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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Beschichtungszusammensetzungen, die
speziell für
Klarlack auf einem farbigen Grundlack verwendbar sind.
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BESCHREIBUNG
DES VERWANDTEN GEBIETS
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Die
US-P-5 279 862 offenbart eine Klarlackzusammensetzung, die als Klarlack
für Klarlack/Farblack-Decklackierung
für Kraftfahrzeuge
verwendet werden kann. Die Klarlackbeschichtung verfügt über ein
filmbildendes Bindemittel und über
einen flüchtigen
organischen flüssigen
Träger,
wobei in das Bindemittel ein hydroxyfunktionelles Acrylpolymer und
organisches Polyisocyanat einbezogen sind und dieses gekennzeichnet
ist durch ein schnelles Härten
unter Erzeugung eines Decklackes, der klebfrei ist und bereits nach
3 bis 4 Stunden nach Auftrag poliert werden kann; was zu einer erhöhten Produktivität der Lackiererei führt.
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Es
wird ein noch schnelleres Härten
des Klarlackes zur weiteren Erhöhung
der Produktivität
einer Lackiererei angestrebt. In der Klarlackzusammensetzung ist
ein Katalysator für
die Hydroxy/Isocyanat-Vernetzungsreaktion
vorhanden und ist im typischen Fall eine zinnorganische Verbindung.
Sofern die Katalysatormenge zur Beschleunigung des Härtens erhöht wird,
treten andere Probleme auf, unter anderem eine verringerte Topfzeit
und herabgesetzte Qualität
der Beschichtung. Im letzteren Fall schließt die schnellere Härtung in
der getrockneten Klarlackbeschichtung flüssigen Träger ein, was dazu führt, dass
die Beschichtung über
einen geringen Glanz sowie Bildklarheit verfügt.
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Es
gibt andere Kennzeichen für
eine erhöhte
Produktivität,
z.B. wie schnell nach dem Auftrag eine Filmschicht ausreichend trocknet,
um staubfrei zu sein, so dass der lackierte Artikel (das Fahrzeug)
aus der Lackiererei herausgefahren werden kann, um Platz zu machen
für das
nächste
zu lackierende Fahrzeug. Das Fahrzeug kann aus der Lackiererei,
d.h, ins Freie, erst dann gefahren werden, wenn die Beschichtung
weiter getrocknet ist, so dass sie ohne Beschädigung durch Wasserflecken
bleibt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung gewährt:
(a) eine Beschichtungszusammensetzung, die Filmbeschichtungen erzeugt,
die eine verbesserte Produktivität
gewähren,
was durch ein oder mehrere der Merkmale gekennzeichnet ist, wie
schnell sie staubfrei und beständig
gegen Wasserflecken wirkt und/oder durch ausreichend schnelles Härten, um
poliert werden zu können,
was insgesamt bei Außentemperatur
(20°C) in
Erscheinung tritt; (b) eine neuartige Bindemittelkomponente zur
Verwendung in (a); und (c) einen neuartigen Bestandteil zur Verwendung
in (b). Die Beschichtungszusammensetzung (a) der vorliegenden Erfindung
enthält
ein filmbildendes Bindemittel und ein flüchtiges, organisches flüssiges Trägerbindemittel,
worin das Bindemittel enthält:
- (A) ein Hydroxyl enthaltendes acrylisches Polymer
und Polyol, die hergestellt sind durch Umsetzen zusammen mit Polyhydroxyl-tert-amin
mit organischem Polyisocyanat, wobei das Polyhydroxyl-tert-amin mindestens
zwei Hydroxyl-Gruppen hat, die indirekt an einem Stickstoffatom
des Amins über
eine Kette gebunden sind, die mindestens zwei Kohlenstoffatome enthält, wobei
im Wesentlichen alle Isocyanat-Gruppen des organischen Polyisocyanats
umgesetzt werden mit Hydroxyl-Gruppen des Amins;
- (B) ein organisches Polyisocyanat, wobei das Äquivalentverhältnis von
Isocyanat in (B) pro Äquivalent
Hydroxyl-Gruppen in (A) im Bereich von 0,5/1 bis 3,0/1 liegt; und
- (C) eine wirksame Menge eines Katalysators zum Härten der
Zusammensetzung.
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Die
neuartige Bindemittelkomponente (b) der vorliegenden Erfindung ist
die Kombination des Hydroxyl enthaltenden Acrylpolymers und des
Polyols, die vorstehend als Komponente (A) beschrieben wurden und
bevorzugt auch in einem flüchtigen,
organischen flüssigen
Träger
enthalten sind, wobei die Kombination des Hydroxyl enthaltenden
Acrylpolymers und des Polyols ebenfalls ein filmbildendes Bindemittel
darstellt. Die Komponenten (A) und (B) werden separat verpackt und
unmittelbar vor dem Auftrag vereint, da Komponente (B) die vereinten
Komponenten vernetzt. Die Komponente (C) beschleunigt die Reaktion
des Vernetzens und kann der Vernetzungsreaktion entweder als Teil
(A), (B) oder als eine separate Komponente bereitgestellt werden. In
jedem Fall ist die Topfzeit der vereinten Komponenten ausreichend,
um zu ermöglichen,
dass die vereinten Komponenten auf das zu beschichtende Substrat,
das im typischen Fall ein Fahrzeugkarosserieteil oder eine gesamte
Fahrzeugkarosserie ist, aufgetragen werden, was im typischen Fall
durch Spritzen erfolgt.
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Das
Härten
der Zusammensetzung nach ihrem Auftrag zur Erzeugung der Filmschicht
erfolgt mit Hilfe der Reaktion der Isocyanat-Gruppen (B) mit den
Hydroxyl-Gruppen sowohl des Acrylpolymers als auch des Polyols von
(A) unter Erzeugung von Urethanverknüpfungen, wodurch der beschichtete
Film ein Polyurethan wird. Das Polyol beschleunigt sowohl die Härtungsreaktion,
wie das der Katalysator (C) tut, und wird auch Bestandteil der vernetzten
Struktur durch die Reaktion seiner Hydroxyl-Gruppen mit den Isocyanat-Gruppen.
Auf diese Weise liegt das Polyol in einer wirksamen Menge vor, um
die Reaktionsgeschwindigkeit des Vernetzens während des Härtens der Zusammensetzung zu
erhöhen.
Vorzugsweise beträgt
die Menge des Acrylpolymers 40% bis 99 Gew.% und die Menge des Polyols
1% bis 60 Gew.% bezogen auf das Gesamtgewicht von (A).
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Der
neuartige Bestandteil (c) der vorliegenden Erfindung ist das Polyol
der Komponente (A). Es ist wünschenswert,
dass das Polyol weitgehend frei ist von Isocyanat-Gruppen, so dass
es keine merkliche Reaktion zwischen dem Polyol und dem Hydroxyl
enthaltenden acrylischen Polymer gibt, wenn diese Bestandteile zur
Komponente (A) vereint werden, da andernfalls ein vorzeitiges Vernetzen
der Komponente (A) auftreten würde,
und den Auftrag der Beschichtungszusammensetzung, der beispielsweise
durch Spritzen erfolgt, beeinträchtigen
würde und
eine mangelhafte Beschichtung liefern würde, sofern sie überhaupt
noch durch Spritzen verarbeitbar ist. Die Reaktion zwischen dem
Polyhydroxyl-tert-amin und dem Polyisocyanat unter Erzeugung des
Polyols der Komponente (A) läuft
spontan ab, d.h. sie erfolgt erst durch Mischen dieser Bestandteile bei
Umgebungstemperatur und unter Atmosphärendruck. Das Produkt der Polyolreaktion
ist ein Gemisch von Reaktionsprodukten, worin eine unterschiedliche
Zahl von Molekülen
des Amins mit einem einzelnen Molekül des Polyisocyanats reagieren
und worin je ein Molekül
des Amins mit einer Mehrzahl von Molekülen des Polyisocyanats reagieren
kann. Die Tatsache, dass weitgehend alle Isocyanat-Gruppen des Polyisocyanats
in der Reaktion aufgebraucht werden und dass das Reaktionsprodukt
ein Polyol ist, weist darauf hin, dass es einen Überschuss an Hydroxyl-Gruppen
in der Reaktion gibt, die von dem Polyhydroxyl-tert-amin bereitgestellt
werden. Diese Hydroxyl-Gruppen in dem Polyol haben die gleiche Beziehung
zu dem Amin-Stickstoff wie in dem Polyhydroxyl-tert-amin als Reaktionsteilnehmer.
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Die
aus den Zusammensetzungen (a) der vorliegenden Erfindung erzeugten
Filmschichten werden typischerweise innerhalb von 10 min und sogar
innerhalb von 5 min staubfrei und werden frei von Wasserfleckenschäden innerhalb
von 30 min und lassen sich in weniger als 3 Stunden polieren und
möglicherweise
bereits eine Stunde nach dem Auftrag, was insgesamt bei einem Trocknen
und Härten
bei Umgebungstemperatur ohne Einbuße sowohl eines leichten Auftrags
der Beschichtungszusammensetzung als auch der abschließenden Qualität des Klarlackes
erfolgt. Selbstverständlich,
wird die Filmschicht staubtrocken, bevor sie polierbar wird. Damit
sind die Beschichtungszusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
in hohem Maße
einsetzbar zum Nacharbeiten einer Klarlack/Farblack-Decklackierung
eines Fahrzeuges unter Verwendung der Beschichtungszusammensetzung
als Reparaturklarlack, wobei dieser Prozess ermöglicht, dass das Fahrzeug innerhalb
einer kurzen Frist nach dem Auftrag nach außen gebracht werden kann und
die Lackierung geschliffen (nass oder trocken), und. nach Erfordernis
poliert oder hochglanzpoliert werden kann, um innerhalb kurzer Zeit
geringfügige
Fehler zu beseitigen und den Glanz zu erhöhen. Dieses verbessert wesentlich
die Produktivität
des Arbeitsganges der Reparaturlackierung, indem in der gleichen
Zeit oder in kürzerer
Zeit mehr Fahrzeuge bearbeitet werden können.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
Beschichtungszusammensetzung (a) der vorliegenden Erfindung ist
eine Zusammensetzung mit geringem VOC-Wert (Gehalt an flüchtigen
organischen Substanzen), die sich besonders zur Verwendung als Klarlack
in der Auto-Reparaturlackierung eignet. Die Zusammensetzung enthält ein filmbildendes
Bindemittel und einen organischen flüssigen Träger, der gewöhnlich für das Bindemittel
ein Lösemittel
ist. Da sich die Erfindung auf eine Zusammensetzung mit niedrigem
VOC-Wert richtet, führt
die Menge des in dem flüssigen
Trägerteil
verwendeten organischen Lösemittels
zu einer Zusammensetzung mit einem VOC-Gehalt kleiner als 0,6 Kilogramm
pro Liter (5 pounds per gallon) und vorzugsweise einen Wert im Bereich
von etwa 0,25 bis 0,53 Kilogramm (2,1 bis 4,4 pounds per gallon)
organisches Lösemittel
pro Liter der Zusammensetzung, ermittelt nach einer Prozedur des
Standards ASTM D-3960. Dieses gibt normalerweise einen Gehalt an
filmbildendem Bindemittel (Komponenten (A) + (B) + (C)) von etwa
25% bis 90 Gew.% und einen Gehalt an organischem flüssigen Träger von
etwa 10% bis 75 Gew.% und bevorzugt etwa 30% bis 55 Gew.% Bindemittel
und 45% bis 70 Gew.% Träger.
Die Komponente (A) selbst kann den gleichen Feststoffgehalt in organischem
flüssigen
Träger mit
oder ohne Vorhandensein von Komponente (C) in Komponente (A) haben.
Der hierin verwendete Begriff "Feststoffgehalt" bezieht sich auf
den Gehalt der Zusammensetzung an filmbildendem Bindemittel, d.h.
obgleich sich das Bindemittel in Lösung in dem Träger befindet,
bleibt das Bindemittel nach dem Verdampfen des Trägers in
dem festen Film der Beschichtung zurück.
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Das
hydroxylfunktionelle acrylische Polymer, das in der Hydroxylkomponente
des Bindemittels zur Anwendung gelangt, wird durch konventionelle
Methoden der Lösungsmittelpolymerisation
hergestellt, worin Monomere, Lösemittel
und Polymerisationskatalysator in einen konventionellen Polymerisationsreaktor
geladen und für
etwa 0,5 bis 6 Stunden von 60° bis
200°C erhitzt
werden, um ein Polymer zu erzeugen, das über eine massegemittelte relative
Molekülmasse
(Mw) von bevorzugt etwa 2.000 bis 13.000 und mehr bevorzugt etwa 3.000
bis 11.000 verfügt.
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Sofern
nicht anders angegeben, wurden hierin alle offenbarten relativen
Molekülmassen
mit Hilfe der GPC (Gelpermeationschromatographie) unter Verwendung
von Polymethylmethacrylat als Standard ermittelt.
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Das
auf diese Weise erzeugte acrylische Polymer hat außerdem eine
Glasübergangstemperatur
(Tg) in der Regel von mindestens 20°C und bevorzugt etwa 40° bis 80°C.
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Alle
hierin offenbarten Glasübergangstemperaturen
wurden mit Hilfe des DSC (Differentialscanningkalorimetrie) ermittelt.
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Typische
verwendbare Polymerisationskatalysatoren sind Katalysatoren vom
Azo-Typ, wie beispielsweise Azo-bis-isobutyronitril, 1,1'-Azo-bis(cyanocyclohexan),
Acetate, wie beispielsweise tert-Butylperacetat, Peroxide,
wie beispielsweise Di-tert-butylperoxid, Benzoate, wie beispielsweise
tert-Butylperbenzoat,
Octoate, wie beispielsweise tert-Butylperoctoat und dergleichen.
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Typische
Lösemittel,
die zur Anwendung gelangen können,
sind Ketone, wie beispielsweise Methylamylketon, Methylisobutylketon,
Methylethylketon; aromatische Kohlenwasserstoffe, wie beispielsweise
Toluol, Xylol; Alkylencarbonate, wie beispielsweise Propylencarbonat;
n-Methylpyrrolidon; Ether; Ester, wie beispielsweise Butylacetat
und beliebige Mischungen der vorgenannten Vertreter.
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Das
hydroxyfunktionelle acrylische Polymer ist bevorzugt zusammengesetzt
aus einer Mischung von Monomeren und vorherrschend (Meth)acryl,
die untereinander copolymerisieren, um die angestrebten Merkmale
des Auftrags und des gehärteten
beschichteten Films in polymerisiertem Zustand zu gewähren. In
der vorliegenden Erfindung kommt es darauf an, dass das acrylische
Polymer außerdem
Hydroxyl-Gruppen
enthält,
die von einem oder mehreren Comonomeren bereitgestellt werden, die
zur Erzeugung des Acrylpolymers verwendet werden. Die bevorzugte
Mischung von Comonomeren ist Styrol, ein Methacrylat, bei dem es
sich entweder um Methylmethacrylat handelt, Isobornylmethacrylat,
Cyclohexylmethacrylat oder eine Mischung dieser Monomere, sekundäres Methacrylat-Monomer,
bei dem es sich entweder um n-Butylmethacrylat handelt, Isobutylmethacrylat
oder Ethylhexylmethacrylat oder eine Mischung dieser Monomere und
ein Hydroxyalkylmethacrylat oder -acrylat, das 1 bis 8 Kohlenstoffatome
in der Alkyl-Gruppe hat, wie beispielsweise Hydroxyethylmethacrylat,
Hydroxypropylmethacrylat, Hydroxybutylmethacrylat, Hydroxyethylacrylat,
Hydroxypropylacrylat, Hydroxybutylacrylat und dergleichen.
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Ein
bevorzugtes acrylisches Polymer enthält etwa 5% bis 30 Gew.% Styrol,
1% bis 50 Gew.% des Methacrylats, 30% bis 60 Gew.% des sekundären Methacrylats
und 10% bis 40 Gew.% des Hydroxyalkylmethacrylats. Der prozentuale
Gesamtanteil der Monomere in dem Polymer ist gleich 100%. Eines
der besonders bevorzugten acrylischen Polymere enthält die folgenden
Bestandteile in den vorgenannten prozentualen Bereichen: Styrol,
Methylmethacrylat, Isobutylmethacrylat und Hydroxyethylmethacrylat.
Ein anderes bevorzugtes acrylisches Polymer enthält die folgenden Bestandteile
in den vorgenannten prozentualen Bereichen: Styrol, Isobornylmethacrylat,
Ethylhexylmethacrylat, Hydroxyethylmethacrylat und Hydroxypropylmethacrylat.
Ein anderes ebenfalls bevorzugtes acrylisches Polymer enthält die folgenden
Bestandteile in den vorgenannten prozentualen Bereichen: Styrol,
Methylmethacrylat, Isobornylmethacrylat, Ethylhexylmethacrylat,
Isobutylmethacrylat und Hydroxyethylmethacrylat. Am meisten bevorzugt
werden kompatible Blends von zwei oder mehreren der vorgenannten
acrylischen Polymere verwendet.
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Wahlweise
kann das acrylische Polymer etwa 0,5% bis 2 Gew.%, bezogen auf das
Gewicht des Acrylpolymers, Acrylamid oder Methacrylamid enthalten,
wie beispielsweise n-tert-Butylacrylamid oder – Methacrylamid, die mit dem
Acrylpolymer copolymerisiert sind.
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Der
Polyol-Bestandteil in Komponente (A), wie vorstehend ausgeführt wurde,
ist das Reaktionsprodukt, das durch Mischen von organischem Polyisocyanat
und Polyhydroxyl-tert-amin erhalten wird, wobei das resultierende
Polyol in (A) als eine Mischung mit dem acrylischen Polymer in Lösung in
dem flüssigen
Träger vorliegt.
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Im
Zusammenhang mit dem Polyhydroxyl-tert-amin als Reaktionsteilnehmer
sind dessen wesentliche Komponenten das Vorhandensein mindestens
eines tertiären
Amin-Stickstoffatoms und einer Mehrzahl von Hydroxyl-Gruppen, wobei
mindestens zwei der Hydroxyl-Gruppen an mindestens einem der Stickstoffatome über eine
bifunktionelle Gruppe gebunden sind, die mindestens zwei Kohlenstoffatome
enthält,
d.h. die -OH-Substitution befindet sich an dem Stickstoffatom nicht
näher als
in beta-Stellung. Diese Beziehung zwischen -OH-Gruppen und Amin-Stickstoff
wird in das Polyol-Reaktionsprodukt hinein übertragen. Die bifunktionelle
Gruppe kann eine aliphatische Gruppe sein, die vorzugsweise 2 bis
12 Kohlenstoffatome enthält.
Wenn das tertiäre
Amin über
2 Stickstoffatome verfügt,
ist vorzugsweise mindestens eine -OH-Gruppe indirekt an einem jeweiligen
Stickstoffatom entsprechend der vorstehenden Beschreibung substituiert.
Das Polyol ist mit dem acrylischen Polymer nicht reaktionsfähig und
kann in der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung als einzelnes
Reaktionsprodukt von Polyisocyanat/Polyhydroxyl-tert-amin oder als
eine Mischung anderer Reaktionsprodukte von Polyisocyanat/Polyhydroxyl-tert-amin
verwendet werden.
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Die
Polyhydroxyl-tert-amine, die zur Erzeugung des Polyols der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
schließen
solche ein, die dargestellt sind durch die Formel:
worin R Alkylen oder Oxyalkylen
ist, die Null bis 6 Kohlenstoffatome enthalten, und X und Y unabhängig R
1H sind, worin R
1-(CH
2CH
2O)
n oder
-(CH
2C(CH
3)HO)
n sind, worin n eine ganze Zahl von 1 bis
3 ist und A R
2 oder Z ist, worin R
2 eine Alkyl-Gruppe ist, die 1 bis 20 Kohlenstoffatome
enthält
und Z eine der folgenden Formeln hat
worin R
3 eine
Alkylen-Gruppe ist, die 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthält unter
der Voraussetzung, dass mindestens 2 und bevorzugt 3 -OH-Gruppen
(bereitgestellt durch R
1H) vorhanden sind.
Vorzugsweise ist R, sofern vorhanden, Alkylen mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen,
R
1 ist -(CH
2CH
2O)
n, worin n 1 oder
2 beträgt,
R
2 ist eine Alkyl-Gruppe, die 1 bis 4 Kohlenstoffatome
oder 8 bis 20 Kohlenstoffatome enthält und R
3 ist
eine Alkylen-Gruppe, die 2 bis 6 Kohlenstoffatome enthält. Die
Kombination von R und R
1 bildet eine der
Ausführungsformen
der aliphatischen Gruppe, die indirekt mit der -OH-Gruppe des Stickstoffatoms
verbunden ist.
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Beispiele
für Polyhydroxyl-tert-amine
schließen
einfache Verbindungen ein, wie beispielsweise N,N-Diethanolalkylamin,
Triethanolamin, und kompliziertere Verbindungen, die als Oligomere
angesehen werden können,
wie beispielsweise Ethomeen
® (ein tert-Amin-Stickstoffatom)
und Ethoduomeen
® (zwei
tertiäre Amin-Stickstoffatome).
Die Verbindungen sind bei Akzo Nobel verfügbar. Beispiele für diese
Verbindungen, in denen lediglich ein tertiärer Amin-Stickstoff vorhanden
ist, werden dargestellt durch die Formel:
worin R
2,
R, X und Y die gleiche Bedeutung haben, wie vorstehend beschrieben
wurde, und worin R
2 vorzugsweise 8 bis 20
Kohlenstoffatome hat. Beispiele für die Gruppe R
2 sind
Tallöl,
Oleyl, Kokosöl
und Sojaöl.
Eine bevorzugte Gruppe von Verbindungen sind die Diethoxylate, die
gekennzeichnet sind durch die Formel:
worin R
2 8
bis 20 Kohlenstoffatome enthält.
Beispiele für
Verbindungen, die zwei tertiäre
Amin-Stickstoffatome enthalten,
schließen
die Ethoduomene ein, wie beispielsweise die Verbindung mit der Formel:
und die Verbindungen mit
der Formel:
worin "m" eine ganze Zahl ist, die unabhängig ausgewählt ist
aus Null, 1 oder 2, und worin "o" eine ganze Zahl von
1 bis 4 ist.
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In
dem Etomeen
® und
den Etomeen
®-Verbindungen,
die die R
2-Gruppe enthalten, ist eine solche Gruppe
eine Mischung von Alkyl-Gruppen, wie sie in der folgenden Tabelle
A gezeigt sind: TABELLE
A
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Das
organische Polyisocyanat als Reaktionsteilnehmer zur Herstellung
des Polyols der vorliegenden Erfindung kann ein einzelnes Polyisocyanat
oder ein Blend verschiedener Polyisocyanate sein und lässt sich durch
die Formel darstellen:
worin B ein aliphatischer
oder aromatischer Ring des Polyisocyanats ist und p eine ganze Zahl
von mindestens 2. Im Allgemeinen wird p eine ganze Zahl nicht größer als
6 sein.
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Als
der Reaktionsteilnehmer zur Herstellung des Polyols der vorliegenden
Erfindung können
alle konventionellen aromatischen und aliphatischen Diisocyanate,
trifunktionelle Isocyanate und Isocyanatfunktionelle Additionsverbindungen
eines Polyols und eines Diisocyanats verwendet werden. Das aliphatische
Polyisocyanat kann cycloaliphatisch sein. Das aliphatische Polyisocyanat
kann cycloaliphatisch sein.
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Aus
dem Folgenden wird offensichtlich, dass der Ring B eine große Vielzahl
von Identitäten
haben kann. Typisch verwendbare Diisocyanate sind: 1,6-Hexamethylendiisocyanat,
Isophorondiisocyanat, 4,4'-Biphenylendiisocyanat,
Toluoldiisocyanat, Biscyclohexyldiisocyanat, Tetramethylenxyloldiisocyanat,
Ethylethylendiisocyanat, 2,3-Dimethylethylendiisocyanat, 1-Methyltrimethylendiisocyanat,
1,3-Cyclopentylendiisocyanat,
1,4-Cyclohexylendiisocyanat, 1,3-Phenylendiisocyanat, 1,5- Naphthalendiisocyanat,
Bis(4-isocyanatocyclohexyl)-methan, 4,4'-Diisocyanatodiphenylether und dergleichen.
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Typische
trifunktionelle Isocyanate, die zur Anwendung gelangen können, sind:
Triphenylmethantriisocyanat, 1,3,5-Benzoltriisocyanat, 2,4,6-Toluoltriisocyanat
und dergleichen. Trimere von anderen Diisocyanaten können ebenfalls
verwendet werden, wie beispielsweise das Trimer von Hexamethylendiisocyanat
(HDI), das unter dem Warenzeichen "Desmodur" N-3300 oder N-3390 oder "Tolonate" HDT oder HDT-LV
vertrieben wird. Ebenfalls kann das Trimer von Isophorondiisocyanat
(IPDI) verwendet werden. Bei der Erzeugung des Trimers von Isophorondiisocyanat
bildet eine der Isocyanat-Gruppen eine Isocyanurat-Gruppe; das resultierende
Trimer verfügt
jedoch über
drei Isocyanat-Gruppen.
Typisch verwendbare IPDI-Trimere werden unter den Warenzeichen "Desmodur" Z-4470 BA oder SN/BA
oder SN oder MPA/X vertrieben. Das IPDI-Trimer vermittelt der resultierenden
Beschichtung verbesserte Härte
beim Härten.
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Ebenfalls
lassen sich Isocyanat-funktionelle Additionsverbindungen verwenden,
die aus einem organischen Polyisocyanat und einem Polyol erzeugt
werden (die Reaktion, die die Additionsverbindung erzeugt, verbraucht
die OH-Gruppen des Polyols). Jedes der vorgenannten Polyisocyanate
kann mit einem Polyol unter Erzeugung einer Additionsverbindung
verwendet werden. Es können
Polyole verwendet werden, wie beispielsweise Trimethylolalkane,
die ähnlich
sind wie Trimethylolpropan oder -ethan. Eines der verwendbaren Addukte ist
das Reaktionsprodukt von Tetramethylxylidendiisocyanat und Trimethylolpropan
und wird unter dem Warenzeichen "Cythane" 3160 vertrieben.
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Die
Reaktion zwischen dem Polyisocyanat und dem Polyhydroxyl-tert-amin
erfolgt durch bloßes
Mischen dieser Inhaltsstoffe, wie beispielsweise bei Umgebungstemperatur
und Atmosphärendruck,
obgleich die Reaktion vorzugsweise in einer inerten Atmosphäre ausgeführt wird,
wie beispielsweise unter einem Stickstoff-Schutzgasmantel. Vorzugsweise
läuft die
Reaktion ab, indem ein Molekül
des Polyhydroxyl-tert-amins umgesetzt wird mit lediglich einer Isocyanat-Gruppe
des Polyisocyanats, womit das Polyol als Reaktionsprodukt durch
die folgende Formel dargestellt werden kann:
worin A, B, Y, R, R
1 und p die gleiche Bedeutung haben, wie
sie vorstehend ausgeführt
wurde.
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Die
Reaktion begünstigt
die Erzeugung dieses Reaktionsproduktes dann, wenn im Verlaufe des
Mischens der Reaktionsteilnehmer der Amin-Reaktant in einer Überschussmenge
gehalten wird (Moleküle
des Amins im Bezug auf die Moleküle
von Polyisocyanat), wodurch das Gesamtreaktionsprodukt mindestens
50 Mol.% dieses begünstigten
Reaktionsproduktes enthalten wird. Der Amin-Reaktant kann im Überschuss
gehalten werden, indem der Polyisocyanatreaktant einer Lösung des
Polyhydroxyl-tert-amins als Reaktionsteilnehmer langsam zugegeben
wird und man das resultierende Reaktionsgemisch für eine Zeitdauer
stehen lässt,
die es ermöglicht,
dass im Wesentlichen alle Isocyanat-Gruppen umgesetzt sind. Die
langsame Zugabe kann ein tropfenweiser Zusatz sein. Vorzugsweise
wird die Polyisocyanatzugabe mit einer Geschwindigkeit von nicht
mehr als 20 Gew.%/min und mehr bevorzugt mit nicht mehr als 10 Gew.%/min
ausgeführt,
bis 100 Gew.% des Polyisocyanats dem Amin-Reaktanten zugegeben sind.
Selbst unter diesem langsamen Prozess der Zugabe kann jeweils ein
Molekül
des Polyhydroxyl-tert-amins zu mehrfachen Isocyanat-Gruppen des
gleichen Moleküls
des Polyisocyanat-Reaktanten unter Erzeugung des Reaktionsproduktes
zugefügt
werden, das durch die Formel dargestellt wird:

worin
B die gleiche Bedeutung hat wie vorstehend. Es ist sogar möglich, dass
die Hydroxyl-Gruppen
jeweils eines Moleküls
des Polyhydroxyl-tert-amins mit Isocyanat-Gruppen unterschiedlicher
Moleküle
des Polyisocyanat-Reaktanten reagieren.
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Die
Vereinigung des Hydroxyl enthaltenden Acrylpolymers und des Polyols
der vorliegenden Erfindung (Komponente (A)), vernetzt mit Polyisocyanat
(Komponente (B)), was nachfolgend noch zu beschreiben ist, erzeugt
eine transparente, zähe
und glänzende
Filmbeschichtung. Die Anteile des Acrylpolymers und des Polyols,
die zur Erzeugung dieses Ergebnisses benötigt werden, gemeinsam mit
dem schnellen Härten
werden von dem speziellen Acrylpolymer und dem Polyol abhängen, die
ausgewählt
wurden sowie in gewissem Umfang von dem als Komponente (B) ausgewählten Polyisocyanat.
Bevorzugt wird jedoch eine wirksame Menge des Polyols der vorliegenden
Erfindung vorliegen, um die Härtungsdauer
so zu verringern, dass eine Stunde nach dem Auftrag der Beschichtung
gefolgt von einem Trocknen bei Umgebungstemperatur (20°C) kein Wasserfleckenschaden
auftreten wird. Um dieses Ziel zu erreichen, wird die Menge des
notwendigen Polyols im typischen Fall von 1% bis 20 Gew.% der Komponente
(A) betragen.
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Die
Komponente (A) kann ferner einen Hydroxyl-terminierten Polyester
enthalten, so dass eine massegemittelte relative Molekülmasse (Mw)
von etwa 3.000 (Oligomer) nicht überschritten
wird und bevorzugt etwa 200 bis 2.000 und eine Polydispersität (Mw dividiert
durch Mn) von weniger als etwa 1,7 erhalten wird.
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Oligomere,
die typischerweise verwendbar sind, schließen ein: Caprolacton-Oligomere,
die terminale Hydroxyl-Gruppen enthalten und die hergestellt werden
können
durch Einleiten der Polymerisation von Caprolacton mit einem cyclischen
Polyol und speziell einem cycloaliphatischen Polyol in Gegenwart
von Zinnkatalysatoren mit Hilfe konventioneller Methoden der Lösungspolymerisation.
Derartige Caprolacton-Oligomere sind gut bekannt und wurden ausführlich von
Anderson et al. in der US-P-5
354 797, erteilt am 11. Oktober, 1994, beschrieben. ∊-Caprolacton
wird typischerweise als die Caprolacton-Komponente in einem Molverhältnis von
1:1 bis 5:1 mit einem cycloaliphatischen Diol eingesetzt. Cycloaliphatische
Polyol-Monomere, die typischerweise verwendbar sind, schließen 1,4-Cyclohexandiol ein,
1,4-Cyclohexandimethanol und 2,2'-Bis(4-hydroxycyclohexyl)propan.
Bevorzugte Caprolacton-Oligomere werden aus ∊-Caprolacton
und 1,4-Cyclohexandimethanol erzeugt, die in einem Molverhältnis von
2:1 bis 3:1 umgesetzt werden.
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Andere
verwendbare Oligomere schließen
Alkylenoxidpolyester-Oligomere ein, die terminale Hydroxyl-Gruppen
enthalten und die durch Umsetzen mit stöchiometrischen Mengen eines
cycloaliphatischen monomeren Anhydrids mit einem linearen oder verzweigten
Polyol in Lösung
bei erhöhten
Temperaturen und in Gegenwart eines Zinnkatalysators unter Anwendung
von Standardmethoden und anschließendem Terminieren der Säure-Oligomere
hergestellt, die auf diese Weise mit monofunktionellen Epoxiden
und speziell Alkylenoxid unter Druck oberhalb Atmosphärendruck
und jedoch nicht oberhalb von etwa 200 psi und bei Temperaturen
von 60° bis
200°C für 1 bis
24 Stunden erzeugt werden. Derartige Alkylenoxid-Oligomere sind
gut bekannt und wurden ausführlich
beschrieben von Barsotti et al. in der PCT-Anmeldung US 98/23337,
veröffentlicht
am 14. Mai, 1999.
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Cycloaliphatische
Anhydrid-Monomere, wie beispielsweise Hexahydrophthalsäureanhydrid
und Methylhexahydrophthalsäureanyhdrid,
werden typischerweise in den vorgenannten Alkylenoxid-Oligomeren eingesetzt.
Aliphatische oder aromatische Anhydride, wie beispielsweise Succinsäureanhydrid
oder Phthalsäureanhydrid,
können
ebenfalls in Verbindung mit den vorstehend beschriebenen Anhydriden
verwendet werden. Typisch verwendbare lineare oder verzweigte Polyole
schließen
ein: Hexandiol, 1,4-Cyclohexandimethanol,
Trimethylolpropan und Pentaerythrit. Verwendbare monofunktionelle
Epoxide schließen
Alkylenoxide mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen ein. Ethylen-, Propylen-
und Butylenoxide sind bevorzugt, obgleich Ethylenoxid am meisten
bevorzugt ist. Andere Epoxide, wie beispielsweise "Cardura" E-5 oder "Cardura" E-10 als Glycidylether,
die von Exxon Chemicals bezogen werden können, lassen sich in Verbindung
mit den vorstehend beschriebenen monofunktionellen Epoxiden verwenden.
Besonders bevorzugte Alkylenoxid-Oligomere werden aus Methylhexahydrophthalsäureanhydrid
erzeugt; entweder 1,4-Cyclohexandimethanol, Trimethylolpropan oder
Pentaerythrit; und Ethylenoxid, das in stöchiometrischen Mengen umgesetzt
wird.
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In
der Hydroxyl-Komponente (A) des Bindemittels können ebenfalls kompatible Blends
beliebiger vorgenannter Hydroxyl-terminierter Polyester verwendet
werden. Im Allgemeinen werden bezogen auf das Gesamtgewicht der
Komponente (A) 0% bis 39 Gew.% des Hydroxyl-terminierten Polyesters
vorliegen und vorzugsweise wird die Menge 1% bis 20 Gew.% betragen.
-
Die
Polyisocyanat-Komponente (B) der Bindemittel-Beschichtungszusammensetzung
schließt
ein organisches Polyisocyanat als Vernetzungsmittel ein. Das organische
Polyisocyanat kann ein einzelnes Polyisocyanat oder ein Blend verschiedener
Polyisocyanate sein.
-
Es
können
alle beliebigen konventionellen, aromatischen, aliphatischen, cycloaliphatischen
Diisocyanate, trifunktionelle Isocyanate und isocyanatfunktionelle
Additionsverbindungen eines Polyols und eines Diisocyanats als oder
in der Polyisocyanat-Komponente (B) verwendet werden.
-
Typisch
verwendbare Diisocyanate, Triisocyanate und isocyanatfunktionelle
Additionsverbindungen, die in Komponente (B) verwendet werden können, sind
die gleichen, wie sie vorstehend als Reaktionsteilnehmer mit dem
Polyhydroxyl-tert-amin zur Erzeugung des Polyols der vorliegenden
Erfindung offenbart wurden. Wie auch in dem Fall der Erzeugung des
Polyols der vorliegenden Erfindung, zeigt bei Verwendung des Polyisocyanats
in Komponente (B), wenn diese IPDI-Trimer enthält, die resultierende Beschichtung
eine verbesserte Härte
beim Härten.
Damit kann das IPDI-Trimer
in die Beschichtungszusammensetzung entweder mit Hilfe des Polyols
der vorliegenden Erfindung in Komponente (A) oder als Teil von Komponente
(B) oder in beide eingearbeitet werden.
-
In
der vorliegenden Erfindung enthält
die Polyisocyanat-Komponente (B) 0%, jedoch bevorzugt mindestens
3% bis etwa 50 Gew.% und mehr bevorzugt etwa 5% bis 30 Gew.% des
IPDI-Trimers bezogen auf das Gewicht der Komponente (B). Ein Überschuss
an IPDI-Trimer neigt dazu, eine zu spröde Filmbeschichtung hervorzurufen,
wobei der beschichtete Film im Verlaufe der Zeit reißt.
-
Eine
besonders bevorzugte Polyisocyanat-Komponente zum Vernetzen weist
eine Mischung von etwa 5% bis 45 Gew.% IPDI-Trimer und etwa 55%
bis 95 Gew.% HDI-Trimer bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente
(B) auf. Die bevorzugte Menge an IPDI-Trimer zur Verwendung in Verbindung
mit dem HDI-Trimer beträgt
5% bis 30 Gew.%. Im Allgemeinen wird der Einsatz eines HDI-Trimers in Verbindung
mit dem IPDI-Trimer bevorzugt, um in dem beschichteten Film Flexibilität zu erhalten.
-
Die
Hydroxyl- und Polyisocyanat-Komponenten (A) bzw. (B) werden bevorzugt
in äquivalentem
Verhältnis
von Isocyanat-Gruppen zu Hydroxyl-Gruppen von 0,8:1 bis 2,0:1 eingesetzt.
-
Die
Beschichtungszusammensetzung kann außerdem über eine ausreichende Menge
an Katalysator (Komponente (C)) enthalten, um die Zusammensetzung
bei Umgebungstemperatur zu härten.
Wenn IPDI-Trimer
vorliegt, wird eine Kombination bestimmter Katalysatoren bevorzugt,
um die Härtungsgeschwindigkeit
des IPDI-Trimers bei Raumtemperatur zu erhöhen und die hohe Filmhärte zu erreichen,
die vom IPDI in relativ kurzer Zeitdauer geboten wird mit nur wenigen
oder keinen Einschränkungen
in der Gebrauchsdauer oder einem Nachlassen des daraus erzeugten
beschichteten Films. Selbst bei diesen beschleunigten Härtungsgeschwindigkeiten
bleiben die Beschichtungszusammensetzungen für mindestens 30 min bei Umgebungstemperaturen verarbeitungsfähig, womit
genügend
Zeit verbleibt, um die Reparaturlackierung ohne die Notwendigkeit
von Viskositätseinstellungen
fertigzustellen, wobei der daraus erzeugte beschichtete Hochglanzfilm
nahezu keine Zeichen eines Nachlassens zu einem stumpfen unklaren
Decklack im Verlaufe der Zeit zeigt.
-
Der
Katalysator weist mindestens eine zinnorganische Verbindung auf
und wahlweise mindestens ein tertiäres Amin und wahlweise mindestens
eine organische Säure
in den nachfolgend beschriebenen Mengen (Katalysatorsystem).
-
Typische
verwendete zinnorganische Verbindungen schließen ein: zinnorganische Carboxylate,
speziell Dialkylzinncarboxylate aliphatischer Carbonsäuren, wie
beispielsweise Dibutylzinndilaurat (DBTDL), Dibutylzinndioctoat,
Dibutylzinndiacetat und dergleichen. Obgleich nicht bevorzugt, ließen sich
auch andere übliche
zinnorganische oder metallorganische (Zn, Cd, Pb) Katalysatoren
verwenden. Die Menge des zum Einsatz in der Beschichtungszusammensetzung
gelangenden zinnorganischen Katalysators kann stark in Abhängigkeit
von dem speziellen Bindemittelsystem und dem Grad der angestrebten
Anfangshärte
schwanken. Entscheidend ist jedoch, dass die Beschichtungszusammensetzung
ausreichend zinnorganischen Katalysator enthält, um die Zusammensetzung
bei Umgebungstemperaturen zu härten,
während
sie gleichzeitig ausreichend ist, um kein Nachlassen zu bewirken.
-
Im
Allgemeinen werden etwa 0,005% bis 0,2 Gew.% bezogen auf das Gewicht
des Bindemittels (Komponenten (A) + (B) + (C)) zinnorganischer Katalysator
ausreichend sein, um die gewünschten
Eigenschaften zu vermitteln. Es ist festgestellt worden, dass oberhalb
der Obergrenze von 0,2% die Härtungsreaktion
zu schnell abläuft
und ein Nachlassen resultiert. Unterhalb von etwa 0,005% läuft die
Härtungsreaktion
zu langsam ab und es entwickeln sich eine unzureichende Härte und
geringe mechanische Eigenschaften. Der zinnorganische Katalysator
kann unvermischt als einziger Katalysatorbestandteil verwendet werden.
-
Typisch
verwendbare tertiäre
Amine, die als Cokatalysator in der Katalysatorkomponente (C) verwendbar
sind, unterscheiden sich von dem Polyhydroxyl-tert-amin, das zur
Erzeugung des Polyols in Komponente (A) verwendet wird, einschließlich tertiäre aliphatische
Monoamine oder Diamine, speziell Trialkylendiamine, wie beispielsweise
Triethylendiamin (DABCO), N-Alkyltrimethylendiamin, wie beispielsweise
N,N,N'-Trimethyl-N'-talk-1,3-diaminopropan
und dergleichen; sowie Trialkylamine, wie beispielsweise Tridodecylamin, Trihexadecylamin,
N,N'-Dimethylalkylamin,
wie beispielsweise N,N'-Dimethyldodecylamin
und dergleichen, wobei alle frei sind von -OH-Gruppen. Die Alkyl-
oder Alkylen-Abschnitte
dieser Amine können
linear sein oder verzweigt und können
1 bis 20 Kohlenstoffatome enthalten. Besonders bevorzugt sind Amine,
die mindestens 6 Kohlenstoffatome in mindestens einem ihrer Alkyl-
oder Alkylen-Abschnitte enthalten, um eine Schleierbildung unter
feuchten Bedingungen zu verringern.
-
Wie
in Verbindung mit der Menge an zinnorganischer Verbindung kann die
Menge an tertiärem
Amin in dem in der Beschichtungszusammensetzung zum Einsatz gelangenden
Katalysatorsystem erheblich variieren, so dass angestrebt wird,
dass lediglich tertiäres
Amin vorhanden ist und dieses in einer Menge vorliegt, die zusammengenommen
mit dem Vorgenannten unter Einbeziehung von Komponente (A) bewirkt,
dass die Zusammensetzung (für
eine zufriedenstellende Polierbarkeit) bei Umgebungstemperatur innerhalb
von 3 Stunden und bevorzugt innerhalb von 2 Stunden härtet. Im
Allgemeinen werden etwa 0,01% bis 1 Gew.% bezogen auf das Gewicht
des Bindemittels an tertiärem
Amin ausreichend sein, um die gewünschten Eigenschaften zu vermitteln.
Oberhalb der Obergrenze von etwa 1% bewirkt das tertiäre Amin
längere
Zeiten, bis es staubtrocken ist und vermittelt dem Film eine unzureichende
Härte.
Unterhalb von etwa 0,01% ist der katalytische Einfluss im Allgemeinen
unzureichend.
-
Zur
Erhöhung
der Gebrauchsdauer ist in das Katalysatorsystem darüber hinaus
auch eine organische Säure
einbezogen.
-
Normalerweise
ist eine Gebrauchsdauer von mindestens 30 min bei Umgebungstemperaturen
für die Fertigstellung
einer Reparaturlackierung ausreichend. Typische verwendete Säurekatalysatoren
sind: Ameisensäure,
Essigsäure,
Propansäure,
Butansäure,
Hexansäure
und beliebige andere aliphatische Carbonsäuren und dergleichen. In der
Regel werden etwa 0,005% bis 1% bezogen auf das Gewicht des Bindemittels
an Säure
eingesetzt.
-
Es
ist festgestellt worden, dass das vorstehend beschriebene dreikomponentige
Katalysatorsystem eine höhere
Härtungsgeschwindigkeit
als Organozinn, Amin oder Säure
allein bietet.
-
Zur
Verbesserung der Witterungsbeständigkeit
der Zusammensetzung lassen sich etwa 0,1% bis 10 Gew.% bezogen auf
das Gewicht des Bindemittels UV-Lichtstabilisiermittel als "Screener", "Quencher" und Antioxidantien
zusetzen. Typische UV-Screener und -Stabilisiermittel schließen die
Folgenden ein: Benzophenone, wie beispielsweise Hydroxydodecyloxybenzophenon,
2,4-Dihydroxybenzophenon, Hydroxybenzophenone, die Sulfonsäure-Gruppen
enthalten, und dergleichen.
-
Benzoate,
wie beispielsweise Dibenzoat von Diphenylolpropan, tert-Butylbenzoat
von Diphenylolpropan und dergleichen.
-
Triazine,
wie beispielsweise 3,5-Dialkyl-4-hydroxyphenyl-Derivate von Triazin,
Schwefel enthaltende Derivate von Dialkyl-4-hydroxyphenyltriazin,
Hydroxyphenyl-1,3,5-triazin und dergleichen.
-
Triazole,
wie beispielsweise 2-Phenyl-4-(2,2'-dihydroxybenzoyl)triazol, substituierte
Benzotriazole, wie beispielsweise Hydroxyphenyltriazol und dergleichen.
-
Gehinderte
Amine, wie beispielsweise Bis(1,2,2,6,6-pentamethyl-4-piperidinylsebacat), Di[4(2,2,6,6-tetramethylpiperidinyl)]sebacat
und dergleichen sowie beliebige Mischungen von beliebigen vorgenannten.
-
Im
Allgemeinen werden Fließmittel
in der Zusammensetzung in Mengen von etwa 0,01 bis 5 Gew.% bezogen
auf das Gewicht des Bindemittels verwendet, wie beispielsweise Polyacrylsäure, Polyalkylacrylate, Polyether-modifiziertes
Dimethylpolysiloxan-Copolymer und Polyester-modifiziertes Polydimethylsiloxan.
-
Bei
Verwendung als Klarlack kann es wünschenswert sein, Pigmente
in der Klarlackzusammensetzung zu verwenden, die die gleiche Brechzahl
wie die getrocknete Beschichtung haben. Im typischen Fall haben
verwendbare Pigmente eine Partikelgröße von etwa 0,015 bis 50 μm und werden
in einem Gewichtsverhältnis
von Pigment zu Bindemittel von etwa 1:100 bis 10:100 verwendet und
sind anorganische, Silicium enthaltende Pigmente, wie beispielsweise
Siliciumdioxid-Pigment mit einer Brechzahl von etwa 1,4 bis 1,6.
-
Die
Beschichtungszusammensetzung der vorliegenden Erfindung enthält auch
die üblichen
organischen Lösemittel
in dem organischen flüssigen
Trägeranteil.
Wie bereits beschrieben, hängt
die zugesetzte Menge des/der organischen Lösemittels/Lösemittel von der gewünschten
Bindemittelmenge sowie von der gewünschten Menge an VOC der Zusammensetzung
ab. Typische organische Lösemittel
bestehen aus aromatischen Kohlenwasserstoffen, wie beispielsweise
Naphtha oder Xylole; Ketone, wie beispielsweise Methylamylketon,
Methylisobutylketon, Methylethylketon oder Aceton; Ester, wie beispielsweise
Butylacetat oder Hexylacetat, sowie Glykoletherester, wie beispielsweise
Propylenglykolmonomethyletheracetat. Beispiele für Lösemittel, die zu dem VOC-Wert
der Zusammensetzung nicht beitragen, schließen Methylacetat ein, Aceton, 1-Chlor-4-trifluormethylbenzol
und potentiell tert-Butylacetat.
-
Die
Beschichtungszusammensetzung der vorliegenden Erfindung wird bevorzugt
als eine "zweikomponentige" oder "Zweitopf'-Beschichtungszusammensetzung,
worin die zwei reaktionsfähigen
Bindemittelkomponenten (A) und (B) in getrennten Behältern aufbewahrt
werden, die typischerweise dicht abgeschlossen sind. Der Katalysator
(Komponente (C)), organisches Lösemittel
und die üblichen
anderen Additive lassen sich zu jedem einzelnen oder zu beiden Hydroxyl-
oder vernetzenden Komponenten in Abhängigkeit von der vorgesehenen
Anwendung der Zusammensetzung zusetzen. Allerdings werden diese
Additive (mit Ausnahme einiger Lösemittel)
bevorzugt in dem gleichen Behälter
mit der Hydroxyl-Komponente
(A) zugegeben und aufbewahrt. Die Inhaltsstoffe der Behälter der
Hydroxyl- und Isocyanat-Komponente
werden vor Gebrauch mit dem gewünschten
NCO/OH-Verhältnis
gemischt, um die aktivierte Beschichtungszusammensetzung zu erzeugen, die über eine
begrenzte Gebrauchsdauer verfügt.
Das Mischen erfolgt normalerweise durch bloßes Rühren bei Raumtemperatur unmittelbar
vor dem Auftrag. Die Beschichtungszusammensetzung wird sodann als
eine Lage in der gewünschten
Dicke auf die Oberfläche des
Substrats aufgetragen, wie beispielsweise ein Autokarosserieteil,
einschließlich
der gesamten Autokarosserie, Nach dem Auftrag wird die Lage getrocknet
und gehärtet,
um auf der Substratoberfläche
eine Beschichtung zu erzeugen, die über die gewünschten Beschichtungseigenschaften
verfügt.
-
In
der Regel wird die Beschichtungszusammensetzung der vorliegenden
Erfindung als Klarlack in der Autoreparaturlackierung verwendet,
wobei jedoch als selbstverständlich
gilt, dass sie sich ebenfalls als ein Klarlack-Endlack oder pigmentiert
mit konventionellen Pigmenten und als Monolack oder als ein Grundlack
in einer Klarlack/Farblackierung oder Reparaturlackierung verwenden
lässt.
-
Bei
dem Auftrag der Beschichtungszusammensetzung als ein Klarlack-Reparaturlack
auf ein Fahrzeugteil, wie beispielsweise eine Automobilkarosserie
oder Lkw-Karosserie oder ein Abschnitt davon, wird zuerst der Grundlack,
bei dem es sich entweder um eine Zusammensetzung auf Lösemittelbasis
handeln kann oder um eine Zusammensetzung auf Wasserbasis, zuerst
aufgetragen und dann ausreichend getrocknet, um einen stabilen Grundlack
für den
Klarlack zu erzeugen, bevor der Klarlack wie gewöhnlich im konventionellen Nass-in-Nass-Sprühen aufgetragen
wird. Ebenfalls kann ein elektrostatisches Spritzen zur Anwendung
gelangen. Bei Reparaturlackaufträgen
wird die Zusammensetzung vorzugsweise bei Umgebungstemperaturen
getrocknet und gehärtet,
kann jedoch in Lackierkabinen einer Zwangstrocknung und -härtung unterzogen
werden, die mit Wärmequellen
bei leicht erhöhter
Kabinentemperatur ausgestattet sind, z.B. im Allgemeinen etwa 30° bis 100°C und bevorzugt
etwa 35° bis
65°C, was
für eine
kurze Zeitdauer von etwa 3 bis 30 min und bevorzugt etwa 5 bis 15
min erfolgt. Die auf diese Weise erzeugte Lackierung hat im typischen
Fall eine Dicke von etwa 0,012 bis 0,12 mm (0,5 bis 5 mil).
-
Bei
diesen Reparaturlackaufträgen
hat sich speziell beim Klarlack der vorliegenden Erfindung gezeigt, dass
er die Produktivität
der Arbeit der Reparaturlackierung stark verbessert. Durch das Einarbeiten
einer Mischung von Hydroxy enthaltendem Polyacrylharz, Polyol der
vorliegenden Erfindung, Polyisocyanat, das vorzugsweise etwas IPDI-Trimer
enthält,
und wirksame Katalysatoren, trocknet und härtet die Zusammensetzung bei
Verwendung als ein Klarlack in einer relativ kurzen Zeit nach dem
Auftrag zu einem staubtrockenen, wasserfesten und ausreichend harten
Zustand zum Schleifen (nass oder trocken) oder polieren mit einem
unerwarteten Minimum an Gebrauchsdauereinschränkungen und ohne die Konsequenzen
eines Nachlassens, wodurch es möglich
ist, dass das zu polierende Fahrzeug nach außen gebracht und dem Kunden
am gleichen Tag wie der Auftrag ausgeliefert werden kann, im Vergleich
zum nächsten
Tag bei konventionellen Klarlackzusammensetzungen. Insbesondere
zeigt die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung eine Gebrauchsdauer
von mindestens 30 min bei Umgebungstemperatur, ist innerhalb von
10 min oder weniger bei Außentemperaturen
staubfrei und innerhalb von 3 Stunden wasserfleckenbeständig und
fertig zum Nassschleifen oder Polieren und bevorzugt innerhalb von
2 Stunden und sogar bis herab zu einer Stunde bei Umgebungstemperaturen.
Die vorgenannten Eigenschaften können
sehr viel schneller durch Härten
der Zusammensetzung bei geringfügig
erhöhten
Temperaturen von im Allgemeinen etwa 55° bis 65°C maximaler Substrattemperatur
für etwa
3 bis 10 min und vorzugsweise etwa 60°C für etwa 6 min erreicht werden,
was bemerkenswerterweise ein Schleifen oder Polieren des transparenten
Decklackes unmittelbar beim Abkühlen
erlaubt. Darüber
hinaus bleibt der Decklack für
mehrere Tage bis zu einer Woche schleiffähig und polierbar, bevor er zu
einem festen, harten und dauerhaften Automobil-Außenlack
härtet.
-
Die
Beschichtungszusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann zum
Lackieren oder zur Reparatur einer Vielzahl von Substraten verwendet
werden, wie beispielsweise zuvor lackierte Metallsubstrate, kaltgewalzter
Stahl, mit konventionellen Grundierungen beschichteter Stahl, wie
beispielsweise Elektrotauchgrundierungen, Alkydharz-Reparaturgrundierungen
und dergleichen, Substrate vom Kunststoff-Typ, wie beispielsweise
mit Polyester verstärktes
Fiberglas, thermoplastisches Olefin (TPO), Reaktionsgießharze aus
Urethanen und teilkristalline Polyamide sowie Substrate aus Holz
und Aluminium.
-
BEISPIELE
-
TESTPROZEDUREN
-
Die
folgenden Prüfmethoden
wurden zur Bewertung der Beschichtungen angewendet:
Die Filmhärte ist
ein anderer Hinweis dafür,
wann der beschichtete Film zum Schleifen, Polieren oder Feinpolieren
bereit ist. Der beschichtete Film allein muss über eine Härte nach Persoz von mindestens
35 s (Einheiten) und vorzugsweise im Bereich von etwa 40 bis 150
Einheiten bei einer Filmdicke von 2,2 mit haben, wenn auf einem
zuvor unbeschichteten kaltgewalzten Stahlblech (Q) vor seinem Schleifen,
Polieren oder Feinpolieren gemessen wird, wobei dieses das Kriterium
und die Testbedingungen sind, die in den Beispielen zur Anwendung
gelangten. Die Härte
nach Persoz wird mit einem Härte-Prüfgerät "Pendulum Hardness
Tester" Model HA-5854 "GARDCO®" ermittelt, das von
der BYK Chemie, Deutschland hergestellt und von Paul N. Gardness
Company, Inc., Pompano Beach, Florida, vertrieben wird.
-
Außerdem muss
die Beschichtung wasserfleckenbeständig sein, bevor sie nassgeschliffen
werden kann oder im Regen abgestellt werden kann. Sofern es auf
dem Film zu einem Wasserfleckenschaden kommt, ist dieses ein Hinweis
dafür,
dass die Härtung
nicht vollständig
war und ein weiteres Härten
erforderlich ist, bevor der Film nassgeschliffen werden kann oder
an Bedingungen unter Regenwetter exponiert werden kann. Die Zeitdauer,
in der er wasserfleckenfrei ist, wurde dadurch bestimmt, dass ein
Wassertropfen auf den Reparaturlackfilm alle 15 min und bis zu 24
Stunden aufgebracht wurde. Das Wasser beschädigt den Film, sofern dieser
nicht gehärtet
ist. Als Folge bildet sich durch den Wassertropfen auf dem Reparaturlackblech
ein Schadensring. Der Grad des Schadens wird auf einer Skala von
1 bis 10 bewertet. Eine Bewertung von 10 gibt Schadensfreiheit an,
während
1 eine schwerwiegende Wasserfleckenbildung anzeigt.
-
Das
Nachlassen wird visuell vom Fachmann bestimmt. Ein Fachmann auf
dem Gebiet vergleicht den Anfangsglanz und den DOI-Wert (Bildklarheit)
des beschichteten Films mit dem Glanz und dem DOI-Wert, nachdem der
Film über
Nacht trocknen konnte. Sofern es einen signifikanten Abfall in den
Werten für
Glanz und DOI gibt, so dass der beschichtete Film ein stumpfes und
unklares Aussehen hat, wird dieses als Nachlassen bezeichnet.
-
BEISPIEL 1
-
Es
wurde Hydroxyl enthaltendes acrylisches Polymer (Acrylpolymer 1)
hergestellt, indem die folgenden Inhaltsstoffe in einen Polymerisationsreaktor
gegeben wurden, der mit einem Heizmantel, einem Rührwerk,
Thermometer, Zugabetrichter, Stickstoffspülung und Rückflusskühler ausgestattet war.
-
Teil
1 wurde dem Reaktor zugegeben und bis zu seiner Rückflusstemperatur
erhitzt. Anschließend wurden
die Teile 2 und 3 gemeinsam in gleichförmiger Geschwindigkeit dem
Reaktor über
die Dauer von 3 Stunden zugegeben, während das resultierende Reaktionsgemisch
bei seiner Rückflusstemperatur
gehalten wurde. Das Reaktionsgemisch wurde für eine weitere Stunde am Rückfluss
gehalten. Die resultierende Acrylpolymer-Lösung hatte einen Polymer-Feststoffgehalt
von etwa 60%. Das Polymer hatte eine massegemittelte relative Molekülmasse (Mw)
von etwa 10.500 und eine Glasübergangstemperatur
(Tg) von etwa 58°C.
-
Es
wurde ein Tetrahydroxyl-teminiertes Polyester-Oligomer (Oligomer
1) hergestellt, indem die folgenden Inhaltsstoffe in einen Hochdruckreaktionskessel
gegeben und bis 140°C
erhitzt wurden.
-
Dem
Reaktionskessel wurden 645 g Methylhexahydrophthalsäureanhydrid über die
Dauer einer Stunde zugegeben. Die Charge wurde für 6 Stunden bei 140°C gehalten.
Anschließend
wurde die Charge bis 25°C abgekühlt und
der Reaktionskessel verschlossen und 173 g Ethylenoxid zugesetzt,
gefolgt von einem Erhitzen der Charge bis 110°C und Halten bei dieser Temperatur
für 6 Stunden.
Sodann wurde überschüssiges Ethylenoxid
durch Spülen
der Charge mit Stickstoff entfernt. Die Säurezahl des resultierenden
Oligomers (Feststoffe) betrug 10 mg KOH/g. Die resultierende Lösung des
Oligomers 1 hatte einen Feststoffgehalt von 80 Gew.%. Das Oligomer
war Tetrahydroxyl-substituiert, wobei es sich bei diesem um primäre Funktionalitäten handelte. Außerdem hatte
das Oligomer eine Mw von etwa 1.000, eine Tg von etwa 0°C und eine
Polydispersität
(Pd) von etwa 1,1.
-
Das
in diesem Beispiel verwendete Polyhydroxyl-tert-amin war triethoxyliertes
N-Talg-1,3-diaminopropan,
das als Ethoduomeen® T/13 von Akzo Nobel Co.
verfügbar
ist. Es verfügte über 3 Hydroxyl-Gruppen
und 2 tertiäre
Amine. Der Einfachheit halber wurde dieses als Oligomer 2 bezeichnet.
-
Es
wurde ein Polyol der vorliegenden Erfindung aus Oligomer 2 und IPDI-Trimer
wie folgt hergestellt: Bei Umgebungstemperatur wurden zu einem 11-Reaktionskessel,
der mit einem Rührwerk
ausgestattet war, 124 g Oligomer 2 zugesetzt und sodann 53,1 g Butylacetat,
89,9 g IPDI-Trimer (70 Gew.% Feststoffe in Butylacetat), verfügbar als
Desmodur® Z-4470
BA, langsam dem Reaktionskessel zugegeben, d.h. die Zugabe wurde
im Wesentlichen gleichmäßig über eine
Dauer von 15 min vorgenommen. Die Inhaltsstoffe des Reaktionskessels
wurden während
dieser Zugabe und noch 2 Stunden danach unter einem Stickstoff-Schutzgasmantel gerührt. Sodann
wurde der Reaktionskessel für
7 Tage stehengelassen, um die Reaktion zu beenden, d.h. sämtliche
Isocyanat-Gruppen des IPDI waren mit mindestens einer der Hydroxyl-Gruppen
von Oligomer 2 umgesetzt und hinterließen überschüssige Hydroxyl-Gruppen als
die Endgruppen der Verbindung, d.h. des Polyols. Das Polyol wurde
in diesem Beispiel als Oligomer 3 bezeichnet. Oligomer 3 war eine
von dem Reaktionsprodukt nicht abtrennbare Mischung, worin Moleküle vom Oligomer
2 mit dem IPDI-Trimer über
eine, zwei und drei Hydroxyl-Gruppen
des Oligomer 2 umgesetzt waren, obgleich etwa 70 Mol.% des Polyols
die Zugabe von lediglich einem Molekül Polyhydroxyl-tert-amin zu
jeder Isocyanat-Gruppe des Polyisocyanat umfassten. Dieses wurde
mit Hilfe der GPC-Analyse (Hauptpeak bei Mn 2.840) bestätigt.
-
Es
wurde eine Klarlackzusammensetzung hergestellt, indem zunächst Komponenten
1 und 2 angesetzt und diese Komponenten anschließend miteinander gemischt wurden.
Komponente 1 wurde hergestellt, indem Konzentrat 1 wie folgt angesetzt
wurde: KONZENTRAT
1
-
Konzentrat
1 wurde sodann verwendet, um Komponente 1 mit den folgenden Zusammensetzungen zu
erzeugen:
-
Die
Polyisocyanat-Komponente (Komponente 2) der Klarlackzusammensetzung
wurde mit der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
-
Es
wurden Klarlackzusammensetzungen hergestellt, indem die vorstehend
beschriebenen Komponenten 1 und 2 miteinander gemischt wurden und
anschließend
diese auf die Testplatten gesprüht
und bei Umgebungstemperatur getrocknet wurden. Die Gewichtsanteile
der Komponenten 1 und 2 waren folgende:
-
Jede
dieser Zusammensetzungen hatte einen Gehalt an Bindemittelfeststoffen
von 37 Gew.% und einen VOC-Gehalt von 4,26 (0,51 kg Lösemittel/Liter
Zusammensetzung). Weitere Einzelheiten der jeweiligen Zusammensetzung
und ihre Testergebnisse nach dem Auftrag sind in Tabelle 1 gezeigt
(Zusammensetzung 3 ist ein Beispiel für die Beschichtungszusammensetzung
der vorliegenden Erfindung). TABELLE
1
-
Die
Zusammensetzung 3 der vorliegenden Erfindung zeigte eine verbesserte
frühe Beständigkeit
gegenüber
Wasserflecken und eine sehr viel bessere frühe Härte als die Vergleichszusammensetzungen
und sie war in etwa 1 ½ Stunden
nach dem Auftrag der Filmbeschichtung polierbar. Die Härte nach
24 Stunden war bei allen Zusammensetzungen etwa gleich. Die Filmbeschichtung
von Zusammensetzung 3 war außerdem schneller
staubfrei als die Filmbeschichtungen aus den Zusammensetzungen 1
und 2, d.h. etwa 5 min für
die Zusammensetzung 3 im Vergleich zu etwa 10 min für die Zusammensetzungen
1 und 2.
-
BEISPIEL 2
-
Oligomer
3 in Beispiel 1 wurde durch Umsetzen von trioxyliertem N-Talg-1,3-diaminopropan
mit IPDI-Trimer hergestellt. In diesem Beispiel 2 wurden andere
Polyhydroxy-tert-amine mit IPDI-Trimer umgesetzt, um das Oligomer
4 als Reihen von Polyolen in Lösung
(70 Gew.% Feststoffe) zu erhalten, indem die gleiche Prozedur angewendet
wurde, wie sie in Beispiel 1 beschrieben wurde, wobei die Gewichtsanteile
des in dem Reaktionsgemisch vorhandenen Inhaltsstoffes wie folgt
betrugen:
-
In
dieser Tabelle bedeuten C, S, O und T Kokos, Soja, Oleyl und Talg,
wobei "12" nicht die Zahl der Kohlenstoffatome
wie in der vorstehenden Tabelle A ist, sondern statt dessen die
folgende Bedeutung hat: in "12" bedeutet die Zahl "1" -CH
2CH
2O-Gruppen und die Zahl " 2" CH
2CH
2O-Verzweigungen
von dem Stickstoffatom. Damit hat Ethomeen C-12 die folgende Formel:
-
- *das in Zusammensetzung 4 bis 6 verwendete Polyhydroxy-tert-amin
war eine Mischung von Bestandteilen in den folgenden Gewichtsanteilen:
Oligomer 1 (37)/Oligomer 2 (30)/Ethomeen® C-12(30)/IPDI-Trimer
(58,3)Butylacetat (31,4).
-
Komponente
1 in diesem Beispiel wurde unter Verwendung des folgenden Konzentrats
hergestellt: KONZENTRAT
2
-
Komponente
1 wurde hergestellt, indem Konzentrat 2 mit Oligomeren 4 wie folgt
miteinander gemischt wurden:
-
Die
Polyisocyanat-Komponente (Komponente 2) wurde mit der folgenden
Zusammensetzung hergestellt:
-
Zur
Erzeugung der Klarlackzusammensetzungen, die jeweils 37 Gew.% Feststoffe
hatten, wurden die Komponenten 1 und 2 miteinander in den folgenden
Anteilen gemischt: Zusammensetzungen 1 bis 4 bzw. 6 mit 187,2/35
bzw. Zusammensetzung 5 mit 188,3/35. Die Zusammensetzungen zeigten
eine NCO/OH-Äquivalenz
zwischen 1,08 und 1,12 und die VOC-Werte der jeweiligen Zusammensetzungen
waren kleiner als 4,3 (0,52 kg/l). Die Zusammensetzungen wurden
auf die Testplatten aufgetragen und bei Umgebungstemperatur getrocknet.
Weitere Einzelheiten der Zusammensetzung und der Testergebnisse
sind in Tabelle 2 gezeigt. TABELLE
2
-
Alle
beschichteten Filme, die aus diesen Zusammensetzungen erzeugt wurden,
zeigten in hohem Maße
eine frühe
Freiheit an Wasserfleckenbeschädigung
und Härte.
Die Filmbeschichtungen ließen
sich nach etwa 1 ½ Stunden
polieren und waren in weniger als 5 min staubfrei.
-
BEISPIEL 3
-
In
diesem Beispiel lieferte das Vorhandensein von Polyol nach der vorliegenden
Erfindung in der Beschichtungszusammensetzung eine Filmbeschichtung,
die sich eine Stunde nach dem Auftrag polieren ließ (Trocknung
bei Umgebungstemperatur).
-
In
diesem Beispiel hatte die Hydroxy-Komponente der Beschichtungszusammensetzung
die folgende Zusammensetzung: KOMPONENTE
1, FÄLLE
7 UND 8
-
Komponente
2 hatte die folgende Zusammensetzung:
-
Die
folgenden Beschichtungszusammensetzungen wurden hergestellt, indem
die Komponenten 1 und 2 miteinander gemischt wurden:
-
Diese
Zusammensetzungen enthielten folgendes:
-
- *die Gew.%-Angaben des IPDI-Trimers sind auf das Gesamtgewicht
von Polyisocyanat bezogen.
-
Bei
der Zusammensetzung von Fall 8 handelt es sich um eine Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung. Innerhalb einer Stunde nach dem Spritzen
dieser Zusammensetzung auf eine Testplatte, gefolgt von einem Lufttrocknen,
war der resultierende beschichtete Film sowohl polierbar als auch
nassschleifbar. Dieses zeigt, dass der beschichtete Film sehr rasch
staubfrei (innerhalb 5 min) ist, frei von Wasserflecken und eine Härte nach
Persoz von mindestens 35 s hatte. Im Vergleich dazu war der unter
Verwendung der Komponente 1 der Zusammensetzung im Fall 7 beschichtete
Film zu weich, um eine Stunde nach dem Auftrag poliert zu werden,
und war bis zu mehreren Stunden nach dem Auftrag zum polieren nicht
bereit. Für
beide beschichtete Filme wurde ein Trocknen bei Umgebungstemperatur
eingesetzt.
-
BEISPIEL 4
-
Es
wurde das folgende Konzentrat hergestellt: KONZENTRAT
3
-
Es
wurde eine Klarlackzusammensetzung hergestellt, indem zuerst Komponenten
1 und 2 erzeugt und anschließend
diese Komponenten miteinander gemischt wurden. Komponente 1 hatte
die folgenden Zusammensetzungen:
-
Komponente
2 hatte die folgende Zusammensetzung:
-
Die
Komponenten 1 und 2 wurden miteinander in den folgenden Anteilen
gemischt, um eine Klarlackzusammensetzung (VOC-Gehalt 0,51 kg/l;
37 Gew.% Feststoffe) erzeugen:
-
Diese
Beschichtungszusammensetzungen wurden sodann auf Testplatten aufgetragen
und bei Umgebungstemperatur getrocknet. Die weiteren Einzelheiten
der Zusammensetzung und Testergebnisse sind in der folgenden Tabelle
dargestellt: TABELLE
3
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- * die Angaben in Gew.% an IPDI-Trimer sind auf das Gesamtgewicht
des Polyisocyanats bezogen, welches die Komponente 2 aufbaut.
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Bei
der Zusammensetzung von Fall 11 handelt es sich um die Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung. Der beschichtete Film dieser Zusammensetzung
zeigt eine verbesserte Beständigkeit
gegen Wasserflecken im Vergleich zu den anderen Zusammensetzungen
sowie eine stark erhöhte
Härtungsgeschwindigkeit,
bei der eine Polierbarkeit in etwa 1 ½ Stunden erreicht wird. Der
beschichtete Film von Zusammensetzung 11 war innerhalb von etwa
5 min nach dem Auftrag staubfrei.