-
Gebiet der
Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren und Zusammensetzungen für die Inhibierung
der Polymerisation von Dienmonomeren und insbesondere gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung Verfahren und Zusammensetzungen für die Inhibierung der Polymerisation
von Butadien, was zu Popcornpolymerwachstum führt.
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Bei
der Herstellung eines Olefins wie eines Diens kommt es häufig und
in unerwünschter
Weise in Verfahrensapparaturen aufgrund der unbeabsichtigten Polymerisation
des Olefins beim Refinern, bei der Destillation und bei der Abtrennung
oder während
der Rückgewinnung
des Monomers nach Beendigung der beabsichtigten Polymerisation wie
z.B. während
der Herstellung von Synthesekautschuk, insbesondere von Styrol-Butadien-Kautschuk,
zur Bildung des so genannten Popcornpolymers mit poröser, dreidimensionaler
Struktur. Popcornpolymer entsteht sowohl in der Gasphase, als auch
in der Flüssigphase.
Zu seiner Bildung kommt es eher bei hoher Konzentration an Olefinmonomer
und bei hoher Temperatur. Als Initiator für die Polymerisationsreaktion
kommt dabei eine geringe Menge an Sauerstoff in Frage, wie sie aus
einem Peroxid entstehen kann. Eisenrost, sofern vorhanden, führt zu einer
starken Beschleunigung der Reaktion der Popcornpolymerisation.
-
In
hohem Maße
tritt Popcornpolymerisation auf, wenn zahlreiche Olefinmonomere
wie Styrol, α-Methylstyrol,
Acrylsäure
und deren Ester, Vinylacetat, Acrylnitril, Acrylamid, Methycrylamid
usw. sowie Diene (Diolefine) wie 1,3-Butadien, Isopren und Chloropren
nach Erreichen der Refinervorrichtungen während der Herstellung und der
Abtrennung bestimmten Bedingungen ausgesetzt werden wie hohe Temperatur,
hohe Monomerkonzentration, Nebeneinander von Dampf- und Flüssigphase,
Feuchtigkeit, Spurenmengen an Sauerstoff und Eisenrost. Zum Fouling
der Apparatur kann es auch dann kommen, wenn ungesättigte Verbindungen
im Erdöl
oder seine Derivate in unerwünschter
Weise polymerisieren.
-
Das
Popcornpolymer neigt zur Bildung von „Keimen", die sich dann weiter vermehren, bis
kein Monomer mehr vorliegt. Auf Grund dieses Phänomens wachsen winzige Popcornpolymerteilchen
rasch zu großen Polymerklumpen
aus. Das Popcornpolymer haftet dann am Wärmetauscher, am Destillationsturm
und an den Rohrleitungen innerhalb der Anlage zum Refinern und zur
Abtrennung des erzeugten Olefins, verunreinigt diese und beeinträchtigt damit
die Wirksamkeit des Refinerns. Häufig
verstopft es die Apparatur und die Rohrleitungen. Im Extremfall
kann es dazu führen,
das der im Verlaufe der Ausbreitung des Polymers erzeugte mechanische
Druck die Apparatur verformt, so daß sie schließlich bricht.
-
Der
Grund für
die rasche Ausbreitung des Popcornpolymers besteht darin, daß bei der
Bildung des Polymers innerhalb desselben stark aktive Zentren neu
entstehen und ausgehend von diesen es zu einem weiteren Polymerwachstum
kommt. Diese überaus
aktiven Zentren weisen eine überraschend
hohe Langlebigkeit auf. Kommt das Polymer bei Unterbrechung des
Betriebs der Apparatur mit der Umgebungsluft in Berührung und
dann bei Wiederaufnahme des Betriebs mit dem Monomer in Kontakt,
kommt es zum erneuten Wachstum und zur Ausbreitung ausgehend von
den aktiven Zentren.
-
Das
Popcornpolymer ist in allen Lösungsmitteln
unlöslich
und lässt
sich nicht durch Erwärmung
entfernen. Zur Entfernung des widerspenstigen Popcornpolymers muß die Apparatur
auseinander genommen und mechanisch gereinigt werden. Die vorübergehende
Unterbrechung des Betriebs der Apparatur und deren Reinigung bewirken
immense wirtschaftliche Verluste.
-
Für die Inhibierung
der Popcornpolymerisation wurden schon zahlreiche Mittel vorgeschlagen.
Beispiele dafür,
ohne darauf beschränkt
zu sein, sind Nitrate, Stickoxide, Nitrosoverbindungen, Alkylphenole,
aromatische Amine, Hydroxylamine usw. Damit diese Inhibitoren wirksam
eingesetzt werden können,
müssen
sie beim Betrieb der Apparatur kontinuierlich in diese eingespritzt
werden.
-
In
der Styrolindustrie haben die sogenannten alkylsubstituierten Dinitrophenole
und Nitrosophenole zu diesem Zweck breite Verwendung gefunden. Da
jedoch diese Verbindungen auch als Insektizide verwendet wurden
bzw. ihre Handhabung gefährlich
war, nahmen Umwelt- und Regierungsbehörden von deren Verwendung Abstand.
-
Neuerdings
wird eine neue Klasse von Verbindungen, die sogenannten „beständigen freien
Radikale" untersucht,
um die Nitrophenolverbindungen zu ersetzen. Obwohl diese beständigen freien
Radikale gegen Monomerpolymerisation wirksam sind, sind sie aufgrund
ihres derzeitigen Preises unattraktiv. Wünschenswert wäre es daher,
wenn man über
eine Zusammensetzung bzw. über
ein Verfahren verfügen
könnte,
mit der man bestimmte Probleme beim Einsatz von Polymerisationsinhibitoren
auf der Basis von beständigen
freien Radikale verfügen
könnte.
-
Es
muß festgestellt
werden, daß nicht
alle Polymerisationsinhibitoren die unerwünschte Polymerisation sämtlicher
Olefine, insbesondere von Dienen, zu inhibieren vermögen. So
kann nicht angenommen werden, daß ein für Monoolefine geeigneter Polymerisationsinhibitor
auch für
die Inhibierung der unerwünschten
Polymerisation von Dienen geeignet ist. Auch kann nicht angenommen
werden, daß eine
Verbindung bzw. eine Zusammensetzung, die für die Inhibierung der Polymerisation
eines Diens geeignet ist, notwendigerweise auch die Polymerisation
eines anderen Diens zu inhibieren vermag. Die Chemie ist eine empirische
Wissenschaft, weshalb es ohne konkrete Versuche oft schwierig ist
vorherzusagen, ob ein konkreter Inhibitor oder eine konkrete Inhibitorkombination
erfolgreich eingesetzt werden kann oder nicht. Die vorliegende Erfindung
betrifft daher die Bereitstellung von Polymerisationsinhibitoren
für Diene,
insbesondere für
1,3-Butadien (der Einfachheit halber als „Butadien" bezeichnet). Die Probleme bei der Popcornpolymerisation
mit Butadien werden nachfolgend näher beleuchtet.
-
Bei
der Herstellung von Synthesekautschuk fällt die erste Wahl für das Ausgangsmaterial
auf Butadien. Budatien (BD) ist ein bei Raumtemperatur farbloses
Gas. Der Hauptanteil an Butadien stammt aus Olefinanlagen, da Butadien
als weiteres Produkt bei der Herstellung anderer Olefine anfällt. Butadien
kann katalytisch durch Dehydrierung von Butan oder Butylen erzeugt
werden.
-
Die
Dehydrierung von Butan bzw. Butylen zu Butadien erfolgt dadurch,
daß man
das zuzuführende Gas
in ein Katalysatorbett bei 1200°F
(649°C)
und unter vermindertem Druck streichen läßt. Das austretende Gas passiert
dann eine Anlage für
die Durchführung
des extraktiven Destillationsverfahrens.
-
Obwohl
Butadien durch katalytische Dehydrierung hergestellt werden kann,
wird der Hauptanteil des in der heimischen Industrie erzeugten Butadiens
durch extraktive Destillation gewonnen. Butadien kann aus C4-Strömen
unter Verwendung eines Lösungsmittels,
das den Siedepunkt des Butadiens herabsetzt, gewonnen und gereinigt
werden. Die am häufigsten
verwendeten Lösungsmittel
zur Erleichterung dieser Extraktion sind N-Methylpyrrolidon (NMP)
und Dimethylformamid (DMF).
-
Das
rohe Butadien wird dann durch Destillation über eine reihe von Türmen, in
denen das restliche Lösungsmittel,
die C4-Verbindungen und weitere Verunreinigungen
abgetrennt werden, weiter gereinigt. Ein weiterer Abschnitt des
BD-Herstellungsverfahrens ist die Recovery Solvent Section. Aus
der Strippersäule
wird ein Abstrom aus schwach konzentriertem Lösungsmittel gewonnen, um die
schweren Verbindungen und die Verunreinigungen zu entfernen. Dadurch
wird die Belastung mit Polymerprodukten und Zersetzungsprodukten verringert.
-
Während der
Reinigungsstufen bei der BD-Produktion treten einige unerwünschte BD-Polymerisationsreaktionen
auf. Die am meisten unerwünschte
Reaktion ist dabei die Bildung von Popcornpolymer. Die Wirkung des
Popcornpolymers auf die BD-Anlage ist so schwerwiegend, daß es sogar
zur Verbiegung der Wärmetauscherrohre
kommt.
-
BD-Popcornpolymer
ist ein unlösliches,
jedoch leicht gequollenes Polymer von unterschiedlicher Konsistenz.
Es zeigt die einzigartige Eigenschaft, in Anwesenheit von Butadien
oder eines anderen Monomers mehr vom selben Stofftyp zu erzeugen.
-
Wie
bereits oben ausgeführt,
haben Untersuchungen ergeben, daß Popcornpolymere über aktive
Radikalzentren wachsen. Diese aktiven Zentren entstehen durch Abbruch
der C-C-Bindungen
infolge von Spannungen aufgrund von Quellung und Wachstum. Obwohl
diese Phänomene
sowohl in BD-Anlagen als auch in einigen Forschungslabors beobachtet
wurden, gibt es noch kein standardisiertes Prüfungsverfahren für die Untersuchung
der BD-Popcornpolymer-Bildung
unter bestimmten Laborbedingungen.
-
Aus
der Literatur geht hervor, daß einige
chemische Zusätze
eine gewisse Wirkung bei der Unterdrückung der Popcornpolymer-Bildung
zeigen wie z.B. tert-Butylcatechol (TBC), Dinitrotetraoxid, N,N-Diethylhydroxylamin,
Hydroxybenzylphenylamin und Ester organischer Sulfate.
-
Die
EP-A 06647279 offenbart Zusammensetzungen und Verfahren zur Inhibierung
der Polymerisation von ethylenisch gesättigten Monomeren. Diese Zusammensetzungen
umfassen eine Phenylendiaminverbindung und Eugenol 2-tert-Butyl-4-Hydroxyanisol.
-
Die
WO 92/04305 offenbart gehinderte Phenole zur Verwendung als Inhibitoren
der BD-Polymerisation
während
der Umwandlung der Butadiens in Vinylcyclohexen.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit die Bereitstellung
eines Verfahrens und einer Zusammensetzung zur wirksamen Inhibierung
der Polymerisation von Dienverbindungen, insbesondere von Butadien.
-
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung
eines Verfahrens und einer Zusammensetzung zur wirksamen Inhibierung
der Polymerisation von Dienverbindungen wie Butadien, das billiger
ist als die ausschließliche
Verwendung beständiger
freier Radikale.
-
Bei
der Durchführung
dieser und weiterer Aufgaben der Erfindung wird gemäß einer
Ausführungsform eine
polymerisationsinhibierte Dienzusammensetzung bereitgestellt, die
- a) eine Dienverbindung
- b) ein erstes gehindertes oder ungehindertes Phenol, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus:
tert-Butylcatechol (TBC),
tert-Butylhydrochinon
(TBHQ),
2,6-Di-tert-butyl-4-methoxyphenol (DTBMP),
2,4-Di-tert-butylphenol,
2,5-Di-tert-butylphenol,
2,6-Di-tert-butylphenol,
2,4,6-Tri-tert-butylphenol,
butyliertes
Hydroxyltoluol (BHT),
2,6-Di-tert-butyl-4-nonylphenol,
2,6-Di-tert-butyl-4-sec-butylphenol,
2-Butyl-4-methylphenol,
2-tert-Butyl-4-methoxyphenol,
butyliertes
Hydroxyanisol (BHA),
2,5-Di-tert-butylhydrochinon (DTBHQ),
tert-Amylhydrochinon,
2,5-Di-amylhydrochinon,
3,5-Di-tert-butylcatechol,
Hydrochinon,
Hydrochinonmonomethylether,
Hydrochinonmonoethylether,
Hydrochinonmonobenzylether
und
3,3,3',3'-Tetramethyl,1,1-spirobis-indan-5,5',6,6'-tetrol (Tetrol),
und
- c) wenigstens eine Zusatzkomponente, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Komponenten mit niedrigem Stickstoffgehalt, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus einem beständigen Stickstoffoxid und einem
durch wenigstens eine Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylgruppe substituierten
Hydroxylamin,
und ein zweites gehindertes oder ungehindertes
Phenol, ausgewählt
aus der Gruppe b), das sich vom ersten gehinderten oder ungehinderten
Phenol unterscheidet, umfaßt.
-
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Inhibierung der Polymerisation
von Dienverbindungen bereit, das die Zugabe einer wirksamen polymerisationsinhibierenden
Menge einer Zusammensetzung umfaßt, die
- b)
ein erstes gehindertes oder ungehindertes Phenol, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus:
tert-Butylcatechol (TBC),
tert-Butylhydrochinon
(TBHQ),
2,6-Di-tert-butyl-4-methoxyphenol (DTBMP),
2,4-Di-tert-butylphenol,
2,5-Di-tert-butylphenol,
2,6-Di-tert-butylphenol,
2,4,6-Tri-tert-butylphenol,
butyliertes
Hydroxyltoluol (BHT),
2,6-Di-tert-butyl-4-nonylphenol,
2,6-Di-tert-butyl-4-sec-butylphenol,
2-Butyl-4-methylphenol,
2-tert-Butyl-4-methoxyphenol,
butyliertes
Hydroxyanisol (BHA),
2,5-Di-tert-butylhydrochinon (DTBHQ),
tert-Amylhydrochinon,
2,5-Di-amylhydrochinon,
3,5-Di-tert-butylcatechol,
Hydrochinon,
Hydrochinonmonomethylether,
Hydrochinonmonoethylether,
Hydrochinonmonobenzylether
und
3,3,3',3'-Tetramethyl,1,1-spirobis-indan-5,5',6,6'-tetrol (Tetrol),
und
- d) wenigstens eine Zusatzkomponente, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus Komponenten mit niedrigem Stickstoffgehalt, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus einem beständigen Stickstoffoxid und einem
durch wenigstens eine Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylgruppe substituierten
Hydroxylamin,
und ein zweites gehindertes oder ungehindertes
Phenol, ausgewählt
aus der Gruppe b), das sich vom ersten gehinderten oder ungehinderten
Phenol unterscheidet, umfaßt.
-
Detaillieirte
Beschreibung der Erfindung
-
Es
wurde entdeckt, daß die
Kombination aus einem gehindertem bzw. ungehindertem Phenol mit
einer Komponente mit niedrigem Stickstoffgehalt (beständiges Stickstoffoxid
und/oder ein substituiertes Hydroxylamin) und/oder aus zwei unterschiedlichen
gehinderten bzw. ungehinderten Phenolen, gegebenenfalls einschließlich eines
Wasserstoffüberträgers, eine
wirksame Behandlung zur Unterdrückung
der Dienmonomerpolymerisation darstellt.
-
Geeignete
Dienmonomere, die durch die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen und Verfahren polymerisationsinhibiert
werden können,
sind, ohne darauf beschränkt
zu sein, 1,3-Butadien,
substituiertes Butadien, Isopren, Chloropren und dergleichen. Vorzugsweise
ist das Dienmonomer 1,3-Butadien (BD).
-
Komponenten
mit niedrigem Stickstoffgehalt
-
Die
Komponenten mit niedrigem Stickstoffgehalt sind beständige Stickstoffoxide
wie sie weiter unten beschrieben werden, oder andere Verbindungen,
die ein oder nur wenige N-Atome
in ihren Molekülen
enthalten. Verbindungen mit lediglich einem einzigen N-Atom werden
für bestimmte
Ausführungsformen
der Erfindung bevorzugt. Konkrete Beispiele für geeignete Hydroxylamine,
die mit wenigstens einer Alkyl-, Aryl- oder Alkylarylgruppe substituiert
sind, sind, ohne darauf beschränkt
zu sein, N-Ethylhydroxylamin (EHA), N,N'-Diethylhydroxylamin
(DEHA), N-Ethyl-N-methylhydroxylamin (EMHA), N-Isopropylhydroxylamin
(IPHA), N,N'-Dibutylhydroxylamin
(DBHA), N-Amylhydroxylamin (AHA), N-Phenylhydroxylamin (PHA) und
andere sowie Gemische davon.
-
Beständiges Stickstoffoxid
-
Das
beständige
Stickstoffoxid der Zusammensetzung, die für die Inhibierungspolymerisation
der Dienverbindungen in Frage kommt, ist, ohne darauf beschränkt zu sein,
ein solches der Formel:
worin R
3–R
6 dieselbe oder unterschiedliche Bedeutungen
haben und unabhängig
voneinander ausgewählt werden
aus der Gruppe, bestehend aus unverzweigten, verzweigten oder zyklischen
C
1-9-Alkylgruppen, vorzugsweise C
1-3-Alkylgruppen, worin y einen Wert von
1-6 aufweist, und Z ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff, Sauerstoff, Alkyl-,
Alkoxy-, Hydroxyl-, Aryl-, Alkarylgruppen, heterocyclischen Alkylgruppen,
und wenn Z C-Atome enthält,
die Zahl dieser C-Atome 1-9, vorzugsweise 1-3, beträgt.
-
Beispiele
für konkrete
beständige
Stickstoffoxide, die für
die erfindungsgemäße Zusammensetzung geeignet
sind und unter die obige Formel fallen, sind, ohne darauf beschränkt zu sein,
2,2,6,6-Tetramethyl-1-piperidinyloxyl (TEMPO), 4-OXO TEMPO, 1-Oxyl-2,2,6,6-tetramethylpiperidin,
1-Oxyl-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-4-on, 1-Oxyl-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-4-yl-2-acetat,
1-Oxyl-2,2,6,6-tetramethyl-1-piperidin-4-yl-5-ethylhexanoat und Gemische davon.
-
Ungehinderte
oder gehinderte Phenole
-
Gehinderte
oder ungehinderte Phenole für
die erfindungsgemäße polymerisationsinhibierte
Zusammensetzung, sind tert-Butylcatechol (TBC), tert-Butylhydrochinon
(TBHQ), 2,6-Di-tert-butyl-4-methoxyphenol (DTBMP),
2,4-Di-tert-butylphenol, 2,5-Di-tert-butylphenol, 2,6-Di-tert-butylphenol,
2,4,6-Tri-tert-butylphenol, butyliertes Hydroxyltoluol (BHT, bekannt
auch als 2,6-Di-tert-butyl-paracresol und 2,6-Di-tert-butyl-4-methyl-Phenol),
2,6-Di-tert-butyl-4-nonylphenol,
2,6-Di-tert-butyl-4-sec-butylphenol, 2-Butyl-4-methylphenol, 2-tert-Butyl-4-methoxyphenol,
butyliertes Hydroxyanisol (BHA), 2,5-Di-tert-butylhydrochinon (DTBHQ),
tert-Amylhydrochinon,
2,5-Di-amylhydrochinon, 3,5-Di-tert-butylcatechol, Hydrochinon,
Hydrochinonmonomethylether, Hydrochinonmonoethylether, Hydrochinonmonobenzylether
und 3,3,3',3'-Tetramethyl,1,1-spirobis-indan-5,5',6,6'-tetrol (Tetrol),
und Gemische davon. Bevorzugte gehinderte Phenole sind, ohne darauf
beschränkt
zu sein, BHT, TBC, TBHQ und DTBMP.
-
Werden
in der Zusammensetzung zwei gehinderte Phenole verwendet, umfassen
die beiden bevorzugten Kombinationen, ohne darauf beschränkt zu sein,
TBHQ mit BHT und TBHQ und DTBMP.
-
Wasserstoffüberträger
-
Als
Wasserstoffüberträger kommt
jede Verbindung in Frage, die leicht Wasserstoff abgibt. Wasserstoffüberträger werden
erfindungsgemäß gegebenenfalls
verwendet, bevorzugt jedoch dann, wenn die Zusammensetzung kein
beständiges
Stickstoffoxid enthält,
dafür jedoch
zwei unterschiedliche gehinderte oder ungehinderte Phenole. Für die erfindungsgemäße Polymerisationsinhibierungszusammensetzung
kommen als Wasserstoffüberträger, ohne
jedoch darauf beschränkt
zu sein, Naphthalin, Anthracen, Decalin, Hydrochinolin, 1,2,3,4-tetrahydronaphthalen
(TETRALIN®,
DuPont), 9,10-Dihydroanthacen, Fluoren (α-Diphenylenemethan), Squalan
(bekannt auch als Perhydrosqualen, 2,6,10,15,19,23-hexamethyltetracosan,
Spinacan und Dodecahydrosqualan), Squalene (Spinacen), Tetramethylhydrochinolin
und Gemische davon in Frage.
-
Mengenanteile
-
Die
wirksamen Mengen an gehinderten bzw. ungehinderten Phenolen, Wasserstoffüberträgern und
erfindungsgemäßen beständigen Stickstoffoxiden
zur Inhibierung der Polymerisation einer Dienverbindung beeinflußt, ohne
darauf beschränkt
zu sein, eine Reihe von Faktoren wie z.B. die Art der Dienverbindung,
deren Konzentration, die umgebende Temperatur und der umgebende
Druck der Dienverbindung, die Art der konkreten gehinderten oder
ungehinderten Phenole, Wasserstoffüberträger und beständigen Stickstoffoxide
usw. Dennoch können
hinsichtlich der wirksamen Mengenanteile der gehinderten oder ungehinderten
Phenole, beständigen
Stickstoffoxide und Wasserstoffüberträger in der
Dienverbindung einige allgemeine Richtlinien gegeben werden.
-
Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann 1–10,000
ppm, vorzugsweise 1–5000
ppm gehindertes oder ungehindertes Phenol, gegebenenfalls 1–10,000
ppm, vorzugsweise 1–400
bzw. 500 ppm Wasserstoffüberträger und
1–10,000
ppm, vorzugsweise 1–5000
ppm beständiges
Stickstoffoxid, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge an zu behandelnder
Dienverbindung, enthalten.
-
Beim
Aufbringen einer Zusammensetzung bzw. eines Komponentengemisches
auf die Dienverbindung liegt das erste gehinderte oder ungehinderte
Phenol vorzugsweise in einem Bereich von 1–30 Gew.-%, bezogen auf die
Gesamtzusammensetzung, wohingegen der Anteil der zweiten Komponente
(zweites gehindertes oder ungehindertes Phenol bzw. die Komponente
mit niedrigem Stickstoffgehalt) vorzugsweise in einem Bereich von
5–45 Gew.-%,
bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, liegt. Vorzugsweise enthält die Zusammensetzung
5–10 Gew.-%
des ersten gehinderten oder ungehinderten Phenols und 10–20 Gew.-%
der zweiten Komponente. Der Rest der Zusammensetzung kann auf ein
beliebiges inertes Lösungsmittel
einschließlich Dimethylformamid
(DMF), N-Methylpyrrolidon
(NMP), und so weiter und Gemische davon, ohne darauf beschränkt zu sein,
entfallen.
-
Die
Komponenten der Zusammensetzung können einfach miteinander vermischt
werden. Sie können vor
der Zugabe zur dienaromatischen Verbindung miteinander zu einer
einzigen Zusammensetzung vermischt werden, obwohl sie auch getrennt
der Dienverbindung zugesetzt werden können.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend Anhand von konkreten Beispielen illustriert,
welche die Erfindung eingehender beschreiben sollen, sie jedoch
nicht einschränken
sollen.
-
Prüfung auf Popcornpolymer-Wachstum
in einem Reagenzgefäß bzw. in
einer Petrischale (Die „Popcorn
Polymer Glass Tube Reaction-Prüfmethode")
-
Die „Popcorn
Polymer Glass Tube Reaction-Prüfmethode" ermöglicht die
Bewertung vieler Proben gleichzeitig und wird wie folgt durchgeführt:
- 1. Zuerst werden BD-Popcornpolymer-„Keime" hergestellt (die
Keime in den erfindungsgemäßen Beispielen
wurden 1996 aus einem BD-Lagertank erhalten). Man aktiviert die
Popcornpolymer-„Keime" über Nacht mit einer 150-W-Flutlichtlampe.
Danach werden sie in eine Petrischale gegeben und zugedeckt. Anschließend werden
sie mit dem weißen
Licht der Lampe während
ca. 20 Stunden bestrahlt. Die Lampe befindet sich dabei in einem
Abstand von 30,5 cm über
der Petrischale.
- 2. In Reaktionsgefäße gibt
man jeweils 1 ml deionisiertes Wasser. Diesem fügt man dann ca. 0,6200 g BD-Popcorn-„Keime" hinzu. Anschließend wird
gegebenenfalls ein Inhibitor zugesetzt, wonach man das Reaktionsgefäß mit einem
TEFLON-Stutzen dicht verschließt.
Um das Gefäß hermetisch
zu verschließen, verwendet
man eine den Stutzen verschließende
Metallkappe. Mit Hilfe einer gasdichten Spritze werden dann über einen Membrandurchlaß an der
Spitze des TEFLON-Stutzens 15 ml Butadienmonomer in das Reaktionsgefäß eingespritzt.
- 3. Anschließend
wird das die BD-Popcorn-„Keime" und das BD-Monomer
enthaltende Reaktionsgefäß in einem
Blockinkubatorbad gegeben, das eine konstante Temperatur von 60°C aufrecht
zu erhalten vermag. Die Prüfung
wird im Verlaufe von 14–28
Tagen durchgeführt.
Anschließend
wird das Reaktionsgefäß aus dem
Inkubatorbad genommen.
- 4. Anschließend
entläßt man das
BD aus dem Gefäß durch
langsames Öffnen
der den Stutzen verschließenden
Metallkappe. Dann wird das Reaktionsgefäß langsam geöffnet und
das Wasser/BD-Gemisch wird dekantiert. Das feuchte Polymer wird
dann mit n-Heptan
so lange gespült,
bis dieses praktisch trübungsfrei ist.
Dann wird zur weiteren Trocknung des Polymers Stickstoff in das
Reaktionsgefäß geblasen.
Das Popcornpolymer wird dann mit einer Pinzette und einem Spatel
sorgfältig
entfernt und dann in ein 100 ml-Becher
gegeben. Anschließend
wird es 3 x mit 30 ml-Anteilen an n-Heptan gewaschen.
- 5. Anschließend
wird die Popcornpolymer-Probe in eine Petrischale überführt. Diese
gibt man dann in einen Vakuumofen. Dort wird die Probe bei 100°C unter einem
Vakuum von 30 mm Hg 30 Minuten getrocknet. Anschließend entnimmt
man die Schale samt Probe dem Ofen. Danach gibt man die Petrischale
mit der Popcornpolymer-Probe in einen Desikkator. Anschließend wird
1 Stunde lang abgekühlt
und das Gewicht des Popcornpolymers festgestellt. Die Gewichtszunahme
des Polymers erhält
man durch Subtraktion des Gewichts der Ausgangskeime vom Gesamtpopcornpolymergewicht.
-
Ergebnisse
-
Tabelle
I enthält
die Ergebnisse des oben beschriebenen Prüfverfahrens unter Verwendung
von 3 Kontrollen (Blindwerte), der erfindungsgemäßen Zusammensetzung A und einer
erfindungsgemäßen Zusammensetzung,
und zwar eines Gemisches aus TEMPO und TBC (Bsp. 5). Die Zusammensetzung
A besteht zu 29% aus 85% aktives TBC, zu 25% aus 85% DEHA und zu
46% aus DMF.
-
Tabelle
I Polymerisationsinhibierung
mit verschiedenen Komponenten
-
Tabelle II
-
Polymerisationsinhibierung
mit verschiedenen Komponenten
-
Die
nachfolgenden Daten fassen die Ergebnisse von ausgewählten, erfindungsgemäßen Additivkombinationen
zusammen.
-
-
Aus
Tabelle II geht hervor, daß Beispiel
10 und 11 unter Verwendung einer zweiten Komponente mit TBHQ mehr
% Inhibierung als Beispiel 8 unter ausschließlicher Verwendung von TBHQ
ergeben.
-
Tabelle III
-
Polymerisationsinhibierung
mit verschiedenen Komponenten
-
Die
nachfolgenden Daten fassen die Ergebnisse von ausgewählten, erfindungsgemäßen Additivkombinationen
zusammen.
- *
Das Endgewicht liegt unter dem Ausgangsgewicht. Dies beruht vermutlich
auf einem Irrtum bei der Ermittlung des Ausgangsgewichtes oder auf
einem Verlust einer sehr geringen Menge während des Waschens des Polymers.
Außerdem
ergab die visuelle Prüfung
eindeutig, daß sich
die ursprüngliche
Zusammensetzung A nicht von der umformulierten Zusammensetzung A
unterschied, die ihrerseits mit der Zusammensetzung A identisch war,
nur daß sie
kein DMF als Lösungsmittel
enthielt.
-
Es
wird festgestellt, daß die
erfindungsgemäßen Beispiele
16 und 17 bessere oder zumindest ebenso gute Ergebnisse erzielen
ließen
wie Vergleichsbeispiel 18 bei ausschließlicher Verwendung der gleichen
Menge an teurerem TEMPO und besserer Ergebnisse als Vergleichsbeispiel
19 unter ausschließlicher
Verwendung einer gleichen Menge DTMP.
-
Beispiele 20–25
-
Die
BD-Popcornpolymer-Prüfmethode,
wie sie oben beschrieben wurde, wurde durchgeführt, um die Wirksamkeit von
POLYFREE 150 (PF 150), POLYFREE 595 (PF595), tert-Butylcatechol (TBC)
mit einem erfindungsgemäßen Versuchsgemisch
aus 125 ppm 2,6-Di-tert-butyl-4-methoxyphenol
(DTBMP) und 125 ppm 2,6-Di-tert-butylhydrochinon (DTBHQ) (Beispiel
37) zu vergleichen. POLYFREE 150 und POLYFREE 595 sind handelsübliche Polymerisationsinhibitoren
der FA. Baker Petrolite Corporation.
-
POLYFREE
595 erwies sich als nicht so wirksam wie TBC bei gleicher Dosierung,
ergab jedoch eine 61%-ige Verbesserung gegenüber dem Blindwert. Das erfindungsgemäße Gemisch
aus Beispiel 37 erwies sich als günstiger als POLYFREE 150 bei
derselben Konzentration.
-
Beispiele 26–29
-
Die
BD-Popcornpolymer Prüfmethode,
wie sie oben beschrieben wurde, wurde durchgeführt, um die Wirksamkeit von
ausschließlich
TEMPO (Bsp. 26), ausschließlich
Zusammensetzung A (Bsp. 27) mit dem erfindungsgemäßen Gemisch
aus BHT, DTBHQ und dem Wasserstoffüberträger 1,2,3,4-Tetrahydronaphthalin bei
zwei unterschiedlichen Konzentrationen (Bsp. 28 und 29) zu vergleichen.
800 ppm des erfindungsgemäßen Gemisches
ergaben die besten Resultate (70%-ige Inhibierung).
-
Beispiele 30–34
-
Die
BD-Popcornpolymer-Prüfmethode,
wie sie oben beschrieben wurde, wurde durchgeführt, um die Wirksamkeit von
ausschließlich
Zusammensetzung A (Bsp. 31) mit einem erfindungsgemäßen Gemisch
aus TBC und TEMPO (Bsp. 32), einem erfindungsgemäßen Gemisch aus DTBMP und TEMPO
(Bsp. 33) und TEMPO allein (Bsp. 34) jeweils bei einer Gesamtkonzentration
von 250 ppm zu vergleichen. Das erfindungsgemäße Versuchsgemisch aus Beispiel
32 ergab mit Zusammensetzung A (Beispiel 31) vergleichbare Resultate
und das erfindungsgemäße Gemisch
aus Beispiel 33 ergab mit TEMPO allein genommen (Beispiel 34) vergleichbare
Resultate.
-
In
der obigen Beschreibung wurde die Erfindung anhand spezifischer
Ausführungsformen
beschrieben, wobei sich diese als wirksam erwies bei der Bereitstellung
einer Zusammensetzung für
die Inhibierung der Polymerisation von Dienverbindungen wie Butadien.
Es ist jedoch offensichtlich, daß unterschiedliche Modifikationen
und Abänderungen
möglich
sind, ohne daß vom
Anspruchsumfang, wie er in den beigefügten Patentansprüchen angegeben
ist, abgewichen wird. Die Beschreibung dient daher eher der Illustrierung
und hat nicht einschränkenden
Charakter. So z.B. fallen in den Umfang der vorliegenden Erfindung
auch andere, konkret nicht erprobte spezifische Kombinationen von
Komponenten mit anderen Mengenanteilen bzw. -verhältnissen
oder Komponenten, die auf andere Weise zugefügt wurden, sofern sie den beanspruchten
Parametern entsprechen, konkret jedoch nicht in einer bestimmten
Zusammensetzung zur Verbesserung der Polymerisationsinhibierung
identifiziert oder erprobt wurden.