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Die
vorliegende Erfindung liegt allgemein auf dem Krebsgebiet und betrifft
eine Krebstherapie oder eine Therapie zur Bekämpfung der Nebenwirkung einer
Krebsbehandlung.
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Die
folgende Liste zum Stand der Technik wird als eine angemessene Beschreibung
des Standes der Technik auf dem Gebiet der Erfindung betrachtet.
Hinweise auf diese Referenzen werden durch in Klammern gesetzte
Zahlen aus der unten angegebenen Liste gemacht.
- 1. Linden
J., The FASER J. 5: 2668–2676
(1991);
- 2. Stiles G. L., Clin. Res. 38: 10–18 (1990);
- 3. Stolfi R. L. et al. Cancer Res. 43: 561–566 (1983);
- 4. Belardinelli L. et al. Prog. Cardiovasc. Dis. 32: 73–97 (1989);
- 5. Collis M. G., Pharmacol. Ther. 41: 143–162 (1989);
- 6. Clark B. und Coupe M., Int. J. Cardiol. 23: 1–10 (1989);
- 7. Dubey R. K. et al. Circulation 96: 2656–2666 (1997);
- 8. Soderback U. et al. Clin. Sci. 81: 691–694 (1994);
- 9. Gilbertsen R. B., Agents actions 22: 91–98 (1987);
- 10. Bourna M. G. et al. J. Immunol. 153: 4159–4168 (1994);
- 11. Rozengurt E., Exp. Cell Res. 139: 71–78 (1982);
- 12. Gonzales F. A. et al. PNAS USA 87: 9717–9721 (1990);
- 13. Sandberg G. und Fredholm B. B., Thymus 3: 63–75 (1981);
- 14. Pastan I. H. et al. Annu. Rev. Biochem. 44: 491–495 (1975);
- 15. WO 99/02143 ;
- 16. Fishman P. et al. Cancer Res. 58: 3181–3187 (1998);
- 17. Djaldetti M. et. al. Clin. Exp. Metastasis 14: 189–196 (1996);
- 18. Fishman P. et al. Cancer Research 58: 3181–3187 (1998).
-
Die
Myelotoxizität
ist eine gängige
und ernste Komplikation der Chemotherapie und stellt eine der Faktoren
dar, welche die verabreichbare Dosis eines chemotherapeutischen
Medikamentes begrenzen. Die Myelotoxizität bewirkt eine höhere lebensbedrohliche
Patientenmorbidität
und tatsächliche
Mortalität
als jede andere chemotherapeutische Nebenwirkung und kann zu einer
erhöhten
Zahl an Krankenhaustagen führen.
Ferner begrenzt die durch Arzneimittel induzierte Myelosuppression
die Verabreichung von höheren,
potentiell wirksameren Dosen bei der Chemotherapie in Patienten
mit bösartigen
Tumoren. Verschiedene Ansätze
zur Beseitigung dieser Nebenwirkung haben die Verwendung von Lithium,
Prostaglandin E, Interferon, Lactoferrin sowie der folgenden Wachstumsfaktoren
beinhaltet: Granulozyten-Makrophagenkolonie-stimulierender Faktor (GM-CSF)
und Granulozytenkolonie-stimulierender Faktor (G-CSF). Die Verwendung
von Wachstumsfaktoren wie G-CSF ist heute eine Standardtherapie
für Krebspatienten
mit Neutropenie. Sie stimuliert die Proliferation und Differenzierung
von blutbildenden Vorläuferzellen
und steuert auch die funktionellen Aktivitäten von neutrophilen Leukozyten
und Makrophagen. Die G-CSF Behandlung ist jedoch teuer und hat begleitende
Nebenwirkungen, da es sich um ein rekombinantes Protein handelt.
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Adenosin,
ein endogenes Purinnukleosid, ist ubiquitär in Zellen von Säugetieren
vertreten. Das im Plasma und anderen extrazellulären Flüssigkeiten vorkommende Adenosin
vermittelt viele seiner physiologischen Effekte über Zelloberflächenrezeptoren
und stellt ein wichtiges regulatorisches Protein dar. Es wird in die
extrazelluläre
Umgebung von metabolisch aktiven oder gestressten Zellen freigesetzt.
Es ist bekannt, dass es durch seine Bindung an ein spezifisches
G-Protein wirkt, welches mit A1, A2 und A3 Membranrezeptoren assoziiert
ist (1–2).
Die Interaktion von Adenosin mit seinen Rezeptoren leitet Signaltransduktionswege
ein, hauptsächlich
das Adenylat-Cyclase-Effektorsystem,
das CAMP als einen sekundären
Messenger benutzt. Während
die A1 und A3 Rezeptoren, die mit Gi Proteinen verbunden sind, die
Adenylat-Cyclase hemmen und zu einem Abfall im Spiegel von intrazellulärem cAMP
führen,
aktiviert der A2 Rezeptor, der mit Gs Proteinen verbunden ist, die
Adenylat-Cyclase und führt
somit zu erhöhten
cAMP Spiegeln (3). Da spezifische Oberflächenrezeptoren
für Adenosin
in nahezu allen Zellen gefunden werden, werden fast alle Organsysteme
des Körpers
bis zu einem gewissen Maße
durch die lokale Freisetzung von Adenosin reguliert. Dies umfasst
die Regulierung der elektrophysiologischen Eigenschaften des Herzens,
Sedierung und Suppression der Freisetzung von Neurotransmitter und
die Regulierung der Renninfreisetzung und des vaskulären Tonus
in der Niere (4–7). Adenosin zeigt verschiedene
Wirkungen auf das Immunsystem einschließlich einer entzündungshemmenden
Aktivität
durch die Hemmung der Cytokinfreisetzung, Hemmung der Blutplättchenaggregation,
Induktion der Erythropoetinproduktion und Modulierung der Lymphozytenfunktion (8–10).
Es wurde ferner gefunden, dass Adenosin eine Rolle bei der Modulation
von einigen Funktionen des zentralen Nervensystems (CNS), bei der Wundheilung,
der Harnausscheidung und bei der Schmerzkontrolle spielt. Es wurde
auch gezeigt, dass Adenosin die Proliferation von einem großen Bereich
von normalen Zelltypen induzieren kann (11–14).
Diese Modulation des Zellwachstums wird sehr wahrscheinlich durch
das oben beschriebene Adenylat-Cyclase-Effektorsystem vermittelt.
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Bei
einer kürzlichen
Studie wurde gefunden, dass Adenosin als ein chemoschützendes
Mittel wirkt, dessen Aktivität
wahrscheinlich mit seiner Fähigkeit
zur Stimulierung der Proliferation von Knochenmarkszellen verbunden
ist. Es wurde ferner gefunden, dass Adenosin eine hemmende Wirkung
auf die Proliferation von Tumorzellen zeigt, wahrscheinlich durch
Hemmung des G0/G1 Zellzyklus und Reduktion des telomerischen Signals (17–18).
Der duale Effekt hat Adenosin zu einem attraktiven Konzept für die Krebsbehandlung
gemacht.
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Es
wurde gefunden, dass die A3 Adenosinrezeptor-Agonisten (A3RAg) einen
dualen Effekt besitzen, da sie einerseits die Proliferation von
bösartigen
Zellen hemmen und andererseits den toxischen Nebenwirkungen von
chemotherapeutischen Medikamenten entgegen wirken. Die A3RAg-Verbindungen
hemmen speziell die Proliferation und das Wachstum von Tumorzellen,
wirken mit einem cytotoxischen Anti-Tumor-Medikament synergistisch hinsichtlich
der Reduktion der Tumorbelastung, induzieren die Proliferation und
die Differenzierung von Knochenmarkszellen und weißen Blutzellen
und wirken den toxischen Nebenwirkungen von anderen Medikamenten,
insbesondere von chemotherapeutischen Medikamenten, entgegen. Es
wurde ferner entdeckt, dass die A3RAg diese Aktivitäten über eine
Reihe von Formen der Verabreichung ausüben, einschließlich der
parenteralen Verabreichung und insbesondere der oralen Verabreichung.
Es wurde ferner gefunden, dass ein Teil der A3RAg Aktivität durch
andere Agonisten und Antagonisten der A1 oder A2 Adenosinrezeptoren
nachgeahmt werden kann: Der A1 Adenosinrezeptor-Agonist (A1RAg)
teil sich mit dem A3RAg die Fähigkeit
zur Induktion der G-CSF Sekretion; der A2 Adenosinrezeptor-Agonist
(A2RAg) teilt sich mit dem A3RAg die Fähigkeit zur Hemmung der Proliferation
von böswilligen
Zellen und der A2 Adenosinrezeptor-Antagonist (A2RAn) teilt sich
mit A3RAg die Fähigkeit
zur Bekämpfung
von toxischen Nebenwirkungen von Medikamenten, zum Beispiel bei
der Behandlung oder Verhinderung der Leukopenie.
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Die
Erfindung bezieht sich im weitesten Sinn auf die Verwendung eines
Wirkstoffes, um einen der folgenden therapeutischen/biologischen
Wirkungen zu erzielen: Induktion der Produktion oder Sekretion von G-CSF
innerhalb des Körpers;
Verhinderung oder Behandlung von toxischen Nebenwirkungen eines
Medikamentes oder Verhinderung oder Behandlung der Leukopenie, insbesondere
durch Medikamente induzierte Leukopenie, und Hemmung von abnormalem
Zellwachstum und Zellproliferation. Der Wirkstoff kann ein A3RAg
oder ein Agonist oder Antagonist des Adenosinrezeptorsystems sein,
der eine dieser therapeutischen Wirkungen durch die Verwendung von
A3RAg erzielt.
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Die
erste Ausführungsform,
die hier als „G-CSF-induziernde
Ausführungsform" bezeichnet wird,
umfasst die Verwendung eines Wirkstoffs, der ein A3RAg sein kann,
um eine Sekretion von G-CSF innerhalb des Körpers des behandelten Subjektes
zu erzielen.
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Von
G-CSF ist bekannt, dass es die Proliferation und die Differenzierung
von blutbildenden Vorläuferzellen
stimuliert und die funktionellen Aktivitäten von neutrophilen Leukozyten
und Magophagen steuert. Ein G-CSF-induzierendes Mittel, wie das
oben erwähnte,
kann somit einen hohen therapeutischen Wert besitzen, zum Beispiel
bei der Bekämpfung
(d. h. Verhinderung, Reduktion oder Verbesserung) der Myelotoxizität.
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Bei
dieser Ausführungsform
wird ein Verfahren für
die Induktion der G-CSF
Sekretion innerhalb des Körpers
einer Person bereitgestellt, was die Gabe einer wirksamen Menge
des Wirkstoffs A3RAg für
eine Person umfasst. Gemäß dieser
Ausführungsform
wird ferner ein Verfahren für
die therapeutische Behandlung bereitgestellt, welches die Gabe einer
wirksamen Menge von diesem Wirkstoff zur Erzielung eines therapeutischen
Effektes für
eine bedürftige
Person umfasst, wobei die therapeutische Wirkung die Induktion der
G-CSF Produktion oder Sekretion umfasst. Durch diese Ausführungsform
wird ferner die Verwendung von diesem Wirkstoff für die Herstellung
einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Induktion der G-CSF Sekretion bereitgestellt.
Ferner wird durch diese Ausführungsform
eine pharmazeutische Zusammensetzung für die Induktion der Produktion
oder Sekretion von G-CSF
innerhalb des Körpers
bereitgestellt, die einen pharmazeutisch akzeptablen Träger und
eine wirksame Menge dieses Wirkstoffs umfasst.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform,
die hier als die „Ausführungsform
zur Verhinderung von Leukopenie" bezeichnet
wird oder mehr speziell als „Ausführungsform
zur Verhinderung von Neutropenie",
wird ein Wirkstoff, der ein A3RAg sein kann, für die Verhinderung oder Behandlung
von Leukopenie, die aus einer Myelotoxizität entstehen kann, verwendet.
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Gemäß dieser
Ausführungsform
wird ein Verfahren für
die Induktion der Proliferation oder Differenzierung von Knochenmarkszellen
oder weißen
Blutzellen in einer Person bereitgestellt, welches die Gabe einer wirksamen
Menge eines Wirkstoffes A3RAg für
eine Person umfasst. Durch diese Ausführungsform wird ferner ein
Verfahren für
die Verhinderung oder Behandlung von Leukopenie bereitgestellt,
welches die Gabe einer wirksamen Menge von diesem Wirkstoff für eine bedürftige Person
umfasst. Ferner wird durch diese Ausführungsform die Verwendung von
diesem Wirkstoff für
die Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Induktion
der Proliferation oder der Differenzierung von Knochenmarkszellen
oder von weißen
Blutzellen bereitgestellt. Durch diese Ausführungsform wird ferner die
Verwendung dieses Wirkstoffes für
die Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung für die Verhinderung
oder die Behandlung von Leukopenie bereitgestellt. Die pharmazeutische
Zusammensetzung kann insbesondere für die Verhinderung oder die Behandlung
von Leukopenie benutzt werden.
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Gemäß einer
verwandten Ausführungsform,
die hier im Folgenden als „Ausführungsform
zur Verhinderung von Toxizität" bezeichnet wird,
wird der oben erwähnte
Wirkstoff, nämlich
A3RAg, zur Bekämpfung
von toxischen Nebenwirkungen von Medikamenten verwendet, wie chemotherapeutische
Medikamente oder nemoleptische Medikamente.
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Gemäß dieser
letzten Ausführungsform
wird somit ein Verfahren zur Verhinderung oder Behandlung von toxischen
Nebenwirkungen eines Medikamentes bereitgestellt, welches die Verwendung
des Wirkstoffs A3RAg für
eine bedürftige
Person umfasst. Gemäß dieser
Ausführungsform
wird auch die Verwendung dieses Wirkstoffs für die Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung für
die Verhinderung oder die Behandlung von medikamenteninduzierter
Toxizität
bereitgestellt. Durch diese Ausführungsform
wird ferner eine pharmazeutische Zusammensetzung für die Verhinderung
oder die Behandlung von toxischen Nebenwirkungen eines Medikamentes
bereitgestellt, welche eine wirksame Menge von diesem Wirkstoff
und einen pharmazeutisch akzeptablen Träger umfasst.
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Für den Zweck
der Bekämpfung
von medikamenteninduzierter Leukopenie oder von medikamenteninduzierten,
toxischen Nebenwirkungen im allgemeinen, ist es manchmal wünschenswert,
ein Medikament, welches solche toxischen Nebenwirkungen besitzt,
zusammen mit diesem Wirkstoff für
die kombinierte Verabreichung dieser zwei Substanzen zu formulieren.
Die Erfindung stellt somit eine pharmazeutische Zusammensetzung
bereit, die in Kombination ein Medikament, das in einer damit behandelten
Person eine toxische Nebenwirkung hervorrufen kann, und diesen Wirkstoff
umfasst, sowie die Verwendung von diesem Wirkstoff für die Herstellung
von solch einer pharmazeutischen Zusammensetzung. Diese Wirkstoffe,
die in dieser Zusammensetzung vorhanden sind, liegen in einer effektiven
Menge für
die Verhinderung oder die Behandlung von toxischen Nebenwirkungen
vor.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform,
die hier als die „Ausführungsform
zur Hemmung der Proliferation" bezeichnet
wird, wird ein Wirkstoff, der ein A3RAg sein kann, für die selektive
Hemmung von abnormalem Zellwachstum verwendet, zum Beispiel Tumorzellwachstum.
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Gemäß dieser
Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Hemmung von abnormalem Zellwachstum in einer
Person bereitgestellt, welches die Verwendung einer therapeutisch
wirksamen Menge des Wirkstoffs A3RAg für die Person umfasst. Ferner
wird durch diese Ausführungsform
die Verwendung von diesem Wirkstoff für die Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung für
die Hemmung von abnormalem Zellwachstum bereitgestellt. Durch diese
Ausführungsform
wird auch eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Hemmung von abnormalem Zellwachstum
bereitgestellt, welche diesen Wirkstoff und einen pharmazeutisch
akzeptablen Träger
umfasst.
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Nach
einer Ausführungsform
wird mit der Verabreichung des Wirkstoffs beabsichtigt, einen dualen
therapeutischen Effekt zu erzielen: Hemmung von abnormalen Zellwachstum
und Reduktion von toxischen Nebenwirkungen eines Medikamentes, das
diese Wirkungen hervorruft.
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Der
bevorzugte Wirkstoff gemäß der Erfindung
ist ein A3RAg. Der bevorzugte Weg der Verabreichung des Wirkstoffs
ist gemäß der Erfindung
der orale Verabreichungsweg. Diese Präferenz schließt jedoch
weder andere Wirkstoffe noch andere Verabreichungswege der Wirkstoffe
aus.
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Die
Dosierung des Wirkstoffs, insbesondere, wo der Wirkstoff ein A3RAg
ist, beträgt
vorzugsweise weniger als 100 μg/kg
Körpergewicht,
typischerweise weniger als 50 μg
und liegt in wünschenswerter
Weise in dem Bereich von 1–10 μg/kg Körpergewicht.
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Die
Erfindung bezieht sich auf die Verwendung einer wirksamen Menge
eines Wirkstoffs für
die Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Abwehr
einer medikamenteninduzierten Myelotoxizität, wobei dieser Wirkstoff ein
A3 Adenosinrezeptor-Agonist (A3RAg) ist, der seine Hauptwirkung über den
A3 Rezeptor ausübt
und die folgende allgemeine Formel (I) hat:
worin R
1 ein
C
1-C
10 Alkyl, C
1-C
10 Hydroxyalkyl,
C
1-C
10 Carboxyalkyl
oder ein C
1-C
10 Cyanoalkyl
oder eine Gruppe mit der folgenden allgemeinen Formel (II) darstellt:
worin:
– Y Sauerstoff,
Schwefel oder CH
2 darstellt;
– X
1 H, C
1-C
10 Alkyl, R
aR
bNC(=O)- oder HOR
c-
darstellt, worin R
a und R
b gleich
oder verschieden sind und aus der Gruppe ausgewählt werden, die aus Wasserstoff,
C
1-C
10 Alkyl, Amino,
C
1-C
10 Halogenalkyl,
C
1-C
10 Aminoalkyl,
C
1-C
10 BOC-Aminoalkyl
und C
3-C
10 Cycloalkyl
besteht, oder miteinander verbunden sind, um einen heterocyclischen
Ring zu bilden, der zwei bis fünf
Kohlenstoffatome enthält,
und R
c aus der Gruppe ausgewählt wird,
die aus C
1-C
10 Alkyl,
-NH-, C
1-C
10 Halogenalkyl,
C
1-C
10 Aminoalkyl,
C
1-C
10 BOC-Aminoalkyl
und C
3-C
10 Cycloalkyl
besteht;
– X
2 H, Hydroxyl, C
1-C
10 Alkylamino, C
1-C
10 Alkylamido oder C
1-C
10 Hydroxyalkyl ist;
– X
3 und X
4 unabhängig voneinander
Wasserstoff, Hydroxyl, Amino, Amido, Azido, Halogen, Alkyl, Alkoxy,
Carboxy, Nitrilo, Nitro, Trifluor, Aryl, Alkaryl, Thio, Thioester,
Thioether, -OCOPh, -OC(=S)OPh darstellen, oder X
3 und
X
4 stellen beide Sauerstoff dar, die an >C=S gebunden sind,
um einen 5-gliedrigen Ring zu bilden, oder X
2 und
X
3 bilden einen Ring der Formel (III):
wobei R' und R'' unabhängig voneinander
ein C
1-C
10 Alkyl
darstellen;
– R
2 aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus Wasserstoff,
Halogen, C
1-C
10 Alkylether,
Amino, Hydrazido, C
1-C
10 Alkylamino,
C
1-C
10 Alkoxy, C
1-C
10 Thioalkoxy,
Pyridylthio, C
2-C
10 Alkenyl,
C
2-C
10 Alkinyl,
Thio und C
1-C
10 Alkylthio
besteht; und
– R
3 eine -NR
4R
5 Gruppe ist, worin R
4 ein
Wasserstoff oder eine Gruppe ist, die aus Alkyl, substituiertes
Alkyl oder Aryl-NH-C(Z)- ausgewählt
ist, wobei Z O, S oder NR
a ist und R
a die obigen Bedeutungen hat;
– und R
5, wenn R
4 Wasserstoff
ist, aus der Gruppe ausgewählt
wird, die besteht aus R- und S-1-Phenylethyl, Benzyl, Phenylethyl
oder Anilidgruppen, welche nicht substituiert oder in einer oder
mehreren Positionen mit einem Substituenten substituiert sind, wobei
der Substituent aus der Gruppe ausgewählt wird, die besteht aus C
1-C
10 Alkyl, Amino,
Halogen, C
1-C
10 Halogenalkyl,
Nitro, Hydroxyl, Acetoamido, C
1-C
10 Alkoxy und Sulfonsäure oder einem Salz davon;
oder R
5 ist Benzodioxanmethyl, Furfuryl,
L-Propylalanylaminobenzyl, β-Alanylaminobenzyl,
T-BOC-β-Alanylaminobenzyl,
Phenylamino, Carbamoyl, Phenoxy oder C
1-C
10 Cycloalkyl; oder R
5 ist eine
Gruppe der folgenden Formel:
– oder ein
geeignetes Salz der oben definierten Verbindung, zum Beispiel ein
Triethylammoniumsalz davon; oder
– wenn R
4 eine
Gruppe ist, die ausgewählt
wird aus Alkyl, substituiertes Alkyl oder Aryl-NH-C(Z)-, dann wird R
5 aus der Gruppe ausgewählt, die besteht aus substituiertem
oder nicht-substituiertem Heteroaryl-NR
a-C(Z)-, Heteroaryl-C(Z)-,
Alkaryl-NR
a-C(Z)-, Alkaryl-C(Z)-, Aryl-NR-C(Z)-
und Aryl-C(Z)-;
wobei Z die oben definierten Bedeutungen hat.
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Nach
einer Ausführungsform
ist der Wirkstoff ein Nukleosidderivat der allgemeinen Formel (IV):
worin X
1,
R
2 und R
5 den obigen
Definitionen entsprechen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Wirkstoff ein N6-Benzyladenosin-5'-uronamidderivat.
-
Vorzugsweise
wird der Wirkstoff ausgewählt
aus N6-2-(4-Aminophenyl)ethyladenosin (APNEA), N6-(4-Amino-3-iodbenzyl)adenosin-5'-(N-methyluronamid) (AB-MECA), N6-(3-Iodbenzyl)-adenosin-5'-N-methyluronamid (IB-MECA)
und 2-Chlor-N6-(3-Iodbenzyl)adenosin-5'-N-methyluronamid (CI-IB-MECA).
-
Bei
einer anderen Ausführungsform
ist der Wirkstoff N6-Benzyladenosin-5'-alkyluronamid-N1-oxid
oder N6-Benzyladenosin-5'-N-dialkyluronamid-N1-oxid.
-
Bei
einer weiteren Ausführungsform
ist der Wirkstoff ein Xanthin-7-ribosidderivat
der folgenden allgemeinen Formel (V):
worin:
– X O oder
S darstellt;
– R
6 R
aR
bNC(=O)-
oder HOR
c- ist, worin
– R
a und R
b gleich oder
verschieden sind und aus der Gruppe ausgewählt werden, die aus Wasserstoff,
C
1-C
10 Alkyl, Amino,
C
1-C
10 Halogenalkyl,
C
1-C
10 Aminoalkyl
und C
3-C
10 Cycloalkyl
besteht, oder miteinander verbunden sind, um einen heterocyclischen
Ring zu bilden, der zwei bis fünf
Kohlenstoffatome enthält;
und
– R
c aus C
1-C
10 Alkyl, -NH-, C
1-C
10 Halogenalkyl, C
1-C
10 Aminoalkyl, C
1-C
10 BOC-Aminoalkyl und C
3-C
10 Cycloalkyl ausgewählt wird;
– R
7 und R
8 gleich oder
verschieden sind und aus der Gruppe ausgewählt werden, die besteht aus
C
1-C
10 Alkyl, C
3-C
10 Cycloalkyl,
R- oder S-1-Phenylethyl, einem nicht substituierten Benzyl oder
Anilidgruppe, und einem Phenylether der Benzylgruppe, die in einer
oder mehreren Positionen mit einem Substituenten substituiert ist, der
aus der Gruppe ausgewählt
wird, die aus C
1-C
10 Alkyl,
Amino, Halogen, C
1-C
10 Halogenalkyl,
Nitro, Hydroxyl, Acetamido, C
1-C
10 Alkoxy und Sulfonsäure besteht;
– R
9 aus der Gruppe ausgewählt wird, die besteht aus Halogen,
Benzyl, Phenyl, C
3-C
10 Cycloalkyl
und C
1-C
10 Alkoxy;
oder
einem Salz von solch einer Verbindung, zum Beispiel ein Triethylammoniumsalz
davon.
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Nach
einer Ausführungsform
ist das Medikament ein chemotherapeutisches Medikament, welches
einer Person im Rahmen einer Antikrebsbehandlung gegeben wird.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung einer
wirksamen Menge eines Wirkstoffs für die Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung für
die Induktion der Proliferation oder der Differenzierung von Knochenmarks-
oder weißen
Blutzellen, wobei der Wirkstoff ein A3 Adenosinrezeptor-Agonist
(A3RAg) ist, der seine Hauptwirkung über den A3 Rezeptor ausübt und welcher
der obigen Definition entspricht.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf die Verwendung einer
wirksamen Menge eines Wirkstoffs für die Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung für
die Verhinderung oder die Behandlung von Leukopenie, wobei der Wirkstoff
ein A3 Adenosinrezeptor-Agonist (A3RAg) ist, der seine Hauptwirkung über den
A3 Rezeptor ausübt
und welcher der obigen Definition entspricht.
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Nach
einer Ausführungsform
stellt die Leukopenie eine medikamenteninduzierte Leukopenie dar.
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Zusätzlich bezieht
sich die vorliegende Erfindung auf die Verwendung einer wirksamen
Menge eines Wirkstoffs für
die Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung für die Verhinderung
oder die Behandlung von toxischen Nebenwirkungen eines Arzneimittels,
wobei der Wirkstoff ein A3 Adenosinrezeptor-Agonist (A3RAg) ist,
der seine Hauptwirkung über
den A3 Rezeptor ausübt
und welcher der obigen Definition entspricht.
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Nach
einer Ausführungsform
manifestiert sich die toxische Nebenwirkung in einem Gewichtsverlust.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
stellt das Medikament ein chemotherapeutisches Medikament dar.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
wird die pharmazeutische Zusammensetzung für das Anheben des Spiegels
der zirkulierenden Leukozyten in einer Person verwendet.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung einer
wirksamen Menge eines Wirkstoffes, der ein A3 Adenosinrezeptor-Agonist (A3RAg) ist,
welcher seine Hauptwirkung über
den A3 Rezeptor ausübt,
für die
Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung, wobei diese
Herstellung das Mischen des Wirkstoffs mit einem Medikament umfasst,
welches eine toxische Nebenwirkung in einer behandelten Person verursachen
kann.
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Nach
einer Ausführungsform
ist das Medikament ein chemotherapeutisches Medikament.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung einer wirksamen Menge
eines Wirkstoffs für
die Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung für die selektive
Hemmung eines abnormalen Zellwachstums, wobei der Wirkstoff ein
A3 Adenosinrezeptor-Agonist (A3RAg) ist, der seine Hauptwirkung über den
A3 Rezeptor ausübt
und welcher der obigen Definition entspricht.
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Nach
einer Ausführungsform
stellt das abnormale Zellwachstum das Wachstum oder die Proliferation von
Tumorzellen dar.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
ist das abnormale Zellwachstum mit einer Autoimmunkrankheit assoziiert.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
wird beabsichtigt, die pharmazeutische Zusammensetzung in Kombination
mit einem chemotherapeutischen Medikament für die Verabreichung zu verwenden.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf die Verwendung einer
wirksamen Menge eines A3RAg, der seine Hauptwirkung über den
A3 Rezeptor ausübt,
für die
Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung für die Behandlung
von Krebs in einer Person, wobei die pharmazeutische Zusammensetzung
eine doppelte Wirkung sowohl bei der Hemmung der Proliferation der
Krebszellen als auch bei der Abwehr von toxischen Nebenwirkungen
einer chemotherapeutischen Medikamentenbehandlung bei der gleichen Person
erzielt und wobei der Wirkstoff der obigen Definition entspricht.
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Nach
einer Ausführungsform
wirkt der Wirkstoff synergistisch mit dem Medikament, um eine stärkere Antitumorwirkung
zu erzielen.
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In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
wird der Wirkstoff für
die orale Verabreichung formuliert.
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Bei
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
beträgt
die Dosierung von A3RAg < 100 μg/kg Körpergewicht,
vorzugsweise < 50 μg/kg Körpergewicht
und liegt weiter bevorzugt innerhalb des Bereiches von 1–10 μg/kg Körpergewicht.
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Eine
neue therapeutische Verwendung wird für bestimmte Wirkstoffe, insbesondere
für Adenosinrezeptor-Agonisten
und -Antagonisten bereitgestellt. Bei einer Ausführungsform, der G-CSF-induzierenden
Ausführungsform,
werden einige dieser Mittel verwendet, um die Produktion und Sekretion
von G-CSF aus Zellen zu vermitteln. Gemäß einer anderen Ausführungsform,
der Ausführungsform
zur Verhinderung von Toxizität, werden
einige dieser Mittel verwendet, um toxische Nebenwirkungen von Medikamenten
abzuwehren, zum Beispiel chemotherapeutische oder nemoleptische
Medikamente. Bei einer weiteren Ausführungsform, der Ausführungsform
zur Verhinderung von Leukopenie, werden einige dieser Mittel verwendet,
um der Leukopenie entgegenzuwirken, insbesondere der medikamenteninduzierten
Leukopenie.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform,
der Ausführungsform
zur Hemmung der Proliferation, werden einige dieser Mittel verwendet,
um selektiv ein abnormales Zellwachstum zu hemmen.
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Der
Ausdruck „Leukopenie", so wie er hier
verwendet wird, bezieht sich auf die Reduktion der Menge an zirkulierenden
weißen
Blutzellen. Während
die Leukopenie normalerweise durch eine reduzierte Zahl an neutrophilen
Blutleukozyten (Neutropenie) charakterisiert wird, kann manchmal
eine reduzierte Zahl von Lymphozyten, Monozyten, eosinophile Leukozyten
und basophile Leukozyten nachgewiesen werden.
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Die
Leukopenie, die durch eine reduzierte Produktion oder exzessive
Milzsequestration von neutrophilen Leukozyten entstehen kann, kann
aus vererbten und angeborenen Krankheiten entstehen. Sie wird jedoch hauptsächlich nach
Behandlung mit Medikamenten beobachtet, wie cytoreduktiven Krebsmedikamenten,
Antischilddrüsen-Medikamente,
Phenothiazine, Antikrampfmittel, Penicilline, Sulfonamide und Chloramphenicol. Solche
antineoplastische Medikamente verursachen Leukopenie als eine vorhersagbare
Nebenwirkung.
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Im
Folgenden wird eine Reduktion der Leukozytenzahl oder der neutrophilen
Leukozytenzahl durch Medikamente als „medikamenteninduzierte Leukopenie" oder „medikamenteninduzierte
Neutropenie" bezeichnet.
Es sei ferner darauf hingewiesen, dass ein Verweis auf Leukopenie
insbesondere auch als Verweis auf „Neutropenie" verstanden werden
soll.
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Ferner
soll der Ausdruck „Verhinderung
oder Behandlung von Leukopenie" als
ein Verfahren verstanden werden, wo die Reduktion in der Leukozytenzellzahl,
die andererseits auftreten kann, reduziert ist, total verhindert
wird oder, wenn solch eine Reduktion bereits aufgetreten ist, ein
Verfahren, welches zu einem Anstieg der Leukozytenzellzahl führt. Die
Leukopenie manifestiert sich durch eine Reihe von Nebenwirkungen, wie
eine erhöhte
Wahrscheinlichkeit der Infektion durch signifikante infektiöse Mittel
und anderen. Der Ausdruck „Verhinderung
oder Behandlung von Leukopenie" sollte
auch als eine Verbesserung hinsichtlich solcher Parameter, die als
ein Ergebnis der Leukopenie auftreten können, verstanden werden.
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Eine
pharmazeutisch oder therapeutisch „wirksame Menge" für die hier
vorliegenden Zwecke wird durch im Stand der Technik bekannte Maßnahmen
bestimmt. Die Menge muss so wirksam sein, um den gewünschten
therapeutischen Effekt zu erzielen, der vom Typ und der Art der
Behandlung abhängig
ist. Es ist für den
Fachmann klar, dass die Menge wirksam sein sollte, um eine Verbesserung
der Überlebensrate
zu erreichen, um eine schnellere Gesundung zu erzielen, um eine
Verbesserung oder Eliminierung von Symptomen oder beliebigen anderen
Indikatoren zu erzielen, welche durch geeignete Maßnahmen
durch Fachleute ausgewählt
werden können.
Wenn zum Beispiel der Wirkstoff für die Induktion der G-CSF Produktion
verabreicht werden soll, kann eine wirksame Menge des Wirkstoffs
eine Menge sein, die zur Produktion und Sekretion von G-CSF aus
peripheren mononuklearen Blutzellen, Endothelzelle oder Fibroplast,
führt,
wo G-CSF produziert wird, so dass zum Beispiel die Reifung von Granulozyten-Vorläuferzellen
in reife neutrophile Leukozyten stimuliert wird. Wenn der Wirkstoff
zur Abwehr von medikamenteninduzierter Leukopenie verabreicht wird,
kann die wirksame Menge des Wirkstoffs eine Menge sein, welche eine
Person gegen die medikamenteninduzierte Reduktion bei der Zahl der
Leukozyten, insbesondere der neutrophilen Leukozyten, schützt, eine
Menge des Wirkstoffs, der zu einem Anstieg bei einem bereits abgefallenen
Spiegel von solchen Zellen führt,
zum Beispiel Wiederherstellung des Spiegels bis auf einen normalen
Spiegel oder manchmal sogar etwas darüber, etc. Wenn der Wirkstoff
verabreicht wird, um toxische Nebenwirkungen eines Medikaments zu
reduzieren, kann die Menge des Wirkstoffs zum Beispiel eine Menge
sein, die effektiv hinsichtlich der Reduktion des Gewichtsverlustes
ist, der sich aus dem verabreichten Medikament ergeben kann. Wenn
der Wirkstoff verabreicht wird, um ein abnormales Zellwachstum zu
hemmen, wie im folgenden detailliert ausgeführt, kann eine wirksame Menge
eine Menge sein, welche die Proliferation von solchen Zellen in
der behandelten Person hemmt und sogar den Tumor eliminiert. Wenn
der Wirkstoff verabreicht wird, um die Wirkung eines chemotherapeutischen Antikrebsmedikamentes
zu verstärken,
kann die wirksame eine Menge sein, die entweder die spezifische Krebstoxizität der chemotherapeutischen
Behandlung erhöht
oder eine Menge, die wirksam ist bei der Reduktion der Menge des
chemotherapeutischen Medikamentes oder der Medikamentenkombination,
die erforderlich ist, um eine gewünschte Wirkung des chemotherapeutischen
Medikamentes oder der Medikamentenkombination zu erzielen, dass
heißt,
eine Reduktion der Tumorbelastung, etc. Ein Beispiel für eine wirksame
Menge bei einer täglichen
Verabreichung von A3RAg ist weniger als 100 μg/kg Körpergewicht, typischerweise
weniger als 50 μg/kg
Körpergewicht
und optional sogar weniger als 10 μg/kg Körpergewicht, zum Beispiel etwa 3–6 μg/kg Körpergewicht.
Solch eine Menge von A3RAg wird typischerweise in einer einzelnen
Tagesdosis verabreicht, obwohl manchmal eine Tagesdosis auf verschiedene
Dosierungen aufgeteilt wird, die dann über den Tag verteilt verabreicht
werden, wobei manchmal auch verschiedene Tagesdosen zu einer einzelnen
Dosierung kombiniert werden können,
um einem Patienten nur eine Dosis alle paar Tage zu geben, wobei
dies insbesondere bei Verwendung einer Formulierung mit verzögerter Freisetzung
in Betracht kommt.
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Der
Wirkstoff gemäß der Erfindung
ist ein A3RAg. A3RAg ist jeder Agonist, der an A3 Rezeptoren bindet
und diese aktiviert, um einen therapeutischen Effekt gemäß der vorliegenden
Erfindung zu erzielen. Es sei angemerkt, dass ein A3RAg manchmal
auch mit anderen Rezeptoren interagieren kann, zum Beispiel mit
den A1 und A2 Rezeptoren. Der gemäß der Erfindung verwendete
A3RAg zeigt jedoch seine Hauptwirkung über den A3 Rezeptor (dies bedeutet,
dass auch kleinere Wirkungen aufgrund der Interaktion mit anderen
Adenosinrezeptoren auftreten können).
-
Bei
einer Ausführungsform
ist der Wirkstoff gemäß der Erfindung
ein Nukleosidderivat. Mit dem Ausdruck „Nukleosid" ist jede Verbindung gemeint, die einen
Zucker, vorzugsweise Ribose oder Deoxyribose, oder eine Purin- oder
Pyrimidinbase oder eine Kombination eines Zuckers mit einer Purin-
oder Pyrimidinbase vorzugsweise über
eine N-Glycosylverbindung
umfasst. Der Ausdruck „Nukleosidderivat" wird verwendet,
um hier ein natürlich
vorkommendes Nukleosid, wie oben definiert, ein synthetisches Nukleosid
oder ein Nukleosid zu bezeichnen, das chemischen Modifizierungen
durch Insertion(en), Deletion(en) oder exocyclische und endocyclische
Substitution(en) von einer oder mehreren Gruppen darin oder Konformationsmodifikationen
unterlag, die ein Derivat mit der gewünschten biologischen Wirkung
bereitstellen.
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Gemäß der Erfindung
ist der Wirkstoff ein A3RAg.
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Gemäß der Erfindung
ist der Wirkstoff ein Nukleosidderivat der folgenden allgemeinen
Formel (I):
worin R
1 ein
C
1-C
10 Alkyl, C
1-C
10 Hydroxyalkyl,
C
1-C
10 Carboxyalkyl
oder ein C
1-C
10 Cyanoalkyl
oder eine Gruppe der folgenden allgemeinen Formel (II) darstellt:
worin:
– Y Sauerstoff,
Schwefel oder Kohlenstoffatome darstellt;
– X
1 H,
C
1-C
10 Alkyl, R
aR
bNC(=O)- oder HOR
c- darstellt, worin R
a und
R
b gleich oder verschieden sein können und
aus der Gruppe ausgewählt
werden, die aus Wasserstoff, C
1-C
10 Alkyl, Amino, C
1-C
10 Halogenalkyl, C
1-C
10 Aminoalkyl, C
1-C
10 BOC-Aminoalkyl und C
3-C
10 Cycloalkyl besteht, oder miteinander verbunden
sind, um einen heterocyclischen Ring zu bilden, der zwei bis fünf Kohlenstoffatome
enthält,
und R
c aus der Gruppe ausgewählt wird,
die aus C
1-C
10 Alkyl,
Amino, C
1-C
10 Halogenalkyl,
C
1-C
10 Aminoalkyl,
C
1-C
10 BOC-Aminoalkyl und C
3-C
10 Cycloalkyl
besteht;
– X
2 H, Hydroxyl, C
1-C
10 Alkylamino, C
1-C
10 Alkylamido oder C
1-C
10 Hydroxyalkyl ist;
– X
3 und X
4 unabhängig voneinander
Wasserstoff, Hydroxyl, Amino, Amido, Azido, Halogen, Alkyl, Alkoxy,
Carboxy, Nitrilo, Nitro, Trifluor, Aryl, Alkaryl, Thio, Thioester,
Thioether, -OCOPh, -OC(=S)OPh darstellen, oder X
3 und
X
4 stellen beide Sauerstoff dar, die an >C=S gebunden sind,
um einen 5-gliedrigen Ring zu bilden, oder X
2 und
X
3 bilden einen Ring der Formel (III):
worin R' und R'' unabhängig voneinander
ein C
1-C
10 Alkyl
darstellen;
– R
2 aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus Wasserstoff,
Halogen, C
1-C
10 Alkylether,
Amino, Hydrazido, C
1-C
10 Alkylamino,
C
1-C
10 Alkoxy, C
1-C
10 Thioalkoxy,
Pyridylthio, C
2-C
10 Alkenyl,
C
2-C
10 Alkinyl,
Thio und C
1-C
10 Alkylthio
besteht; und
– R
3 eine -NR
4R
5 Gruppe ist, worin R
4 Wasserstoff
oder eine Gruppe ist, die aus Alkyl, substituiertes Alkyl oder Aryl-NH-C(Z)-
ausgewählt
ist, wobei Z O, S oder NR
a ist und R
a die obigen Bedeutungen hat;
– und R
5, wenn R
4 Wasserstoff
ist, aus der Gruppe ausgewählt
wird, die besteht aus R- und S-1-Phenylethyl, Benzyl, Phenylethyl
oder Anilidgruppen, welche nicht substituiert oder in einer oder
mehreren Positionen mit einem Substituenten substituiert sind, wobei
der Substituent aus der Gruppe ausgewählt wird, die besteht aus C
1-C
10 Alkyl, Amino,
Halogen, C
1-C
10 Halogenalkyl,
Nitro, Hydroxyl, Acetoamido, C
1-C
10 Alkoxy und Sulfonsäure oder einem Salz davon;
oder R
5 ist Benzodioxanmethyl, Furfuryl,
L-Propylalanylaminobenzyl, β-Alanylaminobenzyl,
T-BOC-β-Alanylaminobenzyl,
Phenylamino, Carbamoyl, Phenoxy oder C
1-C
10 Cycloalkyl; oder R
5 ist eine
Gruppe der allgemeinen Formel:
– oder ein
geeignetes Salz der oben definierten Verbindung, zum Beispiel ein
Triethylammoniumsalz davon; oder
– wenn R
4 eine
Gruppe ist, die ausgewählt
wird aus Alkyl, substituiertes Alkyl oder Aryl-NH-C(Z)-, dann wird R
5 aus der Gruppe ausgewählt, die besteht aus substituiertem
oder nicht-substituiertem Heteroaryl-NR
a-C(Z)-, Heteroaryl-C(Z)-,
Alkaryl-NR
a-C(Z)-, Alkaryl-C(Z)-, Aryl-NR-C(Z)-
und Aryl-C(Z)-;
wobei Z die oben definierten Bedeutungen hat.
-
Gemäß dieser
Ausführungsform
der Erfindung ist der Wirkstoff vorzugsweise ein Nukleosidderivat
der allgemeinen Formel (IV):
worin X
1,
R
2 und R
5 den obigen
Definitionen entsprechen.
-
Bevorzugte
Wirkstoffe gemäß dieser
Ausführungsform
der Erfindung können
allgemein als N6-Benzyladenosin-5'-uronamide und Derivate
davon bezeichnet werden, die A3-selektive Adenosinrezeptor-Agonisten darstellen.
Beispiele für
solche Derivate sind N6-2-(4-Aminophenyl)ethyladenosin
(APNEA), N6-(4-Amino-3-iodbenzyl)adenosin-5'-(N-methyluronamid) (AB-MECA) und 1-Deoxy-1-{6-[({3-iodphenyl)}methyl)amino]-9H-purin-9-yl}-N-methyl-β-D-ribofuranuronamid,
wobei die letztere Verbindung auch bezeichnet wird als N6-3-Iodbenzyl-5'-methylcarboxamidoadenosin,
N6-(3-Iodbenzyl)adenosin-5'-N-methyl-5'-N-methyluronamid und oben, wie auch
im folgenden, mit der Abkürzung
IB-MECA bezeichnet wird oder ein chloriniertes Derivat von IB-MECA
(R2 = CI), hier bezeichnet als CI-IB-MECA,
wobei IB-MECA und CI-IB-MECA zur Zeit als besonders bevorzugt angesehen
werden.
-
Gemäß einer
anderen Ausführungsform
nach der Erfindung kann der Wirkstoff ein Adenosin-Derivat sein,
was bezeichnet wird mit N6- Benzyladenosin-5'-alkyluronamid-N1-oxid oder N6-Benzyladenosin-5'-N-dialkyluronamid-N1-oxid.
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Ferner
kann der Wirkstoff ein Xanthin-7-ribosid-Derivat der folgenden allgemeinen
Formel (V) darstellen:
worin:
– X O oder
S ist;
– R
6 R
aR
bNC(=O)-
oder HOR
c- ist, worin
– R
a und R
b gleich oder
verschieden sein können
und aus der Gruppe ausgewählt
werden, die aus Wasserstoff, C
1-C
10 Alkyl, Amino, C
1-C
10 Halogenalkyl, C
1-C
10 Aminoalkyl und C
3-C
10 Cycloalkyl besteht, oder miteinander verbunden
sind, um einen heterocyclischen Ring zu bilden, der zwei bis fünf Kohlenstoffatome
enthält;
und
– R
c wird ausgewählt aus C
1-C
10 Alkyl, Amino, C
1-C
10 Halogenalkyl, C
1-C
10 Aminoalkyl, C
1-C
10 BOC-Aminoalkyl und C
3-C
10 Cycloalkyl;
– R
7 und
R
8 gleich oder verschieden sein können und
aus der Gruppe ausgewählt
werden, die besteht aus C
1-C
10 Alkyl,
C
1-C
10 Cycloalkyl,
R- oder S-1-Phenylethyl, einem nicht substituierten Benzyl oder
Anilidgruppe, und einem Phenylether der Benzylgruppe, die in einer
oder mehreren Positionen mit einem Substituenten substituiert ist,
der aus der Gruppe ausgewählt
wird, die aus C
1-C
10 Alkyl,
Amino, Halogen, C
1-C
10 Halogenalkyl, Nitro,
Hydroxyl, Acetamido, C
1-C
10 Alkoxy
und Sulfonsäure
besteht;
– R
9 aus der Gruppe ausgewählt wird, die besteht aus Halogen,
Benzyl, Phenyl, C
3-C
10 Cycloalkyl
und C
1-C
10 Alkoxy;
oder
einem Salz von solch einer Verbindung, zum Beispiel ein Triethylammoniumsalz
davon.
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Einige
der oben definierten Verbindung und ihre Syntheseverfahren können im
Detail in
US 5,688,774 ;
US 5,773,423 ;
US 6,048,865 ;
WO 95/02604 ;
WO 99/20284 und
WO 99/06053 aufgefunden werden.
-
Der
Wirkstoff gemäß der Erfindung
kann gemäß der obigen
Definition vorliegen oder kann in Form von Salzen oder Solvaten
davon vorliegen, insbesondere physiologisch akzeptable Salze und
Solvate davon. Wenn der Wirkstoff ein oder mehrere asymmetrische
Kohlenstoffatome enthält,
kann der Wirkstoff Isomere und Diastereomere der obigen Wirkstoffe
oder Mischungen davon umfassen.
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Pharmazeutisch
akzeptable Salze der obigen Wirkstoffe umfassen solche, die von
pharmazeutisch akzeptablen anorganischen und organischen Säuren abstammen.
Beispiele für
geeignete Säuren
umfassen Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure,
Schwefelsäure,
Salpetersäure,
Perchlorsäure,
Fumarsäure,
Maleinsäure, Phosphorsäure, Glycolsäure, Milchsäure, Salicylsäure, Bernsteinsäure, Toluol-p-Sulfonsäure, Weinsäure, Essigsäure, Zitronensäure, Methansulfonsäure, Ameisensäure, Benzoesäure, Malonsäure, Naphthalen-2-Sulfonsäure und
Benzolsulfonsäure.
-
Der
Wirkstoff kann als nicht-aktive Substanz (zum Beispiel als Prodrug)
verabreicht werden und nur durch eine weitere Modifikation oder
Modifikationen durch einen natürlichen
Prozess an einer spezifischen Stelle in der Person aktiv gemacht
werden. In jedem Fall wird das Derivat so sein, dass die therapeutische Funktionalität der pharmazeutischen
Zusammensetzung nach der Erfindung bewahrt ist. Solche Prodrugs
sind auch von dem Ausdruck „Wirkstoff", wie er hier verwendet
wird, umfasst. In ähnlicher
Weise ist zu verstehen, dass die Ausdrücke „A3RAg", „A1RAg", A1RAn", „A2RAg" und „A2RAn" solche Prodrugs
umfassen, die, obgleich diesen a priori eine agonistische oder antagonistische
(je nach Fall) Aktivität
fehlt, sie in vivo aktiv werden.
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A3RAg
gemäß der vorliegenden
Erfindung kann durch Testung von solchen Verbindungen ausgewählt werden,
die qualitativ eine Aktivität
besitzen, die der von IB-MECA ähnelt.
Zum Beispiel können
solche Verbindungen zur Verwendung gemäß der Ausführungsform zur Hemmung von
Leukopenie anhand ihrer Fähigkeit zur
Stimulation der Proliferation von Knochenmarks- oder weißen Blutzellen
ausgewählt
werden und anschließend basierend auf ihrer Fähigkeit zur Expression dieser
Aktivität in
vivo. Zur Verwendung bei der Ausführungsform zur Hemmung der
Proliferation können
Verbindungen hinsichtlich ihrer Fähigkeit zur Hemmung der Proliferation
von Tumorzellen sowie ihrer anschließenden Expression dieser Aktivität in vivo
ausgewählt
werden.
-
Die
A1RAn und A2RAn können
hinsichtlich ihrer Aktivität
getestet und für
Verwendung in der Therapie in einer ähnlichen Weise, mutatis mutandis,
gemäß der Beschreibung
für A3RAg
ausgewählt
werden.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung nach der Erfindung kann den Wirkstoff
als solchen umfassen, wobei dieser aber auch mit anderen Inhaltsstoffen
kombiniert werden kann, welche einen pharmazeutisch akzeptablen
Träger,
Verdünnungsmittel,
Bindemittel, Additiv und/oder Adjuvans sein können, wie dies für einen Fachmann
bekannt ist, zum Beispiel für
die Zwecke der Hinzufügung
von Aroma, Farbe, Schmierung oder ähnliches zu der pharmazeutischen
Zusammensetzung. Es ist offensichtlich, dass die pharmazeutisch
akzeptablen Träger,
Verdünnungsmittel,
Bindemittel, Additive, die gemäß der Erfindung
verwendet werden, sich im allgemeinen auf inerte, nicht-toxische,
feste oder flüssige
Füllstoffe,
Verdünnungsmittel
oder einkapselnde Materialien beziehen, die vorzugsweise nicht mit
den Verbindungen innerhalb der Zusammensetzung nach der Erfindung
reagieren.
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Ferner
kann der Wirkstoff auch in Kombination mit einem chemotherapeutischen
Medikament verabreicht werden, insbesondere im Falle der Ausführungsform
zur Verhinderung von Leukopenie. Die pharmazeutische Zusammensetzung
gemäß der Erfindung
kann somit zusätzlich
zu dem Wirkstoff ein chemotherapeutisches Medikament umfassen. Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung ist das chemotherapeutische Medikament ein chemotherapeutisches
Antikrebsmedikament. Es ist zu verstehen, dass durch den Ausdruck
jedes cytotoxische Medikament oder ein Cocktail verstanden wird,
der eine Kombination von zwei oder mehr cytotoxischen Medikamenten
umfasst, welche einem Patienten zum Zweck der Reduktion der Tumormasse
des Patienten gegeben werden.
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Eine
Erkenntnis besteht darin, dass A3RAg oral bioverfügbar ist
und seine doppelte Aktivität
(Reduktion der abnormalen Zellproliferation und Verhinderung oder
Reduktion der Leukopenie) bei oraler Verabreichung zeigt. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird die pharmazeutische Zusammensetzung nach der Erfindung somit
für die
orale Verabreichung formuliert. Solch eine orale Zusammensetzung
kann ferner einen pharmazeutisch akzeptablen Träger, Verdünnungsmittel, Bindemittel,
Additiv oder Adjuvans umfassen, die für die orale Verabreichung geeignet
sind.
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Innerhalb
des Umfangs der G-CSF-induzierenden Ausführungsform sind die offenbarten
pharmazeutischen Zusammensetzungen insbesondere zu verwenden für den Anstieg
der Spiegel von G-CSF, welches aus den Zellen abgegeben wird. Solche
Zusammensetzungen können
verwendet werden, um die Wiedergewinnung von neutrophilen Lymphozyten
nach Chemotherapie und Knochenmarkstransplantation zu beschleunigen
oder um ein abnormales Zellwachstum zu hemmen. Solche Behandlungen
umfassen die Verabreichung des Wachstumsfaktors selbst, wobei bekannt
ist, dass dadurch ungewünschte
Nebenwirkungen entstehen. Darüber
hinaus ist es bekannt, dass die Durchschnittskosten für eine G-CSF
Therapie sehr hoch sind.
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Innerhalb
des Umfangs der Ausführungsform
zur Verhinderung der Leukopenie oder der Ausführungsform zur Verhinderung
der Toxizität
gemäß de vorliegenden
Erfindung sind die offenbarten pharmazeutischen Zusammensetzungen
besonders zu verwenden für
eine Erhöhung
der Spiegel der zirkulierenden Leukozytenzellen in einer Person
oder zur Abwehr von anderen toxischen Wirkungen, wie Gewichtsverlust.
Dieser Aspekt der Erfindung ist bei einer Reihe von klinischen Situationen
anwendbar. Es ist klar, dass eine reduzierte Menge von zirkulierenden
Leukozyten, insbesondere von neutrophilen Leukozyten, zu einem geschwächten Immunsystem
führen
kann. Ein Beispiel für
ein geschwächtes
Immunsystem, welches gemäß einem
Aspekt der Erfindung behandelt werden kann, ist ein Immunsystem,
das oft im fortgeschrittenen Krebsstadium auftritt oder welches
entsteht in Folge einer medikamenteninduzierten Leukopenie oder
einer medikamenteninduzierten Neutropenie.
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Die
Ausführungsform
zur Hemmung der Proliferation ist nützlich bei der Behandlung einer
Reihe von Abnormalitäten,
die mit einem abnormalen Zellwachstum assoziiert sind, wie Krebs,
Psoriasis und einigen Autoimmun-Krankheiten.
Die Zusammensetzung nach der Erfindung wird insbesondere verwendet
zur Hemmung der Proliferation von Tumorzellen, vorzugsweise innerhalb
des Rahmens einer Antikrebstherapie.
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Wenn
Lymphomzellen mit einem A3RAg behandelt werden, ist die Hemmung
der Proliferation von diesen Zellen stärker als solche, die erzielt
wird mit Adenosin oder den „A1" oder „A2" Agonisten, obwohl
einige Aktivität
auch mit A2RAg (siehe zum Beispiel 5A) beobachtet
wird. Diese Ergebnisse zeigen, dass die Hemmung der Tumorzellproliferation
hauptsächlich
der Bindung von A3RAg an seinen entsprechenden Rezeptor zuzuschreiben
ist, wobei dies bis zu einem gewissen Maße auch durch einen A2RAg erzielt
werden kann. Die obigen überraschenden
Ergebnisse ermöglichen
somit ein neues therapeutisches Ziel für zukünftige cytostatische Antikrebsmedikamente.
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A3RAgs
zeigten sich ferner als wirksam bei der Hemmung des Wachstums von
Tumorzellen, die kein Lymphom darstellen, zum Beispiel ein Melanom
oder Dickdarmkarzinom (siehe zum Beispiel 6). Ein
Fachmann kann sehr deutlich die Vorteile der Behandlung einer Person
mit einem nicht-spezifischen Antikrebsmedikament erkennen, welches
das Wachstum von sich abnormal teilenden Zeilen hemmen kann, wobei
es gleichzeitig in der Lage ist, dass Immunsystem der Person durch
die Induktion der Proliferation der Knochenmarkszellen wiederherzustellen.
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Die 7A–7B zeigen
zum Beispiel den unterschiedlichen Effekt von A3RAg. In diesem besonderen
Fall wurde die Wirkung von IB-MECA auf Tumorzellen und normale Zellen
untersucht. Der deutlichere Effekt, der durch die Verwendung von
A3RAg im Vergleich zu Adenosin erzielt wird, wird durch diese Ergebnisse
eindeutig belegt. Die therapeutische Wirkung von A3RAg wurde umgekehrt,
wenn ein A3 Rezeptorantagonist, MRS-1220, verwendet wurde.
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Die
in vivo Studien bestätigten
die in vitro Ergebnisse und zeigten eine chemoschützende Wirkung
von A3RAg auf Mäuse,
die gleichzeitig mit A3RAg und mit einem cytotoxischen Mittel behandelt
wurden, im Vergleich zu Mäusen,
die nur mit dem cytotoxischen Medikament behandelt wurden (siehe
zum Beispiel 8). Ferner wurde eine Abnahme
bei der Zahl der Foki in den A3RAg-behandelten Mäusen beobachtet, was die chemotherapeutische
Aktivität
von A3RAg anzeigt (siehe zum Beispiel die 9). Die 10A–10B sowie 19A und 19B zeigen zum Beispiel, dass Tumor tragende Mäuse, die
nur mit dem cytotoxischen Medikament behandelt wurden, eine Abnahme
in der Zahl der peripheren Blutleukozyten und neutrophilen Leukozyten
aufweisen, während
die Verabreichung von A3RAg nach Chemotherapie zu einer Wiederherstellung
der Gesamtzahl an weißen
Blutzellen führt,
was zu einem Anstieg im Prozentsatz der neutrophilen Leukozyten
führt.
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Es
kann somit geschlossen werden, dass A3RAg eine doppelte therapeutische
Funktion besitzt, da es sowohl als ein chemotherapeutisches Mittel
als auch als ein chemoschützendes
Mittel wirkt. Es ist klar, dass die Verwendung von A3RAg für diesen
doppelten Effekt auch innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung
liegt.
-
In
jedem Fall werden die pharmazeutischen Zusammensetzungen nach der
Erfindung verabreicht und dosiert gemäß der guten medizinischen Praxis,
wobei die klinische Konstitution des einzelnen Patienten, der Ort
und das Verfahren der Verabreichung, das Alter des Patienten, sein
Geschlecht, das Körpergewicht
und andere Faktoren, die dem medizinischen Praktiker bekannt sind,
berücksichtigt
werden.
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Die
Zusammensetzung nach der Erfindung kann in verschiedenen Weisen
verabreicht werden. Sie kann oral, subkutan oder parenteral verabreicht
werden, was die intravenöse,
intraarterielle, intramuskuläre, intraperitoneale
oder die intranasale Verabreichung umfasst, sowie auch intrathekale
und Infusionstechniken, die dem Fachmann bekannt sind.
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Wie
bekannt, ist die Behandlungsdauer bei Menschen normalerweise länger als
bei Tieren, zum Beispiel bei Mäusen,
wie dies hier dargestellt wird. Die Behandlung hat eine Länge entsprechend
der Länge
des Krankheitsverlaufs und der Wirksamkeit des Wirkstoffs. Das therapeutische
Regime umfasst einzelne Dosen sowie multiple Dosen über einen
Zeitraum von verschiedenen Tagen oder mehr. Die Behandlung hat im
Allgemeinen eine Länge
entsprechend dem Verlauf des Krankheitsprozesses, der Wirksamkeit
des Wirkstoffs und der behandelten Patientenspezies.
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Wenn
die Zusammensetzungen nach der vorliegenden Erfindung parenteral
verabreicht werden, werden sie im Allgemeinen als eine injizierbare
Einheitsdosierungsform formuliert (Lösung, Suspension, Emulsion).
Die pharmazeutische Formulierung, die für die Injektion geeignet ist,
umfasst sterile wässrige
Lösungen oder
Dispersionen oder sterile Pulver für die Verwendung in steril
injizierbaren Lösungen
oder Dispersionen. Der verwendete Träger kann ein Lösungsmittel
oder ein Dispersionsmittel sein, das zum Beispiel Wasser, Ethanol,
Polyol (zum Beispiel Glycerin, Propylenglycol, Lipid-Polyethylenglycol
und ähnliches),
geeignete Mischungen davon und pflanzliche Öle enthält.
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Nicht-wässrige Vehikel,
wie Baumwollsamenöl,
Sesamöl,
Olivenöl,
Sojabohnenöl,
Maisöl,
Sonnenblumenöl
oder Erdnussöl
und Ester, wie Isopropylmyristat, können manchmal als Lösungssysteme
für den
Wirkstoff verwendet werden.
-
Ferner
können
verschiedene Additive, welche die Stabilität, Sterilität und Isotonie der Zusammensetzungen
erhöhen,
einschließlich
antimikrobieller Konservierungsmittel, Antioxidationsmittel, Gelatbildner
und Puffer, hinzugefügt
werden. Die Verhinderung der Wirkung von Mikroorganismen kann durch
verschiedene antibakterielle und antipilzliche Mittel sichergestellt
werden, zum Beispiel durch Parabene, Chlorbutanol, Phenol, Sorbinsäure und ähnliches.
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Für den Zweck
der oralen Verabreichung kann der Wirkstoff in Form von Tabletten,
Suspensionen, Lösungen,
Emulsionen, Kapseln, Pulver, Sirups und ähnliches formuliert werden,
soweit dies nützlich
ist, wobei diese Formulierungen durch Techniken, welche den Pharmazeuten
gut bekannt sind, erzielt werden können.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die Ansprüche definiert, wobei deren
Inhalte so zu lesen sind, dass sie innerhalb der Offenbarung der
Beschreibung liegen. Die Erfindung wird nun anhand von Beispielen unter
Verweis auf die begleitenden Figuren beschrieben. Es ist anzumerken,
dass die hier verwendete Terminologie sich aus der Natur der Wörter der
Beschreibung ergibt und keine Beschränkung darstellen soll.
-
Um
die Erfindung zu verstehen und um zu erkennen, wie diese in die
Praxis umgesetzt werden kann, wird nun eine bevorzugte Ausführungsform
beschrieben, wobei dies kein beschränkendes Beispiel sein soll. Die
begleitenden Zeichnungen sind die folgenden:
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1 ist
ein Balkendiagramm und zeigt die Ergebnisse eines in vitro Tests,
bei dem die Wirkung von Adenosin (Ad), DPCPX (ein A1RAn), CPA und
CCPA (beide ein A1RAg) oder IB-MECA (ein A3RAg) auf die G-CSF Produktion
gezeigt ist. Mit modifiziertem RPMI behandelte Kulturen dienten
als Kontrolle. Die Ergebnisse sind dargestellt als Prozentsätze gegenüber der
Kontrolle (Kontrolle = 100%).
-
2 ist
ein Balkendiagramm und zeigt die Ergebnisse, die mit einem [3H]-Thymidin-Einlagerungstest erzielt wurden.
Bei dem Experiment wurde die Stimulation der Proliferation von Knochenmarkszellen
durch Adenosin, CPA oder IB-MECA mit ((+) G-CSF Ab – helle
Säulen)
oder ohne Antikörper
gegen G-CSF ((–) G-CSF
Ab – dunkle
Säulen)
getestet. Die Ergebnisse zeigen den Neutralisierungseffekt der Anti-g-CSF
Antikörper.
Die Ergebnisse sind dargestellt als prozentualer Anstieg gegenüber der
Kontrolle (Kontrolle = 0%).
-
Die 3A und 3B sind
zwei Balkendiagramme und zeigen Ergebnisse, welche mit einem [3H]-Tymidin Einlagerungstest erzielt wurden.
Bei dem Experiment wurde die Proliferation von Knochenmarkszellen
getestet in Gegenwart von Adenosin, einem Adenosinrezeptor-Agonisten
(3A) oder Adenosin in Kombination mit einem Adenosinrezeptor-Antagonisten (3B).
Die getesteten Rezeptoragonisten (3A) waren
CPA (ein A1RAg) und IB-MECA (ein A3RAg). Die getesteten Rezeptorantagonisten
(3B) waren DPCPX (ein A1RAn), DMPX (ein A2RAn)
und MRS (ein A3RAn). Die Ergebnisse sind dargestellt als prozentualer
Anstieg der Thymidin-Einlagerung gegenüber der Kontrolle (Kontrolle
= 0%).
-
4 ist
ein Balkendiagramm und zeigt die Ergebnisse eines in vitro Experimentes,
bei dem die Proliferation von Knochenmarkszellen bei drei verschiedenen
Konzentrationen von IB-MECA (0,01 μM, 0,1 μM und 1,0 μM) getestet wurde. Die Ergebnisse
sind dargestellt als [3H]-Thymidin-Einlagerungprozentsatz
gegenüber
der Kontrolle (Kontrolle = 0%). Die Zahlen unterhalb der Balken
sind die IB-MECA-Konzentrationen (μM).
-
Die 5A und 5B sind
Balkendiagramme und zeigen die Ergebnisse von zwei Experimenten, die
beide in vitro durchgeführt
wurden und auf Tests der Zellzahl basieren. Es wurde die Wirkung
auf das Wachstum von Lyphomzellen (Nb2-11C) durch Adenosin und seines
Antagonisten getestet. In dem in der 5A dargestellten
Experiment ist die Wirkung auf das Lymphomzellwachstum durch Adenosin,
CPA (ein A1RAg), DMPA (ein A2RAg) und IB-MECA (ein A3RAg) dargestellt.
In dem in der 5B gezeigten Experiment wurde
die Wirkung von Adenosin, DPCPX (ein A1RAn), DMPX (ein A2RAn) und
MRS-1220 (ein A3RAn) auf das Lymphomzellwachstum getestet. Lymphomzellen,
die mit RPMI behandelt wurden, dienten als Kontrollen. Die Ergebnisse
sind als prozentuale Hemmung des Wachstums im Vergleich zur Kontrolle
dargestellt (Kontrolle = 0%).
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6 ist
ein Balkendiagramm und zeigt die Ergebnisse eines in vitro Tests,
bei dem das Wachstum von verschiedenen Tumorzelltypen (B16 Melanom,
HTC-116 Dickdarmkarzinom, Nb2-11C Lymphom) in Gegenwart von A3RAg,
IB-MECA gehemmt wurde. RPMI-behandelte Zellen dienten als Kontrolle.
Die Ergebnisse sind dargestellt als Prozenthemmung gegenüber der
Kontrolle (Kontrolle = 0%).
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Die 7A und 7B sind
Balkendiagramme und zeigen die Ergebnisse eines in vitro Tests,
bei dem die Wirkung von Adenosin oder des A3RAg IB-MECA auf das
Wachstum von Tumorzellen (Nb2-11C Lymphom, 7A) oder
von Knochenmarkszellen (7B) getestet
wurde. Die Ergebnisse in den 7A und 7B sind
als prozentuale Hemmung bzw. prozentuale Stimulierung im Vergleich
zu der Kontrolle (Kontrolle = 0%) gezeigt.
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8 ist
ein Balkendiagramm und zeigt die Ergebnisse eines in vivo Experimentes,
wobei die Zahl der peripheren weißen Blutzellen (WBC) nach 5
und 9 Tagen Behandlung mit einem chemotherapeutischen Medikament
(Cyclophosamid) getestet wurde. Das Cyclophosamid wurde entweder
alleine verabreicht (graue Balken) oder in Kombination mit IB-MECA verabreicht
und zwar oral (in einer 1 ml Lösung)
bei täglicher
Verabreichung beginnend 24 Stunden nach Gabe des chemotherapeutischen
Medikamentes. Mit PBS behandelte Mäuse dienten als Kontrolle.
Die WBC Zahl (WBC Zahlen) ist als Prozentwert gegenüber der
Kontrolle angegeben (Kontrolle = 0%).
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9 ist
ein Balkendiagramm und zeigt die Ergebnisse eines in vivo Experimentes,
bei dem die Zahl der in Mäusen
entwickelten Melanom-foci gezeigt ist und zwar nach Inokulation
von 2 × 105 Melanomzellen in die Mäuse, welche mit dem Chemotherapeutikum
Cyclophosamid (CHEMO), mit IB-MECA, einem A3RAg, mit einer Kombination
von IB-MECA und mit CHEMO oder mit Phosphatpuffer-Salzlösung (PBS),
was als Kontrolle diente, behandelt wurden.
-
Die 10A und 10B sind
Balkendiagramme und zeigen die Ergebnisse eines in vivo Experimentes,
welches die chemotherapeutische Aktivität von IB-MECA anzeigt. Der
Spiegel der weißen
Blutzellen (WBC, 10A) und der neutrophilen Leukozyten
(10B) ist jeweils als eine Funktion der Zeit (Stunde nach
Verabreichung des chemotherapeutischen Medikamentes Cyclophosamid
(CHEMO) mit (CHEMO + IB-MECA) und ohne IB-MECA Verabreichung) gezeigt.
Tumor tragende Mäuse,
die mit PBS behandelt wurden, dienten als Kontrolle. Die Zahl der
neutrophilen Leukozyten ist als Prozentsatz zur Kontrolle (Kontrolle
= 0%) gezeigt.
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11 zeigt
das Gewicht von nackten Mäusen
7, 10 und 14 Tage nach Beginn der Behandlung (Verabreichung von
5-FU, CI-IB-MECA oder eine Kombination von 5-FU und CI-IB-MECA)
als Prozentsatz gegenüber
der Kontrolle (nicht behandelte Mäuse = 100%). Die Behandlungen
bestanden aus der Verabreichung von 5-FU (dunkle Balken), der Verabreichung
von 5-FU in Kombination mit CI-IB-MECA (ein A3RAg – graue
Balken) und CI-IB-MECA alleine (weiße Balken).
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Die 12A und 12B zeigen
die Ergebnisse eines Experimentes, bei dem die Wirkung von CI-IB-MECA
hinsichtlich der Reduktion der Doxorubicin-induzierten Myelotoxizität untersucht
wurde. Das Experiment wurde in ICR Mäusen durchgeführt. 12A zeigt die Zahl der weißen Blutzellen (WBC) und die 12B die Zahl der kernhaltigen Knochenmarkszellen.
In der 12A sind die Ergebnisse für die zwei
verschiedenen Behandlungen bei vier verschiedenen Zeitabschnitten
dargestellt, wobei die Kontrolllinie durch eine gestrichelte Linie
angezeigt ist. In der 12B sind
die Ergebnisse bei zwei verschiedenen Zeitabschnitten gezeigt, wobei
der Kontrollspiegel durch eine Säule
an der linken Seite des Diagramms dargestellt ist.
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13 zeigt
die Wirkung von Anti-G-CSF Antikörper
auf die Zahl der weißen
Blutzellen (WBC) in Kontrollmäusen,
in Mäusen,
die mit einem chemotherapeutischen Medikament behandelt wurden,
und in Mäusen, die
mit einem chemotherapeutischen Medikament und mit CI-IB-MECA behandelt
wurden. Es erfolgte jeweils eine orale Verabreichung (6 μg/kg Körpergewicht,
in 0,2 ml PBS). Die Zahl der WBC nach Injektion der Anti-G-CSF Antikörper ist
durch die hellen Balken dargestellt. Alle Ergebnisse sind als Prozentsatz
gegenüber der
Kontrolle gezeigt (Kontrolle = 100%).
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14 zeigt
die Tumorgröße über die
Zeit, welche sich in nackten Mäusen
nach Injektion von menschlichen HCT-116 Dickdarm-Karzinomzellen entwickelt hat und zwar
in einer Kontrollgruppe und in einer behandelten Gruppe (orale Verabreichung
von CI-IB-MECA).
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15 zeigt
die Ergebnisse von Experimenten, die ähnlich zu denen der 14 sind,
wobei die Tumorgröße gemessen
wurde, die sich in nackten Mäusen
nach Injektion von menschlichen HCT-116 Dickdarm-Karzinomzellen entwickelt hat. Es wurden
vier Gruppen getestet: Eine Kontrollgruppe, eine Gruppe, die das
chemotherapeutische Medikament 5-FU erhielt, eine Gruppe, der oral
CI-IB-MECA verabreicht wurde, und eine Gruppe, die eine kombinierte
Behandlung von 5-FU und CI-IB-MECA erhielt.
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16 ist
ein Balkendiagramm und zeigt die Tumorgröße am Tag 30 bei dem Experiment
nach 15.
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17 ist
ein Balkendiagramm und zeigt die Ergebnisse eines Experimentes,
bei dem die CI-IB-MECA induzierte Proliferation von Knochenmarkszellen
unter verschiedenen Konzentrationen (0,05 μg/ml und 0,5 μg/ml) von
Anti-G-CSF Antikörper
(0 – keine
Antikörper)
gemessen wurde. Die Proliferation wurde bestimmt durch den [3H]-Thymidin-Einlagerungstest.
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18 zeig
die Ergebnisse eines in vitro Experimentes, wobei die Proliferation
von B-16 Melanom- bzw. von Knochenmarkszellen gemessen wurde. Die
Proliferation wurde gemessen mit dem [3H]-Thymidin-Einlagerungstest.
Die Zellen wurden mit 0,01 μM
sowie mit 0,1 μM
CI-IB-MECA mit (weiße Balken)
oder ohne (dunkle Balken) dem A3RAg, MRS-1523, behandelt. Die Ergebnisse sind
prozentual im Vergleich zur Kontrolle (Kontrolle = 100%) dargestellt.
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Die 19A und 19B zeigen
die Ergebnisse eines Experimentes, das ähnlich zu dem der 10A bzw. 10B ist,
welches mit CI-IB-MECA durchgeführt
wurde.
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20 zeigt
die Ergebnisse eines in vitro Experimentes, bei dem die Proliferation
von Knochenmarkszellen, die mit IB-MECA oder mit CI-IB-MECA induziert wurden,
gemessen wurde. Diese zwei A3RAg wurden der Kultur der Knochenmarkszellen
mit einer Konzentration von 1 nM oder mit 10 nM zugesetzt und zwar
mit einem (graue Balken – „(+) Antagonisten") oder ohne einen
(dunkle Balken – „(–) Antagonisten") A3RAn, MRS-1523
mit einer Konzentration von 10 nM. Die Proliferation wurde bestimmt
mit dem [3H]-Thymidin-Einlagerungstest.
Die Ergebnisse sind als prozentuale Stimulation gegenüber der
Kontrolle gezeigt (unbehandelte Knochenmarkszellen, Kontrolle =
0%).
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Experimentelle Ergebnisse:
-
Tumorzellen
-
Es
wurden Tumorzelllinien der Maus (B-16 Melanom und Nb2-11C Rattenlymphom)
verwendet. Die B-16 Melanomzellen wurden erhalten von der American
Type Tissue Culture Collection (ATCC), Rockville, Maryland. Die
Nb2-11C-Ratten-Lymphomzellen [eines M. und Gertler A., J. of Cellular
Biochem., 37: 119–129 (1988)]
wurden freundlicherweise von Dr. A. Gertler, Jüdische Universität Israel,
zur Verfügung
gestellt.
-
Dickdarm-Karzinomzellen
(HCT-116) wurden auch verwendet und über das ATCC erhalten.
-
Die
Zellen wurden routinemäßig in einem
RPMI-Medium aufbewahrt, das 10% fötales Rinderserum enthielt
(FBS, Biological Industries, Beit Haemek, Israel). Die Zellen wurden
zweimal die Woche in ein frisch zubereitetes Medium überführt.
-
Normale Zellen
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Es
wurden Knochenmarkszellen aus dem Oberschenkelknochen von C57BL/6J
Mäusen
verwendet. Die Zellen wurden hergestellt, wie dies in [17] beschrieben
ist.
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Arzneimittel/Verbindungen
-
Die
folgenden Substanzen wurden verwendet: A1 Adenosinrezeptor-Agonisten: CCPA [2-Chlor-N6-cyclopentyladenosin], CPA (N-Cyclopentyladenosin);
A1RAn: DPCPX (1,3-Dipropyl-8-cyclopentylxanthin); A2 Adenosinrezeptor-Agonisten:
DMPA (N6-[2-(3,5-Dimethoxyphenyl-2-(2-methylphenyl)ethyl]adenosin);
A2RAn: DMPX (3,7-Dimethyl-1-propargylxantan); A3RAg: IB-MECA (1-Deoxy-1-{6-[({3-iodphenyl}methyl)amino]-9H-purin-9-yl}-N-methyl-β-D-ribofuranuronamid),
CE-IB-MECA (2-Chlor-N6-3-iodbenzyl)adenosin-5'-N-methyluronamid; und A3 Adenosinrezeptor-Antagonisten: MRS-1523
(5-Propyl-2-ethyl-4-propyl-3-ethylsulfanylcarbonyl)-6-phenylpyridin-5-carboxylat)
und MRS-1200 (9-Chlor-2-(2-furanyl)-5-[(phenylacetyl)amino][1,2,4]-triazolo[1,5-c]chinazolin.
-
Anti-Maus
G-CSF Antikörper
(Kaninchen-Antiserum, gereinigt mit Protein A Chromatographie, Cytolab LTD,
Weizmann Institute of Science, Israel) wurden verwendet.
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Cyclophosphamid
wurde von Taro Pharmaceutical Industries Ltd., Haifa Bay, Israel,
gekauft.
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Mäuse
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Es
wurden weibliche ICR, C57BL/6J oder (BALB/C Ursprung) Mäuse mit
einem Alter von 3 Monaten und einem Durchschnittsgewicht von 25
Gramm verwendet. Die Mäuse
wurden gekauft von Harlam Laboratories, Jerusalem, Israel. Standardisierte
pelletierte Nahrung und Leitungswasser wurden gegeben.
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Beispiel 1: Effekt von Adenosin und Adenosinrezeptor-Antagonisten
und -Agonisten auf die G-CSF Produktion und die Proliferation von
Knochenmarkszellen
-
Um
die Annahme zu überprüfen, dass
Adenosin seine biologische Wirkung über die Stimulierung der G-CSF
Produktion ausübt,
wurden normale Zellen in Gegenwart von Adenosin oder einem Adenosin-Agonisten oder -Antagonisten
kultiviert.
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Für diesen
Zweck wurden Knochenmarkszellen, die aus dem Oberschenkelknochen
von C57BL/6J oder von ICR Mäusen
erzielt wurden, durch eine Passage durch eine 25 G Nadel vereinzelt.
Die Zellen (3 × 105 Zellen/Vertiefung in 96 Mikrotiterplatten)
wurden in RPMI-Medium, dass 10 fötales
Rinderserum (FBS) enthielt, in Gegenwart von Adenosin (25 μM) kultiviert.
Adenosin oder Agonisten zu den A1 und A3 Adenosinrezeptoren – CPA (ein
A1RAg, 0,01 μM),
CCPA (ein A1RAg, 0,01 μM)
oder IB-MECA (ein A3RAg, 0,01 μM) – wurden
den Knochenmarkskulturen in Abwesenheit von Adenosin zugefügt. Ein
A1 Adenosinrezeptor-Antagonist, DPCPX (0,1 μM) wurde einer Knochenmarkskultur
in Gegenwart von Adenosin (25 μM)
zugesetzt.
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Kulturen
mit Zellen, die in RPMI Medium und 5% FBS suspendiert waren, dienten
als Kontrolle zu dem oben angegebenen Experiment.
-
Der
[3H]-Thymidin-Einlagerungstest wurde verwendet,
um die Proliferation der Knochenmarkszellen zu bestimmen. Für diesen
Zweck wurde 30 Stunden nach Inkubation jede Vertiefung mit 1 μCi [3H]-Thymidin gepulst. Nach insgesamt 48 Stunden
Inkubation wurden die Zellen geerntet und das aufgenommene [3H]-Thymidin
wurde in einem LKB Flüssigkeitsszintillationszähler (LKB,
Piscataway, NJ, USA) bestimmt. Die Ergebnisse von diesem Test sind
in der 1 gezeigt und belegen, dass A1RAg oder A3RAg eine
Wirkung auf die Produktion von G-CSF besitzen, welche ähnlich zu
der ist, die mit Adenosin erzielt wird.
-
Um
zu bestätigen,
dass Adenosin und seine Agonisten ihre Wirkungen über die
Stimulierung der G-CSF Produktion ausübt, wurde ein weiterer Test
durchgeführt,
wobei Anti-G-CSF Antikörper
(62,5 ng/ml) zu einer Kultur von Knochenmarkszellen in Gegenwart
von Adenosin (25 μM),
CPA (0,01 μM)
oder IB-MECA (0,01 μM)
hinzugegeben wurde. Die Zellproliferation wurde, wie oben beschrieben,
bestimmt. Die Ergebnisse von diesem Experiment sind in der 2 dargestellt
und zeigen, dass Antikörper
gegenüber
G-CSF den stimulierenden Effekt von Adenosin und seinen Agonisten
auf die Proliferation von Knochenmarkszellen hemmen. Diese Ergebnisse
lassen vermuten, dass wenigstens einige der Aktivitäten, die
mit der Interaktion mit Adenosinrezeptoren assoziiert sind, über die
Induktion von G-CSF vermittelt werden.
-
Der
kumulative Effekt auf die Proliferation von Knochenmarkszellen bei
Verwendung einer Kombination von einem A1RAgm1 A3RAg (CPA und IB-MECA)
wurde untersucht. Der Test wurde in ähnlicher Weise durchgeführt wie
das Experiment, dessen Ergebnisse in der 1 gezeigt
sind. Die Zellen wurden nach ihrer Vereinzelung entweder in Gegenwart
von Adenosin (25 μM),
CPA (0,01 μM),
IB-MECA (0,01 μM)
oder in Gegenwart einer Kombination von IB-MECA und CPA (jeweils
in einer Konzentration von 0,01 μM)
inkubiert und weiterbehandelt wie oben beschrieben. Die Ergebnisse
sind in der 3A dargestellt und zeigen den
gewachsenen kombinierten Effekt von IB-MECA und CPA.
-
Um
die Wirkung der Adenosinrezeptor-Antagonisten auf die Proliferation
von Knochenmarkszellen zu vergleichen, wurde die gleiche, oben beschriebene
Vorgehensweise gewählt.
Die Zellen wurden alleine mit Adenosin oder in Kombination mit DMPX
(ein A2RAn), DPCPX (ein A1RAn) oder mit MRS-1220 (ein A3RAn) oder
mit einer Kombination aus DPCPX und MRS-1220 inkubiert. Die Ergebnisse
sind in der 3B gezeigt. Wie zu erkennen
ist, führt
die Blockade des A2 Rezeptors durch DMPX auch zu einer erhöhten Proliferation von
Knochenmarkszellen, die sogar diejenige von Adenosin alleine übertrifft.
Im Vergleich zu Adenosin alleine wird der Anstieg der Proliferation
um mehr als 50% durch DPCPX oder MRS-1220 reduziert, während DPCPX in
Kombination mit MRS-1220 zusammen die Proliferation hemmt.
-
Vorbehandelte
Zellen, wie oben beschrieben, wurden mit verschiedenen Konzentrationen
von IB-MECA (1 μM,
0,1 μM oder
0,01 μM) inkubiert.
Der Prozentsatz der Stimulierung wurde mit dem [3H]-Thymidin-Einlagerungstest
bestimmt und die Resultate sind in der 3 gezeigt.
Die Ergebnisse zeigen, dass IB-MECA die Proliferation von Knochenmark
in einer Dosis-abhängigen
Weise stimuliert.
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Beispiel 2: Modulierung des Tumorzellwachstums
durch Adenosin und seine Agonisten
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Nb2-11C
Ratten-Lymphomzellen (1,2 × 104 Zellen/ml) wurden für 48 Stunden in Mikrotiterplatten
mit 96 Vertiefungen in 1 ml RPMI Medium, das 5% fötales Rinderserum
enthielt, inkubiert. Es wurden entweder 25 μM Adenosin, 0,01 μM eines Adenosinrezeptor-Agonisten
(CPA, ein A1RAg; DPMA, ein A2RAg oder IB-MECA, ein A3RAg) oder 0,1 μM eines Adenosinrezeptor-Antagonisten
(DPCPX, ein A1RAn; DMPX, ein A2RAn oder MRS-1220, ein A3RAn) in
Kombination mit Adenosin (25 μM)
hinzugefügt.
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Kulturen
mit Zellen, die in RPMI Medium mit 5% FBS suspendiert waren, dienten
als Kontrollen für
das obige Experiment. Das Maß der
Zellproliferation wurde mit einem Zellzahltest gemessen.
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Die
Ergebnisse sind in den 5A und 5B im
Vergleich zu der Hemmung mit Adenosin gezeigt. Es ist zu erkennen,
dass die Proliferation der Nb2-11C Zellen nach Inkubation mit IB-MECA,
ein A3RAg, deutlich gehemmt ist. Keine Wachstumshemmung wurde in
Gegenwart von CPA, ein A1RAg, und eine niedrigere Wachstumshemmung
wurde beobachtet in Gegenwart von DPMA, ein A2RAn. Der Mangel von
CPA zur Hemmung der Proliferation von diesen zwei Tumorzellen lässt vermuten,
dass der A1 Adenosinrezeptor bei dieser Aktivität nicht beteiligt ist. Die
hemmende Aktivität
von DMPA und von IB-MECA lassen jedoch die Funktion der A2 und A3
Adenosinrezeptoren bei dieser hemmenden Wirkung vermuten.
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Es
ist ferner zu erkennen, dass DPCPX, ein A1RAan, im Wesentlichen
keinen Effekt hat, während
in Gegenwart von MRS-1220, ein A3RAn, die Wirkung von Adenosin auf
die Proliferation von Nb2-11C Zellen im Wesentlichen aufgehoben
wurde. Ein kleiner, jedoch noch signifikanter Effekt, wurde durch
DMPX, ein A2RAn, ausgeübt.
Diese Ergebnisse führen
zu der Schlussfolgerung, dass das Tumorzellwachstum effektiv durch
einen A3RAg oder einen A2RAn gehemmt werden kann.
-
In
der gleichen Weise, wie oben beschrieben, wurde die Hemmung des
Wachstums von B-16 Melanom, HCT-116 Dickdarm-Karzinom und von Nb2-11C
Lymphom durch den A3RAg IB-MECA getestet. Die Ergebnisse sind in
der 6 als Prozentsatz der Hemmung oder Proliferation
gezeigt.
-
Beispiel 3: A3 Adenosinrezeptor-Agonisten üben einen
unterschiedlichen Effekt auf Tumorzellen und normale Zellen aus.
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Die
Wirkung von Adenosin, A3RAns und A3RAgs auf das Wachstum von Tumorzellen
wurden mit dem oben beschriebenen, experimentellen Verfahren getestet.
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Es
wurden Nb2-11C Lymphom- oder Knochenmarkszellen in Gegenwart von
Adenosin oder von IB-MECA inkubiert. Die doppelte Wirkung von A3RAg
auf die Hemmung des Wachstums von Tumorzellen und hinsichtlich der
Stimulierung der Proliferation der Knochenmarkszellen ist in den 7A und 7B gezeigt.
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Beispiel 4: In vivo Studien
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Vierzig
C57BL6/J Mäuse
wurden in vier Gruppen aufgeteilt, die jeweils mit einem der vier
folgenden Protokolle behandelt wurden:
- 1. Kontrollgruppe:
Tägliche
intraperitoneale (i. p.) Injektion von 1 ml Salzlösung pro
Maus beginnend mit dem Tag der Tumorinokulation bis die Mäuse geopfert
wurden;
- 2. Chemotherapie-Gruppe: Eine i. p. Injektion von Cyclophosamid
24 Stunden nach Inokulation der Tumorzellen und täglich eine
i. p. Injektion von 1 ml Salzlösung
pro Maus vom Tag der Tumorinokulation bis die Mäuse geopfert wurden;
- 3. A3 Adenosinrezeptor-Agonist (A3RAg)-Gruppe: Tägliche orale
Verabreichung von IB-MECA vom Tag der Tumorinokulation bis zur Opferung
der Mäuse;
- 4. A3RAg + Chemotherapie-Gruppe: Eine i. p. Injektion von Cyclophosamid
24 Stunden nach Inokulation der Tumorzellen und eine tägliche orale
Verabreichung von 3 μg/kg
Körpergewicht
von IB-MECA.
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Am
Tag 5 und am Tag 9 wurden den Mäusen
aus der Schwanzvene Blut entnommen und die Blutproben wurden für die Bestimmung
der weißen
Blutzellen (WBC)-Zahl genommen. Die Ergebnisse sind in der 8 gezeigt.
Ferner wurden die Mäuse
nach 18 Tagen geopfert und die Foci der Melanomtumore wurden in der
Lunge gezählt.
Die Ergebnisse sind in der 9 dargestellt.
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Ein
weiteres Experiment wurde durchgeführt, um den chemoschützenden
Effekt von A3RAg zu bestimmen. Die Mäuse wurden mit Cyclophosamid
(50 mg/kg Körpergewicht
in 0,3 ml PBS) behandelt. 48 und 72 Stunden nach Verabreichung des
cytotoxischen Medikamentes wurden den Mäusen Adenosin (25 μg/kg Körpergewicht)
oder IB-MECA (3 oder 6 μg/kg
Körpergewicht
in 0,2 ml PBS) i. p. injiziert. Die Zahl der weißen Blutzellen (WBC) und der
neutrophilen Leukozyten wurd bestimmt. Die Ergebnisse sind in den 10A (WBCs) bzw. 10B (neutrophile
Leukozyten) gezeigt.
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Es
ist zu erkennen, dass die mit Cyclophosamid behandelten Mäuse nur
eine Abnahme in der Zahl der peripheren Blutleukozyten und der neutrophilen
Leukozyten im Vergleich zu der Gruppe, die nur mit IB-MECA behandelt
wurde, zeigte. Wenn Adenosin oder IB-MECA verabreicht wurde, war
die Gesamtzahl der weißen Blutzellen
mit der letzteren Substanz, die einen sehr deutlichen Effekt zeigte,
wiederhergestellt, wobei eine vollständige Wiedergewinnung nach
168 Stunden (7 Tage) erzielt wurde.
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Beispiel 5: A3 Adenosinrezeptor-Agonist
verhindert einen Gewichtsverlust in Mäusen, die mit einem chemotherapeutsichen
Medikament behandelt werden.
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Vier
Gruppen von nackten Mäusen
(BALB/C Ursprung) mit jeweils 10 Tieren pro Gruppe wurden wie folgt
behandelt:
Gruppe 1: Die Mäuse
wurden nicht behandelt.
Gruppe 2: Den Mäusen wurde intraperitoneal
(i. p.) 5-Fluoruracyl (5-FU,
30 mg/kg Körpergewicht
in PBS) an fünf
aufeinander folgenden Tagen injiziert.
Gruppe 3: Den Mäusen wurde
i. p. 5-FU wie in Gruppe 2 injiziert, wobei ab dem zweiten Tag und
dann an jedem weiteren zweiten Tag den Mäusen CI-IB-MECA (6 μg/kg Körpergewicht
in 0,2 ml PBS) oral verabreicht wurde.
Gruppe 4: Die Mäuse erhielten
CI-IB-MECA, wie oben.
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Das
Gewicht der Mäuse
wurde am Tag 7, 10 und 14 gemessen. Die Ergebnisse sind in der 11 gezeigt.
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Es
ist zu erkennen, dass 5-FU einen starken Effekt auf das Gewicht
der Mäuse
im Vergleich zu der Kontrolle hat, während das zusammen mit 5-FU verabreichte
CI-IB-MECA einen Teil dieses Gewichtsverlustes verhinderte. CI-IB-MECA
selbst führte
zu keinem Gewichtsverlust.
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Dieses
Experiment zeigt, dass die A3 Adenosinrezeptor-Agonisten einen allgemeinen
schützenden Effekt
auf einige der toxischen Wirkungen der Chemotherapie besitzen.
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Beispiel 6: CI-IB-MECA schützt die
Mäuse gegen
myelotoxische Wirkungen des chemotherapeutischen Medikamentes Doxorubicin.
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ICR
Mäuse wurden
mit Doxorubicin (Injektion von 10 mg/kg i. p. in 0,5 ml PBS) behandelt.
24, 48 und 72 Stunden nach der Verabreichung des cytotoxischen Medikamentes
wurden den Mäusen
CI-IB-MECA (6 μg/kg
Körpergewicht)
oral verabreicht. Nach 72 Stunden, 96 Stunden, 120 Stunden und 144
Stunden wurden die Mäuse
geopfert und Blutproben wurden genommen. Ferner wurden Knochenmarkszellen
aus dem Oberschenkelknochen der Mäuse aspiriert und die Zellzahl
der kernhaltigen Zellen nach Anfärbung
mit Coumassile Blue bestimmt.
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Drei
Gruppen von Mäusen
wurden getestet:
Gruppe 1: (Kontrolle) Den Mäusen wurde
nur PBS verabreicht.
Gruppe 2: Die Mäuse wurden nur mit Doxorubicin
behandelt.
Gruppe 3: Verabreichung von Doxorubicin, wie oben,
verbunden mit der Verabreichung von CI-IB-MECA.
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In
der 12A sind die Ergebnisse hinsichtlich
der Zahl der weißen
Blutzellen zu erkennen und in der 12B ist
die Zahl der kernhaltigen Knochenmarkszellen zu sehen. Diese Ergebnisse
zeigen deutlich, dass nach Verabreichung von CI-IB-MECA es zu einem
deutlichen Anstieg in der Zahl der peripheren weißen Blutzellen
sowie in der Zahl der kernhaltigen Knochenmarkszellen kommt. Dies
beruht offensichtlich auf dem schützenden Effekt von A3RAg gegen
die myelotoxischen Wirkungen von Doxorubicin.
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Beispiel 7: Antikörper gegen G-CSF neutralisieren
die myeloschützende
Wirkung von CI-IB-MECA.
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ICR
Mäuse wurden
in die folgenden sechs Gruppen aufgeteilt:
Gruppe 1: Kontrolle – Verabreichung
nur des Vehikels.
Gruppe 2: Kontrolle mit Anti-G-CSF Antikörper (5 μg/Maus).
Gruppe
3: Chemotherapie – Verabreichung
von Cyclophosamid CYP (50 mg/kg Körpergewicht).
Gruppe 4:
Chemotherapie (50 mg/kg Körpergewicht
CYP) + Anti-G-CSF
Antikörper
(5 μg/Maus).
Gruppe
5: Chemotherapie (50 mg/kg Körpergewicht
CYP) + CI-IB-MECA
(6 μg/kg
Körpergewicht)
+ Anti-G-CSF Antikörper
(5 μg/Maus).
Gruppe
6: Chemotherapie (50 mg/kg Körpergewicht
CYP) + CI-IB-MECA
(6 μg/kg
Körpergewicht)
+ Anti-G-CSF Antikörper
(5 μg/Maus).
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Jede
Gruppe bestand aus 10 Mäusen
und das Experiment wurde zweimal wiederholt.
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CYP
wurde intraperitoneal in 0,2 ml PBS, welches als Träger diente,
injiziert.
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CI-IB-MECA
wurde oral (in 0,2 ml PBS) 48 Stunden und 72 Stunden nach der Verabreichung
von Cyclophosamid gegeben.
-
Anti-G-CSF
Antikörper
wurden intravenös
(in 0,2 ml PBS) 72 Stunden nach der Verabreichung der chemotherapeutischen
Medikamente injiziert.
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Blutproben
wurden 124 Stunden nach der Chemotherapie gezogen. Die Zahl der
weißen
Blutzellen (WBC) wurden in einem Coulter Counter bestimmt und differenzielle
Zellzahlen wurden mit Schmierpräparaten,
die mit einer May-Grundvald-Giemsa-Lösung gefärbt wurden, bestimmt.
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Die
Ergebnisse der WBC-Zahl ist in der 13 gezeigt.
Es ist zu erkennen, dass die nur mit Cyclophosamid behandelten Mäuse einen
Abfall in der Zahl der peripheren Blut-WBC zeigen. In der mit CI-IB-MECA behandelten
Gruppe waren die WBC-Zahlen und der Prozentsatz an neutrophilen
Leukozyten signifikant höher
im Vergleich zu der chemotherapeutisch behandelten Gruppe (Ergebnisse
hinsichtlich der Übertragung
der neutrophilen Leukozyten sind nicht gezeigt). Wenn Anti-G-CSF Antikörper zu
der Kontrolle oder den Chemotherapiegruppen verabreicht wurden,
wurde die erwartete Abnahme in der Zahl der WBC beobachtet. Die
Verabreichung von Anti-G-CSF Antikörper zu den Mäusen, die
mit der Kombination aus chemotherapeutischen Wirkstoff und CI-IB-MECA
behandelt wurden, vernichtete die schützende Wirkung von CI-IB-MECA,
wie dies deutlich aus der 13 zu
erkennen ist. Diese Ergebnisse führen
zu der Schlussfolgerung, dass die schützende Wirkung von CI-IB-MECA
auf das myeloische System durch die Fähigkeit eines CI- IB-MECA zur Förderung der
Produktion und Sekretion von G-CSF vermittelt wird
-
Beispiel 8: CI-IB-MECA hemmt die Entwicklung
von menschlichem HCT-116
Dickdarm-Karzinom in nackten Mäusen
-
Durch
die subkutane Injektion von 1 × 106 HCT-116 menschlichen Dickdarm-Krebszellen
in nackte Mäuse
(BALB/C Ursprung) (Harlan, Jerusalem, Israel) wurden Tumore etabliert.
Die Mäuse
wurden oral jeden zweiten Tag mit 6 μg/kg Körpergewicht CI-IB-MECA (in
0,2 ml von PBS) behandelt. Die Mäuse,
die nur mit dem Vehikel (PBS) behandelt wurden, dienten als Kontrolle.
Jede Gruppe bestand aus 10 Mäusen.
Die Wachstumsrate des Tumors wurde bestimmt durch Messung von zwei
orthogonalen Durchmessern von jedem Tumor zweimal die Woche. Die
Tumorgröße wurde
gemäß der folgenden
Formel berechnet: π/6[D1D2]. Die Ergebnisse
sind in der 14 dargelegt. Wie zu erkennen
ist, gibt es in der behandelten Gruppe eine deutliche Hemmung des
Tumorwachstums.
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In
einem getrennten Ansatz an Experimenten wurde eine kombinierte Therapie
von CI-IB-MECA und 5-Fluoruracyl (5-FU) getestet. 1 × 106 HCT-116 Zellen wurden subkutan in nackte
Mäuse injiziert.
Einen Tag später
wurde 5-FU (30 mg/kg Körpergewicht,
in 0,2 ml PBS) intraperitoneal injiziert und anschließend an
vier aufeinanderfolgenden Tagen. Jeden zweiten Tag wurden den Mäusen oral
5 μg/kg
Körpergewicht
an CI-IB-MECA (in 0,2 ml PBS) oral verabreicht. Die Mäuse, die
entweder nur mit dem Vehikel (PBS) oder mit 5-FU behandelt wurden,
dienten als Kontrolle. Jede Gruppe bestand aus 10 Mäusen. Die
Wachstumsrate des Tumors wurde bestimmt durch Messung von zwei orthogonalen
Durchmessern von jedem Tumor zweimal die Woche. Die Tumorgröße wurde
gemäß der folgenden
Formel bestimmt: π/6[D1D2].
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Die
Ergebnisse sind in den 15 und 16 dargestellt.
Eine deutliche Hemmung des Tumorwachstums wurde in den Gruppen beobachtet,
die mit 5-FU, CI-IB-MECA und der kombinierten Therapie von CI-IB-MECA
und 5-FU behandelt wurden. Nach 20 Tagen zeigte sich eine klare
synergistische Wirkung zwischen CI-IB-MECA und 5-FU hinsichtlich
der Tumormasse, wie dies insbesondere in der 16 zu
erkennen ist (die in der 16 dargestellten
Ergebnisse entsprechen den Ergebnissen am Tag 30).
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Beispiel 9: CI-IB-MECA stimuliert die
Proliferation von Knochenmarkszellen durch Induktion der G-CSF Produktion.
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Knochenmarkszellen
(3 × 106 Zellen/ml) wurden in die Vertiefungen einer
Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen inkubiert. CI-IB-MECA mit einer
Endkonzentration von 10 nM wurde mit oder ohne Anti-G-CSF Antikörper mit
einer Endkonzentration von 0,05 und 0,5 μg/ml hinzugefügt. Die
Zellprolifartion wurde gemessen durch den [3H]-Thymidin
Einlagerungstest. Die Ergebnisse sind in der 17 gezeigt.
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Es
ist zu erkennen, dass die Anti-G-CSF Antikörper die Proliferation der
Knochenmarkszellen in einer dosisabhängigen Weise hemmen. Dieses
Experiment zeigt auch, dass die Aktion von CI-IB-MECA durch den G-CSF
Stoffwechselweg (die G-CSF Sekretion aus den Zellen beinhaltend)
vermittelt wird.
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Beispiel 10: CI-IB-MECA hemmt das Tumorzellwachstum
und stimuliert die Proliferation und die Differenzierung von Knochenmark.
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B-16
Melanomzellen (5 × 106 Zellen/ml) und Knochenmarkszellen (3 × 106 Zellen/ml) wurden in den Vertiefungen einer
Mikrotiterplatte mit 96 Vertiefungen inkubiert. Die Kultur bestand
aus dem RPMI Medium, das mit 10% FTS ergänzt war. CI-IB-MECA wurde mit
einer Konzentration von 0,01 μM
oder von 0,1 μM
hinzugefügt
und zwar mit oder ohne einen Antagonisten des A3 Adenosinrezeptors,
MRS-1523. Die Zellproliferation wurde, wie oben erwähnt, mit
dem [3H]-Thymidin Einlagerungstest gemessen.
Die Ergebnisse sind in der 18 gezeigt.
Es ist zu erkennen, dass in Gegenwart von MRS-1523 sowohl die Proliferation
der B-16 Melanomzellen als auch der Knochenmarkszellen gegenüber der
Kontrolle nicht verändert
war. Dagegen zeigte CI-IB-MECA eine hemmende Wirkung auf die Proliferation
der B-16 Melanomzellen und einen stimulierenden Effekt auf die Proliferation
der Knochenmarkszellen.
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Diese
Ergebnisse zeigen die doppelte Wirkung der A3 Adenosinrezeptor-Agonisten.
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Beispiel 11: CI-IB-MECA wirkt als ein
chemoschützendes
Mittel.
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Ein ähnliches
Experiment wie bei Beispiel 4 wurde mit CI-IB-MECA durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in 19A und 19B gezeigt
und demonstrieren die chemoschützende
Wirkung von CI-IB-MECA.
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Beispiel 12: Wirkung von IB-MECA und von
CI-IB-MECA auf die Proliferation von Knochenmarkszellen.
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Knochenmarkszellen
der Maus wurden kultiviert, wie oben beschrieben. IB-MECA oder CI-IB-MECA wurden
den Kulturen mit einer Konzentration von 1 oder 10 nM in Gegenwart
oder in Abwesenheit des A3RAn MRS-1523 zugesetzt. Der Antagonist
wurde mit einer Konzentration von 10 nM zugefügt. Die Ergebnisse sind in
der 20 gezeigt.
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Aus
der 20 ist zu erkennen, dass sowohl IB-MECA als auch
CI-IB-MECA dosisabhängig wirkt.
Es ist ferner zu erkennen, dass diese Wirkung zu einem großen Maß durch
A3RAn gehemmt wird.