-
Querverweis
auf verwandte Anmeldung
-
Die
vorliegende Anmeldung beansprucht Priorität und Vorteil gegenüber der
vorläufigen
US-Anmeldung Nr. 60/236,390, die am 29. September 2000 eingereicht
wurde.
-
Gebiet der
Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen Systeme und Verfahren
zur Herstellung von Stahlband auf Bestellung und insbesondere Systeme
und Verfahren zum Umwandeln von kundenspezifischen Anforderungen
an Stahlband in Prozess-Arbeitsparameter zum Steuern eines Stahl-Bandgussprozesses,
mit dem das kundenspezifische Stahlbanderzeugnis hergestellt werden
kann.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Der
herkömmliche
Prozess der Stahlindustrie zum Ausführen einer Kundenbestellung
eines Stahlerzeugnisses mit bestimmten mechanischen und Abmessungseigenschaften
ist kompliziert und zeitaufwändig, und
seine Abwicklung kann normalerweise 10 Wochen oder mehr erfordern.
In 1 ist beispielsweise ein Flussdiagramm dargestellt,
das einen Ablauf eines herkömmlichen
Prozesses 10 zum Erzeugen eines von einem Kunden bestellten
Stahlbanderzeugnisses darstellt, wobei der Begriff „Band", wie er hier verwendet
wird, so zu verstehen ist, dass er sich auf ein Erzeugnis mit einer
Dicke von 5 mm oder weniger bezieht.
-
Prozess 10 beginnt
in Schritt 12, in dem der Stahlhersteller die Bestellung
des Kunden empfängt,
die normalerweise in Form mechanischer und Abmessungsanforderungen
des Stahlbanderzeugnisses sowie einer gewünschten Menge ausgeführt ist.
Anschließend
bestimmt der Stahlhersteller in Schritt 14 anhand der Kundenbestellung
die speziellen Anforderungen an die Zusammensetzung des Stahls zur
Erreichung der ungefähren
Eigenschaften des Erzeugnisses. Die Anforderungen an die Zusammensetzung
werden aus einer umfangreichen Rezeptliste von Stahlzusammensetzungen
ausgewählt,
die verfügbar
ist (und in vielen Fällen auf
Technologie des Blockgießens/Warmwalzens
zurückgeht,
bei der die Zusammensetzung der vorwiegende bestimmende Faktor von
Eigenschaften war). Anschließend
bestimmt der Stahlhersteller in Schritt 16 Gießparameter,
die Arbeitsparametern und/oder Sollwerten für einen Stahlgießprozess
entsprechen, der eingesetzt wird, um Stahlbrammen aus geschmolzenem
Stahl herzustellen, der entsprechend den Anforderungen an die Stahlzusammensetzung
hergestellt wird. In Schritt 18 bestimmt der Stahlhersteller
Anforderungen an die folgende Brammen-Verarbeitung, wobei er sich
zunächst
darauf konzentriert, die Anforderungen des Kunden bezüglich der
Abmessung, wie beispielsweise Dicke usw., zu erreichen, und sich
dann durch zusätzliche
folgende Bearbeitungsschritte arbeitet, die erforderlich sein können, um
die Eigenschaften des Endproduktes zu erreichen. Derartige Anforderungen
an die weitere Verarbeitung der Brammen können beispielsweise a) Parameter des
Wiedererhitzens der Brammen, die Warmwalzofen-Betriebsparametern
und/oder Sollwerten für
eine Heiß-Bandwalz-Verarbeitungsvorrichtung
entsprechen, b) Warmwalz-Parameter, die Walz-Betriebsparametern
und/oder Sollwerten für
die Warm-Bandwalz-Verarbeitungsvorrichtung entsprechen, c) Kaltwalz-Parameter,
die Beiz- und Kaltwalz-Betriebsparametern und/oder Sollwerten für eine Kaltwalz-Verarbeitungsvorrichtung
entsprechen, und d) Wärmebehandlungs-Parameter,
die Wärmebehandlungs-Betriebsparametern und/oder
Sollwerten für
eine Wärmebehandlungsvorrichtung
entsprechen, oder Kombinationen daraus einschließen.
-
Von
Schritt 18 geht Prozess 10 zu Schritt 20 über, in
dem der Stahlhersteller eine Charge geschmolzenen Stahls entsprechend
den Zusammensetzungsanforderungen für das spezifische Stahlerzeugnis
erzeugt und das Stahlerzeugnis entsprechend den in Schritt 16 festgelegten
Gießparametern
zu Brammenmaterial gießt.
Häufig
werden Bestellungen von Kunden (die möglicherweise nur 5 Tonnen umfassen)
zusammengefasst, bis ausreichend Bestellungen vorhanden sind, um
eine Stahlherstellungsschmelze auszufüllen, wobei dies je nach Auslegung
des speziellen Stahlwerks normalerweise 100 bis 300 Tonnen sind.
Dies führt
zu einer weiteren Verlängerung
der Zeit, in der eine bestimmte Bestellung eines Kunden ausgeführt werden
kann, so dass die Gesamtzeit für
die Herstellung mehr als 10 Wochen betragen kann. In jedem Fall
geht Prozess 10 von Schritt 20 zu Schritt 22 über, in
dem das Brammenmaterial erneut erhitzt und in einer Warm-Bandwalzvorrichtung
entsprechend den in Schritt 18 festgelegten Parametern
für Wiedererwärmung und
Warmwalzen der Bramme warmgewalzt wird, um Stahl-Bundmaterial einer
vorgegebenen Dicke zu erzeugen. Anschließend wird in Schritt 24 das
Bundmaterial entsprechend Beiz- und Kaltwalzparametern, die in Schritt 18 festgelegt werden,
in einem Kaltwalzwerk gebeizt und kaltgewalzt, um die Dicke des
Bundmaterials auf eine kundenspezifische Dicke zu reduzieren. Abschließend wird
in Schritt 26 das Bundmate rial entsprechend in Schritt 18 festgelegten
Wärmebehandlungsparametern
in einer Wärmebehandlungsvorrichtung
wärmebehandelt,
um das Bundmaterial zu glühen,
so dass es die Anforderungen der Bestellung des Kunden erfüllt.
-
Herkömmliche
Stahlbandherstellung des eben beschriebenen Typs macht die Herstellung
vieler verschiedener Stahlqualitäten
(normalerweise mehr als 50) erforderlich, die zunächst zu
Brammen gegossen werden und dann in komplexen Warmwalzabläufen in
Warmwalzwerken verarbeitet werden, die ein Erzeugnis herstellen,
das Dicken von bis zu 1,5 mm und Fließspannungen im Bereich von
300 bis 450 MPa hat. Wenn der Kunde dünneres Material oder Eigenschaften
außerhalb
dieses Bereiches wünscht,
ist anschließende
Bearbeitung erforderlich, die Beizstraßen, Kaltreduzierwalzwerke
und Glühöfen einschließt.
-
Ein
Hauptnachteil, der mit dem soeben beschriebenen herkömmlichen
Stahlband-Herstellungsprozess
verbunden ist, ist die lange Zeit, d.h. normalerweise sind 10 Wochen
oder mehr erforderlich, um das Stahlerzeugnis herzustellen, das
der Bestellung des Kunden entspricht. Daher wird ein verbesserter
Stahlband-Herstellungsprozess benötigt, mit dem besser auf Kundenbedürfnisse
reagiert werden kann, indem die zum Herstellen von kundenspezifischen
Stahlbanderzeugnissen erforderliche Zeit erheblich reduziert wird.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
oben genannten Nachteile des Standes der Technik werden mit der
vorliegenden Erfindung behoben. Gemäß einem Aspekt schafft die
vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Steuern eines Stahl-Bandgussprozesses
zum Erzeugen einer Vielzahl kundenspezifischer Stahlerzeugnisse
mit unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften, ohne die dem Bandgussprozess
zugeführte
Stahlzusammensetzung zu ändern,
wobei das Verfahren einschließt:
Empfangen
einer Vielzahl von Bestellungen für Stahlerzeugnisse einschließlich kundenspezifischer
Anforderungen hinsichtlich unterschiedlicher mechanischer Eigenschaften
bezüglich
der Erzeugnisse;
Zuordnen der kundenspezifischen Anforderungen
zu einer Anzahl von Prozessparametern zum Steuern eines Stahl-Bandgussprozesses
zum Erzeugen des Stahlerzeugnisses; und
Erzeugen der Vielzahl
von Stahlerzeugnissen mit unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften
den zugeordneten Prozessparametern folgend, ohne die dem Bandgussprozess
zugeführte
Stahlzusammensetzung zu ändern.
-
Vorzugsweise
schließt
das Verfahren des Weiteren In-Line-Warmwalzen des gegossenen Bandes
vor Abkühlen
des Bandes durch den Temperaturbereich der Austenit-Ferrit-Umwandlung ein.
-
Bei
den Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung können
die kundenspezifischen Anforderungen eine bestimmte Stahlqualität und/oder
eine bestimmte Banddicke einschließen, und die Prozessparameter zum
Herstellen des kundenspezifischen Stahlerzeugnisses können eine
Gießgeschwindigkeit
des Stahl-Bandgussprozesses, eine Stahldicke des Stahlerzeugnisses
im Gusszustand, einen Prozentsatz der Warmreduktion des Stahlerzeugnisses,
eine Abkühlgeschwindigkeit
des Stahlerzeugnisses, eine Haspeltemperatur des Stahlerzeugnisses,
einen Prozentsatz der Kaltreduktion des Stahlerzeugnisses, einen
Typ des Glühzyklus
und eine Glühtemperatur
oder eine Kombination daraus einschließen.
-
Mit
der vorliegenden Erfindung kann ein verbessertes Verfahren zum Bereitstellen
von Stahlband zur Erfüllung
von Bestellungen von Kunden geschaffen werden, mit dem insbesondere
die Gesamtverfahrenszeit zwischen Empfang einer Kundenbestellung
eines Stahlbanderzeugnisses und tatsächlicher Herstellung des Stahlbanderzeugnisses
minimiert wird.
-
Die
Erfindung wird aus der folgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführung besser
ersichtlich.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
1 ist
ein Flussdiagramm, das einen herkömmlichen Stahlband-Herstellungsprozess
darstellt.
-
2 ist
eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführung einer
Stahl-Bandgussvorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
-
3 ist
eine schematische Darstellung, die einige der Details der Zweiwalzen-Bandgussanlage der Vorrichtung
in 1 zeigt.
-
4 ist
eine Blockschemadarstellung eines Universal-Computersystems, das
kundenspezifische Stahlband-Anforderung in Prozessparameter zum
Steuern der Stahl-Bandgussvorrichtung in 2 und 3 umwandeln
kann.
-
5 ist
ein Flussdiagramm, das eine bevorzugte Ausführung eines Prozessablaufs
zum Steuern der Stahl-Bandgussvorrichtung in 2 und 3 unter
Verwendung des Universal-Computers in 4 darstellt.
-
BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNG
-
Um
ein Verständnis
der Prinzipien der Erfindung zu verbessern, wird im Folgenden auf
eine bevorzugte Ausführung
Bezug genommen, die in den Zeichnungen dargestellt ist, und spezielle
Termini werden verwendet, um diese zu beschreiben. Es versteht sich
jedoch, dass damit nicht beabsichtigt ist, den Schutzumfang der
Erfindung einzuschränken,
sondern dass Änderungen
und weitere Abwandlungen der dargestellten Ausführung und weitergehende Anwendung
der Prinzipien der Erfindung, wie sie hier dargestellt sind, vorgesehen sind,
wie sie für
den Fachmann auf dem Gebiet, das die Erfindung betrifft, normalerweise
auf der Hand liegen.
-
Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Herstellung von Stahlband
in einer Bandgussanlage. Die Anmelder haben umfangreiche Forschungs-
und Entwicklungsarbeit auf dem Gebiet des Gießens von Stahlband in einer
Bandgussanlage in Form einer Zweiwalzen-Bandgussanlage ausgeführt. Das
kontinuierliche Gießen von
Stahlband in einer Zweiwalzen-Bandgussanlage schließt allgemein
das Einleiten von geschmolzenem Stahl zwischen einem Paar gegenläufiger horizontaler
Gießwalzen
ein, die innen mit Wasser gekühlt
werden, so dass sich Metallschalen an den sich bewegenden Walzenoberflächen verfestigen
und an dem Spalt zwischen ihnen zusammengebracht werden, um ein
verfestigtes Band zu erzeugen, das aus dem Spalt zwischen den Walzen
nach unten abgegeben wird, wobei der Begriff „Spalt" dazu dient, den allgemeinen Bereich
zu bezeichnen, an dem die Walzen am nächsten beieinander sind. Das
geschmolzene Metall kann aus einer Pfanne in ein kleineres Gefäß gegossen
werden, aus dem es durch eine Metallabgabedüse strömt, die sich über dem Spalt
befindet, um es in den Spalt zwischen den Walzen zu leiten und so
einen Gießsumpf
aus geschmolzenem Metall zu schaffen, der von den Gießflächen der
Walzen unmittelbar oberhalb des Spaltes getragen wird und sich über die
Länge des
Spaltes erstreckt. Dieser Gießsumpf
ist normalerweise zwischen Seitenplatten oder Dämmen eingeschlossen, die in
Gleitkontakt mit Endflächen
der Walzen gehalten werden, um die zwei Enden des Gießsumpfes
gegen Ausströmen einzudämmen, obwohl
auch alternative Einrichtungen, wie beispielsweise elektromagnetische
Sperren, vorgeschlagen worden sind. Das Gießen von Stahlband in Zweiwalzen-Gussanlagen dieses
Typs ist beispielsweise in den US-Patenten 5,184,668, 5,277,243
sowie 5,934,359 beschrieben, die hiermit sämtlich durch Verweis einbezogen
werden.
-
Die
Anmelder haben festgestellt, dass es möglich ist, Stahlband einer
bestimmten Zusammensetzung herzustellen, die ein breites Spektrum
an Mikrostrukturen und daher ein breites Spektrum an mechanischen Eigenschaften
aufweist, indem das Band kontinuierlich gegossen wird und anschließend selektiv
nachfolgende Bandverarbeitungsparameter variiert werden. So haben
die Anmelder beispielsweise anhand von Arbeiten, die an unlegiertem
Stahl, einschließlich
unlegiertem Stahl, der mit Silizium/Mangan beruhigt wurde, ausgeführt wurden,
festgestellt, dass Auswählen
von Abkühlgeschwindigkeiten
im Bereich von 0,1°C/s
bis über
100°C/s durch
den Temperaturbereich der Austenit-Ferrit-Umwandlung Stahlband ergeben
kann, das Fließspannungen
hat, die von 200 MPA bis mehr als 550 MPa reichen. Ein Beispiel
der Flexibilität
des Bandgießens,
die sich so den Anmeldern erschlossen hat, besteht darin, dass ein
Produktionsablauf einer Bandgussanlage, die Stahlband einer bestimmten
Zusammensetzung gießt,
so gesteuert werden kann, dass das gegossene Band selektiv unterschiedlichen
Abkühltemperaturen
durch den Temperaturbereich der Austenit-Ferrit-Umwandlung unterzogen
werden kann, wodurch das Band so hergestellt werden kann, dass es
eine Auswahl aus einem Spektrum unterschiedlicher Mikrostrukturen
und daher mechanischer Eigenschaften aufweist.
-
Die
Anmelder haben allgemein festgestellt, dass, indem nachfolgende
Band-Bearbeitungsparameter in einem Stahl-Bandgussprozess selektiv
variiert werden, erhebliche Flexibilität hinsichtlich des Betreibens
einer Bandgussanlage zur Erfüllung
von Produktions-(d.h. Kunden-)Anforderungen erreicht werden kann.
Dies bedeutet, dass von Kunden aufgegebene Bestellungen von Stahlband
einer bestimmten Größenspezifikation und
eines Spektrums verschiedener mechanischer Eigenschaften aus einer
einzelnen Stahlzusammensetzung in einem einzelnen Produktionsablauf
hergestellt werden kann. Dies bedeutet darüber hinaus, dass Regulierungen
eines Produktionsablaufes vorgenommen werden können, während der Produktionsablauf
in Gang ist. Dies ist von den Anmeldern als ein wichtiger Vorteil
des Bandgusses bei der Erfüllung
dringender Bestellungen von Kunden erkannt worden.
-
Die
folgende Beschreibung der bevorzugten Ausführung der vorliegenden Erfindung
erfolgt im Kontext des kontinuierlichen Gießens von Stahlband unter Verwendung
einer Zweiwalzen-Gießanlage.
Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf den Einsatz von Zweiwalzen-Gießanlagen
beschränkt
und erstreckt sich auch auf andere Typen von Bandgussanlagen.
-
Eine
Band-Stahlgussvorrichtung/Prozess 50 ist, wie unter Bezugnahme
auf 2 zu sehen ist, als Aufeinanderfolge von Teilen
einer Fertigungsstraße
dargestellt, mit der Stahlband gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt werden kann. 2 und 3 stellen
eine Zweiwalzen-Gießanlage
dar, die allgemein mit 54 gekennzeichnet ist und die ein
gegossenes Stahlband 56 erzeugt, das auf einem Durchlaufweg 52 über einen
Führungstisch 58 zu
einem Treibwalzengestell 60 läuft, das Treibwalzen 60A umfasst.
Unmittelbar nach dem Verlassen des Treibwalzengestells 60 läuft das
Band in ein Warmwalzwerk 62, das ein Paar Reduzierwalzen 62A und
Stützwalzen 62B umfasst,
in denen es warmgewalzt wird, um seine Dicke zu reduzieren. Das gewalzte
Band läuft
auf einen Auslauftisch 64, auf dem es mit Wasserstrahlen 66 zwangsgekühlt werden
kann, sowie durch ein Treibwalzengestell 70, das ein Paar
Treibwalzen 70A und 70B umfasst, und dann zu einer Wickelmaschine 68.
-
Zweiwalzen-Gussanlage 54 umfasst,
wie nunmehr unter Bezugnahme auf 3 zu sehen
ist, ein Haupt-Maschinengestell 72, das ein Paar paralleler
Gießwalzen 74 mit
Gießflächen 74A und 74B trägt. Geschmolzenes
Metall wird während
eines Gießvorgangs
aus einer Pfanne (nicht dargestellt) einem Zwischengießgefäß 80 über ein
feuerfestes Tauchrohr 82, einem Verteiler 84 und
dann über
eine Metallabgabedüse 86 dem
Spalt 88 zwischen den Gießwalzen 74 zugeführt. So
dem Spalt 88 zugeführtes
geschmolzenes Metall bildet einen Sumpf 92 oberhalb des
Spaltes 88, und dieser Sumpf 92 wird an den Enden
der Walzen durch ein Paar Seitenverschlussdämme oder Platten 90 eingeschlossen,
die an den Enden der Walzen mittels eines Paars Drücker (nicht
dargestellt) angebracht sind, die Hydraulikzylindereinheiten umfassen,
die mit den Seitenplattenhaltern verbunden sind. Die Oberfläche von
Sumpf 92 (im Allgemeinen als der „Meniskus"-Pegel
bezeichnet) kann über
das untere Ende der Abgabedüse 86 ansteigen,
so dass das untere Ende der Abgabedüse 86 in diesen Sumpf 92 eingetaucht
ist.
-
Gießwalzen 74 sind
wassergekühlt,
so dass sich Schalen an den sich bewegenden Walzenoberflächen verfestigen,
und an dem Spalt 88 zwischen ihnen zusammengebracht werden,
um das verfestigte Band 56 zu erzeugen, das von dem Spalt 88 zwischen
den Walzen 74 nach unten abgegeben wird. Die Zweiwalzen-Gießanlage 54 kann
von dem Typ sein, der in den US-Patenten Nr. 5,184,668 sowie 5,277,243
oder US-Patent Nr. 5,488,988 dargestellt und detailliert beschrieben
ist, die hiermit ausdrücklich
durch Verweis einbezogen werden.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden Kundenbestellungen für Stahlband in ein Universal-Computersystem,
wie beispielsweise Computersystem 150 in 4,
eingegeben und auf eine Weise verarbeitet, wie sie im Folgenden
ausführlicher
beschrieben ist, um Prozessparameter und/oder Prozess-Sollwerte
zu bestimmen, mit denen ein Stahlbandgussprozess, wie beispielsweise
der soeben unter Bezugnahme auf 2 und 3 beschriebene
Stahl-Bandgussprozess 50, gesteuert wird, um die Bestellung
des Kunden auszuführen.
Das Universal-Computersystem 150 enthält, wie unter Bezugnahme auf 4 zu
sehen ist, einen Universalcomputer 152, der ein herkömmlicher
Desktop-PC, ein
Laptop- oder Notebookcomputer oder ein anderer bekannter Universalcomputer
sein kann, der so konfiguriert ist, dass er auf eine im Folgenden
beschriebene Weise arbeitet. Computersystem 150 enthält eine
herkömmliche
Tastatur 154, die elektrisch mit Computer 152 verbunden
ist, um Informationen bezüglich
der Bestellung des Kunden in ihn einzugeben, und kann eine beliebige
Ausgabevorrichtung oder eine Kombination aus mehreren enthalten.
Computer 152 kann beispielsweise elektrisch mit einem Drucker 156 verbunden
sein, wobei Computer 152 so konfiguriert sein kann, dass
er einen Satz Prozessparameter in Form eines Prozessänderungsberichtes
oder eines ähnlichen
Berichtes ausdruckt, wobei der Prozessänderungsbericht die Prozessparameter
und/oder Sollwerte aufführt,
mit denen ein Stahl-Bandgussprozess, wie beispielsweise der in 2 und 3 dargestellte
Stahl-Bandgussprozess 50, so gesteuert wird, dass das vom
Kunden bestellte Stahlbanderzeugnis hergestellt wird. In einer Ausführung der
vorliegenden Erfindung betrachtet eine Bedienungsperson des Stahl-Bandgussprozesses,
wie beispielsweise des Prozesses 50, den Prozessänderungsbericht
und nimmt entsprechende physikalische Änderungen an dem Stahl-Bandgussprozess
vor, um so das vom Kunden bestellte Stahl-Banderzeugnis herzustellen.
-
Computer 152 kann
alternativ oder zusätzlich
elektrisch mit einem herkömmlichen
Monitor 158 verbunden sein, wobei Computer 152 so
konfiguriert sein kann, dass er einen Satz von Prozessparametern
in Form eines Prozessänderungsberichtes
oder eines ähnlichen
Berichtes anzeigt, wobei der Prozessänderungsbericht die Prozessparameter
und/oder Sollwerte aufführt,
mit denen ein Stahl-Bandgussprozess, wie beispielsweise der in 2 und 3 dargestellte
Stahl-Bandgussprozess 50, so gesteuert wird, dass das vom
Kunden bestellte Stahlbanderzeugnis hergestellt wird. Eine Bedienungsperson
des Stahl-Bandgussprozesses, wie beispielsweise des Prozesses 50,
kann den auf dem Monitor 158 angezeigten Prozessänderungsbericht
zusätzlich
zu einem ausgedruckten Bericht oder stattdessen betrachten und entsprechende
physikalische Änderungen
an dem Stahl-Bandgussprozess vornehmen, um so das vom Kunden bestellte
Stahlbanderzeugnis herzustellen.
-
Computer 152 ist
des Weiteren elektrisch mit einer herkömmlichen Speichermedieneinheit 160 verbunden,
wobei Computer 152 so konfiguriert ist, dass er Informationen
auf bekannte Weise auf Speichereinheit 160 speichert und
von ihr abruft. In einer Ausführung
der vorliegenden Erfindung ist Computer 152 so konfiguriert,
dass er einen Satz von Prozessparametern in Form eines Prozessänderungsberichtes
oder eines ähnlichen
Berichtes über
Speichereinheit 160 auf ein Speichermedium 162 herunterlädt, wobei
der Prozessänderungsbericht
die Prozessparameter und/oder Sollwerte aufführt, mit denen ein Stahl-Bandgussprozess,
wie beispielsweise der in 2 und 3 dargestellte
Stahl-Bandgussprozess 50,
so gesteuert wird, dass das vom Kunden bestellte Stahlerzeugnis
hergestellt wird. Eine Bedienungsperson des Stahl-Bandgussprozesses, wie
beispielsweise des Prozesses 50, kann dann auf den Inhalt
des Speichermediums über
herkömmliche
Verfahren zugreifen, um den Prozessänderungsbericht zu betrachten
und entsprechende physikalische Änderungen
an dem Stahl-Bandgussprozess vorzunehmen und so das vom Kunden bestellte
Stahlerzeugnis herzustellen. Speichermedieneinheit 160 und
Speichermedium 162 können
als jede beliebige bekannte Kombination aus Speichermedieneinheit
und Speichermedium implementiert werden. Zu Beispielen gehören eine
Magnetplatten-Lese-/Schreib-Einheit 160 und Magnetdiskette 162,
CD-ROM-Lese-/Schreib-Einheit 160 und CD-ROM-Platte 162 und
dergleichen, wobei sie jedoch nicht darauf beschränkt sind.
-
In
einer alternativen Ausführung
ist der Stahl-Bandgussprozess, wie beispielsweise der in 2 und 3 dargestellte
Stahl-Bandgussprozess 50, ein computergesteuerter Prozess,
und in diesem Fall kann Computersystem 150 so konfiguriert
sein, dass es den Prozessänderungsbericht
direkt (elektronisch) Prozess 50 über eine geeignete Kommunikationsverbindung 164 bereitstellt,
wie sie in 4 mit unterbrochener Linie dargestellt
ist. Als Alternative dazu kann Computer 152 in einer Ausführung so
konfiguriert sein, dass er den Prozessänderungsbericht auf Speichermedium 162 herunterlädt, wobei
eine Bedienungsperson das Speichermedium 162, das den Prozessänderungsbericht
enthält,
in eine Speichermedieneinheit (nicht dargestellt) einlegt, die Speichermedieneinheit 160 gleicht,
die Teil von Prozess 50 ist, wie dies in 4 mit
unterbrochener Linie 166 dargestellt ist. In beiden Fällen spricht
der Stahl-Bandgussprozess, wie beispielsweise Prozess 50, auf
den Prozessänderungsbericht
an und nimmt automatisch entsprechende Prozessänderungen und/oder Änderungen
an Vorrichtungs-Sollwerten vor. Es versteht sich jedoch, dass unabhängig davon,
wie Prozess- und/oder Sollwert-Änderungen
an dem Stahl-Bandgussprozess vorgenommen werden, die Stahl-Bandgussvorrichtung
auf derartige Änderungen
anspricht, indem sie sofort von der Herstellung des aktuell hergestellten Stahlbanderzeugnisses
auf die Erzeugung von Stahlbanderzeugnis gemäß den neuen Prozessparameter-/Prozess-Sollwertinformationen
umstellt.
-
In 5 ist
ein Flussdiagramm gezeigt, das eine bevorzugte Ausführung eines
Prozesses 200 zum Steuern eines Stahl-Bandgussprozesses,
wie beispielsweise von Prozess 50, wie er unter Bezugnahme
auf 2 und 3 dargestellt und beschrieben
ist, darstellt, mit dem ein kundenspezifisches Stahlerzeugnis hergestellt
wird. Prozess 200 beginnt mit einem Anfangsschritt 202 des
Empfangens einer Kundenbestellung eines Stahlbanderzeugnisses mit
speziellen mechanischen Eigenschaften oder Erzeugnisspezifikationen.
In einer Ausführung
enthalten die Erzeugnisspezifikationen eine gewünschte Qualität des Stahlerzeugnisses,
eine gewünschte
Banddicke und eine Gesamt-Bandmenge,
obwohl die vorliegende Erfindung vorsieht, dass zusätzliche
oder alternative Informationen bezüglich des von Kunden bestellten
Erzeugnisses erforderlich sind. Anschließend werden in Schritt 204 die
Erzeugnisspezifikationen in Computer 152 über einen
beliebigen bekannten Mechanismus dafür eingegeben. So kann beispielsweise
eine Bedienungsperson die Informationen über Tastatur 154 in
Computer 152 eingeben, oder wenn die Informationen durch
den Kunden auf einem Speichermedium, wie beispielsweise einer Diskette,
bereitgestellt werden, kann eine Bedienungsperson die Informationen
einfach über
Speichermedieneinheit 160 in den Computer laden. Als Alternative
dazu sieht die vorliegende Erfindung das Eingeben der Erzeugnisspezifikationen
in den Computer 152 gemäß anderer
bekannter Verfahren vor, die in den beigefügten Zeichnungen nicht ausführlich dargestellt
sind, wobei zu derartigen anderen Verfahren die Übertragung der Erzeugnisspezifikationen über eine
Telefon-Modem-Verbindung zwischen Computer 152 und Kunden-Computer, Übertragung
der Erzeugnisspezifikationen über
eine Internetverbindung oder dergleichen gehören können, sie jedoch nicht darauf
beschränkt
sind.
-
In
jedem Fall geht Prozess 200 von Schritt 204 zu
Schritt 206 über,
in dem Computer 152 die Prozessparameter und/oder Prozess-Sollwerte
berechnen kann, mit denen ein Stahl-Bandgussprozess, wie beispielsweise
Prozess 50, so gesteuert wird, dass das vom Kunden bestellte
Stahlerzeugnis auf Basis der in Computer 152 in Schritt 204 eingegebenen
Erzeugnisspezifikationen hergestellt wird. Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird Computer 152 mit einem oder mehreren Sätzen von
Regeln bezüglich
der in Schritt 204 in Computer 152 eingegebenen
Erzeugnisspezifikationen auf einen Satz von Prozessparametern/Sollwerten programmiert,
mit denen der Stahl-Bandgussprozess so gesteuert wird, dass das
vom Kunden bestellte Stahlerzeugnis hergestellt wird. Der eine Satz
oder die mehreren Sätze
von Regeln können
als eine oder mehrere Tabellen, eines oder mehrere Diagramme, eine
oder mehrere Gleichungen und dergleichen oder eine beliebige Kombination
davon implementiert werden. Ein Beispiel eines veranschaulichenden
Satzes von Regeln ist in Tabelle I, II und III aufgeführt.
-
Tabelle
I führt
im Einzelnen einen Satz von Regeln auf, die Erzeugnisspezifikationen,
die sich auf Stahlerzeugnisse beziehen, die von einem beliebigen
Kunden bestellt werden können,
Warmbanderzeugnis-Verarbeitungsparametern/Sollwerten für den Stahl-Bandgussprozess
50 zuordnen,
wie er hier dargestellt und beschrieben ist. Bezüglich Tabelle I sind Stahlqualitäten nach
ASTM-Spezifikation für
Warmbanderzeugnisse mit den folgenden Fließspannungen und prozentualen
Dehnungen verbunden:
-
Weiterhin
sind die Indikatoren des Grades an Rückständen L, M und H durch die Beziehungen
Niedrig (L) < 0,35%,
Mittel (M) = 0,8% und Hoch (H) = 1,2% definiert.
-
-
- * – Abkühlgeschwindigkeit
im Temperaturbereich 800–500°C
-
Ein
allgemeiner Satz von Regeln für
Warmbanderzeugnisse, der verwendet wird, um die Werte in Tabelle
I zu generieren, ist in Tabelle II unten zusammengefasst, wobei
sich der Begriff „Zusammensetzung° auf den
Grad an Rückständen in
dem Stahlerzeugnis bezieht und die Grade Niedrig, Mittel und Hoch
oben zusammengefasst sind.
-
-
- * – Standard-Abkühlgeschwindigkeit
zum Erreichen von Haspeltemperaturen um 650–700°C
-
Aus
den erfassten Temperaturen aus tatsächlichen Durchläufen wurden
festgestellt, dass 1,2% Rückstände zu einer
Zunahme der Fließspannung
von ungefähr
120 MPa führte
und daher angenommen wird, dass 0,1% Zunahme an Rückständen zu
einer entsprechenden Zunahme der Fließgrenze von 10 MPa führt.
-
Aus
Tabelle 1 sollte nunmehr ersichtlich sein, dass die Prozessparameter,
die erforderlich sind, um ein kundenspezifisches Warmband-Stahlerzeugnis
herzustellen, eine Gießgeschwindigkeit
des Bandgussprozesses, eine Stahldicke des Stahlerzeugnisses im
Gusszustand, einen Prozentsatz der Warmreduktion des Stahlerzeugnisses,
eine Abkühlgeschwindigkeit
des Stahlerzeugnisses und eine Haspeltemperatur des Stahlerzeugnisses
oder eine Kombination davon einschließen können.
-
Tabelle
III führt
einen Satz von Regeln auf, die Erzeugnis-Spezifikationen, die sich
auf Stahlerzeugnisse beziehen, die durch beliebige Kunden bestellt
werden können,
Kaltwalzerzeugnis Prozessparametern/Sollwerten für den hier dargestellten und
beschriebenen Stahl-Bandgussprozess
50 zuordnen. Bezüglich Tabelle III
sind die Stahlqualitäten nach
ASTM-Spezifikation für
kaltgewalzte Erzeugnisse mit den folgenden Fließspannungen und prozentualen
Dehnungen verbunden:
-
-
-
- * Labordaten über
Chargen-Glühen:
langsames Erhitzen auf 1275°F
(dauerte ungefähr
33 Stunden), gefolgt von langsamem Abkühlen von 1275°F auf 750°F (dauerte
ungefähr
8 Stunden). Material-Fließspannung
nach Glühen
war relativ niedrig (23 ksi), so dass Möglichkeit besteht, Chargen-Glühen für Qualität 33 zu
optimieren.
- * Warmband mit geringerer Dicke bevorzugt, da geringere Warmreduktion
bessere Dehnung ergibt.
- *** Warmband mit größerer Dicke
bevorzugt, um höhere
Fließspannung
bei guter Dehnung nach Glühen
zu erreichen.
-
Ein
allgemeiner Satz von Regeln für
kaltgewalztes Material, der verwendet wurde, um die Werte von Tabelle
III zu erzeugen, ist:
- (I) mehr als 35–40% CR
erforderlich, um Qualität 80 zu
erhalten
- (II) für
Durchlaufglühen
wenigstens 50% Kaltreduktion erforderlich, und
- (III) für
Chargen-Glühen
wenigstens 40% Kaltreduktion erforderlich.
-
Aus
Tabelle III sollte ersichtlich sein, dass die Prozessparameter,
die erforderlich sind, um ein kundenspezifisches kaltgewalztes Stahlerzeugnis
zu erzeugen, Warmband-Prozessparameter
zum Erzeugen von Warmbanderzeugnissen und zusätzlich Prozentsatz der Kaltreduktion,
Glühtyp,
d.h. Chargen- oder Chargen-/Durchlaufglühen, und Glühtemperatur oder eine Kombination
daraus einschließen
können.
-
Prozess 200 geht,
wie unter erneuter Bezugnahme auf 5 ersichtlich
ist, von Schritt 206 zu Schritt 208 über, in
dem Computer 152 in einer Ausführung der vorliegenden Erfindung
die Prozessparameter auf einem Prozessänderungsbericht einer Bedienungsperson
des Bandgießens
anzeigen kann. Es liegt auf der Hand, dass Schritt 208 normalerweise
nur dann eingeschlossen ist, wenn Computer 152 den Stahl-Bandgussprozess 50 nicht
automatisch steuern kann, wie dies oben beschrieben ist, und ansonsten
aus Prozess 200 weggelassen werden kann. Wenn er eingeschlossen
ist, kann Computer 152 so konfiguriert sein, dass er den Prozessänderungsbericht über eine
oder mehrere der oben unter Bezugnahme auf 4 beschriebenen
Ausgabevorrichtungen anzeigen kann. In dieser Ausführung stellt
der mit unterbrochener Linie dargestellte Kasten 210 die
Schritte von Prozess 200 dar, die durch Computer 152 ausgeführt werden.
Zusätzlich
sieht, wie oben beschrieben, die vorliegende Erfindung Ausführungen
vor, bei denen der Computer die Kundenbestellung elektronisch empfangen
kann, und der mit unterbrochener Linie dargestellte Kasten 210 kann
in solchen Ausführungen
so erweitert weiden, dass er Schritt 202 einschließt.
-
Nach
Schritt 208 geht Prozess 200 zu Schritt 212 über, in
dem der Bandgussprozess, wie beispielsweise der unter Bezugnahme
auf 2 und 3 dargestellte und beschriebene
Bandgussprozess 50, als Funktion der in Schritt 206 berechneten
Prozessparameter gesteuert wird, um so das kundenspezifische Stahlerzeugnis
herzustellen. In Ausführungen
des Prozesses, die Schritt 208 einschließen, wird
Schritt 212 im Allgemeinen nicht vom Computer 152 ausgeführt, sondern
wird statt dessen von einer Bedienungsperson des Stahl-Bandgussprozesses
ausgeführt.
Die Bedienungsperson führt
Schritt 212 in solchen Ausführungen so aus, dass die Prozessparameter/Sollwerte,
die in dem Prozessänderungsbericht
aufgeführt
sind, physikalisch implementiert werden. In Ausführungen, bei denen Computer 152 so
konfiguriert ist, dass er die Prozessparameter/Sollwerte direkt
(elektronisch) dem Stahl-Bandgussprozess bereitstellt, kann Schritt 208 weggelassen werden,
und Schritt 206 kann direkt zu Schritt 212 übergehen.
Bei derartigen Ausführungen
kann Computer 152 so konfiguriert sein, dass er automatisch
die in Schritt 206 berechneten Prozessparameter/Sollwerte
bei dem Stahl-Bandgussprozess
implementiert, und in diesen Fällen
erstreckt sich der mit unterbrochener Linie dargestellte Kasten 210 so,
dass er Schritt 212 einschließt.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann Computersystem 150 die kundenspezifischen
Erzeugnisspezifikationen einem Produktionsablaufplan für einen
Stahl einer ausgewählten
Zusammensetzung zuordnen. Normalerweise kann sich ein Produktionsablaufplan
für eine
bestimmte Stahlzusammensetzung wenigstens über mehrere Tage erstrecken,
wobei während
dieser Zeit Stahlband kontinuierlich durch die Zweiwalzen-Gießanlage 54 gegossen
wird. Je nach der Anzahl von Bestellungen und den bestellten Mengen
kann ein gesamter Produktionsablauf mit der Herstellung von Stahlband
mit einem bestimmten Satz mechanischer Eigenschaften befasst sein
oder zur Herstellung von Stahlband unterschiedlicher ausgewählter mechanischer Eigenschaften über die
Länge des
Bandes dienen.
-
Der
Produktionsablaufplan berücksichtigt
Parameter, wie beispielsweise Gießgeschwindigkeit, Warmwalztemperaturbereich,
Maß der
Warmreduktion und Abkühlgeschwindigkeit
durch den Temperaturbereich der Austenit-Ferrit-Umwandlung (normalerweise
900 bis 550°C),
um abschließende
Mikrostrukturen in dem gegossenen Band zu erzeugen, die das Band
mit den erforderlichen mechanischen Eigenschaften versehen, und die
daraus resultierenden Aspekte der Handhabung des Materials, die
mit der Änderung
der Abkühlgeschwindigkeit
des Bandes verbunden sind.
-
Indem
die Abkühlgeschwindigkeit
innerhalb des Bereiches von 0,1°C/s
und über
100°C/s
reguliert wird, ist es möglich,
Guss mit Mikrostrukturen herzustellen, die einschließen:
- (I) vorherrschend polygonales Ferrit;
- (II) ein Gemisch aus polygonalem Ferrit und Niedrigtemperatur-Umwandlungsprodukten,
wie beispielsweise nadelförmigem
Ferrit, Widmannstätten-Ferrit
und Bainit; und
- (III) vorherrschend Niedrigtemperatur-Umwandlungsprodukte.
-
Bei
unlegiertem Stahl kann ein derartiger Bereich von Mikrostrukturen
Fließspannungen
im Bereich von 200 MPa bis mehr als 700 MPa ergeben. Nachdem der
Produktionsablaufplan aufgestellt worden ist, kann die Zweiwalzen-Gießanlage 54 betrieben
werden, um Gussband gemäß dem Produktionsplan
zu erzeugen, und das Band kann den Kunden wie erforderlich geliefert
werden.
-
Ein
vorteilhaftes Merkmal des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
besteht darin, dass es möglich ist,
einen Produktionsablaufplan im Verlauf eines Produktionsablaufes
so zu regulieren, dass die Produktion in einem eiligen Fall einer
Bestellung von Band mit erforderlichen mechanischen Eigenschaften
angepasst werden kann. So wird bei dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung eine einzelne Stahlzusammensetzung eingesetzt, um ein
breites Spektrum mechanischer Eigenschaften herzustellen, so dass
Bestellungen von Kunden nicht mehr hinausgezögert werden müssen, bis
eine Schmelze/Charge zusammengestellt ist, Bandgießen im Zusammenhang
mit Steuerung von Walztemperatur, Grad der Warmreduktion und Abkühlgeschwindigkeit des
Enderzeugnisses macht es möglich,
die Abmessungsspezifikation des Kunden und die vom Kunden gewünschten
mechanischen Eigenschaften gleichzeitig innerhalb einer Produktionslinie
zu erreichen, die normalerweise kürzer ist als 70 m, Eigenschaften
können
in Echtzeit verändert
wer den, indem geeignete Sollwerte an Schlüssel-Prozessregelschleifen
in einem zentralen Steuercomputer modifiziert werden, und so kann
die Zeit vom Empfang einer Kundenbestellung bis zu einer Lieferung
des Erzeugnisses im Unterschied zum herkömmlichen Stahlherstellungsverfahren,
das 14 bis 30 Tage dauert, auf 8 Stunden verkürzt werden, und die sehr kurze
Zeit zwischen Bestellung und Lieferung macht das Konzept eines virtuellen
Lagers" über den
Einsatz von E-Commerce möglich.
-
Obwohl
die Erfindung in den Zeichnungen und der vorangehenden Beschreibung
ausführlich
dargestellt und beschrieben worden ist, ist diese als veranschaulichend
und nicht als einschränkend
zu betrachten, wobei sich versteht, dass nur bevorzugte Ausführungen
derselben dargestellt und beschrieben sind und sämtliche Änderungen und Abwandlungen,
die zu der Erfindung gehören,
geschützt
werden sollen.