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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft wässrige Pulverlackdispersionen,
ein Verfahren für
ihre Herstellung und ihre Verwendung.
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In
jüngerer
Zeit sind wässrige
Pulverlackdispersionen und Verfahren für ihre Herstellung Gegenstand
einer Anzahl von Patentanmeldungen gewesen. Wässrige Pulverlackdispersionen
bedeuten Pulverlacke, die in einer wässriger Phase dispergiert sind.
Abgesehen von Wasser enthält
die wässrige Phase
im allgemeinen Zusatzstoffe, die zum Beispiel bei der Herstellung
der wässrigen
Pulverlackdispersionen verwendet worden sind und/oder die den wässrigen
Pulverlackdispersionen Eigenschaften verleihen sollen, die vorteilhaft
für ihre
technische Anwendung sind.
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Wässrige Pulverlackdispersionen,
die zum Beispiel nichtionische Polymerverdicker, insbesondere nichtionische
Polyurethan-assoziative Verdicker, enthalten, sind aus WO 96/32452
und WO 96/37561 bekannt. Die Sedimentationsstabilität dieser
wässrigen
Pulverlackdispersionen erfordert Verbesserung, sie erfordern eine
beständiges
sorgfältiges
Durchmischen, um Sedimentationserscheinungen zu vermeiden. Ein vorteilhafteres
Absackungsverhalten der Lackierungsschichten, die aus den wässrigen
Pulverlackdispersionen hergestellt werden, ist von einem Gesichtspunkt
der technischen Anwendung her wünschenswert.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Demzufolge
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, wässrige Pulverlackdispersionen mit
höherer
Sedimentationsstabilität
und verringerter Absackungsneigung bereitzustellen.
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Die
Aufgabe kann erreicht werden, indem wässrige Pulverlackdispersionen
bereitgestellt werden, deren wässrige
Phase eine Siliciumdioxidverbindung enthält, die aus der Gruppe, bestehend
aus (1) feinverteilter Kieselsäure
mit großer
Brunauer-Emmet-Teller-Oberfläche
(„BET-Oberfläche") und (2) Schichtsilicaten,
ausgewählt
ist.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird eine wässrige Pulverlackdispersion
bereitgestellt, umfassend einen Pulverlack, dispergiert in einer
wässrigen
Phase, wobei die wässrige
Phase eine Siliciumdioxidverbindung, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus:
- (a) 0,2 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht des Pulverlacks, feinverteilter Kieselsäure mit großer BET-Oberfläche;
- (b) 0,1 bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Pulverlacks,
Schichtsilicaten; und
- (c) Kombinationen davon,
enthält und wobei die wässrige Phase
in dem Fall von (b) und (c) weiterhin 0,05 bis 0,5 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des Pulverlacks, eines Poly(meth)acrylsäure-Verdickers
enthält,
wobei der Poly(meth)acrylsäure-Verdicker
nicht neutralisiert, teilweise neutralisiert oder vollständig neutralisiert
sein kann.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Beschichten
eines Substrats bereitgestellt, umfassend den Schritt des Aufbringens
einer wässrigen
Pulverlackdispersion auf ein Substrat, wobei die wässrige Pulverlackdispersion
einen Pulverlack, dispergiert in einer wässrigen Phase, umfaßt, wobei
die wässrige
Phase eine Siliciumdioxidverbindung, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus:
- (a) 0,2 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das
Gewicht des Pulverlacks, feinverteilter Kieselsäure mit großer BET-Oberfläche;
- (b) 0,1 bis 1,5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Pulverlacks,
Schichtsilicaten; und
- (c) Kombinationen davon,
enthält und wobei die wässrige Phase
in dem Fall von (b) und (c) weiterhin 0,05 bis 0,5 Gew.-%, bezogen
auf das Gewicht des Pulverlacks, eines Poly(meth)acrylsäure-Verdickers
enthält,
wobei der Poly(meth)acrylsäure-Verdicker
nicht neutralisiert, teilweise neutralisiert oder vollständig neutralisiert
sein kann.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
sind wässrige
Beschichtungsmittel, die einen Feststoffgehalt von zum Beispiel
20 bis 60 Gew.-% in dem Zustand umfassen, in dem sie bereit zur
Aufbringung sind. Der Feststoffgehalt in der Dispersion besteht
aus dem festen, nicht flüchtigen Pulverlack
und der Siliciumdioxidverbindung und gegebenenfalls in der wässrigen
Phase enthaltenen zusätzlichen
nichtflüchtigen
Komponenten (z.B. Pigmente). Der Ausdruck „nicht flüchtig" schließt zum Beispiel flüchtige Komponenten
ein, die unter den speziellen Bedingungen, die für das Aufbringen und Härten der
wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
verwendet werden, auftreten könnten. Beispiele
derartiger flüchtigen
Komponenten sind Verdampfungsverluste oder Spaltprodukte, die während der
Aufbringung, des Abdunstens, des Fließens und gegebenenfalls Härtens der
Lackierungsschichten erzeugt werden, die aus den wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
aufgebracht werden. Die Spaltprodukte können sich zum Beispiel während der
Vernetzungsreaktionen bilden, die bei der Kondensation stattfinden.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung wird
durch wässrige
Pulverklarlackdispersionen mit einem Feststoffgehalt von zum Beispiel
20 bis 45 Gew.-%, vorzugsweise 25 bis 40 Gew.-%, dargestellt, und
diese sind für
die Herstellung von transparenten (d.h. klaren) Lackierungsschichten
geeignet.
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Die
Pulverlackkomponente der Dispersion besteht aus feinen Pulverlackteilchen
mit einem mittleren Teilchendurchmesser (d50)
von zum Beispiel 0,1 bis 10 μm,
vorzugsweise unter 5 μm.
Jeder von den auf dem Fachgebiet bekannten herkömmlichen Pulverlacken kann
in den Pulverlackdispersionen dieser Erfindung verwendet werden.
Derartige Pulverlacke umfassen Bindemittel oder Bindemittel/Vernetzungsmittel-Kombinationen.
Gegebenenfalls können
Pigmente, Füllstoffe
und Zusatzstoffe, die herkömmlicherweise
in Verbindung mit Pulverlacken verwendet werden, zu den Pulverlacken
hinzugegeben werden.
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Beispiele
von Bindemitteln, die verwendet werden können, schließen Thermoplaste
ein. Es wird bevorzugt, daß die
Pulverlacke, die in den wässrigen Pulverlackdispersionen
gemäß der Erfindung
dispergiert sind, duroplastische Pulverlacke sind, basierend auf
selbstvernetzenden Bindemitteln oder, besonders bevorzugt, basierend
auf externen vernetzenden Bindemittel/Vernetzungsmittel-Kombinationen.
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In
dem Fall von Bindemittel/Vernetzungsmittel-Kombinationen versteht
es sich, daß Bindemittel filmerzeugende
Komponenten mit höherem
Molekulargewicht eines duroplastischen Pulverlacks bedeuten, der
zum Beispiel mindestens 50 Gew.-% der grundlegenden Bindemittel/Härtungsmittel-Kombination
darstellt, wohingegen die Härtungsmittelkomponente
zum Beispiel höchstens
50 Gew.-% dieser Kombination darstellt. Keine Begrenzungen sind
im Prinzip der Bindungsgrundlage des Bindemittels auferlegt. Bindemittel,
die herkömmlicherweise
für Pulverlacke
verwendet werden, sind zum Beispiel geeignet. Beispiele sind: Polyesterharze,
(Meth)acrylcopolymere, Epoxyharze, Phenolharze, Polyurethanharze und
Siloxanharze. In der bevorzugten Ausführungsform von wässrigen
Pulverklarlackdispersionen werden Polyesterharze, Polyurethanharze
und insbesondere (Meth)acrylcopolymere bevorzugt. Die Bindemittel
haben zum Beispiel eine Glasübergangstemperatur
in dem Bereich von 30 bis 120°C,
vorzugsweise unter 90°C,
und haben zum Beispiel mittlere Molekulargewichte (Mn) in dem Bereich
von 500 bis 20000, vorzugsweise unter 10000. Die Härtungsmittel
haben zum Beispiel mittlere Molekulargewichte (Mn) von 84 bis 3000,
vorzugsweise unter 2000. Verschiedenartige Bindemittel und Härtungsmittel
können
zusammengemischt werden.
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Bindemittel
und Härtungsmittel
tragen funktionelle, wechselseitig komplementäre Gruppen, die eine chemische
Vernetzung, zum Beispiel durch Additions- und/oder Kondensations-
und/oder Radikalpolymerisation, erlauben. Beispiele funktioneller Gruppen
sind Carboxylgruppen, Epoxygruppen, aliphatische oder aromatische
gebundene OH-Gruppen, Isocyanatgruppen, blockierte Isocyanatgruppen,
Anhydridgruppen, primäre
und sekundäre
Aminogruppen, blockierte Aminogruppen, N-heterocyclische Gruppen,
die zu Ringöffnungsadditionen
fähig sind,
wie zum Beispiel Oxazolingruppen, olefinisch ungesättigte Gruppen,
wie zum Beispiel (Meth)acryloylgruppen, und CH-acide Gruppen, wie
zum Beispiel Acetoacetatgruppen.
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Die
Auswahl der wechselseitig reagierenden Gruppen ist dem Fachmann
bekannt. Unterschiedliche reaktive Gruppen können gegebenenfalls kombiniert
werden. Dies kann gemacht werden, indem Bindemittel verwendet werden,
die unterschiedliche reaktive funktionelle Gruppen tragen, oder
es werden Gemische von verschiedenen Härtungsmitteln und/oder Bindemitteln
verwendet.
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Die
unterschiedlichen funktionellen Gruppen können gleichzeitig an dem Bindemittel
und/oder Härtungsmittel
vorhanden sein. Die Bindemittel ebenso wie die Härtungsmittel enthalten im Mittel mindestens
zwei funktionelle Gruppen pro Molekül. Das Verhältnis von Bindemittel zu Härtungsmittel liegt
im allgemeinen in dem Bereich von zum Beispiel 98:2 bis 50:50. Das
bevorzugte Verhältnis
liegt in dem Bereich von 95:5 bis 70:30. Das Gemisch kann auch mehrere
Bindemittel oder mehrere Härtungsmittel
umfassen.
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Wie
zuvor erwähnt
sind in einer bevorzugten Ausführungsform
die wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
wässrige
Pulverklarlackdispersionen. Die darin dispergierten Pulverklarlackteilchen
enthalten zum Beispiel Bindemittel/Vernetzungsmittel-Kombinationen,
die von Pulverklarlacken her bekannt sind. Diese sind zum Beispiel
Kombinationen von hydroxyfunktionellen Bindemitteln, insbesondere
hydroxyfunktionelle (Meth)acrylcopolymere, mit blockierten Polyisocyanat-Härtungsmitteln oder insbesondere
Kombinationen von epoxyfunktionellen Bindemitteln, insbesondere
epoxyfunktionelle (Meth)acrylcopolymere, mit Carboxyl- und/oder
Carbonsäureanhydrid-funktionellen
Härtungsmitteln und/oder
Tris(alkoxycarbonylamino)triazin-Härtungsmitteln.
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Bevorzugte
Beispiele von Kombinationen von epoxyfunktionellen (Methacryl)copolymeren
mit sauren, insbesondere Carboxyl- und/oder Carbonsäureanhydrid-funktionellen
Härtungsmitteln
sind diejenigen, die Glycidyl(meth)acrylat-Copolymere mit einem
Epoxy-Gewichtsäquivalent
zwischen 250 und 1000 als Bindemittel und eine oder mehrere niedermolekulare
oder polymere Verbindungen mit im Mittel zwei oder mehreren Carboxylfunktionen
pro Molekül und/oder
Anhydriden davon als Härtungsmittel
enthalten, wobei die Epoxygruppen der Glycidyl(meth)acrylat-Copolymere
in einem Verhältnis
in dem Bereich von 1,5:1 bis 1:1,5 in bezug auf die freien und/oder
als Anhydride gebundenen latenten Carboxylfunktionen der Härtungsmittel
vorhanden sind. Die Glycidyl(meth)acrylat-Copolymere haben ein Epoxy-Gewichtsäquivalent
in dem Bereich von 250 bis 1000, vorzugsweise in dem Bereich von
300 bis 600, besonders bevorzugt in dem Bereich von 300 und 450.
Die Glycidyl(meth)acrylat-Copolymere haben zum Beispiel Glasübergangstemperaturen
in dem Bereich von 30 bis 120°C,
vorzugsweise in dem Bereich von 30 bis 90°C, ihre mittleren Molekulargewichte
(Mn) liegen zum Beispiel in dem Bereich von 1000 bis 10000, vorzugsweise
in dem Bereich von 1000 bis 5000.
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Abgesehen
von Glycidylacrylat und/oder Glycidylmethacrylat entsprechend einem
Epoxy-Gewichtsäquivalent
in dem Bereich von 250 bis 1000, enthalten die Glycidyl(meth)acrylat-Copolymere
ein oder mehrere Comonomere, speziell olefinisch ungesättigte Monomere
ohne irgendwelche zusätzlichen funktionellen
Gruppen. Die genaue Auswahl der Monomere liegt in der Geschicklichkeit
eines normalen Fachmanns und hängt
von den gewünschten
Eigenschaften des Copolymers ab. Beispiele derartiger Comonomere
sind monovinylaromatische Verbindungen wie beispielsweise Styrol;
Vinylester aliphatischer Carbonsäuren
wie zum Beispiel Vinylacetat, Vinylversatat; Vinylether; (Meth)acrylnitril; (Meth)acrylamid;
aber insbesondere (Cyclo)alkyl(meth)acrylate mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen
in dem (Cyclo)alkylteil.
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Die
Glycidyl(meth)acrylat-Copolymere können in einer dem Fachmann
bekannten Weise durch Radikalcopolymerisation, insbesondere durch
Lösungs-
oder Massepolymerisation hergestellt werden
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Die
Härtungsmittel
sind ein oder mehrere niedermolekulare oder polymere Verbindungen
mit im Mittel zwei oder mehreren, vorzugsweise zwei Carboxylfunktionen
pro Molekül
und/oder Anhydriden davon. Die Anhydridgruppen sind latent gebundene
Carboxylgruppen, wobei jede Anhydridgruppe als Carboxylgruppe gezählt wird.
Beispiele von carboxyfunktionellen Härtungsmitteln sind feste aliphatische
Dicarbonsäuren
und – soweit
sie existieren – ihre
intramolekularen Anhydride, wobei 1,12-Dodekandicarbonsäure besonders
bevorzugt ist. Feste Dicarbonsäurepolyanhydride
mit mittleren Molekulargewichten (Mw) in dem Bereich von zum Beispiel 1000
bis 5000 können
verwendet werden, zum Beispiel 1,12-Dodekandicarbonsäure(poly)anhydrid. Weitere
Beispiele für
carboxyfunktionelle Härtungsmittel
sind carboxyfunktionelle Copolymere, wie zum Beispiel Polyester,
Polyurethane, (Meth)acrylcopolymere, carboxyfunktionelle Oligourethane,
carboxyfunktionelle Oligoester.
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Die
Pulverlacke in den wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
können
Pigmente und/oder Füllstoffe
enthalten, zum Beispiel entsprechend einem Verhältnis Pigment plus Füllstoff/Bindemittel
plus Vernetzungsmittel von 0:1 bis 2,5:1. Beispiele von Pigmenten
und Füllstoffen
sind herkömmliche
anorganische oder organische Farbpigmente, zum Beispiel Ruß, Titandioxid,
Azopigmente, Phthalocyaninpigmente, effektgebende Pigmente, zum Beispiel
Aluminiumpigmente, Interferenzpigmente, ebenso wie Füllstoffe
wie beispielsweise Bariumsulfat, Kaolin, Talkum, Siliciumdioxid.
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Die
Pulverklarlacke, die in den bevorzugten wässrigen Pulverklarlackdispersionen
enthalten sind, enthalten keine Pigmente und keine deckenden Pigmente,
aber sie können
farblose transparente Pigmente enthalten, zum Beispiel mikronisiertes
Titandioxid oder Siliciumdioxid.
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Die
Pulverlacke können
herkömmliche
Pulverlack-Zusatzstoffe in den gewöhnlichen Mengen, zum Beispiel
in dem Bereich von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge
des Pulverlacks, enthalten. Beispiele derartiger Zusatzstoffe sind
Verlaufmittel, Entgasungsmittel, Antioxidationsmittel, Lichtschutzmittel,
Bindemittel, Gleitmittel, Katalysatoren und Mittel, die als solche
die Schmelzrheologie der Pulverlacke beeinflussen.
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Die
wässrige
Phase der wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
enthält
abgesehen von Wasser eine Siliciumdioxidverbindung, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus feinverteilter Kieselsäure mit großer BET-Oberfläche, Schichtsilicaten
und Kombinationen davon. Der Ausdruck „feinverteilte Kieselsäure" bedeutet hochdispergiertes
Siliciumdioxid. Die feinverteilte Kieselsäure mit großer BET-Oberfläche ist
dem Fachmann bekannte Kieselsäure,
die synthetisch hergestellt worden ist, zum Beispiel pyrogen, oder
Kieselsäure,
die durch Fällung
hergestellt ist (siehe Ulrich Zoril, Römpp Lexikon, Lacke und Druckfarben,
Thieme Verlag, New York, Stuttgart, 1998). Derartige feinverteilte
Kieselsäuren
mit großer
BET-Oberfläche
werden von verschiedenen Herstellern in einer Vielzahl von Typen
mit unterschiedlichen BET-Oberflächen angeboten.
Die BET-Oberflächen
der feinverteilten Kieselsäuren,
die in den wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
verwendet werden, liegen in dem Bereich von zum Beispiel 100 bis
400, vorzugsweise 200 bis 400, Quadratmeter/g. Pyrogene Kieselsäure wird
besonders bevorzugt, insbesondere pyrogene Kieselsäure, die
nicht hydrophob gemacht worden ist. Die feinverteilte Kieselsäure wird
in Anteilen von 0,2 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht des Pulverlackgehalts in der wässrige Pulverlackdispersion, verwendet.
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Für die Herstellung
der wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
kann die feinverteilte Kieselsäure
mit großer
BET-Oberfläche,
die in der wässrigen
Phase enthalten ist, als Pulver oder als wässrige Zubereitung, zum Beispiel
als wässrige Aufschlämmung oder
Paste mit 1 bis 5 Gew.-% eingebracht oder zugesetzt werden.
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In
einer alternativen Ausführungsform
enthält
die wässrige
Phase der wässrigen
Pulverlackdispersionen abgesehen von Wasser 0,1 bis 1,5 Gew.-%,
vorzugsweise 0,2 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Pulverlacks,
Schichtsilicat. Die Schichtsilicate sind dem Fachmann bekannte herkömmliche
Schichtsilicate, zum Beispiel Aluminium-Magnesium-, Natrium-Magnesium-
und Natrium-Magnesium-Lithium-Silicate
mit einer Schichtstruktur. Beispiele derartiger Schichtsilicate sind
Schichtsilicate des Bentonit-, Smektit-, Montmorillonit- und Hektorit-Typs.
Wenn auch Schichtsilicate natürlichen
Ursprungs verwendet werden können, wird
jedoch bevorzugt, in den wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
synthetisch hergestellte Schichtsilicate zu verwenden. Es kann von Vorteil
sein, Schichtsilicate des gewaschenen Typs zu verwenden, da diese
weniger Ionen in die wässrigen
Pulverlackdispersionen hineinbringen können. Optigel®-Produkte
von der Firma Südchemie,
Laponite® RD
von Laporte Inc. oder Borchigel®-Schichtsilicate
von der Firma Borchers sind Beispiele von Schichtsilicaten, die
im Handel erhältlich
sind und in den wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
verwendet werden können.
Die Schichtsilicate, die in der wässrigen Phase enthalten sind,
können für die Herstellung
der wässrigen
Pulverlackdispersionen als Pulver oder vorzugsweise als wässrige Zubereitung,
zum Beispiel als wässriger
Brei mit 1 bis 5 Gew.-%, zum Beispiel in der Form einer Aufschlämmung oder
Paste verwendet oder hinzugegeben werden.
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Abhängig von
der Natur des (der) verwendeten Schichtsilicats(e) und abhängig von
der beabsichtigten Verwendung der so formulierten wässrigen Pulverlackdispersion
kann es von Vorteil sein, die Schichtsilicate, entweder als Pulver
oder als Komponente einer zuvor hergestellten wässrigen Zubereitung von Schichtsilicat,
zu zerkleinern. Ein negativer Einfluß auf die Eigenschaften, insbesondere
auf die optischen Eigenschaften der von den wässrigen Pulverlackdispersionen
gemäß der Erfindung
aufgebrachten Lackierungsschichten kann dadurch vermieden werden.
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Die
wässrige
Phase der wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
enthält
zusätzlich
zu dem Schichtsilicatgehalt 0,05 bis 0,5 Gew.-% eines Poly(meth)acrylsäure-Verdickers,
bezogen auf das Gewicht des Pulverlacks in der wässrigen Pulverlackdispersion
gemäß der Erfindung. Dann
sind die wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
durch weniger abrupte Übergänge in ihrem
rheologischen Verhalten gekennzeichnet, wenn sie zwischen ihrem
Ruhezustand und dem Zustand, in welchem sie durch Scherkräfte beeinflußt werden,
wechseln, zum Beispiel wenn wässrige
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
während Einfüll- oder Überführungsvorgängen gehandhabt werden.
Poly(meth)acrylsäure-Verdicker
sind dem Fachmann bekannte Verdicker für wässrige Beschichtungssysteme,
zum Beispiel Copolymere von (Meth)acrylsäure und (Meth)acrylsäureestern,
die polymerisierte (Meth)acrylsäure,
zum Beispiel in einem Anteil von etwa 30 bis 60 Gew.-%, enthalten. Das
Produkt Viscalex® HV 30 von der Firma Allied Colloids
ist ein bevorzugtes Beispiel der im Handel erhältlichen Poly(meth)acrylsäure-Verdicker.
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In
der Regel werden Poly(meth)acrylsäure-Verdicker in wässrigen
Beschichtungssystemen in zumindest teilweise neutralisierter Form
verwendet oder werden nach ihrer Zugabe zu einem wässrigen Beschichtungssystem
zumindest teilweise neutralisiert. Amine oder Aminoalkohole sind
spezielle Beispiele von alkalischen Neutralisierungsmitteln, die
für teilweises
oder vollständiges
Neutralisieren von Poly(meth)acrylsäure-Verdickern verwendet werden können. Poly(meth)acrylsäure-Verdicker
in teilweise oder vollständig
neutralisierter Form können
ebenfalls in den wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
verwendet werden. Überraschenderweise
können
die Poly(meth)acrylsäure-Verdicker auch
zu den wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Ausführungsform
hinzugegeben werden, die Schichtsilicat in einer nicht neutralisierten
Form, zum Beispiel als wässrige
Lösung
mit 5 bis 30 Gew.-%, enthalten. Die rheologische Wirksamkeit der
Poly(meth)acrylsäure-Verdicker
wird dabei überraschenderweise
erhalten, trotz der Tatsache, daß kein Gebrauch von Neutralisierungsmitteln
gemacht wird, während
mögliche
negative Einflüsse
von alkalischen Neutralisierungsmitteln sicher vermieden werden
können.
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Die
Zugabe von Poly(meth)acrylsäure-Verdickern
zu den wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung,
die Schichtsilicat in einer nicht neutralisierten Form enthalten,
ist besonders vorteilhaft, wenn die wässrigen Pulverlackdispersionen Komponenten
enthalten, die die Abwesenheit von alkalischen Neutralisierungsmitteln
erfordern. Die Anwesenheit alkalischer Neutralisierungsmittel in
wässrigen
Pulverlackdispersionen, die zum Beispiel saure Komponenten enthalten,
kann zu Unverträglichkeitserscheinungen
führen,
wie zum Beispiel die Bildung von Flecken in dem feuchten Lack und/oder
in den fertigen Lackschichten, die daraus aufgebracht und anschließend eingebrannt
sind. Beispiele von wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung, die
saure Komponenten enthalten, sind diejenigen, die Pulverlacke mit
sauren Härtungsmitteln
enthalten, zum Beispiel Pulverlacke, die auf Epoxy-Säure/Säureanhydrid-Vernetzungschemie
basieren.
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Die
wässrige
Phase der wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
kann, abgesehen von Wasser und dem Gehalt der Siliciumdioxidverbindung(en),
weitere Zusatzstoffe in Anteilen von zum Beispiel 0,1 bis 5 Gew.-%,
bezogen auf den Pulverlackgehalt in der wässrigen Pulverlackdispersion,
enthalten. Beispiele derartiger Zusatzstoffe sind grenzflächenaktive
Mittel, Dispergiermittel, Biozide, Entschäumer, Verlaufmittel, Lichtschutzmittel,
Neutralisierungsmittel und verschiedene rheologisch wirksame Komponenten,
zum Beispiel nichtionische polymere Verdicker, zum Beispiel basierend
auf Polyurethanen, Polyacrylaten oder Celluloseethern, insbesondere
ein nichtionischer Polyurethan-assoziativer
Verdicker. Es wird bevorzugt, daß in der wässrigen Phase keine organischen
Lösungsmittel
enthalten sind oder daß sie
darin in Anteilen zum Beispiel unter 1 Gew.-%, bezogen auf den Pulverlackgehalt
in der wässrigen
Pulverlackdispersion, enthalten sind.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen der wässrigen
Pulverlackdispersionen der vorliegenden Erfindung. Die wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
können
unter Verwendung verschiedener bekannter Verfahrensprinzipien, die
dem Fachmann zum Beispiel aus der Patentliteratur in bezug auf die
Herstellung von wässrigen
Pulverlackdispersionen bekannt sind, hergestellt werden. Der Gehalt
der Siliciumdioxidverbindung kann an verschiedenen Stellen hinzugesetzt
werden, zum Beispiel auch zu tatsächlich fertigen wässrigen Pulverlackdispersionen.
Für die
Herstellung der wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
kann die Siliciumdioxidverbindung in jedem Fall als Pulver oder
als wässrige
Zubereitung, zum Beispiel als wässrige
Aufschlämmung,
Paste oder Brei mit 1 bis 5 Gew.-% eingebracht oder zugesetzt werden.
Wie erwähnt
können
Schichtsilicate so in zerkleinerter Form verwendet werden.
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Die
wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
können
zum Beispiel hergestellt werden, indem eine Schmelze oder eine organische Lösung eines
Pulverlacks in Wasser oder in einer wässrigen Zusammensetzung, die
Zusatzstoffe und/oder die Siliciumdioxidverbindung enthalten kann,
dispergiert wird. Das Prinzip für
die Herstellung von wässrigen
Pulverlackdispersionen durch Dispergieren einer Pulverlackschmelze
oder -lösung
in einer wässrigen
Phase ist zum Beispiel in WO 98/27141, EP-A-0805171 und EP-A-0899282 beschrieben.
Es wird bevorzugt, Apparate zu verwenden, die eine starke dispergierende
Wirkung garantieren, wie zum Beispiel Hochdruckhomogenisatoren,
Rotor-Stator-Einheiten und insbesondere Sprühdispergatoren. Wenn zum Beispiel
ein Düsendispergator
verwendet wird, wird eine Schmelze oder eine organische Lösung des
Pulverlacks unter einem Überdruck
von zum Beispiel bis zu 50 bar in Wasser oder in einer wässrigen
Zusammensetzung, die die Siliciumdioxidverbindung und/oder andere
Zusatzstoffe enthalten kann, atomisiert. Während des Atomisierens wird
die Schmelze oder die Lösung
entspannt und feinverteilt. Nach dem Abkühlen der dispergierten Schmelze
oder nach der Entfernung von Lösungsmitteln
aus der dispergierten organischen Lösung, zum Beispiel durch Destillation,
gegebenenfalls unter vermindertem Druck, können die Siliciumdioxidverbindung,
die möglicherweise
noch fehlt, und/oder Zusatzstoffe, die möglicherweise fehlen, zu der
wässrigen
Phase hinzugegeben werden und gut eingemischt werden. In dieser
Weise wird eine wässrige
Pulverlackdispersion gemäß der Erfindung
erhalten.
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Die
wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
können
auch hergestellt werden, indem ein feinverteilter Pulverlack bereitgestellt
wird, der zum Beispiel durch Trockenmahlen und anschließendes Homogenisieren
der Pulverlackteilchen in einer wässrigen Phase erhalten werden
kann. Das Prinzip zum Herstellen von wässrigen Pulverlackdispersionen
durch Trockenmahlen eines Pulverlacks und anschließendes Homogenisieren
der feingemahlenen Pulverlackteilchen in einer wässrigen Phase ist zum Beispiel
in EP-A-0652264 beschrieben. Dies wird zum Beispiel ausgeführt, indem
zuerst ein Pulverlack hergestellt wird, vorzugsweise durch Extrudieren
des vollständig
formulierten Pulverlacks, erhalten durch trockenes Mischen aller
erforderlichen Komponenten in der Form einer pasteartigen Schmelze,
Abkühlen
der Schmelze, grobes Zerkleinern, Mahlen oder Feinmahlen, zum Beispiel
zu einer mittleren Teilchengröße (d50) von 0,1 bis 10 μm, vorzugsweise unter 5 μm. Einheiten,
die für
das Feinmahlen bevorzugt werden, sind zum Beispiel Strahlprallmühlen. Die
feingemahlenen Pulverlackteilchen werden dann in Wasser oder in
eine wässrige
Zusammensetzung, die die Siliciumdioxidverbindung und/oder Zusatzstoffe
enthalten kann, eingeführt
und werden homogen verteilt, zum Beispiel durch Rühren. Die
Siliciumdioxidverbindung, die möglicherweise
noch fehlt, und/oder Zusatzstoffe, die möglicherweise fehlen, können dann
hinzugegeben und gut eingemischt werden. Die Reihenfolge der Zugabe von
feinverteiltem, zum Beispiel feingemahlenem, Pulverlack, Zusatzstoffen
und der Siliciumdioxidverbindung zu Wasser kann im Prinzip frei
gewählt
werden. Es wird bevorzugt, feinverteilten Pulverlack zu einer zuvor
hergestellten wässrigen
Zusammensetzung zu geben, die die Siliciumdioxidverbindung und andere
gewünschte
Zusatzstoffe, wie zum Beispiel den Poly(meth)acrylsäure-Verdicker-Zusatzstoff
in Kombination mit den Schichtsilicaten, bereits enthält.
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Das
bevorzugte Herstellungsverfahren für die wässrigen Pulverlackdispersionen
gemäß der Erfindung
ist die Herstellung mittels Naßmahlen
eines Pulverlacks in einer wässrigen
Phase. Das Prinzip für die
Herstellung von wässrigen
Pulverlackdispersionen mittels Naßmahlen eines Pulverlacks in
einer wässrigen
Phase ist zum Bespiel in WO 96/32452 und WO 96/37561 beschrieben.
Dies wird zum Beispiel ausgeführt,
indem zuerst ein Pulverlack hergestellt wird, vorzugsweise durch
Extrudieren des vollständig
formulierten Pulverlacks, erhalten durch trockenes Mischen aller
erforderlichen Komponenten in der Form einer pasteartigen Schmelze,
Abkühlen
der Schmelze, grobes Zerkleinern und Mahlen, zum Beispiel zu einer
mittleren Teilchengröße (d50) von 10 bis 30 μm. Die Pulverlackteilchen werden
dann in Wasser oder in eine wässrige
Zusammensetzung, die die Siliciumdioxidverbindung und/oder Zusatzstoffe
enthalten kann, eingeführt
und werden darin zum Beispiel zu einer mittleren Teilchengröße (d50) von 0,1 bis 10 μm, vorzugsweise unter 5 μm, naßgemahlen. In
der Beschichtungsindustrie herkömmlicherweise verwendete
Mahlapparate, wie zum Beispiel Perlmühlen, Sandmühlen und Rührkugelmühlen, sind als Einheiten zum
Ausführen
von Naßmahlen
geeignet. Die Siliciumdioxidverbindung, die möglicherweise noch fehlt, und/oder
Zusatzstoffe, die möglicherweise fehlen,
können
anschließend
hinzugesetzt und gut eingemischt werden.
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Die
Reihenfolge der Zugabe von Pulverlack, Zusatzstoffen und Siliciumdioxidverbindung
kann im Prinzip frei gewählt
werden. Es wird bevorzugt, den Pulverlack zu einer zuvor hergestellten
wässrigen Zusammensetzung,
die die Siliciumdioxidverbindung und andere gewünschte Zusatzstoffe bereits
enthält, zu
geben und sie darin naß zu
mahlen. Während
des Naßmahlens
muß Sorge
getragen werden, daß die Temperatur
in dem zu mahlenden Gemisch nicht zu stark ansteigt, zum Beispiel
daß sie
unter der Glasübergangstemperatur
des Pulverlacks bleibt. Zum Beispiel kann eine Mahlguttemperatur
von 10 bis 25°C durch
Kühlen
aufrechterhalten werden.
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Die
wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
können
auch durch Hinzufügen der
Siliciumdioxidverbindung zu einer vollständig hergestellten wässrigen
Pulverlackdispersion hergestellt werden. Dies kann zum Beispiel
anschließend in
der Form einer Zugabe der Siliciumdioxidverbindung als Korrekturzusatzstoff
zu einer wässrigen
Pulverlackdispersion ausgeführt
werden.
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Die
Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung der wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
für die
Herstellung von Lackierungen auf verschiedenen Substraten, insbesondere
metallischen Substraten, wie zum Beispiel Kraftfahrzeugkarosserien
oder Teile davon. Die wässrigen
Pulverlackdispersionen können
für die
Herstellung von Einschichtlackierungen oder für die Herstellung von Lackierungsschichten,
die Teil einer Mehrschichtlackierung sind, verwendet werden.
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Die
wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
können
nach bekannten Verfahren, insbesondere durch Sprühen, auf unbeschichtete oder
vorbeschichtete Substrate aufgebracht werden, was zum Beispiel zu
einer Trockenschichtdicke von 25 bis 80 μm führt. Die Trockenschichtdicke
wird durch die Verwendung beziehungsweise den Typ und die Funktion
der Lackierungsschicht, die hergestellt wird, bestimmt. Die wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
können
in einem oder mehreren Sprüharbeitsgängen aufgebracht
werden. Eine Aufbringung in mehreren Sprüharbeitsgängen kann zum Beispiel für die Herstellung
von Lackierungsschichten mit einer hohen Trockenschichtdicke, welche
nicht in einem einzigen Sprühschritt
erhalten werden kann, notwendig sein. In diesem Fall zeigen die
wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
ein von einem Gesichtspunkt der Aufbringungstechnologie her vorteilhaftes
Verhalten, da sie nur kurze Zeiträume für den dazwischenliegenden Abdunstvorgang
oder Trocknungsvorgang, der zwischen den einzelnen Sprüharbeitsgängen notwendig ist,
erfordern. Die wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
trocknen nach ihrer Aufbringung, zum Beispiel während einer Abdunstphase, um
Lackierungsschichten zu werden, die mit denjenigen vergleichbar
sind, die mittels einer Aufbringung von Lackierungsschichten aus
Pulverlackierungsmitteln erhalten werden. Sobald die Lackierungsschichten
getrocknet sind, werden sie erhitzt und zum Schmelzen und Fließen gebracht,
und im Fall von Lackierungsschichten, die durch wässrige Pulverlackdispersionen
erzeugt werden, die duroplastischen Pulverlack enthalten, werden
sie chemisch gehärtet. Abhängig von
dem Typ des Bindemittelsystems des Pulverlacks kann das chemische
Härten
thermisch und/oder photochemisch durch Hochenergiestrahlung, zum
Beispiel UV-Strahlung, induziert werden. Thermisches Härten bei
Temperaturen von zum Beispiel 100 bis 180°C kann zum Beispiel durch Konvektion
und/oder IR- und/oder NIR-Bestrahlung ausgeführt werden.
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Die
wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
sind für
die Herstellung von Lacken, insbesondere Mehrschichtlacken auf dem
Gebiet der Lackierung von Kraftfahrzeugkarosserien oder Teilen davon
geeignet. Pigmentierte wässrige Pulverlackdispersionen
gemäß der Erfindung
können zum
Beispiel als wässrige
Pulverlackierungsmittel mit Füllstoff
oder als wässrige
Steinschlag-verhindernde Pulverlacke für die Herstellung einer Füllstoffschicht
oder einer Schutzschicht gegen Steinschlageinschläge verwendet
werden. Abgesehen von ihrer Verwendung für die Herstellung der vorstehend
erwähnten Zwischenschichten
können
pigmentierte wässrige
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
auch für
die Herstellung von Grundlackschichten oder Decklackschichten verwendet
werden.
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Die
früher
erwähnten
wässrigen
Pulverklarlackdispersionen, die in größerer Ausführlichkeit als bevorzugte Ausführungsformen
der wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
beschrieben sind, sind zum Beispiel für die Herstellung von transparenten
Decklackschichten, insbesondere für die Herstellung der äußeren Klarlackschicht
einer Mehrschichtlackierung geeignet. Die wässrigen Pulverklarlackdispersionen
gemäß der Erfindung
werden vorzugsweise für
die Herstellung einer Grundlack/Klarlack-Zweischichtlackierung verwendet.
Die farb- und/oder effektgebende Grundlackschicht wird auf ein gegebenenfalls
vorbeschichtetes Substrat, insbesondere auf vorbeschichtete Kraftfahrzeugkarosserien
oder Teile davon, aufgebracht, bevor die Lackierungsschicht des
Klarlacks, bestehend aus einer wässrigen
Pulverklarlackdispersion gemäß der Erfindung,
aufgebracht und eingebrannt wird.
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Beispiele
von Vorlackierungsschichten auf Kraftfahrzeugkarosserien oder Teilen
davon sind Elektroimmersionsgrundierungsschichten, ein zweischichtiger
Vorlack, bestehend aus einer Elektroimmersionsgrundierungsschicht
und einer Sprühfüllstoffschicht,
eine zweischichtige Vorlackierung, bestehend aus einer Elektroimmersionsgrundierungsschicht
und einer funktionellen Schicht, zum Beispiel in der Form einer
ersten Grundlackschicht mit Füllstoffeigenschaften,
oder eine zweischichtige Vorlackierung, bestehend aus einer Elektroimmersionsgrundierungsschicht
und einer zweiten elektrophoretisch aufgebrachten Lackierungsschicht.
Wenn auch die farb- und/oder effektgebende Grundlackschicht vor
der Aufbringung der Klarlackschicht aus einer wässrigen Pulverklarlackdispersion
gemäß der Erfindung
eingebrannt werden kann, wird jedoch bevorzugt, die wässrige Pulverklarlackdispersion
gemäß der Erfindung
gemäß dem bekannten Naß-auf-Naß-Verfahren
oben auf die Grundlackschicht aufzubringen, die den Farbton der
Mehrschichtlackierung bestimmt. Die Grundlackschicht wird dabei
durch Sprühen
eines farb- und/oder effektgebenden wässrigen oder auf Lösungsmittel
basierenden Grundlacks in einer Lackierungsschichtdicke, die von
dem Farbton abhängt,
zum Beispiel zwischen 10 bis 25 μm,
aufgebracht. Im Anschluß an
die Aufbringung der Grundlackschicht, nach einer kurzen Abdunstphase,
zum Beispiel bei 20 bis 80°C,
wird die Aufbringung der Klarlackschicht aus der Pulverklarlackdispersion
gemäß der Erfindung
ausgeführt,
zum Beispiel durch Sprühen,
zum Beispiel in einer Dicke der trockenen Lackierungsschicht von
im allgemeinen zwischen 25 und 60 μm. Nach einer Abdunstphase,
zum Beispiel bei Temperaturen von 20 bis 50°C, wird das Substrat dem Fließ- und Einbrennprozeß zugeführt, wo
die Klarlackschicht zusammen mit der Grundlackschicht bei erhöhten Temperaturen
von zum Beispiel 100 bis 160°C
eingebrannt wird.
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Die
wässrigen
Pulverlackdispersionen gemäß der Erfindung
sind durch eine gute Sedimentationsstabilität gekennzeichnet und sie haben,
wenn sie auf senkrechte Oberflächen
aufgebracht werden und während
der nachfolgenden Schmelz- und Fließschritte und, wenn anwendbar,
des Einbrennschritts eine hohe Absackungsgrenze. Sie besitzen ein
vorteilhaftes Verhalten bei der technischen Anwendung, wenn sie
in mehreren Sprüharbeitsgängen aufgebracht
werden.
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BEISPIELE
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BEISPIEL 1 (REFERENZ)
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Herstellung des Pulverklarlacks:
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729
g eines epoxyfunktionellen Methacrylcopolymers mit einem Epoxy-Gewichtsäquivalent
von 380 und einem mittleren Molekulargewicht (Mn) von 2000, 210
g 1,12-Dodecandisäure,
30 g eines Lichtschutzmittels (1:1-Gemisch von Tinuvin® 900 (UV-Absorber)
und Tinuvin® 111
(Lichtschutzmittel in Form von sterisch gehindertem Amin, beide
von der Firma Ciba), 3 g Benzoin, 6 g Irganox® B
225 (Antioxidationsmittel) von der Firma Ciba und 8 g Troy® EX 570
(Verlaufmittel) von der Firma Troy Chemie, werden zuerst in trockenem
Zustand gemischt und dann bei 100 bis 120°C mittels eines Extruders dispergiert. Nach
dem Abkühlen
und Vorzerkleinern des Extrudats wird das letztere in einer Sichtermühle zu einer mittleren
Teilchengröße (d50) von 20 μm zu einem Pulverklarlack gemahlen.
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Herstellung der wässrigen
Pulverklarlackdispersion:
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10
g Borchigen® PP
100 (grenzflächenaktives
Mittel) von der Firma Borchers, 5 g Defoam® 400 (Entschäumer) von
der Firma Add APT und 2 g Aerosil® 200
(pyrogene Kieselsäure,
nicht hydrophob gemacht, mit einer BET-Oberfläche von 205 m2/g)
von der Firma Degussa werden unter Rühren zu 633 g deionisiertem
Wasser gegeben und homogen vermischt. Anschließend werden 350 g des vorstehend erhaltenen
Pulverklarlacks dann gut eingemischt und werden mittels einer Rührkugelmühle gemahlen,
bis eine mittlere Teilchengröße (d50) von 4,8 μm erreicht ist. Während des
Naßmahlens
wird die Temperatur des Mahlguts unter 20°C gehalten.
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BEISPIEL 2 (VERGLEICHSBEISPIEL)
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Beispiel
1 wurde wiederholt, außer
daß anstatt
der 2 g Aerosil® 200
5 g Borchigel® LW
44 (nichtionischer Polyurethan-assoziativer Verdicker) von der Firma
Borchers verwendet wurden.
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Rheologische Messungen:
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Die
wässrigen
Pulverklarlackdispersionen, erhalten in Beispiel 1 und Beispiel
2, wurden in einem Rotationsviskosimeter bei einer Meßtemperatur
von 10°C
rheologisch gemessen. Die Schergeschwindigkeit wurde kontinuierlich über fünf Minuten
von 0 auf 150 s–1 erhöht, die
Scherung fand für
eine Minute bei einer konstanten Geschwindigkeit von 150 s–1 statt, und
anschließend
wurde die Schergeschwindigkeit kontinuierlich über fünf Minuten von 150 auf 0 s–1 verringert.
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Beide
Zweige der Viskositätskurve
(Aufwärts-
und Abwärtskurve)
der in Beispiel 1 erhaltenen wässrigen
Pulverklarlackdispersion zeigen eine ausgeprägte Thixotropie.
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Die
mit der wässrigen
Pulverklarlackdispersion von Beispiel 2 erhaltene Viskositätskurve
zeigt strukturelle Viskosität
mit einer nur geringen Thixotropie. Die Viskositätskurve der wässrigen
Pulverklarlackdispersion von Beispiel 2 ist im Vergleich mit der Viskositätskurve
der wässrigen
Pulverklarlackdispersion von Beispiel 1 deutlich weniger stark gekrümmt.
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Untersuchung des Sedimentationsverhaltens:
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50
ml jeweils von den in Beispiel 1 und Beispiel 2 erhaltenen wässrigen
Pulverklarlackdispersionen wurden jeweils in ein 50-ml-Glasgefäß (Innendurchmesser
2 cm) eingefüllt
und bei 8°C
in einem Kühlschrank
aufbewahrt. Nach 7 Tagen hatte sich im Fall der wässrigen
Pulverklarlackdispersion von Beispiel 1 kein Überstand gebildet, während sich
im Fall der Pulverklarlackdispersion von Beispiel 2 ein klarer Überstand
von 5,5 cm3 gebildet hatte.
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Untersuchung des Verhaltens
bei der Aufbringungstechnologie:
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50 μm dicke Klarlackschichten
aus den wässrigen
Pulverklarlackdispersionen der Beispiele 1 und 2 wurden jeweils
auf Testplatten gesprüht,
die mit einer Kataphoresebeschichtung vorbeschichtet und in einer
senkrechten Position aufgestellt worden waren, und wurden nach einem
Abdunsten von zehn Minuten bei 45°C
für 30
Minuten bei 150°C
(Objekttemperatur) eingebrannt. Um eine trockene Lackierungsschicht
von 50 μm
zu erhalten, wurde die Sprühaufbringung
jedes Mal in drei Sprüharbeitsgängen ausgeführt, wobei
ein Abdunstschritt zwischen den einzelnen Sprüharbeitsgängen ausgeführt werden mußte, um
das Auftreten von Absackungserscheinungen während der Aufbringung zu verhindern.
Im Fall der wässrigen
Pulverklarlackdispersion von Beispiel 1 war jedes Mal eine 2-Minuten-Abdunstphase
ausreichend, während
im Fall der wässrigen
Pulverklarlackdispersion von Beispiel 2 es jedes Mal notwendig war,
eine fünf-Minuten-Abdunstphase
einzuhalten.
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Bestimmung der Absackungsgrenzen:
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Aus
den wässrigen
Pulverklarlackdispersionen der Beispiele 1 und 2 wurden keilförmige Klarlackschichten
in einem Bereich der Trockenschichtdicke von 25 bis 75 μm jeweils
auf Testplatten gesprüht,
die mit einer Kataphoresebeschichtung vorbeschichtet und in einer
senkrechten Position aufgestellt worden waren, und wurden nach einem zehn-Minuten-Abdunsten
bei 45°C
für 30
Minuten bei 150°C
(Objekttemperatur) eingebrannt. Im Fall der wässrigen Pulverklarlackdispersion
von Beispiel 1 befand sich die optisch wahrnehmbare Absackungsgrenze
bei 50 μm,
während
im Fall der wässrigen Pulverklarlackdispersion
von Beispiel 2 sich die Absackungsgrenze bei 37 μm befand.
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BEISPIEL 3 (REFERENZ)
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Herstellung des Pulverklarlacks:
-
729
g eines epoxyfunktionellen Methacrylcopolymers mit einem Epoxy-Gewichtsäquivalent
von 380 und einem mittleren Molekulargewicht (Mn) von 2000, 210
g 1,12-Dodecandisäure,
30 g eines Lichtschutzmittels (1:1-Gemisch von Tinuvin® 900 (UV-Absorber)
und Tinuvin® 111
(Lichtschutzmittel in Form von sterisch gehindertem Amin), beide
von der Firma Ciba), 3 g Benzoin, 6 g Irganox® B
225 (Antioxidationsmittel) von der Firma Ciba und 8 g Troy® EX 570
(Verflaufmittel) von der Firma Troy Chemie werden zuerst in einem
trockenen Zustand gemischt und dann bei 100 bis 120°C mittels
eines Extruders dispergiert. Nach dem Abkühlen und Vorzerkleinern des Extrudats
wird das letztere in einer Sichtermühle zu einer mittleren Teilchengröße (d50) von 20 μm zu einem Pulverklarlack gemahlen.
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Herstellung einer wässrigen
Pulverklarlackdispersion:
-
10
g Borchigen® PP
100 (grenzflächenaktives
Mittel) von der Firma Borchers, 5 g Defoam® 400 (Entschäumer) von
der Firma Add APT und 43 g eines 3 gew.-%igen wässrigen Breis von Schichtsilicat (hergestellt
durch Mischen von 3 g Optigel® SH von der Firma Südchemie
mit 97 g deionisiertem Wasser) werden unter Rühren zu 592 g deionisiertem
Wasser gegeben und homogen vermischt. 350 g des vorstehend erhaltenen
Pulverklarlacks werden anschließend
gut eingerührt
und werden unter Verwendung einer Rührkugelmühle gemahlen, bis eine mittlere Teilchengröße (d50) von 4,8 μm erreicht ist. Während des
Naßmahlarbeitsgangs
wird die Temperatur des Mahlguts unter 20°C gehalten.
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BEISPIEL 4
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Beispiel
3 wird wiederholt, außer
daß bei
der Herstellung der Dispersion 4 g einer 10 gew.-%igen nicht neutralisierten
wässrigen
Lösung
von Viscalex® HV
30 von der Firma Allied Colloids hinzugegeben wurden und anstatt
der 592 g deionisierten Wassers 588 g deionisiertes Wasser verwendet
werden.
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BEISPIEL 5 (VERGLEICHSBEISPIEL)
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Beispiel
3 wird wiederholt, außer
daß 5
g Borchigel® LW
44 (nichtionischer Polyurethan-assoziativer
Verdicker) von der Firma Borchers an Stelle des Schichtsilicatbreis
verwendet werden und anstatt der 592 g deionisierten Wassers 630
g deionisiertes Wasser verwendet werden.
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BEISPIEL 6 (VERGLEICHSBEISPIEL)
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Beispiel
3 wird wiederholt, außer
daß das Schichtsilicat
weggelassen wurde, 4 g einer 10 gew.-%igen nicht neutralisierten
wässrigen
Lösung von
Viscalex® HV
30 verwendet werden und anstatt der 592 g deionisierten Wassers
631 g deionisiertes Wasser verwendet werden.
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BEISPIEL 7 (VERGLEICHSBEISPIEL)
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Beispiel
3 wird wiederholt, außer
daß das Schichtsilicat
weggelassen wird, 10 g einer 10 gew.-%igen nicht neutralisierten
wässrigen
Lösung von
Viscalex® HV
30 verwendet werden und anstatt der 592 g deionisierten Wassers
625 g deionisiertes Wasser verwendet werden.
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BEISPIEL 8 (VERGLEICHSBEISPIEL)
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Beispiel
6 wird wiederholt, außer
daß anstatt des
nicht neutralisierten Viscalex® HV 30,8 g einer 10 gew.-%igen
wässrigen
Lösung
von Viscalex® HV
30, vollständig
neutralisiert mit Dimethylethanolamin, verwendet werden und daß anstatt
der 592 g deionisierten Wassers 627 g deionisiertes Wasser verwendet
werden.
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Die
wässrigen
Pulverklarlackdispersionen der Beispiele 6 und 7 zeigen Viskositätseigenschaften,
die für
eine Aufbringung nicht geeignet sind; sie sedimentieren sofort nach
ihrer Herstellung.
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Wenn
auch die wässrige
Pulverklarlackdispersion von Beispiel 8 Viskositätseigenschaften zeigt, die
für eine
Aufbringung geeignet sind, umfaßt die
eingebrannte Lackierungsschicht eine große Anzahl von optisch störenden Flecken.
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Rheologische
Messungen
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Die
in den Beispielen 3, 4 und 5 erhaltenen wässrigen Pulverklarlackdispersionen
wurden in einem Rotationsviskosimeter bei einer Meßtemperatur von
10°C rheologisch
gemessen. Die Schergeschwindigkeit wurde kontinuierlich über 5 Minuten von
0 auf 150 s–1 erhöht, die
Scherung fand für
1 Minute bei einer konstanten Geschwindigkeit von 150 s–1 statt,
und anschließend
wurde die Schergeschwindigkeit kontinuierlich über fünf Minuten von 150 auf 0 s–1 verringert.
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Beide
Zweige der Viskositätskurve
(Aufwärts-
und Abwärtskurve)
der in den Beispielen 3 und 4 erhaltenen wässrigen Pulverklarlackdispersion
zeigen eine ausgeprägte
Thixotropie. Die Viskositätskurve
der in Beispiel 4 erhaltenen wässrigen
Pulverklarlackdispersion hat ein im Vergleich zu der Kurve von Beispiel
3 leicht erhöhtes
Niveau.
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Die
mit der wässrigen
Pulverklarlackdispersion von Beispiel 5 erhaltene Viskositätskurve
zeigte strukturelle Viskosität
mit einer nur geringen Thixotropie. Die Viskositätskurve der wässrigen
Pulverklarlackdispersion von Beispiel 5 ist im Vergleich zu den Viskositätskurven
der wässrigen
Pulverklarlackdispersionen der Beispiele 3 und 4 deutlich weniger stark
gekrümmt.
-
Untersuchung des Sedimentationsverhaltens:
-
50
ml jeweils von den in den Beispielen 3, 4 und 5 erhaltenen wässrigen
Pulverklarlackdispersionen wurden jeweils in ein 50-ml-Glasgefäß (Innendurchmesser
2 cm) eingefüllt
und bei 8°C
in einem Kühlschrank
aufbewahrt. Nach 7 Tagen hatte sich im Fall der wässrigen
Pulverklarlackdispersion der Beispiele 3 und 4 kein Überstand
gebildet, während
sich im Fall der Pulverklarlackdispersion von Beispiel 5 ein klarer Überstand
von 5,5 cm3 gebildet hatte.
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Untersuchung des Verhaltens
bei der Aufbringtechnologie:
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50 μm dicke Klarlackschichten
aus den wässrigen
Pulverklarlackdispersionen der Beispiele 3, 4 und 5 wurden jeweils
auf Testplatten gesprüht, die
mit einer Kataphoresebeschichtung vorbeschichtet und in senkrechter
Position aufgestellt worden waren, und wurden nach einem zehn-Minuten-Abdunsten
bei 45°C
für 30
Minuten bei 150°C
(Objekttemperatur) eingebrannt. Um eine trockene Lackierungsschicht
von 50 μm
zu erhalten, wurde die Sprühaufbringung
jedes Mal in drei Sprüharbeitsgängen ausgeführt, wobei
ein Abdunstschritt zwischen den einzelnen Sprüharbeitsgängen ausgeführt werden mußte, um
das Auftreten von Absackungserscheinungen während der Aufbringung zu verhindern.
Im Fall der wässrigen
Pulverklarlackdispersionen der Beispiele 3 und 4 war jedes Mal eine
zwei-Minuten-Abdunstphase ausreichend, während im Fall der wässrigen Pulverklarlackdispersion
von Beispiel 5 es jedes Mal notwendig war, eine fünf-Minuten-Abdunstphase
einzuhalten.
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Bestimmung der Absackungsgrenzen:
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Aus
den wässrigen
Pulverklarlackdispersionen der Beispiele 3, 4 und 5 wurden keilförmige Klarlackschichten
in einem Bereich der Trockenschichtdicke von 25 bis 75 μm jeweils
auf Testplatten gesprüht,
die mit einer Kataphoresebeschichtung vorbeschichtet und in einer
senkrechten Position aufgestellt worden waren, und wurden nach einem zehn-Minuten-Abdunsten
bei 45°C
für 30
Minuten bei 150°C
(Objekttemperatur) eingebrannt. Im Fall der wässrigen Pulverklarlackdispersion
der Beispiele 3 und 4 befanden sich die optisch wahrnehmbaren Absackungsgrenzen
bei 60 und 70 μm,
während
sich im Fall der wässrigen
Pulverklarlackdispersion von Beispiel 5 die Absackungsgrenze bei
37 μm befand.