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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Gegenstand und insbesondere ein
Tuch, das (A) ein in Wasser unlösliches
Substrat und (B) eine Zusammensetzung umfasst, die zu dem Substrat
gegeben wurde oder mit der das Substrat getränkt ist und die eine wässrige Phase
und N-(3-Chlorallyl)-hexaminiumchlorid
enthält,
sowie die Verwendungen des Gegenstands in der Kosmetik oder Dermatologie,
besonders für
die Reinigung und/oder das Abschminken der menschlichen Haut, genauer
des Gesichts, und der Augen.
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Für die Reinigung
oder zum Abschminken der Haut können
bekanntlich Zusammensetzungen vom Typ Lotion oder Milch verwendet
werden, die bei der Anwendung auf einen Träger wie einen Wattebausch aufgebracht
und auf das Gesicht aufgetragen werden.
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Es
ist auch bekannt, feuchte Tücher
zu verwenden, die eine Imprägnierzusammensetzung
enthalten, mit der die Haut gereinigt oder abgeschminkt werden kann,
wodurch vermieden wird, dass Flakons, die die Lotionen oder Milche
enthalten, bewegt und gehandhabt werden müssen. Diese Tücher bestehen
im Allgemeinen aus einem Substrat aus einem Material natürlicher
oder synthetischer Herkunft und vorzugsweise aus einem nicht gewebten
Stoff, der mit einer Zusammensetzung getränkt ist, die für die gewünschte Aufgabe
geeignet ist, beispielsweise für
die Reinigung oder zum Abschminken der Haut.
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Die
Imprägnierzusammensetzungen
für diese
Tücher
enthalten im Allgemeinen Wasser und können beispielsweise als Lösungen,
Dispersionen oder Emulsionen vorliegen. Wegen der Gegenwart des
Wassers in den Zusammensetzungen ist es erforderlich, sie gegen
die Entwicklung und Proliferation von Mikroorganismen zu schützen und
Konservierungsmittel einzuarbeiten. Das Auftreten von Mikroorganismen
macht die Zusammensetzungen und somit die Gegenstände, die
sie enthalten, schnell für
die Verwendung unbrauchbar.
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Chemische
Konservierungsmittel, die auf diesem Gebiet meistens verwendet werden,
sind insbesondere die C1-4-Alkyl-para-hydroxybenzoate,
die nachfolgend auch als Parabene bezeichnet werden, und Phenoxyethanol.
Diese Konservierungsmittel haben leider den Nachteil, dass sie für einen
wirksamen antibakteriellen Schutz der Träger vom Typ der Tücher in
hohen Dosen verwendet werden müssen
und häufig
in Dosen, die größer sind
als bei Milchen und Lotionen zum Abschminken, die in Flakons konfektioniert
sind. Die in größeren Mengen
vorliegenden Konservierungsmittel können auf der menschlichen Haut
zu Intoleranzen führen, wie
Irritationen und/oder Allergien, besonders bei empfindlichen Hauttypen.
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Es
besteht also ein Bedürfnis
für ein
neues Konservierungssystem, das bei Tüchern eine antibakterielle
Wirksamkeit aufweist, die mindestens so groß ist wie bei den Systemen
des Standes der Technik in den gleichen Konzentrationsbereichen,
das jedoch deren Nachteile nicht aufweist und insbesondere die Haut
und die Augen nicht reizt.
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Die
Anmelderin hat überraschend
festgestellt, dass durch die Verwendung von N-(3-Chlorallyl)-hexaminiumchlorid
oder 1-(3-Chlorallyl)-3,5,7-triaza-1-azoniaadmantanchlorid (das
nach CTFA-Nomenklatur
auch als Quaternium-15 bezeichnet wird) sogar in geringen Mengenanteilen
ein besonders wirksamer Schutz gegen Mikroorganismen (Bakterien,
Hefen und Schimmelpilze) erreicht und eine Zusammensetzung erhalten
werden kann, mit der ein Träger
getränkt
werden kann.
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Das
Quaternium-15 ist als Konservierungsmittel für kosmetische Zusammensetzungen
bekannt. In der Druckschrift
EP
850 634 wird ein Konservierungssystem beschrieben, das
insbesondere Quaternium-15
enthält.
Außerdem
sind in dem Artikel von P. Alexander, veröffentlich in "Soap Perfumery and
cosmetics", United Trade
Press Ltd. London, Band 60, Nr. 3, 1. März 1987 (1987-03-01), Seiten
47–49
und in dem Artikel von J. F. McConville, veröffentlicht in "Drug and Cosmetic
Industry", Mai 1986
(1986-05), Seiten 50–61
dieses Konservierungsmittel und es enthaltende Zusammensetzungen
beschrieben worden.
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In
der Druckschrift WO-A-01/53443 werden antimikrobielle Tücher beschrieben,
die eine antimikrobielle Zusammensetzung umfassen, die unter anderem
das N-(3-Chlorallyl)-hexaminiumchlorid enthalten kann; die Druckschrift
US-A-5 141 803 beschreibt Tücher,
die ein Konservierungssystem auf der Basis von Kaliumsorbat, Citronensäure, Dinatrium
EDTA und eines kationischen Biozids enthalten, das unter Polyhexamethylenbiguanidinchlorid
und Poly[(oxyethylen(dimethylimino)ethylen(dimethylimino)ethylen)dichlorid]
ausgewählt ist.
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Der
bakteriologische Schutz eines Tuchs wirft jedoch spezielle Probleme
auf, da die Kontaktfläche
mit der Luft im Vergleich mit einem in einem Tiegel oder einem Flakon
konfektionierten Produkt deutlich größer ist, wodurch die Gefahr
der Kontamination größer ist
und somit ein besserer bakteriologischer Schutz nötig wird. Außerdem kann
der Träger
des Tuchs im Vergleich mit der inneren Oberfläche eines Flakons oder eines
Tiegels ebenfalls die Ursache für
eine größere Kontamination
sein. Die Aufgabe besteht also darin, eine hohe Effizienz des bakteriologischen
Schutzes bei gleichzeitig geringer Menge des Konservierungsmittels
zu erhalten, um das Irritationsrisiko zu verringern.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft daher ein Tuch für die Haut, das (A) ein in
Wasser unlösliches,
nicht gewebtes Substrat und (B) eine Zusammensetzung umfasst, die
zu dem Substrat gegeben wurde oder mit der das Substrat getränkt ist
und die in einem physiologisch akzeptablen Medium eine wässrige Phase
und 0,01 bis 0,05 Gew.-% N-(3-Chlorallyl)-hexaminiumchlorid, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, und 0,005 bis 0,3 Gew.-%
C1-4-Alkyl-para-hydroxybenzoat enthält.
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Dieser
Gegenstand (das Tuch) kann insbesondere für die Pflege und/oder die Behandlung
der Haut geeignet und insbesondere ein Tuch für die Reinigung oder zum Abschminken
der Haut des Gesichts und/oder des Körpers und/oder ein Tuch zur
Reinigung oder zum Abschminken der Augen sowie für die Reinigung der Haut mit
Tendenz zu fettiger Haut oder Aknehaut sein.
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Die
Erfindung betrifft daher auch die kosmetische Verwendung des oben
definierten Tuchs für
die Reinigung und/oder zum Abschminken der Haut und/oder der Augen.
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Die
Erfindung bezieht sich ferner auf die kosmetische Verwendung von
0,01 bis 0,05 Gew.-% N-(3-Chlorallyl)-hexaminiumchlorid, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, als Stoff zur Bekämpfung von
Mikroorganismen in kosmetischen Zusammensetzungen, die eine wässrige Phase
enthalten und dazu vorgesehen sind, ein in Wasser unlösliches,
nicht gewebtes Substrat zu tränken.
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Das
auf diese Weise erhaltene Tuch kann beispielsweise verwendet werden,
um fettige Haut zu behandeln und/oder die Haut zu desinfizieren
und zu reinigen, wenn Mitesser mit der Tendenz zu Akne vorhanden
sind, insbesondere wenn es antimikrobielle Wirkstoffe enthält.
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Die
Erfindung bezieht sich ferner auf die kosmetische Verwendung des
oben definierten Tuchs zur Reinigung von Haut mit Tendenz zu fettiger
Haut oder Akne.
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Die
erfindungsgemäß verwendete
Zusammensetzung enthält
0,01 bis 0,05 Gew.-% und vorzugsweise 0,01 bis 0,03 Gew.-% Quaternium-15, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält
die auf dem Substrat verwendete Zusammensetzung ferner mindestens
ein weiteres Konservierungsmittel, das unter den Salzen von Ethylendiamintetraessigsäure und
deren Gemischen ausgewählt
ist.
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Das
C1-4-Alkyl-para-hydroxybenzoat kann insbesondere
unter Methyl-para-hydroxybenzoat,
das auch als Methylparaben bezeichnet wird, Ethyl-para-hydroxybenzoat,
das nachstehend als Ethylparaben bezeichnet wird, und Propyl-para-hydroxybenzoat,
das nachstehend Propylparaben genannt wird, und deren Gemischen
ausgewählt
werden. Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt
es sich um Methylparaben oder Propylparaben. Methylparaben wird
besonders bevorzugt.
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Die
erfindungsgemäß verwendete
Zusammensetzung kann beispielsweise 0,01 bis 3 Gew.-% und vorzugsweise
0,05 bis 0,25 Gew.-% Alkyl-para-hydroxybenzoat, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Zusammensetzung, enthalten.
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Das
Ethylendiamintetraessigsäuresalz
kann insbesondere ein Alkalimetallsalz sein und spezieller das Natriumsalz.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich um das Dinatriumsalz von Ethylentetraessigsäure, das
Tetranatriumsalz von Ethylendiamintetraessigsäure oder deren Gemische.
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Die
erfindungsgemäß verwendete
Zusammensetzung kann beispielsweise 0,01 bis 2 Gew.-% und vorzugsweise
0,05 bis 0,15 Gew.-% Ethylendiamintetraessigsäuresalz, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, enthalten.
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Das
Konservierungssystem, das das Quaternium-15 sowie das C1-4-Alkyl-para-hydroxybenzoat und/oder
das Ethylendiamintetraessigsäuresalz
enthält,
macht im Allgemeinen insgesamt 0,025 bis 0,55 Gew.-% und besser
0,1 bis 0,3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
aus.
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Die
erfindungsgemäß zum Tränken des
in Wasser unlöslichen
Substrats verwendete Zusammensetzung enthält ein physiologisch akzeptables,
wässriges
Medium, d. h. ein Medium, das mit der Haut, den Schleimhäuten, den
Haaren und der Kopfhaut verträglich
ist. Das wässrige
Medium der erfindungsgemäß verwendeten
Zusammensetzung kann neben Wasser ein oder mehrere Lösungsmittel
enthalten, die unter den niederen Alkoholen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
wie Ethanol; Polyolen wie Glycerin; Glykolen wie Butylenglykol,
Isoprenglykol, Hexylenglykol, Propylenglykol, Polyethylenglykolen,
beispielsweise PEG-8; Sorbit; Zuckern wie Glucose, Fructose, Maltose,
Lactose und Saccharose; und deren Gemischen ausgewählt ist.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung besitzt die zum Tränken
des Trägers
vorgesehene Zusammensetzung eine Viskosität vorzugsweise unter 150 mPa·s und
insbesondere unter 100 mPa·s. Die
Viskosität
liegt vorzugsweise im Bereich von 1 bis 100 mPa·s, wobei die Viskosität bei Umgebungstemperatur
(etwa 25°C)
mit einer Vorrichtung RHEOMAT RM 180, bewegliches Teils 1, ermittelt
wird.
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Die
erfindungsgemäß verwendete
Zusammensetzung besitzt im Allgemeinen einen pH-Wert von 3 bis 7,5,
vorzugsweise 6 bis 7,5 und besser 6 bis 7.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
in allen galenischen Formen vorliegen, die für eine topische Anwendung geeignet
sind, insbesondere als wässrige
oder wässrig-alkoholische
Lösungen,
Lotionen, Milche, wässrige
oder wässrig-alkoholische
Gele, Emulsionen, die durch Dispersion einer Fettphase in einer
wässrigen
Phase (O/W) oder umgekehrt (W/O) hergestellt sind, Suspensionen,
Mikroemulsionen, Mikrokapseln, Mikropartikel oder auch Vesikeldispersionen
vom ionischen (Liposomen) und/oder nichtionischen Typ.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung liegt die Zusammensetzung als O/W-Emulsion vor und
stellt eine Lotion oder eine Milch dar.
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Wenn
die erfindungsgemäß verwendete
Zusammensetzung eine Emulsion ist, kann der Mengenanteil der Fettphase
(oder Ölphase)
im Bereich von 5 bis 80 Gew.-% und vorzugsweise 5 bis 50 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, liegen. Die Öle, Emulgatoren
und Coemulgatoren, die in der als Emulsion vorliegenden Zusammensetzung
verwendet werden, sind unter den Verbindungen ausgewählt, die
herkömmlich
in der Kosmetik oder Dermatologie verwendet werden. Der Emulgator
und gegebenenfalls der Coemulgator sind in der Zusammensetzung in
einem Mengenanteil von 0,3 bis 30 Gew.-% und vorzugsweise 0,5 bis
20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, enthalten.
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Die
Fettphase oder Ölphase
enthält
gewöhnlich
mindestens ein Öl.
Von den in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendbaren Ölen
können
beispielsweise angegeben werden:
- – Kohlenwasserstofföle tierischer
Herkunft, wie Perhydrosqualen;
- – Kohlenwasserstofföle pflanzlicher
Herkunft, beispielsweise flüssige
Triglyceride von Fettsäuren
mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie die Triglyceride von Heptansäure oder
Octansäure,
oder beispielsweise Süßmandelöl, Sonnenblumenöl, Maisöl, Sojaöl, Kürbiskernöl, Traubenkernöl, Sesamöl, Haselnussöl, Aprikosenkernöl, Macadamiaöl, Araraöl, Sonnenblumenöl, Ricinusöl, Avocadoöl, die Triglyceride
von Capryl/Caprinsäure,
wie beispielsweise die Produkte von der Firma Stearineries Dubois
oder die Produkte, die unter den Bezeichnungen Miglyol 810, 812
und 818 von der Firma Dynamit Nobel angeboten werden, Jojobaöl, Öl von Sheabutter;
- – synthetische
Ester und Ether, insbesondere von Fettsäuren, beispielsweise die Öle der Formeln R1COOR2 und R1OR2, worin R1 den Rest einer Fettsäure mit 8 bis 29 Kohlenstoffatomen
und R2 eine verzweigte oder unverzweigte
Kohlenwasserstoffkette mit 3 bis 30 Kohlenstoffatomen bedeutet,
wie beispielsweise Purcellinöl,
Isononylisononanoat, Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, 2-Ethylhexylpalmitat
(oder Octylpalmitat), 2-Octyldodecylstearat, 2-Octyldodecylerucat, Isostearylisostearat;
hydroxylierte Ester, wie Isostearyllactat, Octylhydroxystearat,
Octyldodecylhydroxystearat, Diisostearylmalat, Triisocetylcitrat,
Heptanoate, Octanoate, Decanoate von Fettalkoholen; Polyolester,
beispielsweise Propylenglykoldioctanoat, Neopentylglykoldiheptanoat
und Diethylenglykoldiisononanoat; Ester von Pentaerythrit, beispielsweise Pentaerythrityltetraisostearat;
- – geradkettige
oder verzweigte Kohlenwasserstoffe mineralischer oder synthetischer
Herkunft, beispielsweise flüchtige
oder nicht flüchtige
Paraffinöle
und deren Derivate, Vaseline, Polydecene, hydriertes Polyisobuten,
beispielsweise Parleamöl;
- – Fettalkohole
mit 8 bis 26 Kohlenstoffatomen, beispielsweise Cetylalkohol, Stearylalkohol
und deren Gemische (Cetearylalkohol), Octyldodecanol, 2-Butyloctanol,
2-Hexyldecanol, 2-Undecylpentadecanol, Oleylalkohol oder Linoleylalkohol;
- – alkoxylierte
und insbesondere ethoxylierte Fettalkohole, beispielsweise Oleth-12
oder Ceteareth-20;
- – zum
Teil kohlenwasserstoffhaltige und/oder siliconierte fluorierte Öle, beispielsweise
die Öle,
die in der Druckschrift JP-A-2-295912 beschrieben sind. Von den
fluorierten Ölen
kommen auch das Perfluormethylcyclopentan und das Perfluor-1,3-dimethylcyclohexan
in Betracht, die unter den Bezeichnungen "FLUTEC PC1®" und "FLUTEC PC3®" von der Firma BNFL
Fluorochemicals im Handel angeboten werden; Perfluor-1,2-dimethylcyclobutan;
Perfluoralkane, beispielsweise Dodecafluorpentan und Tetradecafluorhexan, die
unter den Bezeichnungen "PF
5050®" und "PF 5060®" von der Firma 3M
erhältlich
sind, oder auch das Bromperfluoroctyl, das unter der Bezeichnung "FORALKYL®" von der Firma Atochem
verkauft wird; Nonafluormethoxybutan, das unter der Bezeichnung "MSX 4518®" von der Firma 3M
im Handel ist, und Nonafluorethoxyisobutan; Perfluormorpholinderivate,
beispielsweise das 4-Trifluormethylperfluormorpholin, das unter
der Bezeichnung "PF
5052®" von der Firma 3M
erhältlich
ist, in Betracht;
- – Siliconöle, wie
Polydimethylsiloxane (PDMS), die flüchtig oder nicht flüchtig, bei
Umgebungstemperatur flüssig
oder pastös
sind und eine geradkettige oder cyclische Siliconkette aufweisen,
insbesondere die Cyclopolydimethylsiloxane (Cyclomethicone), wie
Cyclohexasiloxan; Polydimethylsiloxane mit Alkyl-, Alkoxy- oder
Phenylgruppen als Seitenketten oder am Ende der Siliconkette, wobei
die Gruppen 2 bis 24 Kohlenstoffatome aufweisen; phenylierte Silicone,
wie Phenyltrimethicone, Phenyldimethicone, Phenyltrimethylsiloxydiphenylsiloxane,
Diphenyldimethicone, Diphenylmethyldiphenyltrisiloxane, 2-Phenylethyltrimethylsiloxysilicate
und Polymethylphenylsiloxane;
- – und
deren Gemische.
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In
der Liste der oben angegebenen Öle
werden unter einem "Kohlenwasserstofföl" alle Öle verstanden,
die hauptsächlich
Kohlenstoffatome und Wasserstoffatome und gegebenenfalls Estergruppen,
Ethergruppen, fluorierte Gruppen, Carbonsäuregruppen und/oder Alkoholgruppen
enthalten.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann ionische oder nichtionische Emulgatoren enthalten, deren Wahl
von der gewünschten
Emulsion (E/O oder O/W) abhängt.
Als Emulgatoren können
die Emulgatoren eingesetzt werden, die gewöhnlich auf dem jeweiligen Gebiet
verwendet werden.
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Von
den Emulgatoren können
beispielsweise die nichtionischen grenzflächenaktiven Stoffe angegeben
werden, wie Polyolfettsäureester
und deren alkoxylierten und insbesondere ethoxylierten Derivate;
Polyolfettalkoholether und deren alkoxylierten und insbesondere
ethoxylierten Derivate und deren Gemische. Wenn es sich um alkoxylierte
Polyolfettsäureester
oder alkoxylierte Polyolfettalkoholether handelt, können sie beispielsweise
1 bis 150 Oxyalkylen- und insbesondere Oxyethylengruppen enthalten.
Von den Emulgatoren sind insbesondere das Gemisch von Glycerylstearat
und PEG 100-stearat, das von der Firma ICI unter der Bezeichnung
Arlacel 165 erhältlich
ist; die polyethoxylierten Fettalkoholether mit 1 bis 100 ethoxylierten
Gruppen, beispielsweise Ceteareth-12 und Ceteareth-20, sowie die
Gemische, die sie enthalten, beispielsweise das Gemisch, das unter
der Bezeichnung Emulgade CM von der Firma Henkel erhältlich ist
(Gemisch aus Cetearylisononanoat, Ceteareth-20, Cetearylalkohol,
Glycerylstearat, Glycerin, Ceteareth-12 und Cetylpalmitat) angegeben
werden. Die genannten Emulgatoren werden zur Herstellung von O/W-Emulsionen
verwendet.
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In
die erfindungsgemäße Zusammensetzung
können
auch nichtionische, anionische, amphotere oder zwitterionische grenzflächenaktive Stoffe
eingearbeitet werden, die der Beseitigung der Schminke oder von Verunreinigungen
förderlich
sind und die Zusammensetzung schäumend
machen können.
Es handelt sich insbesondere um schäumende grenzflächenaktive
Stoffe. Von den grenzflächenaktiven
Stoffen dieses Typs sind beispielsweise zu nennen:
- (1) Von den nichtionischen grenzflächenaktiven Stoffen die ethoxylierten,
propoxylierten Blockpolymere, wie Poloxamer 184 (CTFA-Name); Alkylpolyglycoside
und besonders Alkylpolyglucoside (APG), die eine Alkylgruppe mit
6 bis 30 Kohlenstoffatomen (C6-30-Alkylpolyglucoside)
und vorzugsweise 8 bis 16 Kohlenstoffatomen enthalten, wie beispielsweise
Decylglucoside (Alkyl-C9/C11-polyglucosid
1.4), beispielsweise das Produkt mit der Bezeichnung MYDOL 10 von
der Firma Kao Chemicals, das Produkt, das unter der Bezeichnung
PLANTAREN 2000 UP oder PLANTACARE 2000 UP von der Firma Henkel angeboten
wird, und das Produkt mit der Bezeichnung ORAMIX NS 10 von der Firma
Seppic; das Caprylyl/Caprylglucosid, wie das Produkt, das unter
der Bezeichnung ORAMIX CG 110 von der Firma Seppic erhältlich ist;
Laurylglucosid, wie die Produkte mit den Bezeichnungen PLANTAREN
1200 N und PLANTACARE 1200 von der Firma Henkel; und Cocoglucosid,
wie das Produkt, das unter der Bezeichnung PLANTACARE 818/UP von der
Firma Henkel erhältlich
ist;
- (2) von den anionischen grenzflächenaktiven Stoffen Alkylsulfate,
Alkylethersulfate und deren Salze, besonders deren Natriumsalze,
wie das Gemisch Sodium Laureth Sulfate/Magnesium Laureth Sulfate/Sodium
Laureth-8 Sulfate/Magnesium Laureth-8 Sulfate, das unter der Bezeichnung
Texapon ASV von der Firma Henkel erhältlich ist; Natriumlaurylethersulfat
(C12-14 70/30) (2,2 EO), das unter den Bezeichnungen SIPON AOS 225
oder TEXAPON N702 PATE von der Firma Henkel erhältlich ist, Ammoniumlaurylethersulfat
(C12-14 70/30) (3 EO), das unter der Bezeichnung SIPON LEA 370 von
der Firma Henkel verkauft wird; Ammoniumalkyl(C12-C14)ether(9 EO)sulfat, das unter der Bezeichnung
RHODAPEX AB/20 von der Firma Rhodia Chimie im Handel ist;
- (3) von den amphoteren oder zwitterionischen grenzflächenaktiven
Stoffen die Alkylamidoalkylaminderivate, beispielsweise N-Dinatrium-N-cocoyl-N-carboxymethoxyethyl-N-Carboxymethylethylendiamin
(CTFA-Name: Disodium Cocoampho-diacetate), das als wässrige Salzlösung unter
der Bezeichnung MIRANOL C2M CONC NP von der Firma Rhodia Chimie
erhältlich
ist; N-Natrium-N-cocoyl-N-hydroxyethyl-N-carboxymethylethylendiamin
(CTFA-Name: Sodium
cocoamphoacetate) und das Gemisch von Ethanolamiden aus Cocossäuren (CTFA-Name:
Cocamide DEA).
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Die
Zusammensetzung kann auch ein Gemisch dieser grenzflächenaktiven
Stoffe enthalten.
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Die
zum Tränken
des Substrats verwendete Zusammensetzung kann ferner Zusatzstoffe
enthalten, die herkömmlich
auf den jeweiligen Gebieten eingesetzt werden, wie beispielsweise
organische Lösungsmittel, Lösungsvermittler,
hydrophile oder lipophile Gelbildner und Verdickungsmittel, reizlindernde
Stoffe, Antioxidantien, Trübungsmittel,
Stabilisatoren, Schaumbildner, Füllstoffe,
Maskierungsmittel, Parfums, Filter, etherische Öle, Farbmittel, Pigmente, hydrophile
oder lipophile Wirkstoffe, Lipidvesikel, die gegebenenfalls einen
oder mehrere Wirkstoffe einkapseln, oder beliebige, gewöhnlich in
der Kosmetik oder Dermatologie verwendete Bestandteile. Sie kann
gegebenenfalls auch Konservierungsmittel enthalten, die von den
genannten Verbindungen verschieden sind. Die Mengenanteile der verschiedenen
Bestandteile der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind so, wie sie herkömmlich
auf den jeweiligen Gebieten verwendet werden. Die Zusatzstoffe dürfen natürlich nach
ihrer Art und den ver wendeten Mengen das erfindungsgemäße Konservierungssystem nicht
beeinträchtigen
Der Mengenanteil der Zusatzstoffe kann beispielsweise im Bereich
von 0,01 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
liegen.
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Von
den Wirkstoffen können
beispielsweise die Wirkstoffe gegen Seborrhoe, die die Säuberung
von überschüssigem Sebum
auf der Haut ermöglichen,
und die antimikrobiellen Wirkstoffe, die die Haut von Mikroorganismen
befreien, die gegebenenfalls auf der Haut vorliegen, und deren Gemische
genannt werden.
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Von
den Wirkstoffen gegen Seborrhoe sind beispielsweise Schwefel und
Schwefelderivate, Benzoylperoxid, Zinkderivate, beispielsweise Zinksulfat
und Zinkoxid, Aluminiumchlorid, Selendisulfit, die B-Vitamine und besonders
Panthenol (Vitamin B5) und Niacinamid (Vitamin B6 oder PP) und deren
Gemische zu nennen.
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Von
den antimikrobiellen Wirkstoffen können beispielsweise die folgenden
Wirkstoffe angegeben werden: β-Lactamderivate,
Chinolinderivate, Ciprofloxacin, Norfloxacin, Tetracyclin und seine
Salze (Hydrochlorid), Erythromycin und seine Salze (Zinksalze, Estolat,
Stearat), Amikacin und seine Salze (Sulfat), 2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether
(Trichlosan), 3,4,4'-Trichloranilid
(Tricarban), Phenoxyethanol, Phenoxypropanol, Phenoxyisopropanol,
Doxicyclin und seine Salze (Hydrochlorid), Capreomycin und seine
Salze (Sulfat), Chlorhexidin und seine Salze (Gluconat, Hydrochlorid),
Chlortetracyclin und seine Salze (Hydrochlorid), Oxytetracyclin
und seine Salze (Hydrochlorid), Clindamycin und seine Salze (Hydrochlorid),
Ethambutol und seine Salze (Hydrochlorid), Hexamidin und seine Salze
(Isethionat), Metronidazol und seine Salze (Hydrochlorid), Pentamidin
und seine Salze (Hydrochlorid), Gentamicin und seine Salze (Sulfat),
Kanamycin und seine Salze (Sulfat), Lineomycin und seine Salze (Hydrochlorid),
Methacyclin und seine Salze (Hydrochlorid), Methenamin und seine
Sal ze (Hippurat, Mandelat), Minocyclin und seine Salze (Hydrochlorid),
Neomycin und seine Salze (Sulfat), Netilmicin und seine Salze (Sulfat),
Paromomycin und seine Salze (Sulfat), Streptomycin und seine Salze
(Sulfat), Tobramycin und seine Salze (Sulfat), Miconazol und seine
Salze (Hydrochlorid), Amantadin und seine Salze (Sulfat, Hydrochlorid),
Octopirox, Parachlormetaxylenol, Nystadin, Tolnaphtat, Zink-Pyrithion,
Clotrimazol, Salicylsäure,
5-n-Octanoylsalicylsäure
(oder Capryloylsalicylsäure),
Benzoylperoxid, 3-Hydroxybenzoesäure,
Glykolsäure,
Milchsäure,
4-Hydroxybenzoesäure,
Acetylsalicylsäure,
2-Hydroxybutansäure,
2-Hydroxypentansäure,
2-Hydroxyhexansäure,
Phytinsäure,
N-Acetyl-L-cystein, Liponsäure,
Azelainsäure,
Arachidonsäure,
Ibuprofen, Naproxen, Hydrocortison, Acetominophen, Resorcin, Lidocain-Hydrochlorid,
Neocycinsulfat, Octoxyglycerin, Octanoylglycin (oder Capryloylglycin),
Caprylylglykol (1,2-Octandiol), 10-Hydroxy-2-decansäure und deren Gemische. Die
bevorzugten antimikrobielle Stoffe sind 2,4,4'-Trichlor-2'-hydroxydiphenylether, 3,4,4'-Trichloranilid, Phenoxyethanol, Phenoxypropanol,
Phenoxyisopropanol, Chlorhexidin und seine Salze, Octopirox, Zink-Pyrithion,
Salicylsäure,
5-n-Octanoylsalicylsäure,
Benzoylperoxid, 3-Ethoxybenzoesäure,
Glykolsäure,
Milchsäure,
4-Hydroxybenzoesäure,
Acetylsalicylsäure,
2-Hydroxybutansäure,
2-Hydroxypentansäure,
2-Hydroxyhexansäure,
Phytinsäure,
N-Acetyl-L-cystein, Liponsäure,
Azelainsäure,
Arachidonsäure,
Octoxyglycerin, Octanoylglycin, Caprylylglykol, 10-Hydroxy-2-decansäure und
deren Gemische.
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Von
den hydrophilen Gelbildnern können
insbesondere die Carboxyvinylpolymere, wie Carbomer; modifizierte
Acrylcopolymere, beispielsweise die Acrylate/Alkylacrylate-Copolymere,
wie die Produkte mit den Bezeichnungen Pemulen von der Firma Goodrich;
Polyacrylamide, beispielsweise das Produkt mit der Bezeichnung SEPIGEL
305 von der Firma Seppic oder die Poly(2-acrylamido-2-methylpropansulfonsäure), die
von der Firma Hoechst unter der Handelszeichnung "Hostacerin AMPs" (CTFA-Bezeichnung:
Ammonium poly acryldimethyltauramide) im Handel ist; Polysaccharide,
besonders Cellulosederivate und natürliche Gummen wie Xanthangummi
oder Guargummi; und Tone genannt werden. Von den lipophilen Gelbildnern
kommen modifizierte Tone, wie Bentone, Metallsalze von Fettsäuren, hydrophobe
Kieselsäure,
Polyethylene und deren Gemische in Betracht. Als Gelbildner können auch
Polymere mit hydrophober Funktion verwendet werden, wie Polysaccharide
mit hydrophober Kette, beispielsweise quaternisierte Guargummen.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
enthält
vorzugsweise keine 2-Pyrrolidon-5-carbonsäure.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
werden nach Verfahren hergestellt, die dem Fachmann bekannt sind.
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Nach
einer besonderen Ausführungsform
der Erfindung liegt die Zusammensetzung als PIT-Emulsion vor. Die
Technik zur Herstellung der O/W-Emulsion ist dem Fachmann prinzipiell
bekannt und wurde insbesondere in den Artikeln "Phase Inversion Emulsification" von Th. Förster et
al., Cosmetics & Toiletries,
Band 106, Dezember 1991, S. 49–52, "Application of the
phase-inversion-temperature method to the emulsification of cosmetics" von T. MITSUI et
al., American Cosmetics and Perfumery, Band 87, Dezember 1972 beschrieben. Das
Prinzip ist das Folgende: Man stellt eine W/O-Emulsion (Einbringen
von Wasser in Öl)
bei einer Temperatur her, die über
der Phaseninversionstemperatur (im angelsächsischen Sprachgebrauch: Phase
Inversion Temperatur oder PIT) des Systems liegt, d. h. der Temperatur,
bei der das Gleichgewicht zwischen den hydrophilen und lipophilen
Eigenschaften des Emulgators oder der Emulgatoren, die verwendet
werden, erreicht ist; bei höherer
Temperatur (> PIT)
handelt es sich um eine Emulsion vom Wasser-in-Öl-Typ und beim Abkühlen auf
die Phaseninversionstemperatur kehrt sich die Emulsion um und wird
eine Emulsion vom Typ Öl-in-Wasser,
wobei diese Umwandlung über einen
Coemulsionszustand verläuft.
Mit dieser Technik können
so genannte "ultrafeine" O/W-Emulsionen erhalten
werden, bei denen die mittlere Größe der Tröpfchen, die die Fettphase bilden,
in sehr engen Bereichen liegt, nämlich
im Bereich von 50 bis 1000 nm. Diese Emulsionen sind extrem fluide
und besonders gut geeignet, um in Wasser unlösliche Substrate zu imprägnieren,
die Gegenstände
oder Tücher
für die
Reinigung sein sollen. Nach einer besonderen Ausführungsform
wird die PIT-Emulsion in konzentrierter Form hergestellt und dann,
im Allgemeinen kurz vor der Imprägnierung,
mit 1 bis 9 Teilen einer wässrigen
Phase verdünnt,
die auch einen Teil der zuvor gelösten Konservierungsmittel oder
alle Konservierungsmittel enthalten kann.
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Das
in Wasser unlösliche
Substrat wird unter den Nonwovens ausgewählt. Es handelt sich insbesondere
um ein nicht gewebtes Substrat auf der Basis von Fasern natürlicher
Herkunft (Leinen, Wolle, Baumwolle, Seide) oder synthetischer Herkunft
(Cellulosederivate, Viskose, Polyvinyldrivate, Polyester wie Polyethylenterephthalat,
Polyolefine wie Polyethylen oder Polypropylen, Polyamide wie Nylon,
Acrylderivate). Die Nonwovens sind ganz allgemein in RIEDEL "Nonwoven Bonding
Methods & Materials", Nonwoven World
(1987) beschrieben. Diese Substrate werden nach üblichen Herstellungsverfahren
für Nonwovens
hergestellt. Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann
das unlösliche
Substrat mindestens ein erfindungsgemäßes Konservierungsmittel enthalten,
das mit bekannten Mitteln zum Pfropfen von bioziden Stoffen auf
Fasern an dem Träger
gebunden wurde.
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Das
Substrat kann ein oder mehrere Schichten mit gleichen oder verschiedenen
Eigenschaften aufweisen und Eigenschaften der Elastizität, Weichheit
und weitere für
die gewünschte
Verwendung geeignete Eigenschaften besitzen. Die Substrate können beispielsweise
zwei Teile enthalten, die unterschiedliche Elastizitätseigenschaften aufweisen,
wie dies beispielsweise in der Druckschrift WO-A-99/13861 beschrieben
wurde, oder sie können
nur eine Schicht mit unterschiedlichen Dichten besitzen, wie dies
in der Druckschrift WO-A-99/25318 erläutert wird, oder zwei Schichten
unterschiedlicher Texturen aufweisen, wie dies beispielsweise in
der Druckschrift WO-A-98/18441 beschrieben wird.
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Das
Substrat kann eine beliebige Größe und eine
beliebige Form aufweisen, welche für den gewünschten Zweck geeignet sind.
Es hat im Allgemeinen eine Oberfläche von 0,005 bis 0,1 m2 und vorzugsweise 0,01 bis 0,05 m2. Es liegt vorzugsweise in Form von rechteckigen
Tüchern
oder runden Kompressen vor.
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Der
fertige Gegenstand, der das Substrat und die Imprägnierzusammensetzung
umfasst, liegt im Allgemeinen im feuchten Zustand mit einem Imprägniergrad
der Zusammensetzung von beispielsweise 200 bis 1000% und vorzugsweise
250 bis 350 Gew.-% Zusammensetzung, bezogen auf das Gewicht des
Substrats, vor. Das Verfahren zum Imprägnieren von Substraten mit
Zusammensetzungen sind im Stand der Technik wohlbekannt und können alle
für die
vorliegende Erfindung eingesetzt werden. Die Imprägnierzusammensetzung
wird im Allgemeinen mithilfe einer oder mehrerer Verfahren zu dem
Substrat gegeben, die Eintauchen, Beschichten, Zerstäuben und
dergleichen umfassen.
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Es
ist auch möglich,
ein Tuch zu schaffen, das im trockenen Zustand vorliegt, entweder
indem das Wasser der Zusammensetzung nach dem Imprägnieren
des Substrats entfernt wird, oder indem das Substrat mit einer Zusammensetzung
in trockener Form als Pulver, Granulat oder Film mit allen bekannten
Herstellungsmöglichkeiten
imprägniert
wird, beispielsweise Schweißen
und Kleben von mehreren Schichten auf thermischem Weg oder mithilfe
von Ultraschall. Gemäß dieser
letzten Ausführungsform
wird die Zusammensetzung nach be liebigen bekannten Verfahren getrocknet:
Zerstäuben,
Gefriertrocknen oder andere analoge Verfahren.
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In
Abhängigkeit
von der gewünschten
Verwendung können
also feuchte Tücher
oder trockene Tücher hergestellt
werden. Die feuchten Tücher
können
als solche verwendet werden, wohingegen die trockenen Tücher vor
der Verwendung befeuchtet werden.
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Die
Erfindung betrifft auch ein kosmetisches Verfahren zur Reinigung
und/oder zum Abschminken der Haut und/oder der Augen, das darin
besteht, einen oben definierten Gegenstand über die Haut und/oder die Augen
zu führen.
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Im
Folgenden sind, falls nichts Anderes angegeben ist, die Mengenanteile
in Gewichtsprozent ausgedrückt.
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Weitere
Charakteristika und Vorteile der Erfindung gehen aus den folgenden
Beispielen hervor, die lediglich zur Erläuterung dienen und nicht einschränkend zu
verstehen sind.
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Test
-
Der
folgende Test zeigt die Aktivität
der erfindungsgemäßen Kombination
im Hinblick auf Mikroorganismen.
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Bei
dem Test werden die folgenden Schritte durchgeführt:
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– 1. Schritt: Nur an der Lösung
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1) Kultur der verwendeten
Mikroorganismenstämme:
-
- Enterococus faecalis (Bakterium)
- Candida albicans (Hefe)
- Aspergillus niger (Schimmelpilz)
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Die
Stämme
werden in einem Tryptonsalz-Kulturmedium präpariert.
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2) Herstellung des Inoculums:
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Das
Inoculum besteht aus einer 24-stündigen
Kultur des zu testenden Keims auf einem geeigneten Agar-Nährmedium,
das so verdünnt
ist, dass eine Suspension mit 108 Keinem/ml
erhalten wird. 5 Inocula werden ausgewählt.
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3) Herstellung der Probe:
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20
g des zu testenden Produkts werden in 5 Glasflakons gegeben, die
als Tablettenröhrchen
bezeichnet werden.
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4) Animpfen:
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0,2
ml Inoculum jeden Stamms werden in verschiedene Tablettenröhrchen gegeben
und homogenisiert. Man erhält
so eine Kontamination von 106 Keimen/g.
Die Tablettenröhrchen
werden 7 Tage bei 22°C
inkubiert.
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5) Entnahme und Auszählen:
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Nach
7-tägiger
Inkubation wird 1 g Produkt aus jedem Tablettenröhrchen entnommen. In einem
Verdünnungsmittel,
das Inhibitoren der Konservierungsmittel enthält, die die Wirkung der Konservierungsmittel beenden,
werden dezimale Verdünnungen
durchgeführt.
Die Verdünnungen
werden auf der Oberfläche
von mit Agar gefüllten
Petrischalen verteilt und dann bei 35°C inkubiert. Das Auszählen erfolgt
nach 7 Tagen.
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Die
Anzahl der Keime muss bei 100 liegen, damit das Konservierungssystem
als zufrieden stellend eingestuft wird.
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– 2. Schritt: auf imprägnierten
Tüchern
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Inoculation
mit 250 μl
der fünf
folgenden Stämme:
- – Pseudomonas
aeruginosa (Bakterium)
- – Staphylococcus
aureus (Bakterium)
- – Escherichia
coli (Bakterium)
- – Aspergillus
niger (Schimmelpilz)
- – Candida
albicans (Hefe)
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Es
werden die Zusammensetzungen als zufrieden stellend eingestuft und
mit "übereinstimmend" bezeichnet, bei
deren die Auszählung
nach 7 Tagen für
die gesamten getesteten Keime bei dem Wert des Vergleichs oder darunter
liegt. Die anderen Formulierungen werden als "nicht übereinstimmend" bezeichnet.
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Es
wurden die folgenden Kombinationen getestet: ➊ Erfindungsgemäße Kombination
1
– Methyl-p-hydroxybenzoat
(Methylparaben) | 0,2% |
– Quaternium-15 | 0,025% |
– Dinatriumsalz
von Ethylendiamintetraessigsäure, 2H2O | 0,1% |
➋ Kombination
2 (Vergleichsbeispiel)
– Methyl-p-hydroxybenzoat
(Methylparaben) | 0,2% |
– Propyl-p-hydroxybenzoat
(Propylparaben) | 0,1% |
– Chlorphenesin | 0,1% |
– Natriummetabisulfit | 0,005% |
➌ Kombination
3 (Vergleichsbeispiel)
– Methyl-p-hydroxybenzoat
(Methylparaben) | 0,2% |
– Propyl-p-hydroxybenzoat
(Propylparaben) | 0,1% |
– Imidazolidinylharnstoff | 0,25% |
– Tetranatriumsalz
von Ethylendiamintetraessigsäure mit
13% Wasser | 0,05% |
➍ Kombination
4 (Vergleichsbeispiel)
– Polyhexamethylenguanidin-Hydrochlorid
mit 20% Wasser | 0,75% |
➎ Kombination
5 (Vergleichsbeispiel)
– Methyl-p-hydroxybenzoat
(Methylparaben) | 0,2% |
– Propyl-p-hydroxybenzoat
(Propylparaben) | 0,1% |
– Imidazolidinylharnstoff | 0,3% |
➏ Kombination
6 (Vergleichsbeispiel)
– 3-Iod-2-propinylbutylcarbamat
in Ethylenglykolmono-di-cocoat und Polyethylenglykol (4 EO) (10/40/40/10) | 0,15% |
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In
der bakteriologischen Studie wurde als Referenz das folgende Konservierungssystem
verwendet:
– Phenoxyethanol | 0,5% |
– Methyl-p-hydroxybenzoat
(Methylparaben) | 0,2% |
– Dinatriumsalz
von Ethylendiamintetraessigsäure, 2H2O | 0,05% |
– Tetranatriumsalz
von Ethylendiamintetraessigsäure mit
13% Wasser | 0,05% |
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Die
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 1 zusammengefasst:
-
-
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass das erfindungsgemäße System mit der Referenz
vergleichbare Ergebnisse ergibt, wobei gleichzeitig Produkte erhalten
werden, die hinsichtlich der Unschädlichkeit keinerlei Probleme
aufwerfen.
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Zusammensetzungsbeispiele
-
Die
folgenden Beispiele für
erfindungsgemäße Zusammensetzungen
werden zur Erläuterung
angegeben. Falls nichts Anderes angegeben ist, sind die Mengenanteile
hier in Gewichtsprozent ausgedrückt. Beispiel
1: Milch zum Abschminken (O/W-Emulsion) Phase
A:
– Glycerylstearat/PEG
100-stearat (Arlacel 165) | 0,6% |
– Cetylalkohol | 0,15% |
– Parfum | qs |
Phase
B:
– Methylparaben | 0,2% |
– Dinatriumsalz
von Ethylendiamintetraessigsäure, 2H2O | 0,1% |
– entmineralisiertes
Wasser | qs
100% |
Phase
C:
– Carbomer | 0,1% |
– Xanthangummi | 0,1% |
– Isopropylpalmitat | 5% |
Phase
D:
Phase
E:
– Quaternium-15 | 0,025% |
– entmineralisiertes
Wasser | 30% |
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Vorgehensweise:
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Die
Phasen A und B werden getrennt voneinander auf 75/80°C erwärmt. Man
gibt die Phase A unter Rühren
in die Phase B, worauf weitere 5 min gerührt wird. Dann werden die Phasen
C und D hinzugefügt,
daraufhin wird unter Rühren
abgekühlt.
Bei 30°C
wird die Phase E eingearbeitet. Man kühlt auf Raumtemperatur (etwa
25°C) ab
und erhält
eine Milch.
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Mithilfe
der mit dieser Milch zum Abschminken imprägnierten Tücher können das Gesicht und die Augen
ohne Irritationen abgeschminkt werden, wobei gleichzeitig eine sehr
gute antibakterielle Konservierung erhalten wird. Beispiel
2: Milch zum Abschminken (PIT-Emulsion) Phase
A:
– Cetearylisononanoat | 1,8% |
– Cetearylalkohol | 0,75% |
– ethoxylierter
Cetearylalkohol (20 EO) (Ceteareth-20) | 0,75% |
– ethoxylierter
Cetearylalkohol (12 EO) (Cethearyl-12) | 0,05% |
– Glycerin | 0,25% |
– Glycerinstearat | 0,25% |
– Benzoesäure | 0,1% |
– Cetylpalmitat | 0,05% |
– Parfum | 0,1% |
– entmineralisiertes
Wasser | 6% |
Phase
B:
– Alkyl(C8/10/12/14/16)polyglucosid
(1.4) in wässriger
Lösung
von 53%, unter der Bezeichnung Plantacare 2000 von Cognis erhältlich | 0,1% |
– Methylparaben | 0,2% |
– Dinatriumsalz
von Ethylendiamintetraessigsäure, 2H2O | 0,1% |
– Quaternium-15 | 0,05% |
– entmineralisiertes
Wasser | qsp
100% |
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Vorgehensweise:
-
Die
Phase A wird nach bekannten Mitteln für die Emulgierung gemäß dem Verfahren
der Phaseninversionstemperatur (PIT-Technologie) hergestellt. Nach
Zurückkommen
auf Umgebungstemperatur wird die Phase B unter mäßigem, nicht scherendem Rühren eingearbeitet.
-
Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
für die
Herstellung wird zur Herstellung der Phase A das Gemisch von Cetearylisononanoat,
Ceteareth-20, Cetearylalkohol, Glycerylstearat, Glycerin, Ceteareth-12 und Cetylpalmitat
verwendet, das unter der Bezeichnung Emulgade CM von der Firma Cognis
im Handel angeboten wird. Nach Einbringen des Parfums bei Umgebungstemperatur
in das Gemisch wird die Phase B kurz vor dem Imprägnieren
der Träger
eingearbeitet. Beispiel
3: Lotion zum Abschminken (wässrige
Lotion)
– Disodium-Cocoamphodiacetate
(MIRANOL C2M CONC NP von Rhodia Chimie) | 1,2% |
– Hexylenglykol | 1% |
– Methylparaben | 0,1% |
– Dinatrium
EDTA | 0,1% |
– Quaternium-15 | 0,02% |
– Triethanolamin | 0,08% |
– entmineralisiertes
Wasser | qsp
100% |
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Vorgehensweise:
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Das
entmineralisierte Wasser wird auf 80°C erwärmt, worauf nacheinander unter
Rühren
das Disodium Cocoamphodiacetate, Hexylenglykol, Methylparaben und
anschließend
Dinatrium EDTA zugegeben werden. Man kühlt unter Rühren auf 40°C ab. Bei dieser Temperatur
gibt man das Quaternium-15 und anschließend das Triethanolamin zu.
Man kühlt
auf 25°C
ab und erhält
so die Lotion.
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Ein
Nonwoven aus Viskose/Polyester 70/30, Flächengewicht 65 g/m2 wird
mit 325 Gew.-% Zusammensetzung, bezogen auf das Gewicht des Nonwovens,
mit den Zusammensetzungen der Beispiele 1 bis 3 getränkt und
dann in Form von rechteckigen Tüchern
mit Abmessungen von 150 cm × 200
cm zerschnitten.
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Es
kann auch ein Polyurethanschaum beispielsweise mit 100 Gew.-% Zusammensetzung,
bezogen auf das Gewicht des Schaums, mit den Zusammensetzungen der
Beispiele 1 bis 3 getränkt
werden. Er liegt vorteilhaft als runde Kompresse mit einem Durchmesser
von 70 mm und einer Dicke von 1,5 mm vor.