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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren der Zelltransfektion
und im Besonderen das Auftragen von Zellen auf Nukleinsäuren, die
auf einer Oberfläche
immobilisiert sind und dann die Zellen transfizieren. In einer Ausführungsform
sind die Nukleinsäuren
in einem Array immobilisiert.
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ALLGEMEINER STAND DER
TECHNIK
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Die
Fülle der
durch das Humangenomprojekt und andere Genomprojekte erzeugten Information
hat die Forschung in vielen traditionellen Disziplinen wie Zellbiologie
belebt und war die Geburtsstunde gänzlich neuer Disziplinen wie
Bioinformatik und Proteomik. Die funktionelle Analyse der durch
das Humangenomprojekt bereitgestellten Nukleotidinformation wird
Fragen der Forschung über
die nächsten
mehreren Dekaden schüren
und die komplette Sequenzbestimmung von dem menschlichen Genom sollte
bis 2003 öffentlich
zugänglich
sein. Dieser erste Schritt in der Charakterisierung des menschlichen
Genoms bietet unglaubliche Gelegenheiten, die Funktion von diesen
Genen zu verstehen.
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Eine
bedeutende Erweiterung von den verschiedenen Genomsequenzierungs-Projekten
ist die Sequenzierung der kurzen Nukleotid-Sequenzen an den 5'- und 3'-Enden von cDNA-Klonen
gewesen und die Erzeugung von Expressed-Sequence-Tag(EST)-Sequenzen zum Vergleich
mit den von der genomischen DNA erhaltenen Sequenzen (Gill und Sanseau
(2000) Biotechnol Annu Rev 5: 25–44). Die Anwesenheit von Sequenzen
innerhalb einer EST-Datenbank beweist, dass ein Anteil von dem Gen
in einer besonderen Zelle in mRNA und mit einem gewissen relativen
Grad der Häufigkeit
umgeschrieben wird. Die Sequenzierung von ESTs hat grundlegende
Einsichten in die gewebespezifische und pathologische Regulation
der Genexpression bereitgestellt. Für viele einzelne biomedizinische
For scher hat die partielle Charakterisierung von ESTs die Klonierung
und Expression der Gene von Interesse gefördert, da viele von den ESTs
jederzeit aus öffentlichen oder
kommerziellen Quellen erhältlich
sind.
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Eine
Anzahl von Techniken, die im Moment entwickelt werden, um die Regulation
der Genexpression zu verstehen, nutzen die umfangreichen genomischen
Datenbanken und die Verfügbarkeit
von ESTs aus. Eine solche bedeutende neue Technologie ist die Verwendung
von DNA-Mikroarrays, um die Regulation der Gentranskription durch
Quantifizierung der Genexpression zu studieren (Bittner et al. (1999)
Nat Genet. 22(3): 213–215:
Graves D J (1999) Trends Biotechnol. 17(3): 127–134; Watson und Akil (1999)
Biol Psychiatry 45: 533–543;
Brown und Botstein (1999) Nat Genet 21: 33–37; Duggan et al. (1999) Nat
Genet 21: 10–14;
Young (2000) Cell 102: 9–15).
Bei dieser Methode werden sehr kleine Mengen an DNA auf die Oberfläche von
Mikroskopie-Glasobjektträgern
aufgetragen (Schena et al (1995) Science 270: 467–470). Normalerweise
ist die DNA-Probe ein kurzes PCR-amplifiziertes
Fragment, das mit einer bekannten Gen- oder EST-Sequenz übereinstimmt. Ungefähr 100 nl
der DNA-Lösung, die
10 ng DNA enthalten, werden aufgetragen und auf dem Glasobjektträger fixiert.
Das Auftragen der DNA kann automatisiert werden und Robotergeräte können 10.000
einzelne DNA-Proben auf einen einzelnen Mikroskopie-Objektträger punktförmig in
Arrays von leicht identifizierbaren Mustern auftragen. Da der gesamte
Prozess von Robotern durchgeführt
wird, ist es möglich
Dutzende oder Hunderte von Replikaten solcher Objektträger herzustellen.
Für die
Analyse der Genexpression werden die Objektträger mit fluoreszenzmarkierter
cDNA hybridisiert, die von mRNA-Präparationen stammt, die aus verschiedenen
Proben erhalten wurden. Nach dem Waschen zeigt die Menge der an
den Glasobjektträger
hybridisierten fluoreszierenden DNA die Menge der mRNA an, die komplementär zu dem
einzelnen PCR-Fragment ist. Die Fluoreszenzintensität wird quantifiziert
unter Ver wendung eines Array-Scanners für die Bestimmung des Fluoreszenzsignals
bei den Wellenlängen
der für
die Markierung der cDNA benutzten Fluorophore.
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Diese
Technik ist angewendet worden auf die Charakterisierung von der
transkriptionellen Reaktion von 8.600 einzelnen Genen in Fibroblasten,
die auf eine Serumstimulation hin erfolgt (Iyer et al., 1999) und
auf die Wirkung der viralen Infektion, radioaktiven Bestrahlung
und von chemotherapeutischen Krebsmedikamenten auf die transkriptionelle
Regulation (Brown und Botstein (1999) Nat Genet 21: 33–37; Zhu
H et al., (1998) Proc Natl Acad Sci U. S. A. 95(24): 14470–5; Amundson
S A et al., (1999) Oncogene 18(24): 3666–72; Huang F et al., (1999)
Oncogene 18(23): 3546–52).
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Trotz
der Flut an Informationen, die möglicherweise
durch die Verwendung von DNA-Sequenzen in Form von Arrays erzeugt
werden kann, ist die Information auf den Nachweis der Anwesenheit
von Nukleinsäuresequenzen
beschränkt,
die bereits innerhalb der Zelle vorhanden sind. Folglich werden
DNA-Mikroarrays gegenwärtig
verwendet, um die Genexpression zu bestimmen. Sobald Änderungen
in der Transkription beschrieben worden sind, ist die Information über relevante
EST-Sequenzen oft eingeschränkt
auf die Suche nach der Homologie zu anderen bekannten Genen; selbst
wenn eine solche Homologie existiert, ist die Funktionsweise der
durch die Sequenzen kodierten Proteine nicht bekannt, sondern kann
nur gefolgert werden. Folglich sind gegenwärtige Methodiken beschränkt, da
sie keinen Einblick in die Funktion von einem bestimmten Gen bereitstellen,
insbesondere von solchen, die Proteine kodieren, die keine signifikante
Homologie zu bekannten Genen zeigen. Eine grundlegende Aussage zur
Ermittlung der Proteinfunktion, insbesondere von nicht beschriebenen
Genen, benötigt
die Expression von dem Protein und seine Charakterisierung. Eine
noch stärkere Einschränkung von
den gegenwärtigen
Techniken, die DNA in der Form von Mikroarrays verwen den, ist, dass hauptsächliche
Aspekte der zellulären
Regulation durch Verwenden solcher Techniken nicht ermittelt werden können, da
die überwiegende
Regulation der Zellfunktion eher durch Modifikation der existierenden
Proteinstruktur erfolgt als durch die Regulation der Gentranskription.
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Was
benötigt
wird, ist die Entwicklung von einem Hochdurchsatz-Screeening-Assay
für die
funktionelle Charakterisierung der Genprodukte; vorzugsweise würde eine
solche Technik auch die Vorteile in der DNA-Mikroarray-Technologie ausnutzen.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Normalerweise
schließt
die Bestimmung von der Genfunktion die Transfektion von Zellen mit
dem zu untersuchenden Gen ein. Gegenwärtig wird die Zelltransfektion
praktiziert durch die Zugabe von Nukleinsäure-Komplexen zu den Medien,
in denen die Zellen wachsen; folglich besteht keine räumliche
Einschränkung für die Nukleinsäure-Komplexe,
die die Zellen transfizieren. Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, dass die funktionelle
Charakterisierung von Proteinen erlaubt, aber auch die für die DNA-Mikroarray-Hybridisierung
entwickelten technologischen Fortschritte ausnutzt.
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Diese
Zielvorstellungen werden durch die vorliegende Erfindung erfüllt, die
eine neues Transfektionsverfahren bereitstellt, in dem die Nukleinsäuren vor
und bei Beginn der Transfektion räumlich eingeschränkt sind.
Folglich stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren bereit,
in dem die Zellen direkt auf immobilisierte Nukleinsäuren ausplattiert
und durch die immobilisierten Nukleinsäuren transfiziert werden. Die
Nukleinsäuren werden
auf einer Oberfläche
immobilisiert, auf der man die Zellen wachsen lassen kann und sie
sind auf den ursprünglichen
Bereich der Immobilisierung unter normalen Zellkulturbedingungen
eingeschränkt.
In einigen Aspekten der vorliegenden Erfindung ist die räumliche
Anordnung der Nukleinsäuren
ein Array; in bevorzugten Ausführungsformen
ist der Array ein Mikroarray. In einigen Ausführungsformen ist der Array
ein geordneter Array, in anderen Ausführungsformen ist der Array
ein zufälliger
Array. In bevorzugten Ausführungsformen
von der vorliegenden Erfindung werden die Mikroarrays durch DNA-Arrayer
hergestellt, die kommerziell erworben werden können.
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In
einem Aspekt stellt das Verfahren der vorliegenden Erfindung weiter
die Expression der transfizierten DNA bereit; in noch einem zusätzlichen
Aspekt umfasst das Verfahren der vorliegenden Erfindung den Nachweis
der exprimierten transfizierten Nukleinsäuren. In diesem zusätzlichen
Aspekt der vorliegenden Erfindung werden die Wirkungen der transfizierten
Nukleinsäuren
sicher gemessen, wie zum Beispiel durch die Verwendung entsprechender
fluoreszierender Reporterkonstrukte in den transfizierten Zellen
und dem Nachweis der Fluoreszenz mit kommerziell erhältlichen
Scannern. Die Nukleinsäuren
schließen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, ESTs, PCR-Produkte,
genomische DNA, cDNA, RNA, Oligonukleotide und Antisensekonstrukte
ein; solche Nukleinsäuren
können
innerhalb von Expressionsvektoren vorhanden sein. Die vorliegende Erfindung
wird in ihren unterschiedlichen Aspekten als Oberflächentransfektions-
und Expressions-Prozedur (STEP) bezeichnet.
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Gegenwärtig ist
STEP unmittelbar anwendbar auf die unzähligen existierenden Sets von
ESTs, von denen viele in eukaryontischen Expressionsvektoren sind.
Darüber
hinaus kann STEP verwendet werden, um die Antisense-Techniken derart
auszunutzen, dass die Funktion von einem Protein ohne die Verfügbarkeit
einer cDNA in vollständiger
Länge untersucht
werden kann. Wie die differentielle Hybridisierung an EST-Arrays, ist
STEP weitgehend anwendbar auf eine Vielfalt an zellulären Regulationswegen
und ist eine wichtige und nützliche Technik,
um Genomik und Proteomik miteinander zu verbinden.
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Folglich
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Transfektion
von Zellen bereit, umfassend einen an eine Oberfläche immobilisierten
Transfektionskomplex, wobei der Komplex Nukleinsäure und einen ersten und einen
zweiten Komplexbildner umfasst, wobei der erste Komplexbildner einen
Liganden für
Rezeptoren und der zweite Komplexbildner ein DNA-bindendes Protein
und eine Zelle umfasst; und das Kontaktieren der Zelle mit der Nukleinsäure in dem
immobilisierten Transfektionskomplex, unter derartigen Bedingungen, dass
die Zelle transfiziert wird. In einigen Ausführungsformen sind die Komplexbildner
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Liganden für Rezeptoren, DNA-bindenden
Molekülen
und membranpermeablen Molekülen.
In noch anderen Ausführungsformen
umfasst der Transfektionskomplex weiter einen dritten Komplexbildner,
wobei der dritte Komplexbildner ein membranpermeables Molekül umfasst.
In einigen bevorzugten Ausführungsformen
ist der Ligand für
einen Rezeptor, der durch die Zellen endozytiert wird, das DNA-bindende Molekül ist ein
kationisches Protein und das membranpermeable Molekül ist ein
kationisches Lipid. In anderen bevorzugten Ausführungsformen umfasst der erste
Komplexbildner Transferrin und der zweite Komplexbildner umfasst
Polylysin. In anderen bevorzugten Ausführungsformen umfasst der erste
Komplexbildner virales Protein und der zweite Komplexbildner umfasst
Polylysin oder ein Histon; in noch bevorzugteren Ausführungsformen
ist das virale Protein ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Penton-Protein, HIV-Protein GP120, Pferde
Rhinitus-A Virusprotein VPI, menschliches Adenovirus-Protein E3
und Epstein-Barr Virusprotein GP350. In anderen Ausführungsformen
umfasst der Transfektionskomplex mindestens zwei Komplexbildner, wobei
mindestens zwei der Komplexbildner kovalent miteinander verbunden
sind. In einigen bevorzugten Ausführungformen umfasst der Komplexbildner
einen Liganden, der kovalent mit einem kationischen Protein verbunden
ist; in anderen bevorzugten Ausführungsformen
umfassen die Komplexbildner Transferrin, das kovalent mit Polylysin
verbunden ist, in noch anderen bevorzugten Ausführungsformen umfassen die Komplexbildner
ein virales Protein, das kovalent mit Polylysin oder einem Histon
verbunden ist. In noch anderen bevorzugten Ausführungsformen umfasst der Transfektionskomplex
weiter einen dritten Komplexbildner, wobei der dritte Komplexbildner
ein membranpermeables Molekül
umfasst, das vorzugsweise ein kationisches Lipid ist. In noch anderen
bevorzugten Ausführungsformen
umfassen die Komplexbildner Transferrin, Polylysin und Lipofectamin®,
wobei Transferrin kovalent mit Polylysin verbunden ist. In anderen
Ausführungsformen
umfasst der Transfektionskomplex weiter mindestens einen zusätzlichen
Komplexbildner ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Targetmolekülen, nachfolgend Zielmoleküle genannt,
Inhibitoren des Nukleinsäureabbaus
und Zellwachstums- und Integritäts-Modulatoren.
In anderen Ausführungsformen
sind die Nukleinsäuren
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus ESTs, PCR-Produkten, genomischer DNA,
cDNA, RNA, Oligonukleotide und Antisense-Konstrukte; solche Nukleinsäuren können innerhalb
von Expressionsvektoren vorhanden sein. In noch einer weiteren Ausführungsform
umfasst mindestens ein Transfektionskomplex einen Typ von Nukleinsäure. In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst mindestens ein Transfektionskomplex mehr als einen Typ von
Nukleinsäure.
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung bilden die immobilisierten
Transfektionskomplexe einen Array von oberflächenimmobilisierten Transfektionskomplexen,
wobei die Transfektionskomplexe Nukleinsäuren umfassen und einen ersten
und einen zweiten Komplexbildner, wobei der erste Komplexbildner einen
Liganden für
einen Rezeptor umfasst und der zweite Komplexbildner ein DNA-bindendes
Protein umfasst. In einigen Ausführungsformen
ist der Array ein Mikroarray. In einigen Ausführungsformen ist der Array geordnet,
in anderen Ausfüh rungsformen
ist der Array zufällig.
In noch einem weiteren Aspekt weist die Oberfläche eine Konfiguration auf,
die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus flach, konkav, konvex, sphärisch und
kubisch. In einigen Ausführungsformen
ist die Oberfläche
eine Multiwell-Gewebekulturplatte; in bevorzugten Ausführungsformen
ist die Oberfläche
eine 96-Well- oder 381-Well-Platte. In noch einem weiteren Aspekt
ist die Oberfläche
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus einem Objektträger, einem Bead, einem Kubus,
einem Chip, einem Film und einer Membran. In einem weiteren Aspekt
der vorliegenden Erfindung ist die Oberfläche hergestellt aus einem Material
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Glas, Plastik, Filmen und Membranen.
In einem weiteren Aspekt von der vorliegenden Erfindung ist die
Oberfläche
hergestellt aus einem Material ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Glas, Plastik, Filmen und Membranen. In einer Ausfühungsform
ist die Verbindung ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Polylysin, Fibronektin und Laminin.
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In
anderen Ausführungsformen
der Erfindung sind die Zellen eukaryontische Zellen. In einigen
Ausführungsformen
sind die Zellen Säugerzellen.
In anderen Ausführungsformen
sind die Zellen ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus kultivierten Zellen und Zellen, die
frisch aus einer Bezugsquelle erhalten wurden. In noch anderen Ausführungsformen
sind die Zellen kultivierte Zellen, die aus der Gruppe bestehend
aus Primärkulturen;
Zelllinien und dreidimensional kultivierten Zellen ausgewählt wurden.
In noch weiteren Ausführungsformen
sind die Zellen in vivo Zellen; die Zellen können ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend
aus Gewebezellen, Organzellen und Tumorzellen.
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst das Verfahren
den Schritt des Nachweises der Expression von den Nukleinsäuren in
den transfizierten Zellen. In einigen Ausführungsformen ist das Nachweisen
der Expression über
eine Zeitspanne überwacht.
In ande ren Ausführungsformen
ist das Nachweisen der Expression in intakten Zellen untersucht.
In anderen Ausführungsformen
kodieren die Nukleinsäuren mindestens
ein fluoreszierendes Reporter-Protein und die Expression ist nachgewiesen
durch Fluoreszenz-Mikroskopie. In noch weiteren Ausführungsformen
kodieren die Nukleinsäuren
mindestens ein lumineszentes Reporter-Protein und die Expression
ist nachgewiesen durch einen Licht-Detektor.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Transfektion
von Zellen bereit, umfassend das Immobilisieren eines Transfektionskomplexes
an eine Oberfläche,
wobei der Komplex Nukleinsäure
und einen ersten und einen zweiten Komplexbildner umfasst, wobei
der erste Komplexbildner einen Liganden für Rezeptoren umfasst und der
zweite Komplexbildner ein DNA-bindendes Protein und eine Zelle umfasst;
und das Inkontaktbringen der Zelle mit der immobilisierten Nukleinsäure in dem
Transfektionskomplex auf der Oberfläche, unter derartigen Bedingungen,
dass die Zellen transfiziert werden. Die Ausführungsformen von den Transfektionskomplexen,
die Form von den auf den Oberflächen
immobilisierten Komplexen, die Oberfläche und die Zellen sind wie
vorstehend beschrieben. In einem weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung umfasst das Verfahren weiter den Schritt des Exprimierens
der Nukleinsäure
in den transfizierten Zellen und in einem weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung umfasst das Verfahren weiter den Schritt des Nachweisens
der Expression von der Nukleinsäure
in den transfizierten Zellen mit den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen.
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Transfizieren einer Zelle
bereit, umfassend das Kombinieren der Nukleinsäure mit dem ersten und zweiten
Komplexbildner, wobei der erste Komplexbildner einen Liganden für einen
Rezeptor umfasst und der zweite Komplexbildner ein DNA-bindendes Molekül, um so
mindestens einen Transfektionskomplex zu bilden, umfassend die Nukleinsäure und
den ersten und zweiten Komplexbildner; Immobilisieren des Transfektionskomplexes
auf einer Oberfläche,
um so immobilisierte Nukleinsäure
zu bilden; und Inkontaktbringen einer Zelle mit der immobilisierten
Nukleinsäure
unter derartigen Bedingungen, dass die Zelle transfiziert wird.
Die Ausführungsformen
von dem Transfektionskomplex, die Form von den auf der Oberfläche immobilisierten
Transfektionskomplexen, die Oberfläche und die Zellen sind wie
vorstehend beschrieben. In einem weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung umfasst das Verfahren weiter den Schritt des Exprimierens
der Nukleinsäure
in der transfizierten Zelle und in einem weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung umfasst das Verfahren weiter den Schritt des Nachweisens
der Expression der transfizierten Nukleinsäure in der transfizierten Zelle,
mit den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Transfektion
einer Zelle bereit, umfassend: das kovalente Verbinden von Transferrin
mit Polylysin; das Kombinieren von Nukleinsäure und mindestens einem kationischen
Lipid mit dem kovalent verbundenen Polylysin und Transferrin, um
so einen Transfektionskomplex zu bilden; das Immobilisieren des
Transfektionskomplexes auf einer Oberfläche, um so immobilisierte Nukleinsäure zu bilden
und das Inkontaktbringen der Zelle mit der immobilisierten Nukleinsäure, um
so eine transfizierte Zelle zu bilden. In weiteren Aspekten der
Erfindung umfasst das Verfahren das Exprimieren der Nukleinsäure in den
transfizierten Zellen; und in noch weiteren Aspekten der Erfindung
umfasst das Verfahren weiter den Schritt des Nachweisens der Expression
von den Nukleinsäuren
in den transfizierten Zellen. Die Ausführungsformen von den Transfektionskomplexen,
die Form von den auf der Oberfläche
immobilisierten Nukleinsäuren,
die Oberfläche
und die Zellen sind wie vorstehend beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Transfizieren
einer Zelle bereit, umfassend das Bereitstellen der auf einer Oberfläche in einem
zufälligen
Array immobilisierten Transfektionskomplexe, wobei die Transfektionskomplexe
Nukleinsäuren
und einen ersten und zweiten Komplexbildner umfassen, wobei der
erste Komplexbildner einen Liganden für einen Rezeptor umfasst und
der zweite Komplexbildner ein DNA-bindendes Molekül und eine
Zelle umfasst; und das Inkontaktbringen der Zelle mit den immobilisierten Nukleinsäuren unter
derartigen Bedingungen, dass die Zelle transfiziert wird. Die Ausführungsformen
von den Transfektionskomplexen, die Form von den auf der Oberfläche immobilisierten
Nukleinsäuren,
die Oberfläche und
die Zellen sind wie vorstehend beschrieben. In einem weiteren Aspekt
der vorliegenden Erfindung umfasst die Methode weiter den Schritt
des Exprimierens der Nukleinsäure
in der transfizierten Zelle und in einem weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung umfasst das Verfahren weiter den Schritt des Nachweisens
der Expression der transfizierten Nukleinsäure in der transfizierten Zelle,
mit den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt ein Verfahren
zum Immobilisieren der Nukleinsäure
auf einer Oberfläche
bereit, umfassend das Kombinieren der Nukleinsäure mit dem ersten und zweiten Komplexbildner,
wobei der erste Komplexbildner einen Liganden für einen Rezeptor umfasst und
der zweite Komplexbildner ein DNA-bindendes Molekül, um so mindestens einen Transfektionskomplex
zu bilden; und das Inkontaktbringen von mindestens einem Transfektionskomplex
mit der unter Bedingungen, die ausreichend sind, die Nukleinsäure zu immobilisieren.
Die Ausführungsformen
von den Transfektionskomplexen, die Form von den auf der Oberfläche immobilisierten
Nukleinsäuren
und die Oberfläche
sind wie vorstehend beschrieben. Die vorliegende Erfindung stellt
auch eine Oberfläche
bereit, umfassend immobilisierte Nukleinsäuren, wobei die Nukleinsäure mindestens in
einem Transfektionskomplex immobilisiert ist, erzeugt durch jedes der
vorstehend beschriebenen Verfahren. Folglich umfasst, in einigen
Ausführungsformen,
die Oberfläche
immobilisierte Nukleinsäuren
in einem Array von oberflächenimmobilisierten
Nukleinsäuren;
in einigen bevorzugten Ausführungsformen
ist der Array ein Mikroarray. In einigen Ausführungsformen ist der Array
geordnet; in anderen Ausführungsformen
ist der Array zufällig.
Die Ausführungsformen
von den Transfektionskomplexen und der Oberfläche sind wie vorstehend beschrieben.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung auch einen
an der Oberfläche
immobilisierten Transfektionskomplex bereit, der durch ein beliebiges
der vorstehend beschriebenen Verfahren erzeugt wurde.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch weitere Aspekte bereit, in denen
ein an eine Oberfläche
der vorliegenden Erfindung immobilisierter Transfektionskomplex
in jeder von einigen Anwendungen eingebaut worden ist; einige von
diesen Aspekten sind in den folgenden Abschnitten beschrieben. In
diesen weiteren Aspekten sind die Ausführungsformen von dem Transfektionskomplex,
der Komplexbildner, Nukleinsäuren,
die Immobilisierung von dem Transfektionskomplex an eine Oberfläche, eine
Oberfläche
und eine Zelle im Allgemeinen wie vorstehend beschrieben.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Nachweis eines Protein-Protein Bindungspaares bereit, umfassend:
das Bereitstellen eines Transfektionskomplexes, umfassend eine erste
und eine zweite Nukleinsäure
und einen ersten und zweiten Komplexbildner, wobei der erste Komplexbildner
einen Liganden für
einen Rezeptor umfasst und der zweite Komplexbildner ein DNA-bindendes Molekül, wobei
die erste Nukleinsäure
ein erstes Protein kodiert und die zweite Nukleinsäure ein
zweites Protein kodiert und die Nukleinsäuren in mindestens einem Expressionsvektor vorhanden
sind, und eine Zelle umfasst; das Inkontaktbringen der Zelle mit
den immobilisierten Nukleinsäuren
unter derartigen Bedingungen, dass die Zelle co-transfiziert ist mit der ersten und
zweiten Nukleinsäure
und die erste und zweite Nukleinsäure exprimiert werden und des
Nachweisens der Anwesenheit von einem Protein-Protein Komplex, wobei mindestens ein
Protein ein Protein ist, das durch mindestens eine der Nukleinsäuren kodiert
ist.
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In
noch einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zum Identifizieren eines Liganden von einem Rezeptor bereit,
umfassend: das Bereitstellen eines an einer Oberfläche immobilisierten Transfektionskomplexes,
wobei der Komplex eine erste und eine zweite Nukleinsäure und
einen ersten und zweiten Komplexbildner umfasst, wobei die erste
Nukleinsäure
einen Rezeptor kodiert und die zweite Nukleinsäure ein Protein kodiert, wobei
die erste und zweite Nukleinsäure
mindestens in einem Expressionsvektor vorhanden sind und der erste
Komplexbildner einen Liganden für
einen Rezeptor umfasst, der zweite Komplexbildner ein DNA-bindendes
Molekül
und eine Zelle umfasst und das Inkontaktbringen der Zelle mit dem Komplex
unter derartigen Bedingungen, dass die Zelle co-transfiziert ist
mit den Nukleinsäuren
und die Nukleinsäuren
exprimiert werden und das Nachweisen der Anwesenheit von einem Liganden-Rezeptor
Bindungspaar, wobei das Rezeptorprotein durch die erste Nukleinsäure kodiert
ist.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Identifizieren von DNA-bindenden Proteinen bereit, umfassend:
das Bereitstellen eines an einer Oberfläche immobilisierten Transfektionskomplexes,
wobei der Komplex eine erste und eine zweite Nukleinsäure und
einen ersten und zweiten Komplexbildner umfasst, wobei der erste
Komplexbildner einen Liganden für
einen Rezeptor umfasst und der zweite Komplexbildner ein DNA-bindendes
Molekül
umfasst, wobei die erste Nuklein säure ein Protein kodiert und
in einem Expressionsvektor vorhanden ist, und eine Zelle; das Inkontaktbringen
der Zelle mit den immobilisierten Nukleinsäuren unter derartigen Bedingungen,
dass die Zelle co-transfiziert ist mit den Nukleinsäuren und
die Nukleinsäuren
exprimiert werden und das Nachweisen der Anwesenheit der Bindung
zwischen der zweiten Nukleinsäure
und einem Protein, was an die zweite Nukleinsäure bindet.
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In
einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein verfahren
zum Analysieren der Wirkung von einem Analyten bereit, umfassend:
das Bereitstellen eines an einer Oberfläche immobilisierten Transfektionskomplexes,
wobei der Komplex Nukleinsäure
und einen ersten und zweiten Komplexbildner umfasst, wobei der erste
Komplexbildner einen Liganden für
einen Rezeptor umfasst und der zweite Komplexbildner ein DNA-bindendes
Molekül,
wobei die Nukleinsäure
ein Protein kodiert und die Nukleinsäure in einem Expressionsvektor
vorhanden ist, und eine Zelle umfasst; das Inkontaktbringen der
Zelle mit der immobilisierten Nukleinsäure unter derartigen Bedingungen,
dass die Zelle transfiziert ist mit der Nukleinsäure und die Nukleinsäure exprimiert
wird; Zugabe eines Analyten zu den transfizierten Zellen unter derartigen
Bedingungen, dass der Analyt mit einem Protein, kodiert durch die
transfizierte Aminosäure,
interagiert; und dem Nachweisen der Wirkung des Analyten auf das
Protein.
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In
noch einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein
Verfahren zum Identifizieren eines post-translational modifizierten Proteins
bereit, umfassend: das Bereitstellen eines an einer Oberfläche immobilisierten
Transfektionskomplexes, wobei der Komplex eine Nukleinsäure und
einen ersten und zweiten Komplexbildner umfasst, wobei der erste
Komplexbildner einen Liganden für
einen Rezeptor umfasst und der zweite Komplexbildner ein DNA-bindendes
Molekül,
wobei die Nukleinsäure
ein Protein kodiert und die Nukleinsäure in einem Expressi onsvektor
vorhanden ist, und eine Zelle umfasst; das Inkontaktbringen der
Zelle mit der immobilisierten Nukleinsäure unter derartigen Bedingungen,
dass die Zelle transfiziert ist mit der Nukleinsäure und die Nukleinsäure exprimiert
wird; und Nachweisen einer post-transkriptionalen
Modifikation von dem Protein.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Immobilisieren
von Nukleinsäure
an eine Oberfläche
bereit, umfassend: das Kombinieren der Nukleinsäure mit dem ersten und zweiten
Komplexbildner, wobei der erste Komplexbildner einen Liganden für einen
Rezeptor umfasst und der zweite Komplexbildner ein DNA-bindendes
Molekül,
um so mindestens einen Transfektionskomplex zu bilden, wobei die
Komplexbildner ausgewählt
sind aus der Gruppe bestehend aus Polysacchariden, Lipiden und Dendrimeren;
und das Inkontaktbringen mindestens eines Transfektionskomplexes
mit der Oberfläche
unter Bedingungen, die ausreichend sind, die Nukleinsäure zu immobilisieren.
Dieser Transfektionskomplex kann dann verwendet werden, eine Zelle
durch jede der vorstehend beschriebenen Verfahren zu transfizieren;
eine Sammlung von Transfektionskomplexen kann auch verwendet werden,
um, wie vorstehend beschrieben, Arrays aus Transfektionskomplexen
zu bilden. Die Erfindung stellt weiter Transfektionskomplexe bereit,
umfassend Nukleinsäure
und Komplexbildner ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Polysacchariden, Lipiden und Dendrimeren;
und Oberflächen,
umfassend solche immobilisierten Transfektionskomplexe.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Transfizieren
einer Zelle bereit, umfassend: das Bereitstellen eines an einer
Oberfläche
immobilisierten Transfektionskomplexes, wobei der Komplex eine Nukleinsäure und
einen ersten und zweiten Komplexbildner, wobei der erste Komplexbildner
einen Liganden für
einen Rezeptor umfasst und der zweite Komplexbildner ein DNA-bindendes
Molekül,
und eine Zelle umfasst; und das Inkontaktbrin gen der Zelle mit dem
an der Oberfläche
immobilisierten Transfektionskomplex unter derartigen Bedingungen,
dass die Zelle unter Verwendung eines aktiven Transportprozesses
transfiziert ist.
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BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 zeigt
ein Diagramm von STEP. Ein geordneter Array von Nukleinsäuren (vorzugsweise
cDNA-Klone in eukaryontischen Expressionsvektoren) ist an eine Oberfläche immobilisiert,
adhärente
Zellen werden auf dem Nukleinsäure-Array
ausgebracht und auf die STEP-Transfektion folgend, werden die transfizierten
Zellen auf Wirkungen der Expression der transfizierten Nukleinsäure untersucht.
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2 zeigt
einen Nachweis von STEP-transfizierten Zellen von DNA-Arrays, die
mit einem Mikroarrayspotter-Roboter
aufgetragen wurden.
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3 zeigt
den Signalweg von der Aktivierung von Dopamin-1 (D-1)re durch Cl-APB,
gekoppelt an Adenylatcyclase und nachfolgende Erzeugung von zyklischem
AMP.
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4 zeigt
die Transfektion von zwei Zelltypen, wobei das adenovirale Protein
Penton als ein Komplexbildner in den Transfektionskomplexen verwendet
worden ist.
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DEFINITIONEN
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Um
ein Verstehen der vorliegenden Erfindung zu fördern, sind eine Anzahl von
den Bezeichnungen und Phrasen, wie hierin verwendet, nachstehend
definiert.
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Die
Bezeichnung "Proteinkinase" bezeichnet Proteine,
die die Addition von einer Phosphatgruppe von einem Nukleosidtriphosphat
an eine Aminosäure-Seitenkette
in einem Protein katalysieren. Kinasen umfassen die größte bekannte
Enzym-Superfamilie und variieren weitgehend in ihren Zielproteinen.
Kinasen können
kategorisiert werden als Protein-Tyrosin-Kinasen (PTKs), die Tyrosin-Reste
phosphorylieren und Protein-Serin/Threonin-Kinasen (STKs), die Serin-
und/oder Threonin-Reste phosphorylieren. Einige Kinasen haben eine duale
Spezifität
für Serin/Threonin-Reste
und Threonin-Reste. Fast alle Kinasen enthalten eine konservierte, 250–300 Aminosäuren umfassende
katalytische Domäne.
Diese Domäne
kann weiter unterteilt werden in 11 Unterdomänen. Die N-terminalen Unterdomänen I–IV falten sich in eine doppelte
Keulen-Struktur, die das ATP-Donormolekül bindet und ausrichtet, und
Unterdomäne
V verbindet die beiden Keulen. Die C-terminalen Unterdomänen VI–XI binden
das Proteinsubstrat und übertragen
das Gamma-Phosphat
von ATP auf die Hydroxylgruppe von einem Serin-, Threonin- oder
Tyrosin-Rest. Jede von den 11 Unterdomänen enthält spezifische katalytische
Gruppen oder Aminosäure-Motifs,
die für
diese Unterdomäne
kennzeichnend sind. Zum Beispiel enthält Unterdomäne I ein aus 8 Aminosäuren bestehendes
Glycin-reiches ATP-Bindungs-Konsensusmotif, Unterdomäne II enthält einen
kritischen Lysin-Rest, der für
die maximale katalytische Aktivität benötigt wird und die Unterdomänen VI bis
IX umfassen den hochkonservierten katalytischen Kern. STKs und PTKs enthalten
auch verschiedene Sequenz-Motifs in den Subdomänen VI und VIII, die Hydroxyamino-Spezifität verleihen
können.
Einige STKs und PTKs besitzen strukturelle Eigenschaften von beiden
Familien. Darüber hinaus
können
Kinasen auch durch zusätzliche
Aminosäure-Sequenzen
klassifiziert sein, normalerweise zwischen 5 und 100 Resten, die
entweder die Kinasedomäne
flankieren oder innerhalb von ihr vorkommen.
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Nicht-transmembranäre PTKs
bilden Signalkomplexe mit den cytosolischen Domänen von Plasmamembranrezeptoren.
Rezeptoren, die durch nicht-transmembranäre PTKs signalisieren, schließen Cytokin-, Hormon-
und Antigen-spezifische lymphozytische Rezeptoren ein. Viele PTKs
wurden zuerst als Onkogenprodukte in Krebszellen identifi ziert,
in denen die PTK-Aktivierung nicht mehr länger der normalen zellulären Kontrolle
unterworfen war. Tatsächlich
kodieren etwa ein Drittel von den bekannten Onkogenen PTKs. Weiterhin ist
die zelluläre
Transformation (Onkogenese) oft durch eine erhöhte Tyrosinphosphorylierungs-Aktivität begleitet
(siehe z. B. Carbonneau, H. und Tonks, Annu. Rev. Cell Biol. 8:
463–93
(1992)). Die Regulation der PTK-Aktivität kann daher eine wichtige
Strategie in der Kontrolle von einigen Arten von Krebs sein.
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Die
Bezeichnungen "Protein" und "Polypeptid" beziehen sich auf
Verbindungen, die Aminosäuren
umfassen, miteinander verbunden mittels Peptidbindungen, und die
austauschbar verwendet werden können.
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Wie
hierin verwendet, wo „Aminosäure-Sequenz" hier rezitiert wird,
bezieht sie sich auf eine Aminosäure-Sequenz von einem
Proteinmolekül.
Eine „Aminosäure-Sequenz" kann von der Nukleinsäure-Sequenz, die
dieses Protein kodiert, hergeleitet werden. Jedoch sind Bezeichnungen
wie „Polypeptid" oder „Protein" nicht gemeint, die
Aminosäuresequenz
auf die hergeleitete Aminosäure-Sequenz
zu beschränken,
sondern schließt
post-translationale Modifikationen von den hergeleiteten Aminosäure-Sequenzen,
wie Aminosäure-Deletionen,
Additionen und Modifikationen, wie Glykosylierungen und Hinzufügen von
Lipid-Resten, ein.
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Die
Bezeichnung "Anteil", wenn sie in Bezug
auf ein Protein verwendet wird (wie in "ein Anteil eines vorgegebenen Proteins") bezieht sich auf
Fragmente von diesem Protein. Die Fragmente können in der Größe von vier
Aminosäureresten
bis zu der gesamten Aminosäure-Sequenz
abzüglich
einer Aminosäure
reichen.
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Die
Bezeichnung "chimer" wenn sie in Bezug
auf ein Polypeptid verwendet wird, bezieht sich auf das Expressionsprodukt
von zwei oder mehr kodierenden Sequenzen, die von unterschiedlichen
Genen erhalten wurden, die zusammenkloniert wurden und die, nach
der Translation, als eine einzige Polypeptidsequenz wirken. Chimere
Polypeptide werden auch als „Hybrid-"Polypeptide bezeichnet.
Die kodierenden Sequenzen schließen solche, die von derselben
oder von unterschiedlichen Spezies des Organismus erhalten wurden, ein.
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Die
Bezeichnung "Fusion", wenn sie verwendet
wird in Bezug auf ein Polypeptid, bezieht sich auf ein chimeres
Protein, das ein Protein von Interesse enthält, das mit einem exogenen
Proteinfragment (dem Fusionspartner) verbunden ist. Der Fusionspartner
kann verschiedenen Funktionen dienen, einschließlich Erhöhung der Löslichkeit von dem Polypeptid
von Interesse, sowie ein „Affinitäts-Tag" bereitstellen, um
die Reinigung von dem rekombinanten Fusionspolypeptid aus einer
Wirtszelle oder aus einem Überstand
oder aus beiden zu gestatten. Falls gewünscht, kann der Fusionspartner
von dem Protein von Interesse nach oder während der Reinigung entfernt
werden.
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Die
Bezeichnung "Homolog" oder „homolog", wenn sie in Bezug
auf ein Polypeptid verwendet werden, bezieht sich auf einen hohen
Grad der Sequenzidentität
zwischen zwei Polypeptiden oder auf einen hohen Grad der Ähnlichkeit
zwischen der dreidimensionalen Struktur oder auf einen hohen Grad
der Ähnlichkeit
zwischen der aktiven Stelle und dem Mechanismus der Aktivität. In einer
bevorzugten Ausführungsform
weist ein Homolog eine Sequenzidentität größer als 60% und insbesondere
größer als
75% Sequenzidentität
und noch bevorzugter größer als
90% Sequenzidentität
mit einer Referenzsequenz auf.
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Wie
auf Polypeptide angewendet, bedeutet die Bezeichnung "grundlegende Identität", dass zwei Peptidsequenzen,
wenn sie optimal angepasst sind, wie durch die Programme GAP oder
BESTFIT unter Verwendung von vorgegebenen Werten für die Gewichtung
der Lücken,
mindes tens 80 Prozent Sequenzidentität sich teilen, vorzugsweise
mindestens 90 Prozent Sequenzidentität, insbesondere mindestens
95 Prozent Sequenzidentität
oder mehr (z. B. 99 Prozent Sequenzidentität). Vorzugsweise unterscheiden
sich die Positionen der Reste, die nicht identisch sind, durch konservativen
Aminosäure-Austausch.
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Die
Bezeichnungen "Variante" und "Mutante", wenn sie in Bezug
auf ein Polypeptid verwendet werden, beziehen sich auf Aminosäure-Sequenzen,
die sich durch eine oder mehrere Aminosäuren voneinander unterscheiden,
gewöhnlich
verwandte Polypeptide. Die Variante kann „konservative" Änderungen aufweisen, wobei
eine ausgetauschte Aminosäure ähnliche
strukturelle oder chemische Eigenschaften aufweist. Ein Typ des konservativen
Aminosäureaustauschs
bezieht sich auf die Austauschbarkeit von Resten, die ähnliche
Seitenketten aufweisen. Eine Gruppe von Aminosäuren, die zum Beispiel aliphatische
Seitenketten aufweisen, sind Glycin, Alanin, Valin, Leucin und Isoleucin;
eine Gruppe von Aminosäuren,
die aliphatische Hydroxyl-Seitenketten aufweisen, ist Serin und
Threonin; eine Gruppe von Aminosäuren,
die Amid-enthaltende Seitenketten aufweisen, ist Asparagin und Glutamin;
eine Gruppe von Aminosäuren,
die aromatische Seitenketten aufweisen, ist Phenylalanin, Tyrosin
und Tryptophan; eine Gruppe von Aminosäure, die basische Seitenketten
aufweisen, ist Lysin, Arginin und Histidin und eine Gruppe von Aminosäuren, die
schwefelhaltige Seitenketten aufweisen, ist Cystein und Methionin.
Bevorzugte konservative Aminosäureaustausch-Gruppen
sind: Valin-Leucin-Isoleucin,
Phenylalanin-Tyrosin, Lysin-Arginin, Alanin-Valin und Asparagin-Glutamin. Eine Variante
mag eher selten „nicht-konservative" Änderungen aufweisen (z. B.
Austausch von einem Glycin mit einem Tryptophan). Ähnliche
kleinere Variationen können
auch Aminosäure-Deletionen
oder -Insertionen (Hinzufügungen, mit
anderen Worten) oder beides einschließen. Eine Anleitung für die Bestimmung,
welche und wie viele Aminosäurereste
ausge tauscht, hinzugefügt
oder entfernt worden sein können,
ohne die biologische Aktivität
zu beseitigen, kann unter Verwendung von auf dem Fachgebiet gut
bekannten Computerprogrammen, zum Beispiel, DNAStar-Software, erhalten
werden. Die Varianten können
in funktionellen Assays getestet werden. Bevorzugte Varianten weisen
weniger als 10%, und vorzugsweise weniger als 5%, und noch bevorzugter
weniger als 2% Änderungen
auf (ob Substitutionen, Deletionen und so weiter).
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Die
Bezeichnung "Gen" bezieht sich auf
eine Nukleinsäure
(z. B. DNA oder RNA)-Sequenz, die kodierende Sequenzen umfasst,
die notwendig sind für
die Herstellung einer RNA, oder einem Polypeptid oder seinem Vorläufer (z.
B. Proinsulin). Ein funktionelles Polypeptid kann durch eine vollständige kodierende
Sequenz oder durch jeden Anteil der kodierenden Sequenz kodiert
werden, solange wie die gewünschte
Aktivität
oder funktionelle Eigenschaften (z.B. enzymatische Aktivität, Ligandenbindung,
Signaltransduktion usw.) von dem Polypeptid erhalten bleiben. Die
Bezeichnung "Anteil", wenn in Bezug auf
ein Gen verwendet, bezieht sich auf Fragmente von diesem Gen. Die
Fragmente können
in der Größe von ein
paar Nukleotiden bis zu der gesamten Gensequenz, abzüglich einer
Nukleinsäure,
reichen. Somit kann „ein
Nukleotid, umfassend mindestens einen Anteil von einem Gen" Fragmente von dem
Gen oder das gesamte Gen umfassen.
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Die
Bezeichnung "Gen" kann auch die kodierenden
Regionen von einem strukturellen Gen umspannen und schließt Sequenzen
ein, die benachbart zu der kodierenden Region sowohl an dem 5'-Ende als dem 3'-Ende in einer Entfernung
von etwa 1 kb von jedem Ende derart lokalisiert sind, dass das Gen
der Länge
der vollständigen
mRNA entspricht. Die Sequenzen, die am 5'-Ende der kodierenden Region lokalisiert
sind und die in der mRNA vorhanden sind, werden als 5'-nichttranslatierte
Sequenzen bezeichnet. Die Sequenzen, die am 3'-Ende oder „downstream" von der kodierenden
Region lokalisiert sind und die in der mRNA vorhanden sind, werden
als 3'-nichttranslatierte
Sequenzen bezeichnet. Die Bezeichnung „Gen" umspannt beides, cDNA und genomische
Formen von einem Gen. Eine genomische Form oder Klon von einem Gen
enthält
die kodierende Region, unterbrochen mit nicht-kodierenden Sequenzen, genannt „Introns" oder „intervenierende
Regionen" oder „intervenierende
Sequenzen". Introns
sind Segmente von einem Gen, die in nukleare RNA (hnRNA) transkribiert
werden; Introns können
regulatorische Elemente, wie Verstärker, enthalten. Introns werden von
dem nukleären
oder primären
Transkript entfernt oder „herausgespleißt"; Introns sind daher
in dem Boten-RNA (mRNA)-Transkript abwesend. Die mRNA hat während der
Translation die Funktion, die Sequenz oder Reihenfolge der Aminosäuren in
einem entstehenden Polypeptid festzulegen.
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Zusätzlich zu
den in ihnen enthaltenen Introns können genomische Formen von
einem Gen auch Sequenzen enthalten, die sowohl an den 5'-Enden als auch an
den 3'-Enden der
Sequenzen, die in dem RNA-Transkript vorhanden sind, lokalisiert
sind. Diese Sequenzen werden als „flankierende" Sequenzen oder Regionen
bezeichnet (diese flankierenden Sequenzen sind 5'- oder 3'- zu den nichttranslatierten Sequenzen lokalisiert,
die in dem mRNA-Transkript
vorhanden sind). Die 5'-flankierende
Region kann regulatorische Sequenzen, wie Promotoren und Verstärker enthalten,
die die Transkription des Gens kontrollieren oder beeinflussen.
Die 3'-flankierende
Region kann Sequenzen enthalten, die die Beendigung der Transkription, post-transkriptionelle
Spaltung und Polyadenylierung steuern.
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Die
Bezeichnung "heterologes
Gen" bezieht sich
auf ein Gen, das einen Faktor kodiert, der nicht in seiner natürlichen
Umgebung ist (d. h. der durch die Hand des Menschen verändert worden
ist). Zum Beispiel schließt
ein heterologes Gen ein Gen ein, das von einer Spezies in die andere
Spezies eingeführt
wurde. Ein heterologes Gen beinhaltet auch ein Gen, das in einem
Organismus natürlich
vorkommt, das auf irgendeine Weise geändert worden ist (z. B. mutiert,
in multiplen Kopien hinzugefügt,
verbunden mit einer nicht nativen Promotor- oder Verstärker-Sequenz,
usw.). Heterologe Gene können
Pflanzengen-Sequenzen umfassen, die cDNA-Formen von einem Pflanzengen
umfassen; die cDNA-Sequenzen können
entweder in einer Sense-(um mRNA zu erzeugen) oder in einer Antisense-
Orientierung vorliegen (um ein Antisense-RNA Transkript zu erzeugen,
das komplementär
zu dem mRNA-Transkript ist). Heterologe Gene unterscheiden sich
von endogenen Pflanzengenen dadurch, dass heterologe Gensequenzen
normalerweise mit Nukleotidsequenzen verbunden sind, die regulatorische
Elemente wie Promotoren umfassen, die nicht natürlich assoziiert mit dem Gen
für das
Protein, das durch das heterologes Gen kodiert wird, oder mit Pflanzengen-Sequenzen
in dem Chromosom gefunden wird oder assoziiert sind mit Anteilen
von dem Chromosom, die nicht in der Natur gefunden werden (z.B.
Gene, die an Orten exprimiert werden, wo das Gen normalerweise nicht
exprimiert wird).
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Die
Bezeichnung "Polynukleotid" bezieht sich auf
ein Molekül,
das zwei oder mehr Desoxyribonukleotide oder Ribonukleotide umfasst,
vorzugsweise mehr als drei, und gewöhnlich mehr als zehn. Die exakte Größe wird
von vielen Faktoren abhängig
sein, die wiederum von der letztendlichen Funktion oder der Verwendung
von dem Oligonukleotid abhängen.
Das Polynukleotid kann in jeder Art und Weise erzeugt werden, einschließlich chemischer
Synthese, DNA-Replikation, reverse Transkription oder einer Kombination
davon. Die Bezeichnung „Oligonukleotid" bezieht sich allgemein
auf eine geringe Länge
von einer einzelsträngigen
Polynukleotidkette, die gewöhnlich
weniger als 30 Nukleotide lang ist, obwohl sie auch austauschbar
mit der Bezeichnung „Polynukleotid" verwendet werden
kann.
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Die
Bezeichnung "Nukleinsäure" bezieht sich auf
ein Polymer von Nukleotiden, oder ein Polynukleotid, wie vorstehend
beschrieben. Die Bezeichnung wird verwendet, um ein einzelnes Molekül oder eine
Sammlung von Molekülen
zu kennzeichnen. Nukleinsäuren
können
einzelsträngig
oder doppelsträngig
sein und können kodierende
Regionen und Regionen von verschiedenen Kontrollelementen einschließen, wie
vorstehend beschrieben.
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Die
Bezeichnung "ein
Polynukleotid, das eine Nukleotidsequenz aufweist, die ein Gen kodiert" oder "eine Nukleinsäuresequenz,
kodierend" für ein spezifisches
Polypeptid bezieht sich auf eine Nukleinsäuresequenz, umfassend die kodierende
Region von einem Gen oder mit anderen Worten, die Nukleinsäuresequenz, die
ein Genprodukt kodiert. Die kodierende Region kann entweder in einer
cDNA-, genomischen DNA- oder RNA-Form vorhanden sein. Wenn sie in
einer DNA-Form vorhanden ist, kann das Oligonukleotid, Polynukleotid
oder die Nukleinsäure
einzelsträngig
(d. h., der Sense-Strang) oder doppelsträngig sein. Geeignete Kontrollelemente
wie Verstärker/Promotoren,
Spleiß-Verbindungen,
Polyadenylierungs-Signale usw. können
in unmittelbarer Nähe
zu der kodierenden Region des Gens platziert sein, falls benötigt, um
die ordnungsgemäße Initiation
der Transkription und/oder das korrekte Prozessieren von dem primären RNA-Transkript zu gestatten.
Wahlweise kann die in den Expressionsvektoren der vorliegenden Erfindung
verwendete kodierende Region endogene Verstärker/Promotoren, Spleißverbindungen,
intervenierende Sequenzen, Polyadenylierungs-Signale usw. enthalten
oder eine Kombination aus endogenen und exogenen Kontrollelementen.
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Die
Bezeichnung "rekombinant", wenn sie in Bezug
zu einem Nukleinsäuremolekül gemacht
wird, bezieht sich auf eine Nukleinsäuremolekül, das Segmente von Nukleinsäuren umfasst,
die durch Mittel der molekularbiologischen Techniken miteinander
verbunden wurden. Die Bezeichnung "rekombinant", wenn sie in Bezug zu einem Protein
oder einem Polypeptid gemacht wird, bezieht sich auf ein Proteinmolekül, das unter Verwendung
einer rekombinanten Nukleinsäure
exprimiert wird.
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Die
Bezeichnungen "komplementär" und "Komplementarität" beziehen sich auf
Polynukleotide (d.h. eine Sequenz von Nukleotiden), die durch die
Regeln der Basenpaarung in Beziehung stehen. Zum Beispiel ist die
Sequenz „A-G-T" komplementär zu der
Sequenz „T-C-A". Komplementarität kann „teilweise" sein, wobei nur
einige von den Basen der Nukleinsäure gemäß den Regeln der Basenpaarung übereinstimmen.
Oder, es kann „komplette" oder „totale" Komplementarität zwischen
den Nukleinsäuren
vorhanden sein. Der Grad der Komplementarität zwischen den Nukleinsäure-Strängen besitzt
signifikante Wirkungen auf die Effizienz und die Stärke der
Hybridisierung zwischen den Nukleinsäure-Strängen. Dies ist von besonderer
Wichtigkeit in Amplifikationsreaktionen sowie in Nachweismethoden,
die von der Bindung zwischen Nukleinsäuren abhängig sind.
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Die
Bezeichnung "Homologie", wenn sie in Bezug
zu Nukleinsäuren
verwendet wird, bezieht sich auf einen Grad der Komplementarität. Es kann
teilweise Homologie oder komplette Homologie (d. h. Identität) geben. „Sequenz-Identität" bezieht sich auf
ein Maß der
Verwandtschaft zwischen zwei oder mehr Nukleinsäuren oder Proteinen und wird
in Prozent im Bezug auf die gesamte Vergleichslänge angegeben. Die Identitätsberechnung
berücksichtigt
solche Nukleotid- oder Aminosäure-Reste,
die identisch sind und in denselben relativen Positionen in ihren
entsprechend größeren Sequenzen
sind. Berechnungen der Identität
können
mittels Algorithmen durchgeführt
werden, die in Computerprogrammen wie „GAP" (Genetics Computer Group, Madison,
Wis.) und „ALIGN" (DNAStar, Madison,
Wis.) enthalten sind. Eine teilweise komplementäre Sequenz ist eine, die mindestens
teilweise die Hybridisierung einer komplett komplementären Sequenz
an eine Zielnukleinsäure
inhibiert (oder mit ihr kompetiert) und wird unter Verwendung der
funktionellen Bezeichnung „grundsätzlich homolog" bezeichnet. Die
Inhibierung der Hybridisierung von der komplett komplementären Sequenz an
die Zielsequenz kann unter Verwendung eines Hybridisierungsassays
(Southern- oder Northern-Blot, Lösungs-Hybridisierung
und dergleichen) unter Bedingungen von niedriger Stringenz untersucht
werden. Eine grundsätzlich
homologe Sequenz oder Sonde wird mit der Bindung (d. h. Hybridisierung)
von einer Sequenz, die komplett homolog zu einer Zielsequenz unter
Bedingungen von niedriger Stringenz ist, kompetieren oder sie inhibieren.
Dies soll nicht heißen,
dass Bedingungen von niedriger Stringenz so sind, dass eine unspezifische
Bindung gestattet ist, Bedingungen niedriger Stringenz benötigen, dass
die Bindung von zwei Sequenzen aneinander eine spezifische (d.h.
selektive) Interaktion ist. Die Abwesenheit der unspezifischen Bindung
kann untersucht werden durch die Verwendung einer zweiten Zielsequenz,
der sogar ein teilweiser Grad der Komplementarität (z. B. weniger als etwa 30%
Identität)
fehlt; in der Abwesenheit der unspezifischen Bindung wird die Sonde
nicht mit der zweiten nicht-komplementären Zielsequenz hybridisieren.
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Die
folgenden Bezeichnungen werden verwendet, um die Sequenzbeziehungen
zwischen zwei oder mehreren Polynukleotiden zu beschreiben: "Referenzsequenz", „Sequenzidentität"; „Prozent
der Sequenzidentität" und „grundsätzliche
Identität". Eine „Referenzsequenz" ist eine definierte
Sequenz, die als eine Basis für
einen Sequenzvergleich verwendet wird; eine Referenzsequenz kann
eine Teilmenge von einer größeren Sequenz
sein, zum Beispiel als ein Segment von einer vollständigen cDNA-Sequenz, die in einer
Sequenzauflistung vorgegeben ist oder kann eine komplette Gensequenz
umfassen. Im Allgemeinen ist eine Referenzsequenz mindestens 20
Nukleotide lang, häufig
mindestens 25 Nukleotide lang und oft mindestens 50 Nukleotide lang.
Da zwei Polynukleotide jeweils (1) eine Sequenz (d. h. einen Anteil
von einer kompletten Polynukleotid-Sequenz) umfassen, die ähnlich zwischen
den zwei Polynukleotiden sein kann und (2) die weiter eine Sequenz
umfassen kann, die abweichend zwischen den zwei Polynukleotiden
ist, werden normalerweise Sequenzvergleiche zwischen zwei (oder
mehr) Polynukleotiden durchgeführt
durch Vergleich der Sequenzen von zwei Polynukleotiden über ein „Vergleichsfenster", um lokale Regionen
mit Sequenzähnlichkeit
zu identifizieren und zu vergleichen. Ein „Vergleichsfenster", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf ein konzeptionelles Segment von mindestens 20 zusammenhängenden
Nukleotidpositionen, wobei eine Polynukleotidsequenz mit einer Referenzsequenz
von mindestens 20 zusammenhängenden
Nukleotiden verglichen werden kann und wobei der Anteil von der
Polynukleotidsequenz in dem Vergleichsfenster Hinzufügungen oder
Deletionen (d. h. Lücken)
von 20 Prozent oder weniger, verglichen mit der Referenzsequenz
(die keine Hinzufügungen
oder Deletionen umfasst) für
eine optimale Anpassung von den zwei Sequenzen umfassen kann. Die
optimale Anpassung von Sequenzen zum Anpassen eines Vergleichsfensters
kann durchgeführt
werden mittels der lokalen Homologie-Algorithmen von Smith und Waterman
(Smith und Waterman, Adv. Appl. Math. 2: 482 (1981)), durch den
Homologie-Anpassungsalgorithmus von Needleman und Wunsch (Needleman
und Wunsch, J. Mol. Biol. 48: 443 (1970)), durch das Suchverfahren
für Ähnlichkeiten
nach Pearson und Lipman (Pearson and Lipman, ProC. Natl. Acad. Sci.
(U.S.A.) 85: 2444 (1988)), durch Computer-gestützte Implementationen von diesen
Algorithmen (GAP, BESTFIT, FASTA, und TFASTA in der Wisconsin Genetics
Software Package Release 7.0, Genetics Computer Group, 575 Science
Dr., Madison, Wis.) oder ausgewählt
durch Überprüfung und
der besten Anpassung (d. h. resultierend in dem höchsten Prozentsatz
an Homologie über
das Vergleichsfenster), die durch die verschiedenen Verfahren erzeugt
wird. Die Bezeichnung "Sequenzidentität" bedeutet, dass zwei Polynukleotidsequenzen
identisch sind (d. h. auf einer Nukleotid-für-Nukleotid Basis) über das
Vergleichsfenster. Die Bezeichnung „Prozent der Sequenzidentität" ist berechnet durch
Vergleichen von zwei über
das Ver gleichsfenster optimal angepassten Sequenzen, der Bestimmung
der Zahl der Positionen, bei denen die identischen Nukleinsäurebasen
(z. B. A, T, C, G, U oder I) in beiden Sequenzen auftreten, um die
Anzahl der übereinstimmenden
Positionen zu ergeben, Dividieren der Anzahl der übereinstimmenden
Positionen durch die Gesamtzahl der Positionen in dem Vergleichsfenster
(d. h. der Fenstergröße) und
Multiplizieren des Ergebnisses mit 100, um die Prozentzahl der Sequenzidentität zu ergeben.
Die Bezeichnung "grundsätzliche
Identität", wie hierin verwendet,
bezeichnet eine Eigenschaft von einer Polynukleotidsequenz, wobei
das Polynukleotid eine Sequenz umfasst, die mindestens 85 Prozent
Sequenzidentität
aufweist, vorzugsweise mindestens 90 bis 95 Prozent Sequenzidentität, gewöhnlich mindestens
99 Prozent Sequenzidentität
aufweist, verglichen mit einer Referenzsequenz über ein Vergleichsfenster von
mindestens 20 Nukleotidpositionen, häufig über ein Fenster von mindestens
25–50
Nukleotiden, wobei die Prozentzahl der Sequenzidentität berechnet
wird durch Vergleichen der Referenzsequenz mit der Polynukleotidsequenz,
die Deletionen oder Hinzufügungen
enthalten kann, die insgesamt 20 Prozent oder weniger von der Referenzsequenz über das
Vergleichsfenster ausmachen. Die Referenzsequenz kann eine Teilmenge
von einer größeren Sequenz,
zum Beispiel, wie ein Segment von den vollständigen Sequenzen der in der
vorliegenden Erfindung beanspruchten Zusammensetzungen sein.
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Wenn
als Referenz für
eine doppelsträngige
Nukleinsäuresequenz,
wie eine cDNA oder ein genomischer Klon, verwendet, bezieht sich
die Bezeichnung „grundsätzlich homolog" auf jede Sonde,
die entweder mit einem Strang oder beiden Strängen von der doppelsträngigen Nukleinsäuresequenz
unter Bedingungen von niedriger bis hoher Stringenz, wie vorstehend
beschrieben, hybridisieren kann.
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Wenn
in Bezug auf eine einzelsträngigen
Nukleinsäuresequenz
verwendet, bezieht sich die Bezeichnung „grundsätzlich homolog" auf jede Sonde,
die entweder mit einem Strang oder beiden Strängen von der doppelsträngigen Nukleinsäuresequenz
unter Bedingungen von niedriger bis hoher Stringenz, wie vorstehend beschrieben,
hybridisieren kann.
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Die
Bezeichnung "Hybridisierung" bezieht sich auf
die Paarung von komplementären
Nukleinsäuren. Die
Hybridisierung und die Stärke
der Hybridisierung (d. h. die Stärke
der Assoziation zwischen den Nukleinsäuren) ist in solchen Faktoren
eingeschlossen wie dem Grad der Komplementarität zwischen den Nukleinsäuren, der
Stringenz der einbezogenen Bedingungen, dem Tm von
dem gebildeten Hybrid und dem G:C-Verhältnis innerhalb der Nukleinsäuren. Ein
einzelnes Molekül,
das eine Paarung von komplementären
Nukleinsäuren
innerhalb seiner Struktur enthält,
wird als „selbst-hybridisiert" bezeichnet.
-
Die
Bezeichnung "Tm" bezieht
sich auf die „Schmelztemperatur" von einer Nukleinsäure. Die
Schmelztemperatur ist die Temperatur, bei der eine Population von
doppelsträngigen
Nukleinsäuremolekülen zur
Hälfte in
einzelne Stränge
dissoziiert wird. Die Gleichung zur Berechnung der Tm von
Nukleinsäuren
ist dem Fachmann gut bekannt. Wie durch Standardverweise hingewiesen,
kann eine einfache Abschätzung
von dem Tm-Wert berechnet werden durch die
Gleichung: Tm = 81,5 + 0,41 (% G + C), wenn
eine Nukleinsäure
sich in einer wässrigen
Lösung
bei 1 M NaCl befindet (siehe z. B. Anderson und Young, Quantitative
Filter Hybridization, in Nucleic Acid Hybridization (1985)). Andere
Verweise schließen
anspruchsvollere Computerberechnungen ein, die sowohl strukturelle
als auch Sequenzeigenschaften für
die Berechnung von Tm berücksichtigen.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich die Bezeichnung "Stringenz" auf die Bedingungen von Temperatur, Ionen stärke und
die Gegenwart von anderen Verbindungen, wie organische Lösemittel,
unter denen Nukleinsäurehybridisierungen
durchgeführt
werden. Mit „hohen
Stringenz"– Bedingungen
wird die Basenpaarung von Nukleinsäuren nur auftreten zwischen
Nukleinsäurefragmenten,
die eine hohe Frequenz der komplementären Basensequenzen aufweisen.
Folglich sind Bedingungen von „niedriger
Stringenz" oft nötig bei
Nukleinsäuren, die
aus Organismen erhalten wurden, die genetisch verschieden sind,
da die Frequenz von komplementären Sequenzen
gewöhnlich
gering ist.
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"Niedrig-stringente
Bedingungen", wenn
sie in Bezug auf die Hybridisierung von Nukleinsäuren verwendet werden, umfassen
Bedingungen, die äquivalent
sind zur Bindung oder Hybridisierung bei 42°C in einer Lösung bestehend aus 5X SSPE
(43.8 g/l NaCl, 6.9 g/l NaH2PO4 H2O und 1.85 g/l EDTA, pH-Wert eingestellt auf
7.4 mit NaOH), 0.1% SDS, 5 X Denhardt's Reagenz [50 X Denhardt's enthält per 500
ml: 5 g Ficoll (Type 400, Pharmacia), 5 g BSA (Fraktion V; Sigma))
und 100 μg/ml
denaturierte Lachsspermien-DNA, gefolgt durch Waschen in einer Lösung, umfassend
5X SSPE, 0,1% SDS bei 42°C,
wenn eine Sonde von etwa 500 Nukleotiden Länge verwendet wird.
-
"Mittel-stringente
Bedingungen" ", wenn sie in Bezug
auf die Hybridisierung von Nukleinsäuren verwendet werden, umfassen
Bedingungen, die äquivalent
sind zur Bindung oder Hybridisierung bei 42°C in einer Lösung bestehend aus 5X SSPE
(43.8 g/l NaCl, 6.9 g/l NaH2PO4 H2O und 1.85 g/l EDTA, pH-Wert eingestellt auf
7.4 mit NaOH), 0.5% SDS, 5 X Denhardt's Reagenz und 100 μg/ml denaturierte Lachsspermien-DNA,
gefolgt durch Waschen in einer Lösung,
umfassend 1,0 X SSPE, 1,0% SDS bei 42°C, wenn eine Sonde von etwa 500
Nukleotiden Länge
verwendet wird.
-
"Hoch-stringente Bedingungen", wenn sie in Bezug
auf die Hybridisierung von Nukleinsäuren verwendet werden, umfassen
Bedingungen, die äquivalent
sind zur Bindung oder Hybridisierung bei 42°C in einer Lösung bestehend aus 5X SSPE
(43.8 g/l NaCl, 6.9 g/l NaH2PO4 H2O und 1.85 g/l EDTA, pH-Wert eingestellt
auf 7.4 mit NaOH), 0,5% SDS, 5 X Denhardt's Reagenz und 100 μg/ml denaturierte Lachsspermien-DNA,
gefolgt durch Waschen in einer Lösung,
umfassend 0,1 X SSPE, 1,0% SDS bei 42°C, wenn eine Sonde von etwa
500 Nukleotiden Länge
verwendet wird.
-
Es
ist gut bekannt, dass unzählige äquivalente
Bedingungen angewandt werden können,
um die niedrig-stringenten Bedingungen zu umfassen, Faktoren wie
die Länge
und die Beschaffenheit (DNA, RNA, Basenzusammensetzung) von der
Sonde und die Beschaffenheit von dem Ziel (DNA, RNA, Basenzusammensetzung,
in Lösung
vorhanden oder immobilisiert usw.) und die Konzentrationen der Salze
und anderer Verbindungen (z.B. die Anwesenheit oder Abwesenheit
von Formamid, Dextransulfat, Polyethylenglykol) werden berücksichtigt
und die Hybridisierungslösung
kann variiert werden, um Bedingungen von niedrig-stringenter Hybridisierung
zu erzeugen, die verschieden sind von, aber äquivalent zu, den vorstehend
aufgelisteten Bedingungen. Zusätzlich
kennt der Fachmann Bedingungen, die die Hybridisierung unter hoher
Stringenz fördern (z.
B. Erhöhung
der Temperatur von den Hybridisierungs- und/oder Waschschritten,
der Verwendung von Formamid in der Hybridisierungslösung usw.).
-
"Amplifikation" ist eine spezieller
Fall der Nukleinsäure-Replikation,
die eine Templatespezifität
beinhaltet. Sie kontrastiert zu der unspezifischen Templatereplikation
(d.h. Replikation, die Template-abhängig ist, aber nicht von einem
spezifischen Template). Templatespezifität wird hier von Genauigkeit
der Replikation (d. h. Synthese von der ordnungsgemäßen Polynukleotidsequenz)
und der Nukleotid (Ribo- oder Desoxyribo-)-Spezifität unterschieden.
Die Templatespezifität
wird häufig
als „Ziel"-Spezifität bezeichnet.
-
Zielsequenzen
sind „Ziele" in dem Sinn, dass
sie aus anderen Nukleinsäuren
ausgesucht werden sollten. Amplifikationstechniken sind hauptsächlich für dieses
Aussuchen entwickelt worden.
-
Templatespezifität wird mit
den meisten Amplifikationstechniken erreicht durch die Wahl der
Enzyme. Amplifikationsenzyme sind Enzyme, die, unter den Bedingungen,
unter denen sie verwendet werden, nur spezifische Sequenzen von
der Nukleinsäure
in einem heterogenen Gemisch von Nukleinsäuren bearbeiten. Zum Beispiel
in dem Fall der Q-Replikase ist MDV-1 RNA das spezifische Template
für die
Replikase (Kacian et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 69: 3038 (1972)).
Eine andere Nukleinsäure
wird nicht durch dieses Amplifikationsenzym repliziert werden. Ähnlich weist
im Falle der T7-RNA-Polymerease
dieses Amplifikationsenzym eine stringente Spezifität für seine
eigenen Promotoren auf (Chamberlin et al., Nature, 228: 227 (1970)).
Im Falle der T4-DNA-Ligase
wird das Enzym nicht die zwei Oligonukleotide oder Polynukleotide
ligieren, bei denen eine Fehlübereinstimmung
zwischen dem Oligonukleotid- oder Polynukleotidsubstrat und dem
Template an der Ligationsverbindung vorhanden ist (Wu und Wallace,
Genomics, 4: 560 (1989)). Zum Abschluss, für Tag- und Pfu-Polymerasen
wurde, aufgrund ihrer Fähigkeit
bei hoher Temperatur zu arbeiten, gefunden, dass sie eine hohe Spezifität für die gebundenen
Sequenzen aufzeigen und somit durch die Primer definiert sind; die
hohe Temperatur resultiert in thermodynamischen Bedingungen, die
die Hybridisierung der Primer mit den Zielsequenzen und nicht die
Hybridisierung mit den Nicht-Zielsequenzen fördern (H.A. Erlich (ed.), PCR
Technology, Stockton Press (1989)).
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Die
Bezeichnung "amplifizierbare
Nukleinsäure" bezieht sich auf
Nukleinsäuren,
die durch ein beliebiges Amplifikationsverfahren amplifiziert werden
können.
Es ist vorgesehen, dass „amplifizierbare
Nukleinsäure" gewöhnlich „Proben-Template" umfasst.
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Die
Bezeichnung "Proben-Template" bezieht sich auf
eine Nukleinsäure,
die aus einer Probe stammt, die auf das Vorhandensein eines „Zieles" analysiert wird
(nachfolgend definiert). Im Gegensatz dazu wird „Hintergrund-Template" verwendet in Bezug
auf eine andere Nukleinsäure
als das Proben-Template, die in einer Probe vorhanden oder nicht
vorhanden sein kann. Hintergrund-Template
ist sehr oft versehentlich. Es kann das Ergebnis von einer Verschleppung
sein oder es kann durch die Anwesenheit von Nukleinsäure-Kontaminanten
verursacht sein, die eigentlich von der Probe weggereinigt werden
sollten. Zum Beispiel können
Nukleinsäuren
von anderen Organismen als solche, die nachgewiesen werden sollten,
als Hintergrund in einer Testprobe vorhanden sein.
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Die
Bezeichnung "Primer" bezieht sich auf
ein Oligonukleotid, unabhängig
ob es natürlich
vorkommt, wie in einem gereinigten Restriktionsverdau, oder synthetisch
produziert, das in der Lage ist als ein Initiationspunkt der Synthese
zu wirken, wenn es unter Bedingungen gestellt wird, in welchen eine
Synthese eines Primer-Extensionsproduktes,
das komplementär
zu einem Nukleinsäurestrang
ist, induziert wird (d. h. in der Anwesenheit von Nukleotiden und
einem induzierenden Agens wie DNA-Polymerase und bei einer geeigneten Temperatur
und pH-Wert). Der Primer ist vorzugsweise für eine maximale Effizienz in
der Amplifikation einzelsträngig,
aber kann wahlweise doppelsträngig
sein. Falls er doppelsträngig
ist, muss der Primer zuerst behandelt werden, um seine Stränge vor
der Verwendung für
die Herstellung von Extensionsprodukten zu trennen. Vorzugsweise
ist der Primer ein Oligodesoxyribonukleotid. Der Primer muss ausreichend
lang sein, um die Synthese der Extensionsprodukte in der Gegenwart
von dem induzierenden Agens zu starten. Die genaue Länge von
den Primern wird von vielen Faktoren abhängen, einschließlich Temperatur,
Ursprung des Primers und dem verwendeten Verfahren.
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Die
Bezeichnung "Sonde" bezieht sich auf
ein Oligonukleotid (d. h. eine Sequenz von Nukleotiden), unabhängig davon,
ob es natürlich
wie in einem gereinigten Restriktionsverdau vorkommt oder synthetisch, durch
Rekombination oder durch PCR-Amplifikation produziert wird, das
in der Lage ist an ein weiteres Oligonukleotid von Interesse zu
hybridisieren. Eine Sonde kann einzelsträngig oder doppelsträngig sein.
Sonden sind nützlich
für den
Nachweis, die Identifizierung und die Isolation von bestimmten Gensequenzen.
Es ist vorgesehen, dass jede Sonde, die in der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, mit einem beliebigen „Reportermolekül" derart markiert
wird, dass es in jedem Nachweissystem nachweisbar ist, einschließlich, aber
nicht darauf beschränkt,
Enzymen (z.B. ELISA sowie Enzym-basierte histochemische Assays),
fluoreszierenden, radioaktiven und lumineszenten Systemen. Es ist
nicht beabsichtigt, dass die vorliegende Erfindung beschränkt wird
auf irgendein bestimmtes Nachweissystem oder eine Markierung.
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Die
Bezeichnung "Ziel", wenn sie in Bezug
auf die Polymerase-Kettenreaktion verwendet wird, bezieht sich auf
die Region von Nukleinsäuren,
die durch die für
die Polymerase-Kettenreaktion verwendeten Primer gebunden ist. Folglich
sollte das „Ziel" aus anderen Nukleinsäuresequenzen
ausgesucht werden. Ein „Segment" ist definiert als
eine Region von Nukleinsäuren
innerhalb der Zielsequenz.
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Die
Bezeichnung "Polymerase-Kettenreaktion" („PCR") bezieht sich auf
das Verfahren von K. B. Mullis, U.S. Patentschriften Nr. 4,683,195,4,683,202,
und 4,965,188, die ein Verfahren zur Erhöhung der Konzentration von
einem Segment von einer Zielsequenz in einem Gemisch von genomischer
DNA ohne Klonierung oder Reinigung beschrei ben. Dieser Prozess zur
Amplifizierung der Zielsequenz besteht aus dem Einbringen eines
großen Überschusses
von zwei Oligonukleotid-Primern in das DNA-Gemisch, das die gewünschte Zielsequenz
enthält,
gefolgt durch eine präzise
Abfolge von thermischen Zyklen in der Gegenwart von einer DNA-Polymerase.
Die zwei Primer sind komplementär
zu ihren entsprechenden Strängen
von der doppelsträngigen
Zielsequenz. Um die Amplifikation zu bewirken, wird das Gemisch
denaturiert und die Primer dann mit ihren komplementären Sequenzen
innerhalb des Zielmoleküls
fest verbunden. Nach diesem festen Verbinden, nachfolgend Annealing
genannt, werden die Primer mit einer Polymerase derart verlängert, dass
sie ein neues Paar von komplementären Strängen bilden. Die Schritte der
Denaturierung, der festen Verbindung der Primer und die Verlängerung
durch die Polymerase können
sehr oft wiederholt werden (d. h. Denaturierung, feste Verbindung
und Verlängerung
bilden einen „Zyklus", es können zahllose „Zyklen" sein), um eine hohe Konzentration
von einem amplifizierten Segment von der gewünschten Zielsequenz zu erhalten.
Die Länge von
dem amplifizierten Segment der gewünschten Zielsequenz ist bestimmt
durch die relativen Positionen von den Primern im Bezug zueinander,
und deshalb ist diese Länge
ein kontrollierbarer Parameter. Aufgrund der sich wiederholenden
Merkmale von dem Prozess wird das Verfahren als „Polymerase-Kettenreaktion" (anschließend hierin „PCR") bezeichnet. Da
die gewünschten
amplifizierten Segmente von der Zielsequenz zu den vorherrschenden
Sequenzen (im Sinne von Konzentration) in dem Gemisch werden, wird
von ihnen gesagt, dass sie „PCR-amplifiziert" werden.
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Mit
der PCR ist es möglich,
eine einzelne Kopie von einer spezifischen Zielsequenz in genomischer DNA
auf ein Niveau zu amplifizieren, das durch unterschiedliche Methodiken
(z. B. Hybridisieren mit einer markierten Sonde, Einbau eines biotinylierten
Primern, gefolgt durch einen Nachweis mit einem Avidin-Enzym-Konjugat, Einbau
von 32P-markierten Desoxynukleotidtriphosphaten,
wie dCTP oder dATP, in das amplifizierte Segment) nachweisbar ist.
Zusätzlich
zur genomischen DNA kann jede Oligonukleotid- oder Polynukleotidsequenz
mit einem entsprechenden Set von Primermolekülen amplifiziert werden. Insbesondere
sind die durch den PCR-Prozess amplifizierten Segmente selbst effiziente
Templates für
die nachfolgenden PCR-Amplifikationen.
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Die
Bezeichnungen "PCR-Produkt", "PCR-Fragment" und "Amplifikationsprodukt" beziehen sich auf das
resultierende Gemisch von Verbindungen, nachdem zwei oder mehr Zyklen
von den PCR-Schritten der Denaturierung, dem Annealing und der Verlängerung
vollständig
sind. Diese Bezeichnungen umspannen den Fall, wo eine Amplifikation
von einem oder mehr Segmenten von einer oder mehreren Zielsequenzen
stattgefunden hat.
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Die
Bezeichnung "Amplifikations-Reagenzien" bezieht sich auf
solche Reagenzien (Desoxyribonukleotidtriphosphate, Puffer usw.),
die für
die Amplifikation benötigt
werden, abgesehen von Primern, Nukleinsäure-Template und dem Amplifikationsenzym.
Normalerweise werden Amplifikations-Reagenzien zusammen mit anderen
Reaktionskomponenten in ein Reaktionsgefäß (Teströhrchen, Mikrovertiefung usw.)
platziert und sind darin enthalten.
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Die
Bezeichnung "reverse
Transkriptase" oder "RT-PCR" bezieht sich auf
einen Typ von PCR, wobei das Startmaterial mRNA ist. Die Start-mRNA
wird enzymatisch zur komplementären
DNA oder „cDNA" unter Verwendung
eines Reverse-Transkriptase-Enzyms umgebaut. Die cDNA wird dann
als ein „Template" für eine „PCR"-Reaktion benutzt.
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Die
Bezeichnung "Genexpression" bezieht sich auf
den Prozess des Konvertierens von genetischer Information, die in
einem Gen kodiert ist, in RNA (z. B. mRNA, rRNA, tRNA oder snRNA)
durch „Transkription" von dem Gen (d.
h. über
die enzymatische Aktivität
einer RNA-Polymerase) und in ein Protein durch „Translation" von mRNA. Die Genexpression
kann auf vielen Stufen in dem Prozess reguliert werden. "Hochregulation" oder "Aktivierung" bezieht sich auf
die Regulation, die eine Produktion von Genexpressions-Produkten
(d. h. RNA oder Protein) erhöht,
während „Herunterregulation" oder „Repression" sich auf die Regulation
bezieht, die die Produktion vermindert. Moleküle (z. B. Transkriptionsfaktoren),
die in die Hochregulation oder Herunterregulation eingebunden sind,
werden auch oft „Aktivatoren" beziehungsweise „Repressoren" genannt.
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Die
Bezeichnungen " in
operativer Kombination", "in operativer Anordnung" und „operativ
verknüpft" beziehen sich auf
die Verknüpfung
von Nukleinsäuresequenzen
in einer solchen Weise, dass ein Nukleinsäuremolekül produziert wird, das in der
Lage ist, die Transkription eines vorgegebenen Gens und/oder die
Synthese von einem gewünschten
Proteinmolekül
zu steuern. Die Bezeichnung bezieht sich auch auf die Verknüpfung von
Aminosäuresequenzen
in einer solchen Weise, dass ein funktionelles Protein produziert
wird.
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Die
Bezeichnung "regulatorisches
Element" bezieht
sich auf ein genetisches Element, das einige Aspekte von der Expression
von Nukleinsäuresequenzen
kontrolliert. Zum Beispiel ist ein Promotor ein regulatorisches
Element, das die Initiation der Transkription von einer operativ
verbundenen kodierenden Region fördert.
Andere regulatorische Elemente sind Spleißsignale, Polyadenylierungs-Signale,
Terminations-Signale usw.
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Transkriptionelle
Kontrollsignale in Eukaryonten umfassen „Promotor-" und „Verstärker"-Elemente. Promotoren und Verstärker bestehen
aus kurzen Reihen von DNA-Sequenzen,
die spezifisch mit zellulären Proteinen
interagieren, die an der Transkription beteiligt sind (Maniatis,
et al, Science 236: 1237, 1987). Promotor- und Verstärker-Elemente sind von einer
Anzahl an eukaryontischen Quellen, einschließlich Genen in Hefen, Insekten,
Säugern
und Pflanzenzellen, isoliert worden. Promotor- und Verstärker-Elemente
sind auch von Viren isoliert worden und analoge Kontrollelemente,
wie Promotoren, werden auch in Prokaryonten gefunden. Die Auswahl
von einem bestimmten Promotor und Verstärker hängt von dem Zelltyp ab, der
für die
Expression des Proteins von Interesse verwendet wird. Einige eukaryontische
Promotoren und Verstärker
weisen einen breiten Wirtsbereich auf, während andere funktionell beschränkt sind
auf eine Teilmenge von Zelltypen (als Übersichtsartikel siehe Voss,
et al., Trends Biochem. Sci., 11: 287, 1986; und Maniatis, et al.,
supra 1987).
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Die
Bezeichnungen "Promotor-Element", Promotor" oder "Promotorsequenz", wie hierin verwendet, beziehen
sich auf eine DNA-Sequenz, die an dem 5'-Ende (d. h. vorausgehend) der das Protein
kodierenden Region von einem DNA-Polymer lokalisiert ist. Die Lokalisation
von den meisten in der Natur bekannten Promotoren geht der transkribierten
Region voraus. Der Promotor fungiert als ein Schalter, der die Expression
von einem Gen aktiviert. Wenn das Gen aktiviert ist, sagt man, dass
es transkribiert wird oder an der Transkription beteiligt ist. Die
Transkription beinhaltet die Synthese der mRNA von dem Gen. Demzufolge
dient der Promotor als ein transkriptionelles regulatorisches Element
und stellt auch eine Stelle für
die Initiation der Transkription von dem Gen in mRNA bereit.
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Promotoren
können
gewebespezifisch oder zellspezifisch sein. Die Bezeichnung „gewebespezifisch", wenn angewendet
auf einen Promotor, bezieht sich auf einen Promotor, der in der
Lage ist, die selektive Expression von einer Nukleinsäuresequenz
von Interesse auf einen spezifischen Typ von Gewebe (z. B. Samen) in
der relativen Abwesenheit der Expression von derselben Nukleotidsequenz
von Interesse in einem unterschiedlichen Gewebetyp (z. B. Blätter) zu
steuern. Die Gewebespezifität
von einem Promotor kann untersucht werden durch, zum Beispiel, durch
operatives Verknüpfen
von einem Reportergen mit der Promotorsequenz, um ein Reporterkonstrukt
zu erzeugen, das Einfügen
des Reporterkonstruktes in das Genom von einer Pflanze derart, dass
das Reporterkonstrukt in jedes Gewebe der resultierenden transgenen
Pflanze integriert wird und dem Nachweisen der Expression von dem
Reportergen (z. B. Nachweis von mRNA, Protein oder der Aktivität von einem
Protein, das durch das Reportergen kodiert ist) in verschiedenen
Geweben der transgenen Pflanze. Der Nachweis von einem größeren Expressionslevel
von dem Reportergen in einem oder mehreren Geweben relativ zu dem
Expressionslevel von dem Reportergen in anderen Geweben zeigt, dass
der Promotor für
die Gewebe spezifisch ist, in denen größere Expressionslevel nachgewiesen
wurden. Die Bezeichnung „zelltypspezifisch", wenn auf einen
Promotor angewendet, bezieht sich auf einen Promotor, der in der
Lage ist, die selektive Expression von einer Nukleotidsequenz von
Interesse in einem spezifischen Zelltyp in der relativen Abwesenheit
der Expression derselben Nukleotidsequenz von Interesse in einem
unterschiedlichen Zelltyp innerhalb desselben Gewebes zu steuern.
Die Bezeichnung „zelltypspezifisch", wenn sie auf einen
Promotor angewendet wird, bedeutet auch einen Promotor, der in der
Lage ist, die selektive Expression von einer Nukleotidsequenz von
Interesse in einer Region innerhalb eines einzelnen Gewebes zu fördern. Die
Zelltypspezifität von
einem Promotor kann festgestellt werden unter Verwendung von Verfahren,
die dem Fachmann gut bekannt sind, z. B. immunohistochemische Anfärbung. In
Kürze,
Gewebesektionen werden in Paraffin eingebettet und die Paraffinsektionen
werden mit einem primären
Antikörper
inkubiert, der spezifisch ist für
das Polypeptidprodukt, das durch die Nukleotidsequenz von Interesse,
dessen Expression durch den Promotor kontrolliert wird. Einem markierten
(z. B. Peroxidase-konjugiert) sekundären Antikörper, der für den primären Antikörper spezifisch ist, wird erlaubt
an das geschnittene Gewebe zu binden und die spezifische Bindung
mittels Mikroskopie nachgewiesen (z. B. mit Avidin/Biotin).
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Promotoren
können
konstitutiv oder regulierbar sein. Die Bezeichnung „konstitutiv", wenn sie in Bezug auf
einen Promotor gemacht ist, bedeutet, dass der Promotor in der Lage
ist, die Transkription von einer operativ verknüpften Nukleinsäuresequenz
in der Abwesenheit von einem Stimulus (z. B. Hitzeschock, Chemikalien,
Licht usw.) zu steuern. Normalerweise sind konstitutive Promotoren
in der Lage, die Expression von einem Transgen in grundsätzlich jeder
Zelle und jedem Gewebe zu steuern. Beispielhafte konstitutive Pflanzenpromotoren
schließen
ein, aber sind nicht darauf beschränkt, SD Blumenkohl-Mosaikvirus
(CaMV SD; siehe z. B., U.S. Patentschrift Nr. 5,352,605, hierin
durch Verweis eingeschlossen), Mannopin-Synthase (mas), Octopin-Synthase
(ocs), Superpromotor (siehe z. B., WO 95/14098) und ubi3-Promotoren
(siehe z. B. Garbarino und Belknap, Plant Mol. Biol. 24: 119–127 (1994)).
Solche Promotoren sind erfolgreich verwendet worden, um die Expression
von heterologen Nukleinsäuresequenzen
in transformiertem Pflanzengewebe zu steuern.
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Im
Gegensatz dazu ist ein „regulierbarer" oder „induzierbarer" Promotor, ein Promotor,
der in der Lage ist, ein Transkriptionsniveau einer operativ verknüpften Nukleinsäure-Sequenz
in Gegenwart eines Reizes (z. B. Hitzeschock, Chemikalien, Licht
usw.) zu steuern, das sich von dem Transkriptionsniveau der operativ
verknüpften
Nukleinsäure-Sequenz
in Abwesenheit des Reizes unterscheidet.
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Der
Verstärker
und/oder Promotor kann „endogen" oder „exogen" oder „heterolog" sein. Ein „endogener" Verstärker oder
Promotor ist ein Promotor, der mit einem vorgegebenen Gen in dem
Genom natürlich
verknüpft
ist. Ein „exogener" oder „heterologer" Verstärker oder
Promotor ist ein Promotor, der derart mittels Genmanipulation (d.
h. Methoden der Molekularbiologie) neben einem Gen. platziert ist,
dass die Transkription des Gens durch den verknüpften Verstärker oder Promotor gesteuert
wird. Ein endogener Promotor in operativer Kombination mit einem
ersten Gen kann zum Beispiel isoliert, entfernt und in operativer
Kombination mit einem zweiten Gen platziert werden, wobei daraus
ein „heterologer
Promotor" in operativer
Kombination mit dem zweiten Gen wird. Eine Vielzahl solcher Kombinationen
wird betrachtet (z. B. können
die ersten und zweiten Gene von der gleichen Art oder von verschiedenen
Arten stammen).
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Das
Vorhandensein von „Spleißsignalen" bei einem Expressionsvektor
führt oft
zu höheren
Expressionsniveaus des rekombinanten Transkripts in eukaryontischen
Wirtszellen. Spleißsignale
vermitteln das Entfernen von Introns aus dem primären RNA-Transkript
und bestehen aus einer Spleiß-Donorstelle
und -Akzeptorstelle (Sambrook, et al, Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, 2. Aufl., Cold Spring Harbor Laboratory Press, New York
(1989) S. 16.7–16.8).
Eine gebräuchliche
Spleiß-Donorstelle
und -Akzeptorstelle ist die Spleiß-Verbindungsstelle der 16S-RNA
von SV40.
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Die
effiziente Expression von rekombinanten DNA-Sequenzen in eukaryontischen
Zellen erfordert die Expression von Signalen, die die effiziente
Terminierung und Polyadenylierung des resultierenden Transkripts steuern.
Terminierungssignale der Transkription befinden sich im Allgemeinen
downstream des Polyadenylierungssignals und sind einige hundert
Nukleotide lang. Die Bezeichnung „Poly(A)-Stelle" oder „Poly(A)-Sequenz", wie sie hier verwendet
wird, bezeichnet eine DNA-Sequenz, die sowohl die Terminierung als
auch die Polyadenylierung des naszierenden RNA-Transkripts steuert.
Die effiziente Polyadenylierung des rekombinanten Transkripts ist
wünschenswert,
da die Transkripte, denen ein Poly(A)- Schwanz fehlt, instabil sind und schnell
abgebaut werden. Das Poly(A)-Signal, das in einem Expressionsvektor
verwendet wird, kann „heterolog" oder „endogen" sein. Ein endogenes
Poly(A)-Signal ist ein Signal, das an dem 3'-Ende des kodierenden Bereichs eines
vorgegebenen Gens in dem Genom natürlich vorkommt. Ein heterologes
Poly(A)-Signal ist ein Signal, das aus einem Gen isoliert und 3' zu einem anderen
Gen positioniert wurde. Ein gebräuchliches
heterologes Poly(A)-Signal ist das SV40-Poly(A)-Signal. Das SV40-Poly(A)-Signal
ist auf einem 237 by BamHI/BclI-Restriktionsfragment enthalten und
steuert sowohl die Terminierung als auch die Polyadenylierung (Sambrook,
supra, 16.6–16.7).
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Die
Bezeichnung „Vektor" bezieht sich auf
Nukleinsäuremoleküle, die
DNA-Segment(e) von einer Zelle zu einer anderen transferieren. Die
Bezeichnung „Vehikel" wird manchmal synonym
für „Vektor" verwendet.
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Die
Bezeichnungen „Expressionsvektor" oder „Expressionskassette" beziehen sich auf
ein rekombinantes DNA-Molekül,
das eine gewünschte
Kodierungssequenz und geeignete Nukleinsäure-Sequenzen enthält, die
für die
Expression der operativ verknüpften
Kodierungssequenz in einem bestimmten Wirtsorganismus notwendig
sind. Nukleinsäure-Sequenzen, die für die Expression
in Prokaryonten notwendig sind, enthalten normalerweise einen Promotor,
einen Operator (optional) und eine Ribosom-bindende Stelle, oft
zusammen mit anderen Sequenzen. Eukaryontische Zellen verwenden
bekanntermaßen
Promotoren, Verstärker
und Terminierungs- und Polyadenylierungssignale.
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Die
Bezeichnung „Transfektionskomplex" bezieht sich auf
molekulare Aggregate von Molekülen,
die Nukleinsäuren
enthalten, die beim Eintritt in Zellen zu Veränderungen in der Genexpression
führen
werden. Die Anzahl der Nukleinsäuremoleküle und die
Art der Nukleinsäuremoleküle kann
mehr als eins/eine pro Aggregat sein. Normalerweise umfasst ein
Transfektionskomplex Nukleinsäure
mit einem oder mehreren Komplexbildnern.
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Die
Bezeichnung „Komplexbildner" bezieht sich auf
eine Verbindung in einem Transfektionskomplex neben Nukleinsäure, deren
Wirkung untersucht wird; normalerweise erleichtern solche Agentien
die Transfektion mit Nukleinsäure.
Einige Klassen der Komplexbildner binden sich durch elektrostatische,
hydrophobe und/oder von Stearinsäure
abgeleitete Wechselwirkungen an Nukleinsäuren, um ein molekulares Aggregat
zu bilden; andere Klassen binden sich an andere Moleküle. Beispiele
für solche
Agentien sind, jedoch nicht darauf beschränkt, Liganden für Rezeptoren,
DNA-bindende Moleküle
und membranpermeable Moleküle.
Zusätzliche
Komplexbildner sind, jedoch nicht darauf beschränkt, Targeting-Moleküle, Transkriptionsmoleküle, Inhibitoren
des Nukleinsäureabbaus
und Modulatoren von Zellwachstum und -integrität.
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Die
Bezeichnung „Ligand
für Rezeptoren" bezieht sich auf
ein erstes Molekül,
den Liganden, der sich an ein zweites Molekül wie ein Protein, Zucker oder
Lipid binden kann, das mit einer Zellmembran verbunden ist. Wenn
er in Bezug auf STEP verwendet wird, bindet sich der Ligand an einen
Rezeptor, der sich in dem Plasmalemma befindet und durch die Zellen
endozytosiert wird; vorzugsweise ist der Rezeptor ein Protein. Beispiele
für solche
Liganden sind, jedoch nicht darauf beschränkt, Transferrin und Low-Density-Lipoproteinpartikel,
die sich an LDL-Rezeptoren binden, sowie Virusproteine, die sich
bekanntermaßen
an Integrine binden. Andere Beispiele sind, jedoch nicht darauf
beschränkt,
andere Proteine, Kohlenhydrate, Hormone, kleine Moleküle und Arzneistoffe.
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Die
Bezeichnung „DNA-bindende
Moleküle" bezieht sich auf
Moleküle
(z. B. kationische Proteine), die mit Nukleinsäure Komplexe bilden, um ihre
Ladung zu neutralisieren und sie in ihrer Größe kompakter zu machen; diese
Mole küle
binden sich normalerweise durch elektrostatische, hydrophobe und/oder
von Stearinsäure
abgeleitete Wechselwirkungen an Nukleinsäuren, um ein molekulares Aggregat
zu bilden. DNA-bindende Moleküle
sind, aber nicht darauf beschränkt,
Helix-Loop-Helix-Proteine (HLH), Zinkfingerproteine, DNA-Interkalatoren
wie aromatische Moleküle,
andere Nukleinsäuren,
Schwermetalle wie Platin, Antibiotika wie Chromomycin A(3) und Mithramycin
(MTR) sowie DNA-bindende Peptide wie das DNA-bindende Peptid mu
aus dem Adenovirus. Besonders vorteilhafte DNA-bindende Moleküle sind
kationische Proteine.
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Die
Bezeichnung „kationisches
Protein" bezieht
sich auf ein Protein oder Polypeptid mit einer elektrostatischen
Ladung von mehr als null bei pH 7 in wässriger Lösung; es steht im Gegensatz
zu einem „anionischen
Protein", das ein
Protein oder Polypeptid mit einer elektrostatischen Ladung von weniger
als null unter den gleichen Bedingungen ist. In der vorliegenden
Erfindung ist ein „kationisches
Protein" eine Teilklasse
der „DNA-bindenden
Moleküle", die eine Teilklasse
der „Komplexbildner" sind.
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Die
Bezeichnung „membranpermeable
Moleküle" bezieht sich auf
Moleküle,
die in Zellmembranen permeabel sind und die STEP-Transfektion erleichtern.
Während
es nicht notwendig ist, den zugrunde liegenden Mechanismus zu verstehen,
und während
die Erfindung nicht auf einen bestimmten Mechanismus beschränkt ist,
glaubt man, dass diese Moleküle
die Transfektion durch die Verbesserung des Transports durch die
Membran der Nukleinsäure
in einem Transfektionskomplex in eine Wirtszelle erleichtern. Besonders
vorteilhafte membranpermeable Moleküle sind kationische Lipide.
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Die
Bezeichnung „kationisches
Lipid" bezieht sich
auf ein hydrophobes Molekül,
das lipidlöslich
ist und einen positiv geladenen Bereich bei pH 7 enthält. Die
vorliegende Erfindung betrachtet eine Vielzahl von solchen ka tionischen
Lipiden, einschließlich,
jedoch nicht darauf beschränkt,
LipofectamineTM, Lipofectin®, Lipofectamine
PlusTM, Cellfectin® und
LipofectaseTM (erhältlich von Life Technologies).
In der vorliegenden Erfindung ist ein „kationisches Lipid" eine Teilklasse
der „membranpermeablen
Moleküle", die eine Teilklasse
der „Komplexbildner" sind.
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Die
Bezeichnung „Targeting-Moleküle" bezieht sich auf
Moleküle,
die einen Transfektionskomplex oder Teile davon, die die Nukleinsäure enthalten,
zu dem geeigneten Zellkompartiment leiten, in dem die Expression
oder die Wirkung der Nukleinsäure
stattfindet; wenn die Nukleinsäure
zum Beispiel DNA ist, kann das geeignete Kompartiment der Zellkern,
ein Mitochondrium oder ein Plastid sein; wenn die Nukleinsäure RNA ist,
kann das geeignete Kompartiment das Cytoplasma, ein Mitochondrium
oder ein Plastid sein. Solche Moleküle sind, jedoch nicht darauf
beschränkt,
Proteine, zum Beispiel das SV40 T-Antigen, die Kernlokalisierungssignale
(NLS) enthalten, um die Proteine zu dem Kern der Zellen zu leiten.
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Die
Bezeichnung „Transkriptions-/Translationsmoleküle" bezieht sich auf
Moleküle,
die die Transkription von DNA oder die Translation von RNA unterstützen. Solche
Moleküle
sind, jedoch nicht darauf beschränkt,
Proteine, die als nicht-einschränkendes
Beispiel Transkriptionsfaktoren, DNA-entspannende oder -entwindende
Faktoren (z. B. Helikasen) und DNA-Polymerasen (z. B. TFIIA, TFIID)
sind.
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Die
Bezeichnung „Inhibitoren
des Nukleinsäureabbaus" bezieht sich auf
Moleküle,
die als Nuklease-Inhibitoren wirken. Solche Moleküle erleichtern
STEP, indem sie den Abbau der transfizierten Nukleinsäuren verhindern.
Beispiele für
solche Moleküle
sind, jedoch nicht darauf beschränkt,
Proteine (z. B. DMI22) und Nichtprotein-Arzneistoffe.
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Die
Bezeichnung „Modulatoren
von Zellgesundheit und -integrität" bezieht sich auf
Moleküle,
die die Adhäsion,
das Wachstum, die Teilung und/oder Differenzierung von Zellen moduliert;
vorzugsweise fördert solch
eine Modulation diese Merkmale. Diese Moleküle erleichtern STEP, indem
sie die Gesundheit und Integrität
von Zellen, die mit STEP transfiziert wurden, modulieren und vorzugsweise
fördern.
Beispiele für
solche Moleküle
sind, jedoch nicht darauf beschränkt,
Proteine.
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Die
Bezeichnung „Dendrimer" bezieht sich auf
ein natürliches
oder synthetisches verzweigtes Molekül (z. B. Polypeptide, Nukleinsäuren oder
synthetische Verbindungen).
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Die
Bezeichnung „Art
der Nukleinsäure" bezieht sich auf
ein Merkmal oder eine Eigenschaft einer Nukleinsäure, das/die sie von einer
anderen Nukleinsäure
unterscheidet, wie zum Beispiel ein Unterschied in der Sequenz oder
in der physikalischen Form, was in verschiedenen Expressionsvektoren
oder bei dem Vorhandensein von DNA und RNA oder bei dem Vorhandensein
von linearer und superhelikaler DNA oder bei dem Vorhandensein von
kodierenden Bereichen, die verschiedene Proteine kodieren, oder
bei dem Vorhandensein von verschiedenen Kontrollelementen oder Kontrollelementen,
die untereinander verschieden sind, auftritt.
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Die
Bezeichnung „immobilisiert", wenn sie in Bezug
auf Nukleinsäure
verwendet wird, bezieht sich auf eine räumliche Beschränkung der
Nukleinsäure
auf einer Oberfläche,
deren Beschränkung
die Nukleinsäure daran
hindert, in die Lösung,
in der sich die Oberfläche
befindet, einzudringen und in der Lösung frei zu werden; es erfordert
die Bildung eines stabilen Komplexes, wobei der Komplex die Nukleinsäure umfasst
und die Bildung des Komplexes zumindest teilweise durch elektrostatische
Wechselwirkungen vermittelt wird. Die Bezeichnung „stabil", wenn sie in Bezug
auf einen Komplex verwendet wird, der Nukleinsäure umfasst, bezieht sich auf
die Aufrechterhaltung des Komplexes über einen Zeitraum, im Allgemeinen
mindestens 72 bis 96 Stunden, in einer Lösung wie Gewebe- oder Zellkultur-Medien.
Die immobilisierten Transfektionskomplexe sind auch stabil, wenn
sie auf einer Oberfläche
getrocknet sind; die Dauer der Stabilität im getrockneten Zustand liegt
normalerweise bei mindestens mehreren Wochen bis zu mehreren Monaten.
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Die
Bezeichnung „Array" bezieht sich auf
ein Muster, vorzugsweise derart, dass das Muster repliziert und/oder
durch einen geeigneten Detektor nachgewiesen werden kann. Wenn es
in Bezug auf immobilisierte Transfektionskomplexe der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, umfasst das Array „Spots", die immobilisierte Transfektionskomplexe
enthalten. Ein Spot ist die Stelle einer einzelnen Probe von immobilisierten Transfektionskomplexen;
ein Spot kann durch ein- oder mehrmaliges Auftragen der Probe auf
die Stelle erzeugt werden. Obwohl jeder Spot eine einzelne Probe
von immobilisierten Transfektionskomplexen umfasst, kann eine einzelne
Probe von immobilisierten Transfektionskomplexen eine bis mehr als
eine Art von Nukleinsäure
umfassen. Außerdem
können
verschiedene Spots in einem Array die gleichen oder verschiedene
Transfektionskomplexe umfassen; die Transfektionskomplexe können sich
in dem vorhandenen Komplexbildner, der Art der vorhandenen Nukleinsäure oder
beidem unterscheiden. Normalerweise unterscheiden sich verschiedene
Spots in der Art der vorhandenen Nukleinsäure. Somit umfasst ein Array
normalerweise Spots, von denen mindestens einige bis zu den meisten
verschiedene Arten von Nukleinsäuren
umfassen.
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Ein „Mikroarray" bezieht sich auf
ein Array, das auf einen kleinen Bereich beschränkt ist. Normalerweise sind
solche Arrays auf nicht mehr als etwa 1 bis 3 Inch beschränkt, da
sie häufig
auf Mikroskop-Objektträgern
erzeugt werden. Mikroarrays enthalten die maximale Anzahl an Spots,
die innerhalb der Grenzen erzeugt werden können; normalerweise ist diese
Anzahl für
hand erzeugte Arrays geringer als die Anzahl für robotertechnisch oder maschinell
erzeugte Arrays. Ein typisches maschinell erzeugtes Array enthält bis zu
etwa 10.800 Spots.
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Die
Bezeichnung „geordnetes
Array" bezieht sich
auf ein Muster von Spots der vorliegenden Erfindung derart, dass
sich die Spots in einer vorbestimmten geometrischen Anordnung auf
der Oberfläche
befinden; am häufigsten
ist die geometrische Anordnung eine Gitteranordnung. Die Bezeichnung „Zufallsarray" bezieht sich auf
ein Muster von Spots der vorliegenden Erfindung derart, dass sich
die Spots nicht in einer vorbestimmten geometrischen Anordnung auf
der Oberfläche
befinden. Ein Zufallsarray kann durch einen mathematischen Algorithmus
oder durch einen Zufallszahlengenerator bestimmt werden.
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Die
Bezeichnung „aktiver
Transport" bezieht
sich auf einen Prozess, in dem ein Molekül durch jeden Mechanismus von
außerhalb
einer Zelle ins Innere der Zelle transportiert wird, außer durch
Liposom-vermittelten Eintritt (wie zum Beispiel von DNA, die mit
Lipiden beschichtet ist), erleichterte Diffusion oder passive Diffusion.
Aktiver Transport beinhaltet Endozytose, besonders Rezeptor-vermittelte
Endozytose. Agentien, die den aktiven Transport von Nukleinsäure-Molekülen in die
Zellen fördern,
um den Transfektionsprozess zu unterstützen, sind Komplexbildner,
einschließlich,
jedoch nicht darauf beschränkt,
Liganden für
Rezeptoren, DNA-bindende
Moleküle
und membranpermeable Moleküle.
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Die
Bezeichnung „Transfektion" bezieht sich auf
die Einführung
von Fremd-DNA in Zellen. Transfektion kann durch eine Vielzahl von
in der Technik bekannten Methoden durchgeführt werden, einschließlich Co-Präzipitation
von Calciumphosphat-DNA, DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion,
Polybren-vermittelte Transfektion, Glasperlen, Elektroporation,
Mikroinjektion, Liposomenfusion, Lipofektion, Protoplastenfusion, Virusinfektion,
Biolistik (d. h., Partikelbeschuss) und Ähnliches in bestimmte Typen
von Zellen. Die Technik ist sich dieser zahlreichen Modifikationen
wohl bewusst.
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Die
Bezeichnung „stabile
Transfektion" oder „stabil
transfiziert" bezieht
sich auf die Einführung
und Integration von Fremd-DNA in das Genom der transfizierten Zelle.
Die Bezeichnung „stabiler
Transfektant" bezieht
sich auf eine Zelle, die Fremd-DNA in die genomische DNA stabil
integriert hat.
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Die
Bezeichnung „vorübergehende
Transfektion" oder „vorübergehend
transfiziert" bezieht
sich auf die Einführung
von Fremd-DNA in eine Zelle, wobei sich die Fremd-DNA nicht in das
Genom der transfizierten Zelle integriert. Die Fremd-DNA verbleibt
für mehrere
Tage in dem Zellkern der transfizierten Zelle. Während dieser Zeit unterliegt
die Fremd-DNA den regulatorischen Kontrollen, die die Expression
von endogenen Genen in den Chromosomen regeln. Die Bezeichnung „vorübergehender
Transfektant" bezieht
sich auf Zellen, die Fremd-DNA aufgenommen, aber diese DNA nicht
integriert haben.
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Die
Bezeichnung „Co-Präzipitation
von Calciumphosphat" bezieht
sich auf eine Methode zur Einführung
von Nukleinsäuren
in eine Zelle. Die Aufnahme von Nukleinsäuren durch Zellen wird verbessert,
wenn die Nukleinsäure
als ein Co-Präzipitat
von Calciumphosphat-Nukleinsäure
dargelegt wird. Die ursprüngliche Methode
von Graham und van der Eb (Graham und van der Eb, Virol., 52:456
(1973)) wurde durch mehrere Gruppen modifiziert, um die Bedingungen
dafür zu
optimieren.
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Die
Bezeichnungen „infizierend" und „Infektion", wenn sie mit einem
Bakterium verwendet werden, beziehen sich auf die Co-Inkubation
einer biologischen Zielprobe (z. B. Zelle, Gewebe usw.) mit dem
Bakterium unter Bedingungen derart, dass die Nukleinsäure-Sequenzen,
die in dem Bakterium enthalten sind, in eine oder mehrere Zellen
der biologischen Zielprobe eingeführt werden.
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Die
Bezeichnungen „beschießend", „Beschuss" und „biolistischer
Beschuss" beziehen
sich auf den Prozess der Beschleunigung von Partikeln in Richtung
einer biologische Zielprobe (z. B. Zelle, Gewebe usw.), um die Verletzung
der Zellmembran einer Zelle in der biologische Zielprobe und/oder
den Eintritt der Partikel in die biologische Zielprobe zu bewirken.
Verfahren für
den biolistischen Beschuss sind in der Technik bekannt (z. B. US-Patentschrift
5.584.807, deren Inhalte hier durch Verweise integriert sind) und
handelsüblich
(z. B. der Heliumgas-betriebene Mikroprojektilbeschleuniger (PDS-1000/He, BioRad)).
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Die
Bezeichnung „Mikroverletzung", wenn sie in Bezug
auf Pflanzengewebe vorkommt, bezieht sich auf die Zufügung von
mikroskopischen Verletzungen zu diesem Gewebe. Eine Mikroverletzung
kann zum Beispiel durch, wie hier beschrieben, Partikelbeschuss
erfolgen.
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Die
Bezeichnung „Transgen", wie sie hier verwendet
wird, bezieht sich auf ein Fremd-Gen, das in einem Organismus platziert
wird, indem das Fremd-Gen in frisch befruchtete Eier oder frühe Embryonen
eingeführt
wird. Die Bezeichnung „Fremd-Gen" bezieht sich auf
jede Nukleinsäure
(z. B. Gensequenz), die durch experimentelle Manipulationen in das
Genom eines Tieres eingeführt
wird, und kann Gensequenzen enthalten, die in diesem Tier zu finden
sind, solange das eingeführte
Gen nicht an der gleichen Stelle vorkommt wie das natürlich vorkommende
Gen .
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Die
Bezeichnung „Wirtszelle" bezieht sich auf
jede Zelle, die in der Lage ist, ein heterologes Gen zu replizieren
und/oder transkribieren und/oder translatieren. Somit bezieht sich
eine „Wirtszelle" auf jede eukaryontische
oder prokaryontische Zelle (z. B. Bakte rienzelle wie E. coli, Hefezelle,
Säugerzelle,
Vogelzelle, Amphibienzelle, Pflanzenzelle, Fischzelle und Insektenzelle),
egal, ob sie sich in vitro oder in vivo befindet. Wirtszellen können sich
zum Beispiel in einem transgenen Tier befinden.
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Die
Bezeichnungen „Transformanten" oder „transformierte
Zellen" umfassen
die primären
transformierten Zellen und Kulturen, die von dieser Zelle abgeleitet
sind, ohne Rücksicht
auf die Anzahl der Transfers. Alle Abkömmlinge können aufgrund von beabsichtigten
oder unbeabsichtigten Mutationen nicht genau identisch im DNA-Inhalt
sein. Mutant-Abkömmlinge,
die die gleiche Funktionsweise aufweisen, wie sie in der ursprünglich transformierten
Zelle untersucht wurde, sind in der Definition von Transformanten
eingeschlossen.
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Die
Bezeichnung „selektionierbarer
Marker" bezieht
sich auf ein Gen, das ein Enzym mit einer Aktivität kodiert,
die der Zelle, in der der selektionierbare Marker exprimiert wird,
Resistenz gegenüber
einem Antibiotikum oder einem Arzneistoff verleiht, oder die die
Expression eines Merkmals ermöglicht,
das nachgewiesen werden kann (z. B. Lumineszenz oder Fluoreszenz).
Selektionierbare Marker können „positiv" oder „negativ" sein. Beispiele
für positive
selektionierbare Marker sind das Neomycin-Phosphotransferase(NPTII)-Gen, das Resistenz
gegenüber
G418 und Kanamycin verleiht, und das bakterielle Hygromycin-Phosphotransferase-Gen
(hyg), das Resistenz gegenüber
dem Antibiotikum Hygromycin verleiht. Negative selektionierbare
Marker kodieren eine enzymatische Aktivität, deren Expression zytotoxisch
für die
Zelle ist, wenn sie in einem geeigneten selektiven Medium gezogen
wird. Das HSV-tk-Gen zum Beispiel ist gebräuchlich als ein negativer selektionierbarer
Marker. Die Expression des HSV-tk-Gens in Zellen, die in Gegenwart
von Gancyclovir oder Acyclovir gezogen wurden, ist zytotoxisch;
somit sondert sich das Wachstum von Zellen in selektivem Medium, das
Gancyclovir oder Acyclovir enthält,
von Zellen ab, die in der Lage sind, ein funktionales HSV TK-Enzym zu
exprimieren.
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Die
Bezeichnung „Reportergen" bezieht sich auf
ein Gen, das ein Protein kodiert, das getestet werden kann. Beispiele
für Reportergene
sind, jedoch nicht darauf beschränkt,
Luciferase (siehe z. B. deWet et al, Mol. Cell. Biol. 7: 725 (1987)
und US-Patentschriften 6.074.859, 5.976.796, 5.674.713 und 5.618.682,
die alle hier durch Verweise integriert sind), grün fluoreszierendes
Protein (z. B. GenBank-Zugangsnummer U43284; eine Anzahl von GFP-Varianten
sind handelsüblich
von ClonTech Laboratories, Palo Alto, CA), Chloramphenicol-Acetyltransferase, β-Galactosidase,
alkalische Phosphatase und Meerrettichperoxidase.
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Die
Bezeichnung „Wildtyp", wenn sie in Bezug
auf ein Gen vorkommt, bezieht sich auf ein Gen, das die Merkmale
eines Gens aufweist, das aus einer natürlich vorkommenden Quelle isoliert
wurde. Die Bezeichnung „Wildtyp", wenn sie in Bezug
auf ein Genprodukt vorkommt, bezieht sich auf ein Genprodukt, das
die Merkmale eines Genprodukts aufweist, das aus einer natürlich vorkommenden
Quelle isoliert wurde. Die Bezeichnung „natürlich vorkommend", wie sie hier als
auf ein Objekt angewendet benutzt wird, bezieht sich auf den Fakt,
dass ein Objekt in der Natur gefunden werden kann. Eine Polypeptid-
oder Polynukleotid-Sequenz zum Beispiel, die in einem Organismus
(einschließlich
Viren) vorhanden ist, der aus einer Quelle in der Natur isoliert
werden kann, und die nicht absichtlich durch den Menschen im Labor
modifiziert wurde, ist natürlich vorkommend.
Ein Wildtyp-Gen ist das am häufigsten
in einer Population beobachtete Gen und wird daher willkürlich als „Normal-" oder „Wildtyp-"Form des Gens bezeichnet.
Im Gegensatz dazu bezieht sich die Bezeichnung „modifiziert" oder „Mutant", wenn sie in Bezug
auf ein Gen bzw. ein Genprodukt auftritt, auf ein Gen bzw. Genprodukt,
das Modifikationen in der Sequenz und/oder den funktionalen Eigenschaften
(d. h. veränderte Merkmale)
im Vergleich zu dem Wildtyp-Gen bzw. -Genprodukt aufweist. Es wird
erwähnt,
dass natürlich
vorkommende Mutanten isoliert werden können; diese werden dadurch
identifiziert, dass sie veränderte
Merkmale im Vergleich zu dem Wildtyp-Gen oder -Genprodukt aufweisen.
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Die
Bezeichnung „Antisense" bezieht sich auf
eine Desoxyribonukleotid-Sequenz, deren Sequenz von Desoxyribonukleotid-Resten
sich in entgegengesetzter 5' zu
3'-Orientierung
im Verhältnis
zu der Sequenz von Desoxyribonukleotid-Resten in einem Sense-Strang
eines DNA-Doppelstrangs befindet. Ein „Sense-Strang" eines DNA-Doppelstrangs
bezieht sich auf einen Strang in einem DNA-Doppelstrang, der durch
eine Zelle in ihrem natürlichen
Zustand in eine „Sense-mRNA" transkribiert wird.
Somit ist eine „Antisense"-Sequenz eine Sequenz
mit der gleichen Sequenz wie der nicht-kodierenden Strang in einem
DNA-Doppelstrang. Die Bezeichnung „Antisense-RNA" bezieht sich auf
ein RNA-Transkript,
das komplementär
zu dem/der gesamten Ziel-Primärtranskript
oder -mRNA oder Teilen davon ist und die Expression eines Zielgens
abblockt, indem der Ablauf, der Transport und/oder die Translation
seines Primärtranskripts
oder seiner mRNA gestört
wird. Die Komplementarität
einer Antisense-RNA kann mit jedem Teil des spezifischen Gentranskripts
erfolgen, d. h. an der 5'-nicht-kodierenden
Sequenz, der 3'-nicht-kodierenden
Sequenz, den Introns oder der kodierenden Sequenz. Außerdem kann
Antisense-RNA, wie sie hier verwendet wird, Bereiche von Ribozym-Sequenzen
enthalten, die die Wirksamkeit der Antisense-RNA erhöht, um die
Genexpression abzublocken. „Ribozym" bezieht sich auf
eine katalytische RNA und beinhaltet Sequenz-spezifische Endoribonukleasen. „Antisense-Hemmung" bezieht sich auf
die Produktion von Antisense-RNA-Transkripten, die in der Lage sind,
die Expression des Zielproteins zu verhindern.
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Die
Bezeichnung „Überexpression" bezieht sich auf
die Produktion eines Genprodukts in transgenen Organismen, die die
Produktionsniveaus in normalen oder nichttransformierten Organismen übersteigt.
Die Bezeichnung „Co-suppression" bezieht sich auf
die Expression eines Fremd-Gens, das eine wesentliche Homologie
zu einem endogenen Gen aufweist, das in der Unterdrückung der
Expression sowohl des Fremd-Gens als auch des endogenen Gens resultiert.
Die Bezeichnung „veränderte Niveaus", wie sie hier verwendet
wird, bezieht sich auf die Produktion von Genprodukt(en) in transgenen
Organismen in Mengen oder Proportionen, die sich von denen von normalen
oder nicht-transformierten Organismen unterscheiden.
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Die
Bezeichnungen „Überexpression" und „überexprimierend" und grammatische
Entsprechungen werden in Bezug auf mRNA-Levels verwendet, um ein Expressionsniveau
anzugeben, das annähernd
3fach höher
ist als das Niveau, das normalerweise in einem vorgegebenen Gewebe
in einem Kontroll- oder Nicht-Transgen-Tier
beobachtet wird. Die mRNA-Level werden unter Verwendung einer beliebigen
Methode aus der Vielzahl von Methoden gemessen, die dem Fachmann
bekannt sind, einschließlich,
jedoch nicht darauf beschränkt,
der Northern Blot-Analyse (siehe Beispiel 10 für ein Protokoll zur Durchführung der
Northern Blot-Analyse). Geeignete Kontrollen sind in dem Northern
Blot enthalten, um auf Unterschiede in der Menge an RNA, die aus
jedem analysierten Gewebe geladen wurde, zu untersuchen (z. B. die
Menge von 28S rRNA, einem reichlich vorhandenen RNA-Transkript, das im
Wesentlichen in der gleichen Menge in allen Geweben vorkommt, die
in jeder Probe vorhanden ist, kann als ein Mittel zur Normalisierung
oder Standardisierung des RAD50 mRNA-spezifischen Signals verwendet
werden, das auf Northern Blots beobachtet wird).
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Die
Bezeichnungen „Southern
Blot-Analyse" und „Southern
Blot" und „Southern" beziehen sich auf
die Analyse von DNA auf Agarose- oder Acrylamid-Gels, bei der DNA
gemäß ihrer
Größe separiert
oder fragmentiert wird, gefolgt von dem Transfer der DNA aus dem
Gel zu einem festen Träger
wie Nitrozellulose oder eine Nylonmembran. Die immobilisierte DNA
wird dann einer gekennzeichneten Sonde ausgesetzt, um die DNA-Arten
nachzuweisen, die zu der verwendeten Sonde komplementär sind.
Die DNA kann vor der Elektrophorese mit Restriktionsenzymen aufgespaltet
werden. In Anlehnung an die Elektrophorese kann die DNA vor oder während dem
Transfer auf einen festen Träger
teilweise depuriniert und denaturiert werden. Southern Blots sind
ein Standard-Hilfsmittel der Molekularbiologen (J. Sambrook et al.
(1989) Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Press, NY, S. 9.31–9.58).
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Die
Bezeichnungen „Northern
Blot-Analyse" und „Northern
Blot" und „Northern", wie sie hier verwendet
werden, beziehen sich auf die Analyse von RNA durch Elektrophorese
von RNA auf Agarose-Gels, um die RNA gemäß ihrer Größe zu fraktionieren, gefolgt
von dem Transfer der RNA aus dem Gel zu einem festen Träger wie
Nitrozellulose oder eine Nylonmembran. Die immobilisierte RNA wird
dann mit einer gekennzeichneten Sonde getestet, um die RNA-Arten nachzuweisen,
die zu der verwendeten Sonde komplementär sind. Northern Blots sind
ein Standard-Hilfsmittel von Molekularbiologen (J. Sambrook, et
al. (1989) supra, S. 7.39–7.52).
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Die
Bezeichnungen „Western
Blot-Analyse" und „Western
Blot" und „Western" beziehen sich auf
die Analyse von Protein(en) (oder Polypeptiden), die auf einem Träger wie
Nitrozellulose oder einer Membran immobilisiert sind. Zuerst wird
ein Gemisch, das mindestens ein Protein umfasst, auf einem Acrylamid-Gel
separiert, und dann werden die separierten Proteine aus dem Gel
zu einem festen Träger
wie Nitrozellulose oder eine Nylonmembran transferiert. Die immobilisierten
Proteine werden mindestens einem Antikörper mit einer Reaktionsfähigkeit
gegenüber
mindestens einem relevanten Antigen ausgesetzt. Die gebundenen Antikörper können durch
mehrere Verfahren nachgewiesen werden, einschließlich der Verwendung von radioaktiv
gekennzeichneten Antikörpern.
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Die
Bezeichnung „antigene
Determinante", wie
sie hier verwendet wird, bezieht sich auf den Anteil eines Antigens,
der mit einem bestimmten Antikörper
einen Kontakt herstellt (d. h. ein Epitop). Wenn ein Protein oder
Fragment eines Proteins dazu verwendet wird, ein Wirtstier zu immunisieren,
können
zahlreiche Bereiche des Proteins die Produktion von Antikörpern anregen,
die sich gezielt an einen vorgegebenen Bereich oder eine dreidimensionale
Struktur auf dem Protein binden; diese Bereiche oder Strukturen
werden als antigene Determinanten bezeichnet. Eine antigene Determinante
kann mit dem intakten Antigen (d. h. dem „Immunogen", das verwendet wird, um die Immunantwort
hervorzurufen) um die Bindung an einen Antikörper konkurrieren.
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Die
Bezeichnung „isoliert", wenn sie in Bezug
auf eine Nukleinsäure
verwendet wird, wie in „ein
isoliertes Oligonukleotid",
bezieht sich auf eine Nukleinsäure-Sequenz, die aus
mindestens einer kontaminierenden Nukleinsäure identifiziert und separiert
wird, mit der sie in ihrer natürlichen
Quelle üblicherweise
verbunden ist. Isolierte Nukleinsäure ist in einer Form oder
Umgebung vorhanden, die sich von der Form oder Umgebung, in der
sie in der Natur vorkommt, unterscheidet. Im Gegensatz dazu kommen
nicht-isolierte Nukleinsäuren
wie DNA und RNA in dem Zustand vor, in dem sie in der Natur existieren.
Eine vorgegebene DNA-Sequenz (z. B. ein Gen) kommt zum Beispiel
auf dem Chromosom der Wirtszelle in der näheren Umgebung von benachbarten
Genen vor; RNA-Sequenzen
wie eine spezifische mRNA-Sequenz, die ein spezifisches Protein
kodiert, kommen in der Zelle als ein Gemisch mit zahlreichen anderen
mRNAs vor, die eine Vielzahl von Proteinen kodieren. Isolierte Nukleinsäure, die
ein bestimmtes Protein kodiert, umfasst jedoch als Beispiel solche
Nukleinsäure
in Zellen, die üblicherweise
das Protein exprimieren, wobei die Nukleinsäure sich an einer chromosomalen
Stelle befindet, die sich von der Stelle von natürlichen Zellen unterscheidet,
oder anderweitig durch eine unterschiedliche Nukleinsäure-Sequenz
flankiert ist als der, die in der Natur vorkommt. Die/das isolierte
Nukleinsäure
oder Oligonukleotid kann in einzelsträngiger oder doppelsträngiger Form
auftreten. Wenn eine/ein isolierte/s Nukleinsäure oder Oligonukleotid dazu
verwendet werden soll, ein Protein zu exprimieren, wird das Oligonukleotid
mindestens den Sense- oder Kodierungs-Strang enthalten (d. h. das
Oligonukleotid kann einzelsträngig
sein), kann aber sowohl die Sense- als auch die Antisense-Stränge enthalten
(d. h. das Oligonukleotid kann doppelsträngig sein).
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Die
Bezeichnung „gereinigt" bezieht sich auf
Moleküle,
entweder Nuklein- oder Aminosäure-Sequenzen,
die aus ihrer natürlichen
Umgebung entfernt, isoliert oder separiert werden. Eine „isolierte
Nukleinsäure-Sequenz" ist daher eine gereinigte
Nukleinsäure-Sequenz. „Im Wesentlichen
gereinigte" Moleküle sind
mindestens 60% frei, vorzugsweise mindestens 75% frei und noch besser
mindestens 90% frei von anderen Komponenten, mit denen sie natürlich verbunden
sind. Die Bezeichnung „gereinigt" oder „reinigen", wie sie hier verwendet
wird, bezieht sich auch auf die Entfernung von Kontaminanten aus
einer Probe. Die Entfernung von kontaminierenden Proteinen führt zu einer
Erhöhung
des prozentualen Anteils an relevantem Polypeptid in der Probe.
In einem anderen Beispiel werden rekombinante Polypeptide in Wirtszellen
von Pflanzen, Bakterien, Hefe oder Säugern exprimiert, und die Polypeptide
werden durch die Entfernung der Wirtszellproteine gereinigt; der
prozentuale Anteil an rekombinanten Polypeptiden wird dabei in der
Probe erhöht.
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Die
Bezeichnung „Probe" wird in ihrem weitesten
Sinne verwendet. In einer Hinsicht kann sie sich auf eine/ein Pflanzenzelle
oder -gewebe beziehen. In einer anderen Hinsicht soll sie ein Muster
oder eine Kultur enthalten, das/die aus einer beliebigen Quelle
gewonnen wurde, sowie Bio- und Umweltproben. Bioproben können aus
Pflanzen oder Tieren (einschließlich
Menschen) gewonnen werden und umfassen Flüssigkeiten, Feststoffe, Gewebe
und Gase. Umweltproben umfassen Umweltmaterial wie Oberflächensubstanzen,
Erde, Wasser und industrielle Proben. Diese Beispiele sollen nicht
als die Probenarten einschränkend
verstanden werden, die bei der vorliegenden Erfindung anwendbar
sind. Die Bezeichnung „Probe" wird in ihrem weitesten Sinne
verwendet. In einer Hinsicht kann sie sich auf ein biopolymerisches
Material beziehen. In einer anderen Hinsicht soll sie ein Muster
oder eine Kultur enthalten, das/die aus einer beliebigen Quelle
gewonnen wurde, sowie Bio- und Umweltproben. Bioproben können aus
Tieren (einschließlich
Menschen) gewonnen werden und umfassen Flüssigkeiten, Feststoffe, Gewebe
und Gase. Bioproben umfassen Blutprodukte wie Plasma, Serum und Ähnliches.
Umweltproben umfassen Umweltmaterial wie Oberflächenmaterial, Erde, Wasser,
Kristalle und industrielle Proben. Diese Beispiele sollen nicht
als die Probenarten einschränkend
verstanden werden, die bei der vorliegenden Erfindung anwendbar
sind.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren der Zelltransfektion
und insbesondere zur Applikation von Zellen auf Nukleinsäuren bereit,
die auf einer Oberfläche
immobilisiert sind und dann die Zellen transfizieren. In einem Aspekt
umfasst das Verfahren der vorliegenden Erfindung die Bereitstellung
von Nukleinsäuren, die
auf einer Oberfläche
immobilisiert sind; in einem anderen Aspekt umfasst die Erfindung
immobilisierende Nukleinsäuren
auf einer Oberfläche.
Die Nukleinsäuren
sind in einem Transfektionskomplex immobilisiert, der die Nukleinsäure und
einen ersten und zweiten Komplexbildner umfasst, wobei dieser erste
Komplexbildner einen Liganden für
einen Rezeptor umfasst, und dieser zweite Komplexbildner ein DNA-bindendes
Molekül umfasst.
Vorzugsweise umfassen die Komplexbildner Liganden für einen
Zellrezeptor, der durch die Zelle endozytosiert wird, und DNA-bindende
Moleküle;
noch mehr bevorzugt wird es, dass der Transfektionskomplex mindestens
zwei Komplexbildner umfasst, die ein Ligand für einen Zellrezeptor, der durch
die Zelle endozytosiert wird, und ein DNA-bindendes Molekül sind. Die Komplexbildner
können
weiterhin membranpermeable Moleküle
umfassen, die den Durchgang von DNA-Komplexen durch Zellmembranen
erleichtern. Zusätzliche Agentien,
die optional in dem Transfektionskomplex vorkommen, umfassen Targeting-Moleküle, die
den Komplex oder einen Teil des Komplexes, der die Nukleinsäure enthält, zu einem
geeigneten Zellkompartiment leiten, wo die Nukleinsäure exprimiert
werden kann, Transkriptionsmoleküle,
die die Transkription der DNA verbessern, Inhibitoren des Nukleinsäureabbaus,
die Moleküle
sind, die den Nukleinsäureabbau
hemmen, und Modulatoren von Zellgesundheit und -integrität, die Moleküle sind,
die die Adhäsion,
das Wachstum, die Teilung und/oder Differenzierung der Zellen modulieren
und vorzugsweise verbessern oder fördern. Daher liefert die Erfindung
in anderen Ausführungsformen
Transfektionskomplexe und Verfahren zur Bildung von Transfektionskomplexen.
In noch anderen Ausführungsformen
werden Nukleinsäuren
in einem Array immobilisiert; vorzugsweise ist das Array ein Mikroarray.
In einigen Ausführungsformen
ist das Array ein geordnetes Array; in anderen Ausführungsformen
ist das Array ein Zufallsarray. In einem anderen Aspekt der vorliegenden
Erfindung umfasst das Verfahren weiterhin die Expression der Nukleinsäuren in
den transfizierten Zellen. In noch einem anderen Aspekt der vorliegenden
Erfindung umfasst das Verfahren weiterhin das Nachweisen der Expression
der Nukleinsäuren
in den transfizierten Zellen. Die Erfindung in ihren verschiedenen
Aspekten wird als ein Oberflächentransfektions-
und Expressionsverfahren (oder „STEP") bezeichnet. Zusätzliche Aspekte und Details
sind wie folgt; in der folgenden Beschreibung wird das Wort „DNA", wenn es verwendet
wird, als ein Beispiel von Nukleinsäuren benutzt, die in dem Verfahren,
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, und soll nicht einschränkend sein.
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Das
STEP-Verfahren der vorliegenden Erfindung stellt eine Verbesserung
gegenüber
anderen Formen der Transfektion dar. In STEP werden Nukleinsäuren zu
Komplexen geformt, und die Komplexe werden auf die Oberfläche appliziert
und auf ihr immobilisiert, auf der Zellen ausplattiert sind oder
der Zellen ausgesetzt sind. Die Zellen stehen somit mit Nukleinsäure in einem
immobilisierten Zustand in Kontakt. Dies steht im Gegensatz zu anderen
Verfahren der Transfektion, bei denen Nukleinsäuren auf ein Medium appliziert
werden, in dem Zellen gezogen werden, oder frei in dem Medium sind,
in dem Zellen gezogen werden. In diesen anderen Verfahren stehen
die Zellen in Kontakt mit Nukleinsäure, die frei in Lösung ist.
STEP ermöglicht
somit die Transfektion von Zellen an der gleichen Stelle, an der
Nukleinsäure
immobilisiert ist. Da die Nukleinsäuren räumlich begrenzt sind, ist es
mit STEP möglich,
unabhängige
Transfektionen von so vielen verschiedenen Nukleinsäuren, wie
auf einer einzelnen Oberfläche
immobilisiert werden können,
zu erreichen. Da die Nukleinsäuren
räumlich
begrenzt sind, ist es mit STEP möglich,
Teile oder alles jedes bestimmten Arrays von immobilisierter Nukleinsäure so oft
wie gewünscht
zu replizieren.
-
Somit ähnelt STEP
zum Beispiel in einem Aspekt der vorliegenden Erfindung gebräuchlichen
Anwendungen von DNA-Mikroarrays darin, dass mit STEP unter Verwendung
der gleichen Robotervorrichtungen, wie sie gegenwärtig zur
Erzeugung von DNA-Mikroarrays verwendet werden, DNA auf eine Oberfläche (wie
einen Glas-Objektträger)
appliziert werden kann. Des Weiteren können für viele STEP-Applikationen die
gleichen Fluoreszenzscanner für
Objektträger
verwendet werden, um experimentelle Ergeb nisse zu quantifizieren.
Hier enden jedoch die Ähnlichkeiten.
Die DNA, die auf die Oberfläche
wie einen Glas-Objektträger appliziert
wird, wird nicht in vitro zur Hybridisierung verwendet, wie im Fall
von gebräuchlichen
Anwendungen von DNA-Mikroarrays. Stattdessen wird in STEP die DNA,
die auf eine Oberfläche
appliziert und auf ihr immobilisiert wird, dazu verwendet, lebende
Zellen zu transfizieren, um die Expression oder Funktion von Proteinen
innerhalb der Zellen zu verändern.
Es ist die eigentliche Expression oder veränderte Funktion der Proteine
innerhalb der Zelle, die nachgewiesen wird. Des Weiteren wird die
DNA als ein Transfektionskomplex immobilisiert, der sowohl Nukleinsäure als
auch mindestens einen Komplexbildner umfasst; solche Komplexbildner
erleichtern normalerweise die DNA-Transfektion und -Expression.
In einigen bevorzugten Ausführungsformen
umfasst mindestens ein Komplexbildner Liganden für einen Zellrezeptor, der durch
die Zelle endozytosiert ist; in anderen bevorzugten Ausführungsformen
umfasst mindestens ein weiterer Komplexbildner DNA-bindende Moleküle; vorzugsweise
umfasst der Transfektionskomplex sowohl Liganden für Zellrezeptoren
als auch DNA-bindende Moleküle.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung ist in der Lage, mehr als 10.000
cDNAs auf einem einzelnen Mikroskop-Objektträger (solch ein Objektträger misst
normalerweise aber nicht notwendigerweise 25 mm × 75 mm) funktionell zu untersuchen.
Es bietet mehrere Vorteile, einschließlich, jedoch nicht darauf
beschränkt, dem
der Wirtschaftlichkeit durch Massenproduktion, dass es für viele
Applikationen eine kontinuierliche Überwachung der Funktion in
lebenden Zellen ermöglicht,
dass es einfach und vollständig
automatisiert wird, und dass die Replizierung einfach durchgeführt wird.
-
Obwohl
STEP sehr einfach ist, glaubt man, dass die zellulären Prozesse
von STEP mehrere Aspekte umfassen. Obwohl es nicht notwendig ist,
den Mechanismus zu ver stehen, um die vorliegende Erfindung zu verwenden,
und es nicht beabsichtigt wird, dass die Erfindung derart eingeschränkt wird,
wird eine Reihe von Hypothesen dargelegt, um die beobachteten Ergebnisse
zu erklären.
Diese Hypothesen werden als Vorstellungen oder Gedanken präsentiert.
Somit glaubt man, dass der erste Aspekt in STEP die zelluläre Adhäsion zu
der Oberfläche
ist, auf der die Nukleinsäuren
immobilisiert werden. Einige kationischen Komplexbildner unterstützen die
sofortige Anlagerung von Zellen an die immobilisierte Nukleinsäure in einem
Transfektionskomplex, während
andere die Zellen tatsächlich
abstoßen.
DNA allein, ohne jeglichen Komplexbildner, stößt die Zellen ab, wie es Komplexe
mit niedrigen Molverhältnissen
von Komplexbildner zu DNA tun. Es wird angenommen, dass der zweite
Aspekt das Überleben
der Zelle ist. Einige Komplexbildner scheinen zytotoxische Wirkungen
aufzuweisen, sogar wenn sich die Zellen sofort anlagern können. Diese
Toxizität
trifft besonders auf bestimmte membranpermeable Moleküle zu, wie
die lipophilen Transfektionsreagenzen wie Fugene und Lipofectamine
in ihrer reinen Form. Diese beiden bestimmten Reagenzen sind gebräuchlich
in Lösung
für herkömmliche
Transfektionsprozeduren und sind in Konzentrationen, die unter diesen
Bedingungen verwendet werden, nicht als toxisch gemeldet. Wenn sie
jedoch in STEP benutzt werden, sind diese Reagenzen toxisch, wenn
sie in hohen Konzentrationen verwendet und vor dem Applizieren der
Zellen getrocknet werden; sie können
jedoch in geringeren Konzentrationen verwendet werden. Man glaubt,
dass der dritte Aspekt die eigentliche Transfektion der DNA ist;
die Effizienzen der Transfektion scheinen mit dem Zelltyp und dem
kationischen Komplexbildner zu variieren. Es wird angenommen, dass
der vierte Aspekt der Zerfall des Transfektionskomplexes ist, der
teilweise Zell-vermittelt sein kann. Der Zerfall außerhalb
einer adhärenten
transfizierten Zelle führt
zu der Erzeugung von falschen positiven Zellen außerhalb
der unmittelbaren Umgebung des Bereichs, wo die immobilisierten
Nukleinsäuren
(Transfektionskomplexe) hinzuge fügt
wurden. Viele Komplexe, wie zum Beispiel solche, die mit Histonen
gebildet werden, sind für
24–48
Stunden stabil, und einige sind mehr als 96 Stunden stabil. Man
glaubt, dass die Optimierung von STEP für verschiedene Zellen und Nukleinsäuren die Optimierung
von jedem dieser hypothetischen Schritte durch Änderungen in der Beschaffenheit
der Komplexbildner und der Nukleinsäuren sowie in den Proportionen
und Verhältnissen
dieser Komponenten in dem Transfektionskomplex erfordert. Richtlinien
für solch
eine Optimierung werden nachfolgend bereitgestellt.
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Während der
Entdeckung und Entwicklung von STEP wurden anfänglich einundzwanzig verschiedene Experimente
durchgeführt,
um mit der Charakterisierung der Parameter, die für STEP wichtig
zu sein schienen, zu beginnen. Vierzehn verschiedene Zelllinien,
fünf verschiedene
Reporterplasmide und zweiundzwanzig verschiedene kationische Komplexbildner
wurden verwendet. Die große
Mehrheit der Experimente wurde durch Fluoreszenzmikroskopie analysiert,
obwohl Luciferase-Messungen der Transfektionseffizienz in einigen
Fällen vorgenommen
wurden. Parameter, die anfänglich
die Transfektionseffizienz zu beeinflussen schienen, umfassten die
Art und Weise, in der die DNA präpariert
wurde, die DNA-bindenden Moleküle
wie kationische Proteine, die zur Präparation des Transfektionskomplexes
verwendet wurden, die verwendete Zelllinie, die Dauer der Aussetzung
der Zellen zu den Transfektionskomplexen, das Substrat, auf dem
die Zellen ausplattiert sind, das auch die Oberfläche ist,
auf der die DNA immobilisiert ist (Glas, Plastik, Polylysinbeschichtetes
Glas oder Plastik usw.) und die Dichte der Zellen, wenn sie ausplattiert
werden.
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Zwei
wichtige Variablen, die durch das routinemäßige Experimentieren optimiert
werden können,
sind die zu transfizierende Zelllinie und das DNA-bindende Molekül (wie kationische
DNA-bindende Proteine). Eine hohe Transfektionseffizienz wurde anfänglich mit
einem Ex pressionsvektor beobachtet, der grün fluoreszierendes Protein
(EGFP-C1, Clontech) unter Verwendung von COS-1-U3G1-Zellen der zweiten Generation kodiert. Diese
Zellen wurden durch STEP-Transfektion von parentalen COS-1-U3-Zellen mit pNEW-NEO
erzeugt, einem Plasmid, das das Neomycin-Phosphotransferase-Gen
kodiert, das Resistenz gegenüber
G-418 verleiht. Die nachfolgende Selektion mit G-418 brachte drei
verschiedene Zelllinien hervor, von denen COS-1-U3G1-Zellen die
beste Transfektionseffizienz aufwiesen, die annähernd 10fach höher lag
als bei den parentalen COS-1-U3-Zellen. Es wurde auch herausgefunden,
dass die Quelle der Zelllinie wichtig ist; mehrere unabhängige Linien
von COS-1-Zellen, die aus anderen Quellen gewonnen wurden, haben
nicht mit hoher Effizienz transfiziert.
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Komplexbildner
sind notwendig, um die Nukleinsäuren
zu immobilisieren; DNA zum Beispiel, die allein auf die Oberfläche appliziert
wurde, schien sich von der Oberfläche abzutrennen, was zu sehr
geringen Transfektionseffizienzen führte. Wenn kationische Proteine
allein einen Komplex mit Nukleinsäuren bildeten, schienen Histone
der beste Komplexbildner zu sein, was zu einer annähernd 5fachen
Erhöhung
der Transfektionseffizienzen im Vergleich zu ursprünglich verwendetem
Poly-L-Lysin (70–150
kd) führte.
Unter Verwendung von COS-1-U3G1-Zellen und Histonen wurde anfänglich eine
20–30%ige
Transfektionseffizienz erreicht, wobei eine 100%ige Effizienz anzeigt,
dass jeder „Spot" von applizierter
DNA mindestens eine mit ihr verbundene positive Zelle aufweist.
Diese geringen Transfektionseffizienzen deuteten jedoch an, dass
sich die meiste DNA in den Histon:DNA-Komplexen abtrennte, was zu
geringen Transfektionseffizienzen führte. Erhöhte Transfektionseffizienzen
wurden durch den Einschluss eines Liganden, der sich an einen Zellrezeptor
bindet, der endozytosiert wird, in den Transfektionskomplex erreicht;
vorzugsweise wird der Ligand mit dem kationischen Protein konjugiert.
Wenn zum Beispiel 293-HEK-Zellen verwendet wurden, führte Polylysin,
das mit Transferrin verknüpft
wurde, zu hohen Transfektionseffizienzen.
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Weitere
Erhöhungen
der Transfektionseffizienzen wurden mit dem Einschluss von mindestens
einem kationischen Lipid beobachtet. Die Optimierung der Parameter
führt dazu,
dass in jedem Nukleinsäure-„Spot" mehrere positive
Zellen mit ihr verbunden sind.
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Immobilisierte Nukleinsäuren
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In
der vorliegenden Erfindung werden Nukleinsäuren auf eine Oberfläche als
Transfektionskomplexe appliziert; danach wird die Nukleinsäure innerhalb
des Komplexes auf der Oberfläche
immobilisiert. Transfektionskomplexe werden durch das Hinzufügen von
ersten und zweiten Komplexbildnern zu der Nukleinsäure gebildet,
wobei dieser erste Komplexbildner einen Liganden für einen
Rezeptor umfasst, und dieser zweite Komplexbildner ein DNA-bindendes
Molekül
umfasst; vorzugsweise umfassen die Komplexbildner Liganden für einen
Rezeptor, der durch die zu transfizierende Zelle endozytosiert wird,
und DNA-bindende Moleküle
wie kationische Proteine. Zusätzliche
Komplexbildner sind, jedoch nicht darauf beschränkt, membranpermeable Moleküle wie kationische
Lipide. Der Transfektionskomplex kann zusätzliche Agentien umfassen,
die einen beliebigen aus der Anzahl der zusätzlichen Prozesse modulieren
oder verbessern, die die Expression der Nukleinsäure beeinflussen; solche Prozesse
umfassen, jedoch nicht darauf beschränkt, den Transfer der Nukleinsäure zu der
geeigneten zellulären
Stelle, an der ihre Wirkung ausgeübt werden soll, die Hemmung
des Nukleinsäureabbaus,
Modulatoren der Transkription oder Translation und Modulatoren von
Zellwachstum und -integrität.
Die Nukleinsäuren
innerhalb des Transfektionskomplexes werden durch Anlagerung an
die Oberfläche,
auf die sie appliziert werden, immobilisiert.
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Obwohl
es nicht notwendig ist, den Mechanismus zu verstehen, um die vorliegende
Erfindung zu verwenden, und es nicht beabsichtigt ist, dass die
vorliegende Erfindung derart eingeschränkt wird, ist es von Nutzen,
die Nukleinsäure
als ein „Gerüst" zu betrachten, zu
dem die verschiedenen Komplexbildner hinzugefügt werden. Wenn sie vorhanden
sind, lagern sich DNA-bindende Moleküle wie kationische Proteine
des Komplexes an die Nukleinsäuren
an, interagieren im Allgemeinen aber nicht mit den Liganden. Die
Liganden sind deshalb auf eine bestimmte Art an die DNA allein oder
an die DNA-bindenden Moleküle,
wenn sie vorhanden sind, gebunden; vorzugsweise sind die Liganden
kovalent an DNA-bindende Moleküle
gebunden, die vorzugsweise kationische Proteine sind. Die Liganden
binden sich auch vorzugsweise an Rezeptoren auf der Zellmembran, die
endozytosiert werden, um die Endozytose der Nukleinsäuren zu
erleichtern. Wenn sie vorhanden sind, lagern oder binden sich kationische
Lipide an die Nukleinsäuren
(an) und erleichtern auch den Übergang
der Nukleinsäure
in die Zellen. Letztendlich lagern sich die Zellen über den
Liganden an die Nukleinsäuren
des Transfektionskomplexes sowie an die Oberfläche, auf der die Nukleinsäuren immobilisiert
sind, an. Im Allgemeinen ist die Oberfläche, auf der Nukleinsäuren immobilisiert
sind, beschichtet. Man glaubt, dass sich die Zellen an die Oberfläche, mit
oder ohne vorhandene Beschichtung, mit einer geringeren Affinität anlagern,
als sie sich an den Liganden des Transfektionskomplexes anlagern.
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Man
glaubt ebenso, dass das Vorhandensein eines Liganden für einen
Rezeptor zu einem aktiven Transport der Nukleinsäure in die Wirtszelle führt. Mit „aktiver
Transport" im Rahmen
der vorliegenden Erfindung ist ein Prozess gemeint, durch den ein
Molekül
durch einen beliebigen Mechanismus von außerhalb einer Zelle ins Innere
der Zelle transportiert wird, außer durch Liposomentransport,
erleichterte Diffusion oder passive Diffusion. Der aktive Transport
beinhaltet Endozytose, besonders Rezeptor-vermittelte Endozytose.
Agentien, die den aktiven Transport von Nukleinsäuremolekülen von außerhalb ins Innere der Zellen
fördern,
um dem Transfektionsprozess gemäß der vorliegenden
Erfindung zu unterstützen,
umfassen, jedoch nicht darauf beschränkt, Komplexbildner, die Liganden
für Rezeptoren
wie Proteine, Kohlenhydrate, Hormone, kleine Moleküle und Arzneistoffe
umfassen, DNA-bindende Moleküle
und membranpermeable Moleküle.
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A. Nukleinsäuren
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Nukleinsäuren, die
in STEP verwendet werden können,
sind beliebige Sequenzen, für
die die Transfektion in eine lebende Zelle erwünscht ist. Solche Nukleinsäuren sind,
jedoch nicht darauf beschränkt,
ESTs, PCR-Produkte, genomische DNA, cDNA, RNA, Oligonukleotide und
Antisense-Konstrukte; solche Nukleinsäuren können in Expressionsvektoren
vorkommen. Die Nukleinsäuren
umfassen isolierte natürlich
vorkommende sowie synthetische Nukleinsäuren und Nukleinsäuren, die
durch rekombinante Technologie hergestellt wurden.
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Besonders
nützliche
Nukleinsäuren
in der vorliegenden Erfindung umfassen Gene; solche Gene umfassen
alles, dessen Expression entweder direkt oder indirekt nachgewiesen
werden kann. Beispielhafte Gene sind Transkriptionsfaktoren, Zytoskelett-Proteine,
Hormone, Onkogene, metabolische Enzyme, Ionenkanäle und Reportergene. Ein Reportergen
kann jedes fluoreszierende Protein, jedes Enzym, für das der
immunozytochemische Nachweis möglich
ist (β-Galactosidase, β-Lactamase
usw.), oder jedes Protein oder Epitop-markierte Protein sein, für das spezifische
Antikörper
verfügbar
sind. Genprodukte können
direkt, wie durch die Produkte eines Enzyms oder durch Antikörperbindung,
oder indirekt nachgewiesen werden, wie durch gekoppelte Enzymassays
oder durch Wirkungen, die die Zellfunktion verändern. Eine veränderte Zellfunktion,
die nachgewiesen werden kann, umfasst Veränderungen in der Zellpolarität, dem Zell-pH-Wert, der Zellmorphologie
oder der Fähigkeit
einer Zelle, bestimmte Verbindungen zu binden. Der Nachweis erfolgt
meist normalerweise durch Fluoreszenz oder Lumineszenz.
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In
verschiedenen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung kann eine oder mehr als eine Art von
Nukleinsäure
in einem einzelnen Transfektionskomplex vorhanden sein. „Art der
Nukleinsäure" bezieht sich auf
ein Merkmal oder eine Eigenschaft einer Nukleinsäure, das/die sie von einer
anderen Nukleinsäure unterscheidet,
wie zum Beispiel ein Unterschied in der Sequenz oder in der physikalischen
Form, was in verschiedenen Expressionsvektoren oder bei dem Vorhandensein
von DNA und RNA oder bei dem Vorhandensein von linearer und superhelikaler
DNA oder bei dem Vorhandensein von kodierenden Bereichen, die verschiedene
Proteine kodieren, oder bei dem Vorhandensein von verschiedenen
Kontrollelementen oder Kontrollelementen, die untereinander verschieden
sind, auftritt. Dies ermöglicht
kombinatorische Analysen von Sets von Nukleinsäuresammlungen sowie Analysen
mit zugehörigen
Prozessen wie Transaktivatoren der Genexpression oder Schritte eines
metabolischen Signalwegs. In einer Ausführungsform sind vier verschiedene Expressionsvektoren
in einem einzelnen Transfektionskomplex vorhanden; eine beispielhafte
Ausführungsform
wird in Beispiel 4 beschrieben.
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Die
Nukleinsäuren
werden im Allgemeinen, obwohl nicht notwendigerweise, für die Transfektion
in hohem Maße
gereinigt. Ein annehmbares Maß der
Reinheit ist ein Absorbierungsverhältnis von 260 nm/280 nm von
mehr als oder gleich etwa 1,6 und ein Absorbierungsverhältnis von
260 nm zu 270 nm von weniger als oder gleich etwa 1. Entweder CsCl-Reinigung
oder ein Ionenaustauschchromatographie-Verfahren (Qiagen) führen im
Allgemeinen zu isolierten Nukleinsäuren von ausreichender Reinheit.
Einfache alkalische Lyse und Phenolextraktion von Bakterienextrakten,
die Plasmide enthalten, führen
im Allgemeinen zu Nukleinsäure-Präparaten
von ungenügender Reinheit.
In alternativen Ausführungsformen
sind Nukleinsäuren
Produkte von PCR-Reaktion, die aus dem Reaktionsgemisch, in dem
die PCR-Produkte gebildet werden, gereinigt oder nicht gereinigt
werden können.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird superhelikale DNA verwendet, die eine hohe STEP-Transfektionseffizienz
erzeugt und normalerweise durch Gleichgewichts-Dichtegradientenzentrifugation
in Gegenwart von 1 mg/ml Ethidiumbromid isoliert. Die gelöste superhelikale
DNA wird mit wassergesättigtem
Butanol extrahiert, um das Ethidiumbromid zu entfernen, und durch
Präzipitation
mit Ethanol in Gegenwart von Natriumacetat isoliert. DNA kann auch
durch Ionenaustauschchromatographie unter Verwendung von kationischen
Chromatographiemedien und der Elution mit NaCl isoliert werden.
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1. Expressionsvektoren
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Die
Nukleinsäuren
können
in Expressionsvektoren enthalten sein. Somit kann zum Beispiel eine
Nukleinsäure-Sequenz in einem
beliebigen der Vielzahl von Expressionsvektoren zum Exprimieren
eines Polypeptids enthalten sein, und mehr als eine relevante Nukleinsäure kann
in einem Expressionsvektor enthalten sein. Alternativ dazu, können Teile
eines Gens oder einer Nukleinsäure
in separaten Vektoren enthalten sein. In einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind Vektoren, jedoch nicht darauf beschränkt, chromosomale,
nicht-chromosomale
und synthetische DNA-Sequenzen (z. B. Derivate von SV40, Bakterienplasmide,
Phagen-DNA, Baculoviren, Hefeplasmide, Vektoren, die von Kombinationen
von Plasmiden und Phagen-DNA abgeleitet sind, und Viren-DNA wie Vaccinia,
Adenovirus, Hühnerpockenvirus
und Pseudorabies). Es wird erwogen, dass jeder Vektor solange verwendet
werden kann, wie er replizierbar und brauchbar in den Wirtszellen
ist.
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In
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung umfassen die Konstrukte einen Vektor,
wie ein Plasmid oder Virus-Vektor, in den eine gewünschte Nukleinsäure-Sequenz eingeführt wurde,
in einer Vorwärts-
oder Rückwärts-Orientierung.
Die gewünschte
Nukleinsäure-Sequenz
wird durch jede beliebige der Vielzahl der Prozeduren in den Vektor
eingeführt.
Im Allgemeinen wird die Nukleinsäure-Sequenz
in eine geeignete Restriktionsendonuklease-Stelle(n) durch in der
Technik bekannte Prozeduren eingeführt.
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Eine
große
Anzahl von geeigneten Vektoren sind dem Fachmann bekannt und handelsüblich. Solche Vektoren
sind, jedoch nicht darauf beschränkt,
die folgenden Vektoren: pCDNA3.1, pCMV.5, pZEM3, pSI, pCMV.Neo und
pTetOn. Jedes/r andere Plasmid oder Vektor kann solange verwendet
werden, wie es/er replizierbar und brauchbar in den Wirtszellen
ist. In einigen bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung umfassen die Expressionsvektoren einen
Replikationsursprung, einen geeigneten Promotor und Verstärker und
auch beliebige notwendige Ribosom-bindende Stellen, Polyadenylierungsstellen,
Spleiß-Donorstellen
und -Akzeptorstellen, transkriptionale Terminierungssequenzen und
5'-flankierende
nichttranskribierte Sequenzen. In anderen Ausführungsformen können DNA-Sequenzen,
die von dem SV40-Spleiß abgeleitet sind,
und Polyadenylierungsstellen verwendet werden, um die erforderlichen
nichttranskribierten genetischen Elemente bereitzustellen.
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In
bestimmten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ist die Nukleinsäure-Sequenz in dem Expressionsvektor
operativ mit einer geeigneten Expressionskontroll-Sequenz(en) (Promotor)
verknüpft,
um die mRNA-Synthese zu steuern. Eine große Vielzahl von Promotoren
kann in Abhängigkeit
von dem Zelltyp, der in STEP benutzt wird, verwendet werden. Promotoren
können
konstitutiv, induzierbar oder transaktiviert sein. Promotoren, die
in der vorliegenden Erfindung von Nutzen sind, sind, jedoch nicht
darauf beschränkt,
der LTR- oder SV40-Promotor, die E. coli lac oder trp, die Phagen-lambda
PL- und PR-, T3- und T7-Promotoren und der Cytomegalovirus(CMV)-Immediate-Early-,
Herpes-Simplex-Virus(HSV)-Thymidinkinase- und Maus-Metallothionein-I-Promotor
und andere Promotoren, die bekanntermaßen die Genexpression in prokaryontischen
oder eukaryontischen Zellen oder ihren Viren kontrolliert. Die folgenden
Promotoren haben sich in STEP als besonders nützlich erwiesen: der menschliche
CMV-Promotor, der Rous-Sarkom-Virus-LTR-Promotor, der SV40-late-Promotor,
der menschliche Enkephalin-Promotor, der menschliche Chroriongonadotropin-Promotor,
der Säuger-Tetrazyklin-induzierbare
Promotor (Gossen et al, Science 268: 1766–1769, 1995) und mehrere synthetische
Promotoren. Zusätzliche
Promotoren sind CRE-CAT- und ENK72-Promotoren (Huggenvick et al.,
Mol Endocrinol 5: 921–930
(1991)).
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In
anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung enthalten rekombinante Expressionsvektoren
Replikationsursprünge
und selektionierbare Marker, die die Transformation der Wirtszelle
zulassen (z. B. Dihydrofolatreduktase- oder Neomycin-Resistenz für eine eukaryontische
Zellkultur oder Tetracyclin- oder Ampicillin-Resistenz in E. coli).
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In
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird die Transkription der relevanten
Nukleinsäure
durch höhere
Eukaryonten mittels Einführen
einer Verstärker-Sequenz in den Vektor
erhöht.
Verstärker
sind cis-wirkende Elemente von DNA normalerweise von etwa 10 bis
300 bp, die auf einen Promotor wirken, um seine Transkription zu
erhöhen.
Verstärker,
die in der vorliegenden Erfindung von Nutzen sind, sind, jedoch
nicht darauf beschränkt,
der SV40-Verstärker
auf der late-Seite des Replikationsursprungs bp 100 bis 270, ein
Cytomegalovirus-Early-Promoter-Verstärker, der Polyoma-Verstärker auf
der late-Seite des Replikationsursprungs und Adenovirus-Verstärker.
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In
anderen Ausführungsformen
enthält
der Expressionsvektor auch eine Ribosom-bindende Stelle zur Translationsinitiation
und einen Transkriptions-Terminator. In noch anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung kann der Vektor auch geeignete Sequenzen
zur Verstärkung
der Expression enthalten.
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2. Polynukleotide
-
Jedes
Polynukleotid oder Oligonukleotid kann in STEP verwendet werden;
beispielhafte Olgionukleotide sind, jedoch nicht darauf beschränkt, gerade
Oligonukleotide und Zucker-modifizierte Oligonukleotide, die eine
erhöhte
intrazelluläre
Stabilität
aufweisen. Polyoligonukleotide oder Oligonukleotide können auf
eine Art Komplexe bilden, die ähnlich
den Expressionsvektoren ist, obwohl das genaue Verhältnis von
Nukleinsäuren zu
Komplexbildnern für
spezifische Längen
von Oligonukleotiden und die chemische Form (Phosphorothioat-, Phosphat-,
usw. Verknüpfungen)
experimentell optimiert werden sollte.
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3. RNA
-
RNA
kann auch in einer Art, die analog zur Expressionsvektor-DNA ist,
für die
Verwendung mit Zellen Komplexe bilden. In einer Ausführungsform
wird iRNA verwendet, um S2-Drosophila-Zellen zur iRNA-Expressionshemmung
zu transfizieren (Clemens et al, Proc. Natl. Acad. Sci. 97(12):
6499–6503,
2000). Beim Eintritt in eine Zelle führt iRNA zu einer Reduktion
des entsprechenden Wirtszell-Proteins auf etwa null; somit könnte in
dieser Ausführungsform
jedes der etwa 20.000 Gene systematisch und effizient mit STEP untersucht
werden. In noch anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird STEP in kombinatorischen Analysen
verwendet, in denen Kombinationen von verschiedenen iRNAs verwendet
werden können,
um eine Einzelzelle zu transfizieren.
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4. PCR-Produkte
-
Nukleinsäuren, die
Produkte der PCR sind, können
auch direkt in STEP verwendet werden. „Direkt" bedeutet, dass die Nukleinsäuren nicht
gereinigt werden müssen,
bevor sie verwendet werden, um einen Transfektionskomplex zu präparieren.
In einigen Ausführungsformen
wird das Reaktionsgemisch, in dem lineare DNA durch PCR hergestellt
wird, direkt verwendet, um Transfektionskomplexe herzustellen, wie
beschrieben in Beispiel 14.
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B. Komplexbildner
-
In
der vorliegenden Erfindung werden Komplexbildner verwendet, um eine
Reihe von Funktionen zu erfüllen.
Diese umfassen das Immobilisieren der Nukleinsäuren und das Erleichtern der
DNA-Endozytose durch die Zellen; zusätzliche Funktionen sind das
Targeting der DNA zu dem geeigneten Zellkompartiment, in dem die
Nukleinsäure
exprimiert werden kann, das Unterstützen der Expression der Nukleinsäure, das
Hemmen des Nukleinsäureabbaus
und das Unterstützen
von Wirtszellwachstum und -integrität. Eine große Vielzahl an Komplexbildnern
wurde in STEP verwendet; die folgenden allgemeinen Klassen von Verbindungen
erleichtern die STEP-Transfektion.
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1. Liganden für Rezeptoren
-
Liganden
für Rezeptoren,
die durch die relevanten Zellen endozytosiert werden, erleichtern
die DNA-Endozytose durch Bindung an geeignete Zelloberflächen-Rezeptoren,
die endozytosiert werden. Für
diesen Zweck ist Transferrin besonders nützlich, obwohl andere Liganden
dieser Klasse auch verwendet werden können. Andere Liganden sind,
jedoch nicht darauf beschränkt,
Low-Density-Lipoprotein(LDL)-Partikel, die sich an LDL-Rezeptoren
binden, und Virusproteine, die sich bekanntermaßen an Integrine binden. Integrine sind
Transmembranproteine, die die Hauptrezeptoren für extrazelluläre Matrixproteine
darstellen. Nicht einschränkende
Beispiele solcher Virusproteine sind das Pentonprotein, das ein
Adenovirus-Protein ist, das HIV-Protein GP120, das Protein VP1 des
Rhinitis-A-Virus des Pferdes, das menschliche Adeno virus-Protein E3
und das Epstein-Barr-Virus-Protein GP350. Ein Vorteil solcher Virusproteine
ist es, dass sie eine geringere Zellgenauigkeit als andere Liganden
aufweisen und daher auf eine größere Vielzahl
von Wirtszellen anwendbar sind.
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2. DNA-bindende Moleküle
-
DNA-bindende
Moleküle
(z. B. kationische Proteine) bilden mit Nukleinsäure Komplexe, um ihre Ladung
zu neutralisieren und sie in ihrer Größe kompakter zu machen. DNA-bindende
Moleküle
sind, jedoch nicht darauf beschränkt,
Helix-Loop-Helix-Proteine (HLH), Zinkfingerproteine, DNA-Interkalatoren
wie aromatische Moleküle,
andere Nukleinsäuren,
Schwermetalle wie Platin, Antibiotika wie Chromomycin A(3) und Mithramycin
(MTR) sowie DNA-bindende Peptide wie das DNA-bindende Peptid mu
aus dem Adenovirus. Kationische Proteine sind, jedoch nicht darauf
beschränkt,
Polylysine, Histone, Transkriptionsfaktoren, Polyhistidine, Polyarginine,
Spermine und Spermidine. Vorzugsweise sind die kationischen Proteine
Polyamine; noch mehr bevorzugt werden Polylysine. Spermine und Spermidine
waren nicht so wirksam mit HEK-293-Zellen; es wird angenommen, dass diese
Verbindungen zu kurz sind.
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3. Membranpermeable Moleküle
-
Die
Verwendung von membranpermeablen Molekülen (z. B. kationischen Lipiden)
erleichtert die STEP-Transfektion; die Art und Mengen des membranpermeablen
Moleküls,
das in dem Komplex vorhanden ist, sind vorzugsweise für den Zelltyp
optimiert. Besonders vorteilhafte membranpermeable Moleküle sind
kationische Lipide. Kationische Lipide sind, jedoch nicht darauf
beschränkt,
LipofectamineTM, Lipofectin®, Lipofectamine
PlusTM, Cellfectin® und
LipofectaseTM (alle von Life Technologies).
Normalerweise umfassen diese kationischen Lipide ein Gemisch aus
ausgewählten
Teilmengen von etwa 50 natürlich
vorkommenden und synthetischen kationischen Lipiden, die in Verhältnissen
formuliert sind, die für
die Verwendung mit spezifischen Zelltypen optimiert sind. In einer
Ausführungsform
ist LipofectamineTM besonders nützlich,
und in anderen Ausführungsformen
sind andere ähnliche
Verbindungen bei geringerer Häufigkeit
wirksam, unter den Bedingungen, die beispielsweise in Beispiel 1
beschrieben sind.
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4. Targeting-Moleküle
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Moleküle, die
den Komplex zu dem Zellkern oder zu anderen subzellulären Stellen
leiten, erleichtern ebenso STEP; solche Stellen sind geeignet für die Expression
oder Wirkung der transfizierenden Nukleinsäure, wie zum Beispiel der Zellkern,
Mitochondrien, Plastide oder das Cytoplasma. Solche Moleküle sind,
jedoch nicht darauf beschränkt,
Proteine, zum Beispiel das SV-40 T-Antigen, die Kernlokalisierungssignale
(NLS) enthalten, um die Proteine zu dem Kern der Zellen zu leiten.
Polylysin enthält
eine ähnliche
Sequenz, die in ähnlicher
Weise den Komplex zu dem Zellkern leiten kann.
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5. Transkriptions-/Translationsmoleküle
-
Moleküle, die
die Transkription von DNA oder die Translation von RNA unterstützen, erleichtern
auch STEP. Solche Moleküle
sind, jedoch nicht darauf beschränkt,
Proteine, die als nicht-einschränkendes
Beispiel Transkriptionsfaktoren, DNA-entspannende oder -entwindende
Faktoren (z. B. Helikasen) und DNA-Polymerasen (z. B. TFIIA, TFIID)
enthalten.
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6. Inhibitoren des Nukleinsäureabbaus
-
Moleküle, die
als Nuklease-Inhibitoren wirken, erleichtern auch STEP, indem sie
den Abbau der transfizierten Nukleinsäuren verhindern. Beispiele
für solche
Moleküle
sind Proteine (z. B. DMI22) und Nichtprotein-Arzneistoffe.
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7. Promotoren von Zellgesundheit
und -integrität
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Moleküle, die
die Adhäsion,
das Wachstum und/oder die Differenzierung von Zellen unterstützen, erleichtern
auch STEP, indem sie die Gesundheit und Integrität von Zellen fördern, die
mit STEP transfiziert wurden. Beispiele für solche Moleküle sind,
jedoch nicht darauf beschränkt,
Proteine. Proteine, die die Adhäsion von
Zellen, die in Kultur gezogen wurden, zu der Kulturoberfläche fördern, sind,
jedoch nicht darauf beschränkt,
Polylysin, Fibronektin und Kollagen. Proteine, die das Wachstum
von Zellen fördern,
sind, jedoch nicht darauf beschränkt,
Wachstumsfaktoren und extrazelluläre Matrixproteine. Proteine
zur Förderung
der Differenzierung von Zellen sind, jedoch nicht darauf beschränkt, Nervenwachstumsfaktoren,
die die Differenzierung von PC-12 Phäochromozytom-Zellen von Ratten
stimuliert.
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Einer
oder mehrere Komplexbildner, die in dem Transfektionskomplex vorhanden
sind, können
kovalent mit einem oder mehreren anderen Komplexbildner verknüpft sein,
um die Zuordnung der gewünschten
Eigenschaften der Proteine zu unterstützen. Transferrin und Polylysin
können
zum Beispiel derart chemisch vernetzt sein, dass die Bindung an
den Transferrin-Rezeptor und die Verinnerlichung von Transferrin
das Polylysin (und die damit verbundenen Nukleinsäuren) in
die gleichen Endosome wie Transferrin ergänzen wird. Alternativ dazu
kann die Verknüpfung
der Komplexbildner durch die Expression der beiden (oder mehr) Komplexbildner
als Fusionsproteine in Bakterien oder eukaryontischen Zellen durchgeführt werden.
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C. Immobilisierung
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Die
vorliegende Erfindung liefert Methoden zur Immobilisierung von Nukleinsäure auf
einer Oberfläche durch
die Bildung eines Transfektionskomplexes, der die Nukleinsäure und
erste und zweite Komplexbildner umfasst, wobei dieser erste Komplexbildner
einen Liganden für
einen Rezeptor umfasst, und dieser zweite Komplexbildner ein DNA-bindendes
Molekül
umfasst, sowie zum Inkontaktbringen des Transfektionskomplexes mit
der Oberfläche derart,
dass die Nukleinsäure
in dem Transfektionskomplex immobilisiert ist. Somit liefert die
Erfindung auch Transfektionskomplexe, die die Nukleinsäure und
erste und zweite Komplexbildner umfasst, wobei dieser erste Komplexbildner
einen Liganden für
einen Rezeptor umfasst, und dieser zweite Komplexbildner ein DNA-bindendes
Molekül
umfasst, und die Erfindung liefert Oberflächen, auf denen Nukleinsäuren in
solchen Transfektionskomplexen immobilisiert werden. Transfektionskomplexe
werden durch das Kombinieren von Nukleinsäure mit ersten und zweiten
Komplexbildnern gebildet, wobei dieser erste Komplexbildner einen
Liganden für
einen Rezeptor umfasst, und dieser zweite Komplexbildner ein DNA-bindendes
Molekül umfasst,
das vorzugsweise einen Liganden umfasst. Zusätzliche Komplexbildner, die
vorzugsweise in dem Transfektionskomplex vorhanden sind, sind DNA-bindende
Moleküle
und membranpermeable Moleküle;
vorzugsweise sind solche Agentien kationische Proteine und kationische
Lipide. Alternativ dazu umfasst ein Transfektionskomplex der vorliegenden
Erfindung mindestens zwei Komplexbildner, die ein Ligand und ein DNA-bindendes
Molekül
sind, vorzugsweise kationische Proteine; zusätzliche Komplexbildner, die
vorzugsweise in dem Transfektionskomplex vorhanden sind, sind membranpermeable
Moleküle,
vorzugsweise kationische Lipide. Der Ligand ist vorzugsweise an
das DNA-bindende Molekül
gebunden, wenn es vorhanden ist.
-
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden Nukleinsäuren gemäß der folgenden Schritte immobilisiert;
diese Schritte sind für
die Verwendung mit Expressionsvektoren der HEK-293-Zellen optimiert.
Es ist eine Frage des routinemäßigen Experimentierens,
die Immobilisierung für
die Verwendung mit anderen Zellen zu optimieren.
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Normalerweise
werden die Nukleinsäuren,
gereinigt oder anderweitig, zu einer geeigneten Konzentration in
einer Lösung
verdünnt.
Bevorzugte Konzentrationen liegen bei etwa 0,1 bis 10 mg/ml, während am meisten
die Konzentration von 0,12 mg/ml bevorzugt wird. Die Lösungen umfassen,
jedoch nicht darauf beschränkt,
Puffer wie Tris und HEPES und andere Verbindungen bei einem pH-Wert
von etwa 4 bis 9; am meisten wird es bevorzugt, wenn die Lösung destilliertes
Wasser ist.
-
Ein
Volumen der verdünnten
Nukleinsäure
wird zu einer Mischungskammer hinzugefügt. Geeignete Kammern sind,
jedoch nicht darauf beschränkt,
Zentrifugenröhrchen
(wie Polypropylen), Mikrotiterplatten (wie Polystyren) und Teströhrchen (wie
Glas). Vorzugsweise ist die Kammer eine Vertiefung einer Mikrotiterplatte.
-
Ein
Komplex aus kationischem Protein und Ligand wird gebildet, wie in
einer Ausführungsform
durch Oxidation des Transferrin, was zur Bildung von Aldehyd führt, das
sich dann mit dem Protein vernetzt. Es ist wichtig, den Liganden
(Transferrin) vor der Bildung des Transfektionskomplexes mit dem
kationischen Protein (Polylysin) kovalent zu verknüpfen; solch
eine Verknüpfung
wurde für
Standard-Transfektionen in Lösungen gemeldet
(Wagner et al, Bioconjugate Chemistry 2: 226–231, 1991). Dieser Komplex
wird dann in einer geeigneten Konzentration zu den verdünnten Nukleinsäuren hinzugefügt. Bevorzugte
Konzentrationen liegen bei etwa 0,1 bis 10 mg/ml, während am
meisten die Konzentration von etwa 0,4 mol Polylysin als dem kationischen Protein
pro Mol Transferrin mit Fe als dem Liganden bevorzugt wird. Ein
geeignetes Volumen des Komplexes wird zu der Nukleinsäure hinzugefügt; das
Volumen des Komplexes liegt bei etwa 0,1 bis 10 mal dem Nukleinsäurevolumen;
vorzugsweise wird etwa ein gleiches Volumen des Komplexes zu den
Nukleinsäuren
hinzugefügt.
Dieses erste Nukleinsäure-Gemisch wird vermischt
und über
einen geeigneten Zeitraum bei einer geeigneten Temperatur inkubiert.
Der Zeitraum liegt bei etwa 30 Sekunden bis etwa 4 Stunden, aber
vorzugsweise bei etwa 5 Minuten; die Temperatur liegt bei etwa 0
bis 37°C,
aber vorzugsweise bei Raumtemperatur (etwa 18–22°C).
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Alternativ
dazu können
andere Zelloberflächen-Liganden
verwendet werden, um Zellen zu transfizieren, die geringe Niveaus
von Transferrin-Rezeptor aufweisen, oder wenn die Transferrinspiegel
in den Kulturmedien mit den STEP-Transfektionskomplexen konkurrieren.
Ein nichteinschränkendes
Beispiel solcher Proteine ist das Adenovirale Pentonprotein, das
sich an Zelloberflächen-Integrine
bindet und anstelle von Transferrin verwendet werden kann, um viele
Zelltypen zu transfizieren, die weniger als optimale Transfektionseffizienzen
unter Verwendung von Transferrin in den Transfektionskomplexen aufweisen.
In diesen Ausführungsformen
wird das Pentonprotein in Konzentrationen von etwa 0,02 mg/ml bis
1,0 mg/ml verwendet. Wenn es vorhanden ist, ist das Pentonprotein
vorzugsweise mit einem DNA-bindenden Molekül verbunden oder verknüpft; vorzugsweise
ist das DNA-bindende
Molekül
ein kationisches Protein; am meisten wird es bevorzugt, wenn das
kationische Protein Polylysin oder Histon ist.
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Wenn
es vorhanden ist, wird dann ein membranpermeables Molekül zu dem
ersten Nukleinsäure-Gemisch
in einer geeigneten Konzentration hinzugefügt, wodurch ein zweites Nukleinsäure-Gemisch
gebildet wird; vorzugsweise ist das membranpermeable Molekül ein kationisches
Lipid. Bevorzugte Konzentrationen von kationischen Lipiden liegen
bei etwa 0,2 bis 4 mg/ml, vorzugsweise liegt die Konzentration bei
etwa 1 mg/ml, wenn Lipofectamine das kationische Lipid ist. Ein
geeignetes Volumen des kationischen Lipids wird zu dem zweiten Gemisch
hinzugefügt,
wobei das Volumen des Lipids bei etwa 0,1 bis 10 Volumen des ersten
Nukleinsäure-Gemischs
liegt; vorzugsweise wird etwa ein gleiches Volumen zu dem Gemisch
hinzugefügt.
Dieses zweite Gemisch wird dann vermischt und über einen geeigneten Zeitraum
bei einer geeigneten Temperatur inkubiert. Der Zeitraum liegt bei
etwa 30 Sekunden bis 4 Stunden, aber vorzugsweise bei etwa 5 min;
die Temperatur liegt bei etwa 0 bis 37°C, aber vorzugsweise bei Raumtemperatur
(etwa 18–22°C). Dieses
zweite Nukleinsäure-Gemisch
umfasst Transfektionskomplexe.
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Das
Transfektionskomplex-Gemisch wird dann auf eine Oberfläche appliziert.
Verschiedene Oberflächen-Konfigurationen
werden betrachtet; in der vorliegenden Erfindung reichen Oberflächen, jedoch
nicht darauf beschränkt,
von flach über
konkav, konvex und sphärisch
bis kubisch. Die Art der Konfiguration hängt von der nachfolgenden Applikation
ab. In einer Ausführungsform
ist die Oberfläche
ein flacher Objektträger.
In einer anderen Ausführungsform
ist die Oberfläche
ein Kügelchen.
In noch einer anderen Ausführungsform
ist die Oberfläche
ein Würfel;
in einer zugehörigen
Ausführungsform
werden verschiedene Transfektionskomplexe auf verschiedenen Seiten
oder Flächen
des Würfels
immobilisiert, und in noch einer anderen zugehörigen Ausführungsform werden verschiedene
Zelltypen auf verschiedenen Seiten oder Flächen eines Würfels ausplattiert.
In noch einer anderen Ausführungsform
ist die Oberfläche
eine Multiwell-Gewebekulturplatte, und der Transfektionskomplex
wird auf der Oberfläche
von mindestens einer der Vertiefungen immobilisiert; in einer bevorzugten
Ausführungsform
ist die Oberfläche
eine 96-Well- oder
384-Well-Gewebekulturplatte.
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Verschiedene
Oberflächenmaterialien
werden auch betrachtet; in der vorliegenden Erfindung umfassen Materialien,
jedoch nicht darauf beschränkt,
Glas, Plastik (wie Polypropylen, Polystyren), Filme (wie Zelluloseacetat)
und Membranen (wie Nylonblätter).
Die Art des Materials hängt
von der nachfolgenden Applikation ab.
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Die
Oberfläche
ist im Allgemeinen, obwohl nicht notwendigerweise, mit einer Verbindung
beschichtet, an die sich sowohl die Nukleinsäuren als auch die Zellen anlagern
werden. verschiedene Beschichtungen werden betrach tet; in der vorliegenden
Erfindung umfassen Beschichtungen, jedoch nicht darauf beschränkt, Polylysin,
Fibronektin und Laminin. Die Art der Beschichtung hängt sowohl
von den Nukleinsäuren
als auch von den Zellen ab. vorzugsweise ist die Beschichtung für HEK-293-Zellen
und -Expressionsvektoren Polylysin.
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Das
Transfektionsgemisch kann durch eine Reihe von Mitteln appliziert
werden, einschließlich,
jedoch nicht darauf beschränkt,
dem direkten Pipettieren, dem Aerosolsprühen, der elektrostatischen
Auftragung und der mechanischen Auftragung, wie mit festen Pins.
Applikationen sind Einzelapplikationen und Mehrfachapplikationen
eines einzelnen Transfektionskomplex-Gemischs auf einen einzelnen
Spot. Mehrfachapplikationen scheinen mehrere Schichten des Transfektionskomplexes
zu ergeben und führen
zu einer erhöhten
Transfektionseffizienz. Man glaubt, dass die Erhöhung der Effizienz teilweise
aus der höheren
Affinität
der Zellen zu dem Transfektionskomplex im Vergleich zu der Affinität der Zellen
zu der Oberfläche
allein resultiert; bei mehreren Schichten des Transfektionskomplexes
glaubt man, dass sich, da eine Schicht des Transfektionskomplexes
endozytosiert wird, die Zellen an das nächsttiefere Niveau des Transfektionskomplexes
binden und anfangen, die Endozytose dieses Komplexes durchzuführen. Vorzugsweise
wird das Transfektionskomplex-Gemisch unter Verwendung von festen
Pins und Mehrfachapplikationen (2–5 Applikationen) auf einen
Objektträger
appliziert. Die Menge an Nukleinsäure in einem Spot hängt von
der anfänglichen
Nukleinsäure-Konzentration und
dem bei jeder Applikation applizierten Volumen und der Anzahl der
Applikationen ab; vorzugsweise liegt die Menge an Nukleinsäure bei
2 bis 500 ng, und am meisten werden 20–150 ng bevorzugt. Die Bedingungen
des Applizierens des Transfektionskomplex-Gemischs sind vorzugsweise
hohe Luftfeuchtigkeit; am meisten wird eine Luftfeuchtigkeit von
70–80%
bevorzugt.
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Die
Spots des Transfektionskomplex-Gemischs werden dann getrocknet.
Bedingungen für
das Trocknen variieren und umfassen, jedoch nicht darauf beschränkt, das
Trocknen bei Raumtemperatur (wie in einer Kammer oder in einem Gewebekultur-Abzug),
in einem Vakuum, das Trocknen durch die Anwendung von Infrarotlicht
und das Trocknen durch Erhitzen auf etwa 50 bis 200°C. Vorzugsweise
trocknen die Spots auf einer Oberfläche wie einem Glas-Objektträger in einer
10 cm Gewebekultur-Schale in einem Gewebekultur-Abzug ohne ultraviolettes
Licht.
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Normalerweise
wird mehr als eine Probe des Transfektionskomplex-Gemischs auf eine
einzelne Oberfläche
appliziert, wobei jedes Gemisch in einen Spot appliziert wird und
jeder Spot nur ein Gemisch umfasst, das einfach oder mehrfach appliziert
werden kann. Das Ergebnis ist ein Array aus Spots von immobilisierten Transfektionskomplexen
auf der Oberfläche,
wobei das Array ein Muster von Spots ist, vorzugsweise derart, dass
das Muster repliziert und/oder durch einen geeigneten Detektor nachgewiesen
werden kann. Obwohl jeder Spot im Allgemeinen eine einzelne Probe
von immobilisierten Transfektionskomplexen umfasst, kann eine einzelne
Probe von immobilisierten Transfektionskomplexen eine bis mehr als
ein Art von Nukleinsäure
umfassen. Außerdem
können
verschiedene Spots in einem Array die gleichen oder verschiedene
Transfektionskomplexe umfassen; die Transfektionskomplexe können sich
in dem vorhandenen Komplexbildner, der Art der vorhandenen Nukleinsäure oder
beidem unterscheiden. Normalerweise unterscheiden sich verschiedene Spots
in der Art der vorhandenen Nukleinsäure. Somit umfasst ein Array
normalerweise Spots, von denen mindestens einige bis die meisten
eine spezifische Art von Nukleinsäure pro Spot umfassen. Diese
spezifischen und verschiedenen Arten von Nukleinsäuren werden
dann normalerweise verschiedene Wirkungen in den Zellen aufweisen,
die durch sie transfiziert werden; die Wirkungen variieren in Abhängigkeit
von der Verwendung, für
die STEP gedacht ist. Die Wirkungen der transfizierten Nukleinsäuren werden
dann durch einen Detektor gemessen, und die Identifikation der Nukleinsäuren, die
eine bestimmte Wirkung aufweisen, wird durch die Stelle der Nukleinsäure in dem
Array bestimmt.
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ZELLEN: TYPEN, PRÄPARATIONEN,
AUSPLATTIEREN UND KULTUR
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A. Zelltypen
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Zellen,
die auf immobilisierte Nukleinsäuren
in STEP angewendet wurden, können
als Wirtszellen angesehen werden. Die vorliegende Erfindung ist
sowohl auf kultivierte Zellen als auch frisch aus einer Quelle (wie
zum Beispiel frisch aus einem Gewebe oder Organ präpariert)
erhaltene ausgerichtet. Kultivierte Zellen schließen Primärkulturen,
Zelllinien und dreidimensional kultivierte Zellen ein. Die vorliegende
Erfindung ist auch auf Zellen in vivo ausgerichtet.
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In
einigen Ausführungsformen
von der vorliegenden Erfindung ist die Wirtszelle eine höhere eukaryontische
Zelle (z. B. eine Säugerzelle).
In anderen Ausführungsformen
von der vorliegenden Erfindung ist die Wirtszelle eine niedere eukaryontische
Zelle (z. B. eine Hefezelle). In noch anderen Ausführungsformen
von der vorliegenden Erfindung kann die Wirtszelle eine prokaryontische
Zelle (z. B. eine Bakterienzelle) sein. Spezifische Beispiele von
den Wirtszellen schließen
ein, sind aber nicht darauf beschränkt, Escherichia coli, Salmonella
typhimurium, Bacillus subtilis und verschiedene Spezies innerhalb
der Genera Pseudomonas, Streptomyces, und Staphylococcus, sowie
Saccharomycees cerivisiae, Schizosaccharomycees pombe, Drosophila S2
Zellen, Spodoptera Sf9 Zellen, Ovarzellen des Goldhamsters (CHO),
COS-7 Zelllinien von Fibroblasten aus Affennieren, (Gluzman, Cell
23: 175 (1981)), 293T-, C127-, 3T3-, HeLa- und BHK-Zelllinien, NT-1
(Tabakkultur-Zelllinie),
Wurzelzellen und kultivierte Wurzeln in Rhizosekretion (Gleba et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 96: 5973–5977 (1999)). Die Verwendung
von Pflanzenzellen in STEP kann die Entfernung der Zellwände durch
Techniken nötig
machen „ die
dem Fachmann bekannt sind.
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Hohe
Transfektionseffizienzen sind beobachtet worden mit HEK-293T Zellen,
HEK-293 Zellen und NIH-3T3 Zellen. Andere Zelltypen wie COS-1 können auch
verwendet werden.
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B. Zellkultur und Kulturphasen
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In
der vorliegenden Erfindung werden die Zellen vor der Transfektion
gemäß den Verfahren
kultiviert, die dem Fachmann bekannt sind, wie zum Beispiel durch
die bevorzugten Verfahren wie definiert durch die American Tissue
Culture Collection oder wie beschrieben (zum Beispiel Morton, H.
J., In Vitro 9: 468–469 (1974)).
In einem Aspekt von der Erfindung werden die Zellen dann typischerweise
behandelt, bevor sie zu den immobilisierten Transfektionskomplexen
hinzugefügt
werden; vorzugsweise ist die Behandlung eine Trypsinierung.
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In
einer Ausführungsform
von der vorliegenden Erfindung werden HEK-293T Zellen in Dulbecco's Modifiziertem Eagle's Medium (DMEM),
das 10% fötales
Kälberserum
enthält,
bei 37°C
in einem befeuchteten Gewebekultur-Inkubator bei 5% CO2 gehalten.
Zellen werden auf Plastik oder Glas vor ihrer Verwendung in der
STEP-Transfektion wachsen lassen. Wenn die Zellen eine Konfluenz
von 80% erreichen, werden sie passagiert durch Behandlung mit 0,25%
Trypsin in 1 mM EDTA, um die Zellen von dem Wachstumssubstrat abzulösen.
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Die
Zellen werden durch Zentrifugation bei 1000 × g pelletiert und das Trypsinierungsmedium
wird entfernt. Das Zellpellet wird in DMEM resuspendiert und die
Zellen auf ungefähr
das vierfache des ursprünglichen Wachstumsvolumens
verdünnt,
um eine Konfluenz von 20% zu ergeben. In anderen Ausführungsformen
werden NIH-3T3 und COS-1 Zellen in einer ähnlichen Weise behandelt.
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Die
Zellen in der G2/M-Phase transfizieren mit der höchsten Effizienz, so ist in
einigen Ausführungsformen
die Transfektionseffizienz am höchsten
mit Zellen, die synchronisiert wurden durch doppelte Thymidin-Blockade,
Aphidocolin-Behandlung oder Nocodazol-Behandlung, wie beschrieben
(Mortimer et al., Gene Ther 6: 401–411 (1999); Tseng et al.,
Biochim Biophys Acta 1445: 53–64)).
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C. Zelldichte
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Die
Zelldichte ist ein wichtiger Faktor in der STEP-Transfektion; in Ausführungsformen,
in denen Nicht-dreidimensionale
Zellkulturen verwendet werden, sind anfängliche Ausplattierungsdichten
von 10 bis 105 Zellen/cm2 bevorzugt.
Je höher
die Zelldichte, desto früher
wird die Hauptexpression auftreten, was vermutlich auf die Kontaktinhibierung
bei höheren
Dichten zurückzuführen ist.
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D. Transfizierte Zellen
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Die
Zelllinien, die kürzlich
unter Verwendung von STEP transfiziert und mit den entsprechenden
Selektionsagentien ausgewählt
wurden, haben verstärkte
Transfektionseffizienzen gezeigt (ungefähr 5- bis 10-fach). Solche
Zellen sind vorzugsweise in der vorliegenden Erfindung eingesetzt
worden.
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E. Ausplattieren
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Die
vorbereiteten Zellen werden zu den immobilisierten Nukleinsäuren durch
dem Fachmann gut bekannte Methoden hinzugefügt. In einigen Aspekten der
Erfindung, die nicht-dreidimensionale Zellkulturen und frisch erhaltene
Zellen verwenden, sind die Zellen normalerweise in einem Medium
in einer bestimmten Dichte vorhanden; die Menge an Medium und die
Zelldichte werden für
jeden Zelltyp und jede Nukleinsäure
bestimmt. Vorzugsweise reicht die Menge an zugesetztem Medium von
etwa 5 bis 30 ml/10 cm Gewebekulturschale; am meisten bevorzugt
werden etwa 20 ml Medium hinzugefügt. Die Zellkonzen tration reicht
von etwa 103 bis 108/20
ml ausplattiert, vorzugsweise werden 106 Zellen
per 20 ml hinzugefügt.
Die Zahl der Zellen, die auf jeden Spot des immobilisierten Transfektionskomplexes
aufgetragen werden, wird von der Konzentration der auf die immobilisierten
Transfektionskomplexe ausplattierten Zellen, der Anzahl der Spots
an immobilisierten Transfektionskomplexen und der Dichte von den
Spots der immobilisierten Transfektionskomplexe, über die die
Zellen ausplattiert werden, abhängen.
Vorzugsweise werden etwa 1 bis 1000 Zellen pro Spot des Transfektionskomplexes
ausplattiert, insbesondere werden etwa 20 bis 100 Zellen pro Spot
ausplattiert. Vorzugsweise werden HEK-293 Zellen frisch trypsiniert,
bevor sie zu den immobilisierten Nukleinsäure-Spots hinzugefügt werden.
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Die
Zellen werden für
eine entsprechende Zeitdauer bei einer entsprechenden Temperatur
unter entsprechenden atmosphärischen
Bedingungen kultiviert. Die Temperatur und die atmosphärischen
Bedingungen werden von dem Zelltyp und den Nukleinsäuren abhängen; für HEK-293
zellen ist die Inkubationstemperatur vorzugsweise 37°C bei 5%
CO2.
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Die
Zellen werden zu einer entsprechenden Zeit während der Kultur transfiziert;
diese Zeit hängt
von dem verwendeten Transfektionstyp ab. Normalerweise reicht die
zeit von etwa einer Stunde bis 30 Tage, aber ist vorzugsweise etwa
24 bis 72 Stunden.
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In
anderen Aspekten der Erfindung, die dreidimensional kultivierte
Zellen verwenden, wird die Oberfläche, an der die Nukleinsäuren immobilisiert
sind auf die Zellen aufgetragen. Beide, die Oberfläche und
die dreidimensionale zelluläre
Struktur werden derart markiert, dass der Array der immobilisierten
Nukleinsäuren mit
dem Muster der nachgewiesenen Wirkungen korreliert werden kann.
Die Zellen werden unter Bedingungen, die zweckmäßig für eine solche Zellkultur ist,
transfiziert; vorzugsweise geschieht die Transfektion passiv.
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In
noch anderen Aspekten von der Erfindung wird die Oberfläche, an
der die Nukleinsäuren
immobilisiert sind, an einem Gewebe oder Organ oder einer anderen
implantierbaren Oberfläche
in vivo angewendet. Solch eine Anwendung beinhaltet, aber ist nicht
beschränkt
auf chirugische Implantation. In einigen Ausführungsformen, ist die Oberfläche ein
Film oder eine Membran; beide, die Oberfläche und das Gewebe oder Organ
werden derart markiert, dass der Array der immobilisierten Nukleinsäuren mit
dem Muster der nachgewiesenen Wirkungen korreliert werden kann.
Die Zellen werden unter Bedingungen transfiziert, die zweckmäßig für das spezifische
Organ oder Gewebe in vivo sind; vorzugsweise geschieht die Transfektion
passiv. In einer Ausführungsform
ist das Gewebe ein Tumor und die nachgewiesene Wirkung ist das Wachstum
der Tumorzellen nach der Transfektion mit den Nukleinsäuren.
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TRANSFEKTION
-
A. Verfahren
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In
einigen Ausführungsformen
werden verschiedene Verfahren verwendet, um die Transfektion von den
Zellen zu verstärken.
Diese Verfahren beinhalten, sind aber nicht beschränkt auf
osmotischen Schock, Temperatur-Schock und Elektroporation und Druckbehandlung.
In der Druckbehandlung werden ausplattierte Zellen in eine Kammer
unter einen Kolben gestellt und erhöhtem atmosphärischen
Druck ausgesetzt (zum Beispiel, wie beschrieben in Mann et al.,
Proc Natl Acad Sci USA 96: 6411–6
(1999)). Die Elektroporation der Zellen in situ, die nach dem Ausplattieren
erfolgt, kann verwendet werden, um die Transfektionseffizienz zu
erhöhen.
Die Plattenelektroden für
diesen Zweck sind erhältlich
von BTX/Genetronics.
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In
Ausführungsformen,
die HEK-293 Zellen verwenden, werden die Zellen vorzugsweise passiv
durch die immobilisierten Nukleinsäurekomplexe transfiziert.
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B. Verstärkungen
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In
einigen Ausführungsformen
werden Verbindungen während
der Transfektion eingeschlossen, um die Expression zu erhöhen. Solche
Verbindungen beinhalten, aber sind nicht beschränkt auf lysosomale Inhibitoren
wie Chloroquin und Nuklease-Inhibitoren wie DMI22.
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GENEXPRESSION: NACHWEIS
UND QUANTIFIZIERUNG
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In
verschiedenen Aspekten von der vorliegenden Erfindung wird die Genexpression
durch eine beliebige von mehreren Verfahren zu entsprechenden Zeiten
nach der Transfektion nachgewiesen. Die Zeit nach der Transfektion
hängt ab
von den Zellen und den Nukleinsäuren;
für HEK-293
Zellen werden die Zellen für mindestens
16 Stunden ungestört
nach dem Ausplattieren kultiviert, zu diesem Zeitpunkt kann die
Genexpression nachgewiesen werden.
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A. Fluoreszenz
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Die
Fluoreszenz von einer großen
Zahl an Proteinen (GFP, DsRed, Aequorin) wird direkt unter Verwendung
der Fluoreszenzmikroskopie oder Mikroarray-Objektträger-Scannern,
nach entsprechender Fixierung von den Objektträgern, gemessen. Die Fluoreszenzmikroskopie
gestattet die kontinuierliche Überwachung
von derselben Zelle über
einen Zeitverlauf, um die Proteinexpression zu untersuchen, während Scanner eine
schnellere und genaue Quantifizierung der Fluoreszenz gestatten,
aber die Zellen müssen
fixiert werden.
-
Die
Enzymaktivitäten
können
auch gemessen werden unter Verwendung von chromogenen oder fluoreszenten
Substraten in lebenden oder fixierten Zellen.
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B. Antikörper
-
Antikörper (M2-Flag
sowie andere) werden auch verwendet, um die Expression von STEP-transfizierten
Proteinen nachzuweisen.
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C. Reporter-Assays
-
Reporter-Assays
müssen
im Allgemeinen für
die STEP-Transfektion
optimiert werden und die optimalen Bedingungen können verschieden sein zu denen,
die mehr in Standardtransfektions-Prozeduren verwendet werden. Wichtige
Parameter zum Ändern
sind die Menge des Reportervektors, die Zeitdauer der Reporterexpression
und die proteolytische Halbwertszeit von dem verwendeten Reporterprotein.
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D. Selektion
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Die
genetische Selektion wird verwendet, um stabil transfizierte Zellen
unter Verwendung von STEP zu isolieren. Hygromycon-, G418- und Puromycin-Selektion
sind alle mit hoher Effizienz verwendet worden. Die Selektion auf
stabile Transformanten in HEK-293 Zellen kann etwa 48 Stunden nach
dem Ausplattieren beginnen, falls gewünscht.
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ANWENDUNG VON STEP
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung weist unzählige Anwendungen auf. Die
folgenden sind zur Veranschaulichung angegeben und nicht beschränkend gemeint.
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A. Screening der Funktion
neuartiger cDNA Klone
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In
einem Aspekt von der vorliegenden Erfindung werden STEP-Arrays mit
Tausenden von Expressionsvektoren, die neue Mitglieder von der Proteinkinase-Familie
kodieren, leicht auf ihre Fähigkeit,
die Expression von spezifischen Verstärkerelementen zu regulieren,
unter Verwendung spezifischer Fluoreszenz-Reporterkonstrukte überprüft. In anderen
Aspekten von der vorliegenden Erfindung werden neuartige Transkriptionsfaktoren
in einer ähnlichen
Weise gescreent. In noch anderen Aspekten von der vorliegenden Erfindung
wird die Funktion von vielen unterschiedlichen Klassen von Proteinen
unter Verwendung der STEP-Transfektion festgestellt. In einer Ausführungsform
ist eine typische Analyse von einer kleinen Familie von Proteinkinasen und
transkriptionellen Antwortelementen in Beispiel 13 beschrieben.
-
B. Arzneistoff-Screening
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In
einem Aspekt von der vorliegenden Erfindung werden STEP-Arrays aus
Expressionsvektoren für Protein-Tyrosinkinasen
mit verschiedenen Arzneistoff-Kandidaten behandelt und die in vivo-Aktivität von den Kinasen
durch Fixieren und Anfärben
der Zellen mit Antiphosphotyrosin-Antikörpern bestimmt. Da Tausende von
Objektträger-„Kopien" von dem Array leicht robotertechnisch
unter Verwendung von DNA-Arrayer erzeugt werden können, werden
Tausende Arzneistoffe auf ihre in vivo-Inhibierung gescreent. Subsets
von den Kinasen werden durch die Behandlung von den STEP-transfizierten
Zellen in der Kultur mit verschiedenen Wachstumsfaktoren aktiviert.
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In
anderen Aspekten von der vorliegenden Erfindung sind Hunderte von
unterschiedlichen Arzneistoff-Assays, die STEP-Transfektion in einer ähnlichen
Weise einsetzen, vorgesehen.
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In
noch anderen Aspekten von der vorliegenden Erfindung wird STEP verwendet,
um den Metabolismus von Arzneistoffen zu analysieren. Falls Arzneistoffe
identifiziert werden, die einen Signalweg ändern, der unter Verwendung
von STEP gemessen wird, dann können
Expressionsvektoren für
verschiedene Enzyme, für
die bekannt ist, dass sie für
den Arzneistoff-Metabolismus verantwortlich sind, z. B. die Cytochrom-P450 Familie,
in STEP eingeschlossen werden. Falls ein bestimmtes Cytochrom-P450
für den
Metabolismus des Arzneistoffes verantwortlich war, dann sollte die
Co-Transfektion von dem P450-Enzym die Wirkung von dem Arzneistoff
auf den STEP-Assay vermindern. Aufgrund von einem nicht-einschränkenden
Beispiel, die Wirkung von Cytochrom-P450 auf den Arzneistoff PD
098059, einem potenten Inhibitor von der MAP-Kinase Kaskade, wird
gemessen. Überexpression
von RasV12 aktiviert den Elk-1 Reporter in STEP-transfizierten Zellen und
PD 098059 inhibiert diese Aktivierung. Transfektion mit verschiedenen
Mitgliedern von der Cytochrom-P450 Familie, in Kombination mit RasV12
und dem Elk-1 Reporter, kehrt die Inhibierung von dem Elk-1 Reporter
durch PD 098059 um, falls das transfizierte Cytochtom-P450 in der
Lage ist, das PD 098059 zu einer inaktiven Verbindung zu metabolisieren.
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In
weiteren Aspekten von der vorliegenden Erfindung kann STEP verwendet
werden, um Liganden und Arzneistoffe zu identifizieren, die als
Agonisten und Antagonisten von bekannten oder Orphan-Rezeptoren wirken.
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C. Mutagenese-Studien
-
In
einem weiteren Aspekt von der vorliegenden Erfindung werden STEP-Arrays
für das
Screening von Zufallsmutationen von Proteinen mit ausreichend sensitiven
Reporter-Assays
verwendet, um die Aktivität
von den mutierten Proteinen zu bestimmen. In einer Ausführungsform
von der vorliegenden Erfindung wird die Mutagenese von der autoinhibitorischen
Domäne
der cGMP-abhängigen
Proteinkinase untersucht, da die Mutagenese von dieser Kinase zur
konstitutiven Aktivierung führt,
und ein Transaktivierungs-Assay, der die transkriptionelle Regulation
von einem cAMP-Antwortelement – grün fluoreszierendem
Protein (CRE-GFP)-Reporterkonstrukt beinhaltet, wird zur Identifizierung
konstitutiv aktiver Mutanten verwendet. Auf diesem Weg werden Tausende
von Mutanten auf einem einzigen Objektträger überprüft und mehrfache Wiederholungsexperimente
werden leicht erzeugt. Die Sammlung von Mutanten wird verwendet,
um eine inhibitorische Domäne
innerhalb des Aminoterminus von cGK zu definieren. In anderen Ausführungsformen
von der vorliegenden Erfindung werden viele unterschiedliche Typen
von Proteinen, für
die Einzelzell-Assays verfügbar
oder erfunden sind für
die funktionelle Anzeige, der Mutagenese und der Analyse in einer ähnlichen
Art und Weise unterworfen.
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In
einem weiteren Aspekt von der vorliegenden Erfindung werden STEP-Arrays
verwendet, um Proteine zu identifizieren, die die DNA-Reparatur
beeinflussen. In einer Ausführungsform
werden Reportermoleküle erzeugt,
die eine einzelne Basenfehlpaarung an oder nahe bei dem Startkodon
(ATG) für
das GFP-Reporterkonstrukt enthalten. Das Reportermolekül enthält die ordnungsgemäße Base
(ATG) in dem kodierenden Strang von der DNA, aber eine mutierte
Base (CAC im Gegensatz zu der normalen CAT) in dem nicht-kodierenden
Strang. Die Reparatur von der Fehlpaarung auf dem nicht-kodierenden
Strang führt
zu der Transkription von mRNAs mit der ordnungsgemäßen RNA-Sequenz, um ein funktionelles
GFP-Molekül
zu erzeugen. Falls der DNA-Reparatur-Reporter mit einem potentiellen
DNA-Reparaturenzym unter Verwendung von STEP co-transfiziert ist,
dann wird die Fähigkeit
von dem DNA-Reparaturenzym, die DNA-Fehlpaarung zu reparieren, durch
die Zellfluoreszenz angezeigt.
-
D. Antisense-Screening
-
In
einem weiteren Aspekt von der vorliegenden Erfindung enthalten STEP-Arrays
Tausende von Antisense-Oligonukleotiden und Antisense-Expressionsvektoren
werden auf ihre Fähigkeit
untersucht, die Expression von individuellen Proteinen zu inhibieren.
In einer Ausführungsform
von der vorliegenden Erfindung ist ein Testsystem für diese
Anwendung unter Verwendung von fluoreszierenden Proteinen und Antisense-Oligonukleotiden
sowie Antisense-Konstrukten entwickelt worden, wie in Beispiel 12
beschrieben. In anderen Ausführungsformen
von der vorliegenden Erfindung mit einer breiteren Anwendbarkeit
werden Fusionsprotein-Konstrukte zwischen Zielproteinen und fluoreszierenden
Reportern in dem Screeningprozess verwendet. Die Verwendbarkeit
von der vorliegenden Erfindung zum Überprüfen nach und der Identifizierung
von wirksamen Antisense-Werkzeugen weist dramatische und positive
Auswirkungen auf die praktische Verwendung der Antisense-Technologie
auf.
-
E. Proteininteraktionen
in vivo
-
Fluoreszenzresonanz-Energietransfer
(FRET) wurde für
den in vivo Nachweis von Proteininteraktionen beschrieben und ist
leicht in dem DNA-Mikroarray-Format unter Verwendung von Mikroskopie
nachzuweisen. Eine Anzahl von in vivo Verfahren sind berichtet worden,
um unter Verwendung von FRET die Protein-Protein Assoziation von
genetisch kodierten Varianten von dem grün fluoreszierenden Protein
zu bestimmen (Zaccolo et al. (2000) Nat Cell Biol 2: 25–29; Pollack
und Heim (1999) Trends Cell Biol 9: 57–60). In noch einem weiteren
Aspekt von der vorliegenden Erfindung werden Bibliotheken von Expressionsvektoren
für Fusionsproteine
zwischen nicht-charakterisierten
Sequenzen von Interesse und einem Fluoreszenz-Donorprotein erzeugt
und dann die in vivo Interaktionen nachgewiesen durch Co-Transfektion
von einem Expressionsvektor mit einem entsprechenden „Köder"-Protein, verbunden
mit einem Fluoreszenz-Akzeptormolekül aus solch einer Bibliothek
von Fusionsproteinen.
-
F. Identifikation von
Protein-Protein-Komplexen und post-translationalen Modifikationen
-
In
noch einem weiteren Aspekt von der vorliegenden Erfindung wird STEP
verwendet für
die Identifizierung von post-translationalen Modifikationen von
Proteinen und zum Identifizieren von Protein-Protein-Interaktionen.
In diesem Aspekt, wird eine DNA, die ein Protein kodiert, das leicht
gereinigt, vorzugsweise in situ, und seine Masse gemessen werden
kann, vorzugsweise auch in situ, unter Verwendung von STEP in Zellen transfiziert.
In einer Ausführungsform
wird STEP an einer Polylysinbeschichteten Celluloseacetat-Membran durchgeführt und
mindestens eine transfizierende DNA kodiert ein Protein mit einem
Hexahistidinepitop-Tag. Das exprimierte Protein wird dann gereinigt
durch einen in situ-Transfer auf eine Nickel/NTA-Affinitätsmembran;
nur das mit dem Hexahistidin-Tag versehene Protein (und daran gebundene
Proteine) binden an die Nickel/NTA-Affinitätsmembran, während all
die anderen zellulären
Proteine weggewaschen werden. Das Molekulargewicht von dem gereinigten
Protein (und beliebigen assoziierten Proteinen) wird dann durch
MALDI-Massenspektrometrie bestimmt. Post-translationale Modifikationen
von dem mit dem Hexahistidin-Tag versehenen Protein (einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf Phosphorylierung, Glykosylierung, proteolytische Spaltung) werden
durch ein erhöhtes
Molekulargewicht angezeigt. In einer weiteren Ausführungsform
ist mindestens eine zweite DNA, die ein zweites Protein kodiert,
co-transfiziert
mit einer ersten DNA, die ein erstes Protein mit einem Hexahistidin-Tag
kodiert, und die exprimierten Proteine werden gereinigt und die
Molekulargewichte, wie vorstehend beschrieben, bestimmt. Die Bindung
von mindestens einem zweiten Protein an das erste mit einem Hexahistidin-Tag
versehene Protein wird auch durch ein erhöhtes Molekulargewicht angezeigt.
-
G. In vivo Zelltransfektion
-
Die
Verwendbarkeit der STEP-Transfektion ist breit gefächert, da
sie nicht auf die Transfektion von Zelllinien in der Kultur eingeschränkt ist.
In noch einem weiteren Aspekt von der vorliegenden Erfindung wird STEP
auf die Transfektion von Primärkulturen
von Zellen aus einer Vielzahl von Geweben und Organismen durch Standardkulturverfahren,
die für
Primärkulturen
verwendet werden, angewendet. In weiteren Aspekten von der Erfindung
wird die STEP-Transfektion in vivo verwendet durch Implantation
von Oberflächen,
wie Celluloseacetat-Membranen, an denen Transfektionskomplexe immobilisiert
worden sind. In einem Set von Ausführungsformen umfassen die Transfektionskomplexe
Expressionsvektoren oder Antisense-Oligonukleotide; die Membranen
werden in solide Tumore in Gesamtorganismen implantiert und die
Wirkung der STEP-Transfektion auf das lokale Tumorzellwachstum oder
Lebensfähigkeit
zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Implantation bestimmt.
-
EXPERIMENTELLES
-
Die
folgenden Beispiele werden bereitgestellt, um bevorzugte Ausführungsformen
und Aspekte von der vorliegenden Erfindung zu demonstrieren und
weiter zu veranschaulichen und sind nicht interpretiert, den Bereich/Umfang
davon zu beschränken.
-
In
der experimentellen Offenbarung, die folgt, gelten die folgenden
Akkürzungen:
N (Normal); M (Molar); mM (millimolar); μM (mikromolar); mol (Mol); mmol
(Millimol); μmol
(Mikromol); nmol (Nanomol); pmol (Picomol); g (Gramm); mg (Milligramm); μg (Mikrogramm);
ng (Nanogramm); l oder L (Liter); ml (Milliliter); μl (Mikroliter);
cm (Centimeter); mm (Millimeter); μm (Mikrometer); nm (Nanometer); °C (Grad Celsius);
Sigma (Sigma Chemical Co., St. Louis, MO); CRE (cAMP-Antwortelement);
CREB (cAMP-Antwortelement bindendes Protein); ATP (Adenosin 5'-triphosphat); STK
(Protein-Serin-Threonin-Kinase); PTK (Protein-Tyrosin-Kinase); mRNA
(Boten-RNA); hnRNA (heteronukleare RNA); cDNA (komplementäre DNA);
DEAE (Diethylaminoethyl); G418 (Geneticin); GFP (grün-fluoreszierendes
Protein); EGFP (verstärkt
grünfluoreszierendes
Protein); FRET (Fluoreszenzresonanz-Energietransfer); DMEM (Dulbecco's modifieziertes
Eagle's Medium);
CMV (Cytomegalovirus); VASP (Vasodilator- und A kinasestimulates
Phosphoprotein); PEST (Prolin-, Glutamat-, Serin- und Threonin-reich);
Neo (Neomycin-Phosphotransferase); Ca (alpha-Isoform von der katalytischen
Untereinheit der cAMP-abhängigen
Proteinkinase); PKA (cAMP-abhängige Proteinkinase);
PKG (cGMP-abhängige
Proteinkinase); RRC (ratiometrisch reagierende Zellen); SGK (Serum-
und Glucocorticoid-induzierte Proteinkinase); PKCα, (alpha-Isoform
von Proteinkinase C); CaMKII (die Typ-II Isoform der Calcium/Calmodulin-abhängigen Proteinkinase).
-
BEISPIELE
-
BEISPIEL 1
-
STEP: Oberflächentransfektions-
und Expressionsprozedur
-
In
einer Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung das folgende Verfahren bereit;
dieses Verfahren ist in den folgenden Verfahren verwendet worden,
wenn nichts anderes vermerkt ist:
-
1. Herstellung von Transfektionskomplexen
-
- a. Plasmid-DNAs auf 0,12 mg/ml in dH2O verdünnen.
- b. 1 Volumen der Plasmid-DNA in eine Vertiefung von einer Mikrotiterplatte
hinzufügen.
- c. 1 Volumen des Transferrin-Polylysin-Komplexes von 1 mg/ml
(0,4 Mol Polylysin pro Mol Transferrin mit Fe) hinzufügen, Mischen
und für
5 Minuten bei Raumtemperatur inkubieren.
- d. 1 Volumen 2 mg/ml Lipofectamin hinzufügen, Mischen und für 20 Minuten
bei Raumtemperatur inkubieren.
-
2. Immobilisieren von
Nukleinsäuren
-
- a. Mischung auf Objektträger bei hoher Luftfeuchtigkeit
(70–80%)
unter Verwendung fester Stifte und von Mehrfachauftragungen (2–5 Auftragungen)
punktförmig
auftragen.
- b. Komplexe auf dem Mikroskopie-Objektträger in 10-cm Gewebekulturschale
in einem Gewebekultur-Abzug ohne ultraviolettes Licht trocknen lassen.
-
3. Ausplattieren und Kultur
von HEK-293 Zellen
-
- a. 20 ml Medium hinzufügen, die 106 frisch trypsinierte,
exponentiell wachsende HEK-293 Zellen enthalten.
- b. bei 37°C
bei 5% CO2 inkubieren.
- c. Zellen ohne Störung
für mindestens
16 Stunden nach dem Ausplattieren kultivieren.
-
4. Nachweis der Expression
-
Die
Expression von Proteinen kann schon nach 16 Stunden nachgewiesen
werden.
-
5. Selektion von Transformanten
(falls gewünscht)
-
Innerhalb
von 48 Stunden nach dem Ausplattieren mit dem Auswählen von
stabilen Transformanten beginnen.
-
Vor
ihrer Verwendung in STEP werden HEK-293T Zellen in Dulbecco's Modified Eagle's Medium (DMEM),
das 10% fötales
Kälberserum
enthält,
bei 37°C
in einem befeuchteten Gewebekulturinkubator bei 5% CO2 gehalten.
Die Zellen wurden auf Glas oder Plastik vor ihrer Verwendung in
der STEP-Transfektion angezogen. Wenn die Zellen eine Konfluenz
von 80% erreichen, werden sie durch Behandlung mit 0,25% Trypsin in
1 mM EDTA passagiert, um die Zellen von dem Wachstumssubstrat abzulösen. Die
Zellen werden durch Zentrifugation bei 1000 × g pelletiert und das Trypsinierungsmedium
entfernt. Das Zellpellet wird in DMEM resuspendiert und die Zellen
werden zu ungefähr
dem vierfachen des ursprünglichen
Wachstumsvolumens verdünnt,
um eine Konfluenz von 20% zu ergeben. NIH-3T3 und COS-1 Zellen werden
auf eine ähnliche
Art und Weise behandelt (Morton, HJ. In Vitro 9: 468–469, (1974)).
-
Die
Nukleinsäuren
sind vorzugsweise superhelikale DNA, die die höchste STEP-Transfektionseffizienz
produziert und normalerweise durch Gleichgewichtsdichtegradienten-Zentrifugation in
der Gegenwart von 1 mg/ml Ethidiumbromid isoliert wird. Die aufgelöste superhelikale
DNA wird mit wassergesättigtem
Butanol extrahiert, um das Ethidiumbromid zu entfernen und durch
Präzipitation
mit Ethanol in der Gegenwart von Natriumacetat isoliert. Die DNA
kann auch durch Ionenaustauschchromatographie unter Verwendung von
kationischen Chromatographiemedien und Elution mit NaCl isoliert
werden.
-
BEISPIEL 2
-
Entwicklung des STEP-Transfektionsprotokolls
-
Grün fluoreszierendes
Protein(GFP)-Expressionsvektoren (pEGFP-Cl, Clontech) und COS-1
oder HEK-293 Zellen wurden anfänglich
verwendet, um ein STEP-Transfektionsprotokoll zu entwickeln. Anfängliche
Versuche, die Zellen in Kultur mit direkt zu Polylysin-beschichteten
Platten hinzugefügter
DNA zu transfizieren, resultierte in sporadischen, niedrigen Transfektionseffizienzen
von weniger als 1 in 107 Zellen. Dies wurde
hauptsächlich
verursacht durch Verlust der DNA von der Oberfläche der Platte oder des Objektträgers, wie
durch die Überwachung
des Schicksals der fluoreszierend markierten DNA während der
Auftragungs- (spotting) und Kulturprozeduren. Die Komplexbildung
von der DNA mit kationischen Proteinen wie Polylysin oder Histonen,
resultierte in höheren
Transfektionseffizienzen von 1 in 103 bis
1 in 104, jedoch wurden auch eine große Anzahl
von fasch-positiven
Zellen beobachtet. Diese falsch-positiven Zellen wurden außerhalb
der Bereiche gefunden, auf denen die DNA aufgetragen wurde. Aus
der sorgfältigen
Beobachtung über
den Zeitraum der Transfektion wurde bestimmt, dass die falsch-positiven
Zellen aus der Fragmentierung der DNA-Komplexe und der nachfolgenden
Transfektion von Zellen außerhalb
des DNA-Anwendungsbereiches resultierten.
Chemische Vernetzung von den DNA-Komplexen resultierte in einer
Abnahme in der Anzahl der falsch-positiven Klone, jedoch verminderte
es auch dramatisch die Transfektionseffizienzen für die auf
dem Komplex ausplattierten Zellen.
-
Die
Verwendung von kationischen Lipid/DNA-Komplexen resultierte in einer
Toxizität
für die
zellen und einem Fehlen der Expression von auf der DNA ausplattierten
Zellen. Diese Toxizität
war in einem ternären Komplex
aus DNA, kationischem Lipid und Histon oder Polylysin reduziert.
Die Transfektionseffizienzen waren noch immer niedrig, in dem Bereich
von 1 in 102 bis 1 in 103.
Jedoch resultierte, wie kürzlich
von anderen berichtet, die Einbeziehung von Transferrin in den Komplex
und seine kovalente Kopplung an den Komplex in einer großen Zunahme
in der Transfektionseffizienz in der Lösungsphase, wie durch die berichtete
Gentransfektion bestimmt (Zenke, et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 87: 3655–9
(1990); Cheng, P. W., Hum Gene Ther 7: 275–82 (1996).
-
Die
Zelllinien, die effizient durch das STEP-Protokoll transfiziert
werden konnten, schließen
NIH-3T3 Fibroblasten, HEK-293 und HEK-293T Zellen und mit niedrigerer
Effizienz COS-1- und COS-7 Zellen ein. Zelllinien, die bis jetzt
keine effiziente Transfektion gezeigt haben schließen C6 Glioma,
NIE-115 Neuroblastoma, NG-108 Neurobastoma-Glioma, C361 und SY5Y
Zellen ein. Die Erhöhung
der Anzahl der Zelllinien, die mit hoher Effizienz unter Verwendung
von STEP transfiziert werden, ist in Beispiel 11 beschrieben. Die
Beschaffenheit der Zellen, die ausplattiert werden sollen und ihre
Dichte sind beide wichtig für
die Effizienz von STEP. Die auszuplattierenden Zellen werden vorzugsweise
exponentiell wachsen lassen, bei einer Konfluenz von 30–50% vor
der Trypsinierung und werden vorzugsweise bei einer Dichte von 1–5 × 104 Zellen/cm2 auf
die aufgetragenen DNA-Komplexe ausplattiert.
-
Letztendlich,
in diesem Beispiel, benötigt
eine effiziente STEP-Transfektion, dass die Oberfläche, auf die
der DNA-Komplex aufgetragen wird, mit Polylysin vorbehandelt wird
und das der DNA-Komplex aufgetragen wird unter Bedingungen von kontrollierter
Luftfeuchtigkeit von 70 bis 80% und einer Temperatur von etwa 18
bis 22°C.
Wenn sie richtig gebildet werden, sind die DNA-Komplexe in Medien unter Gewebekulturbedingungen
für 72
Stunden und länger
stabil.
-
Unter
Verwendung optimierter STEP-Bedingungen werden Transfektionseffizienzen
von 20 bis 70% der auf die DNA ausplattierten Zellen, mit sehr niedriger
Inzidenz von falsch-positiven (< 1%),
routinemäßig erreicht.
Spezifische Beispiele werden nachfolgend gezeigt.
-
BEISPIEL 3
-
Nachweis von STEP-transfizierten
Zellen unter Verwendung von DsRed-Reporterexpression
-
HEK-293T
Zellen wurden mit einem Expressionsvektor für DsRed gemäß STEP in Beispiel 1 und wie nachfolgend
transfiziert. HEK-293T Zellen sind HEK-293 Zellen, die ein SV40-T
Antigen exprimieren, was eine hohe Kopienreplikation der Expressionsvektoren
gestattet, die einen SV40-Replikationsstartpunkt enthalten. Zweihundert
Nanoliter von einer Lösung,
bestehend aus pDsRed-Cl Plasmid-DNA (Clontech, 20 ng), Lipofectamin
(130 ng), Transferrin (20 ng) und Polylysin (40 ng) wurden auf die
Oberfläche
von einem Polylysin-beschichteten Mikroskopie-Objektträger aufgetragen.
Die Lösung
wurde für
30 Minuten trocknen lassen und der Mikroskopie-Objektträger wurde
zu einer 10-cm Gewebekulturschale überführt. In diesem Fall wurden HEK-293T
Zellen auf dem Mikroskopie-Objektträger in DMEM,
das 10% FCS und die Zellen enthält,
ausplattiert und die Zellen wurden in einem befeuchteten 5% CO2-Inkubator für 48 Stunden inkubiert. Die
Expression von DsRed (einem rot fluoreszierenden Protein von einer
marinen Koralle; Fradkov, et al., FEBS Lett 479: 127–130 (2000)),
wurde durch Fluoreszenzmikroskopie bestimmt. Die Zellen wurden unter
Hellfeld oder Fluoreszenz unter Verwendung eines Rhodamin-Filters
fotografiert. Die Kontur von dem DNA-Spot kann in der Hellfeld-Abbildung
gesehen werden und der DNA-Spot selbst nimmt die untere Hälfte von
der Abbildung ein. Die Zelldichte über dem DNA-Spot ist niedriger
als die Zelldichte außerhalb
des Spots, teilweise dadurch, dass die Zellen weniger effektiv an
dem DNA-Spot anhaften als an dem Polylysin, das den Spot umgibt
und teilweise dadurch, dass die zelluläre Replikation in den transfizierten
Zellen inhibiert ist. In diesem Experiment wurde eine Transfektionseffizienz
von 30% bestimmt und die falsch-positive Rate war weniger als 0,1%.
-
BEISPIEL 4
-
Simultane Expression und
Nachweis von mehr als einem Gen
-
A. Zwei Proteine: GFP
und DsRed
-
Expressionsvektoren
für beide,
GFP und DsRed (Fradkov, et al., FEBS Lett 479: 127–130 (2000))
wurden verwendet um die Effizienz der Co-Expression während der
STEP-Transfektion
gemäß zu der
Prozedur in Beispiel 1 und wie folgt zu bestimmen. Die Transfektionskomplexe
wurden entweder aus zwei Expressionsvektoren separat gebildet oder
aus einem Gemisch von den zwei Expressionsvektoren. Drei DNA-Spots
wurden auf einen Standard-Mikroskopie-Objektträger unter Verwendung von STEP
aufgetragen. Der linke Spot enthielt nur pDsRedCl-Expressionsvektor
(20 ng), der Spot im Zentrum enthielt nur pEGFPCl-Expressionsvektor
(20 ng) und der dritte Spot enthielt ein entsprechendes Gemisch
aus pEGFPCl- und pDsRedCl-Vektoren (jeweils 10 ng). Die Zellen wurden
auf die DNA-Spots ausplattiert und nach 24 Stunden wurden Fluoreszenz-Mikrofotografien
unter Verwendung des Rhodamin-Filtersets (A) oder des Fluoreszein-Filtersets
(B) erzeugt, um die DsRed-, beziehungsweise GFP-Expression nachzuweisen.
Beide fluoreszierenden Proteine wurden in mehr als 50% der Zellen über den
DNA-Spots nachgewiesen und 100% der DsRed-positiven Zellen waren
auch GFP-positiv. Nur 85% der GFP-positiven Zellen waren auch DsRed-positiv,
aufgrund der größeren intrinsischen
Fluoreszenz des GFP-Proteins
verglichen mit dem DsRed-Protein. Folglich zeigen diese Ergebnisse,
dass Zellen beide Proteine mit einer Effizienz von 100% co-exprimieren,
obwohl die Sensitivität
des Nachweises für
EGFP höher
ist als diejenige für
den DsRed-Expressionsvektor. Diese hohe Effizienz der Co-Transfektion
demonstriert, dass Transaktivierungsassays und andere Assays, die
die Interaktion von zwei oder mehr transfizierten Proteinen in derselben
Zelle benötigen,
die STEP-Transfektion anwenden können.
-
B. Vier Proteine: EGFP,
DsRed, β-Galaktosidase
und Puromycin-Resistenz
-
Mindestens
vier verschiedene Expressionsvektoren sind unter Verwendung der
STEP-Transfektion gleichzeitig in Zellen eingeführt worden. Die Transfektionskomplexe
wurden aus einem Gemisch von allen vier Expressionsvektoren zusammen
gebildet. Einzelne Zellen werden durch STEP gleichzeitig transfiziert
mit EGFP (pEGFP-Cl; Clontech), DsRed (pDsRed-Cl; Clontech), β-Galaktosidase
(CMV.βgal;
Huggenvik et al, Mol Endocrinol 5: 921–930 (1991)) und Puromycin-Resistenz
(pPUR; Clontech); die Expression von allen vier Proteinen wurde
dann, auf die Expression folgend, beobachtet. Die Expression von
diesen vier Proteinen wurde nachgewiesen durch gleichzeitige grüne Fluoreszenz,
rote Fluoreszenz, zytochemische β-Galaktosidase-Anfärbung und
Wachstum in der Gegenwart von Puromycin.
-
BEISPIEL 5
-
Nachweis von STEP-transfizierten
Zellen unter Verwendung nicht-fluoreszierender Techniken
-
Obwohl
die Fluoreszenz eine der schnellsten und sensitivsten Techniken
für den
Nachweis der Genexpression darstellt, können STEP-transfizierte Zellen
auch unter Verwendung einer Anzahl verschiedener Verfahren nachgewiesen
werden. In einem Verfahren werden DNA-Komplexe, die das pTK-Hyg-Plasmid
enthalten, das die Expression des Hygromycin-Resistenzgens steuert,
auf einen Glas-Objektträger aufgetragen
und Zellen auf dem Objektträger
ausplattiert. Achtundvierzig Stunden nach dem Ausplattieren wurde
Hygromycin (100 mg/ml) zu dem Medium hinzugefügt und die Zellen wurden für weitere
zehn Tage mit Mediumwechsel alle 3 Tage inkubiert. Der überwiegende
Teil der Zellen starb und wurde weggewaschen, aber eine Mikrofotografie zeigte
eine „Kolonie" von lebenden Zellen
direkt über
dem STEP-transfizierten Spot.
-
Diese
Ergebnisse zeigten, dass transfizierte Zellen selektiert werden
können
unter der Verwendung der ge wöhnlichen
Selektionsmarker, die zur Etablierung stabiler Transformanten, einschließlich Hygromycin-Resistenz,
G418-Resistenz und Puromycin-Resistenz, verwendet wurden. In einem
weiteren Verfahren wurde das CMV-βgal-Plasmid (hergestellt
wie beschrieben in Angelotti et al, Journal of Neuroscience 13: 1418–1428 (1993)),
das die Expression der β-Galaktosidase
steuert, in der STEP-Transfektion
verwendet. Nach 48 Stunden Inkubation wurden die Zellen fixiert
und mit X-gal angefärbt
(wie beschrieben in Sanes et al. EMBO J. 5: 3133–3142 (1986)). Eine Mikrofotografie
zeigte sowohl einen Teil von dem Spot an der linken Seite von der
Abbildung und auch die Ecke von dem DNA-Spot. Die Expression von
beta-Galaktosidase
wurde angezeigt durch die dunkelblaue Anfärbung von Zellen innerhalb
der Fläche
von dem DNA-Spot.
Diese Ergebnisse zeigten, dass enzymatische Nachweisverfahren, die
zytochemische Anfärbetechniken
wie beta-Galaktosidasefärbung
anwenden, auch verwendet werden können, um die STEP-Transfektion
zu demonstrieren.
-
BEISPIEL 6
-
Immunzytochemischer Nachweis
der Proteinexpression unter Verwendung von STEP
-
Um
die in vivo Funktion von Proteinen zu untersuchen und die Effizienz
von Effektorproteinen wie Proteinkinasen in Transaktivierungsassays
zu vergleichen, wird es notwendig sein, die Expression von den anderen
Effektorproteinen zu demonstrieren und zu quantifizieren. Ein Verfahren,
um dies zu tun beinhaltet den immunozytochemischen Nachweis der
Proteine. Solche Techniken können
wirksam in der STEP-Transfektion verwendet werden, wie es durch
die folgenden Experimente demonstriert wird.
-
DNA-Komplexe
wurden entweder gebildet mit pCMV-Neo Leervektor-DNA (Vektor) oder
mit pFlagVASP-DNA (pFlag-VASP),
die ein mit Flag-versehenes VASP-Protein kodiert (Collins, et al.,
J Biol Chem 274: 8391–404
(1999)), einem Substrat für
die Phosphorylierung durch cGMP- abhängige Proteinkinase.
Für die Zielsetzung
von diesem Experiment diente das pFlagVASP nur als ein Expressionsvektor,
der die Expression von einem Protein steuert, das das Flagepitop-Tag
trägt.
Achtundvierzig Stunden nach der Transfektion durch STEP wurden die
Zellen fixiert und mit monoklonalem primären M2-Antikörper angefärbt, gefolgt
durch einen Rhodamin-konjugierten sekundären Ziege Anti-Maus-Antikörper. In
einer Hellfeld-Abbildung von den Zellen waren die DNA-Spots für beide,
die pFlagVASP- und Vektor-Spots, deutlich sichtbar. Dasselbe Set
an Spots konnte auch in einer zweiten Abbildung unter Verwendung
von Fluoreszenzbeleuchtung und einem Rhodamin-Filterset zum Nachweis
des Rhodaminkonjugierten sekundären
Antikörpers
beobachtet werden. Fluoreszenz wurde nur in Zellen über Spots
nachgewiesen, die den pFlagVASP-Expressionsvektor enthielten, wie durch
den Vergleich der beiden Abbildungen bewiesen. Es konnte auch gesehen
werden, dass die Expression von dem STEP-transfizierten pFlagVASP
am höchsten
an dem Rand von den Spots war, weil diese Spots bei einer niedrigeren
als der optimalen Luftfeuchtigkeit erzeugt wurden. Folglich bewiesen
die Ergebnisse, dass die Expression von einem mit einem Flag-Tag
versehenen Protein spezifisch in Zellen nachgewiesen werden kann
unter Verwendung der STEP-Transfektion, einem monoklonalen primären M2-Antikörper und
einem Rhodamin-konjugierten sekundären Antikörper. Dieser Nachweis von Epitop-versehenen
Proteinen wird nachfolgend in Beispiel 8 verwendet, um die Expression
von Proteinen in Transaktivierungsassays zu einwandfrei festzustellen
und zu quantifizieren.
-
BEISPIEL 7
-
Transaktivierungs-Assay
unter Verwendung eines Tetracyclin-induzierbaren Systems
-
Um
zu bestimmen, ob die STEP-Transfektion modifiziert werden könnte, um
die induzierbare Expression von einem Protein hervorzubringen, wurde
das durch Bujard und Mitarbeiter entwickelte Tetracyclin-induzierbare
System angewendet (Baron et al., (2000) Proc. Natl. Acad. Sci. USA
96: 1013–1018).
Diese Experimente demonstrieren die Induktion der EGFP-Expression
durch Doxycyclin in HEK-TetOn Zellen, die nach einer STEP-Transfektion
erfolgt.
-
Zwei
DNA-Komplexe wurden für
dieses Experiment hergestellt, einer der das pBi-EGFP-Plasmid (Clontech)
enthält,
das die Expression von EGFP unter der Kontrolle von einem Tetracyclin-responsiven
Element steuert, und ein weiterer Komplex, der pEGFP-Cl Plasmid-DNA
(Clontech) enthält,
mit der EGFP-Expression unter der Kontrolle von dem starken Promotor
des menschlichen frühen
Cytomegalovirus. Spots für
jeden von diesen Komplexen wurden nebeneinander auf jeden von den
beiden unterschiedlichen Mikroskopie-Objektträgern aufgetragen und HEK-TetOn
Zellen wurden auf jedem Objektträger
in getrennten 10-cm Kulturschalen ausplattiert. Vierundzwanzig Stunden
nach der Transfektion wurde eine Platte in DMEM und 10% FCS inkubiert,
während
die andere in dem selben Medium, das 10 mg/ml Doxycyclin enthielt,
inkubiert wurde. Fluoreszenzmikrofotografien wurden 48 Stunden nach
dem Ausplattieren der Zellen aufgenommen. Eine Mikrofotografie zeigte
die Fluoreszenzabbildung von der Kontrollplatte, die kein Doxycyclin
erhalten hatte, und in der zwei Spots zu sehen waren; der linke
Spot stimmte mit den mit pBi-EGFP gebildeten Komplexen überein und der
rechte Spot stimmte mit dem mit pEGFP gebildeten Komplex überein.
In der Abwesenheit von Doxycyclin waren keine der Zellen auf dem
pBi-EGFP-Spot fluoreszierend, während
ungefähr
30% von den Zellen auf dem pEGFP-Cl-Spot fluoreszierend waren. Eine
zweite Mikrofotografie zeigte die Fluoreszenz von den Zellen von
dem mit Doxycyclin behandelten Objektträger. Die Behandlung mit Doxycyclin
resultierte in einer nachweisbaren GFP-Expression in 20% von den
Zellen auf dem pBi-EGFP-Spot, was vergleichbar war zu der GFP-Expression, die für den pEGFP-Cl-Spot
auf dem selben Objektträger
gesehen wurde.
-
Diese
Ergebnisse zeigten, dass die Expression von GFP in HEK-TetOn Zellen
unter Verwendung des Tetracyclin-Analogons Doxycyclin induziert
werden konnte. In diesem Experiment war der TetOn-Transkriptionsfaktor
stabil in allen ausplattierten Zellen exprimiert und das Reporter-Plasmid pBi-EGFP
wurde speziell in den STEP-Komplex eingesetzt, der auf den Objektträger aufgetragen
wurde. Die Ergebnisse zeigten eine deutliche Induktion der GFP-Fluoreszenz durch
Doxycyclin.
-
BEISPIEL 8
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Transaktivierung
von einem zyklisches-AMP-gesteuerten Promotor durch eine cAMP-abhängige Proteinkinase
-
Ein
Transkriptions-Aktivierungsassay (Hall, et al, J Biol Chem 274:
3485–95
(1999); Taylor, et al, J Biol Chem 275: 28053–62 (2000)) zur Messung der
in vivo Kinaseaktivität
ist adaptiert und für
die Verwendung mit der STEP-Transfektion modifiziert worden. Für die katalytische
(C) Untereinheit von der cAMP-abhängigen Proteinkinase ist durch
unzählige
Forscher gezeigt worden, dass sie die den cAMP-Antwortelement-Bindungsprotein
(„CREB")-Transkriptionsfaktor
phosphoryliert und zu Erhöhungen
in der Transkription von Genpromotoren führt, die das cAMP-Antwortelement
(„CRE") enthalten, an das
CREB als ein Dimer bindet. Die kanonische CRE-Nukleotidsequenz besteht
aus der palindromen Nukleotidsequenz TGACGTCA. Ein Reporter-Plasmid,
das entwickelt wurde, um Zunahmen in der CREB-Aktivität nachzuweisen,
bezeichnet als pCRE-d2EGFP (Clontech), das einen CRE-Verstärker enthält und ein
destabilisiertes Derivat von EGFP (d2EGFP) kodiert, ist beschrieben
worden (Li, et al, J Biol Chem 273: 34970–5 (1998)). Dieses destabilisierte
Derivat enthält
eine PEST-Sequenz, erhalten von der Ornithin-Carboxylase, welche
die normale proteolytische Halbwertszeit von EGFP von 24 Stunden
auf 2 Stunden ändert
(Li, et al, J Biol Chem 273: 34970–5 (1998)). Dieses destabilisierte EGFP
gestattet mehr quantitative Messungen der transkriptionellen Regulation,
ohne die Probleme, die einem Protein mit langer Halbwertszeit innewohnen.
-
Das
pCRE-d2EGFP wurde als ein Reporter-Plasmid verwendet, um zu bestimmen,
ob die Co-Transfektion von der konstitutiv aktiven katalytischen
Untereinheit der cAMP-abhängigen Proteinkinase
die Transkription von pCRE-d2EGFP
regulieren würde
und in einer erhöhten
Fluoreszenz resultiert, verglichen mit den Kontrollzellen, die keinen
C-Untereinheit-Vektor erhalten hatten. Die folgenden Experimente
beschreiben die transkriptionelle Regulation von einem CRE-enthaltenden
Expressionsvektor in STEP-Assays. Die Transfektionskomplexe wurden
mit einem Gemisch aus pCMV.Neo (2 ng, hergestellt wie beschrieben
durch Huggenvick et al, Mol Endocrinol 5: 921–930 (1991)) und pCRE-d2EGFP
(18 ng) oder pCMV.Ca (2 ng, hergestellt wie beschrieben durch Huggenvick
et al, Mol Endocrinol 5: 921–930
(1991)), das die C-Untereinheit
der cAMP-abhängigen
Proteinkinase kodiert und pCRE-d2EGFP (18 ng) und die Komplexe wurden
auf die Oberfläche
eines Polylysin-beschichteten Mikroskopie-Objektträgers aufgetragen. HEK-293T
Zellen wurde ausplattiert und 24 Stunden später wurden Fluoreszenzmikrofotografien
unter Verwendung eines 4X-Objektives und Hellfeldbelichtung oder
Fluoreszenzbelichtung unter Verwendung eines Fluorescein-Filtersets
erhalten. Auf Fluoreszenz-Abbildungen, erhalten unter Verwendung
eines 10X-Objektivs, von einem Spot, der pCMV.Neo enthält, und
einem weiteren, der pCMV.Ca enthält,
konnten einzelne positive Zellen identifiziert werden. Diese zwei Fluoreszenz-Abbildungen
wurden durch eine Pixeldichte-Histogrammanalyse
analysiert, um eine 16- bis 20-fache Zunahme in der Fluoreszenzintensität in der
STEP-Transfektion mit pCMV.Ca, verglichen mit der von pCMV.Neo,
zu beweisen.
-
Diese
Ergebnisse zeigten, dass eine Co-Transfektion von der konstitutiv
aktiven, katalytischen Untereinheit der cAMP-abhängigen Proteinkinase in der
Tat die Transkrip tion von pCRE-d2EGFP reguliert und in erhöhter Fluoreszenz
resultiert, verglichen mit den Kontrollzellen, die keinen C-Untereinheits-Vektor
erhielten. Zellen, die auf STEP-Spots ausplattiert wurden, die pCRE-d2EGFP
und den Leervektor pCMV.Neo enthielten, zeigten eine niedrigere
Durchschnittsfluoreszenz. Jedoch zeigten die Zellen, die auf STEP-Spots
ausplattiert wurden, die den pCMV.Ca-Expressionsvektor, der die
C-Untereinheit der cAMP-abhängigen
Proteinkinase kodiert, sowie pCRE-d2EGFP enthalten, eine höhere Durchschnittsfluoreszenz.
Die Fluoreszenz von den mit pCMV.Ca und pCRE-d2EGFP transfizierten
Zellen ist ähnlich
zu der, die für
pEGFP-Cl gesehen wurde, das den starken konstitutiven CMV-Promotor
enthält.
Die detaillierte Untersuchung von den Hellfeld-Abbildungen zeigt,
dass gleiche Zahlen von Zellen an beiden DNA-Spots anhaften. Die
Quantifizierung von der Zunahme in der GFP-Fluoreszenz unter Verwendung
der Microcomputer Imaging Device (MCID) Software ließ darauf schließen, dass
das zelluläre
Fluoreszenzsignal 16- bis 20-fach erhöht war.
-
BEISPIEL 9
-
Verwendung von Fluoreszenz-Objekträger-Scannern
zum Nachweis der STEP-Transfektion
-
Die
meisten der vorhergehenden Beispiele, die Aspekte der STEP-Transfektionseffizienzen
beschreiben, haben Fluoreszenzmikroskopie beinhaltet. GFP-positive
Zellen wurden nicht nachgewiesen, weil die verfügbaren Scanner nicht den blauen
Argon-Anregungslaser für
den optimalen GFP-Nachweis aufwiesen. Jedoch weist das DsRed-fluoreszierende
Protein Anregungs- und Emissions-Maxima von 558 nm und 583 nm auf,
die gut mit dem Cy3-Marker überlappen,
der gewöhnlich
für die
Hybridisierung von DNA-Arrays zur Quantifizierung der Genexpression
verwendet wird.
-
Die
Expression von DsRed in STEP-transfizierten Zellen wurde unter Verwendung
eines automatisierten Scanning-Fluoreszenz-Mikroarray-Analysators,
wie in den folgenden Experimenten beschrieben, nachgewiesen. Die
DNA-Komplexe wurden unter Verwendung des pDsRed-Cl-Expressionsvektors
für die STEP-Transfektion
hergestellt.
-
Acht
DNA-Spots wurden beobachtet, wo die Fluoreszenzintensitäten für beide,
Cy5-Filtersets (ex 649 nm, em 670 nm) und Cy3-Filtersets (ex 550
nm, em 570 nm) aufgezeigt wurden. Die Spots sind ungefähr 0,5 bis
1 mm im Durchmesser. Die aufgetragenen DNA-Komplexe unterschieden
sich in ihren Verhältnissen
nach Gewicht von Polylysin, Transferrin und Lipofectamin® zu
der DNA. Diese Verhältnisse
waren für
jede 120 ng DNA: 200 bis 20 ng Polylysin, 800 bis 80 ng Transferrin
und 2000 bis 200 ng Lipofectamin®. Nur
zwei DNA-Spots resultierten in einer effizienten STEP-Transfektion
der Zellen; diese Spots enthielten die Verhältnisse; pro 120 ng DNA: 200,
800 und 2000 ng und 100, 400 und 1000 ng von Polylysin, Transferrin,
beziehungsweise Lipofectamin®. Das Fluoreszenzsignal
von diesen Zellen wurde nur mit dem Cy3-Filterset beobachtet. Eine 5X-Vergrößerung von
einem der Spots wurde von einem TIFF-Dokument erzeugt.
-
Fluoreszenz-
Mikrofotografien von dem selben Spot und eine Mikrofotografie zeigen,
dass einzelne fluoreszierende Zellen erkennbar sind. Dieselben fluoreszierenden
Zellen wurden deutlich sowohl mikroskopisch als auch mit dem Objektträger-Scanner
nachgewiesen.
-
Diese
Ergebnisse demonstrieren, dass STEP-transfizierte Zellen unter Verwendung
von DNA-Array-Fluoreszenzanalysatoren und Fluoreszenz-Mikroskopie
nachgewiesen werden können.
Die Fluoreszenz, die für
einzelne Zellen nachgewiesen wurde, war für den Cy3-Filterset spezifisch
und wurde nicht unter Verwendung des Cy5-Filtersets gesehen. Dieselben
Zellen wurden mikroskopisch unter Verwendung des Rhodamin-Filtersets
an einem Fluoreszenzmikroskop nachgewiesen. Diese Ergebnisse demonstrieren,
dass die Quantifizierung von STEP-transfizierten Zellen auf die
Mikroarray-Fluoreszenzanalyse für
die Hochdurchsatz-Datenanalyse von STEP-Experimenten adaptiert werden
kann.
-
BEISPIEL 10
-
Herstellung von STEP-transfizierten
Zellen unter Verwendung von Roboter-Arrayer
-
Die
DNA-Komplexe sind erfolgreich aufgetragen worden unter Verwendung
von Roboter-Arrayer, um die Komplexe punktförmig auf Objektträger aufzutragen,
wie in dem folgenden Experiment beschrieben. Ein 4 × 4-Gitter
aus 16 Spots wurde unter Verwendung einer robotertechnischen Spot-Station
(Genomic Solutions Flexisys) erzeugt. Nach dem Trocknen wurden HEK-293T
Zellen auf den Mikroskopie-Objektträgern ausplattiert und 48 Stunden
später
Fluoreszenz-Mikrofotografien aufgenommen. Die Ergebnisse sind in 2 gezeigt.
In Feld (A) wurde die Fluoreszenz von EGFP unter Verwendung eines
Fluorescein-Filtersets bei 40X Vergrößerung nachgewiesen. In Feld
(B) wurde die Fluoreszenz von DsRed unter Verwendung eines Rhodamin-Filtersets
bei 40X Vergrößerung nachgewiesen.
In Feld (C) der Nachweis von EGFP und etwas minimaler „durchblutender" DsRed-Fluoreszenz
unter Verwendung eines Bandpass-Fluorescein-Filtersets bei 100X
Vergrößerung.
Die Pfeile weisen auf die äußere Begrenzung
von den DNA-Spots hin, die gerade so sichtbar sind, verursacht durch
den Einschluss von Spuren von Fluorescein in den DNA-Komplex. In
Feld (D) zeigt ein Schema den Typ der mit dem Arrayer erzeugten
DNA-Spots; die vier
Spots in der ersten und dritten Reihe enthielten DsRed-Cl-Plasmid-DNA
und die vier Spots in der zweiten und vierten Reihe enthielten pEGFP-Cl.
-
Die
Ergebnisse beweisen, dass etwa 90% von den Spots mindestens eine
positive Zelle zeigten und 50% mindestens 5 oder mehr positive Zellen
zeigten. Jeder Spot war mit ungefähr 25 bis 30 Zellen in Kontakt, wenn
Hellfeld-Abbildungen
untersucht wurden. Es gibt einige wichtige Parameter in der Verwendung
von robotertechnischen Spot-Geräten in diesem
Experiment. Erstens, die Luftfeuchtig keit für das punktförmige Auftragen
sollte mindestens 70% betragen, andernfalls wird die Flüssigkeit
an der Spitze von dem punktförmigen Auftragestift
trocknen, bevor sie effizient auf den Glas-Objektträger übertragen
werden kann. Zweitens, mehrfache Auftragungen von DNA-Komplex auf denselben
Spot ergibt signifikant größere Transfektionseffizienzen, vielleicht
verursacht durch die Bildung von Schichten aus DNA-Komplexen. Drittens,
massive Stifte sind im Allgemeinen effizienter und reproduzierbarer
als geschlitzte Stifte in der Herstellung von transfizierten Zellen, möglicherweise
weil die DNA-Komplexe viskös
genug sind, den effizienten Flüssigkeitstransfer
den Schlitz hinunter zu verhindern.
-
BEISPIEL 11
-
Anwendung
der STEP-Transfektion auf Mutationsanalyse der Proteinfunktion
-
Optimierung
von STEP-Transfektion und Quantifizierung
-
Die
STEP-Transfektion kann für
das Studium von Proteinstruktur und Funktion eingesetzt werden.
Gegenwärtig
beinhalten die meisten der Proteinstruktur-Studien die Deletion
von vorausberechneten Domänen und
die Charakterisierung von diesen Deletionen hinsichtlich der in
vitro und, weniger oft, der in vivo Funktion von dem Protein. Normalerweise
wird die Rolle von einzelnen Aminosäuren innerhalb einer Domäne eines
Proteins aus der Homologie zu anderen Proteinen abgeleitet. In diesem
Beispiel ist eine Domäne
der cGMP-abhängigen
Proteinkinase (PGK) zufällig
mutiert worden und selektiert für „gain of
function"-Mutanten,
um eine inhibitorische Region der Kinase zu definieren. STEP gestattet
das funktionelle Überprüfen von
1.000 Mutanten auf die Mutations-Aktivierung in vivo unter Verwendung
eines Transkriptionsaktivierungs-Assays. Dieses Beispiel stellt
auch die Optimierung von dem STEP-Verfahren für die Anwendung auf eine Vielzahl
von anderen Struktur/Funktions-Studien kurz dar.
-
A. Optimierung von STEP-Transfektion
und Quantifizierung
-
Die
STEP-Transfektion ist leicht für
zahllose Anwendungen zu optimieren. Die Experimente in diesem Beispiel
identifizieren wichtige Bereiche, di optimiert werden können.
-
Solche
Optimierungen von der STEP-Prozedur nutzen, was gegenwärtig über molekulare
Ereignisse rund um die Transfektion bekannt ist. Die Transfektion
wird im Allgemeinen angesehen, aus drei Abschnitten zu bestehen
(Bally, et al., Adv Drug Deliv Rev 38: 291–315 (1999)). In der ersten
Phase wird die DNA durch Endozytose in die Zelle aufgenommen. Während der
endozytotischen Aufnahme kann die DNA entweder in der flüssigen Phase
oder adsorbiert an der Oberfläche
der Zellmembranen sich befinden. Die Einschluss von Transferrin
in STEP erhöht
die Wahrscheinlichkeit, dass die DNA an die Transferrin-Rezeptoren
an der Membran adsorbiert ist und in endozytotische Vesikel eintreten
wird. Die zweite Phase der Transfektion beinhaltet das Entrinnen
der DNA aus dem normalen lysosomalen Abbau, der mit den meisten
lysosomalen Inhaltsstoffen erfolgt. Wiederum mag Transferrin helfen,
die DNA zu einer Subpopulation von endozytotischen Vesikeln zu steuern,
für die
es wahrscheinlicher ist, der Fusion mit Lysosomen zu entrinnen und
Polylysin kann Hilfestellung leisten zum Schutz der DNA vor der
lysosomalen Nuklease. Letztendlich, der letzte Schritt in der Transfektion
ist der Transport von der DNA zu dem Kern, wo sie durch RNA-Polymerasen
transkribiert werden kann. Die Effizienz von jedem von diesen Schritten
ist äußerst abhängig von
der Form von dem DNA-Komplex und
dem Zelltyp, der transfiziert werden soll.
-
1. Einfluss des Zellzyklus
auf die STEP-Transfektion
-
Es
wird bevorzugt, nahezu 100% Transfektionseffizienz für alle Zellen
auf dem DNA-Komplex zu haben. Die folgenden Strategien erhöhen weiter
die Transfektionseffizienz. Anfängliche
Experimente mit STEP haben darauf hingewiesen, dass Zellen, die
für die
STEP- Transfektion
ausplattiert werden, vorzugsweise in einer Phase des exponentiellen
Wachstums sein sollen, was mit anderen Berichten in Übereinstimmung
ist (Mortimer, et al., Gene Ther 6: 401–411 (1999); Tseng, et al.,
Biochim Biophys Acta 1445: 53–64
(1999); Brunner, et al., Gene Ther 7: 401–407 (2000)), das Spitzen-Transfektionseffizienzen
mit Zellen in der G2/M-Phase des Zellzyklus erhalten wurden. In
diesen Untersuchungen variierten die Transfektionseffizienzen bis
zu 500-fach über
die Dauer des Zellzyklus. Deshalb wurden HEK-293T zellen in der
G2/M-Phase durch unterschiedliche Verfahren angereichert. In einem
Verfahren wird die zentrifugale Auswaschung verwendet, um Zellen
basierend auf ihrer Größe zu fraktionieren
und die größeren G2/M-Phase-Zellen anzureichern
(Brunner, et al., Gene Ther 7: 401–407 (2000)). Zellfraktionen
werden gesammelt und direkt für
das Ausplattieren in den STEP-Transfektions-Experimenten verwendet. In einem weiteren
Verfahren werden HEK-293T Zellen mit einer doppelten Thymidinblock-Behandlung
synchronisiert, um Zellen an der G1-Phase zu synchronisieren und dann auf
STEP-transfizierte Zellen zu unterschiedlichen Zeiten nach Entfernung
des zweiten Thymidinblocks ausplattiert (Tseng, et al., Biochim
Biophys Acta 1445: 53–64
(1999)). In noch einem weiteren Verfahren wird ein Gebrauch gemacht
von entweder Nocodazol (1 mg/ml), das den G2/M-Übergang durch Zerreißen der
Mikrotubuli unterbricht, oder von Aphidicolin (5 mg/ml), was die
DNA-Polymerase inhibiert und Zellen in der S-Phase arretiert (Mortimer,
et al., Gene Ther 6: 401–411
(1999)). Diese Zellzyklus-angereicherten Populationen werden dann
verwendet in STEP-Transfektionsexperimenten
mit pEGFP-Cl oder pDsRedCl mit einer Zeitdauer, die zum Untersuchen
der Expression wie in den vorhergehenden Beispielen 3 und 4 verwendet
wurde. Eine 4- bis 5-fache Zunahme in der Transfektionseffizienz
wird vorzugsweise unter Verwendung der Zellen beobachtet, die in
der G2/M-Phase angereichert sind, verglichen mit asynchron wachsenden
Zellen (Mortimer, et al., Gene Ther 6: 401–411 (1999)). Dies bedeu tet
für HEK
und NIH-3T3 Zellen, dass 80–90%
der Zellen routinemäßig STEP-transfiziert
werden.
-
2. Behandlung während der
Transfektion
-
Es
mag zu bevorzugen sein, die Transfektionseffizienzen durch Behandeln
der Zellen während
des Transfektionsprozesses zu erhöhen. Solche Behandlungsmethoden
schließen
die Elektroporation ein. Die Elektroporation wird im Allgemeinen
als eine Transfektionstechnik verwendet und funktioniert durch transientes
Permeabilisieren der Zellmembran, um den Eintritt der DNA zu gestatten
(Neumann, et al., Bioelectrochem Bioenerg 48: 3–16 (1999)). In den meisten
Standardanwendungen werden Zellen in Küvetten in der Gegenwart von
DNA elektroporiert. Jedoch sind Plattenelektroden für die Elektroporation
von Zellen während
sie auf Oberflächen
angewachsen sind, erhältlich
(BTX/Genetronics) und diese Technik ist verwendet worden, um menschliche
Nabelschnurzellen (HWECs) zu transfizieren, mit Effizienzen, die
vergleichbar mit der Elektroporation in der Küvette sind (Lewis, et al.,
Gene Ther 6: 1617–1625
(1999)). HEK-293T Zellen werden auf Objektträgern unter Verwendung des Standard-STEP-Protokols
ausplattiert und dann der Elektroporation nach 1, 4, 12 und 24 Stunden
nach dem Ausplattieren unterworfen, um die Verstärkung der EGFP-Expression zu
bestimmen. Die Elektroporationsbedingungen sind essentiell solche,
die kürzlich
definiert wurden (Lewis, et al., Gene Ther 6: 1617–1625 (1999)),
obwohl Parameter wie Pulslänge
und Spannung um die berichteten Optima herum variiert wurden (450
V und 20 msec). Positive Zellen werden identifiziert durch Zellzählung unter
Verwendung der Fluoreszenz-Mikroskopie und die Effizienz der Transfektion
wird bestimmt durch das Zählen
der gesamten Zellen bei Hellfeld-Beleuchtung.
-
Die
Transfektionseffizienz wird auch erhöht durch das Verhindern des
Abbaus von DNA in den Lysosomen. In einem Verfahren wird Chloroquindiphosphat
verwendet, das in die Lysosomen eintritt und die Ansäuerung von den
Lysosomen derart verhindert, dass die abbauende Aktivität der Enzyme
verringert wird. Chloroquin wird auf eine Endkonzentration von 100
mM nach einer Dauer von 0,5 bis 4 Stunden nach dem Ausplattieren
zu dem Medium hinzugefügt.
In einem weiteren Verfahren wird der Nuklease-Inhibitor DMI-2 verwendet,
von dem berichtet worden ist, dass er die Transfektionseffizienz
10-fach erhöht (Ross,
et al., Gene Ther 5: 1244–50
(1998)). DMI-2 ist ein Polyketid-Metabolit von Streptomyces und
seine Verwendung benötigt die
Reinigung von DMI-2, wobei die Prozedur dafür zielgerichtet ist und etwa
drei Tage benötigt
(Nagao et al., J Enzyme Inhib 10: 115–124 (1996)). Die Reinheit
von der Verbindung wird durch Massenspektrometrie mit einem erwarteten
Molekulargewicht von 854 Da bestimmt. Eine 10-fache Verstärkung der
Transfektion wird beobachtet bei DMI-2 Konzentrationen von 250–750 ng/ml,
in Übereinstimmung
mit Ergebnissen berichtet von Ross et al., Gene Ther 5: 1244–50 (1998).
-
3. Zelltyp
-
Die
STEP-Transfektion ist für
die Anwendung auf eine große
Vielzahl von Zelllinien optimiert. Jede Zelllinie stellt ein unterschiedliches
Milieu für
die Proteinexpression dar, und der Vergleich von individuellen Zelltypen
bringt maximale Mengen an Informationen aus den STEP-Experimenten
hervor.
-
Bei
der Quantifizierung der Effizienz der STEP-Transfektion wird die
Effizienz als der prozentuale Anteil der Gesamtzellen über der
applizierten DNA definiert, die nachweisbar fluoreszent sind. HEK-293T-, HEK-293-
und NIH-3T3-Zellen weisen regelmäßig Transfektionseffizienzen
von mehr als 30% auf. COS-1-, COS-7- und CV-1-Zellen haben Transfektionseffizienzen
von annähernd
1–5% gezeigt.
Andere getestete Zelllinien (C6-Gliom-, N1E-115-, NG-108-, C361-
und SH-SY5Y-Neuroblastom-Zellen) zeigten weniger als 1%. Die STEP-Transfektion
wurde für
HEK-293T-Zellen
optimiert, die anfängliche
hohe Effizienzen aufwiesen. Im Allgemeinen umfasst die Optimierung
die Verwendung von zweidimensionalen Arrays von Spots, in denen
Komponenten des DNA-Komplexes entlang einer der Dimensionen des
Arrays in Konzentrationen der Art variiert werden. Somit wird in
einem typischen Experiment ein Array von 100 Spots erzeugt, die
die Konzentration der Expressionsvektor-DNA und des kationischen
Lipids je um einen Faktor von 100 variieren, während die Konzentrationen von
Transferrin und Polylysin konstant bleiben. Diese Gitteranordnungen
können
von Hand aufgetragen werden, wobei jeder Spot einen Durchmesser
von annähernd
1–2 mm
hat, sodass wir nach dem Ausplattieren der Zellen nur 200–400 Zellen
auf jedem Spot haben. Bei diesen Prozeduren glaubt man, dass Transfektionseffizienzen
im Bereich von 0,01 bis 1% für
viele der Zelllinien mit geringer Effizienz existieren, aber mit
diesen Prozeduren nicht nachweisbar sind. Sobald die Transfektionseffizienzen
nachweisbar sind, ist es möglich,
die Transfektion zu optimieren, indem die Parameter, wie die Zeit
der Vorinkubation von verschiedenen Komponenten, variiert oder die
Zelldichte verändert
wird.
-
Zelllinien
werden mit geringfügiger
Abänderung
des Protokolls, das in Beispiel 1 beschrieben ist, auf STEP-Transfektion mit
hoher Effizienz analysiert. Diese Zelllinien umfassen, jedoch nicht
ausschließlich,
die oben beschriebenen Zelllinien sowie andere Zelltypen einschließlich CHO-,
HeLa-, MCF-7-, A431-, BHK- und AtT-20-Zellen. Für diese Assays werden größere Mengen
von DNA-Komplexlösung
hinzugefügt,
sodass der Bereich der DNA-Spots einen Durchmesser von 1–2 cm hat
und 10.000 Zellen auf jeden DNA-Spot ausplattiert werden. Dies wird
die Bestimmung der Transfektionseffizienz mit größerer Sensitivität in dem
Bereich von 0,01 bis 1% ermöglichen.
Für HEK-293T-Zellen
wurde das Verhältnis
von DNA, kationischem Protein, kationischem Lipid und Transferrin
für die
Komplexbildung optimiert. Ähnliche
Optimierungen werden für
andere Zelllinien durchgeführt.
Die optimalen Bedingungen, die für
HEK-293-Zellen bestimmt wurden, werden als ein Ausgangspunkt für die Analyse
anderer Zelllinien verwendet, einschließlich jener, bei denen anfänglich eine
niedrigere Transfektionseffizienz beobachtet wurde (COS-1, COS-7
und CV-1).
-
4. Genetische Selektion
von Zellen, die für
die STEP-Transfektion
zuständig
sind
-
Schließlich wird
die genetische Selektion dazu verwendet, Klonzellen mit hohen STEP-Transfektionseffizienzen
nach der STEP-Transfektion auszuwählen. HEK-293T-, NIH-3T3-, CV-1- und CHO-Zellen
werden zum Beispiel auf DNA-Spots
ausplattiert, die den Expressionsvektor pTK-Hyg enthalten, wodurch
die Selektion von stabil transfizierten Zellen in Gegenwart von
Hygromycin ermöglicht
wird. Stabile Zellen wurden nach der STEP-Transfektion und der Behandlung
mit Hygromycin ausgewählt
(siehe vorherige Beispiele). Es wird geglaubt, dass der Prozess
der Transfektion und Selektion eine Unterpopulation von Zellen anreichert,
die für
die STEP-Transfektion geeigneter sind als die parentale Zellpopulation.
Vor dem Einschluss von Transferrin in den STEP-Komplexen wurden
COS-1-Zellen unter Verwendung einer G418-Selektion isoliert, die
mit einer höheren
Effizienz transfizierten; diese erhöhte Effizienz wurde jedoch
nicht aufrechterhalten, da sie schnell zwischen 5 und 10 Passagen
verloren ging.
-
Eine
zweite Reihe von Experimenten erzeugt Zellen, die stabil mit einem
konstitutiv exprimierten DsRed-Konstrukt
und dem pCRE-d2EGFP-Plasmid transfiziert wurden. Diese Transfektionen
führen
zur Isolation einer Zelllinie mit einem mäßigen Niveau der DsRed-Expression
und einer kaum nachweisbaren Expression von d2EGFP im Grundzustand.
Diese Zellen haben das Potenzial, ein viel sensitiveres Maß der Induktion
des CRE-EGFP-Reporters zu liefern, wobei das Verhältnis der
Fluoreszenz bei der maximalen Wellenlänge für EGFP zu der Fluoreszenz bei
der maximalen Wellenlänge
für DsRed
verwendet werden kann. Diese Zellen, die als Ratiometrisch-Reagierende Zellen
(RRC) bezeichnet werden, normalisieren die Unterschiede in der Zellmorphologie,
die zu einer Veränderung
der Fluoreszenzintensität
führen
können,
die in STEP-transfizierten Zellen beobachtet wurde. Die RRCs werden
verwendet, um den Grad der Sensitivität für oder den Umfang des dynamischen
Reaktionsbereichs auf die sekundäre
Transfektion mit der C-Untereinheit von PKA zu bestimmen, einer
Zelle, die das CRE-d2EGFP-Plasmid stabil exprimiert. Die Ergebnisse
mit RRCs werden mit Expressionsexperimenten verglichen, bei denen
sowohl der Reporter (pCRE-d2EGFP) als auch der Expressionsvektor
der C-Untereinheit transient transfiziert werden (wie beschrieben
in Beispiel 8). Die RRC-Zelllinien werden für die Quantifizierung der Fluoreszenzinduktion
verwendet, wie unten beschrieben in Abschnitt B.
-
5. Erhöhung der Nachweiseffizienz über GFP
hinaus
-
GFP,
seine Mutanten mit veränderten
Spektraleigenschaften und andere fluoreszierende Proteine haben
die Art der Durchführung
von vielen Experimenten der Genexpression und zellulären Lokalisierung
grundlegend verändert
(TSien, R. Y., Annu Rev Biochem 67: 509–44 (1998)). Auf der Zellebene
sind diese fluoreszierenden Proteine jedoch relativ ineffizient
in ihrem Nachweis, da sie annähernd
mikromolare Niveaus erreichen müssen,
bevor sie in Zellen nachweisbar sind. Reportermoleküle, die
den zellulären
Zusammenbruch erfordern, wie Luciferase, können im Allgemeinen in vitro
bei 10- bis 100-fach niedrigeren Expressionsniveaus nachgewiesen
werden als solche, die die GFP-Expression in vivo nachweisen müssen. Es
wird geglaubt, dass mehr Zellen während der STEP-Prozedur transfiziert
werden, als wir unter Verwendung des Fluoreszenzprotein-Nachweises
nachweisen können.
Daher wird ein alternatives Reportersystem für die Verwendung in der STEP-Transfektion
wie folgt entwickelt.
-
Vor
kurzem beschrieben Tsien und seine Mitarbeiter ein neuartiges Reporterexpressions-
und Nachweissystem, das das E. coli-b-Lactamase-Enzym als einen
Reporter benutzt (Zlokarnik, et al, Science 279: 84–8 (1998)).
Der neue Aspekt dieses Systems war der Mechanismus des Enzymnachweises,
der ein neues Substratmolekül
für beta-Lactamase,
genannt CCF2/AM, einen zellpermeanten Acetoxymethyl(AM)-Ester, umfasste.
Sobald er in der Zelle ist, werden die AM-Gruppen durch zelluläre Esterasen
aufgespalten, um das CCF2-Molekül
in hohen Konzentrationen in den Zellen einzuschließen. CCF2
selbst hat zwei fluoreszierende Reste (ein 7-Hydroxycumarin-Donorfluorophor
und ein Fluorescein-Akzeptorfluorophor), die nahe beieinander liegen
und interagieren, um den Fluoreszenz-Resonanzenergietransfer (FRET) einzugehen,
um eine grüne Emission
(520 nm) zu erzeugen. Wenn CCF-2 jedoch durch beta-Lactamase gespalten
wird, findet FRET nicht mehr statt, und die Fluoreszenzemission
aus dem 7-Hydroxycumarin-Fluorophor liegt nun in den blauen Wellenlängen (447
nm). Der Nachweis von beta-Lactamase mit CCF2/AM soll 1.000-fach
sensitiver sein als der Nachweis von grün fluoreszierendem Protein
auf der Grundlage von einem Molekül pro Zelle. Des Weiteren hat
das beta-Lactamase-Protein
eine Halbwertszeit von annähernd
3 Stunden und ermöglicht
eine größere Sensitivität auf Veränderungen
in der Gentranskription als GFP (Halbwertszeit von 24 Stunden).
-
Daher
werden Zellen mit einem Expressionsvektor der CMV-beta-Lactamase (Aurora
Biosciences) STEP-transfiziert, und 24 oder 48 Stunden später bei
Raumtemperatur mit CCF2/AM inkubiert (Aurora Biosciences). Fluoreszenzbestimmungen
benutzen die Fluoreszenzmikroskopie mit der Anregung bei 409 nm,
und das Emissionsverhältnis
bei 447 nm (Produkt) wird mit der Emission bei 520 nm (Substrat)
verglichen, um die Menge der b-Lactamase-Expression zu bestimmen.
Die Fixierung der Zellen mit Formaldehyd, Glutaraldehyd oder anderen
Reagenzien kann die quantitative Bestimmung der CCF2-Fluoreszenz
in fixierten Zellen derart verbessern, dass die CCF2-Spaltung in
Verbindung mit DNA-Mikroarray-Objektträger-Scannern verwendet werden
kann. Jene Bedingungen, unter denen sich die Sensitivität der β-Lactamase
als deutlich höher
als die in den vorhergehenden Beispielen beschriebenen GFP-Reporter erweist,
und bei denen die CCF2-Quantifizierung an Fluoreszenz-Scanner angepasst
wird, werden angewendet, wenn eine erhöhte Sensitivität erwünscht ist.
-
6. Quantifizierung der
Reporterfluoreszenzinduktion durch PKA
-
Die
quantitativen Aspekte von STEP werden wie folgt entwickelt. Bildanalyseprogramme
wurden verwendet, um Transaktivierungsassays mit der C-Untereinheit
von cAMP-abhängiger Proteinkinase
und einer konstitutiv aktiven Form der cGMP-abhängigen Proteinkinase (PKG)
mit den Bildanalyseanwendungen Microcomputer Imaging Devise (MCID)
und NIH-Image zu charakterisieren. Unter Verwendung der Pixeldichte-Histogrammanalyse
dieser Programme werden die Fluoreszenzintensitäten über den STEP-DNA-Spots 16- bis 20fach
erhöht
durch den Einschluss einer konstitutiv aktiven Kinase mit dem CRE-d2EGFP-Reporterplasmid. Zwei
verschiedene konstitutiv aktive Kinasen wurden für diese Experimente verwendet,
entweder die C-Untereinheit
von PKA (Gamm, et al, J Biol Chem 271: 15736–42 (1996)) oder die cGKIbS79D-Mutante
von PKG (Collins, et al, J Biol Chem 274: 8391–404 (1999)). Große Mengen
des Reporter-Expressionsvektors (90–95% der gesamten DNA) können für eine erhebliche
Induktion durch den Expressionsvektor der C-Untereinheit erforderlich
sein (siehe vorhergehende Beispiele).
-
Die
transkriptionellen Antworten nach der STEP-Transfektion werden in
Transfektionsexperimenten charakterisiert, die variierende Mengen
des Expressionsvektors der C-Untereinheit umfassen (von 0,1% der gesamten
DNA bis 5%). Die Linearität
der Antworten auf ansteigende Mengen des Expressionsvektors der C-Untereinheit
wird durch die Quantifizierung der Erhöhung der zellulären Fluoreszenz
unter Verwendung der Dichtehistogrammanalyse bestimmt. Die Quantifizierung
des Signals aus der STEP-Transfek tion unterscheidet sich erheblich
von der für
DNA-Array-Hybridisierungsexperimente,
da nur ein geringer Teil des STEP-Spotbereichs ein Fluoreszenzsignal
erzeugt. In Analysen von STEP-Spots werden Dichtehistogramme für alle Pixel innerhalb
der beiden zu vergleichenden DNA-Spots
erzeugt. Diese Histogramme werden verglichen und die 2% der Pixel
mit der höchsten
Intensität
werden aus jedem Abbild für
die Quantifizierung ausgewählt.
Eine etwa lineare Erhöhung
mit dem Expressionsvektor der C-Untereinheit
wird beobachtet, eventuell mit einer Minderung bei höheren Konzentrationen
aufgrund der Veränderungen
in der Zellmorphologie, die speziell durch die C-Untereinheit induziert werden (Huggenvik,
et al, Mol Endocrinol 5: 921–30
(1991); Collins, et al, J Biol Chem 274: 8391–404 (1999)). Die gleiche Analyse
wird auch mit einer Kinase-defekten Form der C-Untereinheit durchgeführt, um
sicherzustellen, dass die Wirkung in der Kinaseaktivität der C-Untereinheit
begründet
ist (Brown, et al, J Biol Chem 265: 13181–13189 (1990)). Sobald die
RRCs wie oben beschrieben erzeugt wurden, wird die gleiche Analyse
durchgeführt,
bei der nur der Expressionsvektor der C-Untereinheit und ratiometrische Bildverarbeitung
verwendet werden, die die DsRed-Fluoreszenz als einen internen Standard
für die
Expression benutzt.
-
B. Die hemmende Domäne der cGMP-abhängigen Proteinkinase
wird unter Verwendung der STEP-Transfektion identifiziert, um eine
Mutations-Expressionsbibliothek
zu analysieren.
-
Diese
Experimente beschreiben die Anwendung von STEP für die Analyse der Proteinstruktur
und -funktion. Gegenwärtig
wenden eine Mehrzahl der Studien einfache Deletionsanalysen von
Proteinen an, um funktionelle Domänen zu definieren, und sie
verwenden dann die Homologie zwischen diesen Domänen und bekannten Proteinen,
um vorherzusagen, die Funktion welcher Aminosäuren darin wichtig ist. Die STEP-Transfektion
und -Analyse kann dazu ver wendet werden, eine umfassendere Mutagen-Analyse
der Proteinstruktur und -funktion zu ermöglichen.
-
Die
cGMP-abhängige
Proteinkinase (PKG) wird als ein beispielhaftes Ziel für Mutagenese
und STEP-vermitteltes funktionelles Screening ausgewählt. Sie
ist ein besonders nützliches
Ziel, da es einen Mangel an Kenntnissen in Bezug auf die Struktur
dieses Proteins im Verhältnis
zu den cAMP-abhängigen
Proteinkinasen (PKAs) gibt. Die folgenden Absätze bieten kurze Hintergrundinformationen
zu den PKAs und PKGs.
-
Eine
große
Anzahl an Liganden für
sieben Transmembranrezeptoren (z. B. Epinephrin) verändern die Transkription
in ihren Zielzellen, indem sie die intrazelluläre Konzentration von cAMP erhöhen. Die
Wirkungen von cAMP werden durch cAMP-abhängige Proteinkinasen (PKA)
vermittelt. cAMP bindet sich an die regulatorischen (R) Untereinheiten
von PKA, was zu der Freisetzung der aktiven katalytischen (C) Untereinheit
führt, sodass
sie zelluläre
Proteine phosphorylieren kann. Es ist sehr viel über die Wechselwirkungen zwischen
den R- und C-Untereinheiten von PKA und darüber, wie die cAMP-Bindung die
hemmende Wirkung der R-Untereinheit unterstützt, bekannt (Taylor, et al,
Pharmacol Ther 82: 133–41
(1999)).
-
Viele
Gene, die durch cAMP reguliert werden, enthalten eine palindrome
Sequenz von Nukleotiden (TGACGTCA), die die transkriptionelle Induktion
vermittelt und als zyklisches AMP-Antwortelement (CRE) bekannt ist.
Das CRE-Bindungsprotein (CRE) bindet sich als ein Dimer an das CRE
und vermittelt nur die transkriptionelle Regulation, wenn es durch
die C-Untereinheit auf Ser 133 phosphoryliert wird. Dieser Signalweg hat
sich in vielen Zelltypen gut bewährt
(Shaywitz, et al, Anna Rev Biochem 68: 821–61 (1999).
-
Atriale
natriuretische Peptide und Stickoxide verändern nicht die cAMP-Spiegel,
sondern erhöhen
eher die Spiegel von cGMP in glatten Muskelzellen und Neuronen.
Die Mehrzahl der zellulären
Wirkungen von cGMP wird durch die cGMP-abhängige Proteinkinase (PKG) vermittelt,
die in Struktur und Funktion der cAMP-abhängigen Proteinkinase ähnelt, mit
der Ausnahme, dass die katalytische Komponente der Kinase eigentlich
mit der regulatorischen Komponente als Teil der gleichen Polypeptidkette
verschmolzen ist. Obwohl viel über
die Wechselwirkungen zwischen den R- und C-Untereinheiten von PKA
bekannt ist, ist wenig über die
Wechselwirkungen zwischen den regulatorischen und katalytischen
Domänen
von PKG bekannt. Sobald sich jedoch das cGMP an PKG bindet, ist
es in der Lage, Proteine einschließlich CREB zu phosphorylieren, um
Veränderungen
in der Gentranskription auf eine Weise, die analog zu, aber quantitativ
verschieden von PKA ist, zu vermitteln (Collins, et al, J Biol Chem
274: 8391–404
(1999)).
-
Die
Experimente in diesem Beispiel beschreiben den inhibierenden Bereich
der regulatorischen Domäne
von PKG. Diese Information ist auch für den Entwurf von spezifischen
Inhibitoren für
PKG nützlich,
die PKA nicht inhibieren. Der pCMV.FLAG-cGKIb-Expressionsvektor,
der die FLAG-markierte mausspezifische cGMP-abhängige Proteinkinase kodiert
(Collins, et al., J Biol Chem 274: 8391–404 (1999)), wird unter Verwendung
einer Kombination aus Natriumnitrit- und Ameisensäurebehandlungen
wie zuvor beschrieben mutiert (Orellana, et al., Proc Natl Acad
Sci USA 89: 4726–30
(1992)). Nach der Mutagenese wird die DNA als eine Vorlage für die Verstärkung mit
Hilfe von Primern verwendet, die gegen das Initiationskodon und
das Kodon für
Tyr 135 gerichtet sind, das die Transition zwischen der aminoterminalen
regulatorischen Domäne
und der zyklischen Nukleotid-bindenden Domäne darstellt. Die PCR-verstärkten Fragmente
werden in Bg1II/NheI-Verdau von pCMV.cGKIb subkloniert, und die
resultierenden Plasmide werden als eine Mutations-Bibliothek für das Screening
verwendet. Bevor die Bibliothek analysiert wird, werden 12 Klone
zur Sequen zierung zufällig ausgewählt, um
die Mutations-Häufigkeit
in der Bibliothek zu bestimmen. Aus vorherigen Charakterisierungen der
Mutagenese-Prozedur werden durchschnittlich etwa 2–3 Nukleotidsubstitutionen
in jedem Mutantenklon beobachtet. Annähernd 5–10% der Mutanten enthalten
Nonsensmutationen, und diese Plasmide exprimieren keine funktionelle
Kinase, da die Translation vor dem kodierenden Bereich der katalytischen
Domäne
aufhört. Etwa
80–90%
der Klone enthalten Missensmutationen. Da etwa 15 Reste die autoinhibitorische
Domäne
ausmachen, zeigen 4–5%
der Gesamtzahl der Klone eine konstitutive Kinaseaktivierung. Ein
Pool von 1.000 Klonen wird unter Verwendung der STEP-Transfektion
untersucht, was zu der Beobachtung von etwa 40–50 individuellen Mutanten
mit konstitutiver Kinaseaktivität
führt.
Für die
Klone, die eine konstitutive Aktivierung aufweisen, wird die Stelle
der Mutationen bestimmt, indem der mutierte Bereich sequenziert
und die konstitutive Aktivierung der Mutanten mittels Standard-Kinaseaktivitätsmessungen
und in vivo Luciferaseassays bestätigt wird.
-
In
dem Screeningprozess der Mutantensammlung mit der STEP-Transfektion
wird das STEP-Protokoll für
die Reinigung von Plasmid-DNA mit hohem Durchsatz optimiert. Das
96-Well-Format wird dazu verwendet, für die Transfektion Plasmid-DNAs
unter Verwendung des QIAwell 96 Ultra Plasmid Kits (Qiagen) aus
den Mutantenklonen zu isolieren. Die Plasmid-DNAs werden durch W-Absorbierung
quantifiziert und dazu verwendet, STEP-Spots auf Mikroskopie-Objektträgern zu
erzeugen. Alle 1000 Mutanten-ExPressionsvektoren
zusammen mit positiven und negativen Kontrollen für die STEP-Transfektion
und EGFP-Fluoreszenzquantifizierung werden punktförmig aufgetragen.
Auf der Grundlage der Ergebnisse der Experimente in Abschnitt A
werden die Mutantenvektoren entweder vor dem Spot-Auftragen mit
dem pCRE-EGFPC1-Reportervektor vermischt, oder die RRCs, die das
pCRE-EGFPC1-Konstrukt stabil exprimieren, werden verwendet (RRCs
werden weiter in Beispiel 11 A 4 beschrieben). Der pCMV.Neo-parentale Expressionsvektor
und der Expressionsvektor, der die Kinase-defekte Mutante kodiert
(mCGKIbK404R; Collins, et al., J Biol Chem 274: 8391–404 (1999)),
werden als negative Kontrollen für
das Screening verwendet. Der Expressionsvektor, der die konstitutiv
aktive Mutante mCGKIbS79D kodiert, und der Expressionsvektor für die C-Untereinheit von
cAMP-abhängiger
Proteinkinase dienen als positive Kontrollen.
-
Vorläufige Ergebnisse
mit mCGKIbS79D in STEP-Transfektionen mittels pCRE-d2EGFPC1 führen zu einer
16- bis 20-fachen
Induktion der EGFP-Fluoreszenz mit den konstitutiv aktiven Mutanten.
Andere Mutationen können
nicht solch eine hohe Aktivierung erzeugen, aber mehrere andere
Mutationen erzeugen eine ähnliche
Wirkung.
-
BEISPIEL 12
-
DIE VERWENDUNG
VON STEP BEI DER ENTWICKLUNG VON WIRKSAMEN ANTISENSE-OLIGONUKLEOTIDEN
-
Die
Herunterregulation der Genexpression unter Verwendung von Antisense-Strategien
weist eine große
Vielzahl an Anwendungen von der Grundlagenforschung bis hin zu klinischen
Behandlungen auf. Diese Methode verzeichnete mehrere bemerkenswerte
Erfolge, einschließlich
der Verabreichung von klinisch erprobten Arzneistoffen (Nemunaitis,
et al., J Clin Oncol 17: 3586–95
(1999); Yuen, et al., Clin Cancer Res 5: 3357–63 (1999)). Sie wird jedoch
nicht viel verwendet aufgrund der Schwierigkeit des Identifizierens
von wirksamen Antisense-Sequenzen. Das Wirkprinzip von Antisense-Oligonukleotiden
ist in den meisten Fällen
unklar (Crooke, Biochim Biophys Acta 1489: 31–44 (1999)), obwohl die Wirkung
von RNase H beim Abbau von RNA/DNA-Komplexen für viele wirksame Antisense-Oligonukleotide
enthalten war. In einigen Fällen
gibt es Beweise für
zusätzliche
Mechanismen, einschließlich
der Hemmung der 5'-Kappenbildung
an mRNAs und translationaler Hemmung (Baker, et al., Biochim Biophys
Acta 1489: 3–18
(1999)).
-
Ein
schnelles und effizientes Mittel zur Analyse von wirksamen Antisense-Oligonukleotid-Sequenzen würde eine
weitreichende Anwendbarkeit in der biomedizinischen Forschung haben.
Solch eine Screening-Methode würde
es möglich
machen, Antisense-Reagenzien für
jedes relevante spezifische Gen zu entwickeln, was die Herunterregulation
von Proteinniveaus ermöglicht,
für die
keine anderen hemmenden Agentien zur Verfügung stehen. Die STEP-Transfektion ist
in der Lage, das Screening von Tausenden von Antisense-Sequenzen
auf ihre Wirksamkeit in der Herunterregulation von Proteinniveaus
angesichts der derzeitigen Fortschritte in der Oligonukleotid-Synthese
zu ermöglichen
(Lipshutz, et al., Nat Genet 21: 20–4 (1999)).
-
Zufallssequenzen
von Antisense-Oligonukleotiden werden in STEP-Format analysiert,
um zu bestimmen, welche Sequenzen in der Lage sind, einen bestimmten
Prozess zu stören.
Antisense-Oligonukleotide gegen Adenylylcyclase, der katalytischen
Untereinheit von cAMP-abhängiger
Proteinkinase, und CREB haben zum Beispiel alle das Potenzial, die
Erhöhung
in einem CRE-EGFP-Reporter zu stören,
die als Antwort auf Isoproterenol gesehen wird, das auf den β-adrenergen
Rezeptor wirkt. Somit wird eine Zufallsbibliothek von Antisense-Oligonukleotiden
effizient mittels STEP-Transfektion in Zellen eingeführt, und
Sequenzen, die die Fluoreszenzinduktion durch Isoproterenol stören, umfassen
Sequenzen, die zu Adenylylcyclase, der katalytischen Untereinheit
von PKA und CREB, komplementär
sind. Solange eine mikroskopisch nachweisbare Anzeige für jeden
relevanten regulatorischen Signalweg verfügbar ist, kann diese Methode
angewendet werden, um neuartige Komponenten einer Signaltransduktionskaskade
oder eines beliebigen anderen zellulären Signalwegs zu identifizieren.
-
In
diesem Beispiel sind die STEP-Transfektionsmethoden für den Eintritt
von Oligonukleotiden in Zellen aus fixierten Komplexen unter Verwendung
eines wohlcharakte risierten Kontrollproteins und eines neuartigen
Assays für
die Antisense-Hemmung der Expression optimiert. Nach der Optimierung
der Oligonukleotidwirksamkeit mittels STEP werden Oligonukleotid-Sequenzen
identifiziert, die die Produktion einer Ziel-Proteinkinase hemmen,
für die
Antisense-Reagenzien zuvor nicht beschrieben wurden.
-
A. Optimierung der STEP-Transfektion
für die
zelluläre
Verabreichung von Antisense-Oligonukleotiden
-
Eine
große
Anzahl von erfolgreichen therapeutischen Antisense-Anwendungen wurde
gemeldet, aber die am strengsten getesteten sind jene Anwendungen,
die es in die Phase der klinischen Versuche geschafft haben. ISIS3521
ist ein Phosphorothioat-Antisense-Oligonukleotid-Arzneistoff auf
der Grundlage der Sequenz der Proteinkinase C, der erheblich positive
Auswirkungen auf das klinische Ergebnis für Patienten mit Eierstockkrebs
und anderen Krebsgeschwüren
hatte (Nemunaitis, et al., J Clin Oncol 17: 3586–95 (1999); Yuen, et al., Clin
Cancer Res 5: 3357–63
(1999)). In diesem Abschnitt wird ein Antisense-Oligonukleotid in Übereinstimmung
mit der angestrebten Sequenz von menschlicher PKCα und ein
PKCα-EGFP-Fusionsprotein
verwendet, um optimale Bedingungen für die STEP-vermittelte Hemmung
von PKCα-Proteinniveaus zu
identifizieren.
-
Eine
Indikator-Zelllinie wird als Erstes aufgebaut. Diese Zelllinie exprimiert
ein PKCα-EGFP-Fusionsprotein
sowie das DsRed-fluoreszierende Protein. Ein menschlicher PKCα-EGFP-Expressionsvektor
steht zur Verfügung
(Clontech). Die Reporter-Zelllinie wird durch das Transfizieren
des pPKCα-EGFP-Plasmids
in HEK-293T-Zellen und das Selektieren von stabil exprimierenden
Klonen unter Verwendung der G418-Resistenz und des Neomycin-Phosphotransferase-Gens,
das auf dem pPKCα-EGFP-Vektor
enthalten ist, erzeugt. Mehrere stabile Zelllinien werden ausgewählt, die
hohe, mittlere und niedrige Niveaus des PKCα-EGFP-Proteins exprimieren;
diese werden dann sekundär
mit einem Gemisch des pDsRedCl-Expressionsvektors und des pTK-Hyg-Expressionsvektors
transfiziert, das die Resistenz gegenüber Hygromycin kodiert (10:1
Molverhältnis).
Die pTK-Hyg-Plasmide werden gewonnen, die sich in dem Umfang der
Expression sowohl von PKCα-EGFP
als auch DsRed unterscheiden. Zelllinien, die sehr hohe Niveaus
von PKCα-EGFP
exprimieren, zeigen keine bedeutende Reduktion der Fluoreszenz,
erzeugen aber die reproduzierbarsten Ergebnisse mit Antisense-Experimenten.
-
Diese
Zelllinien werden verwendet, um die Bedingungen zu bestimmen, bei
denen ein Kontroll-Antisense-PKCα-Phosphorothioat-Oligonukleotid
(GTTCTCGCTGGTGAGTTTCA; ISIS3521), das in STEP-Komplexen enthalten
ist, zu einer Minderung der Expression des PKCα-EGFP-Fusionsproteins führt. Die
Wirksamkeit des Oligonukleotids wird zuerst unter Verwendung von
Standard-Antisense-Verabreichungsverfahren bestätigt (Dean, et al., J Biol
Chem 269: 16416–24
(1994)), um 60 mm Schalen normaler HEK-293T-Zellen zu behandeln, mit anschließender Western
Blot-Analyse der PKCα-Proteinniveaus.
PKCα-Antikörper sind
für diesen
Zweck handelsüblich
(Upstate Biotechnology, Inc.). Nach der Bestätigung der Wirksamkeit des
PKCα-Antisense-Oligonukleotids
wird im zweidimensionalen Array die gleiche Analyse der Faktoren
angewendet, die die Transfektionseffizienz verändern, wie sie für die Plasmid-DNA-Transfektion
verwendet wurde (siehe Vorläufige
Ergebnisse und Spezifisches Ziel 1A). Im Wesentlichen variiert die
Art des kationischen Lipids und Proteins, die in dem DNA-Komplex
enthalten sind, wie das Verhältnis
der verschiedenen Komponenten des DNA-Komplexes. Ein erhöhter Druck
verbessert die Wirkung der Antisense-Oligonukleotide nach STEP, ähnlich den
vorhergehenden Berichten, dass die Druckbehandlung die Aufnahme
von Oligodeoxynukleotiden erhöht
(Mann, et al, Proc Natl Acad Sci USA 96: 6411–6 (1999)). Für die Anwendung
von erhöhtem
Druck wird eine kleine Plexiglas-Kammer
mit einem versiegelten Kolben und einem Druckmesser konstruiert.
Die Kammer wird auf 37°C
vorgewärmt
und mit 5% CO2 gefüllt. Jede 10 cm Gewebekulturplatte
wird bei einem Druck von 1 bis 3 atm für 1 bis 10 min behandelt, und
die Wirkung auf die STEP-Transfektionseffizienz wird wie oben beschrieben
bestimmt.
-
Die
Bedingungen für
die optimale STEP-Komplexbildung sind im Allgemeinen ähnlich den
Bedingungen für
Plasmid-DNA.
-
B. Wirksame Antisense-Oligonukleotide
für Serum-
und Glucocortikoid-regulierte Kinase werden mittels STEP entwickelt
-
Die
Prozedur zur Einführung
von Antisense-Oligonukleotiden in lebende Zellen ist wie in Abschnitt
A beschrieben optimiert. Die Nutzbarkeit von STEP für das eigentliche
Screening von Antisense-Oligonukleotiden auf ihre Fähigkeit,
die Expression herunterzuregulieren, wird durch die Verwendung eines
neuartigen Ziels für
die Antisense-Herunterregulation
demonstriert.
-
Serum-
und Glucocortikoid-abgeleitete Proteinkinase (SGK) wurde ursprünglich in
einer anderen Analyse identifiziert, um mRNAs, die als Antwort auf
Glucocortikoide induziert wurden, zu identifizieren (Webster, et
al, Mol Cell Biol 13: 2031–40
(1993)). Die Glucocortikoid- oder Serumstimulation führt zu einer
10-fachen Erhöhung
sowohl der SGK-mRNA als auch des Proteins. Unter den Proteinkinasen
ist SGK am meisten homolog zu Akt/PKB, wobei es 54% Aminosäurehomologie
gegenüber
der kationischen Domäne
aufzeigt. Drei verschiedene Isoformen von SGK werden weitgehend
exprimiert (Kobayashi, et al., Biochem J 344 Pt 1: 189–197 (1999)),
und alle werden durch die Phosphoinositid-abhängige Proteinkinase-1 (PDK-1)
aktiviert, die auf eine Vielzahl von Wachstumsfaktoren und Zellreizen
reagiert. Da viele Zellreize auch die Expression von SGK induzieren,
und die Induktion so schnell ist, wurde SGK als ein Immediate-Early-Gen
klassifiziert. SGK ist die einzige Serin-/Threoninkinase, die in
diese Klassifikation fällt
(Buse, et al., J Biol Chem 274: 7253–63 (1999)). Es gibt jedoch
keine bekannten physiologischen Substrate für diese Proteinkinase, und
keine spezifischen Inhibitoren der SGK-Kinaseaktivität wurden
gemeldet.
-
Die
Eigenschaften von SGK machen es zu einem idealen Ziel für die Antisense-Herunterregulation. Erstens
würde sich
ein wirksames Antisense-Oligonukleotid als sehr nützlich bei
der Charakterisierung von Downstream-Wirkungen von SGK und der Identifikation
von Substratproteinen erweisen. Zweitens macht es die kurze Halbwertszeit
des Proteins zu einem idealen Ziel für Antisense-Oligonukleotide,
da Antisense-Oligonukleotide am wirksamsten gegenüber mRNAs
sind, die Proteine mit einer kurzen proteolytischen Halbwertszeit
kodieren (Baker, et al., Biochim Biophys Acta 1489: 3–18 (1999)).
Schließlich
kann es möglich
sein, Antisense-Oligonukleotide zu entwickeln, die zwischen Isoformen
von SGK unterscheiden würden,
um Isoform-spezifische Funktionen zu identifizieren.
-
Um
Antisense-Oligonukleotide zu analysieren, wird ein Expressionsvektor,
der ein SGK1/EGFP-Fusionsprotein kodiert, auf eine Weise erzeugt,
die analog zu dem PKCa/EGFP-Expressionsvektor ist, der in dem Spezifischen
Ziel 2A verwendet wird. Die Maus-SGK1-cDNA wird entweder aus dem
Labor von Dr. Eiten Reuveny am Weizmann-Institut in Rehovot, Israel,
erworben, oder durch PCR-Verstärkung
auf der Grundlage der veröffentlichten
Maus-SGK1-Sequenz gewonnen (Genbank-Zugangsnummer AF205855). Die
Halbwertszeit des kodierten SGK1/EGFP-Fusionsproteins wird durch
herkömmliche
transiente Transfektion des Vektors in HEK-293T-Zellen bestimmt,
mit anschließender
Behandlung mit Serum, um SGK zu induzieren, und der Behandlung mit
Cycloheximidin, um die Proteintranslation zu hemmen. Zelluläre Extrakte
werden nach 0, 30, 60, 120 und 240 Minuten nach der Cycloheximidin-Behandlung
genommen, und die Extrakte werden durch Western Blot-Analyse mit Antikörpern gegen
EGFP analysiert. Die Menge an verbleibendem Protein zu jedem Zeitpunkt
wird bestimmt, und eine Halbwertszeit für das Protein wird berechnet.
Die Halbwertszeit des Fusionsproteins liegt bei annähernd 20–30 Minuten, ähnlich der
Halbwertszeit von SGK. Unter einigen Umständen stabilisiert die EGFP-Fusion das Protein.
Für diese
Umstände
wird ein zweiter Expressionsvektor erzeugt, bei dem SGK mit dem
destabilisierten d2EGFP-kodierenden Bereich verschmolzen ist (Li,
et al., J Biol Chem 273: 34970–5
(1998)), und die Halbwertszeit des destabilisierten Konstrukts wird
bestimmt. Wie oben für
die PKCα-EGFP-Reporter-Zelllinie
beschrieben, werden stabile Zelllinien erzeugt, die das SGK1-EGFP-Fusionsprotein
sowie das interne Standard-DsRed-fluoreszierende
Protein derart exprimieren, dass die ratiometrische Bildverarbeitung
verwendet werden kann, um die Sensitivität des Fluoreszenz-Scannens
zu erhöhen.
-
Ursprünglich werden
10 verschiedene Oligonukleotid-Sequenzen
für die
SGK1-mRNA auf der Grundlage ihres Mangels der Neigung, Haarnadelstrukturen
zu bilden, und der vorhergesagten Stabilität des Hybrids mit der SGK1-mRNA ausgewählt. Die
Länge der
Oligonukleotide variiert von 18 bis 24 Nukleotiden in Abhängigkeit
von der Basenzusammensetzung. Auf der Grundlage unserer aktuellen
Analyse der Maus-SGK-mRNA-Sequenz werden die folgenden Nukleotidsequenzen
für die
Synthese der ersten zehn Oligonukleotide angestrebt: 23–43 (21-mer);
38–60
(23-mer); 275–298 (24-mer);
366–389
(24-mer); 826–849 (24-mer); 1252–1270 (19-mer);
1626–1647
(22-mer); 1690–1709
(20-mer); 1859–1880
(22-mer) und 2243–2266
(24-mer). Die ersten beiden Oligonukleotide und die letzten vier
Oligonukleotide werden zu den 5'-nicht
translatierten und den 3'-nicht
translatierten Bereichen geleitet, die zwischen den SGK1-, SGK2-
und SGK3-mRNAs schwach konserviert sind (Kobayashi, et al., Biochem
J 344 Pt 1: 189–97
(1999)). Die Antisense-Oligonukleotide besitzen einfache Phosphorothioat-Verknüpfungen,
die sich in vielen Fällen
als wirksam erwiesen haben.
-
Wie
oben beschrieben, bilden die Oligonukleotide Komplexe mit den optimalen
Konzentrationen von kationischem Lipid, kationischem Protein und
Transferrin, die erwiesenermaßen
das PKCα-EGFP-Fusionsprotein
wie in Abschnitt A beschrieben herunterregulieren. Geringe Variationen
dieser Parameter sind optimal für ein
unterschiedliches Oligonukleotid gegenüber einer unterschiedlichen
mRNA; daher ist die STEP-Transfektion für die SGK1-mRNA optimiert.
Bestimmte Bedingungen werden derart bestimmt, dass eines der obigen Oligonukleotide
erwiesenermaßen
das Fluoreszenzsignal des SGK1-EGFP erheblich vermindert (mehr als 90%ige
Reduktion); diese Bedingungen werden dann in den im Folgenden beschriebenen
Experimenten verwendet, um die Wirksamkeit des Oligonukleotids bei
der Herunterregulation der ursprünglichen
SGK1-mRNA festzustellen. Falls die Bedingungen, die den SGK1-EGFP-Reporter mit einzelnen
Nukleotiden herunterregulieren, nicht leicht zu bestimmen sind,
werden Oligonukleotidpools auf ihre Effizienz im Verhältnis zu
der Effizienz von individuellen Nukleotiden untersucht. Ein zweites
Set von zehn zusätzlichen
Antisense-Oligonukleotid-Sequenzen
wird angestrebt, falls sich keine Kombination der ersten zehn leicht
als wirksam nachweisen lässt.
Das zweite Set von Oligonukleotiden wird andere Bereiche der mRNA
anstreben und wahrscheinlich zusätzliche
Modifikationen der Oligonukleotide wie Selbst-Stabilisierung umfassen
(Agrawal, S., Biochim Biophys Acta 1489: 53–68 (1999)).
-
Sobald
eine wirksame Antisense-Oligonukleotid-Sequenz definiert ist, wird
die Wirksamkeit des Oligonukleotids bei der Herunterregulation der
endogenen SGK1-mRNA bestimmt. Zu diesem Zweck werden NMuMg-nichttransformierte
Brustepithelzellen von Mäusen
verwendet, die vor kurzem als ein Modellsystem für das Studium der SGK1-Antwort entwickelt
wurden (Bell, et al., J Biol Chem 275: 25262–72 (2000)). NMuMg-Zellen werden
auf Kontrollplatten oder auf Platten, die behandelt wurden, um STEP-Komplexe
mit den SGK1-Antisense-Oligonukleotiden zu bilden, ausplattiert.
Nach dem Ausplattieren werden die Zellen für 3 Minuten mit 0,3 M Sorbitol
schockbehandelt, um SGK1-mRNA- und -Proteinniveaus zu induzieren
(Bell, et al., J Biol Chem 275: 25262–72 (2000)). Die Induktion
von SGK-Niveaus und der Zeitverlauf des Abbaus des SGK1-Proteins
in Gegenwart von Cycloheximidin werden durch Western Blotting unter
Verwendung eines Antikörpers
gegen das SGK1-Protein bestimmt (Upstate Biotechnology). Das Antisense-Nukleotid,
das gegen PKCα gerichtet
ist, dient als eine negative Kontrolle für dieses Experiment. Die Zellen,
die auf den STEP-Präzipitaten
ausplattiert sind, zeigen eine Verminderung der Induktion des SGK1-Proteins
und eine Verminderung der Halbwertszeit des Proteins nach der Behandlung
mit Cycloheximidin.
-
Falls
es schwer ist, Nachweise dafür
zu bekommen, dass das Antisense-Oligonukleotid für SGK1 das SGK1-Protein in
NMuMg-Zellen herunterreguliert, werden die NMuMg-Zellen transfiziert und stabile Zelllinien, die
das SGK1-EGFP-Fusionsprotein exprimieren, werden isoliert, um die
optimalen Bedingungen für
die Antisense-Behandlung
mit dem SGK1-Antisense-Oligonukleotid zu identifizieren. NMuMg-Zellen
werden mit mäßiger Effizienz
transfiziert (Bell, et al., J Biol Chem 275: 25262–72 (2000)).
Die Identifikation von wirksamen SGK1-Antisense-Oligonukleotiden
ermöglicht
ihre Verwendung in weiteren Studien, die die Funktion von SGK1 in
NMuMg-Zellen sowie in anderen Zelllinien charakterisieren.
-
BEISPIEL 13
-
Bedingungen
für das
funktionelle Screening von cDNA-Expressionssammlungen
mittels STEP
-
In
diesem Beispiel wird die STEP-Transfektion auf das funktionelle
Hochdurchsatz-Screening von Proteinen angewendet. Die beispielhaften
Ergebnisse aus Proteinkinasen und die Regulation der Transkription zeigen,
dass das funktionelle Hochdurchsatz-Screening von Proteinen mittels
STEP an viele verschiedene Forschungsbereiche angepasst werden kann.
Als ein weiteres Beispiel wird STEP in einem umfangreichen Screening
von Signalwegkomponenten der Signaltransduktion effektiv angewendet,
um funktionelle „Module", die für mehrere
Aspekte des Zellmetabolismus von Bedeutung sind, auf eine Weise
zu bestimmen, die analog zu der von Hartwell vorgeschlagenen Weise
ist (Hartwell, et al., Nature 402: C47–C52 (1999).
-
A. Eine kleine Bibliothek
von konstitutiv aktiven Proteinkinasen wird auf ihre Regulation
von cAMP-Antwortelement(CRE)-abhängiger Transkription
untersucht
-
Der
klassische PKA/CREB/CRE-Mechanismus für die cAMP-Regulation der Genexpression wurde vor mehr
als einem Jahrzehnt entwickelt (Gonzalez, et al., Nature 337: 749–52 (1989)).
Seit dieser Zeit wurde bewiesen, dass eine Reihe von Proteinkinasen
in der Lage sind, die Genexpression durch Phosphorylierung von CREB
oder anderen Faktoren zu regulieren, die sich an das CRE binden
können.
Die Experimente in diesem Beispiel bestimmen die Fähigkeit
einer Gruppe von 25 verschiedenen Proteinkinasen, die transkriptionelle
Aktivität
durch das CRE zu regulieren. Konstitutiv aktive Mutationen aller
Proteinkinasen, die in diesen Experimenten verwendet werden, sind
identifiziert und in Tabelle 1 aufgelistet. Diese Proteinkinasen
wurden ausgewählt
aufgrund der Verschiedenheit der Signaltransduktionswege, die sie
repräsentieren,
sowie aufgrund des Ausmaßes,
in dem die konstitutiv aktiven Mutationen in vitro und in vivo charakterisiert
wurden. Tabelle
1. Konstitutiv
aktive Kinasen und ihre passenden Transkriptionsfaktoren

-
In
diesen Experimenten wird jede der konstitutiv aktiven Formen der
Kinasen in einen Expressionsvektor subkloniert, der ein Amino-terminales
oder C-terminales FLAG-Epitop-Tag
bereitstellt. Dieses Epitop wird verwendet, um die Menge der produzierten
Proteinkinase nach der STEP-Transfektion zu quantifizieren. Der
Expressionsvek tor enthält
den menschlichen CMV-Promotor, der die Expression der Kinasen steuert,
und jeder der Vektoren wird in normalen Transfektionsassays getestet,
um zu demonstrieren, dass das Protein mit geeigneter Größe in vivo
synthetisiert wird. Die konstitutiv aktiven Expressionsvektoren
werden gemäß der in Tabelle
1 zitierten Verweise präpariert.
-
Sobald
sie in herkömmlichen
transienten Expressionsexperimenten bestätigt wurden, werden die Expressionsvektoren
für die
konstitutiv aktiven Kinasen in der STEP-Transfektion verwendet, um die Wirksamkeit zu
bestimmen, mit der sie die CRE-abhängige Genexpression regulieren.
Zwei verschiedene Formen der Transfektion werden angewendet. Zuerst
werden STEP-Komplexe mit einem Gemisch eines individuellen Kinasevektors
mit variierenden Mengen des pCRE-d2EGFP-Reporterplasmids gebildet.
Diese Komplexe werden dann punktförmig aufgetragen, und HEK-293T- oder NIH-3T3-Zellen
werden ausplattiert, um zu bestimmen, ob die Co-Expression der Kinase
zu einer transkriptionellen Aktivierung des pCRE-d2EGFP-Reporterplasmids
führt.
Zusätzliche
Zelllinien, die, wie in Beispiel 11, Abschnitt A, beschrieben, entwickelt
wurden, werden dazu verwendet, die Funktion der zellspezifischen
Transkriptionsfaktoren bei der Induktion der CRE-abhängigen Transkription
zu untersuchen. Die STEP-transfizierten
Zellen werden nach dem Ausplattieren zu verschiedenen Zeitpunkten
fixiert (6, 12, 24, 48 und 72 Stunden). Ein Set von Dreifach-Objektträgern wird
zu jedem Zeitpunkt zur Bestimmung der GFP-Fluoreszenz verwendet
(wie in Beispiel 8 beschrieben), und ein zweites Set von Dreifach-Objektträgern wird
für das
immunozytochemische Anfärben
mit dem M2-monoklonalen Antikörper
benutzt, um die Häufigkeit
der FLAG-gekennzeichneten Proteinkinase einzuschätzen (wie in Beispiel 6 beschrieben).
Aus diesen beiden Bestimmungen wird die relative Effizienz jeder
Kinase für
die Stimulation des CRE-EGFP-Reporters zu jedem Zeitpunkt ermittelt.
Das resultierende kinetische Profil der transkriptionellen Regulation
für jede
Kinase wird für
die 25 verschiedenen Kinasen verglichen, die in Tabelle 1 aufgelistet
sind. Konstitutiv aktive Formen von PKA, PKG und CaMKII liefern
die stärkste
Induktion; etwas Induktion wird auch mit vielen der anderen Kinasen
beobachtet (siehe Tabelle 1), in Übereinstimmung mit veröffentlichten
Berichten.
-
In
einer zweiten Reihe von Experimenten wird das gleiche Set von 25
konstitutiv aktiven Kinasen in der STEP-Transfektion mit den RRC-Linien verwendet,
die wie in Beispiel 11, Abschnitt A, beschrieben entwickelt wurden.
Die intrazelluläre
Konzentration von CRE-Stellen ist viel niedriger in STEP-Transfektionen
mit den RRC-Linien, da das Reporter-Plasmid nicht mit der Kinase
co-transfiziert
wird, sondern schon in der Reporterzelllinie stabil exprimiert wird.
Das Ergebnis ist ein viel sensitiverer Assay zur Aktivierung der
Transkription durch konstitutiv aktive Kinasen. In dem Fall von
RRC-Zelllinien sind
variierende Mengen des Expressionsvektors für die konstitutiv aktiven Kinasen
in den STEP-Komplexen
derart enthalten, dass ansteigende Mengen von Proteinkinase produziert
werden. Auf diese Art wird die Minimalmenge von Kinase, die für eine transkriptionelle
Antwort erforderlich ist, durch den Vergleich der ratiometrischen
Bildverarbeitung von GFP mit der Anfärbung des M2-monoklonalen Antikörpers bestimmt.
-
Die
gewonnenen Daten werden dazu verwendet, um ein Induktionsprofil
für jede
Kinase über
den Zeitverlauf von 72 Stunden zu erstellen. Diese Profile werden
sowohl auf quantitativer als auch auf qualitativer Basis verglichen.
Das Ergebnis ist die Identifikation von neuartigen Kinasen, die
die CRE-abhängige
Transkription regulieren können,
sowie das Gruppieren der Kinasen in Clustern, die durch die Kinetik
der CRE-Antwort definiert sind. Jegliche Unterschiede in solchen
kinetischen Profilen, die in der Literatur nicht mechanistisch erklärt werden,
dienen dann als Motivation, diesen bestimmten Kinase-Signalweg genauer
zu untersuchen.
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B. Die funktionelle Analyse
der konstitutiv aktiven Proteinkinasen, erweitert auf ein größeres Set
von 21 verschiedenen transkriptionellen Antwortelementen
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Sobald
die Antwort des CRE auf die konstitutiv aktiven Kinasen bestimmt
wurde, wird ein Mikroarray-Format der STEP-Transfektion verwendet,
um die Antwort eines Sets von 21 verschiedenen charakterisierten
transkriptionellen Antwortelementen auf das Set von 25 konstitutiv
aktiven Proteinkinasen zu bestimmen. Die Antwortelemente, die in
diesen Experimenten verwendet werden, sind in Tabelle 2 dargestellt. Tabelle
2. Ausgewählte Reportersequenzen
für das
funktionelle Screening von konstitutiv aktiven Proteinkinasen
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All
diese Antwortelemente wurden zuvor gänzlich charakterisiert, und
die entsprechenden Reportervektoren wurden beschrieben. Außerdem sind
Reportervektoren für
die Mehrzahl dieser Antwortelemente im Handel erhältlich (Stratagene
und Clontech). Die meisten der Reportervektoren wurden entworfen,
um Luciferase als das Reportergen derart zu verwenden, dass der
Luciferase-kodierende Bereich zuerst durch den d2-EGFP-kodierenden
Bereich ersetzt wird, bevor sie verwendet werden. Alternativ dazu
wird der Luciferase-kodierende Bereich zuerst durch das b-Lactamase-Reportersystem
zur Verwendung unter jenen Bedingungen ersetzt, unter denen die
b-Lactamase einen wesentlichen Vorteil gegenüber EGFP in Bezug auf die Sensitivität oder Quantifizierung
hat (wie in Bei spiel 11, Abschnitt A, beschrieben). Alle Transfektionen
in diesen Experimenten beinhalten die Co-Transfektion der Reportervektoren
und konstitutiv aktive Kinasen. Alternativ dazu werden RRC-Zelllinien
für jedes
der Antwortelemente entwickelt. wie oben in Abschnitt A beschrieben, wird
ein Zeitprofil für
jeden der Kinase/Antwortelement-Partner entwickelt, um die kinetische
Antwort des spezifischen Reportervektors zu charakterisieren.
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Mehr
als 500 verschiedene Kinase/Antwortelement-Wechselwirkungen werden
auf systematische Weise getestet. Nur 20% dieser Wechselwirkungen
wurden zuvor untersucht, sodass die Mehrzahl dieser Ergebnisse neuartige
Informationen über
die Kinaseregulation der Gentranskription darstellt. Der Nachweis
der neuartigen positiven Regulation der Transkription für ein Proteinkinase/Antwortelement-Paar
wird unter Verwendung von Standard-Transfektionsmethoden und einem
Luciferaseassay-Reporter bestätigt,
um das Ausmaß der
Induktion zu bestimmen.
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Mehrere
technische Fragen werden von diesen Experimenten behandelt. Erstens
haben die verschiedenen Reporter deutlich unterschiedliche grundlegende
und stimulierte Transkriptionsniveaus. In dieser Hinsicht ist das
beta-Lactamase-Expressionssystem
eine bedeutende Alternative zum Nachweis aufgrund der größeren dynamischen
Reichweite dieses Reportersystems (Zlokarnik, et al, Science 279:
84–88
(1998)). Des Weiteren wird die grundlegende Expression des Reporters
gewissermaßen
durch das Verändern
der Menge des Reporter-Plasmids kontrolliert, das in den punktförmig aufgetragenen
STEP-Komplexen vorhanden ist. Jene Zelllinien, die die höchsten Transfektionseffizienzen
in dem STEP-System aufweisen, werden vorzugsweise in diesen Experimenten
verwendet. Alternativ dazu werden Expressionsvektoren für bestimmte
Transkriptionsfaktoren in den STEP-Komplex selbst eingeschlossen;
solche Transkriptionsfaktoren sind, aber nicht darauf beschränkt, CREB,
c-jun und fos. Diese Expressionsvektoren sind handelsüblich oder
werden hergestellt, wie es in den Verweisen beschrieben wird, die
für die
Antwortelemente in Tabelle 2 aufgelistet sind.
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BEISPIEL 14
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Die Verwendung
von PCR-Produkten in der STEP-Transfektion
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Typischerweise
ist die transiente Transfektion mit superhelikaler DNA wirksamer
als mit linearer DNA. Das Bakterienwachstum und die Plasmidisolation
erfordern jedoch einen erheblichen Zeitaufwand, wenn eine große Anzahl
von Expressionsvektor-Konstrukten auf die Proteinfunktion getestet
werden soll. Es ist ein unerwarteter Vorteil von STEP, dass es auch
mit DNA-Fragmenten durchgeführt
werden kann, die durch PCR erzeugt wurden und vor der Verwendung
in STEP nicht gereinigt werden müssen.
Dies führt
zu einer erheblichen Einsparung an Zeit, Materialien und Aufwand.
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In
diesem Beispiel wurden Primer verwendet, die den CMV-Promotor und die
SV40-Poly(A)-Zusatzsequenz von pEGFP-Cl flankieren, um ein 1,8 kb
Fragment zu verstärken,
das der Expressionskassette für EGFP
entspricht. Nach der Isolation mit einem QIAquick Kit (Qiagen) wurde
dieses PCR-Fragment in der STEP-Transfektion verwendet, was zu Transfektionseffizienzen
von 50% führte. Ähnliche
Ergebnisse wurden mit der Expression des pDsRed-Cl-Plasmids erzielt.
Anschließend
wurde bestimmt, dass es nicht notwendig war, das PCR-Fragment vor
seiner Verwendung zu reinigen, um Transfektionskomplexe zu bilden,
sodass PCR-Reaktionsgemische direkt zu den Komplexbildnern hinzugefügt werden
können,
um Transfektionskomplexe zu bilden, die dann zur Bildung von Arrays
verwendet werden.
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Verfahren:
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Oligonukleotide
in Übereinstimmung
mit den Sequenzen 5' des
CMV-Promotors (ATTACGGGGTCATTAGTTCATA) und 3' der SV40-Poly(A)-Zusatzsequenz (TCTCGGTCTATTCTTTTGATTT)
wurden dazu verwendet, ein 1,8 kb Fragment in Übereinstimmung mit den Nukleotiden
4721–1770
von pEGFP-Cl unter Verwendung von Vent-Polymerase (New England Biolabs)
zu verstärken.
Nach der Agarose-Gel-Elektrophorese wurde das PCR-Fragment durch
QIAquick-Reinigung (Qiagen) isoliert.
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PCR-Fragmente
(gereinigt oder im Rohzustand) wurden auf 0,12 mg/ml in Wasser verdünnt. Zehn
Mikroliter Plasmid-DNA
wurden zu einer Vertiefung einer Mikrotiter-Platte hinzugefügt. Zehn
Mikroliter eines Transferrin-Poly-L-Lysin-Komplexes (1 mg/ml, Sigma) wurden
dann hinzugefügt,
und das Gemisch wurde für 5
Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Zehn Mikroliter von 2 mg/ml
Lipofectamin (Life Technologies, Inc.) wurden zu diesem Gemisch
hinzugefügt,
und die resultierende Lösung
wurde für
20 min bei Raumtemperatur inkubiert. Die Transfektionskomplex-Lösung wurde
dann von Hand punktförmig
mit einem Mikropipettierer zur Auftragung von 100 Nanolitern aufgetragen.
Nach dem Spot-Auftragen konnten die Objektträger für 30 min in einem Gewebekulturabzug
trocknen. Die Mikroskopie-Objektträger wurden dann in einer Gewebekulturplatte (10
cm Durchmesser) platziert, und 106 exponentiell wachsende Zellen
in 20 ml DMEM mit 10% FCS wurden hinzugefügt. Die Zellen wurden bei 37°C in 5% CO2 nach dem Ausplattieren inkubiert.
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Ergebnisse:
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Unter
Verwendung der STEP-Transfektion und -Expression von Proteinen,
die auf linearen PCR-Fragmenten wie oben beschrieben kodiert wurden,
zeigten annähernd
50% der Zellen die EGFP-Expression.
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BEISPIEL 15
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Anwendung
von STEP auf Assays der Transmembranrezeptor-Funktion
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Um
die Anwendung von STEP auf die Untersuchung der Membranrezeptorfunktion
zu demonstrieren, wurde das STEP-Transfektionsprotokoll verwendet,
um HEK-293T-Zellen
mit einem Expressionsvektor für
den menschlichen D1-Dopamin-Rezeptor (pCMV.D1) und einem zyklischen
AMP-gesteuerten
Promotor zu transfizieren, der die Expression eines destabilisierten
grün fluoreszierenden
Proteins (pCRE-d2EGFP) steuert. Der Zweck des Experiments war die
Messung der Aktivierung des D1-Dopamin-Rezeptors durch einen D1-Rezeptor-Agonisten,
Chloro-APB (Cl-APB). Die Aktivierung des D1-Rezeptors durch Cl-APB
konnte aufgrund seiner Kopplung an Adenylylcyclase und der nachfolgenden
Erzeugung von zyklischem AMP gemessen werden, was durch den in 3 gezeigten
Signalweg dargestellt wird.
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Dreihundert
Nanogramm pCMV.D1 (oder Kontrollvektor pCMV.Neo) und 300 ng pCRE-d2EGFP
in 10 Mikrolitern wurden mit 10 Mikrolitern eines Transferrin-Polylysin-Komplexes (1 mg/ml)
vermischt. Nach 10 Minuten wurden 10 Mikroliter Lipofectamin (1
mg/ml) hinzugefügt,
und das Gemisch wurde weitere 10 Minuten inkubiert. Spots von annähernd 100
Nanolitern wurden auf vier verschiedenen Polylysin-beschichteten
Mikroskop-Objektträgern
platziert, und die Spots konnten unter Umgebungsraumbedingungen
trocknen. HEK-293T-Zellen wurden dann auf drei Objektträger ausplattiert,
während
ein Objektträger
nur in Serum-enthaltenden Medien gezogen wurde. Die drei Objektträger, die
mit Zellen ausplattiert wurden, wurden in Gegenwart entweder von
Cl-APB oder dem Phosphodiesterase-Inhibitor IBMX oder beiden, Cl-APB
und IMBX, gezogen.
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Nach
48 Stunden wurden die Zellen mittels Fluoreszenz-Mikroskopie untersucht. Die Zellen,
die den D1-Rezeptor exprimieren und mit Cl-APB (1 mikromolar) behandelt wurden,
zeigten eine erheblich größere Expression
des grün-fluoreszierenden
Protein-Reporters. Die Quantifizierung dieser Ergebnisse mit der MCID-Bildanalyse-Software erbrachte
die Ergebnisse, die in der folgenden Tabelle 3 dargestellt sind. Tabelle
3. Pixel
pro Spot im STEP-D1-Aktivierungsexperiment
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Die
Zellen, die mit dem Expressionsvektor des D1-Rezeptors transfiziert
und mit Cl-APB behandelt wurden, zeigten ein zehnfach höheres Niveau
der GFP-Expression als die Zellen, die mit dem leeren parentalen
Vektor pCMV.Neo transfiziert wurden. Diese Ergebnisse zeigen deutlich,
dass STEP dazu verwendet werden kann, die Aktivierung eines Membranrezeptors
durch einen spezifischen Liganden zu messen, und dass die Aktivierung
durch die Bestimmung der GFP-Fluoreszenz quantifiziert werden kann.
Das STEP-Verfahren kann auf ähnliche
Weise angewendet werden, um Liganden und Arzneistoffe zu identifizieren,
die als Agonisten oder Antagonisten bei anderen bekannten Rezeptoren
oder Orphan-Rezeptoren wirken.
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BEISPIEL 16
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Die Verwendung von zusätzlichen
Zelloberflächen-Liganden
zur Erhöhung
der STEP-Transfektionseffizienz
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Andere
Zelloberflächen-Liganden
können
verwendet werden, um Zellen zu transfizieren, die geringere Transferrin-Rezeptor-Niveaus
aufweisen, oder wenn Transferrinniveaus in den Kulturmedien mit
den STEP-Transfektionskomplexen konkurrieren. Ein nicht-einschränkendes
Beispiel ist ein Protein wie das Adenovirus-Pentonprotein, das sich
an Zelloberflächen-Integrine
bindet und anstelle von Transferrin verwendet werden kann, um viele
Zelltypen zu transfizieren, die weniger als optimale Transfektionseffizienzen
unter Verwendung von Transferrin in dem Transfektionskomplex aufweisen.
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Zu
diesem Zweck wird das Adenovirus-Pentonprotein entweder in Bakterien
oder in Baculovirus-infizierten Sf9-Zellen exprimiert und mit den oben beschriebenen
Verfahren und Methoden gereinigt. Das Pentonprotein kann in Konzentrationen
von etwa 0,02 mg/ml bis 1,0 mg/ml verwendet werden. Das gereinigte
Protein wird mit der zu transfizierenden Nukleinsäure vermischt,
zusammen mit Polylysin oder Histonen und einem kationischen Lipid
wie Lipofectamin oder Lipofectamin 2000. Nach dem punktförmigen Auftragen
des Komplexes werden die Zelllinien (wie Ratten-PC-12-Phäochromozytom-,
NG-108-Neuroblastom-Gliom-Hybridzellen und
SH-SY5Y-Neuroblastom-Zellen), die normalerweise niedrige Transfektionseffizienzen
(weniger als 10%) mit Transferrin aufweisen, mit Effizienzen von
50 bis 80% transfiziert, falls das Adenovirus-Pentonprotein verwendet
wird. Die Transfektionseffizienzen können sogar noch weiter erhöht werden
durch das Herstellen von Fusionsproteinen, die das Pentonprotein
am Amino-Ende und DNA-bindende Proteine wie Histone am C-terminalen
Ende enthalten.
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In
den folgenden Experimenten wurden Transfektionskomplexe wie in Beispiel
1 beschrieben gebildet, mit der Ausnahme, dass bei der Präparation
einiger Transfektionskomplexe gereinigtes Pentonprotein anstelle von
Transferrin verwendet wurde; das Pentonprotein wurde in einer Konzentration
von 0,64 mg/ml verwendet. Transfektionskomplexe wurden somit entweder
mit Transferrin oder mit Pentonprotein präpariert. Nach dem Immobilisieren
der Komplexe, wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden die Zelllinien
Ratten-PC-12-Phäochromozytom
und HEK-293T wie in Beispiel 1 beschrieben transfiziert. Die transfizierten
Zellen wurden dann durch Hellfeldmikroskopie, die alle Zellen zeigt,
und mit Fluoreszenz, die bloß jene
Zellen zeigt, die GFP exprimieren, untersucht.
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Die
Ergebnisse werden in 4 als Abbildungsset dargestellt;
die Zelllinie wird oben an den Bildern angegeben, und der Ligand,
der in dem Transfektionskomplex verwendet wurde, wird links von
den Abbildungen angegeben. Die Abbildungen unter jeder angegebenen
Zelllinie sind entweder Hellfeld-Abbildungen (auf der linken Seite)
oder Fluoreszenz-Abbildungen (auf der rechten Seite). Diese Ergebnisse
zeigen, dass PC-12 mit geringen Effizienzen mit Transferrin (weniger
als 10%) transfiziert wurde, und dass eine Erhöhung der Transfektionseffizienz
(von 50% bis 80%) beobachtet wurde, wenn der Ligand Adenovirus-Pentonprotein
war.
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Obwohl
die Erfindung in Verbindung mit spezifischen bevorzugten Ausführungsformen
beschrieben wurde, sollte es so verstanden werden, dass die Erfindung
gemäß den Ansprüchen nicht
auf solche spezifischen Ausführungsformen
unberechtigt eingeschränkt
werden sollte. Allerdings sollen verschiedene Modifikationen der
beschriebenen Art der Ausführung
der Erfindung, die für
den Fachmann in den relevanten Bereichen klar sind, im Rahmen der
folgenden Ansprüche
liegen.