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Diese
vorliegende Erfindung betrifft Katalysatorträger und insbesondere Katalysatoren,
die auf solchen Katalysatorträgern
getragen werden, zur Verwendung im Verfahren für die Hydratisierung von Olefinen, beispielsweise
bei der Herstellung von Ethanol oder Isopropanol. Die vorliegende
Erfindung betrifft auch Verfahren zur Hydratisierung von Olefinen,
die Phosphorsäure,
getragen auf solchen Katalysatorträgern, zum Katalysieren der
Hydratisierungsreaktion anwenden.
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Hydratisierungskatalysatoren
unterliegen Altern während
ihres Einsatzes, welcher durch eine Verminderung an Aktivität und/oder
Selektivität
bestimmt ist. Die Desaktivierung erfolgt häufig aufgrund einer Verminderung
der spezifischen Oberfläche
des Trägers,
die durch erhöhte
Temperaturen hervorgerufen wird. Die spezifische Oberfläche bedeutet
im Zusammenhang mit dieser Anmeldung die BET-Oberfläche gemäß dem gut bekannten
Verfahren von Brunauer, Emmett und Teller, das durch Stickstoffabsorption
gemäß DIN 66
132 bestimmt wird.
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Die
spezifische Oberfläche
von Träger
ist eng mit ihrer Porenstruktur verbunden. Jedoch haben Feststoffe
mit einer hohen Oberfläche
gewöhnlich
eine vollständig
oder vorwiegend amorphe Struktur, die eine starke Tendenz aufweist,
einen thermodynamisch stabilen Zustand durch Kristallitwachstum,
begleitet von einer Verminderung der spezifischen Oberfläche, anzunehmen.
Es wurde gefunden, dass Katalysatorträger, die Siliziumdioxid enthalten,
auch für
Altern anfällig
sind. Hydrothermale Bedingungen beschleunigen das Altern. Hydrothermale
Bedingungen herrschen in chemischen Reaktionen in wässrigen
Systemen vor, wenn die Temperatur oberhalb des Siedepunkts von Wasser
ist und der Druck oberhalb des Standarddrucks ist. Es ist weiterhin
bekannt, dass Verunreinigungen, insbesondere Alkalimetalle, das
Altern von Trägern,
die Siliziumdioxid enthalten, unter hydrothermalen Bedingungen fördern (vergleiche
beispielsweise R. K. Iler in The Chemistry of Silica, Seite 544,
John Wiley & Sons
(1979)).
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EP 0 578 441 B1 beschreibt
die Verwendung eines Katalysatorträgers für die Hydratisierung von Olefinen.
Die aktive Komponente, die auf den Träger durch Einsaugen gebracht
wird, ist Phosphorsäure.
Dieser besondere Träger
umfasst Pellets von synthetischem Siliziumdioxid mit einer hohen
Stoßfestigkeit,
hohen Porosität
und einigen metallischen Verunreinigungen. Der Zweck der Poren des
Trägers
ist es, die aktive Komponente aufzunehmen. Das Porenvolumen ist
somit vorzugsweise größer als
0,8 ml/g. Der mittlere Porenradius vor der Anwendung in dem Hydratisierungsverfahren
liegt im Bereich zwischen 1 und 50 nm.
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Um
optimale Hydratisierungsleistung zu erreichen, weist
EP 0 578 441 B1 einen Siliziumdioxidgehalt des
Trägers
von mindestens 99 Gew.-% mit unter 1 Gew.-%, vorzugsweise unter
0,3 Gew.-%, Verunreinigungen auf. Dieser Typ von Katalysatorträger wurde
auch in
EP 0 393 356
B1 und
US 5 086 031 beschrieben.
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Es
wurde auch überraschenderweise
gefunden, dass die auf synthetischem, pyrogen hergestelltem Siliziumdioxid,
beschrieben in
EP 0
393 356 B1 , basierenden Katalysatorträger auch für das Altern unter hydrothermalen
Bedingungen anfällig
sind, wobei sich kleine Poren unter Entstehen größerer Poren mit Verlust der
spezifischen Oberfläche
vereinigen. Anfänglich
verbleibt das Porenvolumen tatsächlich
während
solches Alterns unverändert.
Dieses Altern ist unerwartet, weil das pyrogene Siliziumdioxid,
aus dem die Träger
bestehen, ausgezeichnete Temperaturbeständigkeit gemäß Untersuchungen
mit einem Rasterelektronenmikroskop aufweisen, wobei sich die Morphologie
von pyrogenem Siliziumdioxid beim Erhitzen auf Temperaturen von
bis zu 1000°C
für einen
Zeitraum von 7 Tagen nicht verändert (Schriftenreihe
Pigmente Nr. 11: Grundlage von Aerosil
®, Degussa
Veröffentlichung,
5. Ausgabe, Juni 1993, Seite 20).
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Klimenko
(
US 3 311 568 ) hat den
positiven Einfluss von TiO
2 auf die Lebensdauer
eines mit Phosphorsäure
beladenen, natürlich
vorkommenden siliziumdioxidhaltigen Trägers bei der Hydratisierung
von ungesättigten
Kohlenwasserstoffen beschrieben. Zu der Zeit wurde angenommen, dass
natürliche,
siliziumdioxidhaltige Abscheidungen, wie ein Diatomit, Kieselgur
oder Diatomeenerde, die geeignetesten Träger für diese Anwendungen waren.
Jedoch enthalten natürlich
vorkommende siliziumdioxidhaltige Materialien immer Verunreinigungen,
die einige negative Wirkungen auf die katalytischen Eigenschaften
enthalten. Diese negativen Einflüsse
können
minimiert werden, wie in einer Vielzahl von Patenten gezeigt, beispielsweise
DE 37 09 401 A1 ,
EP 0 018 022 B1 ,
DE 29 29 919 ,
DE 29 08 491 ,
DE 1 156 772 . Dies erfordert jedoch
eine wesentliche Anzahl von zusätzlichen
Schritten bei der Träger/Katalysatorherstellung.
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Um
eine ausreichende physikalische Festigkeit zu erhalten, musste Klimenko
bei einer Temperatur von 1050 bis 1350°C, wobei die Calcinierungszeit
zwischen 5 und 24 Stunden war, calcinieren. Schluechter et al. (
US 5 208 195 ) erkannten,
dass H
3PO
4 enthaltende
Katalysatoren, die auf synthetischen Kieselgelträgern basierten, stark aktiv
sind und eine ausreichende, mechanische Anfangsfestigkeit besitzen.
Jedoch haben diese Träger,
wie sie ausweisen, den verbleibenden Nachteil, dass das amorphe
Siliziumdioxid teilweise während längerer Anwendung
unter den Bedingungen der Hydratisierungsreaktion kristallisiert.
Dies ist mit einer starken Abnahme der spezifischen Oberfläche und
folglich der katalytischen Aktivität und mit einer Senkung der mechanischen
Festigkeit verbunden. Aufgrund dieser Nachteile bevorzugen sie es,
mit siliziumdioxidhaltigen Materialien auf natürlicher Basis zu arbeiten,
was eine große
Anzahl an Herstellungsschritten erfordert, beispielsweise Behandlung
mit Säure,
um den Aluminiumoxidgehalt zu senken, bis sie fertig sind, um als
ein Träger
für Hydratisierungszwecke
angewendet zu werden.
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Schluechter
et al. beschreiben die Verwendung von Titandioxid, um die Druckfestigkeit
der Katalysatorkugeln zu erhöhen,
die größtenteils
auf einem wesentlichen Montmorillonit-enthaltenden Ton, folglich einem natürlich vorkommenden
Material, basieren. Das Titandioxid wird mit dem Säure-behandelten
Ton und fein verteiltem Kieselgel angemischt, der TiO
2-Gehalt
ist 1,5 bis 2,5 Gew.-Teile, der Gehalt an synthetisch hergestelltem
Kieselgel ist 20 bis 40 Gew.-Teile. Das Gemisch wird gegebenenfalls
geformt und calciniert. Es ist aus dem Stand der Technik ebenfalls
bekannt, dass Siliziumdioxid, das durch Imprägnierung mit einer löslichen
Verbindung der Gruppe IVB modifiziert ist, verbesserte Stabilität zeigt,
siehe beispielsweise
EP
0 792 859 A2 . Titan ist eines der Elemente der Gruppe IVB.
Der Siliziumdioxidträger
wird mit dem stabilisierenden Element unter Anwendung des Imprägnierungsverfahrens,
vorzugsweise durch Porenvolumenimprägnierung, modifiziert.
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Die
Porenvolumenimprägnierung
erfolgt durch Auflösen
einer löslichen
Verbindung des stabilisierenden Elements in einem Volumen von Lösungsmitteln,
das gleich ist zu dem Porenvolumen des Katalysatorträgers und
dann Verteilen der Lösung,
beispielsweise durch Sprühen, über den
Träger,
der in einem Pillenbeschichter während
des Sprühens
gedreht werden kann, um gleichförmige
Imprägnierung
zu sichern.
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Sowohl
wässrige
als auch organische Lösungsmittel
oder Gemische davon können
für die
Imprägnierung
verwendet werden. In der industriellen Praxis ist im Allgemeinen
Wasser als Lösungsmittel
bevorzugt. Die Auswahl des geeigneten Lösungsmittels hängt jedoch
von der stabilisierenden, anzuwendenden Elementverbindung ab. Eine
organische Titanverbindung, wie beispielsweise Tetrabutoxytitan
(Ti(C4H9O)4), kann auch anstelle von wässrigem
Titan(III)chlorid verwendet werden. In diesem Fall ist Butanol ein
geeignetes Lösungsmittel.
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EP 0 792 859 (A2) zeigt,
dass der Stabilisierungsgrad von pyrogenem Siliziumdioxid mit dem
Erhöhen des
Ti-Gehalts zunimmt. Jedoch der Zusatz von Titan führt zu einer
Senkung des Porenvolumens und folglich einer niederen Aktivität des Katalysators.
Deshalb liegt der Bedarf vor, den Ti-Gehalt möglichst niedrig zu halten.
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Wie
in den Beispielen der vorstehend erwähnten Patentanmeldung ergibt
die Imprägnierung
mit wässrigen
TiCl3-Lösungen
Materialien mit nur begrenzter Stabilisierung. Bei einer vergleichbaren
Ti-Beladung ergab die Anwendung eines Ti-Alkoholats viel bessere
Ergebnisse. Diese sind als eine Quelle für Ti somit deutlich bevorzugt.
Da Ti-Alkoholate nicht in Wasser gelöst werden können, müssen organische Lösungsmittel
angewendet werden, um das stabilisierende Element zu imprägnieren.
Geeignete und kostenaufwendige Vorsichtsmaßnahmen müssen ergriffen werden, um jegliche
Explosionsgefahr bei der Herstellung des Trägers zu vermeiden.
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Die
Modifizierung der Träger
durch Imprägnierung
mit einem stabilisierenden Element erfordert eine wesentliche Anzahl
von Schritten bevor der fertige, stabilisierte Träger erhalten
wird. Zuerst muss der Träger geformt
werden, beispielsweise durch Extrusion oder durch Tablettieren,
dann getrocknet und calciniert werden. Nun müssen die stabilisierenden Elemente
imprägniert,
dann erneut getrocknet werden. Schließlich werden die behandelten
Träger
bei Temperaturen zwischen 160 und 900°C calciniert.
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Es
gibt deshalb einen Bedarf für
ein weniger teures und weniger gefährliches Trägerherstellungsverfahren, das
gleichzeitig dennoch den geforderten hohen Stabilisierungsgrad ergibt
und gleichzeitig zu einem stark aktiven und selektiven Katalysator
führt.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es folglich, Katalysatorträger bereitzustellen,
die hauptsächlich
aus synthetischem Siliziumdioxid bestehen, die in Kombination mit
Phosphorsäure,
verbesserte Alterungsbeständigkeit
zeigen, wenn unter hydrothermalen Bedingungen verwendet und die
gleichzeitig ausgezeichnete Aktivität und Selektivität für die Hydratisierung
von Olefinen zu den entsprechenden Alkoholen aufweisen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung sind Hydratisierungskatalysatoren,
die auf verbesserten erfindungsgemäßen Trägern basieren und die ausgezeichnete
Aktivität
und Selektivität
für die
Hydratisierung von Olefinen zu den entsprechenden Alkoholen aufweisen.
Die vorstehenden und andere Aufgaben dieser Erfindung werden durch
einen Katalysatorträger
gelöst,
der hauptsächlich
aus Siliziumdioxid mit 0,5 bis 10 Gewichtsteilen von einem oder
mehreren Oxiden oder Phosphaten der Elemente der Gruppe IIA, IIIB,
IVB, VB, VIB, VIIB, VIII, IB, IIB, IIIA, IVA und Lanthaniden besteht,
dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerherstellungsverfahren Vermischen
von teilchenförmigem,
synthetischem Siliziumdioxid mit teilchenförmigen Oxiden oder Phosphaten
der Element der Gruppen IIA, IIIB, IVB, VB, VIB, VIIB, VIII, IB,
IIB, IIIA, IVA und der Lanthaniden oder mit Vorstufen davon, einen
Formungsschritt und Calcinierung umfasst.
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Die
vorstehenden und anderen Aufgaben dieser Erfindung werden auch durch
die getragenen Phosphorsäurekatalysatoren,
worin der Katalysatorträger
gelöst,
der hauptsächlich
aus synthetischem Siliziumdioxid besteht, durch 0,5 bis 10 Gewichtsteile
Titandioxid und/oder Zirkoniumdioxid, bezogen auf das Gesamtgewicht
des calcinierten Trägers,
modifiziert ist und worin das Siliziumdioxid und das Titanoxid und/oder
Zirkoniumdioxid vorzugsweise vor dem Bildungsschritt vermischt werden.
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Somit
stellt gemäß einem
Aspekt die vorliegende Erfindung einen Katalysatorträger bereit,
der hauptsächlich
aus synthetischem Siliziumdioxid mit 0,5 bis 10 Gewichtsteilen teilchenförmigen Oxiden
oder Phosphaten der Elemente der Gruppen IIA, IIIB, IVB, VB, VIB,
VIIB, VIII, IB, IIB, IIIA, IVA und den Lanthaniden oder mit Vorstufen
davon, bevorzugt Titanoxid und/oder Zirkoniumdioxid, besteht, dadurch
gekennzeich net, dass das Trägerherstellungsverfahren
Vermischen von teilchenförmigem,
synthetischem Siliziumdioxid mit teilchenförmigen Oxiden oder Phosphaten
der Elemente der Gruppen IIA, IIIB, IVB, VB, VIB, VIIB, VIII, IB,
IIB, IIIA, IVA und den Lanthaniden oder mit Vorstufen davon, vorzugsweise
Titanoxid und/oder Zirkoniumdioxid, einen Formungsschritt und Calcinierung
umfasst.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung umfassen die Katalysatorträger Siliziumoxid, Titanoxid
oder Zirkoniumdioxid.
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Durch
Vermischen von teilchenförmigen
Oxiden oder Phosphaten von Elementen der Gruppen IIA, IIIB, IVB,
VB, VIB, VIIB, VIII, IB, IIB, IIIA, IVA und der Lanthaniden oder
Vorstufen davon, vorzugsweise Titanoxid und/oder Zirkoniumdioxid,
mit Siliziumdioxid, in dieser Weise, bilden die teilchenförmigen Oxide
oder Phosphate von Elementen der Gruppen IIA, IIIB, IVB, VB, VIB,
VIIB, VIII, IB, IIB, IIIA, IVA und der Lanthaniden oder Vorstufen
davon, vorzugsweise Titanoxid und/oder Zirkoniumdioxid, Domänen innerhalb
des Strukturgerüsts des
calcinierten Trägers
und sind nicht nur eine Oberflächenbeschichtung.
Somit wird gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Katalysatorträger bereitgestellt,
der ein Strukturgerüst
von synthetischem Siliziumdioxid umfasst, wobei das Gerüst Domänen von
teilchenförmigen
Oxiden oder Phosphaten der Elemente der Gruppen IIA, IIIB, IVB,
VB, VIB, VIIB, VIII, IB, IIB, IIIA, IVA und den Lanthaniden oder
von Vorstufen davon, vorzugsweise Titanoxid und/oder Zirkoniumdioxid,
enthält,
wobei die teilchenförmigen
Oxide oder Phosphate der Elemente der Gruppen IIA, IIIB, IVB, VB,
VIB, VIIB, VIII, IB, IIB, IIIA, IVA und den Lanthaniden oder Vorstufen
davon, vorzugsweise Titanoxid und/oder Zirkoniumdioxid, in den Domänen 0,5
bis 10 Gewichtsteile, bezogen auf das Gesamtgewicht des Trägers, ausmachen.
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Der
erhaltene Träger
hat eine verbesserte Stabilität
gegen Altern und ist wesentlich leichter herzustellen als die Materialien
des Standes der Technik. Weiterhin zeigt er ausgezeichnete Aktivität und Selektivität bei der
Hydratisierung von Olefinen zu Alkoholen. Somit stellt gemäß einem
weiteren Aspekt die vorliegende Erfindung ein Verfahren für die Hydratisierung
von Olefinen bereit, wobei das Verfahren Umsetzen eines Olefins mit
Wasser in Gegenwart von Phosphorsäure, die auf einem der vorstehend
beschriebenen Katalysatorträgern getragen
wird, bereit. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist
das Herstellungsverfahren für
diese Träger.
Ein solches Verfahren umfasst: Vermischen von teilchenförmigem Siliziumdioxid
mit 0,5 bis 10 Gewichtsteilen teilchenförmigen Oxiden und Phosphaten
von Elementen der Gruppen IIA, IIIB, IVB, VB, VIB, VIIB, VIII, IB,
IIB, IIIA, IVA und der Lanthaniden oder mit Vorstufen davon, vorzugsweise
Titanoxid und/oder Zirkoniumdioxid, die auf dem Gesamtgewicht des
Trägers
vor dem Bildungsschritt basieren;
einen Bildungsschritt und
Calcinieren
des gebildeten Materials zwischen 400 und 1050°C.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist nicht nur viel einfacher und leichter auszuführen als die vorliegenden Herstellungstechnologien,
sondern ergibt auch gleichzeitig Materialien mit verbesserter Aktivität und Stabilität bei ausgezeichneten
Selektivitäten.
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Beschreibung
der Erfindung im Einzelnen
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Es
wurde nun überraschenderweise
gefunden, dass die Stabilität
von Phosphorsäurekatalysatoren, die
auf synthetischem Siliziumdioxid basieren, sehr wesentlich erhöht werden
kann, wenn das synthetische, teilchenförmige Siliziumdioxid physikalisch
mit teilchenförmigen
Oxiden oder Phosphaten der Elemente der Gruppen IIA, IIIB, IVB,
VB, VIB, VIIB, VIII, IB, IIB, IIIA, IVA und der Lanthaniden oder
mit Vorstufen davon, vorzugsweise teilchenförmigem Titandioxid und/oder
Zirkoniumdioxid, vor dem Bildungsschritt angemischt werden.
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Das
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendete Siliziumdioxid besteht hauptsächlich aus
synthetischem Siliziumdioxid. Kieselgele bzw. Silicagele, gefällte Siliziumdioxide,
beide hergestellt durch chemische Feuchtverfahren, sind geeignete
Synthesematerialien. Synthetisches Siliziumdioxid, das durch Flammhydrolyse
hergestellt wurde, so genanntes pyrogenes oder pulveriges Siliziumdioxid,
wird vorzugsweise verwendet. Pulveriges oder pyrogenes Siliziumdioxid
wird von Degussa-Huels
unter dem Handelsnamen AEROSIL® vertrieben.
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Um
AEROSIL® herzustellen,
wird eine flüchtige
Siliziumverbindung in eine Knallgasflamme, die aus Wasserstoff und
Luft besteht, gesprüht.
In den meisten Fällen
werden Verbindungen, wie Siliziumtetrachlorid oder SiMeCl3, verwendet. Die Substanzen hydrolysieren
unter der Wirkung des in der Oxyhydratisierungsgasreaktion erzeugten
Wassers unter Gewinnung von Siliziumdioxid und Salzsäure. Das
Siliziumdioxid wird nach Verlassen der Flamme in eine so genannte
Koagulationszone eingeführt,
wo die AEROSIL® Primärteilchen
und Primäraggregate
agglomeriert werden. Das in dieser Stufe als Aerosoltyp hergestellte
Produkt wird von den gasförmigen,
begleitenden Substanzen in Cyclonen getrennt und dann mit feuchter,
heißer
Luft nachbehandelt. Im Ergebnis von diesen Verfahren fällt der
restliche Salzsäuregehalt
unter 0,025%. Da das AEROSIL® am Ende dieses Verfahrens
mit einer Schüttdichte
von nur etwa 15 g/l erzeugt wird, folgt ein Vakuumverdichtungsverfahren,
mit dessen Hilfe Pressdichten von etwa 50 g/l oder darüber hergestellt
werden können.
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Die
Teilchengröße der auf
diese Weise erhaltenen Produkte kann durch Ändern der Reaktionsbedingungen,
wie beispielsweise der Flammentemperatur der Herstellung von Wasserstoff
und Sauerstoff, der Menge an Siliziumtetrachlorid, der Verweilzeit
in der Flamme oder der Länge
der Koagulationszone variiert werden.
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Das
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendete Titandioxid kann von jeglicher Quelle, beispielsweise
gefälltes oder
pulveriges Titanoxid, sein. Pulveriges oder pyrogenes Titandioxid
wird auch von Degussa-Huels vertrieben und wird durch Flammhydrolyse
der flüchtigen
Ti-Verbindungen, wie beispielsweise TiCl4, hergestellt.
Das Verfahren zur Herstellung von pyrogenem oder pulverigem TiO2 ist ähnlich
zu dem vorstehend beschriebenen Aerosil®-Verfahren.
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Das
Titandioxid kann aus beliebigen von seiner Kristallmodifizierung,
beispielsweise Anatas oder Rutil, bestehen oder es kann vollständig oder
teilweise amorph sein. Gemische von diesen verschiedenen Phasen sind
auch möglich.
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Das
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendete Zirkoniumdioxid kann von jeder Quelle, beispielsweise
gefälltes
oder pulveriges Zirkoniumdioxid, sein.
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Zirkoniumdioxid,
das gemäß dieser
Erfindung verwendet werden kann, wird beispielsweise in Ullmann's Encyclopedia of
Industrial Chemistry, 5. Ausgabe, Band A28, 543–571, veröffentlicht von VCH-Verlagsgesellschaft
und in PhD Thesis von Patrick D. L. Mercera, mit dem Titel „Zirconia
as a support for catalysts" Universität Twente,
Niederlande (1991), beschrieben.
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Anstelle
der Verwendung von teilchenförmigen
Oxiden oder Phosphaten der Elemente der Gruppe IIA, IIIB, IVB, VB,
VIB, VIIB, VIII, IB, IIB, IIIA, IVA und der Lanthaniden, vorzugsweise
teilchenförmiges
Titanoxid und/oder Zirkoniumdioxid, ist es auch möglich, eine
oder mehrere von ihren Vorstufen anzuwenden, die nach Calcinierung
zu der entsprechenden Oxidform überführt werden.
Beispielsweise kann teilchenförmiges Zr(OH)4 anstelle von oder zusätzlich zu teilchenförmigem Zirkoniumdioxid
verwendet werden.
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Zur
Verwendung als Träger
für Polyphosphorsäurehydratisierungskatalysatoren
ist der Gehalt an den teilchenförmigen
Oxiden oder Phosphaten der Elemente der Gruppen IIA, IIIB, IVB,
VB, VIB, VIIB, VIII, IB, IIB, IIIA, IVA oder den Lanthaniden oder
Vorstufen davon, vorzugsweise Titandioxid und/oder Zirkoniumdioxid,
in dem fertigen Träger
0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 9 Gew.-%, besonders bevorzugt
2,6 bis 8 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Trägers. Zu
hohe Konzentrationen führen
zu Aktivitätsverlust,
der durch Verminderung des Porenvolumens durch Bildung von Ti- und/oder
Zr-Phosphaten verursacht
wird. Zu geringe Konzentrationen führen andererseits zu einer
unzureichenden Stabilisierung des Katalysators und folglich einer
zu kurzen Lebensdauer.
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Der
Gehalt an synthetischem Siliziumdioxid in dem calcinierten Träger kann
mindestens 80% sein. Der Träger
besteht vorzugsweise aus Teilchen mit Abmessungen zwischen 0,8 und
10 mm, besonders bevorzugt 1,5 bis 8 mm. Zu kleine Teilchen führen zu
einem unannehmbaren Druckabfall über
das Katalysatorbett, wohingegen zu große Teilchen eine Diffusionsbegrenzung
ergeben und folglich niedrigere Aktivität des Katalysators. Die Oberfläche des
frischen, unbeladenen Trägers
wird hauptsächlich
durch die Ausgangsverbindungen Siliziumdioxid und die teilchenförmigen Oxide
oder Phosphate der Elemente der Gruppen IIA, IIIB, IVB, VB, VIB,
VIIB, VIII, IB, IIB, IIIA, IVA und der Lanthaniden oder Vorstufen
davon, und bevorzugt Titanoxid und/oder Zirkoniumdioxid, bestimmt
und kann etwa von 5 bis 600 m2/g, vorzugsweise
10 bis 400 m2/g, betragen.
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Eine
der besonders wichtigen Eigenschaften von Trägermaterialien, die in den
Hydratisierungskatalysatoren zu verwenden sind, ist deren Porenvolumen.
Ein höheres
Porenvolumen ermöglicht
eine höhere
Aufnahme von Phosphorsäure
und führt
somit zu einer höheren
Aktivität
des Katalysators. Das Porenvolumen kann etwa von 0,5 bis 1,8 ml/g,
vorzugsweise 0,8 bis 1,5 ml/g, besonders bevorzugt 0,9 bis 1,5 ml/g,
liegen.
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Der
Träger
kann in Form von Tabletten, Extrudaten, Kugeln oder Perlen vorliegen.
Für Extrudate
und Tabletten ist die Standardform zylindrisch, jedoch alle anderen
Formen, die auf dem Fachgebiet bekannt sind, beispielsweise Ring,
Wagenrad, Kleeblatt, Stern, usw., können ebenfalls verwendet werden.
Die Vorder- und Hinterenden solcher Tabletten können entweder flach oder verkappt
sein.
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Die
Schüttdichte
des Trägers
wird hauptsächlich
durch das Porenvolumen, den Titanoxid- und/oder Zirkoniumdioxidgehalt
und durch die Form und Abmessungen der einzelnen Trägerteilchen
bestimmt. Die Schüttdichte
kann somit innerhalb eines breiten Bereichs variieren und kann irgendwo
von 300 bis 800 g/l sein.
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Das
Formen kann mit einer beliebigen Formtechnik erfolgen. Die bevorzugten
Formverfahren für
Träger,
die in einem Festbetthydratisierungsverfahren anzuwenden sind, sind
Tablettieren, Verdichtung oder Extrusion.
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In
dem Verfahren zur Trägerherstellung
wird teilchenförmiges,
synthetisches Siliziumdioxid in einer vorzugsweise fein verteilten
Form mit teilchenförmigen
Oxiden oder Phosphaten der Elemente der Gruppen IIA, IIIB, IVB,
VB, VIB, VIIB, VIII, IB, IIB, IIIA, IVA und den Lanthaniden oder
mit Vorstufen davon, vorzugsweise Titanoxid und/oder Zirkoniumdioxid,
auch in einer vorzugsweise fein verteilten Form, zusammen mit Wasser und
Formungszusätzen,
wie Gleitmitteln und/oder Porenbildnern, angemischt. Gegebenenfalls
kann Siliziumdioxid zugegeben werden, dessen maximaler Gehalt 10
Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des calcinierten Trägers, ist.
Das Gemisch wird dann sorgfältig
vermischt oder verknetet. Gegebenenfalls kann das Gemisch teilweise
oder vollständig
vor dem Formungsschritt, insbesondere im Fall von Tablettieren,
getrocknet werden. Das Gemisch wird in seiner Endform durch die
ausgewählte
Formtechnik, beispielsweise Extrusion, Tablettieren oder Verdichtung,
gebracht.
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Fein
verteilt bedeutet in dieser Hinsicht, dass das Siliziumdioxid und
die teilchenförmigen
Oxide oder Phosphate der Elemente der Gruppen IIA, IIIB, IVB, VB,
VIB, VIIB, VIII, IB, IIB, IIIA, IVA und den Lanthaniden oder Vorstufen
davon, vorzugsweise Titanoxid und/oder Zirkoniumdioxid, vor dem
Vermischungs- oder Verknetungsschritt aus Agglomeraten vorzugsweise
im Bereich von bis zu 100 μm,
bevorzugter bis zu 50 μm,
bestehen. Agglomerate, die in diesem Bereich liegen, sollten so
lo cker gebunden sein, dass sie in dem Vermisch- oder Verknetschritt
auf eine Größe zu einem
solchen Ausmaß vermindert
werden, dass der fertige Träger
kleine Domänen
von teilchenförmigen
Oxiden oder Phosphaten der Elemente der Gruppen IIA, IIIB, IVB,
VB, VIB, VIIB, VIII, IB, IIB, IIIA, IVA und der Lanthanide oder
von Vorstufen davon, vorzugsweise Titanoxid und/oder Zirkoniumdioxid
umfasst.
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Weil
das Formungsverfahren physikalisches Anmischen von teilchenförmigem Siliziumdioxid
und teilchenförmigen
Oxiden oder Phosphaten der Elemente der Gruppen IIA, IIIB, IVB,
VB, VIB, VIIB, VIII, IB, IIB, IIIA, IVA und der Lanthaniden oder
Vorstufen davon, vorzugsweise Titanoxid und/oder Zirkoniumdioxid,
einschließt,
enthält
der fertige Träger
Domänen
von teilchenförmigen
Oxiden oder Phosphaten der Elemente der Gruppen IIA, IIIB, IVB,
VB, VIB, VIIB, VIII, IB, IIB, IIIA, IVA und der Lanthaniden oder
von Vorstufen davon, vorzugsweise Titanoxid und/oder Zirkoniumdioxid.
Die Größe und die
Verteilung von diesen Domänen
durch den gebildeten Träger
sind bezüglich
der Stabilität
wichtig. Nach dem Vermisch- oder Verknetverfahren in Verbindung
mit dem Bildungsschritt, beispielsweise Extrusion oder Tablettieren,
und Calcinierung sind 50% oder mehr der Domänen der teilchenförmigen Oxide
oder Phosphate der Elemente der Gruppen IIA, IIIB, IVB, VB, VIB,
VIIB, VIII, IB, IIB, IIIA, IVA und die Lanthaniden oder Vorstufen
davon, vorzugsweise Titanoxid und/oder Zirkoniumdioxid in dem calcinierten
Träger
kleiner als 2 μm
in der Größe. Vorzugsweise
ist mindestens 50% der Domänen
der teilchenförmigen
Oxide oder Phosphate der Elemente der Gruppen IIA, IIIB, IVB, VB,
VIB, VIIB, VIII, IB, IIB, IIIA, IVA oder der Lanthaniden oder Vorstufen
davon, vorzugsweise Titanoxid und/oder Zirkoniumdioxid, kleiner
als 1 μm
und bevorzugter mindestens 50% der Domänen von teilchenförmigen Oxiden oder
Phosphaten der Elemente der Gruppen IIA, IIIB, IVB, VB, VIB, VIIB,
VIII, IB, IIB, IIIA, IVA und der Lanthaniden oder Vorstufen davon,
vorzugsweise Titanoxid und/oder Zirkoniumdioxid, ist im Bereich
unter 0,8 μm.
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Besonders
bevorzugt sind mindestens 90% der Domänen der teilchenförmigen Oxide
oder Phosphate der Elemente der Gruppen IIA, IIIB, IVB, VB, VIB,
VIIB, VIII, IB, IIB, IIIA, IVA und der Lanthaniden oder Vorstufen
davon vorzugsweise Titanoxid und/oder Zirkoniumdioxid im Bereich
unter 0,8 μm.
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Formungszusätze können alle
auf dem Fachgebiet bekannten Hilfen sein, sie können beispielsweise ein Bindungs-
oder ein Gleitmittel oder eine porenbildende Funktion aufweisen.
Beispiele sind Cellulose und ihre Derivate, Polyethylenglycol, Wachs,
Ammoniak oder Ammoniak-freisetzende Verbindungen, Polyvinylalkohole,
Stärke,
Zucker, usw.
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Der
Inhalt der verschiedenen Substanzen in dem Gemisch ist derart einzustellen,
dass die Konsistenz des Gemisches für die ausgewählte Formungstechnik
geeignet ist. Gegebenenfalls kann das Gemisch teilweise oder vollständig vor
dem Formungsschritt getrocknet werden.
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Nach
dem Formungsschritt werden die Formkörper gegebenenfalls getrocknet
und dann calciniert. Während
das Trocknen normalerweise bei Temperaturen unter 200°C ausgeführt wird,
findet Calcinierung vorzugsweise zwischen 400 und 1050°C, besonders
bevorzugt zwischen 450 und 1000°C,
statt. Hohe Calcinierungstemperaturen sind kein Problem, da die
erfindungsgemäßen Trägermaterialien überraschend
gute thermische Stabilität
aufweisen. Die Dauer der Calcinierung kann irgendwo von 15 Minuten
bis einigen Stunden in Abhängigkeit
von der Art und Größe des Brennofens,
in dem die Calcinierung ausgeführt
wird, sein. Die Calcinierung wird vorzugsweise an der Luft ausgeführt.
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Die
wie hierin beschriebenen Katalysatorträger sind besonders vorteilhaft
für das
Hydratisieren von Olefinen zur Herstellung von Niederalkanolen.
Für die
Hydratisierung von Olefinen wird Phosphorsäure in den Katalysatorträger als
die aktive Komponente eingeführt.
Dazu kann, nachdem der stabilisierte Träger einmal calciniert war,
er mit einer wässrigen
Phosphorsäurelösung beladen
werden. Die Phosphorsäurelösung kann 15
bis 85 Gew.-% Phosphorsäure,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung, vorzugsweise 30 bis 65 Gew.-%,
enthalten. Gegebenenfalls wird der imprägnierte Träger vor der Verwendung unter
Bildung des getrockneten Katalysatorsystems getrocknet. In getrockneter
Form kann der Katalysator eine Konzentration von Phosphorsäure im Bereich
von 5 bis 55 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 50 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht des getrockneten Katalysatorsystems, aufweisen.
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Das
Phosphorsäurebeladungsverfahren
kann aus jeder geeigneten Technik, beispielsweise Eintauchen in
eine überschüssige Phosphorsäurelösung, Vollsaugen,
Sprühimprägnierung,
Trockenimprägnierung, usw.,
bestehen. Die Menge der Lösung
kann gleich, größer als
oder kleiner als das Porenvolumen der Trägermenge sein. Das Beladen
kann bei einem beliebigen Druck ausgeführt werden. Um die Aufnahme
der eher viskosen Phosphorsäurelösung zu
erleichtern, könnte
die Beladung des Trägers
vorteilhafterweise bei einem Unterumgebungsdruck ausgeführt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Katalysatoren
haben eine gute Stabilität
gegen Altern unter hydrothermen Bedingungen, beispielsweise den
Bedingungen, denen man während
einer Olefinhydratisierung begegnet. Wenn die erfindungsgemäßen Katalysatoren
für ungefähr 40 bis
45 Stunden bei 350–370°C in Gegenwart
von 15–18
Bar Wasserdampf gealtert werden, ist ihre Porengrößenverteilung
derart, dass der Hauptteil des Porenvolumens mit Poren mit einem
Durchmesser kleiner als 5 μm
verbunden ist.
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Veränderungen
der Porenstruktur von Katalysatorträgern, die Siliziumdioxid unter
hydrothermalen Bedingungen enthalten, werden nachstehend untersucht.
Herkömmliche,
unstabilisierte und stabilisierte Träger werden mit den neuen stabilisierten
Trägern
verglichen.
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Wie
vorstehend erörtert,
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren für die Hydratisierung von Olefinen
bereit, wobei das Verfahren Umsetzen eines Olefins mit Wasser in
Ge genwart eines auf einem Katalysatorträger getragene Phosphorsäure umfassenden
Katalysators umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Katalysatorträger ein
Strukturgerüst
aus synthetischem Siliziumdioxid umfasst, wobei das Gerüst Domänen von
einem teilchenförmigen
Oxid oder Phosphat von mindestens einem Element, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus Gruppen IIA, IIIB, IVB, VB, VIB, VIIB,
VIIIB, IB, IIB, IIIA, IVA und den Reihen der Lanthaniden des Periodensystems,
enthält,
wobei das Oxid oder Phosphat 0,5 bis 10 Gewichtsteile des Gesamtgewichts des
Trägers
bildet.
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Vorzugsweise
enthält
das Gerüst
des Katalysatorträgers
Domänen
von Titanoxid und/oder Zirkoniumdioxid.
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Die
zu hydratisierenden Olefine sind geeigneterweise Ethylen oder Propylen.
Wenn Ethylen umgewandelt wird, ist der hergestellte Alkohol Ethanol.
Wenn Propylen umgewandelt wird, werden Isopropanol und n-Propanol
hergestellt. Ether entsprechend dem Olefin können auch als Nebenprodukte
während
der Reaktion gebildet werden. Die Hydratisierung wird vorzugsweise
in der Dampfphase ausgeführt,
d.h. das Olefin und Wasser sind während der Reaktion in der Dampfphase.
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Die
Hydratationsreaktion wird typischerweise durch Anordnen des mit
Katalysator imprägnierten
Trägers
in einem Reaktor, Verschließen
des Reaktors und dann Erhitzen des getragenen Katalysators auf die
Reaktionstemperatur ausgeführt.
Der getragene Katalysator wird vorzugsweise auf eine Temperatur
von 170 bis 300°C
in Abhängigkeit
von dem gewünschten
Endprodukt erhitzt. Wenn das Endprodukt beispielsweise Ethanol aus
Ethylen darstellt, wird der getragene Katalysator geeigneterweise
von 225 bis 280°C,
vorzugsweise 230–260°C, bevorzugter
235–245°C, erhitzt.
Wenn andererseits das Endprodukt Isopropanol und n-Propanol aus
Propylen darstellt, wird der getragene Katalysator geeigneterweise
von 180–225°C, vorzugsweise 185–205°C, erhitzt.
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Wenn
das getragene Katalysatorbett die gewünschte Temperatur erreicht
hat, kann eine Charge von dem Olefin und Was ser im Dampfzustand
durch den Reaktor geleitet werden. Das Molverhältnis von Wasser zu Olefin,
das durch den Reaktor gelangt, kann im Bereich von 0,15 bis 0,50,
vorzugsweise 0,25 bis 0,45, bevorzugter 0,30 bis 0,40, liegen. Die
Raumgeschwindigkeit von Wasserdampf/Olefingemisch, die durch den
Reaktor gelangt, kann leichten Variationen in Abhängigkeit
davon unterliegen, ob der Olefin-Reaktant Ethylen oder Propylen
darstellt. Beispielsweise ist im Fall von Ethylen die Raumgeschwindigkeit
des Gemisches davon mit Wasserdampf geeigneterweise 0,010 bis 0,100,
vorzugsweise 0,020 bis 0,050 Gramm pro Minute pro cm3 des
getragenen Katalysators. Im Fall eines Gemisches von Propylen und
Wasserdampf ist die Raumgeschwindigkeit geeigneterweise 0,010 bis
0,100, vorzugsweise 0,02 bis 0,07, g/min/cm3 des
getragenen Katalysators.
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Die
Hydratationsreaktion kann bei einem Druck im Bereich von 2000 bis
24000 KPa ausgeführt
werden. Innerhalb dieses Bereiches wird die Hydratation von Ethylen
geeigneterweise bei einem Druck von 3000 bis 10000 KPa ausgeführt, wohingegen
die Hydratation von Propylen geeigneterweise bei einem Druck von 2000–7600 KPa
ausgeführt
wird.
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Diese
und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung werden nun mit Hilfe
der Erläuterung
mit Bezug auf die nachstehenden Beispiele und beigefügten Figuren
beschrieben. 1 ist eine Kurve der Differenzialintrusion
gegen den Porendurchmesser einer Porenstruktur von einem unstabilisierten
Katalysatorträger
nach einem hydrothermalen Alterungstest (Vergleichsbeispiel 1);
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2 ist
eine Kurve einer Differenzialintrusion gegen Porendurchmesser für eine Porenstruktur
eines Katalysatorträgers,
stabilisiert mit 1,5% Titan, gemäß dem Stand
der Technik, nach einem hydrothermalen Alterungstest (Vergleichsbeispiel
2);
-
3 ist
eine Kurve einer Differenzialintrusion gegen den Porendurchmesser
für eine
Porenstruktur eines Katalysatorträgers, stabilisiert mit 4% Titan,
gemäß dem Stand
der Technik, nach einem hydrothermalen Alterungstest (Vergleichsbeispiel
3);
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4 ist
eine Kurve einer Differenzialintrusion gegen den Porendurchmesser
für eine
Porenstruktur eines Katalysatorträgers, stabilisiert mit 5% Titan,
gemäß dem Stand
der Technik, nach einem hydrothermalen Alterungstest (Vergleichsbeispiel
4);
-
5 ist
eine Kurve einer Differenzialintrusion gegen den Porendurchmesser
für eine
Porenstruktur eines Katalysatorträgers, stabilisiert mit 4% Titan,
gemäß dem Stand
der Technik, nach einem hydrothermalen Alterungstest (Vergleichsbeispiel
5);
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6 ist
eine Kurve einer Differenzialintrusion gegen den Porendurchmesser
für eine
Porenstruktur eines Katalysatorträgers, stabilisiert mit 3% Titan,
gemäß dieser
Erfindung, nach einem hydrothermalen Alterungstest (Beispiel 6);
-
7 ist
eine Kurve einer Differenzialintrusion gegen den Porendurchmesser
für eine
Porenstruktur eines Katalysatorträgers, stabilisiert mit 1,8%
Titan, gemäß dieser
Erfindung, nach einem hydrothermalen Alterungstest (Beispiel 7);
-
8 ist
eine Kurve einer Differenzialintrusion gegen den Porendurchmesser
für eine
Porenstruktur eines Katalysatorträgers, stabilisiert mit 1,8%
Titan, gemäß dieser
Erfindung, nach einem hydrothermalen Alterungstest (Beispiel 8);
und
-
9 ist
eine Kurve, die zeigt, wie die Ethanolraumzeitausbeute (STY) eines
Olefinhydratationsverfahrens mit der Zeit in Abhängigkeit von dem angewendeten
Katalysator variiert (Beispiel 17).
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10 ist
eine Kurve einer Differenzialintrusion gegen den Porendurchmesser
für eine
Porenstruktur eines Katalysatorträgers, stabilisiert mit 5% Zirkoniumoxid,
gemäß dieser
Erfindung, nach einem hydrothermalen Alterungstest (Vergleichsbeispiel
22).
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Die
in 1 bis 8 und 10 gezeigten
Porengrößenverteilungskurven
wurden unter Verwendung des gut bekannten Hg-Porosimetrieverfahrens bestimmt. Sie
zeigen die Differenzialpenetration (Intrusion) des Quecksilbers
als eine Funktion des Porendurchmessers. Willkürliche Einheiten wurden für Differenzialintrusion
ausgewählt
und die Kurven wurden jeweils über
die verfügbare
Fläche
des Diagramms ausgedehnt.
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Vergleichsbeispiel 1
-
Ein
Träger
des Standes der Technik wurde gemäß Beispiel 2 von
EP 393 356 B1 hergestellt.
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Dieser
Träger
wurde somit durch Vermischen von pyrogenem Siliziumdioxid (AEROSIL®200
von Degussa-Huels), Magnesiumstearat, Methylcellulose und Harnstoff
und anschließendes
Trocknen und Tablettieren hergestellt. Das Calcinierungsverfahren
besteht aus zwei Schritten: eine erste Calcinierung bei 250°C und die
letzte Calcinierung bei 750°C.
Dieses Produkt wird von Degussa-Huels unter entweder dem Namen Degussa
350, Träger
350, Support 350 oder AerolystTM350 vertrieben
und hat die nachstehenden Eigenschaften: spezifische Oberfläche ungefähr 180 m2/g; Schüttdichte
ungefähr
490 g/l; Gesamtporenvolumen ungefähr 0,8 cm3/g.
Es besteht aus Tabletten mit einem Durchmesser von 6 m und einer
Höhe von
5,5 mm.
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Dieses
Trägermaterial
wurde mit einer 60 gew.-%-igen Phosphorsäurelösung beladen und in einer Hochdruckapparatur
bei einem Dampfdruck von 15 Bar für 41 Stunden auf 350°C erhitzt.
Die Porengrößenverteilung
des gealterten Katalysators wurde durch Hg-Porosimetrie bestimmt.
Die gemessene Porengrößenverteilung
wird graphisch in 1 gezeigt.
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Die
hydrothermisch gealterten Träger
haben ein Maximum in der Porengrößenverteilung
bei Porendurchmessern zwischen 20 und 30 μm.
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Vergleichsbeispiel 2
-
Der
Katalysatorträger
von Vergleichsbeispiel 1 wurde mit 1, 5 Gew.-% Ti modifiziert. Um
100 g Träger mit
1,5 Gew.-% Ti zu modifizieren, wurden 33 g einer 15%-igen Titan(III)chloridlösung (TiCl3) mit Wasser entsprechend dem Porenvolumen
des Trägermaterials
auf 80 ml verdünnt.
Das Trägermaterial
wurde mit dieser Lösung
imprägniert.
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Nach
30 Minuten Aussetzen der Lösung
wurde der Träger
in einer Trockenkabine bei 100°C
für 3 Stunden
getrocknet und dann in einem Ofen bei 600°C für einen Zeitraum von 6 Stunden
calciniert. Der Träger
wurde dann mit einer 60 gew.-%-igen Phosphorsäurelösung beladen und in einer Hochdruckapparatur
bei einem Dampfdruck von 15 Bar bei 350°C für 40 Stunden belassen. Die
Porengrößenverteilung
des gealterten Katalysators wurde wiederum durch Hg-Porosimetrie
bestimmt. Die Porengrößenverteilung
wird graphisch in 2 gezeigt.
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Das
Maximum der Porengrößenverteilung
liegt zwischen 10 und 20 μm.
Im Vergleich mit dem in Vergleichsbeispiel 1 verwendeten undotierten
Katalysator hat der Katalysator, der mit 1,5 Gew.-% Ti dotiert ist, einen
höheren
Anteil an kleinen Poren mit einem Durchmesser unter 10 μm nach Altern.
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Vergleichsbeispiel 3
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Der
wie in Vergleichsbeispiel 1 beschriebene Katalysatorträger wurde
mit 4 Gew.-% Ti modifiziert. Um 100 g Träger mit 4 Gew.-% Ti zu modifizieren,
wurden 85,93 g einer 15%-igen Titan(III)chloridlösung mit Wasser auf 80 ml verdünnt und über den
Träger
zum Imprägnieren
desselben verteilt.
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Nach
30 Minuten Aussetzen der Lösung
wurde der Träger
in einer Trockenkabine bei 100°C
für 3 Stunden
getrocknet und dann in einem Ofen bei 600°C für einen Zeitraum von 4 Stunden
calciniert. Der Träger
wurde dann mit einer 60 gew.-%-igen Phosphorsäurelösung beladen und in der Hochdruckapparatur
bei einem Dampfdruck von 15 Bar bei 350°C für 43 Stunden belassen. Die
Porengrößenverteilung
dieser Probenstücke ist
sehr breit.
-
Das
Maximum der Porengrößenverteilung
ist ungefähr
2 μm. Im
Vergleich mit dem undotierten Katalysator, der in Vergleichsbeispiel
1 verwendet wurde, hat der mit 4 Gew.-% Ti dotierte Katalysator
einen hohen Anteil an Poren mit einem Durchmesser von weniger als
10 μm. Im
Vergleich mit dem undotierten Katalysator von Vergleichsbeispiel
1 ist der mit 4 Gew.-% Ti dotierte Katalysator deutlich stabiler
und die Vergrößerung des Porendurchmessers
ist deutlich weniger bemerkenswert.
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Vergleichsbeispiel 4
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Der
wie in Vergleichsbeispiel 1 beschriebene Katalysatorträger wurde
mit 5 Gew.-% Ti modifiziert. Um 100 g Träger mit 5 Gew.-% Titan zu modifizieren,
wurden 35,5 g Tetrabutoxytitan (Ti(C4H9O)4) mit Butanol
auf 80 ml verdünnt
und über
den Träger
verteilt. Spezielle explosionssichere Ausrüstung wurde während Imprägnierung
und Trocknen verwendet, um jedes Explosionsrisiko zu vermeiden.
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Nach
30 Minuten Exposition der Lösung
wurde der Träger
in einer Trockenkammer bei 100°C
für 3 Stunden
getrocknet und dann in einem Ofen bei 600°C für einen Zeitraum 4 Stunden
calciniert.
-
Der
Träger
wurde dann mit Phosphorsäure
beladen und in einer Hochdruckapparatur bei einem Dampfdruck von
15 Bar für
41,5 Stunden auf 350°C
erhitzt. Die Porengrößenverteilung
des gealterten Katalysators wurde durch Hg-Porosimetrie bestimmt.
Die Porengrößenverteilung
wird graphisch in 4 gezeigt.
-
Das
Maximum der Porengrößenverteilung
ist ungefähr
0,7 μm.
Es gibt tatsächlich
keine Poren mit einem Durchmesser größer als 3 μm. Im Vergleich mit dem undotierten
Katalysator von Vergleichsbeispiel 1 ist der mit 5 Gew.-% Ti dotierte
Katalysator deutlich stabiler. Der mittlere Porendurchmesser des
mit 5 Gew.-% Ti dotierten Katalysators ist kleiner um einen Faktor
von 35 als in dem Fall des undotierten Katalysators von Vergleichsbeispiel
1.
-
Das
Herstellungsverfahren in diesem Beispiel basiert auf der Verwendung
von organischem Lösungsmittel.
Die industrielle Herstellung von diesem Ti-enthaltenden Trägermaterial
erfordert die Anwendung von spezieller explosionssicherer Ausrüstung und
Aufbauten. Weiterhin müssen
große
Mengen organischer Lösungsmittel
gehandhabt werden und organische Abfälle müssen verbrannt werden oder
anderweitig recycelt werden. Dieses Material ist schwierig herzustellen
und folglich teuer.
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Vergleichsbeispiel 5
-
Ein
in ähnlicher
Weise wie in Vergleichsbeispiel 1 beschrieben hergestellter Katalysator
mit einem höheren
Porenvolumen von 1,0 ml/g wurde mit 5 Gew.-% Ti durch Imprägnierung
mit Titanylsulfat (TiOSO4) modifiziert,
das in Wasser, welches etwas H2O2 enthielt, gelöst wurde. Diese Lösung wurde über den
Träger
verteilt.
-
Nach
30 Minuten Exposition zu der Lösung
wurde der Träger
in einer Trockenkammer bei 100°C
für 3 Stunden
getrocknet und dann in einem Ofen bei 600°C für einen Zeitraum von 4 Stunden
calciniert.
-
Der
Träger
wurde dann mit Phosphorsäure
beladen und in einer Hochdruckapparatur bei einem Dampfdruck von
15 Bar für
45 Stunden auf 350°C
erhitzt. Die Porengrößenverteilung
des gealterten Katalysators wurde durch Hg-Porosimetrie bestimmt.
Die Porengrößenverteilung
wird graphisch in 5 gezeigt.
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Im
Vergleich mit dem undotierten Katalysator von Vergleichsbeispiel
1 ist der mit 5 Gew.-% Ti dotierte Katalysator deutlich stabiler.
-
Beispiel 6
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Ein
Katalysatorträger
gemäß dieser
Erfindung wurde durch Vermischen mit 1,0 kg pyrogenem Siliziumdioxid
(Aerosil®200
V von Degussa-Huels, amorph), 52,5 g pyrogenem Titanoxid (P25 von
Degussa-Huels, bestehend aus ungefähr 70–80% Anatas und 20–30% Rutil,
Oberfläche
50 m2/g, d50 3–4 μm), 21 g Methylcellulose,
50 g Wachs, 5 g Polysaccharid, 10 g einer 30%-igen Ammoniaklösung und
1,9 kg Wasser hergestellt. Das Gemisch wurde ungefähr 30 Minuten
verknetet und wurde anschließend
extrudiert. Nach Trocknen bei 110°C
wurde das Material an der Luft bei 750°C für 3 Stunden calciniert. Die
erhaltenen Extrudate enthalten 5 Gew.-% TiO2 und
95% SiO2. 5% TiO2 entspricht
einem Ti-Gehalt von 3 Gew.-%. Der Durchmesser der Extrudate ist
4,0 mm, die Oberfläche
ist 175 m2/g, das Porenvolumen ist 0,99
ml/g, die Schüttdichte
ist 450 g/l und die Stoßfestigkeit
47 N.
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Der
Träger
von diesem Beispiel wurde mit Transmissionselektronenmikroskopie
(TEM) analysiert. Die Titanoxiddomänen sind in der amorphen Siliziumdioxidmatrix
deutlich sichtbar. Die Titanoxiddomänen haben eine maximale Größe von ungefähr 0,3 μm.
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Der
Träger
von diesem Beispiel wurde auch mit XRD analysiert. Keine Peaks von
kristallinem Siliziumdioxid wurden gefunden. Titanoxidpeaks lagen
in sowohl Anatas als auch Rutil vor.
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Dieser
Träger
wurde mit Phosphorsäure
beladen und in einer Hochdruckapparatur bei einem Dampfdruck von
15 Bar für
ungefähr
45 Stunden auf 370°C
erhitzt. Die Porengrößenverteilung
des gealterten Katalysators wurde durch Hg-Porosimetrie bestimmt.
Die Porengrößenverteilung
wird graphisch in 6 gezeigt. Es gibt tatsächlich keine
Poren mit einem Durchmesser größer als
3 μm, obwohl
der Ti-Gehalt nur 3 Gew.-% ist.
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Beispiel 7
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Ein
weiterer Katalysatorträger
gemäß dieser
Erfindung wurde durch Vermischen von 970 g pyrogenem Siliziumdioxid,
30 g pyrogenem Titanoxid, 21 g Methylcellulose, 50 g Wachs, 5 g
Polysaccharid, 10 g einer 30%-igen Ammoniaklösung und 1,9 kg Wasser hergestellt.
Das Gemisch wurde für
ungefähr
30 Minuten verknetet und wurde anschließend extrudiert. Nach Trocknen
bei 110°C
wurde das Material an der Luft bei 850°C für 3 Stunden calciniert. Die
erhaltenen Extrudate enthalten 3% TiO2 und
97% SiO2. 3% TiO2 entsprechen
einem Ti-Gehalt von nur 1,8 Gew.-%. Der Durchmesser der Extrudate
ist 3,5 mm, die Oberfläche
ist 165 m2/g, das Porenvolumen ist 1,0 ml/g,
die Schüttdichte
440 g/l und die Stoßfestigkeit
50 N.
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Dieser
Träger
wurde mit Phosphorsäure
beladen und in einer Hochdruckapparatur bei einem Dampfdruck von
15 für
ungefähr
43 Stunden auf 370°C
erhitzt. Die Porengrößenverteilung
des gealterten Katalysators wurde durch Hg-Porosimetrie bestimmt.
Die Porengrößenverteilung
wird graphisch in 7 gezeigt. Es gibt tatsächlich keine
Poren mit einem Durchmesser größer als
3 μm. In
Vergleichsbeispiel 2 ist die Ti-Beladung 1,5 Gew.-%, somit nahezu
identisch mit dem Ti-Gehalt des Trägers in diesem Beispiel. Der
Vergleich der Porosimetriedaten zeigt, dass der erfindungsgemäße Träger viel
besser stabilisiert ist. Weiterhin ist der erfindungsgemäße Träger leichter
herzustellen.
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Beispiel 8
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Ein
weiterer Katalysatorträger
gemäß dieser
Erfindung wurde durch Vermischen von 970 g pyrogenem Siliziumdioxid,
30 g gefälltem
Titanoxid (Anatasform), 21 g Methylcellulose, 50 g Wachs, 5 g Polysaccharid,
10 g einer 30%-igen Ammoniaklösung
und 1,9 kg Wasser hergestellt. Das Gemisch wurde ungefähr 30 Minuten verknetet
und wurde anschließend
extrudiert. Nach Trocknen bei 110°C
wurde das Material an der Luft bei 850°C 3 Stunden calciniert. Die
erhaltenen Extrudate enthalten 3 Gew.-% TiO2 und
97 Gew.-% SiO2. 3 Gew.-% TiO2 entsprechen
einem Ti-Gehalt
von nur 1,8 Gew.-%. Der Durchmesser der Extrudate ist 3,5 mm, die
Oberfläche
ist 165 m2/g, das Porenvolumen ist 1,0 ml/g,
die Schüttdichte
440 g/l und die Stoßfestigkeit
50 N.
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Dieser
Träger
wurde mit Phosphorsäure
beladen und in einer Hochdruckapparatur bei einem Dampfdruck von
15 Bar für
43 Stunden auf 370°C
erhitzt. Die Porengrößenverteilung
des gealterten Katalysators wurde durch Hg-Porosimetrie bestimmt.
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Die
Porengrößenverteilung
wird graphisch in 8 gezeigt. Es gibt tatsächlich keine
Poren mit einem Durchmesser größer als
3,5 μm.
In Vergleichsbeispiel 2 ist die Ti-Beladung 1,5 Gew.-%, somit nahezu
identisch zu dem Ti-Gehalt des Trägers in diesem Beispiel. Der
Vergleich der Porosimetriedaten zeigt, dass der erfindungsgemäße Träger viel
besser stabilisiert ist. Weiterhin ist der erfindungsgemäße Träger leichter
herzustellen.
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Beispiel 9
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Das
am häufigsten
angewendete Säure-beladene
Verfahren besteht im Vollsaugen des Trägers mit einem Überschuss
von ungefähr
60 Gew.-% Phosphorsäurelösung. Nach
diesem Vollsaugeverfahren wird überschüssige Lösung abgezogen
und der Katalysator wird getrocknet. Während des Vollsaugevorgangs könnte etwas
von dem in dem Träger
vorliegendem Titandioxid gelöst
werden. Das Beladungsverfahren kann somit zu einem unerwünschten
Verlust an Titanoxid führen.
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In
einigen der vorstehend beschriebenen Beispiele wurde die abgezogene
Säure auf
das Vorliegen von Titan analysiert. Die Analyse wurde halbquantitativ
durch Zusetzen von etwas H2O2 zu
der Säurelösung ausgeführt. In
Gegenwart von kleinen Mengen Titan änderte sich die Lösung nach
gelb, wobei höhere
Titankonzentrationen eine orange bis rote Farbe ergeben.
-
-
Es
kann aus diesen Ergebnissen ersichtlich werden, dass die stabilisierten
Träger
des Standes der Technik (Beispiele 3, 4 und 5) unter wesentlichem
Ti-Verlust während
der Säurebeladung
leiden. Die erfindungsgemäßen Träger verlieren
kein oder nur sehr wenig Ti. Dies ist ein Vorteil von den erfindungsgemäßen Trägern.
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Andere
Vorteile wurden in den vorangehenden Beispielen gezeigt: verglichen
mit den Trägern
des Standes der Technik haben sie eine bessere oder gleiche hydrothermische
Stabilität
nach Beladen mit Phosphorsäure,
wobei deren Herstellungsverfahren viel einfacher ist und ihr Titanoxidgehalt
niedriger ist.
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Beispiel 10
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Ein
erfindungsgemäßer Katalysatorträger wurde
in der Form von 3,5 mm zylindrischen Extrudaten bereitgestellt.
Das zum Herstellen des Katalysatorträgers in diesem Beispiel angewendete
Verfahren ist identisch mit jenem, das zum Herstellen des Katalysatorträgers von
Beispiel 6 verwendet wurde. Der Ti-Gehalt des Trägers war 3,9% Gewicht/Gewicht,
wie durch Röntgenfluoreszenz
gemessen. Der Träger
hatte eine Schüttdichte von
480 g/l, ein Porenvolumen von 0,96 ml/g (mit H2O
Absorption), eine Stoßfestigkeit
von 45 N (Durchschnitt von 50 zerstoßenen Pellets unter Verwendung
eines Mecmesin-Stoßfestigkeitstesters)
und eine Porengrößenverteilung,
die durch einen scharfen unimodalen Peak bei 16 nm charakterisiert
wird, wie durch Hg-Porosimetrie gemessen.
-
Beispiel 11
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Ein
Katalysator wurde durch Imprägnieren
von 1 Liter des Trägers
von Beispiel 10 mit Phosphorsäure hergestellt.
Dies wurde durch Evakuieren der Poren des Trägers auf ungefähr 35 mmHg
und dann Eintauchen des evakuierten Trägers in eine 55,3 Gewicht/Gewichtsprozentlösung von
Orthophosphorsäure
(H3PO4) erreicht.
Der Träger
wurde dann in der Lösung
bei Atmosphärendruck
für 1 Stunde
voll saugen lassen.
-
Nach
Vollsaugen wurde der Träger
frei von überschüssiger Säure filtriert
und bei 120°C
für 24
Stunden getrocknet. Die Schüttdichte
des erhaltenen Katalysators wurde mit 874 g/l gefunden. Die Säurebeladung
des Katalysators, wie durch Subtraktion der Schüttdichte des Trägers berechnet,
war 394 g/l.
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Die
Stoßfestigkeit
des erhaltenen Katalysators wurde mit 49 N (Durchschnitt von 50
zerstoßenen
Pellets unter Verwendung von Mecmesin-Stoßfestigkeitstesters) gemessen.
-
Beispiel 12
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Der
Katalysator von Beispiel 11 wurde verwendet, um eine Ethylenhydratationsreaktion
zu katalysieren. Die Hydratationsreaktion wurde in einer kontinuierlich
strömenden
1 Liter-Pilotanlage
ausgeführt,
die zum Simulieren des Reaktionsabschnitts einer Gasphasenethylenhydratationsanlage
aufgebaut war. Die Anlage wurde wie nachstehend betrieben:
Frisches
Ethylengas wurde der Anlage aus einem Hochdruckethylenkompressor
zugeführt.
Flüssiges
Wasser wurde zu der Anlage durch eine Diaphragmadosierpumpe zugeführt. Die
Zuführungen
wurden mit zurückgeführtem Ethylen
vereinigt und durch einen Vorerhitzer/Verdampfer vor dem Einführen in
das Katalysatorbett geleitet.
-
Der
Katalysator wurde in einem mit Kupfer ausgekleideten Röhrenreaktor
gehalten, welcher auch mit einem zentralen Mehrpunktthermoelement
zum beschleunigten Messen der Katalysatortemperaturen bei verschiedenen
(fixierten) Tiefen hinunter zum Katalysatorbett ausgestattet war.
Der gasförmige
Reaktorabstrom wurde auf Umgebungstemperatur gekühlt, unter Anwendung eines
einfachen Wärmetauschers
von Schale-Rohr-Typ und das Gemisch von flüssigen und gasförmigen Produkten
wurde in einem Hochdruckgas/Flüssigscheider
getrennt.
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Das
gasförmige
Produkt, das noch wesentliche Anteile an Ethanol enthält, wurde
dann in einem Waschturm weiterverarbeitet, wo die Mehrheit der in
Wasser löslichen
Komponenten ausgewaschen wurde. Der flüssige Abstrom aus dem Waschturm
wurde dann mit dem flüssigen
Abstrom aus dem Gas/Flüssigscheider
unter Bildung des Hauptstroms vermischt. Dieser Strom wurde gesammelt
und analysiert (durch Gaschromatographie).
-
Das
gewaschene Gas von dem Waschturm wurde zu einem Zurückführkompressor
geführt
und zurück zu
dem Reaktor geführt.
Die zurückgeführte Gasstromgeschwindigkeit
wurde vorsichtig gesteuert unter Anwendung eines Coriolis-Messgeräts, um zu
sichern, dass die Kontaktzeit durch das Katalysatorbett ähnlich zu jener
war, die in kommerziellen Ethanolanlagen angewendet wurden. Ein
On-line-Gaschromatograph wurde auch angewendet, um den zurückgeführten Strom
alle 15 Minuten zu analysieren, um die Zusammensetzung des Zurückführgases
zu bestimmen.
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Die
Anlage wurde bei einem Druck von 1000 psig (68 atm); einer Reaktoreinlasstemperatur
von 240°C,
einer Reaktorausgangstemperatur von 260°C; einem [Wasser]:[Ethylen]-Zuführungsmolverhältnis von 0,35–0,36; einer
Ethylen GHSV = 1350 h–1; und einer Dampf GHSV
= 485 h–1 betrieben.
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Der
Katalysator wurde für
2 Wochen am Strom gehalten, wobei während der Zeit die Raumzeitausbeuten
(STY) von Ethanol, Ether und Acetaldehyd gemessen wurden. Die Ergebnisse
werden in nachstehender Tabelle 1 gezeigt.
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Vergleichsbeispiel 13
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Ein
Katalysator wurde durch Imprägnieren
von Degussa 350 Träger
mit Phosphorsäure
unter Anwendung eines analogen Verfahrens zu jenem, das in Beispiel
11 beschrieben wurde, hergestellt. Der Degussa 350 Träger wurde
in Vergleichsbeispiel 1 genauer beschrieben. Der erhaltene Katalysator
wurde zum Katalysieren der Ethylenhydratationsreaktion unter Anwendung
der kontinuierlich strömenden
1 Liter-Pilotanlage, die in vorstehendem Beispiel 12 beschrieben
wurde, verwendet.
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Nachstehende
Tabelle 1 vergleicht die Raumzeitausbeuten (STY), die unter Verwendung
eines Katalysators, der auf dem Träger von Beispiel 10 getragen
wurde, mit den STY, die unter Verwendung von Phosphorsäurekatalysator,
getragen auf Degussa 350 (Vergleichsbeispiel 13), erhalten wurden.
-
-
Die
Ergebnisse zeigen, dass der Katalysator, der auf Träger von
Beispiel 10 getragen wurde (d.h. der Katalysator von Beispiel 11),
viel aktiver und selektiver zu Ethanol ist, als ein Katalysator,
der auf Degussa 350 getragen wird (Vergleichsbeispiel 13).
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Beispiel 14
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In
diesem Beispiel wurde die Porengrößenverteilung (PSD) von dem
Katalysator von Beispiel 11 vor und nach Anwendung gemessen. Der
frische Katalysator wurde mit einer Porengrößenverteilung, gekennzeichnet
durch einen scharfen unimodalen Peak bei 16 nm, wie gemessen durch
Hg-Porosimetrie, gefunden. Nach Anwendung in der wie vorstehend
in Beispiel 12 beschriebenen Pilotanlage erwies sich der Katalysator als
bimodal bei 165 und 380 nm.
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Vergleichsbeispiel 15
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Vorstehendes
Beispiel 14 wurde mit einem Katalysator, der auf Degussa 350 getragen
wurde, wiederholt. Der Degussa 350 Träger wurde genauer in Vergleichsbeispiel
1 beschrieben. Der frische Katalysator hatte eine Porengrößenverteilung,
die durch einen scharfen unimodalen Peak bei 17 nm gekennzeichnet
ist, wie durch Hg-Porosimetrie gemessen. Nach Anwendung wurde die
PSD des Katalysators als bimodalen, mit Peaks bei 200 nm und 3000)
nm, gefunden. Durch Vergleichen der Ergebnisse von Beispiel 14 und
Vergleichsbeispiel 15 kann ersichtlich werden, dass die PSD des
erfindungsgemäßen Katalysators
sich signifikant weniger ändert
als die PSD der Katalysatoren, die auf titanfreien Trägern getragen
wurden, wie Degussa 350.
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Beispiel 16
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Ein
erfindungsgemäßer Katalysatorträger wurde
in Form von zylindrischen 4 mm-Extrudaten bereitgestellt. Das zum
Herstellen des Trägers
von diesem Beispiel angewendete Verfahren ist identisch mit jenem, das
zum Herstellen des Trägers
von Beispiel b angewendet wurde. Der Ti-Gehalt des Trägers war
4% Gewicht/Gewicht, wie durch Röntgenfluoreszenz
gemessen. Der Träger
hatte eine Schüttdichte
von 457,3 g/l, ein Porenvolumen von 1,01 ml/g (durch Hg-Porosimetrie
und H2O Absorption), eine Stoßfestigkeit
von 44,8 N (Durchschnitt von 50 zerstoßenen Pellets unter Verwendung
eines Mecmesin-Stoßfestigkeitstesters)
und eine Porengrößenverteilung,
die durch einen scharfen unimodalen Peak bei 14,8 nm gekennzeichnet
ist, wie durch Hg-Porosimetrie
gemessen.
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Beispiel 17
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Ein
Katalysator wurde durch Imprägnieren
von 8 Litern Träger
von Beispiel 16 mit Phosphorsäure
hergestellt. Dies wurde durch Evakuieren der Poren des Trägers auf
weniger als 40 mmHg und dann Eintauchen des evakuierten Trägers in
eine 52 Gewicht/Gewicht-prozentige Lösung von Orthophosphorsäure (H3PO4) erreicht. Der
Träger
wurde dann in der Lösung
bei Atmosphärendruck
für 2 Stunden
voll saugen lassen.
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Nach
Vollsaugen wurde der Träger
von überschüssiger Säure frei
filtriert und bei 120°C
für 3 Tage
getrocknet. Die Schüttdichte
des erhaltenen Katalysators wurde mit 755,5 g/l gefunden. Die Säurebeladung
des Katalysators, wie durch Subtraktion der Schüttdichte des Trägers berechnet,
war 298,2 g/l.
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Der
Katalysator hatte eine Stoßfestigkeit
von 92,6 N.
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Beispiel 18
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Der
Katalysator von Beispiel 17 wurde zum Katalysieren einer Ethylenhydratationsreaktion
verwendet. Die Hydratationsreaktion wurde in einer kontinuierlich
strömenden
18 Liter- Pilotanlage
ausgeführt,
die zum Simulieren des Reaktionsabschnitts einer Gasphasenethylenhydratationsanlage
aufgebaut war. Die Anlage wurde wie nachstehend laufen lassen:
Frisches
Ethylengas wurde zu der Anlage aus einem Hochdruckethylenkompressor
geführt.
Flüssiges
Wasser wurde zugeführt
(durch Diaphragmamesspumpe) in einen „drip-feed"-Verdampfer, der das flüssige Wasser
zu Dampf umwandelte. Die Zuführungen
wurden dann mit zurückgeführtem Ethylen
vereinigt und durch das Katalysatorbett geleitet.
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Der
Katalysator wurde in einem mit Kupfer ausgekleideten Röhrenreaktor
befestigt, der auch mit einem zentralen Mehrpunktthermoelement für das genaue
Messen der Katalysatortemperaturen bei verschiedenen (fixierten)
Tiefen zum Katalysatorbett hinab ausgestattet war. Der gasförmige Reaktorabstrom
wurde auf Umgebungstemperatur unter Verwendung eines einfachen Wärmetauschers
vom Schale-Rohr-Typ gekühlt. Das
Gemisch von flüssigen
und gasförmigen
Produkten wurde in einem Hochdruckgas/Flüssigscheider getrennt. Das
gasförmige
Produkt, das noch wesentliche Anteile an Ethanol enthielt, wurde
dann mittels Durchleiten desselben zu einem Waschturm weiterverarbeitet.
In dem Waschturm wurde die Mehrheit der in Wasser löslichen
Komponenten von dem gasförmigen
Produkt entfernt.
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Der
flüssige
Abstrom aus dem Waschturm wurde dann mit dem flüssigen Abstrom aus dem Gas/Flüssigscheider
entfernt unter Bildung des Hauptproduktstroms. Dieser Strom wurde
gesammelt und auf einer regulären
Basis analysiert (durch Gaschromatographie) unter Bereitstellung
von Katalysatoraktivität- und Selektivitätsdaten.
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Das
gewaschene Gas von dem Waschturm wurde zu einem Zurückführkompressor
geführt
und zu dem Reaktor zurückgeführt. Die
Zurückführgasfließgeschwindigkeit
wurde vorsichtig unter Verwendung eines Coriolis-Messgeräts gesteuert,
um eine ähnliche
Kontaktzeit durch das Katalysatorbett wie jene, der man bei herkömmlichen
Ethanolanlagen begegnet, bereitzustellen.
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Ein
On-line-Gaschromatograph wurde auch angewendet, um den Zurückführstrom
zu analysieren.
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Die
Anlage wurde bei einem Druck von 1000 psig (68 atm), einer Reaktoreinlasstemperatur
von 240°C,
einer Reaktorauslasstemperatur von 265°C; einem [Wasser]:[Ethylen]-Zuführungsmolverhältnis von 0,28–0,30; einer
typischen Ethylen GHSV von 1250 h–1;
und einer typischen Dampf GHSV von 357,6 h–1 laufen lassen.
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Der
Katalysator wurde zwei Wochen am Strom gehalten, währenddessen
die Ethylen-STY des Verfahrens bei regelmäßigen Testintervallen 20 Mal
gemessen wurde. Die Ergebnisse werden in nachstehender 9 gezeigt.
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Wie
aus der Kurve von 9 ersichtlich werden kann, ist
der Katalysator von Beispiel 17 wesentlich aktiver als Katalysatoren
des Standes der Technik, wie Phosphorsäure, getragen auf Degussa 350
(Vergleichsbeispiel 13).
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Tatsächlich ist
die Leistung von Beispiel 17 vergleichbar mit jener eines Katalysators,
der auf einem herkömmlichen
Kieselgel, wie Grace 57 bezüglich
der Punktproduktivität,
getragen wird. Jedoch wie in den Ergebnissen von Beispiel 19 und
Vergleichsbeispiel 20 (nachstehend) gezeigt, ist der Katalysator
von Beispiel 17 bezüglich
Abriebbeständigkeit
Grace 57 stark überlegen.
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Nach
der Verwendung wurde die Pelletsstoßfestigkeit des Katalysators
als von 92,6 N (frischer Katalysator) auf 169,4 N (angewendeter
Katalysator) verbessert gefunden. Dies zeigt die günstigen
Stoßfestigkeiten
der Katalysatoren, getragen auf Degussa 350, die frische und angewendete
Zerstoßfestigkeiten
von 77 N, bzw. 148 N aufweisen.
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Die
Porengrößenverteilung
(PSD) des angewendeten Katalysators von Beispiel 17 wurde auch als verschieden
zu jener des frischen Katalysators gefunden. Nach einem Pilotdurchlauf
wurde der verwendete Katalysator als stark unimodal bei 171 nm gefunden.
Obwohl die PSD von dem Träger
geöffnet
war, war dies nicht der gleiche Grad wie bei Trägern des Standes der Tech nik,
wie Degussa 350. Nach der Anwendung erwies sich Degussa 350 Träger als
bimodal bei 200 nm und 3000 nm.
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Beispiel 19
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Die
Abriebbeständigkeit
des Katalysators von Beispiel 17 wurde durch Messen der Menge von Staub/gebrochenen
Pellets (Feinstoffe), die vor und nach Anwendung erzeugt wurden,
quantifiziert.
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Wenn
der frische Katalysator durch ein 2 mm-Sieb gesiebt wurde und die
gesammelten Feinstoffe auf einer Analysenwaage abgewogen wurden,
wurden nur 0,05 Gew.-% erzeugter Feinstoffe gefunden.
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Nach
einem zweiwöchigen
Durchlauf wurde der Katalysator durch ein 2 mm-Sieb gesiebt. Die
gesammelten Feinstoffe wurden auf einer Analysenwaage gewogen. Nur
0,60 Gew.-% Feinstoffe wurden erzeugt (einige davon durch die Wirkung
des Entfernens des Katalysators aus dem Reaktor und nicht durch
das Verfahren).
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Vergleichsbeispiel 20
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In
diesem Beispiel wurde die Abriebbeständigkeit des Phosphorsäurekatalysators,
getragen auf einem Kieselgel (Grace 57) Träger, unter Verwendung des Verfahrens
von Beispiel 19 gemessen. Nach einem zweiwöchigen Durchlauf wurde der
Kieselgelkatalysator durch ein 2 mm-Sieb gesiebt. Die gesammelten
Feinstoffe wurden auf einer Analysenwaage gewogen. 10 Gew.-% Feinstoffe
wurden erzeugt.
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Ein
Vergleich der Ergebnisse von Beispiel 19 und Vergleichsbeispiel
20 zeigte, dass der Katalysator von Beispiel 18 bezüglich der
Abriebbeständigkeit
zu Grace 57 stark überlegen
war.
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Beispiel 21
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Da
Titan zu dem Katalysatorträger
zum Stabilisieren der physikalischen Struktur des Trägers gegeben wurde,
ist es wichtig, dass das Titan nicht aus dem Träger verloren geht, wenn es
den Verfahrensbedingungen unterzogen wird. Folglich wurden Proben
des angewendeten Katalysators von Beispiel 18 auf Ti-Gehalt unter Verwendung
von Röntgenfluoreszenz
analysiert. Die Ergebnisse wurden mit dem Ti-Gehalt von nicht angewendetem
Katalysator verglichen. Es sollte angemerkt werden, dass der verwendete
Katalysator Soxhlet-Extraktion vor der Analyse unterzogen wurde,
um den Orthophosphorsäurekatalysator
und beliebiges gelöstes Titan
zu entfernen.
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Der
Titangehalt des Trägers
hatte sich marginal von 4,0 auf 3,8% Gewicht/Gewicht im ersten Durchgang
gesenkt. Jedoch verblieb der verwendete Katalysator bei ca. 3% Phosphor
und die Schüttdichte
des Trägers änderte sich
im Ergebnis. Wenn dies berücksichtigt
wird, gibt es keinen Nachweis für
irgendwelchen Ti-Verlust aus dem Träger (innerhalb der Genauigkeit
der XRF-Technik).
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Zusätzlich gab
es keine Klarheit für
das Ti-Auslaugen während
der Katalysatorherstellung und des Vorgangs.
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Beispiel 22
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Ein
erfindungsgemäßer Katalysatorträger wurde
durch Vermischen von 1,0 kg pyrogenem Siliziumdioxid (Aerosil®200
V von Degussa-Huels, amorph), 60 g Zirkoniumhydroxid, 20 g Methylcellulose,
50 g Wachs, 5 g Polysaccharid, 10 g einer 30%-igen Ammoniaklösung und 1,85 kg Wasser hergestellt.
Das Gemisch wurde für
ungefähr
30 Minuten verknetet und anschließend extrudiert. Nach Trocknen
bei 110°C
wurde das Material an der Luft 3 Stunden bei 850°C calciniert. Die erhaltenen
Extrudate enthalten 5 Gew.-% ZrO2 und 95%
SiO2 Gew.-%. Der Durchmesser der Extrudate
ist 4,0 mm, das Porenvolumen ist 0,97 ml/g, die Schüttdichte
ist 460 g/l und die Stoßfestigkeit
ist 58 N.
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Dieser
Träger
wurde mit Phosphorsäure
beladen und in einer Hochdruckapparatur bei einem Dampfdruck von
15 Bar für
ungefähr
45 Stunden auf 370°C
erhitzt. Die Porengrößenverteilung
des gealterten Katalysators wurde durch Hg-Porosimetrie bestimmt.
Die Porengrößenverteilung
wird graphisch in 10 gezeigt. Ein wesentlicher
Teil der Poren hatte einen Durchmesser kleiner als 5 μm.