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Bereich der
Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich auf Silicon-in-Wasser-Emulsionen und Verfahren
zu deren Herstellung.
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Hintergrund
der Erfindung
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US-6013682-A
beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer Silicon-in-Wasser-Emulsion, umfassend das
Mischen (I) einer Zusammensetzung, die mindestens ein Polysiloxan,
mindestens ein Organosiliciummaterial, das mit genanntem Polysiloxan
mittels einer Kettenverlängerungsreaktion
reagiert, und ein Metall, das einen Katalysator für besagte
Kettenverlängerungsreaktion
enthält,
(II) mindestens eines oberflächenaktiven Mittels
und (III) Wasser, um eine Mischung zu bilden, und Emulgieren der
Mischung.
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In
der Emulsion aus US-5973068-A wird ein Harz mit endständigen Silanolgruppen
und ein Vinylmonomer polymerisiert. Die Polymerisation in dem Emulsionspolymerisationsprozess
findet an der Silicon-Wasser-Grenzfläche so statt, dass die Polymerisationsrate
mit kleineren Teilchen wegen des größeren Oberflächenbereichs
schneller ist. Damit ist es unmöglich,
durch Emulsionspolymerisation in Wasseremulsionen Silicongummi mit
hohem Molekulargewicht und großen
Teilchengrößen herzustellen.
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US-5731379-A
beschreibt die Copolymerisation eines Polydimethylsiloxans mit endständigen Acrylatgruppen
und eines Polyisobutylens mit endständigen Acrylatgruppen mittels
Polymerisation durch freie Radikale. EP 872509-A beschreibt die
Reaktion eines Polydimethylsiloxans mit endständigen Acrylatgruppen mit einem
Polyisobutylen mit endständigen
Amingruppen.
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US-4962165-A
beschreibt die Reaktion eines Organowasserstoffpolysiloxans mit
einem multifunktionellen ungesättigten
Monomer, das ungesättigte
Gruppen unterschiedlicher Reaktivitäten hat, wie z. B. Allylmethacrylat.
Die Allylgruppe reagiert mit Si-H-Gruppen und die Methacrylatgruppe
durchläuft
danach eine Polymerisation mit freien Radikalen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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In
einem Verfahren gemäß einem
Aspekt der vorliegenden Erfindung für die Herstellung einer Emulsion
eines Silicon-Organo-Blockcopolymers in Wasser werden ein Polydiorganosiloxan,
das endständige
reaktive Gruppen (A) hat, ein organisches Material, das endständige Gruppen
(B) hat, die mit den Gruppen (A) reagieren können, und ein Katalysator gemischt
und dann in Wasser mit einem oberflächenaktiven Mittel emulgiert
und die sich ergebende Emulsion wird Bedingungen ausgesetzt, unter
denen die Reaktion zwischen den Gruppen (A) und (B) in Gegenwart
eines Katalysators abläuft,
wodurch eine Copolymerkette gebildet wird, die Polysiloxanblöcke und
Blöcke
aus organischem Material enthält.
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In
einem Verfahren gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung zur Herstellung einer Emulsion eines Silicon-Organo-Blockcopolymers
in Wasser, werden ein Polydiorganosiloxan mit endständigen Si-H-Gruppen (A),
ein organisches Material mit endständigen aliphatisch ungesättigten
Gruppen (B), die mit den Si-H-Gruppen
(A) reagieren können,
und ein Katalysator in Wasser mit einem oberflächenaktiven Mittel emulgiert
und die sich ergebende Emulsion wird Bedingungen ausgesetzt, unter
denen die Reaktion zwischen den Gruppen (A) und (B) in Gegenwart
des Katalysators abläuft,
wodurch eine Copolymerkette gebildet wird, die Polysiloxanblöcke und
Blöcke
aus organischem Material enthält.
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Die
Emulsionen, die gemäß dem Verfahren
dieser Erfindung hergestellt werden, können eine große Varianz
an Konzentrationen des Siliconcopolymers, Teilchengrößen und
Molekulargewichten aufweisen, einschließlich neuer Materialien, die
hohe Konzentrationen an großteiligem
Siliconcopolymer mit hohem Molekulargewicht haben. Darüber hinaus
führt das
Verfahren zu Emulsionen, in denen die Teilchengröße und das Molekulargewicht
des Silicons innerhalb der Tröpfchen unabhängige Parameter
sind. Die Teilchengröße kann
z. B. innerhalb des Bereichs von 0,1 bis 1000 Mikrometer ausgewählt werden.
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Eine
neue Emulsion eines Silicon-Organo-Copolymers in Wasser gemäß eines
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
dass das Copolymer Polydiorgansiloxanblöcke und organische Blöcke umfasst
und eine dynamische Viskosität
von 0,01 Hz in dem Bereich von 10 bis 1.000.000 Pa·s und
eine mittlere Teilchengröße von 0,3
bis 1000 Mikrometer hat. Das Siliconemulsion-Copolymer hat bevorzugt
eine dynamische Viskosität
von mindestens 1000 Pa·s.
Solch hohe Viskositäten
müssen
eher als dynamische Viskosität
als als Fließviskosität gemessen
werden und werden bei niedriger Frequenz, wie z. B. 0,01 Hz gemessen,
weil herausgefunden wurde, dass dies für niedrig-viskose Silicone
gut mit der Fließviskosität übereinstimmt.
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Detaillierte
Beschreibung
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Die
endständige
reaktiven Gruppen (A) in dem Polydiorganosiloxan sind bevorzugt
Si-H-Gruppen, die mit einer aliphatisch ungesättigten Gruppe in Anwesenheit
eines Platin oder Rhodium enthaltenden Katalysators reagieren können. Das
Polydiorganosiloxan ist im Allgemeinen ein im Wesentlichen lineares
Polymer und hat vorzugsweise die Struktur

worin
R eine Kohlenwasserstoffgruppe mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen,
wie z. B. eine Alkyl- (z. B. Methyl, Ethyl, Propyl oder Butyl) oder
eine Aryl- (wie z. B. Phenyl) gruppe darstellt, und R' eine Gruppe darstellt,
die für
die Kettenverlängerungsreaktion
mit dem organischen Material benötigt
wird, wie z. B. an Siliciumdioxid gebundener Wasserstoff; und n
eine ganze Zahl größer als
1 ist. Die Gruppe R' kann
alternativ eine reaktive organische Gruppe enthalten, z. B. kann
sie eine aliphatisch ungesättigte
Gurppe, wie z.B. Vinyl, Allyl oder Hexenyl oder eine Aminoalkylgruppe
sein. Bevorzugt gibt es einen Mittelwert zwischen einer oder zwei
reaktiver Gruppen (einschließlich)
je Polymer, am meisten bevorzugt zwei Gruppen oder knapp weniger.
Bevorzugt sind eine Mehrheit, bevorzugter über 90 % und am meisten bevorzugt über 98 %
der reaktiven Gruppen Endgruppen R' wie gezeigt. Bevorzugt ist n eine ganze
Zahl, die so ist, dass das Polydiorganosiloxan eine Viskosität zwischen
1 und 1 × 10
6 mm
2/s bei 25°C hat.
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Wenn
erwünscht,
kann das Polydiorganosiloxan eine kleine Menge an Verzweigung haben
(z. B. weniger als 2 Mol-% der Siloxaneinheiten), ohne die Erfindung
zu beeinflussen, d. h. die Polymere sind „im Wesentlichen linear". Die Gruppen R sind üblicherweise
Hydrocarbylgruppen, z. B. Alkyl- oder Arylgruppen; bevorzugt sind
wenigstens 80 % der R-Gruppen Alkylgruppen, bevorzugter Methylgruppen.
Wenn erwünscht können die
R-Gruppen substituiert sein mit z. B. Sauerstoff enthaltenden Gruppen,
wie z. B. Epoxy- oder Alkoholgruppen.
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Das
organische Material reagiert mit dem Polysiloxan mittels einer Kettenverlängerungsreaktion
und kann entweder ein Polymer oder ein nichtpolymerisches Material
sein, das als kettenverlängerndes
Mittel dient. Die endständigen
reaktiven Gruppen (B) des organischen Materials sind bevorzugt aliphatisch
ungesättigte
Gruppen, z. b. Vinyl- oder Allylgruppen. Das organische Material
ist bevorzugt ein Polymer, das ein Rückgrat aus Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen hat, z.
B. ein Additionspolymer. Polymere, deren sich wiederholenden Einheiten
Elektronendonoreigenschaften haben, sind besonders bevorzugt, z.
B. Polyisobutylen, das eine endständige Ungesättigtheit hat, wie z. B. Polyisobutylene,
die endständige
Diallylgruppen haben, die kommerziell mit unterschiedlichen Kettenlängen erhältlich sind.
Polyisobutylene mit einem Molekulargewicht in dem Bereich von 1000
bis 50.000, bevorzugt 2000 bis 20.000, können z. B. verwendet werden.
Das Polymer kann alternativ Bindungen enthalten, die ein Heteroatom,
wie z. B. O oder N, enthalten, z. B. Ether-, Ester-, Amid-, Imid- oder Urethanbindungen.
Beispiele solcher Polymere sind Polyoxyalkyenglykole, die mit einer
ungesättigten
Gruppe verethert sind, wie z. B. Polyethylenglykol divinylether,
oder ein Acrylat- oder Methacrylatpolymer, wie z. B. ein Urethanacrylat.
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Ein
nichtpolymeres organisches Material, das in dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann, kann z. B. ein nichtkonjugiertes
Dien, bevorzugt ein alpha-, omega-Dien, das 6 bis 30 Kohlenstoffatome
hat, wie z. B. 1,5-Hexadien oder 1,7-Octadien sein. Das Dien kann
mehr als 30 Kohlenstoffatome haben, ist aber bevorzugt flüssig. Alternativ
können
Verbindungen, die zwei Vinyl- oder Allylgruppen enthalten, verwendet
werden, wie z. B. Diallylether, Diallylamin, Diallylcarbonat, Diallylphthalat,
Diallylsuccinat, 1,3-Diallylharnstoff, Allylmethacrylat, Propylenglykoldivinylether
oder Tetraethylenglykoldivinylether.
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Das
organische Material (B) kann alternativ ein Material enthalten,
das drei reaktive Gruppen (B) hat, z. B. drei aliphatisch ungesättigte Gruppen.
Dies führt
zu einem verzweigten oder 3-astigem Polymer, es ist aber im Allgemeinen
bevorzugt ein bifunktionelles organisches Material zu verwenden,
um eine Emulsion eines linearen Copolymers herzustellen.
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Der
Katalysator ist vorzugsweise ein metallhaltiger Katalysator eines
Typs, der für
die Kettenverlängerungsreaktion
von Siloxanen bekannt ist, z. B. ein Material, das ein Metall wie
z. B. Platin, Rhodium, Zinn, Titan, Kupfer oder Blei enthält. Ein
Hydrosilylierungskatalysator für
die Reaktion eines Organosiliciummaterials, das Si-H-Gruppen hat,
und eines organisches Materials, das aliphatisch ungesättigte Gruppen
hat, kann z. B. ein Platin oder Rhodium enthaltendes Material sein.
Diese Katalysatoren können
in Form von Platin oder Rhodium, das auf einem Träger, wie
z. B. Silicagel oder pulverförmiger
Holzkohle aufgebracht, oder als ein Platin- oder Rhodiumsalz oder
eine Verbindung, wie z. B. Platinchlorid oder Chlorplatinsäure, oder
als ein Platin- oder Rhodiumkomplex vorliegen. Katalysatoren, die
PtIV enthalten, z. B. Chlorplatin oder Chlorplatinsäure oder
ein Komplex, der aus Chlorplatinsäurehexahydrat und Divinyltetramethyldisiloxan
hergestellt ist, werden besonders bevorzugt. Im Allgemeinen wird
der Katalysator zwischen 0,0001 und 10 Gew.-% verwendet, bezogen
auf das Gewicht des Polydiorganosiloxans.
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Das
oberflächenaktive
Mittel kann im Allgemeinen ein nichtionisches oberflächenaktives
Mittel, ein kationisches oberflächenaktives
Mittel, ein anionisches oberflächenaktives
Mittel oder ein amphoteres oberflächenaktives Mittel sein, obwohl
nicht alle Verfahrensweisen zum Ausführen des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
mit allen oberflächenaktiven
Mitteln angewendet werden können.
Die Menge an oberflächenaktivem Mittel,
die verwendet wird, wird in Abhängigkeit
von dem oberflächenaktiven
Mittel variieren, ist aber im Allgemeinen zwischen 1 und 30 Gew.
%, bezogen auf das Polydiorganosiloxan.
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Beispiele
für nichtionische
oberflächenaktive
Mittel schließen
Polyoxyalkylenether ein, wie z. B. langkettige Polyethylenglykol(12-14C)-alkylether,
Polyoxyalkylensorbitanether, Polyoxyalkylenalkoxylatester, Polyoxyalkylenalkylphenolether,
Ethylenglykolpropylenglykol-Copolymere und Alkylpolysaccharide,
z. B. Materialien mit der Struktur R1-O-(R2O)m-(G)n,
worin R1 eine lineare oder verzweigte Alkylgruppe,
eine lineare oder verzweigte Alkenylgruppe oder eine Alkylphenylgruppe
darstellt, R2 eine Alkylengruppe darstellt
und G einen reduzierten Zucker darstellt, m für 0 oder eine positive ganze
Zahl steht und n eine positive ganze Zahl bezeichnet, wie es in
US-Patent 5,035,832 beschrieben ist.
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Beispiele
für kationische
oberflächenaktive
Mittel schließen
quartäre
Ammoniumhydroxide, wie z. B. Octyltrimethylammoniumhydroxid, Dodecyltrimethylammoniumhydroxid,
Hexadecyltrimethylammoniumhydroxid, Octyldimethylbenzylammoniumhydroxid,
Decyldimethylbenzylammoniumhydroxid, Didodecyldimethylammoniumhydroxid,
Dioctadecyldimethylammoniumhydroxid, Talg-Trimethylammoniumhydroxid
und Kokos-trimethylammoniumhydroxid sowie die korrespondierenden
Salze dieser Materialien, fetthaltige Amine und Fettsäureamide
und ihre Derivate, basische Pyrimidinverbindungen, quartäre Ammoniumbasen
von Benzimidazolinen und Polypropanolpolyethanolamine ein.
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Beispiele
für geeignete
anionische oberflächenaktiven
Mittel schließen
Alkylsulfate, wie z. B. Laurylsulfat, Polymere, wie z. B. Acrylate/C10-30-Alkylacrylat-Kreuzpolymer, Alkylbenzolsulfonsäuren und
Salze, wie z. B. Hexylbenzolsulfonsäure, Octylbenzolsulfonsäure, Decylbenzolsulfonsäure, Dodecylbenzol sulfonsäure, Cetylbenzolsulfonsäure und
Myristylbenzolsulfonsäure;
die Sulfatester von Monoalkylpolyoxyethylenethern; Alkylnaphthylsulfonsäure; Alkalimetallsulforecinate,
sulfonierte Glycerylester von Fettsäuren, wie z. B. sulfonierte
Monoglyceride von Kokosnussölsäuren, Salze
von sulfonierten monovalenten Alkoholestern, Amiden von Aminosulfonsäuren, sulfonierte
Produkte von Fettsäurenitrilen,
sulfonierte aromatische Kohlenwasserstoffe, Kondensationsprodukte
von Naphthalensulfonsäuren
mit Formaldehyd, Natriumoctawasserstoffanthracensulfonat, Alkalimetallalkylsulfate,
Estersulfate und Alkarylsulfonate ein.
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Beispiele
für geeignete
amphotere oberflächenaktiven
Mittel schließen
Cocamidopropylbetain, Cocamidopropylhydroxysulfat, Cocobetain, Natriumcocoamidoacetat,
Cocodimethylbetain, N-Coco-3-aminobutyrsäure und Imidazolincarboxylverbindungen
ein.
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Die
oben genannten oberflächenaktiven
Mittel können
einzeln oder in Kombination verwendet werden.
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In
einem bevorzugten Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung werden das Polydiorganosiloxan, das organische Material,
der Katalysator und das oberflächenaktive
Mittel gemischt und dann in Wasser emulgiert.
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Das
Polydiorganosiloxan, das organische Material, der Katalysator und
das oberflächenaktive
Mittel können
alle auf einmal gemischt werden oder diese Materialien können in
jeder beliebigen Reihenfolge gemischt werden. Wenn das Polydiorganosiloxan,
das organische Material und der Katalysator aber kombiniert sind,
beginnt die Polymerisationsreaktion. Daher kann es bevorzugt sein,
eine dieser Komponenten der Zusammensetzung zuletzt zuzumischen.
Z. B. kann es bevorzugt sein, den metallhaltigen Katalysator, das
organische Material und das oberflächenaktive Mittel vorzumischen,
bevor das Polysiloxan zugemischt wird. Anionische oberflächenaktive
Mittel können
die Kinetiken der Kettenverlängerungsreaktion
zwischen einem Polydiorganosiloxan, das wenigstens eine Si-H-Gruppe
hat, und einem aliphatisch ungesättigten
organischen Material in Anwesenheit eines Hydrosilylierungskatalysators
erhöhen.
Das ungesättigte
organische Material kann mit dem Katalysator vorgemischt werden
und dann in eine Mischung des anionischen oberflächenaktiven Mittels und des
Polydiorganosiloxans (d. h. des Si-H-Materials) eingemischt werden.
Alternativ kann ein Härtungsinhibitor
zugegeben werden, um die Reaktionskinetiken zu kontrollieren.
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Das
Polydiorganosiloxan, das organische Material, der Katalysator und
das oberflächenaktive
Mittel können
mit anderen Materialien vorgemischt werden, die die Polymerisation
nicht beeinträchtigen,
wie z. B. ein Lösungsmittels,
Plastifizierungsmittel oder Füllstoff.
Ein derartiges Material ist bevorzugt lipophil, damit es mehr Affinität zu dem
Siloxan und dem organischen Material hat als zu Wasser. Das organische
Material und/oder das Siloxan können
vor dem In-Kontakt-Bringen
mit dem oberflächenaktive
Mittel mit einem Kohlenwasserstofflösungsmittel vorgemischt werden,
wie z. B. Toluol, um die Wechselwirkung mit Wasser zu verhindern.
Ein nicht-reaktives Siliconharz, z. B. ein MQ-Harz, das Triorganosilyleinheiten
und SiO4/2-Einheiten und/oder einen hydrophoben
Füllstoff,
wie z. B. behandeltes Siliciumdioxid, enthält, kann mit dem Polydiorganosiloxan
vorgemischt werden. Ein lipophiles aktives Material, wie z. B. ein
Parfüm,
ein Sonnenschutz oder ein pharmazeutisches Additiv kann mit dem
organischen Material und/oder dem Siloxan vorgemischt werden und wird
mit der Ölphase
der Copolymeremulsion mitgetragen werden, so dass es mit dem Copolymer
aufgetragen wird, z. B. von einem Shampoo auf das Haar.
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Die
sich ergebende Mischung kann mit Wasser durch einfaches Schütteln gemischt
werden, um eine grobe Wasser-in-Öl-Mischung
zu bilden. Diese Mischung wird dann emulgiert. Während der Emulgierung wird die
grobe Wasser-in-Öl-Mischung
dann in eine feine Silicon-in-Wasser-Emulsion umgewandelt. Nach
der Umwandlung setzt sich die Kettenverlängerungsreaktion in dem Silicontröpfchen fort,
bis alle Materialien reagiert haben oder die Reaktion beendet worden
ist. Die Emulgierung kann durch konventionelle Mittel, wie z. B
einen Chargenmischer, eine Kolloidmühle oder einen Inline-Mischer,
unterstützt
werden. Der Emulgierungsprozess ist einfach und schnell und dieses
Verfahren kann mit jedem Typ an oberflächenaktivem Mittel verwendet
werden.
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Die
Menge an Wasser und/oder oberflächenaktivem
Mittel, die in der Anfangsphase des Umwandlungsprozesses verwendet
wird, kann einen Einfluss auf die Teilchengröße der Endemulsion haben. Z.
B. wird, wenn eine Emulsion mit der gleichen Menge an Wasser in
zwei Schritten hergestellt wird, aber im ersten eine große Menge
an Wasser vor dem Phasenumwandlungsschritt zugemischt wird, und
im zweiten eine kleine Menge an Wasser vor dem Phasenumwandlungsschritt
zugemischt wird, gefolgt von dem Zumischen des verbleibenden zusätzlichen
Wasser nach dem Phasenumwandlungsschritt, die erste Emulsion im
Allgemeinen eine größere Teilchengröße haben
als die zweite. Wie auch immer das Wasser zugegeben wird, die Gesamtmenge
an verwendetem Wasser ist im Allgemeinen zwischen ungefähr 1 und
99 Gew.-%, bevorzugt zwischen ungefähr 6 und ungefähr 99 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht der Emulsion.
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Die
Polymerisation in dem oben genannten Verfahren findet im Inneren
der Öltröpfchen durch
Kettenverlängerung
statt (d. h. nicht an der Öl/Wasser-Grenzschicht).
Der Grad an Polymerisation wird nicht durch die Tröpfchengröße kontrolliert,
sondern durch das Verhältnis
der Materialien, die in der Kettenverlängerungsreaktion verwendet
werden. Dies erlaubt die Herstellung eines breiten Bereichs von
monodispersen Tröpfchengrößen, die
Polysiloxane mit einer hohen Viskosität enthalten, und, wenn erforderlich,
von Emulsionen mit hohen Siliconvolumenfraktionen.
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In
einem alternativen Verfahren gemäß der Erfindung
werden das Polydiorganosiloxan und das organische Material in Wasser
mit einem oberflächenaktivem
Mittel emulgiert und der Katalysator wird zu der Emulsion hinzugegeben.
Ein nichtionisches oberflächenaktives
Mittel ist für
dieses Verfahren bevorzugt, weil die Gegenwart eines ionischen oberflächenaktiven
Mittels in der wässrigen
Phase die Katalyse der Hydrosilylierungsreaktion mittels metallhaltiger
Katalysatoren, wie z. B. PtIV-Verbindungen, inhibiert.
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In
einem dritten Verfahren gemäß der Erfindung
werden das Polydiorganosiloxan und das organische Material in Wasser
mit einem anionischen, kationischen oder amphoteren oberflächenaktiven
Mittel emulgiert und der Katalysator wird in einem nichtionischen
oberflächenaktiven
Mittel dispergiert, bevor er zu der Emulsion hinzugegeben wird.
Der Katalysator kann einfach mit dem nichtionischen oberflächenaktiven
Mittel gemischt werden und zu der Emulsion hinzugefügt werden, oder
der Katalysator und das nichtionische oberflächenaktive Mittel können mit
Wasser vorgemischt werden, bevor sie hinzugefügt werden. Das Mischen mit dem
nichtionischen oberflächenaktiven
Mittel verhindert die Inhibierung des Katalysators durch das ionische oberflächenaktive
Mittel. Die Menge an nicht-ionischem
oberflächenaktivem
Mittel, die verwendet wird, ist vorzugsweise 0,1–10 Teile pro Volumen je Teil
eines kommerziellen Platinkatalysatorpräparats (ungefähr 2–200 Gewichtsteile
je Teil Platin in dem Katalysator). Dieses Verfahren ist anwendbar
bei der Herstellung einer Silicon-Copolymer-Emulsion auf Basis eines
anionischen, amphoteren oder kationischen oberflächenaktiven Mittels, z. B.
zum Einarbeiten in ein Körperpflegeprodukt,
wie z. B. ein Shampoo, das auf dem gleichen Typ von oberflächenaktivem
Mittel beruht.
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Wenn
erwünscht,
können
andere Materialien zu jeder Phase der Emulsionen zugegeben werden,
z. B. Parfüme,
Farbstoffe, Verdickungsmittel, Konservierungsmittel, Plastifizierungsmittel
oder aktive Bestandteile, wie z. B. Pharmazeutika.
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Die
Emulsionen der vorliegenden Erfindung können im Allgemeinen einen Siliconanteil
in dem Bereich von ungefähr
1 bis ungefähr
94 Gew.-% haben. Das Molekulargewicht des Silicons kann in dem Bereich
sein, der mit einer Massenviskosität von ungefähr 1 mm2/s
bei 25°C
bis mehr als 108 mm2/s
bei 25°C übereinstimmt, am
meisten bevorzugt 106 bis 108 mm2/s (1000–100.000 Pa·s). Die mittlere Teilchengröße der Emulsion
ist bevorzugt von 0,1 bis 1000 Mikrometer, bevorzugter ungefähr 0,3 bis
100 Mikrometer. Die Emulsionen der Erfindung verleihen dem Silicon
mit hohem Molekulargewicht in den Tröpfchen eine leichte Handhabbarkeit.
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Die
Emulsionen der Erfindung sind nützlich
in den meisten bekannten Anwendungsformen für Siliconemulsionen, z. B.
in Körperpflege-Anwendungen,
wie z. B. auf dem Haar, der Haut, der Schleimhaut oder den Zähnen. In
diesen Anwendungsformen ist das Silicon schmierfähig und wird die Eigenschaften
von Hautcremes, Hautpflegelotionen, Feuchtigkeitscremes, Gesichtsbehandlungsmitteln,
wie Akne- oder Faltenentfernern, Körper- und Gesichtsreiniger,
Badeöle, Parfüme, Düften, Colognes,
Sachets, Sonnenschutzmitteln, Preshave- und Aftershavelotionen,
Rasierseifen und Rasierschäumen
verbessern. Es kann gleichermaßen
verwendet werden in Haarshampoos, Haarspülungen, Haarsprays, Schäumen, Dauerwellprodukten,
Haarentfernern, Hautüberzügen, z.
B. um Styling- und Konditioniervorteile zu bewirken. In der Kosmetik
dient es als Hilfsmittel zum Nivellieren und Verteilen von Farbstoff
in Make-ups, Färbekosmetika,
Grundierungen, Rouges, Lippenstiften, Eyelinern, Wimpertuschen, Ölentfernern,
Farbkosmetikentfernern und Pudern. Gleichermaßen ist es geeignet als Trägermittel
für öl- und wasserlösliche Substanzen,
wie z. B. Vitamine, organische Sonnenschutzmittel, Ceramide, Pharmazeutika
und ähnliche.
Wenn sie in Stifte, Gele, Spraylotionen und Deoroller eingearbeitet
werden, verleihen die Emulsionen dieser Erfindung einen trockenen
seidigglatten Auftrag.
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Wenn
sie in Körperpflegeprodukten
verwendet werden, werden sie im Allgemeinen in Mengen von ungefähr 0,01
bis ungefähr
50 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 25 Gew.-% des Körperpflegeproduktes eingearbeitet. Sie
werden zu den üblichen
Inhaltsstoffen des ausgewählten
Körperpflegeprodukts
hinzugefügt.
So können sie
mit Ablagerungspolymeren, oberflächenaktiven
Mitteln, Reinigungsmitteln, antibakteriellen Mitteln, Antischuppenmitteln,
Schaumverstärkern,
Proteinen, Feuchtigkeitsmitteln, Stellmitteln, Transparentmitteln,
Parfümen,
Färbemitteln,
Pflanzenextrakten, Polymeren und anderen üblichen Pflegeinhaltsstoffen
gemischt werden.
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Neben
der Körperpflege
sind die Emulsionen der Erfindung verwendbar für zahlreiche andere Anwendungen,
wie z. B. für
die Textilfaserbehandlung, das Fetten von Leder, das Weichmachen
von Stoffen, als Freisetzungsmittel, für auf Wasser basierende Beschichtungen,
zum Vermindern des Strömungswiderstands
von Öl,
besonders in Rohölpipelines,
zur Schmierung, zum Erleichtern des Schneidens von Cellulosematerialien und
auf vielen anderen Gebieten, auf denen Silicone üblicherweise verwendet werden.
Die Silicon-Organo-Copolymere haben besondere Vorteile in der Verminderung
des Strömungswiderstands
von Öl,
was auf einer verbesserten Kompatibilität mit Kohlenwasserstoffflüssigkeiten
beruht.
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Die
folgenden Beispiele sind so gewählt,
dass ein Fachmann auf diesem Gebiet die Erfindung noch leichter
verstehen wird. Wenn nicht anders angegeben, sind alle Teile und
Prozent auf das Gewicht bezogen und alle Viskositäten bei
25°C angegeben.
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Beispiel 1
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25
Teile eines Polydimethylsiloxans mit endständigen Si-H-Gruppen, das ein
Viskosität
von 60.000 mm2/s hatte, wurden mit 2,5 Teilen „Kaneka Epion 200A" (Markenname) Polyisobutylen
mit endständigen
Allylgruppen mit einem Molekulargewicht von 5000 gemischt und dann
mit 0,35 Teilen PTIV-Katalysator (ein Chlorplatinsäurekomplex,
enthaltend 48% Platin) gerührt.
1,7 Teile „Laureth
23" und 1,25 Teile „Laureth-3" (nichtionische Polyethylenglykollaurylether
oberflächenaktive
Mittel von unterschiedlicher Kettenlänge) wurden dazugerührt und
1 Teil Wasser wurde unter Rühren
dazugegeben, um die Mischung in eine Öl-in-Wasser-Emulsion umzuwandeln.
Die Emulsion wurde mit weiteren 15 Teilen Wasser verdünnt und
für 3 Stunden auf
80°C erhitzt,
um die Kettenverlängerungspolymerisation
des Si-H-Polymers und des Polyisobutylens zu bewirken.
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Die
hergestellte Emulsion enthielt ein lineares Silicon-Organo-Copolymer
mit einer dynamischen Viskosität
von 8.500 Pa·s
bei 0,01 Hz.
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Beispiel 2
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25
Teile Polysiloxan mit endständigen
Si-H-Gruppen, 2,5 Teile Polyisobutylen mit endständigen Allylgruppen und 0,35
Teile Katalysator wurden wie in Beispiel 1 beschrieben gemischt.
0,89 Teile „Renex
30" (Markenname)
des nichtionischen oberflächenaktiven
Mittels Polyethylenglykoltridecylether wurden unter Rühren zugegeben,
gefolgt von 2 Teilen Wasser, um eine Öl-in-Wasser-Emulsion zu bilden.
1,33 Teile des anionischen oberflächenaktiven Mittels Natriumlaurylethersulfat
wurde eingerührt
und die Emulsion wurde mit 15 Teilen Wasser verdünnt. Die Polymerisation wurde
bei 80°C
für 3 Stunden
durchgeführt.
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Die
hergestellte Emulsion enthielt ein lineares Silicon-Organo-Copolymer
mit einer dynamischen Viskosität
von 32.300 Pa·s
bei 0,01 Hz.
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Beispiele 3 bis 6
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Das
Verfahren wurde durchgeführt
wie in Beispiel 1 unter Verwendung der Polydimethylsiloxane mit endständigen Si-H-Gruppen
und der Polyisobutylene mit endständigen Allylgruppen, die in
der Tabelle unten aufgeführt
sind (von Epion 400A wird angenommen, das es ein Molekulargewicht
von ungefähr
10.000 hat), mit der Ausnahme, dass die Menge an Wasser, die zugegeben
wurde, um die Lösung
zu verdünnen,
in jedem Beispiel 22 Teile war.
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Die
angegebene Viskosität
ist die dynamische Viskosität
des Copolymers bei 0,01 Hz.
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Beispiel 7
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2,6
g „Epion
200A" Polyisobutylen
mit endständigen
Allylgruppen wurden mit 1,3 g Toluol verdünnt und mit 0,05 g des Katalysators
aus Beispiel 1 und dann mit 23,0 g Polydimethylsiloxan mit endständigen Si-H-Gruppen
mit einer Viskosität
von 15.000 cPs gemischt. Oberflächenaktive
Mittel und Wasser wurden wie in Beispiel 1 beschrieben eingerührt, um
eine Öl-in-Wasser-Emulsion
zu bilden, die verdünnt
und bei 60°C
für 3 Stunden
polymerisiert wurde, um ein Copolymer mit einem Molekulargewicht
von 640.000 zu bilden, wie es mittels Gaspermeationschromatographie
(GPC) gemessen wurde.