-
BEREICH DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung beschreibt probiotische Zubereitungen mit
Lactobacillus casei. Insbesondere werden gegen Entzündungen
und Durchfall wirkende Zubereitungen beschrieben, die von einem
jüngst
charakterisierten Stamm von Lactobacillus casei abgeleitet sind,
der mit KE01 bezeichnet wird. Es werden auch entsprechende Verfahren
zur Zubereitung von probiotischen Verbindungen unter Verwendung
des Stamms KE01 von Lactobacillus casei- und hier mit in Verbindung
stehende Verfahren zur Verwendung der probiotischen Zusammensetzungen
basierend auf KE01 beschrieben.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Der
kürzlich
beschriebene probiotische Stamm von Lactobacillus casei, der hier
beschrieben wird, wurde als KE01 bezeichnet. Früher wurde der gleiche Organismus
als Lactobacillus casei KE99 bezeichnet (siehe z. B. die US-Patentanmeldung
Nr. 60/256528 und A. S. Naidu, X Xie, D. A. Leumer, S. Harrison,
M. J. Burrill und E. A. Fonda, 2001: Reduction of Sulfide, Ammonia
Compounds and Adhesion Properties of Lactobacillus casei strain
KE99 In Vitro, Curr. Microbiol. 43: In press.).
-
Milchsäurebakterien
(LAB) gehören
zur indigenen Mikroflora des Magen-Darm-Trakts von Säugetieren
und spielen eine wichtige Rolle bei der Mikroökologie des Wirtes und es wurde
ihnen eine beeindruckende Liste von therapeutischen und prophylaktischen
Eigenschaften zugeordnet. Diese therapeutischen und prophylaktischen
Eigenschaften umfassen, ohne hierauf beschränkt zu sein, die Aufrechterhaltung
der mikrobiellen Ökologie
des Darms sowie physiologische, das Immunsystem beeinflussende und
antimikrobielle Effekte. Andere Attribute, die mit LAB in Verbindung
gebracht werden, umfassen die Freisetzung von Enzymen in das Darminnere,
die mit der Anhaftung von LAB synergetisch wirken, um Symptome der
Darm-Fehlabsorption zu lindern. Darüber hinaus helfen die LAB-Enzyme,
den pH-Wert im Darm zu regulieren, was zu einem erhöhten Abbau
von aromatischen Aminosäuren
führt [R.
Fuller, Probiotic foods – current
use and future developments. IFI Nr. 3: 23–26 (1993); T. Mitsuoka, Taxonomy
and ecology of Bifidobacteria. Bifidobacteria Microflora 3: 11 (1984);
G. R. Gibson et al, Probiotics and intestinal infections, S. 10–39. In
R. Fuller (Herausgeber), Probiotics 2: Applications and practical
aspects. Chapman and Hall, London, U.K. (1997). AS Naidu et al,
Probiotic spectra of lactic acid bacteria (LAB). Crit Rev Food Sci
Nutr 39: 3–126
(1999); A. S. Naidu, R. A. Clemens, Probiotics, S. 431–462. In
A. S. Naidu (Herausgeber), Natural Food Antimicrobial Systems. CRC
Press, Boca Raton, FL (2000)].
-
Milchsäurebakterien
haben auch gezeigt, dass sie die Fähigkeit besitzen, in signifikanter
Weise Sulfid und Ammoniak enthaltende Verbindungen in tierischem
Kot zu vermindern und auf diese Weise den Geruch und die Giftigkeit
zu verringern, die mit Tierexkrementen verbunden sind. Diese ex
vivo erfolgende Anwendung von LAB wird im zunehmenden Maße wichtiger,
da sich die Agrarindustrie ausdehnt und Gemeinden fortfahren, ihre
anscheinend niemals endende Ausweitung in zuvor unbebaute ländliche
Bereiche auszuweiten. Beispielsweise wurde gezeigt, dass LAB unangenehme
Gerüche
beseitigen und die Schwefelwasserstoff-Produktion vermindern, die
mit beim Abfall von Zuchtbetrieben auftreten, wenn Abfall von Hähnchen und
Muscheln mit einer Mischung versetzt wird, die 15% Carbohydrat und
LAB enthält.
Darüber
hinaus wurde gezeigt, dass LAB-Zusammensetzungen die Eigenschaft
besitzen, den Escherichia coli- und Salmonellen-Gehalt von Abfall aus
Aufzuchtbetrieben auf vernachlässigbare
Pegel zu vermindern. Darüber
hinaus werden der Geruch und die Viskosität von Geflügelabfall, wie z. B. dem Abfall
aus der Masthähnchen-Verarbeitung
durch eine durch L. acidophilus vermittelte Milchsäure-Fermentation beträchtlich
vermindert. Darüber
hinaus wurde berichtet, dass Zubereitungen, die LAB enthalten, das
Aufbrechen von schwer abzubauenden Kohlehydraten beschleunigen und
die Ammoniak-Erzeugung durch zökale
Schweine-Bakterien vermindern. Schließlich vermindert eine ex vivo
erfolgende Silage-Fermentation durch L. casei FG1 und L. plantarum
FG10 in signifikanter Weise die Ammoniak-Pegel durch eine Hemmung
der den Harnstoff aufspaltenden Organismen. [A. C. Deshmukh, P.
H. Patterson, Preservation of hatchery wastes by lactic acid fermentation.
1. Laborstory scale fermentation. Poult Sci 76: 1212–1219 (1997);
S. M. Russell et al., Lactic acid fermentation of broiler processing
waste; physical properties and chemical analysis. Poult Sci 71:
765–770
(1992); G. W. Tibbetts et al., Poultry offal ensiled with lactobacillus
acidophilus for growing and finsihing swine diets. J Anim Sci 64:
182–190
(1987); T. Sakata et al., Probiotic preparations dose-dependently
increase net production rates of organic acids and decrease that
of ammonia by pig cecal bacteria in batch culture. Dig Dis Sci 44:
1485–1493
(1999); Y. Cai et al., Effect of applying lactic acid bacteria isolated
from forage crops an fermentation characteristics, aerobic deterioration of
silage. J Dairy Sci 82: 520–526
(1999); H. W. Modler et al., Bifidobacteria and bifidogenic factors.
Can Inst Food Sci Tech 23: 29–41
(1990)].
-
Das
größte Potential
von LAB zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen und Haustieren liegt
in den in vivo erfolgenden probiotischen Anwendungen von LAB. Damit
die LAB vorteilhafte probiotische Wirkungen in vivo erzielen können, müssen die
Organismen über
längere
Zeiträume
hinweg im Magen-Darm-Trakt überleben.
Daher ist es wichtig, dass probiotische LAB-Stämme ausgewählt werden, die Eigenschaften
besitzen, welche ihre rasche Ausscheidung durch Darm-Kontraktion
verhindern. Wirksame probiotische Bakterien müssen in der Lage sein, die
Bedingungen im Magen zu überleben
und dem Darm zumindest zeitweise dadurch zu besiedeln, dass sie
sich an das Darmepithel anheften. Daher haben LAB, welche eine erhöhte Fähigkeit
besitzen, an Schleimhaut-Oberflächen anzuhaften,
und die daher eine verbesserte bakterielle Versorgung und verlängerte Verweilzeiten
im Magen-Darm-Trakt aufweisen, einen Wettbewerbsvorteil gegenüber LAB,
die diese Eigenschaften nicht besitzen. [S. Salminen et al., Clinical
uses of probiotics for stabilizing the gut mucosal barrier: successful
strains and future challenges. Antonie Van Leeuwenhoek 70: 347–358 (1996);
P. Conway, Selection criteria for probiotic microorganisms. Asia
Pacific J Clin Nutr 5: 10–14 (1996);
R. Havenaar et al., Selection of strains for probiotic use, S. 209–224. In
R. Fuller (Herausgeber), Probiotics, the scientific basis. Chapman
and Hall, London U.K. (1992)].
-
Lactobacillus
kann aufgrund einer Reihe verschiedener Mechanismen den Magen-Darm-Trakt von Säugetieren
erfolgreich besiedeln. Beispielsweise binden sich manche bakterielle
Arten an verschiedene sub-epitheliale Matrix-Proteine und spezifische
Rezeptoren an der Darmschleimhaut. Andere Arten können mit Hilfe
von Mechanismen an Säugetier-Darmzellen anhaften,
die verschiedene Kombinationen von Carbohydrat- und Protein-Faktoren an den Bakterien
und den eukaryotischen Zell-Oberflächen des Wirtes umfassen. Unabhängig von
dem oder den Mechanismen des Anhaftens ist es jedoch die Fähigkeit
von LAB, den menschlichen Magen-Darm-Trakt erfolgreich zu besiedeln,
welche dem LAB die probiotischen Qualitäten verleiht. [J. D. Greene,
T. R. Klaenhammer, Factors involved in adherence of lactobacilli
to human Caco-2 cells. Appl Environ Microbiol 60: 4487–4494 (1994);
F. Sarem et al., Comparison of the adherence of three Lactobacillus strains
to Caco-2 and Int-407 human intestinal cell lines. Lett. Appl Microbiol
22: 439–442
(1996); A. S. Naidu et al., Particle agglutination assays for rapid
detection of fibronectin, fibriogen, and collagen receptors an Staphylococcus
aureus. J Clin Microbiol 26: 1549–1554 (1988); T Wadström et al.,
Surface properties of lactobacilli isolated from the small intestines
of pigs. J Appl Bacteriol 62: 513–520 (1987); M. F. Bernet et
al., Lactobacillus acidophilus LA1 binds to cultured human intestinal
cell lines and inhibits cell attachment, invasion by entern-virulent
bacteria. Gut 35: 483–489
(1994); L. Z. Jin et al., Effect of adherent Lactobacillus spp.
an in vitro adherence of salmonellae to the intestinal epithelial
cells of chicken. J Appl Bacteriol 81: 201–206 (1996); G. Reid et al.,
Influence of lactobacilli an the adhesion of Staphylococcus aureus
and Candida albicans to fibers and epithelial cells, J Ind Microbiol
15: 248–253
(1995)].
-
Allgemein
gesprochen üben
probiotische Bakterien ihre nützlichen
Wirkungen dadurch aus, dass sie invasive oder Gift erzeugende pathogene
enterische Bakterien (enterische Pathogene) von der Darmschleimhaut
durch einen Konkurrenz-Bindeprozess verdrängen. Enterische Pathogene
wie z. B. (ohne hierauf beschränkt
zu sein) enteropathogene Escherichia coli (EPEC), enterotoxigene
E. coli (ETEC), Salmonella enteriditis, Yersina pseudotuberculosis
und Listeria monocytogenes müssen
in der Lage sein, nach und nach den Darmtrakt eines Menschen oder
Tiers zu besiedeln, um eine Erkrankung zu verursachen.
-
Die
Mechanismen, die diese Organismen verwenden, um in wirksamer Weise
den Darm zu besiedeln, sind unterschiedlich. Beispielsweise hängen sich
ETEC, die CFA/I- oder CFA/II-Haftfaktoren tragen, in der Kultur
spezifisch an den Bürstensaum
der polarisierten epithelialen menschlichen Darm-Caco-2-Zellen an.
S. typhimurium und EPEC hängen
sich in der Kultur an den Bürstensaum
von differenzierten menschlichen epithelialen Darm-Caco-2-Zellen
an, während
Y. pseudotuberculosis und L. monocytogenes sich an die Peripherie von
nicht differenzierten Caco-2-Zellen binden.
-
Vor
kurzem hat sich gezeigt, dass Zubereitungen mit durch Hitze abgetöteten L.
acidophilus wirksame probiotische Zusammensetzungen sind. Es wurde
gezeigt, dass Zubereitungen mit durch Wärme abgetöteten L. acidophilus bekannte
enterische Pathogene von der Auskleidung der Darmwand eines Versuchstiers
in einer von der Dosis abhängigen
Weise verdrängen.
Folglich waren die enterischen Pathogene nicht in der Lage, den
Magen-Darm-Trakt des Tiers zu besiedeln und auf diese Weise wurde
eine Erkrankung verhindert. Beispielsweise zeigte sich, dass L.
acidophilus (Lacetol®-Stamm) dieses Anhaften
in einer von der Dosis abhängigen
Weise des Stamms 841 von E. coli (ECB41) verhinderten. Bei anderen
Experimenten verhinderten sowohl lebende als auch durch Hitze abgetötete Stämme von
L. acidophilus LB in wirksamer Weise sowohl eine Assoziierung mit
Caco-2-Zellen als auch eine Invasion von enterischen Pathogenen.
In einer weiteren Studie wurde gezeigt, dass durch Wärme abgetötete Stämme von
L. acidophilus LB vollständig
eine ETEC-Anhaftung an Caco-2-Zellen verhindern. [J. Fourniat et
al., Heat-killed Lactobacillus acidophilus inhibits adhesion of Escherichia
coli 641 to HeLa cells. Ann Rech Vet 23: 361–370 (1992); G. Chauviere et
al., Competitive exclusion of diarrheagenic Escherichia coli (ETEC)
from human enterocyte-like Caco-2 cells by heat-killed Lactobacillus. FEMS Microbiol
Lett 70: 213–217
(1992)]. M. H. Coconnier et al., Inhibition of adhesion of enteroinvasive pathogens
to human intestinal Caco-2 cells by Lactobacillus acidophilus strain
LB decreases bacterial invasion. FEMS Microbiol Lett 110: 299–305 (1993)].
-
Wie
zuvor erläutert,
werden probiotische Zusammensetzungen im Allgemeinen als mikrobielle
Nahrungsmittel-Ergänzungen
definiert, die in vorteilhafter Weise den Wirt dadurch beeinflussen,
dass sie das mikrobielle Gleichgewicht im Darm verbessern. Die beiden
Hauptarten von Mikroorganismen, die üblicherweise gedanklich mit
probiotischen Substanzen in Verbindung gebracht werden, sind Lactobacillus
sp und Bifidobacteria sp. Die nützlichen
Wirkungen, die probiotischen Substanzen zugeordnet werden, umfassen
eine erhöhte Widerstandsfähigkeit
gegen Infektionserkrankungen, ein gesundes Immunsystem, eine Verminderung
des Reizdarm-Syndroms, Verminderung des Blutdrucks, vermindertes
Serum-Cholesterin, geringere Allergieneigung und Tumor-Rückbildung.
Trotz jüngster
wissenschaftlicher Fortschritte und der Publikation von begrenzten
in vivo und in vitro gefundenen experimentellen Beweisen, welche
die Wirksamkeit von probiotischen Zusammensetzungen stützen, haben
sich die meisten Studien, welche diese und andere Vorteile berichten,
auf Gegenmittel-Beweise gestützt.
-
Beispiele
von Veröffentlichungen,
die von Gegenmittel- und begrenzten in vitro gewonnenen Daten abhängen, umfassen
die
US-Patente 3 957 974 ,
4 210 672 ,
4 314 995 ,
4 345 032 ,
4 579 734 ,
4 871 539 ,
4 879 238 und
5 292 362 (die „Hata"-Patente). Die Hata-Patente beschreiben verschiedene Unterarten
von Lactobacillus spp und berichten vorteilhafte, probiotische Wirkungen.
Die Hata-Patente offenbaren oder beschreiben jedoch nicht eine Lactobacillus-Art,
welche eine heftige Bindungsneigung zu sub-epithelialen Matrizen
und einem konkurrierenden Ausschluss und eine mikrobielle Bekämpfung von
bakteriellen, enterischen Pathogenen zeigt.
-
Das
US-Patent 6 060 050 (das „050-Patent") beschreibt eine
Zubereitung, die aus probiotischen Mikroorganismen besteht, die
in einer Stärke
verteilt sind, welche ein Medium enthält, das verwendet wird, um die
Organismen während
der Lagerung zu schützen,
und das dazu dient, die Organismen zum Dickdarm zu transportieren,
und das ein Wachstum förderndes
Substrat liefert. Das 050-Patent liefert jedoch keine Daten, die
unmittelbar eine probiotische Aktivität gegen enterische Pathogene
zeigen.
-
Das
US-Patent 5 965 128 (das „128-Patent") beschreibt die
Behandlung von enterischen Erkrankungen, die durch E. coli O157:H7
(enterohämorrhagisches
E. coli) verursacht werden. Die probiotischen Zusammensetzungen
des 128-Patentes umfassen jedoch nur nicht pathogene Stämme von
E. coli, und es wird kein Lactobacillus sp beschrieben. Folglich
fehlen, obwohl die nicht pathogenen enterischen Organismen des 128-Patentes
für den
Empfänger
eine Art probiotischen Schutz gegen enterohämorrhagische E. Coli verschaffen
können,
andere vorteilhafte Qualitäten,
die bei Lactobacillus sp und Bifidobacteria sp vorhanden sind.
-
Die
US-Patente 4 839 281 ,
5 032 399 und
5 709 857 (das „857-Patent") beschreiben mehrere
Stämme von
Lactobacillus acidophilus, die an Darmschleimhaut-Zellen anhaften.
Darüber
hinaus beschreibt das 857-Patent einen Stamm von Lactobacillus acidophilus,
der das Wachstum von bestimmten enterischen Pathogenen hemmt. Das
857-Patent beschreibt jedoch keine Stämme von L. casei, welche die
nachgewiesenen vorteilhaften Qualitäten besitzen, die zu den Kulturen
von L. acidophilus des 857-Patentes gehören.
-
WO-A-98/55131 beschreibt
probiotische Zusammensetzungen, welche den Stamm LB21 von Lactobacillus
casei rhamnosus enthalten, zur Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen.
-
US-A-5 705 160 beschreibt
für eine
Behandlung von Infektionen der Harnwege Zusammensetzungen, die einen
Stamm enthalten, der aus L. casei var rhamnosus GR-1, L. rhamnosus
RC-6, L. jensenii RC-28 und L. fermentum B-54 ausgewählt ist.
-
E.
M. Tuomola et al beschreiben in FEMS Immunology and Medical Microbiology,
Bd. 26, 1999, S. 139–142
die Wirkung von probiotischen Bakterien auf die Anhaftung von Pathogenen
an die menschliche Darmschleimhaut. Lactobacillus GG und L. rhamnosus
LC-705 verminderten leicht das Anhaften von S-fimbrierten E. coli,
L. johnsonii LJ1 und L. casei Shirota hemmten die Anhaftung von
S. typhimurium, während
Lactobacillus GG und L. rhamnosus diese erhöhten.
-
Daher
besteht weiterhin ein Bedarf für
neue Stämme
von Lactobacillus sp, die probiotische Aktivitäten aufweisen. Insbesondere
besteht ein Bedarf für
mehr Stämme
von Lactobacillus sp, welche die nachgewiesene Fähigkeit besitzen, enterisch-pathogene
Erkrankungen zu vermindern und die Vitalität und Gesundheit von Menschen
und Tieren zu erhöhen.
-
Gemäß der Erfindung
wird eine probiotische Zusammensetzung geschaffen, wie sie in den
beigefügten
Ansprüchen
1 und 21 definiert ist, sowie ihre Verwendung gemäß dem beigefügten Anspruch
29.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Es
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, einen neuen Stamm von Lactobacillus
sp anzugeben, der probiotische Eigenschaften gezeigt hat. Es ist
ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, einen neuen Stamm
von Lactobacillus spp anzugeben, der eine gegen enterische Pathogene
gerichtete, probiotische Aktivität
besitzt.
-
Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, einen neuen Stamm
von Lactobacillus sp. anzugeben, der die Gesundheit und Vitalität von Menschen
und Tieren aufrechterhält.
-
Es
ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, Nahrungsmittel-Ergänzungsstoffe
und pharmazeutische Zubereitungen anzugeben, die aus Lactobacillus
sp. hergestellt sind und die probiotische Eigenschaften gezeigt
haben.
-
Die
vorliegende Erfindung erreicht diese und andere Ziele dadurch, dass
ein neuer Stamm von Lactobacillus casei angegeben wird, der mit
KE01 bezeichnet ist und wissenschaftlich bewiesene probiotische
Eigenschaften aufweist, zu denen eine in vivo nachgewiesene Aktivität gegen
enterische Pathogene gehört.
Darüber
hinaus schafft die vorliegende Erfindung Nahrungsmittel-Ergänzungsstoffe
und pharmazeutische Zubereitungen, die den Stamm KE01 von L. casei
umfassen und in einem Zuckerkomplex zubereitet werden, der aus Trehalose
und Fructooligosacchariden besteht, die für einen Langzeitschutz des
Organismus sorgen und dabei helfen, seine nachgewiesenen probiotischen
Eigenschaften aufrecht zu erhalten.
-
Es
besteht ein Bedarf für
neue probiotische Zubereitungen, die verwendet werden können, um
enterisch pathogene Infektionen zu behandeln und zu verhindern,
und die dabei helfen, die Gesundheit und die Vitalität von Menschen
und Vieh aufrecht zu erhalten. Kürzlich
hat die Federal Food and Drug Administration (FDA) ihre Kampagne
gegen die übermäßige Verschreibung
und den klinischen Missbrauch von Antibiotika intensiviert. Die übermäßige Verwendung
von Antibiotika hat die Anzahl von menschlichen und tierischen Pathogenen
erhöht,
welche gegen die hauptsächlichen
Antibiotika resistent sind, was zu einer Erhöhung von Infektionen führt, die
auf herkömmliche
antimikrobielle Therapien nicht reagieren. Darüber hinaus hat die prophylaktische
Verwendung von Antibiotika bei der Tiernahrung zu einer alarmierenden
Erhöhung
von Darminfektionen bei Vieh geführt,
was zu einer verringerten Größe der Herden
und einem verringerten Gewicht der Tiere führte, das auf einer schlechteren
Nährstoffabsorption
beruht. Folglich ist die Anzahl von gesunden Tieren, die für einen
menschlichen Verzehr geeignet sind, abgefallen, und die Tiere, die
genügend
lange leben, um den Markt zu erreichen, haben signifikant niedrigeres
Gewicht und somit eine verminderte Fleischqualität.
-
Ein
Mittel, die schnelle Ausbreitung von gegen Medikamente resistenten,
enterischen Pathogenen beim Menschen und Vieh zu verhindern, besteht
darin, die Verwendung von Antibiotika beträchtlich zu vermindern. Die
Ausbreitung von übertragbaren
Erkrankungen, einschließlich
enterischer Infektionen beruht unvermeidlich auf der Überbelegung
von Bauernhöfen
und der Überbevölkerung
von Städten.
Daher muss, bevor die prophylakti sche Verwendung von Antibiotika
vollständig
unterbrochen werden kann, eine geeignete antimikrobielle Alternative
zur Verfügung
stehen. Jüngst
durchgeführte
Studien haben gezeigt, dass die Verwendung von Nahrungsmitteln und
Lebensmittel-Ergänzungen,
die spezielle Stämme
von probiotischen Mikroorganismen enthalten, dabei helfen können, enterisch
pathogene Erkrankungen zu verhindern und in vielen Fällen sogar
zu heilen. Viele der probiotischen Zubereitungen, die zurzeit auf
dem Markt sind, beruhen jedoch auf Organismen einschließlich Lactobacillus
spp und Bifidobacteria sp (und anderen Arten), die keiner wissenschaftlichen Überprüfung unter
Verwendung von erprobten Verfahren zur Bewertung der probiotischen
Wirksamkeit unterzogen worden sind. Folglich fehlt zu vielen der
zurzeit verfügbaren, „probiotischen" Zubereitungen eine
bewiesene, in vivo erfolgende Aktivität gegen enterische Pathogene.
Darüber
hinaus sind viele der klinisch wirksamen, probiotischen Zubereitungen,
die im Handel zur Verfügung
stehen, bei der Lagerung nicht stabil und liefern daher keine wirksamen
Mengen von lebensfähigen
probiotischen Bakterien an den Verwender. Der Erfinder der vorliegenden
Erfindung hat viele im Handel zur Verfügung stehende Zubereitungen
getestet und fand eine mikrobielle Lebensfähigkeit weit unter den behaupteten
Konzentrationen, und in vielen Fällen
hat der Erfinder gefunden, dass diese im Handel erhältlichen
Zubereitungen überhaupt
keine lebensfähigen
Bakterien enthielten.
-
Der
Erfinder hat Verfahren zur Zubereitung und Verpackung eines neuen
Stammes von L. casei entwickelt, der als KE01 bezeichnet wird. Der
neue Stamm von L. casei stammte ursprünglich aus einem herkömmlichen
fermentierten, joghurtartigen, aus Asien kommenden Molkereiprodukt,
das vom vorliegenden Erfinder entwickelt wurde. Danach charakterisierte
der Erfinder das Isolat und den Stamm, der bei der American Type
Culture Collection (ATCC, MD, USA) hinterlegt wurde. Dem Stamm KE01
von Lactobacillus casei wurde die ATCC-Hinterlegungsnummer PTA-3945
zugeordnet. Darüber
hinaus hat der vorliegende Erfinder Zubereitungen entwickelt, die
die Lebensfähigkeit
des L. casei KE01 aufrechterhalten, so dass eine klinisch wirksame Dosis
von lebensfähigen
probiotischen Mikroorganismen den Empfänger erreicht.
-
Die
vorliegende Erfindung schafft einen Stamm von L. casei (KE01), der
die bakterielle Anhaftung von enterischen Pathogenen an einer Vielzahl
von Säugetier-Zellarten
stört (mikrobielle
Störung),
wie z. B. die von enteropathogenen und enterotoxigenen E. coli,
Helicobacter pylori, Campylobacter jejuni, S. typhimurium und S.
enteritidis. Darüber
hinaus kann der Lactobacillus der vorliegenden Erfindung auch in
Konkurrenz diese und andere bakterielle Pathogene daran hindern,
sich an viele Säugetier-Zellen
zu binden (kompetitive Exklusion). Die nützlichen Eigenschaften, die
in Verbindung mit dem neuen Lactobacillus-Stamm der vorliegenden
Erfindung auftreten, haben zu verbesserten probiotischen Nahrungsmittel-Ergänzungsstoffen
geführt,
welche die allgemeine menschliche und tierische Gesundheit fördern. Darüber hinaus
kann die vorliegende Erfindung verwendet werden, um prophylaktische,
therapeutische und palliative Substanzen zu schaffen (die hier kollektiv als „Probiotika" bezeichnet werden)
für Zustände wie
z. B. Reisedurchfall, Magen-Darm-Infektionen, hämolytisch uremisches Syndrom
und Magengeschwüren,
ohne dass diese Aufzählung
vollständig
wäre.
-
Darüber hinaus
umfassen neue Merkmale und Qualitäten dieses neuen Stammes KE01
von L. casei, ohne hierauf beschränkt zu sein, die Fähigkeit
von L. casei KE01, Sulfid-Konzentrationen
innerhalb von 48 Stunden um einen Faktor zu vermindern, der 300
ppm übersteigt,
wenn der Stamm einem Wachstumsmedium ausgesetzt wird, das ungefähr 2000
ppm von Sulfiden enthält,
sowie die Demonstration einer raschen Bindung an subepitheliale
Matrizen einschließlich
Bio-coatTM (Kollagen Typ I, Kollagen-Typ
IV, Laminin und Fibronectin), MatrigelTM und
an die Caco-2-Zellen-Monoschicht. Besonders wichtig ist, dass gezeigt
wurde, dass eine wieder hergestellte, gefriergetrocknete Zubereitung
des L. casei gemäß der vorliegenden
Erfindung in wirksamer Weise an Kollagen haftende E. coli ablösen kann.
-
Die
Verfahren, die verwendet werden, um die Lebensfähigkeit des L. casei gemäß der vorliegenden Erfindung
aufrecht zu erhalten und seine Fähigkeiten
beizubehalten, E. coli zu verdrängen,
umfassen, ohne hierauf beschränkt
zu sein, die Verwendung von Zucker-Trehalose und Feuchtigkeit und die Verpackung
der fertigen Zusammensetzung in sauerstoffdichten, mit Polymer (beispielsweise
Mylar®)
ausgekleideten Folienbeuteln.
-
Diese
und andere nützliche
probiotische Eigenschaften des neuen Stammes von Lactobacillus werden noch
genauer klar durch die folgende, detaillierte Beschreibung der vorliegenden
Erfindung.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
-
In
dieser zeigen:
-
1 den
genomischen Fingerabdruck des Stammes KE01 von Lactobacillus casei
auf 1% Agarosegel im Vergleich zu 12 verschiedenen Lactobacillus
artigen Stämmen,
basierend auf der Randomly Amplified Polymorphic DNA-Untersuchung
(RAPD).
-
2 das
phylogene Dendogram, das von dem genomischen Fingerabdruck abgeleitet
wurde, und die Verwandtschaft des Stamms KE01 von Lactobacillus
mit anderen Arten von lactobacillus-artigen Stämmen.
-
3 das
Anhaften des Stammes KE01 von Lactobacillus casei an Rinderdarm-Epithelialzellen,
-
4 den
durch Besiedelung gebildeten Biofilm auf der epithelialen Rinder-Darmschleimhaut,
-
5 in
graphischer Weise die verstärkte
Darm-Besiedelung und fäkale
Ausscheidung von Lactobacilli infolge einer Ergänzung der Tiernahrung mit dem
Stamm KE01 von Lactobacillus casei gemäß der Erfindung,
-
6 in
einer graphischen Darstellung die Verminderung der fäkalen Coliform-Zählwerte
infolge einer Ergänzung
des Tierfutters mit dem Stamm KE01 von Lactobacillus casei gemäß der vorliegenden
Erfindung,
-
7 in
graphischer Weise die Verminderung von Ammoniakprodukten im Tierkot
infolge einer Ergänzung
der Tiernahrung mit dem Stamm KE01 von Lactobacillus casei gemäß der vorliegenden
Erfindung,
-
8 in
graphischer Weise die Verminderung der Sulfidprodukte im tierischen
Kot als Folge der Ergänzung
der Tiernahrung mit dem Stamm KE01 von Lactobacillus casei gemäß der vorliegenden
Erfindung, und
-
9 in
graphischer Weise die Erhöhung
der Gewichtszunahme bei Tieren infolge der Ergänzung der Tiernahrung mit dem
Stamm KE01 von Lactobacillus casei gemäß der vorliegenden Erfindung.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine Nahrungsmittel-Ergänzung, die
ungefähr 105 bis 1011 Kolonie
bildende Einheiten von lebensfähigen
Lactobacilli pro Gramm enthält.
Bei einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Nahrungsmittel-Ergänzung ungefähr 105 bis 1011 nicht-lebensfähige Lactobacilli
pro Gramm. Der Lactobacillus gemäß der vorliegenden
Erfindung ist der Stamm KE01 von Lactobacillus casei, der die Zugangsnummer
PTA-3945 der American Typ Culture Collection (ATCC) besitzt. Eine
Kolonie bildende Einheit (CFU) von Lactobacillus casei KE01 ist
gleich einer bakteriellen Zelle. Obwohl der Ausdruck Kolonie bildende
Einheit, oder CFU, im Allgemeinen nur unter Bezugnahme auf lebensfähige Bakterien
verwendet wird, wird er hier auch als einzelne, nicht lebensfähige bakterielle
Zelle definiert, wenn auf Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung mit Zusammensetzungen mit nicht lebensfähigen Lactobacillus-
Bezug genommen wird.
-
Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Nahrungsmittel-Ergänzung eine Gelatinekapsel,
die mit einer getrockneten Lactobacillus-Zusammensetzung gefüllt ist.
Bei einer anderen Ausführungsform
liegt die Nahrungsmittel-Ergänzung
in Form einer flüssigen
Zubereitung vor. Bei einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung hat die Nahrungsmittel-Ergänzung die Form eines analen
oder vaginalen Zäpfchens.
Bei einer Verwendung als Zäpfchen
kann ein geeigneter Brei gebildet werden, und es können nichttoxische
Gleitmittel, Stabilisatoren, Wachse und dergleichen enthalten sein,
um die Verabreichung zu erleichtern. Bei einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die Lactobacillus umfassende Nahrungsmittel-Ergänzung mit
Lebensmitteln verbunden sein, wie z. B. mit Molkereiprodukten, Getreide,
Brot, Fleisch, Früchten,
Gemüse,
Reis und dergleichen, ohne dass diese Aufzählung vollständig wäre. Die
Form, welche der Lactobacillus-Nahrungsmittel-Ergänzungsstoff
der vorliegenden Erfindung annimmt, ist nicht wichtig und nicht
einschränkend.
-
In
dieser Beschreibung wird durchgehend die vorliegende Erfindung als
eine probiotische Zusammensetzung, eine Lactobacillus enthaltende
Zusammensetzung, eine Nahrungsmittel-Ergänzung, ein gefriergetrocknetes
Pulver oder eine Lactobacillus-Zusammensetzung bezeichnet. All diese
eben erwähnten
Ausdrücke
bedeuten eine Zusammensetzung unabhängig von der Form oder dem
Vorhandensein oder Fehlen von anderen Bestandteilen, die einen lebensfähigen oder
nicht lebensfähigen
Stamm KE01 von Lactobacillus casei enthält, der die ATCC-Zugangs-Nummer.
PTA-3945 besitzt, oder ein genetisches Äquivalent, wie dies unter Verwendung
der hier im Einzelnen beschriebenen Verfahren festgelegt wird.
-
Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Lactobacilli-Zusammensetzung
unter Verwendung von Standardverfahren gefriergetrocknet, wie sie
dem Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet der Lebensmittel-Wissenschaften
bekannt sind. Bei einer anderen Ausführungsform der Lactobacillus-Zusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist die Lactobacilli-Zusammensetzung luftgetrocknet. Bei
einer weiteren Ausführungsform
handelt es sich bei der Lactobacilli-Zusammensetzung um eine Paste.
Bei einer anderen Ausführungsform
ist die Lactobacilli-Zusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung
eine Flüssigkeit.
-
Die
Lactobacilli-Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung
können
in Verbindung mit zusätzlichen
Bestandteilen oder ohne solche zusätzlichen Bestandteile vorliegen.
Beispielsweise ist bei einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung die Lactobacilli-Zusammensetzung mit einem Kohlehydrat
gemischt, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die Trehalose, Glukose,
Sucrose, Fructose, Maltose und Kombinationen hiervon umfasst. Das
oder die Kohlehydrate können
von ungefähr
50% bis 98% der gesamten Zusammensetzung ausmachen. Bei einer anderen
Ausführungsform
können
Proteine, wie z. B. Albumin und/oder Molke zu den Lactobacilli-Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung hinzugefügt werden oder aber auch nicht.
-
Die
Lactobacilli-Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung
können
oral als Brei, in der Form einer Gelatinekapsel, als gepresste Tablette
oder als eine Gelkapsel eingenommen werden. Bei einer anderen Ausführungsform
können
die Lactobacilli-Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung oral
in der Form eines flüssigen
Getränkes
eingenommen werden. Das flüssige
Getränk
kann andere Bestandteile enthalten, wie z. B., ohne hierauf beschränkt zu sein,
Geschmacksverstärker,
Süßstoffe,
Viskositätsverstärker und
andere Lebensmittel-Zusätze.
Die vorliegende Erfindung kann auch zusammen mit anderen Nahrungsmitteln
entweder getrennt oder mit diesen verbunden eingenommen werden.
-
Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird einem Menschen oder Tier eine einzelne Dosis
verabreicht, die von ungefähr
105 bis 1011 Lactobacilli
pro Gramm einer probiotischen Zusammensetzung enthält. Die
verabreichte Gesamtmenge hängt
von den individuellen Bedürfnissen
des Menschen oder Tieres und dem Gewicht und der Größe des Menschen
oder Tieres ab. Die bevorzugte Dosierung für irgendeine Anwendung kann
auf einfache Weise durch Titration ermittelt werden. Titration wird
dadurch bewerkstelligt, dass eine Reihe von Standardgewichts-Dosen
zubereitet wird, von denen jede von ungefähr 105 bis
1011 Lactobacilli pro Gramm enthält. Eine
Reihe von Dosen wird beginnend mit 0,5 g verabreicht, und es wird
bis zu einem logischen Endpunkt fortgefahren, der durch die Größe des Menschen
oder Tiers und die Dosisform bestimmt ist. Die geeignete Dosis ist
erreicht, wenn die Minimalmenge der Lactobacilli-Zusammensetzung,
die erforderlich ist, um die gewünschten
Ergebnisse zu erzielen, verabreicht wird. Die geeignete Dosis ist
dem Fachmann auch als „wirksame
Menge" der probiotischen
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung bekannt.
-
Beispielsweise
wird dann, wenn gewünscht
wird, die Symptome zu vermindern, die bei einem Menschen oder Tier
mit dem Reizdarm-Syndrom verbunden sind, eine in der oben beschriebenen
Weise gemessene Dosis täglich
verabreicht, wobei in aufeinander folgenden Tagen die Dosis jeweils
in 0,5 g-Inkrementen gesteigert wird, bis die Symptome abnehmen.
Bei einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegt die bevorzugte Dosis zwischen ungefähr 103 bis 108 lebensfähigen Lactobacilli
pro Kilogramm Körpergewicht (dem
Gewicht des empfangenden Menschen oder Tieres) pro Tag. Dies ist
ungefähr
gleich 10 Milliarden lebensfähigen
Bazillen des Stammes KE01 von Lactobacillus casei pro Tag für einen
mittleren, gesunden erwachsenen Menschen. Es ist einfach, durch
Extrapolation die ungefähre
Dosis zu berechnen, die für
irgend einen Menschen oder irgend ein Tier mit irgend einem Körpergewicht
geeignet ist. Es sei darauf hingewiesen, dass dies ein nicht einschränkend zu
verstehendes Beispiel ist, das in geeigneter Weise durch Fachleute
im Bereich der Verschreibung von probiotischen Zusammensetzungen
oder durch Verwendung des oben erläuterten Titrations-Verfahrens
variiert werden kann.
-
Die
probiotischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können an
jeden Menschen oder jedes Tier verabreicht werden, der bzw. das
sie benötigt,
einschließlich,
ohne hierauf beschränkt
zu sein, an Menschen, Säugetiere,
Vögel,
Reptilien und Fische. Typische Anwendungsfälle umfassen die Verabreichung der
probiotischen Zusammensetzungen gemäß der Erfindung an Menschen,
Pferde, Schweine, Kühe,
Schafe, Hunde, Katzen, Kaninchen, Hühner, Truthähne, Fasane, Wachteln, Sittiche,
Papageien und andere Wild- und Haustiere.
-
Insbesondere
können
die probiotischen Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, um Krankheiten zu hemmen oder zu behandeln, die
mit enterischen Pathogenen einhergehen, wobei sie an ein Lebewesen
verabreicht werden, das sie benötigt,
unter Verwendung von Verfahren, die in der vorliegenden Beschreibung
erläutert
werden. Durch enterische Pathogene verursachte Erkrankungen umfassen
solche, die durch Pathogene erzeugt werden, wie z. B. Durchfall,
Reizdarm-Syndrom und Darm-Hämorrhagen.
Beispiele von enterischen Pathogenen, die mit diesen Erkrankungen
in Verbindung stehen, sind, ohne hierauf beschränkt zu sein, enteropathogene
Escherichia coli (EPEC), enterotoxigene E. coli (ETEC), Salmonella
enteriditis, Yersina pseudotuberculosis und Listeria monocytogenes.
Der vorliegende Erfinder nimmt theoretisch an, ohne dass dies einschränkend zu
verstehen ist, dass die Hemmung und Behandlung der enterisch pathogenen
Erkrankungen durch die probiotischen Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung durch einen Konkurrenz-Bindevorgang bewerkstelligt wird.
Das heißt,
die probiotischen Lactobacilli der vorliegenden Erfindung stehen in
Konkurrenz mit enterischen Pathogenen für Bindungsstellen an der Darmschleimhaut.
Da die probiotischen Lactobacilli gemäß der vorliegenden Erfindung
eine höhere
Affinität und
Avidität
zu diesen Bindungsstellen als die enterischen Pathogene besitzen,
verdrängen
die probiotischen Lactobacilli gemäß der vorliegenden Erfindung
die enterischen Pathogene in das Darmmilieu, von wo sie in harmloser
Weise durch normale metabolische Vorgänge aus den Därmen ausgespült werden.
In vivo durchgeführte
Beispiele dieser oben beschriebenen Konkurrenz-Bindung und ihre
Wirksamkeit bei der Hemmung und Behandlung von auf enterischen Pathogenen
beruhenden Krankheiten werden in den folgenden detaillierten Beispielen
und durch die beigefügten
Figuren gegeben.
-
Die
folgende technische Erläuterung
liefert detaillierte Hinweise. Im Abschnitt I wird dem Fachmann gezeigt,
wie die probiotischen Lactobacilli, insbesondere die probiotischen
Stämme
von Lactobacillus der vorliegenden Erfindung, nämlich der Stamm KE01 von Lactobacillus
casei isoliert und identifiziert werden können. Im Abschnitt II werden
spezielle Beispiele gegeben, die zeigen, wie die probiotischen Zusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung zubereitet werden, sowie die Tests, die durchgeführt wurden,
um in wissenschaftlicher Weise die probiotischen Eigenschaften zu
bewerten, welche von den probiotischen Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung gezeigt wurden.
-
I. Isolation und Charakterisierung des
Stammes KE01 von Lactobacillus casei
-
A. Isolation von als Kandidaten infrage
kommenden probiotischen Bakterien
-
Die
probiotischen Organismen der vorliegenden Erfindung wurden aus einem
herkömmlich
fermentierten, joghurtartigen, asiatischen Molkereiprodukt isoliert.
Die Durchsuchung war auf traditionell fermentierte joghurtartige
asiatische Molkereiprodukte begrenzt, die wenigstens eine 10-jährige Geschichte
eines sicheren menschlichen Verzehrs besaßen. Die Isolation der probiotischen
Bakterien wurde unter Verwendung von drei selektiven mikrobiologischen
Medien unter Verwendung von Verfahren durchgeführt, wie sie dem Durchschnittsfachmann
im Bereich der Mikrobiologie bekannt sind. Das für Lactobacilli selektive Medium
umfasste SL-Medium ergänzt
mit 0,05% Cystein, Bifidobacterium spp. wurden unter Verwendung
eines Trypticase Phytone Hefeextrakt-Mediums selektiert, das Antibiotika
enthielt, und Streptococcus spp. wurden unter Verwendung von Trypticase
Hefeextrakt-Cystein-Medium isoliert.
-
Mögliche probiotische
Lactobacilli sollten katalase-negativ, glukose-homo-fermentativ,
gram-positive, keine Sporen bildende Keime sein, die einen niedrigen
pH-Wert und Widerstandsfähigkeit
gegen Magensäure und
Galle besaßen.
Die Unfähigkeit
von Lactobacilli-Isolaten, bei einem pH-Wert von 9,0 zu wachsen,
gekoppelt mit ihrer Fähigkeit,
auf Acetat enthaltenden Medien zu wachsen, dienten dazu, sie von
Carnobacterium spp. zu unterscheiden. Basierend auf diesen Kriterien
wurden insgesamt 81 isolierte Stämme
als mögliche
probiotische Lactobacilli klassifiziert und sie wurden weiter bezüglich der
folgenden Kriterien eingeteilt: i) Widerstandsfähigkeit gegen geringen Bauchspeichelsaft,
ii) Anhaftungsfähigkeit
an sub-epitheliale Matrizen, wie z. B. BiocoatTM Matrigel
(Becton Dickinson, Redford, MA) und an in Kultur befindliche epitheliale
Darmzellen (Caco-2-Zellli nie); iii) ihre Fähigkeit in Konkurrenz enterohämorrhagische
E. coli Serotypen 0157:H7 Bakterien zu verdrängen, die an Kollagen-Matrizen
hafteten; und iv) ihre Fähigkeit,
Ammoniak und Sulfid enthaltende Verbindungen zu reduzieren.
-
Nach
der Analyse von allen 81 möglichen
probiotischen Lactobacilli wurden zwei Stämme identifiziert, die alle
obigen Merkmale besaßen.
Diese Stämme
wurden als Stamm KE97 und Stamm KE99 bezeichnet (letzterer wird
nunmehr als KE01 bezeichnet). Schließlich wurden die Wachstums-Multiplikationsrate
(Generationszeit ermittelt durch Impedanz-Erkennung unter Verwendung
von BioMerieuxTM Bactometer Systems), die Stabilität der Stämme in kontinuierlicher
Kultur, die Gefriertrocknungs- und Wiederbelebungs-Merkmale und die
Aroma/Geschmacks-Profile für
jeden Stamm untersucht.
-
Die
Organismen des isolierten Stammes KE01 von Lactobacillus casei werden
in einer im Wesentlichen reinen Kultur zur Verwendung bei der Zubereitung
von probiotischen Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung
aufrechterhalten. So wie er hier verwendet wird, bezeichnet der
Ausdruck „im
Wesentlichen reine Kultur" eine
bakteriologische Kultur, die zu nur einem identifizierbaren Organismus
führt,
wenn sie auf einem festen oder halbfesten mikrobiologischen Kulturmedium
zur Kultur angesetzt wird. Es versteht sich, dass extrem niedrige
Mengen von Zellen von anderen bakteriellen Arten vorhanden sein
können;
diese Zellen sind aber jedoch entweder nicht lebensfähig, nicht
kultivierbar oder unterhalb der Nachweisgrenze bei der Verwendung
von klassischen, nicht auf dem Genom basierenden mikrobiologischen
Verfahren. Der Ausdruck „nicht
auf dem Genom basierend" soll
solche Verfahren, wie z. B. PCR-Erkennung oder ähnliche Verfahren ausschließen, die
verwendet werden, um mikrobielle DNA oder RNA zu detektieren.
-
Darüber hinaus
sei darauf hingewiesen, dass immer dann, wenn Pulver, Pasten, Gele,
Breie oder andere probiotische Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
aus dem Stamm KE01 von Lactobacillus casei (der auch kurz nur als
KE01 bezeichnet werden kann) hergestellt werden, wie sie hier beschrieben
sind, der Stamm KE01 von Lactobacillus casei von einer im Wesentlichen
reinen Kultur abgeleitet worden war.
-
B. DNA-Fingerabdruckmethode durch Random
Amplified Polymorphic DNA-Untersuchung
(RAPD)
-
Das
RAPD-Protokoll verwendet PCR zur Erzeugung eines eindeutigen Fingerabdrucks
für eine
bakterielle Identifizierung. Die Analyse durch PCR kann auf schnelle
und zuverlässige
Weise durchgeführt
werden. Somit wurde die RAPD-Untersuchung für eine molekulare Identifizierung
des Stammes KE01 und ein entsprechendes Fingerabdruckverfahren verwendet.
Es wurden insgesamt 12 dem Lactobacillus spp. ähnliche Stämme aus der ATCC-Sammlung dem
Fingerabdruckverfahren unterzogen und mit KE01 verglichen. Für das DNA-Fingerabdruckverfahren
wurden alle Lactobacillus-Stämme über Nacht
in MRS-Nährlösung kultiviert (Difco).
Die für
die DNA-Fingerabdrücke
analysierten Lactobacillus-Stämme
sind in der folgenden Tabelle 1 aufgeführt. Tabelle
1
Lactobacillus
spp. | Quelle |
Lactobacillus
Stamm KE01 | en-N-tech,
Inc., Kalifornien, USA |
Lactobacillus
acidophilus ATCC 4356 | Human
[L 917; IFO 13951; NCIB 8690] |
Lactobacillus
amylovorus ATCC 33620 | Rinder-Futtergetreide-Abfall-Silage |
Lactobacillus
brevis ATCC 14869 | menschliche
Fäkalien |
Lactobacillus
casei subsp. casei ATCC 393 | Käse [IAM
12473; Orland L-323] |
Lactobacillus
casei subsp. rhamnosus ATCC 7469 | [BUCSAV
227; P. A. Hansen 300; NCDO 243; NCIB 6375; NCTC 6375; NRC 488] |
Lactobacillus
delbrueckli subsp. lactis ATCC 12315 | Schweizer
Käse [DSM
20072; IAM 12476; NCDO 1438] |
Lactobacillus
fermentum ATCC 14931 | fermentierte
Zuckerrüben
[NCIB 11840] |
Lactobacillus
helvaticus ATCC 15009 | Schweizer
Käse |
Lactobacillus
paracasei subsp. paracasei ATCC 25302 | [NCDO
151, R094] |
Lactobacillus
pentosus ATCC 8041 | [DSM
20314; NCDO 363; NCIB 8026] |
Lactobacillus
plantarum ATCC 14917 | Sauerkraut
[IAM 124771] |
Lactobacillus
reuteri ATCC 23272 | menschliche
Fäkalien |
-
DNA-Extraktionsverfahren
-
DNA
wurde von den Lactobacilli unter Verwendung des Wizard Genomic DNA
Purification Kits (Promega, WI, USA) extrahiert. Kurz gesagt, wurden
1 ml von über
24 Stunden hinweg gewachsener MRS-Nährlösungskultur eines jeden Lactobacillus
spp. durch Zentrifugation gewonnen, die Zellen wurden in 50 mM EDTA
resuspendiert und mit 10 mg/ml Lysozyme (Sigma, MO, USA) bei 37°C 60 Minuten
lang behandelt. Die Lactobacilli-Zellen wurden durch Zentrifugation
als Kügelchen
gewonnen und der Überstand
wurde entfernt. Die bakteriellen Kügelchen wurden in der Nuclei-Lysis-Lösung resuspendiert
und bei 80°C
5 Minuten lang inkubiert. Man ließ die Zellsuspension auf Zimmertemperatur
abkühlen
und RNAse wurde in die Lösung
eingemischt. Die Suspension wurde 60 Minuten lang bei 37°C inkubiert.
Nach der Inkubation wurde eine Protein-Ausfäll-Lösung zur Mischung hinzu gegeben.
Die Lösung
wurde in einem Wirbel gemischt und auf Eis 5 Minuten lang inkubiert.
Die Mischung wurde 3 Minuten lang bei 15K xg zentrifugiert und der Überstand
wurde in ein frisches Röhrchen übergeführt und
die DNA wurde mit Isopropylalkohol ausgefällt. Die DNA wurde zentrifugiert
und der Isopropylalkohol wurde abgesaugt. Das DNA-Kügelchen
wurde mit 70% Ethanol gewaschen und durch Zentrifugation zurück gewonnen.
Das Ethanol wurde entfernt und man ließ das Kügelchen trocknen. Die DNA wurde
in Tris-EDTA-Puffer resuspendiert.
-
PCR-Amplifikation der extrahierten
DNA
-
Ein
Mikroliter der extrahierten DNA wurde in den PCR-Reaktionen verwendet,
die am iCycler (Bio-Rad, CA, USA) unter Verwendung einer einzigen
beliebigen Nukleotid-Se quenz gemäß Cocconcelli et al. (1995) durchgeführt wurden.
Ein 2 × PCR-Lösungs-Prämix-Taq
(Takara, Shiga, Japan) wurde für
jede Reaktion verwendet. Jede Reaktion enthielt ein Gesamtvolumen
von 50 μl,
1,25 Einheiten von Takara Ex Taq DNA-Polymerase, 1 × Puffer,
200 μM dNTP-Mix
(jeweils 2,5 mM). Die Endkonzentration des Primers war 4 μM und der Primer,
der für
die Amplifikation verwendet wurde, war 5'-AgCAgCgTgg-3' (Operon Technologies, Inc. CA, USA).
Die Reaktionsmischungen mit der Schablonen-DNA wurden über das folgende Temperaturprofil
hinweg zyklusmäßig behandelt:
1 Zyklus bei 94°C
für 5 Minuten;
40 Zyklen bei 94°C
für 1 Minute;
29°C für 1 Minute; Rampe
auf 72°C
1,5 Minuten und auf 72°C
für 1,5
Minuten gehalten; 1 Zyklus bei 72°C
für 2 Minuten;
und bei 4°C
gehalten [Cocconcelli, PS et al., Development of RAPD protocol for
typing of strains of lactic acid bacteria and entercocci. Lett.
Appl. Microbiol. 21: 376–379
(1995)].
-
Gel-Elektrophorese
-
Gleiche
Mengen eines jeden durch RAPD verstärkten Reaktionsproduktes (10 μl) wurden
durch 1% (Gew./Vol.) Agarosegel-Elektrophorese in Tris-Borat-EDTA-Puffer
gemäß Sambrook
et al. (1989) analysiert. Die Gele wurden 2 Stunden lang bei 120
V ohne Kühlung
behandelt. Der DNA-Molekulargewichts-Marker Hyperladder I (Bioline,
Randolph, MA, USA) wurde als Standard verwendet. Nach der Elektrophorese
wurde das Gel mit Ethidiumbromid (5 μg/ml) 10 Minuten lang gefärbt, 5 Minuten
lang gewaschen und auf einem Fluor-S-Multilmager (BioRad, CA, USA)
optisch inspiziert und analysiert [J. Sambrook, E. F. Fritsch, T.
Maniatis, Molecular Cloning – A
Laborstory Manual, 2. Auflage, Cold Spring Harbor Laborstory Press,
New York, (1989)].
-
Die
RAPD-Untersuchung unter Verwendung eines einzigen 10-Mer-Primers
erzeugte ausgeprägte Bandmuster
mit veränderlichen
Intensitäten
und einer Reihe von verstärkten
Produkten auf 1% Agarosegel mit DNA-Proben von verschiedenen Lactobacillus-Referenz-Stämmen und
dem Stamm KE01. Ein Vergleich der Fragmente der verschiedenen Arten
auf dem Gel mit dem Referenz-Lactobacillus spp. wurde aufgezeichnet. Das
Band-Muster mit
der Dokumentation wie in 1 und Tabelle 2 wiedergegeben,
dient dazu, den Stamm KE01 eindeutig zu identifizieren, und ergab
eine genomische Fingerabdruck-Bibliothek.
Basierend auf dem genomischen Fingerdruckverfahren wurde ein Dendogramm
abgeleitet, wie in 2 dargestellt. Es wurde Ward's Cluster Method
of Phylogenic Analysis verwendet. Das Verfahren minimiert die Quadratsumme
von jeweils 2 Clustern, die bei jedem Schritt gebildet werden können, wobei
Cluster mit kleiner Größe erzeugt
werden. Basierend auf der phylogenen Analyse zeigte der Stamm KE01
eine 13%-ige Homologie mit Lactobacillus helvaticus ATCC15009 und
eine 55%-ige Homologie mit Lactobacillus casei ssp. rhamnosus ATCC7469.
-
Eine
reine Kultur von Stamm KE01 von Lactobacillus casei wurde bei der
American Type Culture Collection, Bethesda, MD hinterlegt und erhielt
die Nummer ATCC PTA-3945.
-
-
II. Beispiele der vorliegenden Erfindung
-
Größere Mengen
des Stamms KE01 von Lactobacillus, die bei den folgenden Beispielen
verwendet wurden, wurden unter Verwendung von herkömmlichen
Fermentations-Verfahren in Massen hergestellt, wie sie dem Fachmann
auf dem Gebiet der Fermentations-Mikrobiologie
bekannt sind. Der gereinigte Stamm KE01 von Lactobacillus wurde
dann bei der Zubereitung von verschiedenen Verabreichungssystemen
einschließlich
feiner Pulver, Breikapseln, Gel und trockenen Tierfutter-Mischungen
in der folgenden Weise verwendet:
-
BEISPIEL 1
-
Zubereitung der den Stamm KE01 von Lactobacillus
enthaltenden Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
-
Zubereitung von gefriergetrocknetem KE01
zu einer feinen Pulverform
-
Eine
reine Kultur von Lactobacillus KE01 (Starter), die bei –22°C gefroren
gelagert worden war, wurde in einem Fermentationsnährlösungs-Medium
wieder belebt, das Proteine, Vitamine, Mineralien und eine Kohlenwasserstoff-Quelle
enthielt. Eine Saatkultur wurde in einem Fermenter zubereitet, der
an ein NBS-1500 l-Fermentationsgefäß angeschlossen war. Die mikrobielle
Reinheit wurde zu festgelegten Zeitpunkten (durch log-Phase und
Endzyklus) während
des Fermentationsvorganges überwacht.
Die mikrobielle Masse wurde in einem hygienisch gereinigten Separator
gesammelt und der Schlamm des Zellkonzentrats wurde nach einem Vermischen
mit Trägern
gefriergetrocknet, die eine Mischung von wasserfreier Dextrose und
Trehalose enthielten. Es wurde eine sprühgetrocknete, mit geringer
Hitze pasteurisierte, fettfreie Milch der Stufe A als Cryo-Schutz
verwendet. Das gefriergetrocknete KE01-Konzentrat wurde zu feinem
Pulver unter Verwendung einer hygienisch gereinigten Mahlausrüstung gemahlen.
Die Qualität
des KE01-Pulvers
wurde hinsichtlich der Reinheit und der Lebensfähigkeit vor der Verwendung überprüft.
-
Einmischen von KE01-Pulver in Mischungen
-
Alle
Vorgänge
werden in einer Umgebung durchgeführt, die hinsichtlich der Temperatur
(23,33°C
bis 24,44°C)
und der Feuchtigkeit (30% bis 40%) kontrolliert war. Das KE01-Pulver (ungefähr 1011 CFU/g Lactobacilli) und andere in den
unten angegebenen Zusammensetzungen aufgeführte Bestandteile wurden für eine Vermischung
in ein geschlossenes System eingeführt. Eine serielle geometrische
Verdünnung
wurde durchgeführt,
um eine homogene Verteilung aller Bestandteile sicherzustellen.
Die Mischung erfolgt in einem Masseströmungs-Behälter-Trommelsystem mit einer
auf den Kunden abgestimmten Geometrie, um eine Bett-Trennung und
einen Querstrom sicherzustellen. Sobald sie gemischt sind, werden
die Pulver in dem geschlossenen System gehalten, bis sie in 2,27
kg fassende Kübel
verpackt wurden. Das gemischte Pulver wird in geeignete Behälter (Kübel, Einheitsdosis-Verpackungen
usw.) mit Feuchtigkeitsabsorbierenden Verpackungsmaterialien oder
inhärenten
Dampfbarrieren-Eigenschaften verpackt und mit einem luftdichten
Deckel verschlossen.
-
Für den Fachmann
ist klar, dass der Ausdruck „ungefähr" verwendet wird,
um eine vernünftige
Fehlergröße zuzulassen,
die beim Abwiegen und der Herstellung von Massenmaterialien unweigerlich
auftritt. So wie er hier verwendet wird, beschreibt der Ausdruck „ungefähr" einen Fehlerfaktor
von 0,1 bis 0,5%. Darüber
hinaus wird vom Durchschnittsfachmann ohne weiteres verstanden,
dass die Menge von Materialien, die zur Zubereitung einer endgültigen Zusammensetzung
verwendet werden, insgesamt 100% ergeben müssen und den Wert 100% nicht übersteigen
können.
Alle Prozentsätze
sind Gew.-%. Beispielsweise umfasst, ohne das dies als Einschränkung zu
verstehen ist, bei einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die gemäß den Lehren der vorliegenden
Erfindung hergestellte probiotische Zusammensetzung ungefähr 1 bis
5% KE01-Pulver mit
ungefähr
105 bis 1011 CFU
von KE01 pro Gramm und von 95% bis 99% reaktionsträge oder
aktive Bestandteile, die aus der folgenden, nicht einschränkend zu
verstehenden Gruppe ausgewählt
sind: Kohlehydrate, Lipide, Polypeptide, Fettsäuren, Pflanzenchemikalien und
Kombinationen hiervon.
-
Kohlehydrate,
die gemäß der Lehre
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, umfassen Monosaccharide,
Disaccharide, Oligosaccharide und Polysaccharide wie z. B. (ohne
hierauf beschränkt
zu sein) Trehalose, Maltose, Sucrose, Dextrose, Lactose, Inulin,
Ribose, Malzdextrin und dergleichen. Bei einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das Disaccharid Trehalosedihydrat,
das Oligosaccharid Fructooligosaccharid und das Polysaccharid Malzdextrin.
-
Geeignete
Lipide umfassen, ohne hierauf beschränkt zu sein, Sojabohnenöl, Olivenöl, Palmkernöl, Erdnussöl, Walnussöl, Rapsöl und dergleichen.
Geeignete Polypeptide umfassen Molkeprotein, Eieralbumin, Gelatine,
Milchproteine und andere tierische und pflanzliche Proteine. Schließlich umfassen
Pflanzenchemikalien, wie sie hier verwendet werden, Verbindungen
wie Polyphenole, Saponine, Flavanoide, Monoterpene, Allylsulfide,
Lycopene, Carotenoide, Polyacetylene, Silymarin, Glycyrrhizin-Catechine
und andere.
-
Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung hat die den Stamm KE01 von Lactobacillus casei
enthaltende probiotische Mischung die folgenden Gew.-% von Bestandteilen: Tabelle 3: beispielhafte Mischung
feines
KE01-Pulver | ungefähr 1 bis
5% |
Disaccharide | ungefähr 25 bis
95% |
Oligosaccharide | ungefähr 0 bis
10% |
Polysaccharide | ungefähr 0 bis
50% |
-
Zubereitung von KE01 in Breikapseln
-
Gefriergetrocknete,
feines KE01-Pulver (ungefähr
von 10
5 bis 10
11 CFU/g
Lactobacilli), Trehalosedihydrat (Lebensmittelqualität) und Dextrose
(Lebensmittelqualität)
oder Malzdextrin (Grain Processing Corp., Muscatine, IA)) wurden
sorgfältig
bei 3%:67%:30% gemischt. Die durchmischte Mischung wurde in Gelatinekapseln
abgefüllt.
Die Qualität
der KE01-Breikapseln wurde vor der Verwendung hinsichtlich Reinheit
und Lebensfähigkeit
getestet. Tabelle 4 – Beispielhafte Brei-Mischung
feines
KE01-Pulver | 3% |
Trehalosedihydrat
(Cargil Foods, Blair, NE) | 67% |
Malzdextrin
(Grain Processing Corp., Muscatine, IA) | 30% |
insgesamt | 100% |
-
Zubereitung von KE01 in Gel-Form
-
Gefriergetrocknetes
feines KE01-Pulver (ungefähr
10
5 bis 10
11 CFU/g
Lactobacilli) wurde sorgfältig
mit Fructooligosaccharid (pharmazeutische Qualität) bei einer Konzentration
von 2,5% gemischt. Ein von nicht-genetisch veränderten Organismen extrudiertes
bzw. gepresstes Sojabohnenöl
wurde als primärer
Träger
verwendet. Das Gel wird sorgfältig
durchmischt und die Proben wurden von der Oberseite, aus der Mitte
und vom Boden der Chargen unter Verwendung einer sterilisierten
Spatel gesammelt und hinsichtlich Reinheit und Lebensfähigkeit
der KE01 analysiert. Das KE01-Gel wurde in Röhrchen mit 50 cm
3 abgefüllt. Tabelle 5 – Beispielhafte Gel-Mischung
feines
KE01-Pulver | 3% |
Trehalosedihydrat
(Cargil Foods, Blair, NE) | 62% |
Fructo-oligosaccharid
(Biomatrix, Minneapolis, MN) | 5% |
Malzdextrin
(Grain Processing Corp., Muscatine, IA) | 30% |
insgesamt | 100% |
-
BEISPIEL 2
-
Zell-Anhaftungs-Studien
-
Es
wurde eine in vitro durchgeführte
Radio-Adhäsions-Untersuchung
(RAA) durchgeführt,
um die Anhaftung des Stammes KE01 von Lactobacillus zu messen, unter
Verwendung der 24 Mulden (wells) umfassenden Cell EnvironmentsTM Platte (Becton Dickinson, Bedford, Mass.),
die Kollagen (Cn) vom Typ I, Cn vom Typ IV, Laminin oder Fibronectin
enthielten und unter Verwendung der Caco-2-Zell-Monoschichten.
-
Zubereitung von KE01-Lactobacilli-Zellen
-
Eine
50 μl umfassende
Beimpfung einer über
Nacht angesetzten Kultur von KE01, die unter anaeroben Bedingungen
in Bacto® Lactobacilli
MRS-Nährlösung (Difco)
gewachsen war, wurde in 10 ml MRS-Nährlösung erneut beimpft, die 3H-Thymidin enthielt (20 μci). Man ließ die KE01-Zellen unter anaeroben
Bedingungen bei 37°C
bis zur exponentialen Phase (ungefähr 7 Stunden) wachsen, um eine
optimale Aufnahme und Inkorporation des 3H-Thymidin
in die bakterielle DNA zu ermöglichen.
Mit 3H-Thymidin gekennzeichnete KE01 wurden
durch Zentrifugation bei 7500 xg gesammelt, gewaschen und in Phosphat
gepufferter Salzlösung
gewaschen (PBS, pH-Wert 7,2). Die bakterielle Zellendichte wurde
optisch auf 10 Lactobacilli/ml bei 600 nm eingestellt.
-
Radio-Adhäsions-Untersuchung (RAA)
-
Für sub-epitheliale
Matrix-Wechselwirkungs-Untersuchungen wurde eine 24-Muldenplatte
von Cell EnvironmentsTM, die Kollagen (Cn)
Typ I, Cn Typ IV, Laminin oder Fibronectin enthielten, verwendet,
um die Anhaftung von KE01 zu testen. Die Matrix-Komponenten wurden
als gleichmäßiger, optisch
klarer Überzug aufgebracht,
der eine Gesamtoberfläche
von 1,75 cm2 bedeckte. Es wurde auch Biocoat® Matrigel-Matrix,
eine lösliche
Basismembran, die aus dem Engelbreth-Holm-Swarm-Mäusetumor
extrahiert ist und dann, wenn sie bei Zimmertemperatur rekonstituiert
wird, ein Gel bildet, bei den Wechselwirkungsstudien verwendet.
2 ml einer KE01-Suspension (2 × 107 Lactobacilli) wurden zu jeder Mulde, die
eine Matrixschicht enthielt, hinzu gegeben und bei Zimmertemperatur
inkubiert. Nach einer Stunde wurde die KE01-Suspension aus den Mulden abgesaugt
und weg gegossen. Ein Milliliter Trypsin Typ I (110 Enzymeinheiten;
Sigma Chemicals, St. Louis, MO) wurden jeder Mulde hinzugefügt und man
ließ sie
30 Minuten bei Zimmertemperatur hydrolysieren, um die Matrix-Proteinschicht
frei zugeben. Das Trypsin-Hydrolysat wurde in Szintillationsfläschchen
abgesaugt und ein weiterer Milliliter aus jeder Mulde wurde 10 Minuten
lang bei Zimmertemperatur homogenisiert (ScintigestTM;
Fisher Scientific, Fair Lawn, NJ),. Das Homogenisat wurde in das
entsprechende Szintillationsfläschchen
angesaugt. Ein Volumen eines 10 ml Szintillationscocktails (ScintiSafeTM Gel, Fisher Scientific) wurde in das Fläschchen
abgegeben und sorgfältig
gemischt. Nach dem Absetzen und Klären der Mischung wurde die Radioaktivität unter
Verwendung eines Flüssigkeits-Szintillations-Analysators
(Tri-Carb 2100 TR®, Packard Inc.) gemessen.
-
Für Untersuchungen
der Wechselwirkung mit eukaryotischen Zellen, Cacao-2, wurde eine
Darmkrebs-Zelllinie in Gewebekulturplatten mit 24 Mulden über 72 Stunden
in einem CO2-Inkubator unter Verwendung
von Eagle's Minimal
essential Medium (ergänzt
mit 1% nicht essentiellen Aminosäuren
und 10% fötalem Kälberserum)
wachsen gelassen, bis sie zu einer Monoschicht zusammen wuchs. Nachdem
vollständige
Monoschichten erreicht worden waren, wurde jede Platte zweimal mit
durch Phosphat gepufferter Salzlösung (PBS,
pH-Wert 7,2) gewaschen. Ein 2 ml umfassendes Volumen (ungefähr 2 × 107 Bakterien)
von mit 3H-Thymidin gekennzeichneter Lactobacilli-Suspension
wurde zu jeder Mulde hinzu gegeben, die ungefähr 105 Caco-2-Zellen
enthielt. Das Verhältnis
zwischen Caco-2-Zellen und Lactobacilli wurde bei 1:200 gehalten.
Nach einer einstündigen
Inkubation bei 37°C
wurde die bakterielle Suspension abgesaugt und die Mulden wurden mit
PBS gewaschen. Jede Mulde wurde mit Trypsin vom Typ I, Gewebe, Homogenisator
behandelt und hinsichtlich der Radioaktivität gemessen, wie oben beschrieben.
Die Bindung wurde in gebundenen Lactobacilli pro cm2 biologischer
Oberfläche
ausgedrückt
(für subepitheliale
Matrix-Protein-Wechselwirkungen) oder pro Zelle (für Caco-2-Zell-Wechselwirkungen).
-
Die
Wechselwirkung von KE01 mit verschiedenen Biomatrix-Schichten wurde
ebenfalls mit den Wechselwirkungen von drei ATCC-Referenz-Stämmen, L.
casei ATCC393, L. reuteri ATCC23272 und L. rhamnosus ATCC7469 in
Tabelle 6 verglichen. Um die Signifikanz zu ermitteln, wurden die
Bindungsdaten mit einer 4 × 6 faktoriellen
Varianzanalyse analysiert (SAS Inc. Raleigh, NC). Tabelle 6
Biomatrix-Schicht | KE01 | L.
casei ATCC 393 | L.
reuteri ATCC23272 | L.
rhamnosus ATCC7469 |
Kollagen
Typ I | 7,4 × 106/cm2 | 3,5 × 105/cm2 | 3,0 × 105/cm2 | 4,7 × 105/cm2 |
Kollagen
Typ II | 5,0 × 106/cm2 | 8,7 × 104/cm2 | 6,3 × 104/cm2 | 9.9 × 104/cm2 |
Laminin | 4,1 × 106/cm2 | 6,4 × 104/cm2 | 5,3 × 104/cm2 | 7,2 × 104/cm2 |
Fibronectin | 5,3 × 106/cm2 | 6,4 × 104/cm2 | 9,5 × 104/cm2 | 1,6 × 104/cm2 |
MatrigelTM | 6,6 × 106/cm2 | 2,1 × 105/cm2 | 1,7 × 105/cm2 | 2,8 × 105/cm2 |
Caco-2-Monoschicht | 108/Zelle | 40/Zelle | 26/Zelle | 64/Zelle |
-
KE01
zeigte eine heftige Bindung an Kollagen Typ I, Kollagen Typ IV,
Laminin und Fibronectin und MatrigelTM-Schichten
in vitro. Die KE01-Bindung an Caco-2-Zell-Monoschichten betrug ungefähr 54% (108
Lactobacilli/Zelle). Alle der in vitro erfolgenden Wechselwirkungen
von KE01 mit sub-epithelialen Matrix-Schichten und Caco-2-Zell-Monoschichten
waren signifikant höher
als die der ATCC-Referenz-Stämme
L. casei ATCC393 (p < 0,0001),
L. reuteri ATCC23272 (p < 0,0001)
und L. rhamnosus ATCC7469 (p < 0,0001).
-
BEISPIEL 3
-
Studien
bezüglich
der Störung
des Anhaftens von enterischen pathogenen Zellen Die Wirksamkeit
von KE01 zum Hemmen der Anhaftung von enterischen Pathogenen (aufgeführt in Tabelle
7) an Biomatrizen und zum Ablösen
von Komplexen von pathogenen Biomatrizen. Tabelle 7
Enteropathogene | Quelle |
Escherichia
coli ATCC43888 | Enterotoxigenes
Isolat, das weder shiga-artiges Toxin (SLT)-I noch SLT-II erzeugt |
Escherichia
coli ATCC43889 | Fäkalien-Isolat
von einem Patienten mit einem hämolytisch-uremischen
Syndrom, das SLT-II erzeugt |
Escherichia
coli ATCC43890 | Enterotoxigenes
Isolat, das SLT-I erzeugt |
Escherichia
coli ATCC43894 | Fäkalien-Isolat
von einem Ausbruch von hämorrhager
Kolitis, das sowohl SLT-I als auch SLT-II erzeugt |
Escherichia
coli ATCC43895 | Isolat
von rohem Hamburger Fleisch, das bei einem Ausbruch von hämolytischer
Kolitis beteiligt war und von dem bekannt ist, dass es SLT-I und
SLT-II erzeugt |
Enterococcus
faecalis ATCC7080 | Isolat
von Fleisch, das bei einer Lebensmittelvergiftung eine Rolle spielte |
Campylobacter
coli ATCC33559 | Isolat
aus Schweinemist |
Campylobacter
jejuni ATCC29428 | Isolat
aus Durchfalls-Stuhlgang eines Kindes |
Salmonella
enteritidis ATCC4931 | Isolat
aus einer menschlichen Gastroenteritis |
Salmonella
pullorum ATCC13036 | Isolat
aus Eiern |
-
Anhaftungs-Ablösungs-Untersuchung
-
Eine
10 μl umfassende
Beimpfung von einer Übernacht
stehen gelassenen Kultur von E. coli O 157:H7, gewachsen in einer
tryptischen Sojanährlösung (TSB)
oder der anderen aufgeführten
Pathogene, die in einem geeigneten Nährlösungsmedium gewachsen waren,
wurden in 3 ml TSB oder einem entsprechenden geeigneten Medium erneut
beimpft, das 3H-Thymidin enthielt 820 μci). Die
Bindung von bakteriellen Pathogenen an Biocoat®-Platten, die Kollagen
(Cn) Typ I, Cn Typ IV, Laminin, Fibronectin und Matrigel-Oberflächen aufwiesen,
wurde wie im Beispiel 1 beschrieben durchgeführt. Zu diesen Biocoat® bakteriellen
Pathogenkomplexen wurde ein 2 ml betragendes Volumen einer nicht
markierten KE01-Suspension (2,0 × 107 Lactobacilli/ml)
zu jeder Mulde hinzu gegeben und 1 Stunde lang bei Zimmertemperatur
inkubiert. Die KE01-Lactobacilli-Suspension wurde von der Mulde
abgesaugt. Die folgenden Schritte der Freisetzung des Inhaltes der
Mulden und die Messung der Radioaktivität wurden gemäß dem im
Beispiel 2 beschriebenen Protokoll durchgeführt. Der Unterschied der bakteriellen
Zellen-Zahlen in Mulden mit anhaftenden Pathogenen mit und ohne KE01-Behandlung
wurden als logarithmische Ablöse-Werte
Log10 ausgedrückt.
-
Anhaftungs-Hemmungs-Untersuchung
-
Die
Bindung von nicht markiertem KE01 an Biocoat®-Platten, die Kollagen (Cn)
Typ-I, Cn Typ IV, Laminin, Fibronectin und Matrigel-Oberflächen aufwiesen,
wurde wie im Beispiel 2 beschrieben durchgeführt. Zu diesem Biocoat®-KE01-Komplex
wurde ein 2 ml betra gendes Volumen von mit 3H-Tymidin
markierten E. coli oder einer anderen bakteriellen Pathogensuspension
(2,0 × 107 Bakterien/ml) zu jeder Mulde hinzu gegeben und
1 Stunde lang bei Zimmertemperatur inkubiert, und die Suspension
wurde abgesaugt. Die folgenden Schritte zur Freisetzung des Inhalts
in den Mulden unter Messung der Radioaktivität wurden gemäß dem im Beispiel
2 beschriebenen Protokoll durchgeführt. Biocoat®-Mulden,
die nicht mit KE01 behandelt worden waren, dienten als Adhäsions-Kontrolle
für E.
coli oder andere Pathogene. Die Verminderung in der Anhaftung von
bakteriellen Pathogenen an Biomatrizen, die mit KE01 vorbehandelt
worden waren, wurden als „Log10-Hemmungs"-Werte ausgedrückt.
-
Die
Ergebnisse der hemmenden und ablösenden
Wirkungen von KE01 auf E. coli O157:H7 (Stamm ATCC43895)-Wechselwirkungen
mit Biomatrizen und Matrigel
TM-Biocoat
®-Oberflächen sind
in Tabelle 8 dargestellt. Tabelle 8
Biomatrix-Schicht | E. coli gebunden (Bakterien/cm2) | KE01 Einflüsse auf
die Wechselwirkungen von E. coli |
E.
coli/cm2 (log10 Hemmung) | E.
coli/cm2 (log10 Ablösung) |
Kollagen
Typ I | 6,2 × 106 | 3,3 × 103 (3,3-log) | 6,7 × 102 (3,9-log) |
Kollagen
Typ IV | 2,9 × 105 | 1,8 × 103 (2,1-log) | 1,1 × 103 (2,2-log) |
Fibronectin | 7,6 × 105 | 4,4 × 103 (2,3-log) | 5,8 × 103 (2,1-log) |
Laminin | 1,4 × 105 | 9,2 × 102 (2,2-log) | 3,7 × 102 (2,7-log) |
MatrigelTM | 9,1 × 106 | 8,2 × 103 (3,1-log) | 6,4 × 103 (3,3-log) |
-
KE01
zeigte eine heftige Bindung an alle getesteten Bio-Oberflächen, doch
war die Wechselwirkung mit Kollagen vom Typ I und MatrigelTM signifikant höher. KE01 bewirkte eine > 3-log-Hemmung von
E. Coli O157:H7 Anheftung an Kollagen vom Typ I und MatrigelTM und eine > 2-log-Hemmung mit Kollagen vom Typ IV,
Fibronectin und Laminin-Wechselwirkungen.
Die Wirksamkeit der Ablösung
von anhaftenden E. coli durch KE01 lag in der gleichen log-Größenordnung
wie die Hemmungswerte.
-
Das
Spektrum der Wirksamkeit von KE01 zur Hemmung von Bindung und zum
Ablösen
von anhaftenden Bakterien wurde mit mehreren in Tabelle 9 aufgeführten enterischen
Pathogenen getestet. Tabelle 9
Enteropathogene | Bindung (Bakterien/cm2) | Einfluss
des Stammes KE01 auf die Bindung |
Log10-Hemmung | Log10-Ablösung |
Escherichia
coli ATCC43888 | 1,9 × 106 | 3,5-log | 3,8-log |
Escherichia
coli ATCC43889 | 9,1 × 106 | 2,9-log | 3,1-log |
Escherichia
coli ATCC43890 | 1,0 × 107 | 4,2-log | 4,4-log |
Escherichia
coli ATCC43894 | 8,4 × 106 | 3,2-log | 3,2-log |
Enterococcus
faecalis ATCC7080 | 2,6 × 106 | 2,8-log | 3,7-log |
Campylobacter
coli ATCC33559 | 7,5 × 106 | 3,6-log | 3,5-log |
Campylobacter
jejuni ATCC29428 | 8,1 × 106 | 3,3-log | 3,5-log |
Salmonella
enteritidis ATCC4931 | 3,4 × 107 | 4,1-log | 3,9-log |
Salmonella
pullorum ATCC13036 | 9,6 × 106 | 3,9-log | 4,0-log |
-
KE01
hemmte in wirksamer Weise die Wechselwirkungen von Enteropathogenen
in einem Bereich von 2,8-log (mit Enterococcus faecalis) bis 4,2-log
(mit Salmonella enteritidis). Im Vergleich war die Wirksamkeit von
KE01 zum Ablösen
von Enteropathogenen höher
und lag in einem Bereich von 3,1-log (mit enterohämorrhagischen
E. coli ATCC43889) bis 4,4-log (mit enterohämorrhagischen E. coli ATCC43890).
-
BEISPIEL 4
-
Wirksamkeit von feinem KE01-Pulver beim
Ablösen
von anhaftenden enterischen Pathogenen
-
Die
Wirksamkeit von feinem KE01-Pulver zum Ablösen von anhaftenden enterischen
Pathogenen wurde in einem Zellensystem unter Verwendung von Caco-2-Monoschichten
getestet. Die Caco-2-Zell-Adhäsions-Untersuchung
für Enteropathogene
wurde in der Weise durchgeführt,
wie dies für
KE01 im Beispiel 2 beschrieben wurde. Die Adhäsions-Ablösungs-Untersuchung
wurde durchgeführt,
wie dies für
die Biomatrix-Schichten im Beispiel 3 beschrieben wurde. Bei den
beiden obigen Protokollen wurde jedoch das KE01-Pulver als 1%-ige
Lösung
verwendet (1 g feines Pulver suspendiert und sorgfältig durchmischt
in 100 ml physiologischer Salzlösung,
pH-Wert 7,2). Eine Behandlung mit physiologischer Salzlösung wurde
als Kontrolle verwendet und der Wert wurde bei der Interpretation
des Ergebnisses als Hintergrundswert abgezogen. Die Daten sind in
Tabelle 10 wiedergegeben. Tabelle 10
Enteropathogene | Unbehandelte
Bakterien/Mulde (/Zelle) | mit
KE01-behandelte Bakterien/Mulde (/Zelle) | Ablösung Log10 (%) |
Escherichia
coli ATCC43888 | 1,1 × 106 (15) | 7,3 × 104 (0,97) | 1,3-log
(93,5%) |
Escherichia
coli ATCC43889 | 5,1 × 106 (68) | 2,2 × 104 (0,29) | 2,3-log
(99,6%) |
Escherichia
coli ATCC43890 | 5,7 × 106 (76) | 8,3 × 103 (0,11) | 2,7-log
(99,8%) |
Escherichia
coli ATCC43894 | 4,8 × 106 (64) | 1,9 × 104 (0,25) | 2,3-log
(99,6%) |
Escherichia
coli ATCC43895 | 6,2 × 106 (83) | 3,8 × 104 (0,51) | 2,2-log
(99,4%) |
Enterococcus
faecalis ATCC7080 | 1,9 × 106 (22) | 5,5 × 104 (0,73) | 1,6-log
(96,7%) |
Campylobacter
coli ATCC33559 | 4,3 × 106 (57) | 7,1 × 104 (0,95) | 1,7-log
(98,3%) |
Campylobacter
jejuni ATCC29428 | 4,1 × 106 (55) | 6,5 × 104 (0,87) | 1,8-log
(98,4%) |
Salmonella
enteritidis ATCC4931 | 6,6 × 106 (88) | 8,3 × 103 (0,11) | 2,8-log
(99,9%) |
Salmonella
pullorum ATCC13036 | 6,7 × 106 (89) | 7,9 × 103 (0,10) | 3,1-log
(99,9%) |
-
Die
Caco-2-Zell-Adhäsions-Profile
von Enteropathogenen lagen im Bereich von 1,1 × 106 (15
Bakterien pro Caco-2-Zelle mit enterohämorrhagischen E. coli ATCC43888)
bis 6,7 × 106 (89 Bakterien pro Caco-2-Zellen mit Salmonella
pullorum ATCC13036). KE01 hat in wirksamer Weise die an den Caco-2-Zellen
anhaftenden enteropathogenen Komplexe mit einer Ablösewirksamkeit
abgetrennt, die in einen Bereich von 1,3-log (93,5%) bis 3,1-log
(99,9%) für
E. coli ATCC43888 bzw. Salmonella pullorum lagen.
-
BEISPIEL 5
-
Demonstration der Fähigkeit von frischen und gefriergetrockneten
KE01-Zubereitungen zum Anhaften und Besiedeln der epithelialen Schleimhaut
des Rinder-Darmtraktes.
-
Rinder-Darm-Adhäsions-Untersuchung
-
Darm-Proben
wurden von frisch geschlachteten Tieren genommen und in gekühltem Zustand
in das Labor transportiert. Die Därme wurden aufgeschnitten und
die epitheliale Schleimhaut des Lumens wurde sanft gewaschen, um
Fäkalreste
zu entfernen. Jeweils eine 6,452 cm2 große Schleimhautoberfläche wurde
mit zwei verschiedenen Zubereitungen von KE01 beimpft: A) Mit dem
mit 3H-Thymidin markierte KE01, wie im Beispiel
2 beschrieben (0,1 ml Beimpfung, die ungefähr 107 Lactobacilli
enthielten), und B) mit einer KE01-Pulver-Mischung wie im Beispiel
1 beschrieben (homogen suspendiert in physiologischer Salzlösung und
verdünnt,
0,1 ml Beimpfung enthielten ungefähr 107 Lactobacilli).
Bei einer 2-stündigen
Inkubation wurde die Fläche
der Beimpfung sanft dreimal mit physiologischer Salzlösung gewaschen.
-
Die
Probenzubereitung A wurde bezüglich
der KE01-Anhaftung untersucht. Die Fläche der Beimpfung wurde herausgeschnitten,
mit Gewebe-Homogenisator aufgelöst,
mit flüs sigem
Szintillationsfluid verstärkt
und die Radioaktivität
wurde entsprechend dem Radio-Adhäsions-Test
gemessen, wie er im Beispiel 2 beschrieben ist. KE01 zeigte eine
starke Bindung an die epitheliale Rinderdarm-Schleimhaut, d. h.
ungefähr
2,5 × 106 Lactobacilli/6,452 cm2.
-
Die
Probenzubereitung B wurde bezüglich
der KE01-Besiedelung mit Hilfe von Rasterelektronen-Mikroskopie
bewertet (SEM). Die Proben wurden mit 2% OsO4 30 bis 60 Minuten
lang behandelt und mit Wasser gespült. Die Proben wurden jeweils
5 Minuten lang mit 50%, 70% und 95% Ethanol behandelt, worauf 2
mal für
10 Minuten eine Spülung
mit 100% Ethanol folgte. Nach einer bis zum kritischen Punkt erfolgenden
Trocknung mit flüssigem
Kohlenstoffdioxid wurden die Proben montiert und in einem Sputter-Vorgang
mit Gold-Palladium beschichtet. Die Biopsie-Proben wurden unter
Verwendung eines JEOL6300-Raster-Elektronenmikroskops untersucht.
Die mikroskopischen Aufnahmen sind in den 3 und 4 dargestellt.
-
BEISPIEL 6
-
In vivo auftretende probiotische Effekte
von KE01 enthaltenden Tierfutter-Ergänzungsmitteln, die an Ferkel verabreicht
wurden. Demonstration der Besiedelung des Darms und der Ausscheidung
von KE01 in den Fäkalien-;
Fähigkeit
von KE01, den Fäkaliengeruch
von Schweinen zu vermindern (Verminderung des Sulfid- und Ammoniak-Gehalts
der Fäkalien);
und Beitrag von KE01 zur Gewichtszunahme der Tiere
-
Dosierung der Futter-Ergänzungsmittel
-
Die
Dosierung der Futter-Ergänzungsmittel
wurde in Form eines Gels zubereitet, wie dies im Beispiel 1 beschrieben
ist. Kurz gesagt, wurde feines, gefriergetrocknetes KE01-Pulver
(ungefähr
von 105 bis 1011 CFU/g
Lactobacilli) mit Fructooligosaccharid (FOS) bei einer Konzentration
von 2,5% gemischt. Ein von genetisch nicht modifizierten Organismen
extrudiertes bzw. gepresstes Sojabohnenöl wurde als primärer Träger verwendet.
Das Gel wird sorgfältig
gemischt und es wurden Proben von der Oberseite, aus der Mitte und
vom Boden der Charge unter Verwendung einer sterilisierten Spatel
gesammelt und hinsichtlich der Reinheit und der Lebensfähigkeit
der KE01 analysiert. Das KE01-Gel wurde in 50 cm2 fassende
Röhrchen
für die
Verwendung aufgefüllt.
Kontrollfutter-Dosierungen, die nur den Träger enthielten, sowie Träger mit
KE01-Zellen gemischt und Träger
gemischt mit KE01-Zellen und FOS wurden ebenfalls zugeleitet.
-
Tierfutter-Ergänzungsmittel-Versuch
-
Die
Studie umschloss insgesamt 20 Schweine (zwischen 6 und 8 Wochen
alt), die ein Gewicht im Bereich von 18 bis 27 kg besaßen. Diese
Tiere wurden in vier Gruppen unterteilt, von denen jede 5 Tiere
enthielt und die in der folgenden Weise kategorisiert wurden:
- Gruppe
1 (Kontrolle): Tiere, die mit 10 cm3 Gel
gefüttert
wurden, das nur den primären
Träger
enthielt.
- Gruppe 2: Tiere, die täglich
mit 10 cm3 Gel gefüttert wurden, das nur 2,5%
FOS vermischt mit dem primären Träger enthielt.
- Gruppe 3: Tiere, die täglich
mit 10 cm3 Gel gefüttert wurden, das ungefähr 1010 cfu/cm3 der Stamm-KE01-Zellen gemischt
mit dem primären
Träger
enthielt,
- Gruppe 4: Tiere, die täglich
mit 10 cm3 Gel gefüttert wurden, das eine Kombination
von 1010 cfu/cm3 Zellen
des Stammes KE01 und 2,5% FOS gemischt mit dem primären Träger enthielt.
-
Die
Tiere wurden nach Gruppen getrennt und in isolierten Pferchen gehalten
und wurden regelmäßig mit
einem Schweinefutter mit hohem Proteingehalt gefüttert. Die vier Gruppen von
Tieren wurden täglich
mit 10 cm3 ihrer jeweiligen Kategorie von
Futter-Ergänzungs-Dosierungen gefüttert. Das
Experiment wurde über sechs
Wochen hinweg geführt.
Eine Analyse der Fäkalien
und Messungen des Körpergewichts
wurden regelmäßig jede
Woche während
des Futter-Ergänzungsmittel-Versuches
ausgeführt.
-
Sammeln der Fäkalien
-
Fäkalien-Proben
(ungefähr
20 g pro Tier) wurden in sterile 50 cm3 fassenden
Polystyren-Röhrchen gesammelt.
Die Proben wurden in 1:1 Gew./Vol.-Verhältnis in normaler Salzlösung verdünnt, in
einem Wirbelmischer sorgfältig
homogenisiert und bei 2 K × g
5 Minuten lang zentrifugiert. Der Überstand wurde sorgfältig abgegossen
und einer mikrobiologischen und chemischen Analyse unterzogen.
-
Die
Fäkalien-Proben
wurden einen Tag vor dem eigentlichen Futter-Ergänzungsmittel-Versuch gesammelt,
um einen Ausgangspunkt für
die mikrobiologischen Zählungen
(fäkale
Coliformen und fäkale
Lactobacilli) und einen Ausgangspunkt für den fäkalen Ammoniak- und Sulfid-Gehalt
zu erhalten.
-
Mikrobiologische Analyse der
Fäkalien
-
Die
Fäkalienlösung (1:1
Gew./Vol., abgegossener Überstand)
wurde seriell jeweils 10-fach
in normaler Salzlösung
verdünnt.
Die ausgewählten
Verdünnungen
wurden 2-fach auf MRS-Agar (Difco) für eine Gesamtzählung der
Lactobacilli und auf MacConkey-Agar (Difco) für eine Coliform-Gesamtzählung unter
Verwendung einer Autoplate® 4000-Vorrichtung aufgebracht
(Spiral Biotech, Norwood, MA). Das Aufbringen erfolgte in einer exponentiellen
log-Verdünnungs-Einstellung
am Spiral-Autoplater. Die Agar-Platten wurden für den MacConkey-Agar bei 37°C und für den MRS-Agar
bei 32°C
24 bzw. 48 Stunden lang inkubiert. Die Kolonie-Gesamtzählwerte
wurden unter Verwendung einer automatisierten Infrarot-Q-Zählvorrichtung/Spiral
Biotech, Norwood, MA) abgeschätzt.
Die Daten wurden als Bakterien pro Gramm Fäkalien ausgedrückt und
die Ergebnisse sind die Lactobacilli-Zählwerte in 5 und
für die
fäkalen
Coliform-Zählwerte
in 6 dargestellt.
-
Tiere,
denen Futter-Ergänzungsmittel
verabreicht worden waren, die KE01 und eine Kombination von KE01
und FOS enthielten, zeigten eine ungefähr 2,5-log Erhöhung hinsichtlich
der fäkalen
Ausscheidung von Lactobacilli im Vergleich zu den Kontrollgruppen,
was auf eine Vermehrung und Besiedelung des Stammes KE01 im Magen-Darmtrakt
der Schweine hinwies, wie in 5 dargestellt.
Auf der anderen Seite nahmen die fäkalen Coliform-Zählwerte
um ungefähr
2,5-log bei Tieren, die mit KE01 und KE01 plus FOS gefüttert worden waren,
ab im Vergleich zu Kontrolltieren, was auf einen wirksamen Konkurrenz-Ausschluss
durch den Stamm KE01 im Schweinedarm hinwies, wie in 6 dargestellt.
-
Sulfid- und Ammoniak-Analyse
von Fäkalien
-
Die
Sulfid- und Ammoniak-Pegel in den Fäkalien wurden mit ionen-selektiven
Elektroden unter Verwendung eines MP230 pH/Ionen-Meters (Mettler
Toledo, Columbus, Ohio) gemessen.
-
Zur
Standardisierung einer für
Sulfid-Ionen selektiven Elektrode wurde eine 75 ml Verdünnungs-Sulfid-Standard-Lösung (10
ppm) unter sanftem Rühren
einem 25 ml betragenden Sulfid-Antioxidantien-Puffer hinzu gegeben.
Das Elektrodenpotential (E1) der Lösung wurde
unter Verwendung einer für
Silber selektiven DX232-Elektrode kombiniert mit einer DX200-Referenz-Elektrode
gemessen. Das E2 wurde getrennt mit 75 ml Sulfidlösung (100
ppm) und 25 ml Sulfid-Antioxidantien-Puffer gemessen. Die Differenzen
zwischen E1 und E2 bildeten
die Steigung für
die Sulfid-Elektrode. Für
eine Probenmessung wurden 100 ml einer Standard-Silberlösung (100
ppm) mit 2 ml Bromid-ISA (Ionenstärken-Einstellung)-Puffer gemischt
und der E1-Wert wurde gemessen. Der E2-Wert wurde durch Mischen einer 10 ml betragenden
Fäkalien-Lösung zu
der obigen Lösung gemessen.
Die Differenz zwischen E1 und E2 wurde
als ΔE betrachtet.
Basierend auf der Standardsteigung und ΔE wurde die Konzentration von
Sulfid in den Fäkalien
entsprechend dem Konzentrationsverhältnis-Chart (Q) unter Verwendung
der Gleichung C = CS × Q abgeschätzt (C = Sulfidkonzentration
in den Fäkalien;
CS = bekannte Sulfidkonzentration, d. h.
100 ppm Standard und Q = Konzentrationsverhältnis).
-
Für die Standardisierung
der für
Ammoniak-Ionen selektiven Elektrode wurde eine 1 ml betragende Ammoniak-Standardlösung (1000
ppm) unter sanftem Rühren
zu 100 ml destilliertem Wasser vorgemischt mit 2 ml Ammoniak pH/ISA
(Ionenstärken-Adjustment)-Puffer hinzu gegeben.
Das Elektrodenpotential (E1) der Lösung wurde
unter Verwendung einer Ammoniak-DX217-Elektrode gemessen. Die Lösung wurde
dann mit 10 ml Ammoniak-Standard gespiked (1000 ppm) und es wurde
die Änderung
des Elektrodenpotentials (E2) gemessen.
Die Differenz zwischen E1 und E2 bildete
die Steigung für
die Ammoniak-Elektrode.
Für die
Probenmessung wurden 10 ml einer Fäkalienlösung unter sanftem Rühren zu
90 ml destilliertem Wasser hinzu gegeben, das mit 2 ml Ammoniak-pH/ISA- Puffer vorgemischt
war und der E1-Wert wurde gemessen. Die
Fäkalienlösung wurde
mit Ammoniak-Standard gespiked und der E2-Wert
wurde gemessen. Die Konzentration des Ammoniaks in den Fäkalien wurde
unter Verwendung der obigen Gleichung abgeschätzt.
-
Tiere,
denen Futtermittel-Ergänzungsmittel
verabreicht worden waren, die KE01 und KE01 plus FOS enthielten,
zeigten eine markante Verminderung des Ammoniaks um ungefähr 35 ppm/g
und von Sulfid um ungefähr
375 ppm/g im Vergleich zur Kontrollgruppe von Tieren, wie in den 7 und 8 dargestellt.
Auch waren die Fäkalien
von Tieren, die mit KE01 und KE01 plus FOS gefüttert worden waren, ranzig
aufgrund der Milchsäureproduktion
durch die sich vermehrenden probiotischen KE01-Lactobacilli.
-
Messungen der Körpergewichtszunahme
der Tiere
-
Die
Tiere wurden einen Tag vor dem eigentlichen Futtermittel-Ergänzungsmittel-Versuch
gewogen, um Basis-Messwerte für
die Körpergewichtszunahme
zu erhalten. Die Körpergewichte
der Tiere aus allen vier Gruppen wurden einmal pro Woche während des
6-wöchigen
Futtermittel-Versuches gemessen. Beim Abschluss des Experimentes
zeigten Tiere, die mit KE01 gefüttert
worden waren, eine Körpergewichtszunahme von
ungefähr
12,7 kg, und die Tiergruppe, die KE01 plus FOS erhalten hatte, zeigte
eine Körpergewichtszunahme
von 9 kg im Vergleich zur Kontrollgruppe von Tieren, wie in 9 dargestellt.