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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufbereiten
von Abfallstoff, insbesondere für
ein Nutzen von in dem Abfallstoff enthaltenem recyclingfähigen Material
gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf eine Abfallbehandlungsanlage
insbesondere eine Anlage für
ein Aufbereiten von Abfallstoffanteilen, die für ein Recycling von Material
geeignet sind, gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 7.
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Ein
derartiges Verfahren und eine derartige Anlage sind beispielsweise
aus der Druckschrift GB-A-2 026 019 bekannt.
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Im
Stand der Technik waren die Wahlmöglichkeiten, die beim Deponieren
und Behandeln bzw. Aufbereiten von Abfallstoff zu Verfügung standen, das
Transportieren zu Deponien, die Verbrennung in Massenverbrennungsanlagen
und – in
einem begrenzten Maße – die Wiedergewinnung
von recyclingfähigen
Materialien. Die zuletzt erwähnte
Wahlmöglichkeit
macht im Allgemeinen ein Trennen von Abfallstoffen an der Quelle
erforderlich, wobei recyclingfähige
Abfallstoffanteile wie beispielsweise Bioabfallstoff, Papier und
Karton, Glas und Metalle getrennt werden und getrennt gesammelt
werden. Jedoch ist eine Quellentrennung stets unzulänglich, was
bedeutet, dass die Menge an vermischtem Abfallstoff derzeit beträchtlich
ist, was auch in der Zukunft der Fall sein wird.
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Die
Form von Energierückgewinnung,
die unlängst
populär
geworden ist, ist eine Form, bei der REF-Brennstoff (REF = Recovered
Fuel; Brennstoff aus getrenntem trockenem Abfall) und / oder RDF-Brennstoff
(RDF = Refuse Derived Fuel; Brennstoff aus unsortiertem, festem
Abfall), der von Abfallstoff aufbereitet worden ist, entweder in
herkömmlichen
Boilern zusammen mit anderem Brennstoff oder als der Hauptbrennstoff
in Verbrennungsanlagen verbrannt wird, die speziell für REF-Brennstoff / RDF-Brennstoff
gestaltet sind. Die Abfallstoffe, die am besten für die Energiewiedergewinnung
geeignet sind, umfassen Verpackungsabfallstoffe, Papierabfallstoffe
und Kunststoffabfallstoffe aus der Industrie und dem Handel und
auch Bauabfallstoffe, die eine Größenordnung von 70–80% der
Menge an Abfallstoff ausmachen können,
der üblicherweise
zu den Deponien transportiert wird. Trockener Haushaltsabfallstoff
kann ebenfalls bei der Produktion von Energie unter der Vorraussetzung
verwendet werden, dass unter anderem Metalle, Glas und Bioabfallstoff von
diesem zunächst
getrennt werden.
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Am ökonomischsten
wird REF-Brennstoff aus einem an der Quelle getrennten verbrennbaren Abfallstoffanteil
hergestellt, d.h. dem sogenannten Energieanteil des Abfallstoffes.
Die Aufbereitungsstufen von diesem REF-Brennstoff (Recovered Fuel) umfassen
typischerweise das Entfernen von Stücken mit Übergröße, das Zerkleinern des Abfallstoffes,
das Trennen von Metallen und auch das Entfernen von Sand und Steinen.
Fertiger REF-Brennstoff enthält hauptsächlich Kunststoff,
Holz, Papier und Karton. Der Anteil von Verunreinigungen in dem
Brennstoff kann beispielsweise in der Größenordnung von 5% in Abhängigkeit
von dem Sortierprozess sein. REF-Brennstoff kann außerdem aus
unsortiertem vermischten Abfallstoff durch mechanische Handhabungsprozesse
hergestellt werden, wobei in diesem Fall das Endprodukt RDF-Brennstoff
(Refuse Derived Fuel) genannt wird. Ein Unterschied in Bezug auf
die Handhabung des an der Quelle getrennten Abfallstoffes wird durch
eine stärker
vermischte Zusammensetzung des Abfallstoffrohmaterials gebildet,
die sich hauptsächlich
als ein höherer
Bioabfallstoffgehalt zeigt. Folglich sind mehr Sortierstufen bei
der Herstellung von RDF-Brennstoff
als bei einer REF-Anlage erforderlich, beispielsweise gravimetrische
Trennstufen, d.h. Sortierstufen auf der Basis der Größe und der
Dichte von Partikeln, wodurch schwerer Stoff wie beispielsweise
Nahrungsmittelreste, effizient von dem für die Verbrennung gedachten
Anteil getrennt werden kann. Die Zusammensetzung von fertigem RDF-Brennstoff
ist der Zusammensetzung von REF-Brennstoff sehr ähnlich, jedoch kann der Anteil
von Verunreinigungen in ihm geringfügig höher sein, beispielsweise in
der Größenordnung
von 8%.
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Energiewiedergewinnung
von Abfallstoff sollte nicht dem Selbstzweck dienen, sondern eher eine
vernünftige
makroökonomische
Rückgewinnung von
Abfallstoffen anstreben oder diese unschädlich zu gestalten. Bei sämtlicher
Rückgewinnung
von Abfallstoff sollte die Hauptaufgabe die Wiedergewinnung von
Materialien sein, die in dem Abfallstoff enthalten sind, wenn dies ökonomisch
profitabel ist, und lediglich sekundär die Nutzung des Abfallstoffes
als Brennstoff. Deponien sollten die allerletzte Option sein.
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Separat
gesammeltes Abfallholz ist in einem gewissen Maße als Rohmaterial bei der
Herstellung von Partikelkarton und Faserkarton verwendet worden.
Die Herstellung von Paneelkartonerzeugnissen aus Abfallholz erfordert
ein sorgfältiges
Reinigen, Sieben und Sortieren des Rohmaterials. Andererseits ist
bislang niemandem die originelle Idee des Wiedergewinnens von Abfallholz
aus vermischtem Abfallstoff oder aus dem Energieanteil des Abfallstoffes
gekommen.
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Derzeit
ist der Recyclinggrad von Papierfasern in vielen Bereichen sehr
gering, aber zunehmender Druck lenkt zu verstärktem Recycling und Ersetzen
von Primärfasermaterial
durch recycelte Fasern in einem immer mehr zunehmenden Maße. Ein Teil
der Faser mit guter Qualität
(beispielsweise Verpackungsabfallstoff) endet häufig zwischen vermischtem Abfallstoff,
wobei es schwierig ist, ihn da herauszusammeln und / oder wiederzugewinnen durch
die gegenwärtigen
Verfahren.
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Die
veröffentlichte
WO-Anmeldung 98/18 607 beschreibt einen Prozess für eine Behandlung von
Abfallstoff, der recycelbare Komponenten enthält, wobei bei dem Prozess Abfallstoff
in Wasser unter Anwendung einer mechanischen Kraft gerührt wird,
wodurch die Größe von Stücken in
dem Abfallstoff verringert wird und Fasern in dem Wasser suspendiert
werden. Der Metalle enthaltende schwere Anteil, der Kunststoff enthaltende
leichte Anteil und der Fasern enthaltende Anteil werden von der
Suspension in Stufen getrennt. Der Prozess ist für eine Behandlung von Verpackungsabfallstoff
gedacht, der unterschiedliche Kunststoffe und vermischte Materialien
enthält,
insbesondere Karton, der mit Kunststoff und / oder Metallfolien
ausgekleidet ist, und Metalldosen. Der Fasergehalt von dieser Art
an Rohmaterial ist im Allgemeinen relativ niedrig, wobei daher die speziellen
Probleme, die sich auf die Wiedergewinnung von Fasern und auf die
Qualität
des Halbstoffes beziehen, nicht in einem ausreichenden Maße bei dem
Prozess berücksichtigt
worden sind. Diese Veröffentlichung
offenbart außerdem
keinerlei Lösung für derartige
wesentliche Probleme wie das Erfüllen von
Energieanforderungen und die Zirkulation des Prozesswassers.
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Die
Wiedergewinnung von Fasern aus Abfallstoff wird außerdem unter
anderem in dem Patent GB 1 364 474 und in der veröffentlichten
Anmeldung GB 2 026 019 erörtert.
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Die
Druckschrift EP-A-0 838 532 offenbart ein Verfahren und eine Anlage
für ein
Aufbereiten von verwendeten Verpackungen der Art „Tetrabrick", bei der Papier,
Aluminium und Polyethylen getrennt wiedergewonnen werden, wobei
der Polyethylen-Anteil durch Pyrolyse wiedergewonnen wird.
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Es
ist eine allgemeine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nutzung
der im Abfallstoff enthaltenen recyclingfähigen Komponenten in einer
effizienten und ökonomisch
profitablen Weise zu ermöglichen.
Es ist außerdem
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Abfallstoffaufbereitungskonzept zu
schaffen, das die Rückgewinnung
von Materialien innerhalb von ökonomischen
Grenzen maximal gestaltet und das außerdem in vorteilhafter Weise
im Hinblick auf seinen Energieverbrauch unabhängig ist.
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Im
Hinblick auf die Lösung
dieser Aufgaben schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
gemäß der Definition
von Anspruch 1.
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In ähnlicher
Weise schafft die vorliegende Erfindung eine Abfallstoffaufbereitungsanlage
gemäß der Definition
in Anspruch 7.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird der Abfallstoff zunächst
vorbehandelt, um jeglichen unerwünschten
Stoff zu entfernen. Dafür
ist es möglich,
beispielsweise aus der Produktion von REF-Brennstoff / RDF-Brennstoff
bekannte Techniken anzuwenden, bei denen Abfallstoff zerkleinert und
sortiert wird und Metall, Steine, Bioabfallstoff und dergleichen
von diesem entfernt werden. Danach wird der Faserabfallstoff von
dem restlichen Abfallstoff getrennt und zu Rohmaterial für Papier
oder Karton unter Verwendung von an sich bekannten Techniken aufbereitet.
Kunststoff enthaltender Stoff wird von dem Abfallstoff getrennt
und zu Kunststofföl durch
chemische Wärmebehandlung
d.h. durch Pyrolyse aufbereitet. Die Nebenprodukte von den Prozessen
und der Restabfallstoffanteil von dem Aufbereiten des Abfallstoffs
werden als Energiequelle verwendet, wenn Energie für den Bedarf
der verschiedenen Prozessstufen produziert wird.
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Die
Abfallaufbereitungsanlage oder Abfallstoffaufbereitungsanlage gemäß der vorliegenden Erfindung
hat:
- – Vorrichtungen
zum Entfernen von unerwünschtem
Stoff aus dem Abfallstoff,
- – Vorrichtungen
für ein
Trennen eines Faseranteils von dem restlichen Abfallstoff und Vorrichtungen
für ein
Aufbereiten von diesem zu einem Rohmaterial für Papier oder Karton,
- – Vorrichtungen
für ein
Trennen eines Kunststoffanteils von dem restlichen Abfallstoff und
Vorrichtungen für
ein Verarbeiten von diesem zu Kunststofföl als eine thermische Wärmebehandlung
bei einer Pyrolysevorrichtung und
- – Vorrichtungen
für ein
Erzeugen der Energie, die bei den verschiedenen Prozessen der Abfallstoffaufbereitungsanlage
benötigt
wird, wobei die Vorrichtungen so eingerichtet sind, dass sie als Brennstoff
die Nebenprodukte, die bei den verschiedenen Prozessstufen produziert
worden sind, und den Abfallstoffanteil verwenden, der von dem Aufbereiten
verbleibt.
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Energie
und insbesondere Wärmeenergie werden
beispielsweise bei den folgenden Prozessstufen benötigt: Auflösen von
Abfallstoff, das bei einer erhöhten
Temperatur ausgeführt
wird; Pressen und / oder Trocknen von Halbstoff, Papier oder Karton;
Trocknen von zerkleinertem Holz, das als Rohmaterial für Partikelkarton
gedacht ist; Trocknen von Kunststoffanteilen vor einer Pyrolysevorrichtung; Trocknen
von Abfallstoffauflösungen
vor der Verbrennung, etc. Unter anderem kann ein Fluidisierbettboiler
oder ein Vergasungsreaktor, der in Verbindung mit einem Boiler angeordnet
ist, als Einrichtung bei der Energieproduktion verwendet werden,
die Abfallstoffmaterialien verwendet.
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Die
Behandlung von Abfallstoff kann auch eine Stufe umfassen, bei der
Holz von dem restlichen Abfallstoff getrennt wird und zu einem Rohmaterial für Partikelkarton
oder dergleichen aufbereitet wird. In diesem Zusammenhang kann die
Behandlung eine Trennung von einem Holzanteil, der unerwünschte Materialien
enthält,
von dem restlichen Holzanteil umfassen. Mit dieser Art an Trennung
ist die chemische oder physikalische Trennung von Holzanteilen,
die organische Chlorkomponenten oder Schwermetalle oder flüchtige organische
Komponenten (VOC) enthalten, gemeint. Das von den Trenneinrichtungen
erhaltene Abfallholz tritt beispielsweise zu einem Fluidisierbettboiler,
der mit einer Einrichtung zum Reinigen von Abgasen versehen ist,
wie dies durch die EU-Abfallstoffverbrennungsrichtlinien erforderlich
ist.
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In
vorteilhafter Weise werden PVC-Kunststoffe von dem Kunststoffanteil
des Abfallstoffes chemisch oder durch eine chemische Klassifiziereinrichtung
wie beispielsweise eine NIR-Klassifiziereinrichtung
(annähernd-Infrarot-Klassifiziereinrichtung),
bei einem sogenannten PVC-Seperator getrennt, bevor Kunststoffe
zu Kunststofföl
aufbereitet werden. Anders als beispielsweise Polyethylen wird Brennstofföl in guter
Qualität,
wie dies bekannt ist, nicht aus PVC bei einer Wärmebehandlung erhalten, sondern
sein Vorhandensein in dem Kunststoffanteil würde wesentlich den Ertrag und
die Qualität
des Erzeugnisöls verringern.
PVC-Kunststoffe können
als Mischbrennstoff bei der Energieerzeugung verwendet werden, wobei
in diesem Zusammenhang Chloremissionen mittels Reinigungsvorrichtungen,
die nach dem Boiler vorgesehen sind, verhindert werden.
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Eine
Unmenge an Wasser ist bei den verschiedenen Prozessen der Abfallstoffaufbereitungsanlage
und insbesondere bei der Wiedergewinnung und der Weiterbehandlung
von Fasern erforderlich. Um den Verbrauch an Frischwasser zu verringern, wird
das von der Abfallstoffbereitungsanlage verwendete Wasser wiedergewonnen,
behandelt und kehrt dieses zu der Zirkulation zurück. Bei
der Behandlung von Frischwasser ist es ebenfalls möglich, eine
Verdampfungstechnik anzuwenden, die kostengünstige Wärmeenergie von dem Fluidisierbettboiler
nimmt.
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Aus
dem Gesichtspunkt der Abfallstoffverbrennungskapazität und der
Materialrecyclingziele ist es vorteilhaft, die Faser-, Kunststoff-
und möglicherweise
auch Holzanteile wiederzugewinnen, die in dem REF-Brennstoff enthalten
sind und die für
ein Recycling geeignet sind. Bei der vorliegenden Erfindung wird
dies verwirklicht, indem bestimmte Stufen, die zu dem Prozess zum
Herstellen von Abfallstoff bei einer Papierfabrik gehören, zu
dem Prozess zum Pyrolysieren von Kunststofföl und möglicherweise auch zu dem Prozess
zum Herstellen von Partikelkarton mit einer herkömmlichen Abfallstoffaufbereitungsanlage,
die REF-Brennstoff / RDF-Brennstoff erzeugt,
integriert werden. Aufgrund der Erfindung kann ein größerer Anteil
an Abfallstoffmaterial als zuvor anstelle der Verbrennung recycelt
werden, und die durch die Herstellprozesse erforderliche Energie wird
durch ein Verbrennen von Abfallstoff erzeugt. Wenn dies kostengünstig ist,
können
die Herstellprozesse auf gekaufte Energie beispielsweise im Hinblick
auf die Elektrizität
ebenfalls teilweise gestützt sein.
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Das
erfindungsgemäße Konzept
ist für
ein Aufbereiten von an der Quelle getrenntem trockenen Abfallstoff
sehr geeignet, der aus dem Handel, der Industrie und einer Kommune
kommt, jedoch kann es durch ein Erhöhen der Anzahl an Vorbehandlungsstufen
auch bei der Behandlung von unsortiertem gemischten Abfallstoff
angewendet werden. Das Verfahren ermöglicht ein Recycling von neuen
Abfallstoffanteilen, die ansonsten entweder zu der Energiewiedergewinnung
oder zu der Deponie gelangen würden.
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Nachstehend
ist die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben,
wobei die vorliegende Erfindung jedoch nicht durch ihre Ausführungsbeispiele
eng beschränkt
sein soll.
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1 zeigt
das Prinzip eines Abfallstoffbehandlungsprozesses, bei dem recyclingfähige Anteile
von dem Abfallstoffmaterial für
ein Weiterverarbeiten getrennt werden.
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2 zeigt
Wiedergewinnung von Faser aus Abfallstoff in einem größeren Detail.
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Bei
der ersten Stufe 1 des Abfallstoffbehandlungsprozesses tritt Abfallstoff
zu den Behandlungsstufen, die aus Anlagen für die Herstellung von RDF-Brennstoff
bekannt sind, wobei bei den Stufen der Abfallstoff zerkleinert wird
und Metalle aus diesem mittels magnetischen Trenneinrichtungen und Wirbelstromtrenneinrichtungen
entfernt werden. Der Zerkleinerungsstufe kann ein Entfernen von
Stücken mit Übergröße und /
oder ein optisches Sortieren vorangehen. Glas, Steine, Bioabfallstoff
und andere ähnliche
Verunreinigungen werden mittels geeigneter mechanischer und gravimetrischer
Klassifizierer soweit wie möglich
als getrennte Anteile getrennt, wodurch auch sie bei dem Recycling
der Materialien umfasst sein können.
Die Behandlung von gemischtem Abfallstoff kann eine höhere Anzahl
an und effizientere Sortier- und Reinigungsstufen als die Behandlung
des an der Quelle getrennten Energieabfallstoffs erforderlich machen,
aber durch die bekannte Technologie ist es ebenfalls möglich, Mischabfallstoff
zu RDF-Brennstoff
zu verarbeiten.
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Nach
der Vorbehandlung tritt der Abfallstoff bei dem Beispiel von 1 zu
einer Holztrennung 2, von der das getrennte Holzmaterial
zu einem Prozess 6 für
ein weiteres Aufbereiten des Abfallholzes tritt. Der Abfallanteil,
der reich an Kunststoffen und Papier ist, tritt weiter zu einer
Stofflöserstation 3,
bei der das in dem Abfallstoff enthaltene Fasermaterial in Wasser
suspendiert wird und es so getrennt wird, dass es zu Papierfaserprozessstufen 7 tritt.
Die Wiedergewinnung von Fasern ist detaillierter in Verbindung mit 2 beschrieben.
Nach dem Trennen der Fasern tritt der Abfallstoffstrom zu einer
Kunststofftrennung 4, von der zumindest einige der Kunststoffe zu
einer Pyrolysebehandlung 8 treten, bei der Pyrolyseöl aus den
Abfallstoffkunststoffen erzeugt wird. Nach dem Trennen der wiedergewinnbaren
Anteile werden der verbleibende Abfallstoffstromanteil und auch
die Spuckstoffe, die als Nebenprodukte bei den verschiedenen Prozessstufen
produziert werden, als Brennstoff bei der Energieproduktion der
Anlage verwendet. Wenn die RDF-Brennstoffart des verbrennbaren Endproduktes
in einer Menge erzeugt wird, die den Bedarf der Anlage überschreitet,
kann dieses auch zu externen Verbrauchern geliefert werden. Alternativ
kann die Anlage zusätzliche
Energie verkaufen.
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Bei
einer Energieerzeugungseinheit 5, die in Verbindung mit
der Abfallstoffaufbereitungsanlage angeordnet ist, werden Staub,
Schlamm, Spuckstoff, und dergleichen, die als Nebenprodukte bei
den verschiedenen Prozessen erzeugt werden, verbrannt, und Energie
wird für
den Bedarf der verschiedenen Prozessstufen erzeugt. Die möglichen
Anwendungsorte der Wärmeenergie
umfassen unter anderem das Auflösen,
das Trocknen von Halbstoff, Papier oder Karton, das Trocknen von
Holzspänen
und das Trocknen von Kunststoffabfall vor der Pyrolysevorrichtung.
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Beispielsweise
kann eine Massenverbrennungsanlage, ein Fluidisierbettboiler, eine
Vergasungseinrichtung in Kombination mit einem Pulverisierbrennstoffboiler,
oder ein Zementofen, der gleichzeitig die Asche, die in Verbindung
mit der Abfallverbrennung erzeugt wird, als Rohmaterial für Zement nutzen
kann, als Energieerzeugungseinheit arbeiten. Eine weitere Alternative,
die es wert ist, sie zu berücksichtigen,
ist die Wiedergewinnung und Verwendung der Asche, die bei der Abfallverbrennung
erzeugt wird, als ein Füllstoff
bei der Herstellung von Papier. Das Reinigen von Abgas wird in Übereinstimmung
mit der EU-Abfallverbrennungsrichtlinie verwirklicht, wie dies bekannt
ist, beispielsweise mittels Beutelfiltern und Wäschern unter Verwendung von zusätzlichen
Chemikalien.
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Obwohl
bei dem Beispiel von 1 Holz, Faser und Kunststoffe
bei aufeinanderfolgenden Prozessstufen von dem Anteil getrennt werden,
der zu der Verbrennung tritt, sind nicht sämtliche dieser Stufen erforderlich,
sondern das Verfahren kann auch derart ausgeführt werden, dass lediglich
eine oder zwei der vorstehend erwähnten recyclingfähigen Anteile
von dem Abfallstoff getrennt wird / werden und sämtlicher restlicher Abfallstoff
als Brennstoff bei der Erzeugung von Energie verwendet wird. In
Abhängigkeit
von der Zusammensetzung des Abfallstoffes kann es beispielsweise
vorteilhaft sein, dass die Holztrennstufe als Bypass geschieht und
das Holz zu einer Verbrennung zusammen mit den Spuckstoffen treten
kann, die bei dem Prozess erzeugt werden. Vom Gesichtspunkt der
Optimierung des Pyrolyseprozesses ist es vorteilhaft, zu vermeiden,
dass Holzmaterial derart passiert, dass es mit dem zu pyrolisierenden
Material vermischt wird. Die Reihenfolge der Trennung der wiedergewinnbaren
Anteile kann sich außerdem
von der in 1 dargestellten Reihenfolge
beispielsweise derart unterscheiden, dass Kunststoffmaterialien
bereits teilweise vor dem Trennen des Fasermaterials getrennt werden.
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2 zeigt
eine Faserwiedergewinnungslinie, die zum Verwirklichen der Vorgänge der
Stofflöserstation 3 und
der Papierfaserverarbeitungslinie 7, die in 1 gezeigt
ist, verwendet werden kann. Die Stofflöserstation wird mit vorbehandeltem
Abfallstoff beliefert. Der Abfallstoff wird in einem Stofflöser 10 mit
hoher Dichte und fortlaufendem Betrieb vorteilhafter Weise bei einer
Temperatur von ungefähr
60°C aufgelöst. Ein
Materialstrom P1, der in Wasser suspendierte
Fasern enthält,
und ein Materialstrom R1, der nicht zerfaserungsfähigen Abfallstoff
enthält,
werden im Wesentlichen kontinuierlich von dem Stofflöser 10 abgegeben.
Ein Schraubenförderer 22 bewegt den
Spuckstoffanteil R1 von dem Stofflöser 10 zu
einer kombinierten Wasch – und
Trocknungstrommel 24 für
den Spuckstoff. Der Spuckstoff wird mittels Zirkulationswasser W0 sowohl an dem Schraubenförderer 22 als
auch in der Waschtrommel 24 gewaschen, um die Ausstoßrate der
Fasern zu verbessern, wobei die Waschwässer F zurückkehren, um mit dem Hauptstrom
P1 des Faserhalbstoffes vermischt zu werden.
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Die
aus dem Stofflöser 10 durch
eine Siebplatte herausgenommene Fasersuspension P1 tritt
zu einem Grobsieben 12, bei dem grobe Verunreinigungen
R2 und Sand S2,
die noch darin verbleiben, aus ihr entfernt werden. Der Durchmesser
der Löcher
in der Siebplatte des Stofflösers 10 beträgt 8 bis
12 mm und in höchst
vorteilhafter Weise ungefähr
10 mm. Bei dem Grobsieben 12 des Halbstoffes werden Siebplatten
verwendet, bei denen der Durchmesser der Löcher 2 bis 4 mm und
in höchst
vorteilhafter Weise ungefähr
3 mm beträgt.
Eine richtig gewählte Lochgröße ist von
Bedeutung, damit einerseits das Sieb nicht eine übermäßige Menge an Fasern zurückbehält und andererseits
eine Zentrifugalreinigung 14, die nach dem Grobsieben 12 vorgesehen ist,
ausreichend gut funktionieren soll.
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Bei
der Zentrifugalreinigungsstufe 14 werden hauptsächlich Sand
und andere schwere Materialien S3 von dem
grob gesiebten Halbstoff P2 getrennt. Nach
dem Zentrifugalreinigen 14 tritt der Halbstoff P3 zu einer Feinsieb – und / oder Fraktionierstufe 16, von
der der Gutstoff P4 zu Halbstoffwasch – und / oder
Halbstoffverdickungsstufen 18 tritt. Bei der letzten Aufbereitungsstufe 20 wird
gewaschener Halbstoff P5 bis zu einem Trockengehalt
von ungefähr 50%
komprimiert und in Transportbehältern
für einen Transport
zu einem Verbraucher verpackt. Alternativ kann die letzte Stufe 20 der
Wiedergewinnungslinie das Trocknen von Halbstoff bis zu einem Trockengehalt
von ungefähr
90% oder seine Übertragung
im nassen Zustand zu einer benachbarten Papiermaschine oder Kartonmaschine
umfassen.
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Auflösspuckstoff
R12, der mittels des Schraubenförderers 22 und
der Spuckstofftrommel 24 gewaschen wird, tritt zu einem
Entwässern 26,
das beispielsweise mittels einer Schraubenpresse verwirklicht werden
kann. Der Spuckstoff R2 von dem Grobsieben 12 wird
zusammen mit dem von dem Auflösungsprozess
kommenden Spuckstoff R12 behandelt. Nach
dem mechanischen Entwässern
können
sämtliche
Spuckstoffe R zu einer Verbrennung treten oder alternativ können die
groben Spuckstoffe R12, R2 zu der
Kunststofftrennung 4 treten, wie dies in 1 gezeigt
ist, wobei in diesem Zusammenhang lediglich ein Spuckstoff R3 von einem Feinsieben und ein Schlamm R4 von einer Klärung des Abfallwassers direkt
zu der Verbrennung treten.
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Die
bei dem Feinsieben und / oder Fraktionieren 16 erzeugten
Spuckstoffe R3 treten zu dem Entwässern 30,
das beispielsweise mittels einer Drainagebandpresse verwirklicht
werden kann, wobei danach die Spuckstoffe in höchst vorteilhafter Weise zu einer
Verbrennung treten. Da eine Unmenge an kostengünstigem Faserrohmaterial vorhanden
ist, das zur Verfügung
steht, und da ein vernünftiger
Anwendungsort für
die Spuckstoffe bei der Wiedergewinnung von Fasern vorhanden ist,
wird ein Maximieren der Ausstoßrate
von Fasern nicht unbedingt angestrebt wie bei den herkömmlichen
Recycelprozessen, sondern die Qualität der Fasern kann dabei optimiert
werden. Somit kann das Feinsieben 16 des Halbstoffs verbessert
werden und die Menge an Spuckstoff R3 kann
im Vergleich zu herkömmlichen Faserwiedergewinnungsprozessen
erhöht
werden. Das Beseitigen des erhöhten
Spuckstoffvolumens bringt kein Problem mit sich, da der Spuckstoff
R3 in der Energieerzeugungseinheit 5 der
Abfallstoffaufbereitungsanlage verbrannt werden kann.
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Schweren
Sand enthaltende Abfallstoffanteile S1 – S3 werden bei der Spuckstofftrommel 24,
bei dem Grobsieben 12 und bei dem Zentrifugalreinigen 14 des
Halbstoffs getrennt, und Wasser wird aus diesen Anteilen bei einer
Prozessstufe 28 entfernt, nach der dieser Sand S zu einer
Deponie transportiert werden kann oder als Erdverfüllung verwendet
werden kann.
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Die
Abfallwässer
von Wiedergewinnungslinie der Fasern, die einerseits Filtrate W1 – W3 getrennt von den Spuckstoffen R11, R2 und R3 und Sand S1, S2, S3 und andererseits
Filtrate W4 – W5 abgeleitet von
einem Halbstoffwaschen und / oder Verdicken 16 und einer
Halbstoffkompression 20 sind, treten zu einer Klärstufe 32,
von der der Schlamm R4 zusammen mit dem
Spuckstoff R3 von dem Feinsieben zu dem Entwässern 30 und
weiter zu der Verbrennung tritt. Geklärtes Abfallstoffwasser W6 tritt zu einer biologischen Behandlungsstufe 34,
nach der das gereinigte Wasser zu dem Beginn des Prozesses für eine Verwendung
als Waschwasser oder Verdünnungswasser
in dem Stofflöser 10,
bei dem Grobsieben 12, an dem Schraubförderer 22 und / oder
bei der Spuckstofftrommel 24 zirkulieren kann. Alternativ
kann ein Teil des biologisch behandelten Abfallwassers zu zusätzlichen
Behandlungsstufen 36 treten, die beispielsweise Ultrafiltration
oder Nanofiltration sein können.
Dass für
das Wassergleichgewicht des Prozesses erforderliche Reinwasser tritt
zu den Halbstoffwasch- und -verdickungsstufen 18.
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Recyclingfähiges Abfallholz
kann von anderem Abfallstoff entweder bei der ersten Stufe des Trennprozesses,
wenn der Abfallstoff trocken ist, oder nach dem Stofflösen, wenn
der Abfallstoff nass ist, getrennt werden. Der Abfallstoff ist bereits
in Verbindung mit der Vorbehandlung zu einer bestimmten Stückgröße zerkleinert
worden und schädliche
Materialien sind aus diesem entfernt worden. Um Rohmaterial herzustellen,
das für
die Herstellung von Partikelkarton geeignet ist, werden Stoffe in Übergröße, Feinstoffe,
leichte Stoffe, wie Kunststoff und Papier und auch schwere Stoffe,
wie beispielsweise Steine und Sand, von dem Abfallholz mittels verschiedener Reinigungs-,
Trenn- und Sortiervorrichtungen entfernt. Die Größe der Stücke in dem Abfallholz wird weiter
verringert durch ein Zerkleinern oder Zerspanen, wobei danach Metalle
und andere ähnliche
Verunreinigungen, die von dem Holzrohmaterial in Verbindung mit
dem Behandeln freigegeben werden, weiter aus diesem entfernt werden.
Die in dem Abfallholz enthaltenen Verunreinigungen und Chemikalien werden
in großem
Maße zu
Feinstoff und Staub übertragen,
die zur Verbrennung treten können.
Die Handhabung des zerkleinerten Holzes umfasst auch üblicherweise
eine Trocknungsstufe, die Wärmeenergie
erforderlich macht. Das Holzrohmaterial kann zu einem Endprodukt
in Verbindung mit der Abfallstoffaufbereitungsanlage aufbereitet
werden oder alternativ kann das aus dem Holz vorbereitete zerkleinerte
Holz, das für
die Verwendung bereit ist, zu einem Paneelkartonhersteller transportiert
werden.
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Für ein Sieben
und Reinigen des Holzrohmaterials bei den verschiedenen Stufen der
Aufbereitung wird vorzugsweise das Rollensieb verwendet, das unter
dem Markennamen ClassiScreenTM bekannt ist
und durch die Anmelderin der vorliegenden Patentanmeldung auf den
Markt gebracht worden ist, wobei dieses Sieb für ein Trennen von Fremdstoff, Sand
und einem Anteil in Übergröße von einem
sowohl trockenen als auch nassen Holzmaterial sehr geeignet ist.
Das Aufbereiten des Holzrohmaterials kann durch ein Reinigungs-
und Siebsystem unterstützt
werden, das unter dem Markennamen ClassiCleanerTM bekannt
ist, das einen Vibrationstisch und eine Lufttrenneinrichtung zusätzlich zu
einem Rollensieb ClassiScreanTM aufweist.
In diesem Zusammenhang wird außerdem
auf die finnischen Patente 97 527, 98 605 und 98 710 verwiesen,
die Vorrichtungen zum Entfernen von Verunreinigungen aus einem pulverartigen
oder stückartigen
Material, wie beispielsweise Rohmaterial von Partikelkarton, beschreiben.
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In
Verbindung mit der Abfallstoffaufbereitungsanlage können auch
Vorrichtungen zum Trennen und möglichen
Fraktionieren des in dem Abfallmaterial enthaltenen Kunststoffanteils
vorhanden sein, wobei danach die Kunststoffe zu einem Kunststofföl unter
Verwendung von beispielsweise einer Einrichtung, die unter dem Markennamen
Pyrolysiereinrichtung ITPTM bekannt geworden
ist, pyrolisiert werden. Wenn organischer Stoff, der flüchtige chemische
Verbindungen enthält,
wie beispielsweise Abfallkunststoff, in einem von Sauerstoff freien
Heissgasstrom eine sehr kurze Zeitspanne lang erwärmt wird,
wird Pyrolysedampf aus dem organischen Stoff erzeugt, wobei dieser
Dampf zu Pyrolyseöl
kondensiert, wenn die Temperatur abnimmt. Typischerweise wird eine
Pyrolyse bei einer Temperatur von 300 bis 800°C ausgeführt und die Reaktionszeit ist
von zehntel Sekunden bis zu einigen hundert Sekunden. Ein Pyrolysereaktor und
ein Kondensator sind vorteilhafterweise in Verbindung mit einem
Boiler angeordnet, wobei in diesem Zusammenhang ein Teil der durch den
Boiler erzeugten Wärmeenergie
zu der Pyrolysevorrichtung tritt. Außerdem wird Wärmeenergie
für ein
Trocknen des Rohmaterials, das pyrolysiert wird, benötigt, was
die Qualität
des als das Endprodukt vorgesehenen Pyrolyseöls verbessert, indem sein Wassergehalt
verringert wird. Aus Abfallkunststoff hergestelltes Pyrolyseöl ist als
solches für
eine Verwendung unter anderem als Brennstofföl geeignet und es kann weiter
zu anderen Produkten auf Ölbasis verarbeitet
werden. Der Kunststoff enthaltende Spuckstoff, der von dem Faserwiedergewinnungsprozess
gemäß der vorliegenden
Erfindung erhalten wird, ist gemäß neuesten
Untersuchungen sehr für den
Pyrolyseprozess geeignet. Bei den ausgeführten Experimenten kann ein
Pyrolyseölprodukt,
das so gut wie Mineralöl
ist und mit diesem vermischt werden kann, aus Polyethylenabfall
in einer Menge von ungefähr
80 bis 90 Gewichtsprozent von dem Trockenzuführstrom in Abhängigkeit
von der Temperatur und der Verzögerungszeit
des Prozesses erhalten werden.
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Nach
dem Trennen des Faseranteils und / oder des Holzanteils und / oder
des Kunststoffanteils verbleibt noch eine gewisse Menge an verbrennbarem
Abfallstoff von dem ursprünglichen
Abfallstoff, wobei die Menge und die Qualität des verbleibenden Abfallstoffs
von der Anzahl der Trennstufen der recyclingfähigen Anteile und von der Qualität des Abfallrohmaterials
abhängig
sind. Dieser Abfallstoff ist als solcher für eine Verwendung als Brennstoff
bei der Energieproduktion geeignet.