitabschnitt, das Intervall,
zunimmt, und/oder die Anzahl von gemolkenen Kühen und/oder die Menge der
erzeugten Milch zunimmt. Es hat sich ferner gezeigt, daß die Intensität des Frequenzbandes
für Grün bei zunehmendem
Intervall eine bestimmte leichte Abnahme aufweist. Die Intensität des Frequenzbandes
für Rot
zeigte eine gewisse leichte Zunahme. Bei dieser Kuh schien die Gesamtsumme
der Intensitäten
bei zunehmendem Intervall auf einen Maximalwert anzusteigen und
bei weiter zunehmendem Intervall nach einem bestimmten Muster abzunehmen.
Der Wert der Intensität
des Frequenzbandes für
Rot abzüglich
des Wertes des Frequenzbandes für
Blau schien bei dieser Kuh ein abnehmendes Muster bei zunehmendem
Intervall zu zeigen, während
der Quotient der Intensität
des Frequenzbandes für
Rot und der Intensität
des Frequenzbandes für
Grün bei
zunehmendem Intervall auf einen Maximalwert anstieg und bei weiterer
Zunahme des Intervalls konstant blieb. Es wird deutlich, daß beim Vergleichen
der von dieser Kuh gewonnenen Milch in jedem Intervall ein unterschiedlicher
Bezugswert oder Muster verwendet werden muß, um zu entscheiden, ob die
gewonnene Milch zur Weiterverarbeitung geeignet ist oder nicht.
-
Es
hat sich ferner gezeigt, daß die
Farbintensität
pro Euterviertel unterschiedlich sein kann, so daß es empfehlenswert
ist, das Farbmeßmuster
pro Tier, pro Euterviertel und vorzugsweise pro Intervall zu vergleichen,
um entscheiden zu können,
ob von einem Euterviertel gewonnene Milch weiterverarbeitet werden
sollte oder nicht.
-
Es
hat sich ferner herausgestellt, daß das während des Melkdurchganges erzielte
Strömungsmuster
der Milch für
jedes Tier unterschiedlich ist und außerdem von dem Intervall abhängt. Auch
in diesem Fall muß das
gemessene Strömungsmuster
mit einem Bezugsmuster für
dieses Intervall verglichen werden, um eine korrekte Entscheidung
treffen zu können,
ob die gewonnene Milch weiterverarbeitet werden sollte oder nicht.
Es ist anzumerken, daß ein Strömungssensor
zum Messen der Strömung
der während
des Melkdurchganges gewonnenen Milch an sich bekannt ist. Insbesondere
mißt der
Strömungssensor
das Strömungsmuster
der von den einzelnen Eutervierteln gewonnenen Milch.
-
Es
hat sich ferner gezeigt, daß das
Leitfähigkeitsmuster
während
des gesamten Melkdurchganges für
jedes Tier oder für
jede Gruppe von Tieren unterschiedlich sein und eine genauere Entscheidung ermöglichen
kann, ob die gewonnene Milch weiterverarbeitet werden sollte oder
nicht, als es bei nur einem einzigen Meßwert der Fall ist. Im übrigen steigt die
Leitfähigkeit
der von der genannten Kuh gewonnenen Milch bei zunehmendem Intervall
an. Zum Messen des Leitfähigkeitsmusters
der während
des Melkdurchgangs insbesondere für jedes Euterviertel gewonnenen
Milch kann dann ein Leitfähigkeitsmesser
verwendet werden, um eine korrekte Entscheidung zu treffen, ob die
(möglicherweise
pro Euterviertel) gewonnene Milch weiterverarbeitet werden sollte
oder nicht.
-
Es
hat sich ferner herausgestellt, daß die Temperatur der von der
genannten Kuh gewonnenen Milch bei zunehmendem Intervall ansteigt.
In diesem Fall kann ein Thermometer verwendet werden, um das Temperaturmuster
der während
des Melkdurchganges gewonnenen Milch zu messen, insbesondere um
das Temperaturmuster der von den einzelnen Eutervierteln gewonnenen
Milch zu messen, um eine korrekte Entscheidung zu treffen, ob die
(möglicherweise
pro Euterviertel und/oder pro Intervall) gewonnene Milch weiterverarbeitet
werden sollte oder nicht.
-
Außerdem wurde
festgestellt, daß bei
der genannten Kuh der Fettgehalt der gewonnenen Milch bei zunehmendem
Intervall gemäß einer
bestimmten Kurve abnimmt. Auch bei anderen Bestandteilen scheint
eine Abhängigkeit
zwischen Menge und Intervall zu bestehen. Dann kann ein Bestandteilsmeßgerät zum Messen
des Mengenmusters eines Bestandteiles, wie z. B. Fett, Protein,
Harnstoff, Bakterien, Zucker, freie Fettsäuren, Keime, usw., der während des
Melkdurchganges gewonnenen Milch, insbesondere des Bestandteilmusters
der von den einzelnen Eutervierteln gewonnenen Milch, verwendet werden,
um eine korrekte Entscheidung zu treffen, ob die (möglicherweise
pro Euterviertel und/oder pro Intervall) gewonnene Milch weiterverarbeitet
werden sollte oder nicht.
-
Die
obengenannten Verhältnisse
wurden nicht nur bei einer bestimmten Kuh festgestellt, sondern
alle Kühe
scheinen Milch zu produzieren, deren meßbare Variablen ein kuhspezifisches
Muster aufweisen. Ein bestimmtes Muster kann dann bei einer Kuh
Milch anzeigen, die zur Weiterverarbeitung geeignet ist, während dasselbe
Muster, das bei Milch von einer anderen Kuh gemessen wird, Milch
anzeigen kann, die zur Weiterverarbeitung nicht geeignet ist.
-
Wie
bereits oben bei der Farbintensitätsmessung erwähnt, wird
gemäß der Erfindung
ein gemessenes Meßmuster
(auch Meßkurve
genannt) der Variablen verwendet, um während des Melkdurchganges zu
entscheiden, ob gewonnene Milch weiterverarbeitet werden sollte
oder nicht. Dies gilt insbesondere für das Muster von Farbe, Leitfähigkeit
und Strömung
während
eines Melkdurchganges, obwohl die anderen obengenannten Variablen
während
des Melkdurchganges ebenfalls ein Muster zeigen, mit dessen Hilfe
eine korrekte Entscheidung getroffen werden kann, ob gewonnene Milch
zur Weiterverarbeitung geeignet ist oder nicht.
-
Beispiele
von normalen Meßmustern,
die bei unterschiedlichen milchgebenden Tieren in bezug auf Farbe
und Leitfähigkeit
gemessen wurden, sind in 3 gezeigt, wobei die normalen
Meßmuster
Milch anzeigen, die zur Weiterverarbeitung geeignet ist.
-
Ein
solches normales Meßmuster
kann ein vorgegebenes Meßmuster
oder ein durchschnittliches Meßmuster
für ein
Tier sein (vorzugsweise pro Intervall). Zu diesem Zweck ist eine
Vorrichtung zur Ermittlung des Mittelwertes vorhanden, um den Mittelwert
eines Meßmusters
einer Melkvariablen zu ermitteln. Im übrigen können auch andere Bezugsmuster
verwendet werden (z. B. ein Muster für den oberen Grenzwert und/oder
ein Muster für
den unteren Grenzwert).
-
2 zeigt
in schematischer Darstellung eine Melkbox 19 mit einem
Melkroboter 20, auf die sich die Erfindung im besonderen
bezieht. In dieser Figur sind verschiedene Meßvorrichtungen zum Messen des
Musters der Werte von auf die Kuh bezogenen Variablen schematisch
dargestellt.
-
Zum Überprüfen des
Gesundheitszustandes der Kuh 22 wird ferner der Herzschlag
mit Hilfe eines ein Herzschlagmeßgerät enthaltenden Bandes 21 gemessen,
das um das Bein oder den Bauch der Kuh 22 gelegt ist. Alternativ oder
zusätzlich
kann ein an sich bekanntes Herzschlagmeßgerät an der Kuh 22 nahe
einer Stelle angebracht sein, wo sich eine Arterie befindet, wofür das Euter
oder ein Ohr der Kuh in Betracht gezogen werden kann. Ein geeignetes Herzüberwachungssystem
ist z. B. bei Polar Electro Oy, Helsinki, Finnland, erhältlich.
Alternativ kann ein Herzschlagmeßgerät in mindestens einem der Zitzenbecher 23 angeordnet
sein.
-
In
der Melkbox 19 können
eine oder mehrere Kameras 24 zum Überwachen und Messen der Aktivität der Kuh 22 angeordnet
sein, die auch zum Überwachen
des Gesundheitszustandes der Kuh 22 verwendet werden können. Die
Videoaufnahmen werden durch eine an sich bekannte Bewegungserkennungsvorrichtung
zur Ermittlung von Aktivitätsparametern,
wie z. B. Treten, Stoßen
und dergleichen, analysiert. Zu diesem Zweck wird die Aufnahme bei jeder
Kuh 22 mit gespeicherten historischen Daten bezüglich der
Kuh 22 verglichen. Zur Ermittlung der Aktivität der Kuh 22 kann
ferner ein Schrittzähler 25, ein
Muskelkontraktions-Meßgerät 26 und
ein Muskelvibrations-Meßgerät 27 vorhanden
sein. Im übrigen wird
die Milchleistung von einem Mengenmesser 32 oder einem
Leistungsmesser gemessen.
-
Ein
Strömungssensor 28 mißt das Strömungsmuster
der während
eines Melkdurchganges gewonnenen Milch. Ein Leitfähigkeitsmesser 29 mißt das Leitfähigkeitsmuster
der während
eines Melkdurchganges gewonnenen Milch. Ein Thermometer 30 mißt das Temperaturmuster
der während
eines Melkdurchganges gewonnenen Milch. Ein Bestandteilsmeßgerät 31 mißt das Mengenmuster
der Bestandteile, wie z. B. Protein und Fett, in der während des
Melkdurchganges gewonnenen Milch. All diese Meßdaten werden an ein Verarbeitungsgerät 33 übermittelt
oder von diesem gelesen, das einen Computer mit einem Speicher umfaßt. Neben
den Meßdaten
speichert das Verarbeitungsgerät 33 vorzugsweise
auch den Zeitabschnitt, der seit dem Melken desselben Tieres verstrichen
ist. Alternativ wird die Anzahl von gemolkenen Kühen oder die Menge der erzeugten
Milch gespeichert. Zu diesem Zweck umfaßt das Verarbeitungsgerät 33 eine
Uhr (nicht ausdrücklich
dargestellt, aber selbstverständlich
im Computer vorhanden) zur Ermittlung des Zeitabschnittes zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Melkdurchgängen des milchgebenden Tieres.
Alternativ kann ein Zähler zum
Zählen
der Anzahl von gemolkenen Kühen
oder ein Meßgerät zum Messen
der Menge der erzeugten Milch vorgesehen sein. Im Speicher des Computers des
Verarbeitungsgerätes 33 sind
Bezugsmuster pro Intervall, pro Tier oder pro Tiergruppe, eventuell
pro Euterviertel und pro Melkvariable gespeichert bzw. diese Bezugsmuster
werden von dem System selbst erzeugt. Das Verarbeitungsgerät 33 umfaßt eine (nicht
dargestellte) Vergleichsvorrichtung zum Vergleichen des gemessenen
Musters der Variablen mit den gespeicherten Bezugsmustern. Die Vergleichsvorrichtung
gibt ein Vergleichssignal aus, dessen Wert von dem Vergleichsergebnis
abhängt
und daher Aufschluß über das
Vergleichsergebnis gibt. Dieses Vergleichssignal kann auf einer
Anzeigevorrichtung, wie z. B. einem Bildschirm 34, angezeigt
werden. Wie oben beschrieben, kann das Vergleichssignal auch zum
Steuern eines Ventils oder dergleichen verwendet werden, so daß die gewonnene
Milch weiterverarbeitet wird oder nicht. Falls das Vergleichssignal eine
Abweichung anzeigt, kann das Vergleichssignal eine Vorrichtung zur
Erzeugung einer Warnung (wie z. B. einen Lautsprecher) steuern,
um ein Signal (z. B. einen Ton) zu geben, das von einem Verwalter
der Vorrichtung wahrgenommen werden kann.
-
Selbstverständlich können die
Meßmuster getrennt
verwendet werden, aber auch Kombinationen von Meßmustern unterschiedlicher
Variablen können
als Grundlage für
die Entscheidung dienen, ob Milch weiterverarbeitet werden sollte
oder nicht (oder für
die Beurteilung, ob die Verfassung eines milchgebenden Tieres innerhalb
der Normen liegt). So kann bestimmten Parametern ein Gewichtungsfaktor
zugeordnet werden, oder es können
Vergleichsergebnisse zugeordnet werden, um die erzielten Meßmuster
in einer gewünschten
Weise zu kombinieren.
-
Wie
beschrieben, zeigt 2 eine Seitenansicht einer Melkbox 19 mit
einer darin befindlichen Kuh 22. Die Melkbox 19 ist
mit einem Melkroboter 20 mit Zitzenbechern 23 versehen,
die mit Hilfe des Melkroboters 20 automatisch an die Zitzen
der Kuh 22 angeschlossen werden. Nahe der Vorderseite der Melkbox 19 ist
ferner ein Futtertrog angeordnet, dem Kraftfutter in dosierten Mengen
zugeführt
werden kann. Andere Elemente der Melkbox und des Roboters sind aus
Gründen
der Übersichtlichkeit
in der Figur nicht dargestellt.
-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abscheiden von Milch von Tieren,
wie z. B. Kühen,
wobei das Verfahren den Verfahrensschritt des Messens eines Wertes
mindestens einer Melkvariablen während
eines Melkdurchganges eines Tieres umfaßt sowie den Verfahrensschritt
des Erzeugens eines Meßsignals,
das Aufschluß gibt über den
gemessenen Wert der Melkvariablen, den Verfahrensschritt des Vergleichens
des gemessenen Wertes mit einem Bezugswert und den Verfahrensschritt
des Abschei dens der Milch in Abhängigkeit
von dem Vergleichsergebnis, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren
den Verfahrensschritt des Messens während der gesamten Dauer des
Melkdurchganges des Wertes der Melkvariablen umfaßt, um ein
Meßmuster
der Melkvariablen zu erzielen, sowie den Verfahrensschritt des Vergleichens
des erzielten Meßmusters mit
einem Bezugsmeßmuster.