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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von bestimmten substituierten
Pyrrolidonen, ihrer pharmazeutisch akzeptablen Salze und ihrer Isomere
bei der Vorbeugung und Behandlung von Viruserkrankungen, die aus
der geneigten Einführung
von Fusionsproteinen in die Membranen von Zellen resultieren, und die
Herstellung von Medikamenten, die zur Vorbeugung und Behandlung
derartiger Erkrankungen vorgesehen sind.
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Zelluläres Leben
existiert aufgrund einer Trennung zwischen dem Inneren der Zelle
und der äußeren Umgebung.
Diese Trennung wird durch eine biologische Membran erreicht, die
im wesentlichen aus Lipiden und Proteinen gebildet ist. Die Lipidzusammensetzung
und die Proteinzusammensetzung variieren von einem zellulären Typ
zum anderen beträchtlich.
Jedoch ist in allen Fällen
die Membran der Zelle eine Barriere, die verlängerten Kontakt zwischen der
intrazellulären
Domäne
und der extrazellulären
Flüssigkeit
verhindert.
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Trotzdem
wird eine Anzahl von Phänomenen
in die Reorganisation der Membranstruktur einbezogen, um beispielsweise
die Fusion und den Durchgang von Proteinen durch die Membran zu
ermöglichen.
Membranfusionsreaktionen treten kontinuierlich in allen eukaryotischen
Zellen auf und sind in verschiedene Verfahren, wie Endozytose, Exozytose
und Hüllenvirusinfektionen,
die ein oder mehrere kritische Membranfusionsreaktionen benötigen, einbezogen.
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Insbesondere
verläuft
der Eintritt in die Zelle von vielen Infektionserregern, wie Viren,
Parasiten und bakteriellen Erregern, mittels eines Mechanismus der
Fusion und Durchgang von Proteinen durch die Membran.
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Ein
Schlüsselmerkmal
bei viralen und zellulären
Fusionphänomenen
ist der Einschluß von
speziellen Fusionsproteinen. Unter den wenigen gut charakterisierten
Fusionsproteinen befinden sich die Virus-Spike-Glykoproteine, die
für das
Eindringen von umhüllten
Proteinen in ihre Wirtszellen verantwortlich sind, was zu Infektionen
führt.
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Diese
Proteine besitzen in ihrer Sequenz ein „Fusionspeptid", ein kurzes Segment,
typischerweise nicht mehr als 40, insbesondere bis zu 20 Aminosäuren lang,
von relativ hydrophoben Resten, das im allgemeinen in einer Membran-verankerten
Polypeptidkette gefunden wird.
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Die
Konformationsanalyse des Fusionsproteins des Virus, der die Newcastle-Krankheit
verursacht, machte ein Verstehen ihrer Wirkungsweise möglich (Le
et al, 1988 Virus Genes 1 (4), 333 – 350). Klassische Sequenzanalyseverfahren
offenbarten, daß der
N-terminale Teil des Fusionsproteins stark hydrophob ist, und das
molekulare Design zeigte, daß dieses
Peptid sich selbst in der schrägen
oder geneigten Weise in die Lipide einfügt.
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In
den letzten Jahren sind in Frage kommende Virus-Zell-Fusionsproteine,
die in unterschiedliche Fusionsverfahren einbezogen werden, identifiziert
worden, und der Nachweis, der die Gegenwart eines Fusionspeptids
betrifft, ist für
einige dieser Proteine erhalten worden (Muga et al, 1994 Biochemistry
33, 3201 – 3209; Hernandez
et al, 1996 Annu. Rev. Cell Dev. Biol. 12, 627 – 661; Wolfsberg und White,
1996 Dev Biol., 180, 389 – 40;
Martin und Ruysschaert, 1997 FEBS Lett 405, 351 – 355; Schanck et al, 1998
J. Chim Phys. 95, 467 – 473).
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Andere
Virusfusionspeptide, einschließlich
denen von SIV, sind durch das molekulare Design analysiert worden,
und es wurde gezeigt, daß sie
die Eigenschaften besitzen, sich selbst als α-Helices in die Lipidschichten
schräg
einzufügen.
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In
Frage kommende Fusionsproteine sind ebenso durch Konformationsanalyse
der Fusionsproteine von Parasiten nachgewiesen worden.
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Hinsichtlich
Malaria, von der etwa 200 Millionen Menschen weltweit betroffen
sind, ist erkannt worden, daß das
CS- (Circumsporozoit-) -Protein, das an der Oberfläche der
Sporozoitmembran lokalisiert ist, für die Bindung und das Eindringen
des Malariaparasiten in Hepatozyten verantwortlich ist (Cerami et
al. 1992 Cell 70, 1021 – 1033:
Menard et al, 1997 Nature 385, 336 – 340).
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Das
molekulare Design identifizierte ein Aminosäurefragment in diesem Protein,
das die Eigenschaften eines potentiellen Fusionspeptids zeigt, das
sich schräg
mit dem geneigten Ein führwinkel
von 50° in
die Lipidschichten einfügt
(Peuvot et al., 1999, J. Theor. Biol. 198, 173 – 181).
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Wenn
bakterielle Infektionen betrachtet werden, wurde ein wichtiger Schritt
beim Verstehen der Infektionsmechanismen durch den Tuberkulosebazillus
1993 gemacht (Arruda et al., 1993 Science 261, 1454 – 1457).
Mycobacterium tuberculosis infiziert zunächst Makrophagen. Ein DNA-Fragment
wurde isoliert, das es den Bazillen ermöglicht, in die Makrophage einzudringen
und in den menschlichen Zellen zu überleben. Dieses Fragment wurde
in das Genom von E. coli eingebracht, das dann in der Lage war,
in die Makrophagen einzudringen und der Zerstörung standzuhalten. Dieses
DNA-Fragment enthält
zwei Subeinheiten, die für
das Eindringen bzw. das Überleben
in der Zelle verantwortlich sind.
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Das
Auftreten der geneigten Peptide ist in zwei neurodegenerativen Krankheiten
entdeckt worden. Die Entdeckung dieser geneigten Fragmente in den
Proteinen, die in diesen neurodegenerativen Krankheiten einbezogen
werden, überraschten
ursprünglich
die Forscher, da nicht bekannt war, daß diese Peptide in die Membranfusion
involviert sind (Brasseur et al., 1997 TIBS 22, 167 – 171).
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Alzheimerkrankheit
(AD) ist eine progressive Demenz, von der etwa 5 bis 10 % der Menschen über dem
Alter von 65 betroffen sind (Ebly et al., 1994; Neurology 44, 1593 – 1600).
AD ist durch die Ablagerung von extrazellulärem Amyloid, enthaltend das β-Amyloidprotein
(Aβ), das
von dem β-Amyloidproteinpräkursor (APP)
abgeleitet ist, pathologisch gekennzeichnet (Kang et al., 1987 Nature
325, 733 – 736;
Glenner and Whong, 1994 Biochem. Biophys. Res. Commun. 120, 885 – 890; Masters
et al., 1985 Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82, 4245 – 4249).
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Das
Computermodell des β-Amyloidpeptids
zeigte, daß die
C-terminale Domäne
von Aβ (beispielsweise
29–40-
oder 29–42-Peptid)
Eigenschaften aufweist, die denen des Fusionspeptids von Virusproteinen ähnlich sind
(Horth et al., 1991 EMBO J. 10, 2747 – 2755).
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Die
geneigten 29-42-Peptide fügen
sich in die Membran mit einem Einführwinkel von 50° und das
Peptid 29–40
mit einem Einführwinkel
von 40° ein.
Aβ-(29–42)-Peptid
ist das wirksamere fusogene Peptid und seine fusogenen Eigenschaften
sind denen des SIV- Fusionspeptids
am nächsten,
da es sich tiefer in die Lipidddoppelschicht als das Aβ-(29–40)-Peptid einfügen kann
(Pillot et al., 1996 J. Biol. Chem. 271, 28757 – 28765).
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Mehrere
Proteine, die in anderen neurodegenerativen Krankheiten einbezogen
sind, wurden ebenso analysiert und alle wiesen geneigte Peptide
auf.
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Deshalb
könnten,
was auch immer der spezielle Mechanismus sein kann, die geneigten
Peptide eine Rolle bei den neurodegenerativen Krankheiten spielen.
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Brasseur,
1991 (J. Biol. Chem. 266, 16120 – 16127), Peuvot et al. 1999
(J. Theor. Biol. 198, 173 – 181) und
Brasseur et al. 2000 (Mol. Membrane Biol. 17(1), 31 – 40) stellen
einen Überblick über die
obengenannten Untersuchungen und anderes bereit und umfassen Beispiele
von Virusfusionsproteinen und Verfahren zu deren Nachweis.
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Daher
werden geneigte Peptide in vielen Fragmenten von zuvor beschriebenen
Proteinen gefunden, um die Fusion experimentell zu induzieren, und
es scheint, daß die
geneigte Einführung
von Fusionspeptiden bei der Entwicklung von vielen unterschiedlichen
Krankheiten, einschließlich
Virus-, Parasit-, Bakterien-, Krebs- und neurodegenerativen Erkrankungen,
eine entscheidende Rolle spielt.
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Deshalb
würde ein
Mittel zum Beeinflussung dieser Peptidfunktionen, umfassend geneigte
Einführung von
Fusionspeptiden, ein beträchtliches
therapeutisches Interesse beim Erzeugen von Antivirus-, Antiparasiten-,
Antibakterien-, Antikrebs- oder antineurodegenerativen Mitteln darstellen.
Es ist ein Zweck der vorliegenden Erfindung, ein solches Mittel
bereitzustellen.
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Eine
Untersuchung unter Verwendung der komplementären Kombination eines experimentellen
Geräts, 31P NMR, und eines theoretischen Verfahrens,
Konformationsanalyse, beschrieb die molekulare Wirkung des substituierten
Pyrrolidons, Piracetam (Peuvot et al., 1995 Biochem. Pharmacol 50-8,
1129 – 1134).
Ein in vitro-Test zeigte ebenso die Fähigkeit von Piracetam, die
Replikation des Herpes-simplex-Virus 1 (HSV1) in Vero-Zellkulturen
zu stoppen (Y.M. Centifanto, 1992 Antiviral Res. 17, suppl. 1, 114).
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Es
ist nun überraschenderweise
herausgefunden worden, daß bestimmte
substituierte Pyrrolidone in der Lage sind, die Destabilisierung,
die durch die geneigte Einführung
von Fusionspeptiden in die Membranen der Zellen induziert wird,
zu verhindern oder zu inhibieren.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft daher die Verwendung einer Verbindung
der Formel I in racemischer oder isomerer Form oder eines pharmazeutisch
akzeptablen Salzes davon
worin
– R Wasserstoff
oder Hydroxy darstellt,
– R
1 und R
2 unabhängig Wasserstoff
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellen,
und
– R
3 und R
4 unabhängig Wasserstoff,
eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder -(CH
2)
n-NR
5R
6 darstellen, worin n 1, 2 oder 3 ist, und
R
5 und R
6 unabhängig Wasserstoff
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellen;
zur
Herstellung eines Medikaments, um Krankheiten, die aus der geneigten
Einführung
von Fusionspeptiden in die Zellmembranen resultieren oder dadurch
vermittelt werden, vorzubeugen und zu behandeln.
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Die
Verbindung der Formel I, worin R1, R2, R3 und R4 Wasserstoff sind, 2-Oxo-pyrrolidinacetamid,
mit generischen Namen PIRACETAM ist in den UK-Patenten Nr. 1,039,113
und 1,309,692 beschrieben worden, und ist bei der Behandlung von
Bewegungskrankheit, Hyperkinese und Epilepsie nützlich.
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UK-Patent
Nr. 1,309,692 beschreibt ebenso die Verbindung der Formel I, worin
R1 Ethyl ist, und R, R2, R3 und R4 Wasserstoff
sind, in racemischer Form, α-Ethyl-2-oxo-1-pyrrolidinacetamid,
ebenso bekannt als ETIRACETAM.
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Die
Verbindung der Formel I, worin R
1 Ethyl
ist, und R, R
2, R
3 und
R
4 Wasserstoff sind, in linksdrehender Form,
(S)-α-Ethyl-2-oxo-1-pyrrolidinacetamid,
ebenso bekannt als LEVETIRACETAM, ist in
EP 0 162 036 B1 als ein
Medikament, das zum Vorbeugen von Hypoxie und Ischämie nützlich ist,
beschrieben worden.
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LEVETIRACETAM
ist ebenso ein wirksames therapeutisches Mittel zur Behandlung von
Epilepsie (Gower et al., 1992 Eur. J. Pharmacol. 222, 2 – 3).
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Die
Verbindung der Formel I, worin R
1 ein Ethyl
ist, und R, R
2, R
3 und
R
4 Wasserstoff sind, in rechtsdrehender
Form, (R)-(–)-alpha-Ethyl-2-oxo-1-pyrrolidinacetamid,
ist in
EP 0 165 919
B1 als ein Medikament, das zur Behandlung von zerebralen
Insuffizienzen und Gedächtnisstörungen nützlich ist,
beschrieben worden.
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Die
Verbindung der Formel I, worin R, R1, R2 und R3 Wasserstoff
sind und R4 Diisopropylaminoethyl ist, N-[2-(Diisopropylamino)ethyl]-2-oxo-1-pyrrolidinacetamid,
ebenso bekannt als PRAMIRACETAM, ist in US-Patent Nr. 4,145,347
zusammen mit seiner Verwendung als ein Wahrnehmungsaktivator und
beim Behandeln von induzierter Amnesie und Lernstörungen beschrieben
worden.
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Die
Verbindung der Formel I, worin R Hydroxy ist und R1,
R2, R3 und R4 Wasserstoff sind, 4-Hydroxy-2-oxo-1-pyrrolidinacetamid,
ebenso bekannt als OXIRACETAM, ist in US-Patent Nr. 4,118,396 zusammen mit
der ZNS-Aktivität
beschrieben worden.
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Die übrigen Verbindungen
der Formel I sind neu und bilden ebenso einen Teil der Erfindung.
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Die
Verbindungen zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung sind fähig,
die geneigte Einführung
von Fusionspeptiden in die Membranen der Zellen zu inhibieren. Dies
macht sie besonders nützlich,
um Krankheiten, die aus der geneigten Einführung von Fusionspeptiden in
die Zellmembranen resultieren oder dadurch vermittelt werden, zu
behandeln oder vorzugsweise vorzubeugen.
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Wie
hierin erläutert,
scheint eine breite Vielzahl an Krankheiten durch die geneigte Einführung von
Fusionsproteinen in die Membranen der Zellen vermittelt zu werden.
Nicht einschränkende
Beispiele umfassen Viruserkrankungen, wie Newcastle-Krankheit, Bovine
Leukämie,
AIDS, Influenza, Masern, Röteln,
Hepatitis B, Hepatitis C und Ebolafieber; Parasitenbefall, wie Malaria
oder die Krankheit, die durch Trypanosona cruzi verursacht wird;
bakterielle Infektionen, wie durch Mycobacterium tuberculosis, durch
Yersinia pseudotuberculosis oder durch Listeria monocytogenes verursacht,
Zustände,
die zur Entwicklung von Krebszellen oder Entwicklung von neurodegenerativen
Krankheiten wie Alzheimerkrankheit oder Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
(einschließlich
der neuen Variante) führen.
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Die
Verwendungen gemäß der Erfindung
sind besonders zur Verwendung & Vorbeugung
von Viruserkrankungen, insbesondere Newcastle-Krankheit, Bovine
Leukämie,
Aids, Influenza, Masern, Röteln,
Hepatitis B, Hepatitis C und Ebolafieber geeignet.
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Da
gedacht wird, daß die
Art der Wirkung, die durch die Verbindungen der Formel I gezeigt
wird, physikalisch und/oder mechanisch ist, weist es den Vorteil
auf, daß es
in Bezug auf die speziellen Krankheiten wahrscheinlich nicht spezifisch
ist, und wahrscheinlich für
die allgemeine Medikamentenunempfindlichkeit und/oder Medikamenteninteraktionsphänomene weniger
anfällig
ist. Die bevorzugten Verbindungen der Formel I zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung sind die, worin R2, R3 und
R4 Wasserstoff sind und R1 Wasserstoff
oder geradekettiges Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist.
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Besonders
bevorzugte Verbindungen zur Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung
sind Piracetam, Levetiracetam und (R)-(–)-alpha-Ethyl-2-oxo-1-pyrrolidinacetamid.
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Der
Ausdruck „pharmazeutisch
akzeptables Salz",
wie hierin verwendet, bedeutet Additionssalze mit pharmazeutisch
akzeptablen nicht-toxischen organischen und anorganischen Säuren, wie
Essig-, Zitronen-, Malein-, Bernstein-, Ascorbin-, Salz-, Bromwasserstoff-,
Schwefel- und Phosphorsäuren und
dergleichen.
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Der
Ausdruck „Isomer", wie hierin verwendet,
bedeutet, wenn das Molekül
ein Asymmetriezentrum aufweist, die linkdrehenden und die rechtsdrehenden
Enantiomere davon, genauer bedeutet es, daß die Verbindung mindestens
90 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 95 Gew.-% des einzelnen (entweder
rechts- oder linksdrehenden) optischen Isomers und höchstens
10 Gew.-%, vorzugsweise höchstens
5 Gew.-% des anderen einzelnen (links- bzw. rechtsdrehenden) optischen
Isomers umfaßt.
Jedes einzelne optische Isomer kann durch konventionelle Mittel,
d. h. Trennung aus dem entsprechenden racemischen Gemisch oder asymmetrische
Synthese, erhalten werden.
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Der
Ausdruck „Fusionspeptid", wie hierin verwendet,
weist die Bedeutung auf, die nämlich
im Stand der Technik als ein kurzes Segment von nicht mehr als 40
Aminosären
in der Länge
von relativ hydrophoben/hydrophilen Resten verstanden wird, die
in einem Protein gefunden werden, im allgemeinen in einer Membran-verankerten
oder interagierenden Polypeptidkette, und in die Destabilisierung
von Zellmembranen involviert sind.
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Der
Ausdruck „geneigte
Einführung" bedeutet die Einführung in
die Membran der Zelle über
die Wasser/Lipid- (hydrophil/hydrophob) -Grenzfläche bei einem geneigten Winkel
von normalerweise zwischen 25° und
75°, vorzugsweise
45° und
65°, insbesondere
50° und
60° zwischen
der Ebene der Zellmembran, die die Grenzfläche enthält.
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Das
Bestimmen, ob eine spezielle Krankheit oder Zustand vermittelt wird
durch oder resultiert aus der geneigten Einführung von Fusionspeptiden in
Zellmembranen, kann beispielsweise unter Verwendung der Methodiken
bestimmt werden, die in Brasseur 1991 und Peuvot 1999, auf die man
sich oben bezieht, beschrieben und besprochen wurden, wobei der
Inhalt von jedem in dieser Hinsicht hierin als Verweis aufgenommen
wird. Wenn diese Bestimmung einmal gemacht worden ist, werden konventionelle
in vivo- und in vitro-Tests die Wirksamkeit von Verbindungen nachweisen.
Außerdem
kann die wahrscheinliche Eignung einer speziellen Verbindung für die Wechselwirkung
mit einem speziellen Peptid, um die geneigte Einführung des
Fusionspeptids zu bewirken, beispielsweise gemäß Peuvot 1995 bestimmt werden,
auf das man sich oben bezieht und hierin als Verweis aufgenommen
wird.
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Zur
Umsetzung der Verwendung gemäß der Erfindung
sollte dem Patienten eine therapeutisch wirksame Menge einer Verbindung
der Formel I in racemischer oder isomerer Form oder ein pharmazeutisch
akzeptables Salz davon verabreicht werden. Eine wirksame Menge kann
ohne weiteres durch die Verwendung von konventionellen Techniken
und durch Beobachten der Ergebnisse, die unter analogen Umständen erhalten
wurden, bestimmt werden. Beim Bestimmen der wirksamen Menge werden
eine Vielzahl von Faktoren betrachtet, einschließlich, aber nicht darauf beschränkt: die
Art des Patienten; sein/ihr Körpergewicht,
Alter und allgemeine Gesundheitszustand; die spezifische Krankheit,
die behandelt oder vorgebeugt werden soll; der Grad oder die Beteiligung
oder die Stärke
der Krankheit; die Reaktion des einzelnen Patienten; die verabreichte
spezielle Verbindung; die Verabreichungsweise; die Bioverfügbarkeitsmerkmale
des verabreichten Präparats;
das ausgewählte
Dosisregime und die Verwendung von Begleitmedikamenten.
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Wie
oben angemerkt, können
gemäß der vorliegenden
Erfindung die Verbindungen von Formel I in racemischer oder isomerer
Form oder als pharmazeutisch akzeptables Salz davon verwendet werden,
um mit Viruserkrankungen umzugehen, die aus der geneigten Einführung von
Fusionspeptiden in die Zellmembranen resultieren. Dies kann durch
das Vorbeugen des Beginns der Krankheit oder durch deren Behandeln
in ihrer akuten oder chronischen Form durchgeführt werden.
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Für die vorbeugende
Behandlung kann die tägliche
Dosis gering sein, jedoch sollte die Einnahme von Medikamenten so
früh wie
möglich
beginnen (CITIUS), um das Auftreten der Krankheit zu verhindern.
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Die
Compliance sollte strengstens aufrechterhalten werden, so lange
wie die Bedrohung der Krankheit anhält. Jedes Versäumen der
Medikamenteneinnahme ermöglicht
den Fusionspeptiden von pathologischen Proteinen, sich geneigt in
die Membranen der nichtinfizierten Zellen einzufügen, was zum Auftreten der
klinischen Phase der Krankheit führt,
da sich die Synthese von Fusionspeptiden durch infizierte Zellen,
die nicht durch das Medikament gestoppt wird, fortsetzen wird.
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Zur
Behandlung der akuten und chronischen Zustände der Krankheit sollte die
tägliche
Dosis höher sein
(ALTIUS). Die Medikamenteneinnahme sollte so früh wie möglich beginnen (CITIUS), wenn
die Diagnose einmal gestellt worden ist, um die Entwicklung der
Krankheit zu verringern, um sie zu stoppen und, wenn möglich, um
sie auszurotten, wie es der Fall für einige Krankheiten wie Viruserkrankungen
sein könnte.
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Diese
vorteilhafte Wirkung kann durch die Wirksamkeit der Verbindungen
gemäß der Erfindung
als Einzeltherapie oder als Zusatztherapie für die wirksamsten Produkte,
die für
die spezielle Krankheit verfügbar sind
[beispielsweise bestehende Dreitherapie/Viertherapie im Falle von
AIDS (FORTIUS)], zusätzlich
zu der Wirksamkeit des Immunsystems, wenn es noch aktiv ist, erreicht
werden.
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Die
Medikamenteneinnahme sollte, so lange wie die klinische und biologische
Untersuchung des Patienten den Fortbestand der akuten oder chronischen
Phase der Krankheit zeigt, strengstens aufrechterhalten werden.
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Jedes
Versäumen
der Medikamenteneinnahme ermöglicht
den Fusionspeptiden von pathologischen Proteinen, sich geneigt in
die Membranen der nichtinfizierten Zellen einzufügen. Dies wird wiederum zur
Aufrechterhaltung der akuten klinischen Phase der Krankheit führen, was
eventuell den Durchgang der chronischen Phase oder das Aufrechterhalten
einer vorher bestehenden chronischen Phase ermöglicht, da sich die Synthese
von Fusionspeptiden durch infizierte Zellen, die nicht durch das
Medikament gestoppt wird, fortsetzen wird.
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Zur
Verabreichung gemäß der vorliegenden
Erfindung kann eine Verbindung der Formel I in racemischer oder
isomerer Form oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz davon in
der Form von pharmazeutischen Zusammensetzungen aufgenommen werden,
die durch irgendwelche konventionellen Mittel verabreicht werden
können.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die zur oralen Verabreichung vorgesehen sind,
können
fest oder flüssig
sein, beispielsweise in Form von Tabletten, Pillen, Dragees, Gelatinekapseln,
sublingualen Formulierungen, Lösungen,
Sirups und dergleichen.
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Für diesen
Zweck können
die aktiven Verbindungen mit einem inerten Verdünnungsmittel oder einem pharmazeutisch
akzeptablen nicht-toxischen Träger,
wie beispielsweise Stärke
oder Laktose, gemischt werden. Gegebenenfalls können diese pharmazeutischen
Zusammensetzungen ebenso ein Bindemittel, wie mikrokristalline Cellulose,
Tragantgummi oder Gelatine, ein Auflösungsmittel, wie Alginsäure, ein
Schmiermittel, wie Magnesiumstearat, Gleitmittel, wie Colloidsiliziumdioxid,
ein Süßungsmittel,
wie Saccharose oder Saccharin, ein Färbemittel oder einen Geschmacksstoff,
wie Pfefferminz oder Methylsalicylat, enthalten. Diese Zusammensetzungen
umfassen ebenso Zusammensetzungen, die die kontrollierte Freisetzung
des Wirkstoffes ermöglichen.
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Andere
Verabreichungsweisen umfassen die Injektion entweder intravenös, subkutan
oder intramuskulär.
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All
diese pharmazeutischen Formen können
gemäß konventionellen
Verfahren, die von Pharmazeuten verwendet werden, hergestellt werden.
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Der
Prozentsatz der aktiven Verbindung in den pharmazeutischen Zusammensetzungen
kann innerhalb sehr breiter Konzentrationsgrenzen variieren und
hängt von
einer Vielzahl von Faktoren, wie das Geschlecht, Alter, Gewicht
und medizinische Zustand des Patienten sowie von der Verabreichungsweise
ab.
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Bei
den bevorzugten oralen Zusammensetzungen enthält die Dosierungseinheit zwischen
250 und 1500 mg aktive Verbindung. Beispielsweise sind in dem Fall
von PIRACETAM Dosierungseinheiten, die 400, 800 oder 1200 mg Wirkstoff
enthalten, geeignet.
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Was
die tägliche
Dosis betrifft, kann diese innerhalb eines breiten Bereiches von
Dosierungseinheiten variieren, und es wird verstanden, daß die spezielle
Dosis für
spezielle Fälle
in Abhängigkeit
des einzelnen Bedarfs nach dem Ermessen des verantwortlichen Arztes
angepaßt
wird. Jedoch wird es aus deutlichen pharmakokinetischen Gründen und
aufgrund der Wirkungsweise der Verbindungen der vorliegenden Erfindung durch
Blockieren der Fusion von geneigten Peptiden an den Membranen der
Wirtszellen empfohlen, daß die Verbindungen
in drei geteilten täglichen
Dosierungen verabreicht werden.
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Die
folgenden beispielhaften Dosierungen für Piracetam werden nur zu Beispielzwecken
angegeben und schränken
den Umfang der Praxis der Erfindung keineswegs ein.
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Beispielsweise
beträgt
für Piracetam
der empfohlene Oraldosierungsplan zur vorbeugenden Behandlung von
2,4 g bis 4,8 g täglich.
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Zur
Behandlung der akuten Phase beträgt
der empfohlene Oraldosierungsplan 4,8 g täglich bis zu 10,8 g täglich in
Abhängigkeit
von der Krankheit und der Stärke
des klinischen Zustands (beispielsweise HBV, HCV, AIDS).
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Zur
Langzeitbehandlung von chronischen Krankheiten (beispielsweise HBV,
HCV, AIDS) beträgt
der empfohlene Oraldosierungsplan 4,8 g täglich bis zu 10,8 g täglich.
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In
mehreren Fällen,
wenn die Patienten bereits einen intravenösen Zugang aufweisen, können große Dosierungen
von bis zu 12 g täglich
von Piracetam ebenso in drei geteilten täglichen Dosierungen verabreicht werden.
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Die
folgenden Zusammensetzungen sind Beispiele von Zusammensetzungen,
die Verbindungen zur Verwendung gemäß der Erfindung enthalten,
die zur oralen Verabreichung geeignet sind:
Zusammensetzung
1 | Zusammensetzung
2 |
XX
mg Piracetam | XX
mg Levetiracetam |
200
mg Laktose | 400
mg Laktose |
1 mg
Magnesiumstearat | 5
mg Magnesiumstearat |
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Die
Erfindung betrifft daher die Verwendung einer Verbindung der Formel
I in racemischer oder isomerer Form oder ein pharmazeutisch akzeptables
Salz davon
worin
– R Wasserstoff
oder Hydroxy darstellt,
– R
1 und R
2 unabhängig Wasserstoff
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellen,
und
– R
3 und R
4 unabhängig Wasserstoff,
eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder -(CH
2)
n-NR
5R
6 darstellen, worin n 1, 2 oder 3 ist, und
R
5 und R
6 unabhängig Wasserstoff
oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen darstellen;
zur
Herstellung eines Medikaments, um Viruserkrankungen vorzubeugen
und zu behandeln.
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Spezielle
Viruserkrankungen, die für
derartige Vorbeugung & Behandlung
empfänglich
sind, umfassen Newcastle-Krankheit, Bovine Leukämie, HIV, AIDS, Influenza,
Masern, Röteln,
Hepatitis B, Hepatitis C, Ebolafieber.
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Die
Erfindung wird außerdem
in bezug auf die folgenden Beispiele, die die Wirksamkeit der Verfahren zur
Behandlung und Vorbeugung gemäß der vorliegenden
Erfindung beschreiben, definiert.
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Beispiel 1. Wirkung von
Piracetam bei Patienten, die akute virale Hepatitis aufweisen
-
Untersuchungsaufbau
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110
Patienten mit akuter Hepatitis, die von der ersten oder der zweiten
Woche der Gelbsucht in ein Krankenhaus eingewiesen wurden, wurden
in diese Studie einbezogen. Allen Patienten wurde Ruhe verordnet und
erhielten Diät
und Vitamine.
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Eine
erste Gruppe erhielt Piracetam bei einer täglichen Dosis von 2,4 g (3 × 0,8 g/Tag),
eine zweite Gruppe erhielt kein Piracetam und fungierte als Kontrollgruppe.
Die Hauptparameter waren Serumbilirubin und Transaminasen, die einmal
in der Woche während
der gesamten Gelbsucht gemessen wurden.
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Die
Einschlußkriterien
waren Bilirubin (> 3,0
mg/täglich)
(N < 0,3) und Transaminasen
(> 400 U) (N < 40).
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Die
Kriterien für
eine positive Reaktion waren Bilirubin < 1,5 mg/dl und Transaminasen < 100 U.
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Ergebnisse
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Die
klinische Toleranz war ausgezeichnet.
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Die
Entwicklung in Serumbilirubinniveaus wurde sehr stark signifikant
verringert (p < 0,0003)
für die Piracetamgruppe
im Vergleich zu der Kontrollgruppe. Diese positive Entwicklung wurde
für Patienten,
die Piracetam von der ersten Woche der Gelbsucht an er hielten (Zeitwirkung),
besonders beobachtet, während
die Bilirubinniveaus bei Patienten, die Piracetam von der zweiten
Woche der Gelbsucht an erhielten, nicht signifikant verringert wurden.
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Die
Entwicklung in Serumtransaminasen war ebenso vorteilhaft, obwohl
sie bei Patienten, die Piracetam erhielten, nicht signifikant war.
Außerdem
scheint diese Wirkung bestimmter für Patienten zu sein, die Piracetam
von der ersten Woche der Gelbsucht an erhielten, was auf eine Zeit-Wirkungs-Beziehung
schließen läßt.
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Bis
auf 6 Patienten von 49 wurde die Gelbsuchtphase für die Piracetamgruppe
um 50 % im Vergleich zu der Kontrollgruppe verringert.
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Diese
Ergebnisse zeigen eine wirksame therapeutische Wirkung von Piracetam
bei akuter Hepatitis.
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Beispiel 2. Wirkung von
Piracetam bei Patienten, die chronische C-Virushepatitis zeigen.
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Untersuchungsaufbau
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6
Patienten mit chronischem Transfusions-verbundenem Hepatitis-C-Virus
(HCV) erhielten eine Therapie von 6 Monaten mit Piracetam bei einer
täglichen
Dosis von 10,8 g (3 × 3,6
g/d) ohne eine andere Behandlung. Dem folgte ein Zeitraum von 3
Monaten ohne Behandlung.
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Alle
Patienten, Interferon-Non-Responder, hatten chronische Hepatitis
seit 6 bis 19 Jahren. Das Hauptkriterium der Wirksamkeit war die
Serumvirenbelastung (HCV-RNA), die durch die Polymerasekettenreaktion
(PCR) bei 0, 3, 6 und 9 Monaten durchgeführt wurde.
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Diese
Patienten zeigten einen allmählichen
Anstieg ihrer HCV-RNA. Daher wurde das Kriterium für keine
Reaktion als keine Veränderung
bei der Erhöhung
von HCV-RNA, eine positive Reaktion als ein Status quo von Serum-HCV-RNA
und eine signifikante Reaktion als eine Verringerung von mindestens
der Hälfte
eines log von HCV-RNA definiert.
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Ergebnisse
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Die
klinische Toleranz war ausgezeichnet.
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Zwei
Patienten wiesen eine Erhöhung
unter 10 % auf. Vier Patienten wiesen eine Verringerung auf, die
bei dem Patienten signifikant war (↘ < 0,6 log), der erst kürzlich infiziert
wurde (6 Jahre), was auf eine wirksame therapeutische Wirkung bei
Piracetam bei chronischer Hepatitis C schließen läßt.
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Beispiel 3. In vitro-hemmende
Wirkung von Piracetam bei der Bildung von Synzytien, die durch Fusion
von HIV-infizierten Zellen mit nicht-infizierten Nachbarzellen induziert
wurden
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HIV
weist die Eigenschaft auf kultivierten Zellen auf, die Bildung von
Synzytien durch Fusion von infizierten Zellen mit nicht-infizierten
Nachbarzellen zu provozieren, wenn der Virus seine Replikation beendet.
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Die
Viren sind bemerkenswert opportunistisch beim Erforschen geworden,
ob sie komplizierte Formen auf der Wirtszellenoberfläche als
Bindungsrezeptoren finden können
(beispielsweise CD4, CXCR4, CCR5, CKR-5, CKR-3).
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Diese
Studie untersuchte daher die Fähigkeit
von Piracetam, die Bildung von Synzytien zu inhibieren, während CD4,
der primäre
Bindungsrezeptor von HIV, beeinflußt wird. Für diesen Zweck wurden zwei
Zellkulturen verwendet, A-201-Zellen ohne CD4-Rezeptoren und SUP-T1-Zellen,
die CD4-Rezeptoren darstellen.
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Piracetam
gemäß den verwendeten
Dosierungen inhibierte das Verfahren, das zur Bildung von Synzytien
führt,
ob die Zelle den CD4-Bindungsrezeptor darstellt oder nicht, was
seine unspezifische Wirkung bestätigt.
Diese in vitro-Wirkung auf die Membran ist sehr deutlich.
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Basierend
auf diesem Ergebnis wurde die Fähigkeit
von Piracetam, die Fusion von großen einschichtigen Vehikeln
(LUV) zu inhibieren, die aus dem Haupt-4PL der Hülle des Virus hergestellt sind
und durch das geneigte Peptid von HIV-wt (Wildtyp) (16 AA) und von
SIV-wt (12AA) provoziert wurde, untersucht.
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Bei
den getesteten Dosierungen inhibiert Piracetam die Fusion von LUV
in der Gegenwart von diesen zwei geneigten Peptiden.
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Beispiel 4. Levetiracetam
und (R)-(–)-alpha-Ethyl-2-oxo-1-pyrrolidinacetamid
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Dieselbe
in vitro-Studie wie in Beispiel 1 wurde verwendet, um zwei analoge
Verbindungen (Levetiracetam und (R)-(–)-alpha-Ethyl-2-oxo-1-pyrrolidinacetamid)
im Vergleich zu Piracetam zu untersuchen. Bei den getesteten Dosierungen
zeigten diese beiden analogen Verbindungen ebenso eine sehr deutliche
hemmende Wirkung auf das Fusionsverfahren, das auf LUV durch das
virale geneigte Peptid induziert wurde.
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Referenzbeispiel 5. In
vitro-hemmende Wirkung von Piracetam auf das Fusionsverfahren, das
durch zwei Alzheimer'sche
geneigte Beta-Amyloidpentide auf den Membranmodellen induziert wird:
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Vier
grundlegende Studien unter Verwendung unterschiedlicher Hilfsmittel,
wie Konformationsanalyse, biophysikalische Verfahren, NMR und Zwei-Hybrid-Assay,
wurden durchgeführt.
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Sie
zeigten die Wirksamkeit von Piracetam, um das Fusionsverfahren zu
inhibieren, das durch zwei Alzheimer'sche geneigte β-Amyloidpeptide (29–40 und
29–42)
auf den Membranmodellen induziert wurde.
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Die
Ergebnisse zeigten an, daß,
egal was das Amyloidpeptid ist, die Vorinkubation in vitro von Piracetam
vor der Zugabe jedes geneigten Peptids fast vollständig das
Fusionsverfahren inhibiert, das durch die zwei Amyloidpeptide induziert
wurde.
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Außerdem ist
es interessant anzumerken, daß,
egal was die Dosierung von Piracetam ist, wenn Piracetam nach der
Inkubation des Amyloidpeptids mit Liposomen eingeführt wird,
Piracetam nicht in der Lage ist, das bereits verlaufende Fusionsverfahren
zu inhibieren.
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Der
Zwei-Hybrid-Assay zeigte, daß diese
Wirkung weder in dem Zytoplasma noch in dem Kern der Zelle lokalisiert
ist. Die hemmende Wirkung von Piracetam bei dem Fusionsverfah ren,
das durch die zwei geneigten Amyloidpeptide induziert wurde, scheint
stark bei dem Niveau der Membran der Zelle lokalisiert zu sein.