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Diese
Erfindung betrifft eine Steueranordnung für einen Stuhl und einen Stuhl
mit einer solchen Steueranordnung. Sie ist geeignet für einen
Bürostuhl,
kann aber auch für
jede Art von einstellbarem Stuhl verwendet werden.
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Bei
den meisten Stuhleinstellvorrichtungen werden Teile des Stuhls relativ
zueinander verstellt. Dies kann die Einstellung der Winkelposition
des Stuhl in Bezug auf seine Stütze,
die sog. „Schaukel"-Einstellung, die
Einstellung der Höhe
des Stuhls in Bezug auf seine Stütze
und die relativen Bewegungen zwischen Stuhlteilen, typischerweise
Einstellungen zwischen dem Sitz selbst und der Rückenlehne, umfassen. Üblicherweise
wird die Einstellung so durchgeführt,
dass der Stuhl in einer Extremrichtung vorgespannt ist und gegen
die Vorspannung zu einer gewünschten
Position bewegt und in dieser festgestellt werden kann. Sobald die
Einstellung entriegelt wurde, kehrt der Stuhl zu seiner Extremposition
zurück
und kann dann erneut verstellt und in der neuen Position festgestellt
werden.
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Bis
zur heutigen Zeit waren die meisten solcher Mechanismen eine Kombination
aus einer Feder und einer mechanischen Kupplung, wobei die Feder
als Vorspanneinrichtung und die Kupplung als die notwendige Feststelleinrichtung
dienen. Dies hat zwei Hauptnachteile. Erstens muss die Kraft der Kupplung,
die nötig
ist, um die Einstellung zu halten, oft so hoch sein, dass es für den Bediener
schwierig ist, die Kupplung zu betätigen. Zweitens gibt es das Problem,
dass, wenn die Kupplung gelöst
wird, der Stuhl sich durch die Wirkung seiner Feder extrem schnell
bewegt und Beschwerden oder sogar Schaden für den Bediener verursachen
kann.
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Es
wurde vorgeschlagen, Gasfedern für
bestimmte Stuhleinstellungen zu verwenden. Frühere Verwendungen von Gasfedern
haben zu einer extrem komplizierten Anordnung geführt, wobei
eine einzige Steuerung zwei Gasfedern betätigt oder die Verwendung einer
einzelnen Gasfeder, um eine halbautomatische Anordnung zu erhalten,
die durch die Bewegung des Stuhlbenutzers hervorgebracht wird. Das
Feststellen und Lösen
der Vorrichtung wurde durch eine Kabelsteuerung durchgeführt.
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Die
vorliegende Erfindung strebt danach, eine einfache Steueranordnung
für einen
Stuhl unter Verwendung von Gasfedern bereitzustellen, wie in der
DE 36 17 539 C offenbart.
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Gemäß der Erfindung
wird ein Stuhl bereitgestellt, umfassend einen Ständer, eine
vertikale Stütze,
die vom Ständer
getragen wird und eine erste Gasfeder umfasst, die in der vertikalen
Stütze
befestigt ist, um die Sitzhöhe
des Stuhls zu steuern, eine Sitzstützkonstruktion, die vom Kolben
der Gasfeder getragen wird und sich radial von dieser erstreckt,
einen Sitzträger,
der horizontal zur Sitzstützkonstruktion
geschwenkt wird und sich nach hinten erstreckt, um die erste Gasfeder
zu überlagern,
eine zweiten Gasfeder, die schwenkbar zwischen einem Bereich der
Sitzstützkonstruktion
zwischen der ersten Gasfeder und dem Drehgelenk des Sitzträgers und
dem Sitzträger
verbunden ist, um den Sitzwinkel des Stuhls zu steuern, einen Sitz,
der auf dem Sitzträger befestigt
ist, einer Rückenlehne,
die schwenkbar in Richtung zum Ende des Sitzträgers weg von seiner Gelenkverbindung
mit der Sitzstützkonstruktion
befestigt ist, eine dritten Gasfeder, die schwenkbar zwischen der
Rückenlehne
und dem Sitzträger
verbunden ist, um den Rücklehnenwinkel
des Stuhls zu steuern, drei Kabel, von denen jedes mit einer Gasfeder
verbunden ist, um die Gasfeder ferngesteuert zu betätigen, und
drei einzelne und getrennte Stellglieder, wobei jedes Stellglied
ein Kabel steuert.
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Der
Stuhl kann ferner eine Steuerkonsole umfassen, die angrenzend an
den Sitz liegt und drei Steuerungen umfasst, von denen jede einzeln
mit einer Gasfeder verbunden ist.
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Jede
Steuerung kann mit der jeweiligen Gasfeder über Bowdenzüge verbunden sein und in der Form
eines Hebels ausgebildet sein.
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Die
Erfindung wird nun genauer anhand eines Beispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen beschrieben, in denen
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Stuhls gemäß der Erfindung ist;
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2 eine
Seitenansicht des Stuhls der 1 ist; und
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3 eine
vergrößerte Ansicht
der Anordnung und der Verbindung der Gasfedern ist.
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Zuerst
Bezug nehmend auf 1 ist ein Bürostuhl 1 gezeigt,
der einen Ständer 3 mit
vier Beinen 5 umfasst. In manchen Fällen können fünf Beine verwendet werden. Üblicherweise
sind die Fußenden 7 mit
Laufrollen versehen, wie mit Bezugszeichen 9 in 2 gezeigt.
Der Ständer 3 trägt eine
Stütze 11,
die teleskopisch ist, und in der vorliegenden Erfindung durch eine
Gasfeder gebildet wird. Das innere teleskopische Element oder die
Kolbenstange der Gasfeder trägt
ein Sitzstützsystem 13,
welches wiederum den Sitz 15 trägt. Eine Lehne 17 wird
ebenfalls durch das Sitzstützsystem 13 getragen.
Die Lehne 17 weist in dem gezeigten Sitz eine innere Rückenverstellvorrichtung
auf, die durch einen Knopf 19 gesteuert wird, der jedoch
kein Teil der vorliegenden Erfindung ist und nicht weiter beschrieben
wird. Eine Steuerkonsole 21 umfasst drei Steuerhebel 23,
welche die drei hauptsächlichen
Stuhleinstellfunktionen steuern, nämlich:
- 1.
Sitzhöhe
- 2. Sitzwinkel
- 3. Lehnenwinkel
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2 zeigt
die Stuhleinstellanordnungen genauer, wobei die Einzelheiten in 3 gezeigt
sind.
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Wie
aus der 2 ersichtlich, ist die Stütze 11 eine
Gasfeder 25, deren Zylinderteil 27 auf dem Ständer 3 befestigt
ist, und am oberen Ende der Kolbenstange 29 ist eine Sitzstützkonstruktion 31 befestigt,
die sich radial davon und in einer nach oben gerichteten Neigung
erstreckt. Ein Sitzträger 33 ist
horizontal zur Sitzstützkonstruktion 31 am
Bezugszeichen 35 schwenkbar gelagert und erstreckt sich
nach hinten, um die Gasfeder 25 zu überlagern. Eine zweite Gasfeder 37 ist
schwenkbar zwischen einem Bereich der Sitzstützkonstruktion 31 zwischen
der ersten Gasfeder 25 und dem Gelenk 35 mit dem
Sitzträger 33 verbunden.
Der Sitzträger 33 trägt den Sitz.
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Der
Sitzträger 33 trägt außerdem die
Rückenlehne 17,
die auf einem Arm 41 befestigt ist, der schwenkbar am Bezugszeichen 43 in
Richtung zum Ende des Sitzträgers 33 weg
von seiner Schwenkverbindung 35 mit der Sitzstützkonstruktion 31 befestigt ist.
Eine dritte Gasfeder 45 ist schwenkbar zwischen dem Rückenlehnen-Befestigungsarm 41 und
dem Sitzträger 33 verbunden.
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Bezug
nehmend auf 3 werden nun verschiedene Teile
der Steueranordnungen gezeigt. Als Erstes sei angemerkt, dass das
Gelenk 35 zwischen der Sitzstützkonstruktion 31 und
dem Sitzträger 33 eine
Feder aufweist, die den Sitzträger 33 zu
einer einstellbaren Endposition der Schwenkbewegung drängt. Die
Einstellung wird durch die mechanische Schraubenanordnung, die mit
Bezugszeichen 49 gezeigt ist, durchgeführt.
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Die
erste Gasfeder 25 wird durch ihren Kolben 29 mittels
eines Hebels 51 gesteuert, der durch einen Bowdenzug 53,
der mit einem ersten der Steuerhebel 23 auf der Konsole 21 (1)
verbunden ist, betätigt
wird. Die Befestigung der Sitzstützkonstruktion 31 am
Kolben 29 wird mit Bezugszeichen 55 angezeigt.
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Die
zweite Gasfeder 37 ist schwenkbar mittels ihres Kolbenstangenendes 57 an
der Sitzstützkonstruktion 31 bei
Bezugszeichen 59 befestigt und ist durch ihren Zylinder 61 schwenkbar
am Sitzträger 33 bei
Bezugszeichen 63 befestigt. Ihre Betätigung wird durch einen zweiten
Steuerhebel 23 ( 1) über einen
Bowdenzug 65 gesteuert.
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Der
Sitzträger 33 weist
einen herabhängenden
Abschnitt 67 auf, der ein Ende der dritten Gasfeder 45 trägt. Somit
ist die dritte Gasfeder 45 über ihre Kolbenstange 69 bei
Bezugszeichen 71 mit diesem herabhängenden Abschnitt 67 schwenkbar
verbunden. Der Zylinder 73 der dritten Gasfeder 45 ist schwenkbar
mit dem Rückenlehnen-Befestigungsarm 41 bei
Bezugszeichen 75 verbunden. Die Steuerung dieser dritten
Gasfeder wird vom dritten Steuerhebel 23 (1) über einen
Bowdenzug 77 durchgeführt.
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Die
Funktionsweise der Stuhleinstellungen wird nun betrachtet:
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1. Sitzhöhe
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Diese
Einstellung wird durch die erste Gasfeder 25 ausgeführt. Wenn
ihr Steuerhebel 23 angehoben wird, wird die Gasfeder 25 entriegelt
und ermöglicht,
den Sitz durch die Wirkung der Gasfeder anzuheben. Die Einstellung
der Höhe
wird gegen die Wirkung der Gasfeder 25 bewirkt. Sobald
die erwünschte
Position erreicht wird, wird dem Hebel 23 erlaubt, nach
unten zurückzukehren,
wodurch die Gasfeder festgestellt wird, so dass die ausgewählte Höhe beibehalten
wird.
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2. Sitzwinkel
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Diese
Einstellung wird durch die zweite Gasfeder 37 in Kombination
mit der Gelenkfeder 47 und deren Spannungseinstellvorrichtung 49 ausgeführt, welche
ein Gegengewicht zum Körpergewicht
des Anwenders bereitstellt. Um diesen Mechanismus zu betätigen, wird
der zweite Hebel 23 angehoben, um die Gasfeder 37 zu
entriegeln. In der oberen Position dieses Hebels 23 hält ihn eine
Sperrklinke (nicht gezeigt) in dieser Position. Dies ermöglicht,
dass der Sitzträger 33 und
der Sitz 15 zusammen mit der Rückenlehne 17 um das
Gelenk 35 schwenkt. Ein erneutes Anheben des Hebels 23 löst die Sperrklinke und
ermöglicht
dem Hebel, zu seiner unteren Position zurückzukehren, wodurch die Gasfeder 37 festgestellt
und der Sitzträger 33 im
ausgewählten
Winkel gehalten wird.
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3. Rückenlehnenwinkel
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Diese
Einstellung wird durch die dritte Gasfeder 45 ausgeführt. Ein
Anheben des entsprechenden Hebels 23 löst die Gasfeder 45 und
ermöglicht,
dass die Rückenlehne
gegen die Wirkung der Feder verstellt wird. Sobald der gewählte Winkel
erreicht wird, wird der Hebel 23 losgelassen, um die Gasfeder
festzustellen und somit die Rückenlehne 17 in
der gewählten
Position zu halten.
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Die
Vorteile des oben beschriebenen Ausführungsbeispiels sind die unabhängige Steuerung der
Sitzhöhe,
des Sitzwinkels und des Rückenlehnenwinkels
durch Steuerhebel, die jeder Bewegung zugeordnet sind. Dieses Kabelsteuersystem
ermöglicht
eine optimale Platzierung der Steuerhebel und diese einfache Einstellung
verbessert die Funktion des Stuhls. Die einfache Einstellung ermöglicht dem Anwender,
intuitive Einstellungen des Sitzes und der Rückenlehnenposition durchzuführen, wodurch
der Grad des Komforts beim Sitzen erhöht wird.
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Es
ist klar, dass Hinzufügungen
und Modifikationen der oben beschriebenen Erfindung möglich sind.
Zum Beispiel könnte,
obwohl alle drei Funktionen unter Verwendung von Gasfedern beschrieben wurden,
eine von diesen durch eine mechanische Anordnung ersetzt werden,
wenn die Lage der Steuerungen dies erlaubt.
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Eine
Sitzgleitvorrichtung könnte
integriert werden, um es dem Sitz 15 zu ermöglichen,
nach hinten und vorne in Bezug auf die Rückenlehne 17 zu gleiten.
Diese Gleitanordnung wäre
zwischen dem Sitz 15 und dem Sitzträger 33 angeordnet
und könnte durch
die Betätigung
eines weiteren Hebels unter Verwendung einer Gasfeder verriegelt
und entriegelt werden, falls gewünscht.
Dieser Hebel könnte
als zusätzlicher
Hebel auf der Konsole 21 oder an einer anderen geeigneten
Position angeordnet sein. Die Betätigung dieser Vorrichtung mittels
eines Bowdenzugs wäre
vorteilhaft.
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Die
Hebelvorrichtung 23 könnte
durch Druckknopfsteuerung ersetzt werden. Die integrierte Steuerung
der Gasfedern ist nicht unbedingt notwendig. Stattdessen könnte eine
Standard-Gasfeder
und ein Stellglied, das am Ende des Bowdenzugs vorgesehen ist, verwendet
werden, um die übliche
auslösende
Vorrichtung zu betätigen.
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Während die
Gasfeder 45 mit einer eigenen Stützanordnung 67 gezeigt
wurde, könnte
diese in der allgemeinen Vorrichtung, die in 1 allgemein mit
Bezugszeichen 13 bezeichnet ist, integriert sein.
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Weiterhin
ist es nicht nötig,
dass alle Steuerungen in einer einzelnen Konsole angeordnet sind. Die
Steuerungen können
je nach Wunsch individuell platziert werden.