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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Papier und Verfahren zur Papierherstellung, bei
denen Hydroxy-Phenoxyetherpolymere verwendet werden, um das Papier
mit verbesserten Eigenschaften zu versehen, wie zum Beispiel einer
erhöhten
Schlichtung und Festigkeit. Diese Erfindung betrifft außerdem beschichtetes
Papier und Laminate, die aus Papier und Hydroxy-Phenoxyetherpolymeren
bestehen, sowie Verfahren zu deren Herstellung. In bevorzugten Ausführungsformen
sind das Papier und die Laminate recyclingfähig.
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BESCHREIBUNG DES STANDES DER TECHNIK
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Papier
ist ein überaus
vielseitiges Material, das auf der ganzen Welt für eine Vielzahl unterschiedlicher Zwecke
verwendet wird. Die Eigenschaften von Papier werden im Allgemeinen
durch die Eigenschaften der Zellulosematerialien bestimmt, aus denen
es hergestellt ist, sofern nicht Zuschlagstoffe verwendet werden,
um diese Eigenschaften zu modifizieren, zu steuern oder zu verstärken. In
einem gewissen Umfang ergibt sich die Viel seitigkeit von Papier
aus dem Grad, in dem die Grundeigenschaften von Zellulosematerialien
durch den Einsatz von Zuschlagstoffen während der Papierherstellung
gesteuert werden können.
Zu diesem Zweck ist dem Fachmann eine breite Vielfalt solcher Zuschlagstoffe
bekannt.
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Zum
Beispiel kann der Grad, in dem Papier der Penetration durch Wasser
und andere Flüssigkeiten widersteht,
mit Hilfe von Schlichtmitteln gesteuert werden. Schlichtmittel können auf
die Papieroberfläche
aufgetragen werden, um eine Oberflächenschlichtung zu erreichen,
oder können
durch Vermischen des Schlichtmittels mit der wässrigen zellulosischen Faserbreiaufschlämmung während der
Verarbeitung in das Papiervolumen integriert werden. Weil Zellulosematerialien
im Allgemeinen relativ hydrophil sind, weist Papier in der Regel
eine relativ schlechte Schlichtung auf, wenn keine Schlichtmittel
verwendet werden. Typische Schlichtmittel sind relativ hydrophobe
Substanzen, die in Wasser emulgiert oder dispergiert werden, dann
mit der Faserbreiaufschlämmung,
der Papierbahn oder gebildetem Papier mittels einer Vielzahl bekannter
Techniken vermischt werden, um das Papier hydrophober zu machen
und so seine Beständigkeit
gegen die Permeation durch Flüssigkeiten
wie zum Beispiel Wasser zu erhöhen.
Alkenylbernsteinsäureanhydrid
(ABA) und Alkylketendimer (AKD) werden in der kommerziellen Praxis
weithin zum Schlichten von Papier verwendet, aber es handelt sich
um reaktive Substanzen, die im Allgemeinen mittels eines komplizierten,
vor Ort ausgeführten Mischverfahrens
in die Form einer geeigneten Emulsion gebracht werden. Darum besteht
Bedarf an Schlichtmitteln, die einfacher zu verwenden sind und eine
kommerziell akzeptable Schlichtleistung erbringen.
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In
einer Anzahl von Fällen
hat Papier eine relativ schlechte Trockenfestigkeit, wenn keine
Zuschlagstoffe verwendet werden. In vielen Anwendungen, wie zum
Beispiel Verpackungen, ist eine gute Trockenfestigkeit oft wünschenswert.
Wasserlösliche
Polymere wie zum Beispiel Polyacrylamid werden in der kommerziellen
Praxis weithin verwendet, um die Trockenfestigkeit zu erhöhen. Diese
Polymere lassen sich bequem in Papier integrieren, indem man sie
in dem wässrigen
Verarbeitungsmedium, zum Beispiel der Faserbreiaufschlämmung, auflöst. Jedoch
erbringen diese Polymere für
viele Anwendungen keine ausreichende Nassfestigkeit, weil sie dazu
neigen, sich in Wasser aufzulösen.
Eine gute Nassfestigkeit ist oft in vielen Verpackungsanwendungen
wünschenswert.
Darum besteht Bedarf an polymeren Zuschlagstoffen, die eine geeignete
Trockenfestigkeit bieten, die aber außerdem eine akzeptable Nassfestigkeit
erbringen.
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Viele
der polymeren Zuschlagstoffe, die kommerziell eingesetzt werden,
um Nassfestigkeit zu verleihen, können Bindungen mit dem Zellulosematerial
eingehen oder können
eine vernetzte oder Netzstruktur bilden, die sich nicht vollständig auflöst, wodurch
eine sogenannte "dauerhafte" Nassfestigkeit entsteht.
Beispiele für
dauerhafte Nassfestigkeit verleihende Harze, die in der Regel in
der kommerziellen Praxis eingesetzt werden, sind Polyamin-Epichlorhydrin,
Polyamid-Epichlorhydrin und Polyaminoamid-Epichlorhydrin. In einigen Fällen jedoch
ist eine dauerhafte Nassfestigkeit unerwünscht, weil die Vernetzung
des Harzes die Recyclingfähigkeit
des resul tierenden Papiers erschwert. Sogenannte "zeitweilige" Nassfestigkeit verleihende
Harze sind im Allgemeinen leichter zu recyceln, weil sie einen Grad
an Nassfestigkeit verleihen, der bei Kontakt mit Wasser im Lauf
der Zeit verschwindet. Ein Beispiel für ein zeitweilige Nassfestigkeit
verleihendes Harz ist glyoxaliertes Vinylamid. Jedoch können diese
Harze für
Anwendungen ungeeignet sein, in denen dauerhafte Nassfestigkeit
erwünscht
ist. Es besteht darum Bedarf an dauerhafte Nassfestigkeit verleihenden
Harzen, die recyclingkompatibel sind.
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Wenn
keine Zuschlagstoffe verwendet werden, ist Papier im Allgemeinen
ein recht flexibles Material und besitzt darum eine relativ schlechte
Steifigkeit oder Biegefestigkeit, insbesondere wenn es nass ist
oder wenn es zyklischer Feuchtigkeit ausgesetzt wird. Die Industrie
beschichtet das Papier derzeit mit Wachs, um es steifer zu machen.
Das Wachs erschwert jedoch deutlich die Recyclingfähigkeit
des Papiers. Das Vorhandensein von Wachs schwächt im Allgemeinen das recycelte
Papier und verringert seinen Reibungskoeffizienten, was zu Problemen
bei der Veredlung und Handhabung führt. Es besteht somit Bedarf
an einem Zuschlagstoff und/oder einer Beschichtung für Papier,
die eine höhere
Biegefestigkeit, insbesondere in nassen Zustand, verleihen können und
die recyclingkompatibel sind.
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Die
Verwendung eines bestimmten Zuschlagstoffs kann auch durch Anforderungen
kompliziert sein, die durch das Verfahren auferlegt werden. Zum
Beispiel gelten ABA-Schlichtmittel im Allgemeinen als mit alkalischen
Schlichtungsprozessen kompatibel, viele andere Schlichtmittel hingegen
nicht. Es werden häufig auch
sekundäre
Zuschlagstoffen verwendet, um die Leistung des Zuschlagstoffs zu
verstärken,
der den Primäreffekt
ausübt.
Zum Beispiel werden dem Schlichtmittel oft Emulgatoren beigegeben,
um die Herstellung der Schlichtungsemulsionen zu unterstützen. Außerdem bevorzugt
die Industrie im Allgemeinen umweltkompatiblere Prozesse, um zum
Beispiel den Grad an Verschmutzungsstoffen zu senken, die während des
Papierherstellungsprozesses anfallen, und um den Grad zu erhöhen, in
dem das entstandene Papier recycelt werden kann. Schließlich ändern sich
häufig
die Ansprüche
der Verbraucher. Zum Beispiel ist in den vergangenen Jahren allgemein
die Nachfrage nach Papier gestiegen, das für Tintenstrahldrucker tauglich
ist, da diese Drucker eine immer breitere Verwendung gefunden haben.
Es besteht somit Bedarf an polymeren Zuschlagstoffen, die allgemein
mit vorhandenen Prozessen und Maschinen kompatibel sind und die
vielseitig genug sind, um die künftige
Erfüllung
der Erfordernisse zu ermöglichen,
die durch die Gesellschaft und die Verbraucher gestellt werden.
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Hydroxy-Phenoxyetherpolymere
sind bekannt, siehe zum Beispiel die
US-Patente
Nr. 6,011,111 , Nr.
5,834,078 ,
Nr.
5,814,373 , Nr.
5,464,924 und Nr.
5,275,853 , und siehe auch
die PCT-Anmeldungen Nr.
WO 99/48962 ,
Nr.
WO 99/12995 , Nr.
WO 98/29491 und Nr.
WO 98/14498 . Jedoch widmen
sich diese Offenbarungen nicht den oben angesprochenen Problemen.
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US-Patent Nr. 5,834,078 offenbart
hydroxyfunktionalisierte Poly(aminoether)salze, die sich für Sperrgegenstände eignen,
um sauerstoffempfindliche Materia lien zu schützen. Die internationale
PCT-Anmeldung Nr. 99/48962 offenbart
Polymerverbundmaterialien, die Hydroxy-Phenoxyetherpolymere umfassen,
die mit anorganischen Füllstoffen
gefüllt
sind. Die Beigabe des Füllstoffs
kann eine oder mehrere physikalische Eigenschaften der Polymere
verbessern, und Gegenstände,
die aus dem Verbundmaterial hergestellt sind, können für eine Vielzahl von Zwecken
verwendet werden, einschließlich
Bau- und Verpackungsmaterialien. Die internationale
PCT-Anmeldung Nr. 99/12995 offenbart
die Produktion stabilisierter Dispersionen von hydroxyfunktionalen
Polymeren, die sich für
Beschichtungen eignen, die Sauerstoff- und Kohlendioxidsperreigenschaften besitzen.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfinder haben entdeckt, dass Hydroxy-Phenoxyetherpolymere verwendet werden
können,
um dem Papier verschiedene erwünschte
Eigenschaften, wie zum Beispiel erhöhte Schlichtung und/oder Festigkeit,
zu verleihen. Der Nutzen für
die Papierhersteller besteht darin, dass ihnen eine neue Kategorie
von Polymeren zur Verfügung
steht, die zur Verwendung in der Papierherstellung geeignete sind.
Die Papierhersteller können
diese Polymere als eine Alternative zu – oder in Verbindung mit – vorhandenen
Papierherstellungszuschlagstoffen verwenden. Auch die Hersteller
von papierhaltigen Waren profitieren davon, indem ihnen eine neue
Art von Papier zur Verfügung
steht, das in verschiedene Produkte einfließen kann. Der Verbraucher hat durch
den Kauf dieser Produkte einen Nutzen, wenn das Papier verbesserte
Eigenschaften aufweist, die seine Freude an der Nutzung des Produkts
steigert, oder wenn das Papier geeignete Eigenschaften zu akzeptablen Kosten
bietet. Und schließlich
profitiert die ganze Menschheit, wenn die Herstellung des Papiers
effizienter und weniger umweltschädlich ist und wenn das papierhaltige
Produkt recyclingfähig
ist.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
stellen ein Papier bereit, das eine Menge an Hydroxy-Phenoxyetherpolymeren
umfasst, die geeignet ist, das Papier mit einer erhöhten Schlichtung
oder Festigkeit zu versehen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer ein Polyetheramin. In einer
weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Erhöhung der
Festigkeit eine Erhöhung
der Nasszugfestigkeit, der Trockenzugfestigkeit, der Nass-Biegefestigkeit oder
der Trocken-Biegefestigkeit. In einer weiteren besonders bevorzugten
Ausführungsform
ist die Erhöhung
der Schlichtung eine Erhöhung
der Cobb-Schlichtung,
was sich in einem verringerten Cobb-Wert ausdrückt. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
lässt sich
das Papier problemlos wiederverwerten (recyceln).
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Papierherstellung bereitgestellt, das Folgendes
umfasst: Bereitstellen einer Faserbreiaufschlämmung oder Papierbahn, Bereitstellen
einer Lösung
oder Dispersion, die eine Hydroxy-Phenoxyetherpolymer umfasst, Vermischen
der Lösung
oder Dispersion mit der Faserbreiaufschlämmung oder Papierbahn, um eine
Beimischung zu bilden, und Bilden von Papier aus der Beimischung,
wobei das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer in einer Menge verwendet wird,
die geeignet ist, das Papier mit einer Erhöhung der Schlichtung oder Festigkeit
zu versehen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird der pH-Wert
der Beimischung so eingestellt, dass mindestens ein Teil des Hydroxy-Phenoxyetherpolymers
ausgefällt
wird und/oder dass er in einem Bereich von etwa 4 bis etwa 7 liegt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Beschichten von Papier bereitgestellt, das
Folgendes umfasst: Bereitstellen eines Papiers, Bereitstellen einer
Lösung
oder Dispersion, die eine Hydroxy-Phenoxyetherpolymer umfasst, Aufbringen
der Lösung
oder Dispersion auf mindestens einen Abschnitt des Papiers, um ein
nasses Papier zu bilden, und Trocknen des nassen Papiers, um ein
beschichtetes Papier zu bilden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst dieses Verfahren des Weiteren Folgendes: Bilden eines nassen
Laminats durch Inkontaktbringen des nassen Papiers oder des beschichteten
Papiers mit einem festen Material, einer zweiten Lösung oder
Dispersion, die eine Hydroxy-Phenoxyetherpolymer umfasst, oder einem
Gemisch daraus, und Trocknen des nassen Laminats, um ein Laminat zu
bilden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird ein Laminat bereitgestellt, das Folgendes umfasst: ein Hydroxy-Phenoxyetherpolymer,
mindestens eine Schicht, die Papier umfasst, und mindestens eine Schicht,
die ein zweites Papier oder ein festes Nicht-Papiermaterial umfasst.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Gewinnung recycelter Hydroxy-Phenoxyetherpolymere
aus Papier, das Hydroxy- Phenoxyetherpolymere
umfasst, bereitgestellt, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen eines Papiers, das ein Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
umfasst, Inkontaktbringen des Papiers mit einer wässrigen
Lösung,
die 1-50 Gewichts-% Säure
umfasst, um das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
mindestens teilweise aufzulösen,
um eine saure Hydroxy-Phenoxyetherpolymerlösung zu bilden, Trennen der
sauren Hydroxy-Phenoxyetherpolymerlösung von allen vorhandenen
Feststoffen, Hinzufügen
einer Base zu der sauren Hydroxy-Phenoxyetherpolymerlösung, um
einen Hydroxy-Phenoxyetherpolymerniederschlag zu bilden, und Trennen
des Hydroxy-Phenoxyetherpolymerniederschlags.
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Diese
und andere Ausführungsformen
werden im Folgenden eingehender beschrieben
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Balkendiagramm der Druckfestigkeit von geformten Papierproben
in Abhängigkeit
von der Probendicke und der im Papier enthaltenen Menge an Hydroxy-Phenoxyetherpolymer.
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2 ist
ein Diagramm der Last im Verhältnis
zur Anzahl der Zyklen für
3 geformte Papierproben, die verschiedene Mengen an Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
enthält.
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3 zeigt
ein nicht-einschränkendes
Beispiel eines Flussdiagramms, das verschiedene Aspekte eines typischen
Papierherstellungsverfahrens veranschaulicht.
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4 zeigt
ein nicht-einschränkendes
schematisches Schaubild, das verschiedene Aspekte einer Überschussleimpresse
veranschaulicht.
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5 zeigt
ein nicht-einschränkendes
schematisches Schaubild, das verschiedene Aspekte einer Dosierleimpresse
veranschaulicht.
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6 zeigt
nicht-einschränkende
schematische Diagramme, die verschiedene Typen von Walzenbeschichtungsvorrichtungen
veranschaulichen.
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7 zeigt
nicht-einschränkende
schematische Diagramme, die verschiedene Aspekte von Rakel- und
Luftrakelbeschichtungsvorrichtungen veranschaulichen.
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8 zeigt
ein nichteinschränkendes
schematisches Schaubild, das verschiedene Aspekte einer einfachen
Kurzverweilbeschichtungsvorrichtung veranschaulicht.
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9 ist
ein Flussdiagramm für
ein bevorzugtes Papierrecyclingverfahren.
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10 ist
ein Flussdiagramm für
ein bevorzugtes Papierrecyclingverfahren.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
bevorzugten Ausführungsformen
betreffen Papier, das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer umfasst, und Verfahren
zur Herstellung solchen Papiers. Der Begriff "Papier" ist im Sinne des vorliegenden Textes
ein weit gefasster Begriff und wird in seinem gewöhnlichen
Sinn so verwendet, dass er – ohne
darauf beschränkt zu
sein – alle
Arten von verarbeiteten oder geformten Zellulosematerialien beinhaltet
und somit alle Typen von Papierprodukten beinhaltet, die aus einer
zellulosischen Faserbreiaufschlämmung
hergestellt sind, einschließlich
beispielsweise Papierfaserzwischenprodukte, Endprodukte wie zum
Beispiel dünne
Papierbögen,
die für Dokumente,
Bü cher,
Tageszeitungen, Zeitschriften und dergleichen verwendet werden,
und schwerere Papiersorten wie zum Beispiel Pappe, Mehrschichtenpapier,
Papierlaminate, beschichtetes Papier, Wellpapier, geformtes Papier
und Papier, das für
Verpackungen, Versandbehälter
und dergleichen verwendet wird, ohne darauf beschränkt zu sein.
Der Begriff "Faserbreiaufschlämmung" ist im Sinne des
vorliegenden Textes ein weit gefasster Begriff und wird in seinem
gewöhnlichen
Sinn so verwendet, dass er – ohne
darauf beschränkt
zu sein – eine
wässrige
Aufschlämmung
beinhaltet, die Zellulose- oder zellulosische Fasern enthält, die
aus einem Pflanzen- oder Holzaufschlussverfahren oder Papierrecyclingverfahren
gewonnen wurden, unabhängig davon,
ob diese Zellulose aus Pflanzen wie zum Beispiel Baumwolle oder
aus Hartholz oder Weichholz oder Kombinationen daraus gewonnen wird,
und unabhängig
davon, ob das oder die Aufschlussverfahren, die zur Herstellung
einer solchen Aufschlämmung
verwendet werden, als ein mechanisches oder chemisches oder sekundäres oder
hybrides Aufschlussverfahren kategorisiert ist, oder ob die Aufschlämmung aus
mehreren Arten von Aufschlussverfahren gewonnen wird, und unabhängig davon,
ob der Faserbrei oder ein Teil des Faserbreis gebleicht ist oder
nicht.
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Der
Begriff "Hydroxy-Phenoxyetherpolymer" ist im Sinne des
vorliegenden Textes ein weit gefasster Begriff und wird in seinem
gewöhnlichen
Sinn so verwendet, dass er – ohne
darauf beschränkt
zu sein – ein Polymer
beinhaltet, das aromatische Etheranteile in seiner Hauptkette und
Hydroxylseitengruppen aufweist, siehe zum Beispiel
US-Patent Nr. 6,011,111 . Bevorzugte
Hydroxy-Phenoxyetherpolymere
sind folgende:
- (1) hydroxyfunktionale Poly(amidether)
mit Wiederholungseinheiten, die durch eine der Formeln Ia, Ib oder Ic
dargestellt sind:
- (2) Poly(hydroxyamidether) mit Wiederholungseinheiten, die unabhängig durch
eine der Formeln IIa, IIb oder IIc dargestellt sind:
- (3) amid- und hydroxymethylfunktionalisierte Polyether mit Wiederholungseinheiten,
die durch die Formel III dargestellt ist:
- (4) hydroxyfunktionale Polyether mit Wiederholungseinheiten,
die durch die Formel IV dargestellt sind:
- (5) hydroxyfunktionale Poly(ethersulfonamide) mit Wiederholungseinheiten,
die durch die Formeln Va oder Vb dargestellt sind:
- (6) Poly(hydroxyesterether) mit Wiederholungseinheiten, die
durch die Formel VI dargestellt sind:
- (7) Hydroxy-Phenoxyetherpolymere mit Wiederholungseinheiten,
die durch die Formel VII dargestellt sind: und
- (8) Poly(hydroxyaminoether) mit Wiederholungseinheiten, die
durch die Formel VIII dargestellt sind:
wobei jedes Ar
individuell einen zweiwertigen aromatischen Anteil, substituierten
zweiwertigen aromatischen Anteil oder heteroaromatischen Anteil
oder eine Kombination aus verschiedenen zweiwertigen aromatischen Anteilen,
substituierten aromatischen Anteilen oder heteroaromatischen Anteilen
darstellt; R individuell Wasserstoff oder ein einwertiger Hydrocarbylanteil
ist; jedes Ar1 ein zweiwertiger aromatischer
Anteil oder eine Kombination aus zweiwertigen aromatischen Anteilen
ist, die Amid- oder Hydroxymethylgruppen tragen; jedes Ar2 das gleiche wie – oder etwas anderes als – Ar ist
und individuell ein zweiwertiger aromatischer Anteil, substituierter
aromatischer Anteil oder heteroaromatischer Anteil oder eine Kombination
aus verschiedenen zweiwertigen aromatischen Anteilen, substituierten
aromatischen Anteilen oder heteroaromatischen Anteilen ist; R1 individuell ein überwiegend hydrocarbylener
Anteil ist, wie zum Beispiel ein zweiwertiger aromatischer Anteil, substituierter
zweiwertiger aromatischer Anteil, zweiwertiger heteroaromatischer
Anteil, zweiwertiger alkylener Anteil, zweiwertiger substituierter
alkylener Anteil oder zweiwertiger heteroalkylener Anteil oder eine
Kombination aus solchen Anteilen; R2 individuell
ein einwertiger Hydrocarbylanteil ist; A ein Aminanteil oder eine
Kombination aus verschiedenen Aminanteilen ist; X ein Amin-, ein
Arylendioxy-, ein Arylendisulfonamido- oder ein Arylendicarboxyanteil
oder eine Kombination aus sol chen Anteilen ist; und Ar3 ein "Cardo"-Anteil ist, der
durch eine der folgenden Formeln dargestellt ist: wobei
Y null, eine kovalente Bindung oder eine Bindungsgruppe ist, wobei
zu geeigneten Bindungsgruppen zum Beispiel ein Sauerstoffatom, ein
Schwefelatom, ein Carbonylatom, eine Sulfonylgruppe oder eine Methylengruppe
oder eine ähnliche
Bindung gehören;
R1 und R2 unabhängig Wasserstoff,
Halogen, ein Hydrocarbyl oder substituiertes Hydrocarbyl sind, wobei
Hydrocarbyl ein einwertiger Kohlenwasserstoff wie zum Beispiel Alkyl,
Cycloalkyl, Aralkyl oder Aryl ist und der Substituent oder die Substituenten
ein einwertiger Anteil sind, der in den Reaktionen inert ist, die
zur Herstellung des Po lymers verwendet werden; und R3 Wasserstoff,
ein Hydrocarbyl oder substituiertes Hydrocarbyl ist, wobei Hydrocarbyl
der obigen Definition entspricht und der Substituent oder die Substituenten
ebenfalls der obigen Definition entsprechen. Zu Beispielen solcher
Substituenten gehören
Hydroxy-, Cyano- und Halogenanteile. n ist vorzugsweise eine ganze
Zahl von etwa 10 bis etwa 1000; x ist 0,01 bis 1,0; und y ist 0
bis 0.5.
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Der
Begriff "überwiegend
hydrocarbylen" meint
im Sinne des vorliegenden Textes ein zweiwertiges Radikal, das überwiegend
Kohlenwasserstoff ist, aber optional eine kleine Menge eines heteroatomischen
Anteils enthält,
wie zum Beispiel Sauerstoff, Schwefel, Imino, Sulfonyl, Sulfoxyl
und dergleichen.
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Die
hydroxyfunktionalen Poly(amidether), die durch die Formel I dargestellt
sind, können
durch Inkontaktbringen eines N,N'-Bis(hydroxyphenylamido)alkans
oder -arens mit einem Diglycidylether hergestellt werden, wie in
den
US-Patenten Nr. 5,089,588 und
5,143,998 beschrieben.
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Die
Poly(hydroxyamidether), die durch die Formel II dargestellt sind,
können
durch Inkontaktbringen eine Bis(hydroxyphenylamido)alkans oder -arens
oder einer Kombination aus 2 oder mehr dieser Verbindungen, wie
zum Beispiel N,N'-Bis(3-hydroxyphenyl)adipamid
oder N,N'-Bis(3-hydroxyphenyl)glutaramid,
mit einem Epihalogenhydrin hergestellt werden, wie im
US-Patent Nr. 5,131,218 beschrieben.
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Die
amid- und hydroxymethylfunktionalisierten Polyether, die durch die
Formel III dargestellt sind, können
zum Beispiel hergestellt werden, indem man die Diglycidylether,
wie zum Beispiel die Diglycidylether von Bisphenol A, mit einem
Dihydrogenphenol reagieren lässt,
das Amido-, N-substituierte Amido- und/oder Hydroxyalkylseitengruppenanteile,
wie zum Beispiel 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)acetamid
und 3,5-Dihydroxybenzamid, aufweist. Diese Polyether und ihre Herstellung
sind in den
US-Patenten Nr. 5,115,075 und
5,218,075 beschrieben.
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Die
hydroxyfunktionalen Polyether, die durch die Formel IV dargestellt
sind, können
zum Beispiel hergestellt werden, indem man ein Diglycidylether oder
eine Kombination aus Diglycidylethern mit einem Dihydrogenphenol
oder einer Kombination aus Dihydrogenphenolen unter Verwendung des
Verfahrens reagieren lässt,
das in
US-Patent Nr. 5,164,472 beschrieben
ist. Alternativ können
die hydroxyfunktionalen Polyether hergestellt werden, indem man
ein Dihydrogenphenol oder eine Kombination aus Dihydrogenphenolen
mit einem Epihalogenhydrin unter Verwendung des Verfahrens reagieren
lässt,
das durch Reinking, Barnaben und Hale im Journal of Applied Polymer
Science, Band 7, Seite 2135 (1963) beschrieben ist.
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Die
hydroxyfunktionalen Poly(ethersulfonamide), die durch die Formel
V dargestellt sind, können
zum Beispiel hergestellt werden, indem man ein N,N'-Dialkyl oder N,N'-Diaryldisulfonamid
mit einem Diglycidylether polymerisiert, wie im
US-Patent Nr. 5,149,768 beschrieben.
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Die
Poly(hydroxyesterether), die durch die Formel VI dargestellt sind,
können
hergestellt werden, indem man Diglycidylether von aliphatischen
oder aromatischen zweibasigen Säuren,
wie zum Beispiel Diglycidylterephthalat, oder Diglycidylether von
Dihydrogenpheno len mit aliphatischen oder aromatischen zweibasigen
Säuren
wie zum Beispiel Adipinsäure
oder Isophthalsäure
reagieren lässt.
Diese Polyester sind in
US-Patent
Nr. 5,171,820 beschrieben.
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Die
Hydroxy-Phenoxyetherpolymere, die durch die Formel VII dargestellt
sind, können
zum Beispiel hergestellt werden, indem man mindestens ein dinukleophiles
Monomer mit mindestens einem Diglycidylether eines Cardo-Bisphenols,
wie zum Beispiel 9,9-Bis(4-hydroxyphenyl)fluoren,
Phenolphthalein oder Phenolphthalimidin, oder eines substituierten
Cardo-Bisphenols, wie zum Beispiel ein substituiertes Bis(hydroxyphenyl)fluoren,
ein substituiertes Phenolphthalein oder ein substituiertes Phenolphthalimidin,
unter Bedingungen in Kontakt bringt, die ausreichen, um ein Reagieren
der nukleophilen Anteile des dinukleophilen Monomers mit Epoxidanteilen
zu bewirken, um eine polymere Hauptkette zu bilden, die Hydroxyseitengruppenanteile
und Ether-, Imino-, Amino-, Sulfonamido- oder Esterbindungen enthält. Diese
Hydroxy-Phenoxyetherpolymere sind in
US-Patent
Nr. 5,814,373 beschrieben.
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Die
Poly(hydroxyaminoether) ("PHAE" oder Polyetheramine),
die durch die Formel VIII dargestellt sind, können hergestellt werden, indem
man ein oder mehrere der Diglycidylether eines Dihydrogenphenols mit
einem Amin, das zwei Aminwasserstoffe aufweist, unter Bedingungen
in Kontakt bringt, die ausreichen, um ein Reagieren der Aminanteile
mit Epoxidanteilen zu bewirken, um eine polymere Hauptkette mit
Aminbindungen, Etherbindungen und Hydroxylseitengruppenanteilen
zu bilden. Bei spiele für
Polymere dieses Typs sind in
US-Patent
Nr. 5,275,853 beschrieben.
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Zu
thermoplastischen Phenoxymaterialien, die zur Verwendung in den
bevorzugten Ausführungsformen
geeignet sind, gehören
jene, die auf dem freien Markt bei der Firma Phenoxy Associates,
Inc. zu beziehen sind. Diese Hydroxy-Phenoxyetherpolymere sind bevorzugt
die Kondensationsreaktionsprodukte eines polynuklearen Dihydrogphenols,
wie zum Beispiel Bisphenol A, und eines Epihalogenhydrins und haben
die Wiederholungseinheiten, die durch die Formel IV dargestellt
sind, wobei Ar ein Isopropylidendiphenylenanteil ist. Ein Verfahren
zum Herstellen dieser Polymere ist in
US-Patent
Nr. 3,305,528 beschrieben.
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Phenoxyartige
thermoplastische Materialien der Formeln I-VIII können auf
dem freien Markt bei der Dow Chemical Company (Midland, Michigan,
USA), bezogen werden. Die ganz besonders bevorzugten Hydroxy-Phenoxyetherpolymere
sind die Poly(hydroxyaminoether) ("PHAE" oder
Polyetheramine), die durch die Formel VIII dargestellt sind, wie
zum Beispiel XU19040.00L oder BLOX 0005, die bei der Dow Chemical
Company zu beziehen sind.
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Die
Menge an Hydroxy-Phenoxyetherpolymer in dem Papier der bevorzugten
Ausführungsformen
wird allgemein so gewählt,
dass das Papier mit einer erwünschten
Eigenschaft versehen werden kann, wie zum Beispiel eine erhöhte Schlichtung
und/oder Festigkeit. Bevorzugte Mengen an Hydroxy-Phenoxyetherpolymer in
dem Papier können
im Bereich von etwa 0,01 Gewichts-% bis etwa 50 Gewichts-%, besonders
bevorzugt etwa 0,1 Gewichts-% bis etwa 25 Gewichts-%, besonders
bevorzugt etwa 0,5 Ge wichts-% bis etwa 20 Gewichts-% und ganz besonders
bevorzugt etwa 1 Gewichts-% bis etwa 10 Gewichts-% auf der Basis
des Gesamtpapiergewichts liegen, je nach der konkreten Anwendung
und dem gewünschten
Grad an Schlichtung, Festigkeit oder einer sonstigen Eigenschaft.
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Das
Hydroxy-Phenoxyetherpolymer, das in den im vorliegenden Text beschriebenen
Verfahren und Materialien verwendet wird, kann frisch hergestelltes
Material, recyceltes oder vom Verbraucher entsorgtes Material oder
eine Kombination aus beiden umfassen. Es ist festgestellt worden,
dass die Verwendung von recyceltem Hydroxy-Phenoxyetherpolymer in
den unten beschriebenen Materialien, Produkten und Verfahren nur
zu einer geringfügigen
Verschlechterung der vorteilhaften Eigenschaften, die aus der Einarbeitung
des Hydroxy-Phenoxyetherpolymers
resultieren, führt,
falls es überhaupt
zu einer Verschlechterung kommt. Insofern ist es beabsichtigt, dass
Hydroxy-Phenoxyetherpolymer, das zum Teil oder vollständig aus
recyceltem Polymer besteht, optional in jedem der unten beschriebenen
Verfahren verwendet wird, unabhängig
davon, ob die Möglichkeit
seiner Verwendung in einem bestimmten Beispiel oder einer bestimmten
Beschreibung ausdrücklich erwähnt wird.
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Der
Begriff "Schlichtung" ist im Sinne des
vorliegenden Textes ein weit gefasster Begriff und wird in seinem
gewöhnlichen
Sinn so verwendet, dass er – ohne
darauf beschränkt
zu sein – die
Beständigkeit
gegen die Penetration durch eine Flüssigkeit beinhaltet. Die betreffende
Flüssigkeit
kann wässriger
oder organischer Art sein. Für
eine bestimmte Flüssigkeit
kann die Schlichtung qualitativ beurteilt werden, indem man das Ausmaß und die
Rate beobachtet, in dem bzw. mit der sich ein Tropfen der Flüssigkeit
durch das Papier hindurch ausbreitet, nachdem er auf die Papieroberfläche getropft
wurde, zum Beispiel durch Messen der Ausbreitungsrate in Abhängigkeit
von der Zeit. Je nach der vorgesehenen Verwendung des Papiers können verschiedene Arten
von Wasser, Fett und wässrigen
Flüssigkeiten
verwendet werden, um die Schlichtung zu beurteilen. Zum Beispiel
kann im Fall einer Verpackung für
ein fettiges oder öliges
Lebensmittel die Verwendung des betreffenden Fettes oder Öls zweckmäßig sein,
während
Orangensaft, Milch oder Wasser sinnvollere Testfluide sein können, wenn
es darum geht, eine Beständigkeit
gegen solche Flüssigkeiten
zu erreichen. In anderen Situationen ist eine eher quantitative
Messung, wie zum Beispiel eine Messung der Cobb-Schlichtung, angebracht. Der Cobb-Test
beurteilt die Schlichtung im Hinblick auf die Menge an Flüssigkeit,
die durch das Papier über einen
festgelegten Zeitraum hinweg absorbiert wird, und wird in der Regel
als das Gewicht der Flüssigkeit
angegeben, die in Einheiten von Gramm der Flüssigkeit je Quadratmeter Papier
absorbiert wird. Es handelt sich um ein genau definiertes Verfahren,
das dem Fachmann bekannt ist, siehe zum Beispiel TAPPI T 441 om-90 (1990).
Je niedriger der Cobb-Wert, desto besser die Schlichtung, und eine
Verringerung des Cobb-Wertes stellt eine Erhöhung der Schlichtung dar.
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Es
gibt auch quantitative Schlichtungstests für Beständigkeit gegen Öl und Fett.
Für Öl gehört der 3M Kit-Test
dazu, der mit dem TAPPI Useful Method 557 identisch ist. Er besteht
aus dem Testen des Papiers mit Tröpfchen aus zunehmend aggressiven
Gemischen aus Rizi nusöl,
Toluen und Heptan zum Bestimmen der Beständigkeit gegen Fleckenbildung.
Hohe Kit-Zahlen bedeuten eine bessere Öl- und Fettbeständigkeit.
Für Fett gehört dazu
das TAPPI-Testverfahren T 454 om-89 (Terpentintest für Fettbeständigkeit
von Papier). Bei diesem Test wird die Blattoberfläche mit
Sand, der mit gefärbtem
Terpentin gesättigt
ist, über
verschieden lange Zeiträume
in Kontakt gebracht. Längere
Kontaktzeiträume
ohne Fleckenbildung bedeuten eine bessere Fettbeständigkeit.
Bevorzugte Papiere enthalten Hydroxy-Phenoxyetherpolymer in einer
Menge, die geeignet ist, das Papier im Vergleich zu vergleichbarem
Papier mit einer verbesserten Beständigkeit gegen Wasser, Öl und/oder
Fett zu versehen.
-
Bei
der Beurteilung der Wasserbeständigkeit
hat ein bevorzugtes Papier eine Erhöhung der Schlichtung, die sich
als eine Verringerung des Cobb-Wertes von etwa 5 % oder mehr im
Vergleich zu vergleichbarem Papier offenbart. Bei der Beurteilung
der Ölbeständigkeit
hat ein bevorzugtes Papier eine Erhöhung der Schlichtung, die sich
als eine Erhöhung
des Kit-Wertes von etwa eins oder mehr im Vergleich zu vergleichbarem
Papier offenbart. Bei der Beurteilung der Fettbeständigkeit
hat ein bevorzugtes Papier eine Erhöhung der Schlichtung, die sich
als eine Erhöhung
des Terpentintestwertes von etwa 5 oder mehr im Vergleich zu vergleichbarem
Papier offenbart. Im Sinne des vorliegenden Textes enthält ein "vergleichbares Papier" kein Hydroxy-Phenoxyetherpolymer,
ist aber in allen anderen bedeutsamen Aspekten im Wesentlichen mit
dem Papier identisch, welches das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer enthält und das
den Testgegenstand bildet. Wenn zum Beispiel ein ver gleichbares
Papier einen Cobb-Wert von 100 g/m2 hat,
dann hat ein Papier mit einer Erhöhung der Schlichtung, die sich
als eine Verringerung des Cobb-Wertes von etwa 5 % oder mehr offenbart, einen
Cobb-Wert, der (100 – (100 × 0,05))
= 95 g/m2 oder weniger beträgt. Bevorzugt
hat das Papier einen Cobb-Wert von 100 g/m2 oder
weniger, besonders bevorzugt 40 g/m2 oder
weniger.
-
Es
können
auch andere Tests zum Beurteilen der Schlichtung verwendet werden.
Zum Beispiel kennt der Fachmann den allseits bekannten Hercules-Schlichtungstest
(HST), bei dem es sich um das TAPPI-Testverfahren T530 pm-89 "Schlichtungstest
für Papier
auf Tintenbeständigkeit" (Hercules-Verfahren)
handelt, und er wählt
den Test aus, der gemäß den Prinzipien,
mit denen der Fachmann vertraut ist, am besten geeignet ist.
-
Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
kann mittels verschiedener Verfahren, die im vorliegenden Text beschrieben
sind, in das Papier eingearbeitet werden, um dieses Papier mit einer
Erhöhung
der Festigkeit zu versehen. Der Begriff "Festigkeit" ist im Sinne des vorliegenden Textes
ein weit gefasster Begriff und meint hier in seinem gewöhnlichen
Sinn – ohne
darauf beschränkt
zu sein – eine
Beständigkeit
gegen Reißen
oder Verformung unter einer einwirkenden Last. Er kann eines oder
mehrere des Folgenden bedeuten und kann trocken oder nass gemessen
werden: Zugfestigkeit, Druckfestigkeit, Reißfestigkeit, Berstfestigkeit,
Steifigkeit (Biegemodul, im vorliegenden Text auch als Biegefestigkeit
bezeichnet), Zugenergieabsorption (ZEA), Oberflächenfestigkeit, Abriebfestigkeit,
Faltbeständigkeit
und Schichtenverbindungsfestigkeit. Bevorzugt hat das Papier eine
erhöhte
Trocken zugfestigkeit und/oder eine erhöhte Nasszugfestigkeit von etwa
5 % oder mehr, besonders bevorzugt 10 % oder mehr. Bevorzugt hat
das Papier eine erhöhte
Biegefestigkeit (oder einen erhöhten Biegemodul)
und/oder eine erhöhte
Nass-Biegefestigkeit (oder einen erhöhten Nass-Biegemodul) von etwa 5 % oder mehr,
besonders bevorzugt 10 % oder mehr. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
hat Wellpapier eine erhöhte
Nass-Biegefestigkeit
von etwa 5 % oder mehr, besonders bevorzugt 10 % oder mehr. Diese
Erhöhung
der Nass-Biegefestigkeit
von Wellpapier kann erreicht werden, indem man Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
in die Kaschierpappe und/oder das Wellenpapier, woraus das Wellpapier
hergestellt wird, einarbeitet. Die Größenordnung einer Erhöhung der
Festigkeit kann anhand eines Vergleichs mit einem vergleichbaren
Papier gemäß obiger
Definition unter Verwendung von Testverfahren bestimmt werden, die
dem Fachmann allgemein bekannt sind.
-
Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
kann auch verwendet werden, um die Produktivität des Papierherstellungsverfahrens
zu verbessern. Bevorzugt wird das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer in eine nasse Papierbahn in
einer Menge eingearbeitet, die geeignet ist, die Nassbahnfestigkeit
zu erhöhen.
Ganz besonders bevorzugt führt
diese Erhöhung
der Nassbahnfestigkeit zu weniger Streckenunterbrechungen in der
Nasspartie der Maschine, was zu einer höheren Produktivität der Papiermühle führt.
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Für Lebensmittel
wie zum Beispiel Backwaren ist es oft bevorzugt, dass die Verpackungen
einen gewissen Grad an "Atmungsfähigkeit" oder Durchlässigkeit
aufweisen, um eine Änderung
des Feuchtigkeitsgehalts in ei nem Umfang zu gestatten, der geeignet
ist, die Frische und Knusprigkeit zu erhalten. Es kann jedoch dazu
kommen, dass die Backwaren altbacken werden, wenn die Verpackungen
zu durchlässig
sind. Die Erfinder haben festgestellt, dass die Durchlässigkeit
des Papiers oder der Pappe eingestellt werden kann, indem man die
Menge des darin eingearbeiteten Hydroxy-Phenoxyetherpolymers steuert.
Im Vergleich zu vergleichbarem Papier gemäß obiger Definition weist das
Papier bevorzugt eine niedrigere Durchlässigkeit für Gase auf, wie zum Beispiel
Sauerstoff, Stickstoff, Kohlendioxid und/oder Wasserdampf. Ganz
besonders bevorzugt ist die Menge an Hydroxy-Phenoxyetherpolymer in dem Papier geeignet,
den gewünschten
Grad an Gasdurchlässigkeit
je nach der konkreten Anwendung zu ermöglichen. Zum Beispiel sind
für einige
Lebensmittelverpackungen und Nicht-Lebensmittelanwendungen, wie zum Beispiel
Papierblock- und
Rollenumhüllungen,
häufig relativ
hohe Grade an Beständigkeit
gegen Feuchtigkeits- (Wasserdampf-) und Sauerstoffdurchlässigkeit
bevorzugt und können
durch das Einarbeiten von Hydroxy-Phenoxyetherpolymer erreicht werden.
Die Wasserdampfdurchlässigkeit
kann mittels des TAPPI-Testverfahrens T 523 om-93 "Dynamische Messung
der Wasserdampfdurchlässigkeit
von Blattmaterialien" gemessen
werden. Die Ergebnisse werden in der Regel in Einheiten von Gramm
je Quadratmeter je Tag (gsm/Tag) angegeben. Bevorzugte Werte richten
sich im Allgemeinen nach der Anwendung, zum Beispiel etwa 15 gsm
oder weniger für
Backwarenkartons, etwa 10 gsm oder weniger für Papierblockpapier und etwa
5 gsm oder weniger für
Waschmittelkartons. Die Durchlässigkeit
von Sauerstoff kann mittels eines Mocon-Instruments in Einheiten
von Kubikzentimetern je Quadratmeter je Tag (cm3/m2/Tag) gemessen werden. Bevorzugte Werte
richten sich im Allgemeinen nach der Anwendung, zum Beispiel etwa
250 cm3/m2/Tag oder
weniger für
Frischhaltekartons, etwa 200 cm3/m2/Tag oder weniger für Tütenpapier und etwa 100 cm3/m2/Tag oder weniger
für Sperrpapier.
-
Das
im vorliegenden Text beschriebene Papier kann mittels Prozessen
und Verfahren, die dem Fachmann allgemein bekannt sind, geformt,
verarbeitet oder in Halbfertig- oder Fertigprodukten verarbeitet
sein, wie zum Beispiel Schreibpapier, Zeichenpapier, Papierhandtücher, Zellstofftaschentücher, Behälter (zum
Beispiel Papiertüten,
Papierkisten, Pappkisten, Versandrollen, Aktenordner), Fotopapier,
Glanzpapier, Pappe, Wellpappe, Wegwerfwindeln, Klebeetiketten, Wabenstrukturen
(zum Beispiel Zellstrukturen mit offenen oder geschlossenen Zellen
mit einer oder mehreren Formen, einschließlich beispielsweise hexagonalen,
polygonalen und/oder gerundeten Formen), Sandpapier und Verpackungsmaterial.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Herstellung von Papier bereitgestellt. In einem
bevorzugten Verfahren wird Papier unter Verwendung einer Menge eines
Hydroxy-Phenoxyetherpolymers hergestellt, die geeignet ist, das
Papier mit einer Erhöhung
der Schlichtung oder Festigkeit zu versehen. Das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
kann an jedem zweckmäßigen Punkt
oder an allen zweckmäßigen Punkten
während
des Papierherstellungsverfahrens oder kann durch Behandeln oder
Beschichten des gebildeten Papiers in das Papier eingearbeitet werden.
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Ein
veranschaulichendes, nicht-einschränkendes Beispiel eines Flussdiagramms
für einen
typischen Papierherstellungsprozess ist in 3 gezeigt. 3 zeigt
auch eine typische Maschinerie, die auf den verschiedenen Stufen
des Prozesses verwendet wird. In einem solchen Prozess können Ballen
aus trockenem Holzstoff oder Abfallpapier in einem Hydrastoffauflöser aufgeschlossen
werden, um eine Faserbreiaufschlämmung
(Faserdispersion 300) mit einer Konsistenz im Bereich von
etwa 2 bis etwa 30 %, je nach dem Stoffauflöser und dem Herstellungsverfahren,
zu bilden. Der Faserbrei kann dann gemahlen werden, um die Festigkeits-
und Verbindungseigenschaften des Zellulosematerials zu erhöhen. Das
Mahlen kann je nach den verwendeten Mahlmaschinen über einen
Bereich von Konsistenzen erfolgen und kann daher ein Verdünnen der Faserbreiaufschlämmung enthalten.
Nach dem Mahlen wird die Faserbreiaufschlämmung in der Regel gesiebt und
gereinigt, um Verunreinigungen zu entfernen, und dann in Mischtanks
geleitet, wo Chemikalien zugesetzt werden. Dies ist ein Punkt, wo
das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
in die Faserbreiaufschlämmung
eingemischt werden kann.
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In
der Regel ist die nächste
Stufe der Papierherstellung der Blattbildungs- und Entwässerungsprozess 310.
Der Blattbildungsprozess besteht zweckmäßigerweise aus sieben eigenständigen Sektionen:
Stoffauflauf (oder Auflaufkasten), Siebpartie, Pressenpartie, Trockenpartie,
Leimpresse, Glättwerk
und Aufrollung. Der Stoffauflauf ist ein Auffangkasten für verdünnte Faserbreiaufschlämmung. Eine
schmale Öffnung,
die sich über die
Breite des Kastens erstreckt, ermöglicht es der Faser breiaufschlämmung, auf
das Sieb zu fließen,
wobei das Zellulosematerial gleichmäßig über die gesamte Breite der
Papiermaschine verteilt wird. Das Sieb ist oft ein Transportband
aus einem Kunststoffgewebenetz, und während die Faserbreiaufschlämmung aus
dem Auflaufkasten auf das Sieb fließt, erfolgt das Ablaufen des
Wassers zunähst
durch Schwerkraft und wird später durch
Absaugung unterstützt,
so dass die Papierbahn auf dem Sieb zurückbleibt. Dies ist ein Punkt,
wo die Hydroxy-Phenoxyetherpolymerldsung
oder -dispersion mit der Papierbahn vermischt werden könnte, zum
Beispiel durch Sprühen
auf die Bahn. Die Menge des in der Bahn mitgerissenen Polymers richtet
sich in der Regel nach der Temperatur und dem Feuchtigkeitsgehalt
der Bahn, dem Feststoffgehalt und der Viskosität der Polymerlösung oder
Dispersion, der Geschwindigkeit der Maschine und dem Druck der Walzen
in der Pressenpartie.
-
In
der Pressenpartie 320 durchläuft die Papierbahn, die in
der Regel auf einem Filz getragen wird, eine Reihe von Walzen, welche
die Bahn allgemein verfestigen und noch mehr Wasser entfernen. Die
Bahn bewegt sich dann zu der Trockenpartie 330 weiter,
die aus einer großen
Anzahl von erwärmten
Rollen oder Zylindern besteht, um das übrige Wasser zu verdampfen.
Die Oberflächenschlichtung 340 kann
mit einer Leimpresse ausgeführt
werden, die ein Stück
stromabwärts
von der Trockenpartie angeordnet sein kann. Dies ist ein weiterer
Punkt, wo die Hydroxy-Phenoxyetherpolymerlösung oder -dispersion mit dem
nassen Papier oder der nassen Papierbahn vermischt werden kann.
Nach der Trockenpartie 350 befindet sich in vielen Maschinen
ein Kalandrierwerk 360. Hier verfestigt und poliert oder
glättet
eine Reihe von polierten Walzen die Papieroberfläche, was eine glattere Oberflächenbeschaffenheit
zur Folge hat. Eine Kalandrierschlichtung kann auch dafür verwendet
werden, das Papier mit dem Hydroxy-Phenoxyetherpolymer zu schlichten.
Schließlich
wird das fertige Papier für
den Transport zur Weiterverarbeitung oder zum Schneiden in kleinere
Rollen oder einzelne Bögen
aufgerollt 370.
-
Das
Papierherstellungsverfahren bietet auch die Möglichkeit für das Aufbringen des Hydroxy-Phenoxyetherpolymers
auf Einschicht- oder Mehrschichtenpapier. Mehrschichtenpapier kann
so hergestellt werden, dass das Polymer zwischen den Schichten laminiert
ist oder dass, wie im Fall einzelner Schichten, das Polymer in dem
gesamten Papierbogen enthalten ist. Mehrschichtenpapier und -pappe
bietet eine gute Produktvielseitigkeit insbesondere beim Auftragen
von Hydroxy-Phenoxyetherpolymer.
Papier/Pappe kann so hergestellt werden, dass die Schichten aus
derselben Faserbreiaufschlämmung
bestehen und das gleiche Basisgewicht haben oder dass die Schichten
aus verschiedenen Faserbreiaufschlämmungen bestehen und/oder verschiedene
Basisgewichte haben. Mehrschichtenbögen werden allgemein in einer ähnlichen
Weise hergestellt wie Einschichtbögen, aber jedes Schicht hat
im Allgemeinen ihren eigenen Stoffauflauf und ihre eigene Siebpartie,
wobei sich die zwei oder mehr Schichten in der Pressenpartie zum
Verfestigen und Verbinden treffen. Das Einmischen von Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
kann diese Verbindung verstärken,
zum Beispiel kann es eine erhöhte
Schichtenverbindungsfestigkeit bewirken, und kann die Festigkeits-
und Elas tizitätseigenschaften des
Papiers oder der Pappe verbessern.
-
Der
Begriff "Formgebung" ist im Sinne des
vorliegenden Textes ein weit gefasster Begriff und wird in seinem üblichen
Sinn so verwendet, dass er – ohne
darauf beschränkt
zu sein – verschiedene
Prozesse zum Formen von Papier oder konzentrierten Faserbreiaufschlämmungen
beinhaltet, um gewünschte
Formen wie zum Beispiel Bögen
oder dreidimensionale Gegenstände
zu bilden. Die aus diesen Prozessen resultierenden Produkte können im
vorliegenden Text als "geformte" Produkte bezeichnet
werden. Zum Beispiel kann Faserbreiformgebung verwendet werden,
um das Papier der bevorzugten Ausführungsformen herzustellen.
Als ein Beispiel für
Faserbreiformgebung, auch als Tauchformverfahren bekannt, wird eine
Siebform zu der Gestalt des betreffenden Gegenstandes geformt, zum
Beispiel ein Eierkarton. Die Formeinheit wird an eine Vakuumquelle
mit einem Zwischenabscheider oder einer Zwischenauffangvorrichtung
angeschlossen, dergestalt, dass, wenn die Form in eine Faserbreiaufschlämmung getaucht
wird, Wasser durch das Sieb gezogen wird und sich eine Papierbahn
auf der Sieboberfläche
in der Gestalt des Gegenstandes absetzt. Wenn das Zellulosematerial
in ausreichender Dicke auf oder in der Form aufgebaut ist, so wird
die Form aus der Faserbreiaufschlämmung herausgenommen, woraufhin
Luft durch die nasse Bahn gezogen werden kann, um sie teilweise
zu trocknen. Die gebildete Form wird dann auf einen Träger verbracht
und getrocknet, indem sie zum Beispiel durch einen Ofen, eine Infrarottrocknungseinheit
oder ein ähnliches
Trocknungssystem geführt
wird, um das Endprodukt herzustellen. In ei nigen Fällen, zum
Beispiel bei der Produktion von glatten, glänzenden Behältern, kann der nasse Gegenstand
in eine polierte Matrize gelegt werden und mittels einer aufblasbaren Gummiblase
gegen die erwärmten
Wände der
Matrize expandiert werden. Dann kann die Luft aus der Blase gelassen
werden, und der Formgegenstand kann zur Endtrocknung aus der Matrize
genommen werden.
-
Das
Hydroxy-Phenoxyetherpolymer kann der Faserbreiaufschlämmung vor
der Formgebung beigegeben werden, und zwar in der gleichen Weise,
wie es der Faserbreiaufschlämmung
vor dem Bilden auf einer Papiermaschine beigegeben werden kann.
Alternativ kann es durch Imprägnieren
des getrockneten Gegenstandes mittels Tauchen des Gegenstandes in
eine Polymerlösung
oder -dispersion mit oder ohne Anlegen von Druck oder Vakuum an
den Gegenstand, um das Polymer in das Innere der Zellulosemasse
zu drängen, beigegeben
werden. Der Gegenstand kann dann in der üblichen Weise getrocknet werden,
woraufhin man ein Produkt mit überlegenen
Eigenschaften hat, zum Beispiel verbesserter Wasser- und Ölbeständigkeit,
verbesserter Zähigkeit
und verbesserter Druck- und Zugfestigkeit.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
wird das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer in das Papier eingearbeitet,
indem es vermischt wird mit: der Faserbreiaufschlämmung, der
Papierbahn oder dem nassen Papierbogen in der Papier- oder Pappenmaschine,
gebildeten Papierschichten zum Herstellen von Mehrschichtenpappe oder
Papierlaminaten, dem Papier oder der Papierbahn durch Oberflächenbeigabe
in der Leimpresse, Papier oder Pappe durch in der Maschine erfolgende
Oberflächenbeschichtung
oder au ßerhalb
der Produktionsstrecke in einem anderen Verfahren, usw. Der Begriff "Vermischen" ist im Sinne des
vorliegenden Textes ein weit gefasster Begriff, der in seinem gewöhnlichen
Sinn so verwendet wird, dass er – ohne darauf beschränkt zu sein – alle Arten
des Auftragens, Mischens, Beschichtens und/oder Sprühens des
Hydroxy-Phenoxyetherpolymers
(oder eines Gemisches, welches das Polymer enthält) mit dem bzw. auf das Zellulosematerial
beinhaltet, um eine Beimischung zu bilden, die das Polymer und das
Zellulosematerial umfasst. Somit kann die resultierende Beimischung
ein heterogenes oder homogenes physisches Gemisch aus Zellulosematerial
und Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
sein (muss aber nicht). Die Beimischung kann in Form einer Schicht
oder Beschichtung aus Hydroxy-Phenoxyetherpolymer auf dem Zellulosematerial
vorliegen. Der Begriff "Zellulosematerial" ist im Sinne des
vorliegenden Textes ein weit gefasster Begriff, der in seinem gewöhnlichen
Sinn so verwendet wird, dass er – ohne darauf beschränkt zu sein – alle Arten
von zellulosehaltigen Zusammensetzungen beinhaltet, einschließlich der
Faserbreiaufschlämmung,
der Papierbahn, die während
des Papierherstellungsprozesses gebildet wird, der konzentrierten
Faserbreiaufschlämmung,
die in dem Faserbreiformgebungsprozess verwendet wird, nassem Papier
und trockenem Papier.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird Papier mittels eines Verfahrens hergestellt, das Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Faserbreiaufschlämmung oder Papierbahn, Bereitstellen
einer Lösung
oder Dispersion, die eine Hydroxy-Phenoxyetherpolymer umfasst, Vermischen
der Lösung
oder Dispersion mit der Faserbreiaufschläm mung oder Papierbahn, um eine
Beimischung zu bilden, und Bilden von Papier aus der Beimischung,
wobei das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer in einer Menge verwendet wird,
die geeignet ist, das Papier mit einer Erhöhung der Schlichtung oder Festigkeit
zu versehen. Für
das Schlichten können
bevorzugte Mengen an Polymer im Bereich von etwa 0,01 Gewichts-%
bis etwa 10 Gewichts-%, besonders bevorzugt etwa 0,1 Gewichts-%
bis etwa 5 Gewichts-%, auf der Basis des Gesamtgewichts des Papiers
liegen. Für
die Festigkeit können
bevorzugte Mengen an Polymer im Bereich von etwa 0,1 Gewichts-%
bis etwa 50 Gewichts-%, besonders bevorzugt 1 Gewichts-% bis etwa
30 Gewichts-%, auf der Basis des Gesamtgewichts des Papiers liegen.
In besonders bevorzugten Ausführungsformen
wird das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer mit dem Zellulosematerial vermischt,
indem eine Lösung
oder Dispersion gebildet wird, die das Polymer umfasst, und diese
zu der Faserbreiaufschlämmung,
der Papierbahn oder dem gebildetem Papier mittels bevorzugter Techniken
hinzugegeben wird, wie zum Beispiel durch mechanisches Mischen mit
der wässrigen
Faserbreiaufschlämmung
(mit oder ohne pH-Wert-Einstellung)
und/oder Besprühen
oder Beschichten der Papierbahn oder des gebildeten Papiers.
-
Das
Hydroxy-Phenoxyetherpolymer kann auch mittels eines Schaumbeschichtungsverfahrens
aufgetragen werden. Zum Beispiel kann ein Schaum, der Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
umfasst, zwischen zwei oder mehr Papierschichten angeordnet werden,
um eine Laminatstruktur zu bilden. Beim Imprägnieren eines vorgetrockneten
Bogens werden die natürlichen
Bindungseigenschaften des Zellulosematerials besser ausgenutzt,
und es ist eine gewisse Kontrolle der Verteilung des Polymers durch
die Dicke des Bogens hindurch möglich.
Dies kann entweder in der Leimpresse oder in einem außerhalb
der Produktionsstrecke ausgeführten Verfahren
erfolgen.
-
Bevorzugte
Hydroxy-Phenoxyetherpolymere sind in wässriger Säure löslich, und solche Polymerlösungen können mit
dem Zellulosematerial vermischt werden. Ein Beispiel eines bevorzugten
Polymers ist Polyetheramin. Ein ganz besonders bevorzugtes Polymer
ist bei Dow Chemical unter der Handelsbezeichnung BLOX® zu
beziehen. Eine Polymerlösung
kann durch Rühren
oder sonstiges Bewegen des Hydroxy-Phenoxyetherpolymers in einer
Lösung
aus Wasser mit Säure,
bevorzugt Essig- oder Phosphorsäure,
hergestellt werden. Die resultierende Polymerlösung kann mit Zellulosematerial
vermischt werden, um eine Beimischung zu bilden. Die Beimischung
kann dann in der üblichen
Weise verarbeitet werden, um schließlich das überschüssige Wasser zu entfernen und
das Papier zu bilden. In einer bevorzugten Ausführungsform liegt die Säurekonzentration
in der Polymerlösung
bevorzugt im Bereich von etwa 5 Gewichts-% bis 20 Gewichts-%, besonders bevorzugt
etwa 5 Gewichts-% bis 10 Gewichts-%, auf der Basis des Gesamtgewichts.
In anderen bevorzugten Ausführungsformen
kann die Säurekonzentration
je nach der Art des Polymers und seinem Molekulargewicht unterhalb
etwa 5 % oder oberhalb etwa 20 % liegen. Die Menge an aufgelöstem Polymer
beträgt
in einer bevorzugten Ausführungsform
etwa 0,1 % bis etwa 40 %. Eine gleichmäßige und freifließende Polymerlösung ist zum
Aufbringen in der Nasspartie bevorzugt. Ganz besonders bevorzugt
wird eine 10 %-ige Polymerlösung hergestellt,
indem das Polymer in einer 10 %-igen Essigsäurelösung bei 90°C aufgelöst wird, und während sie noch
heiß ist,
wird die Lösung
mit 20 % destilliertem Wasser verdünnt, so dass eine 8 %-ige Polymerlösung entsteht.
Bei höheren
Polymerkonzentrationen wird die Polymerlösung im Allgemeinen viskoser.
-
Eine
Polymerlösung
kann optional durch die Beigabe einer Base vor oder nach dem Vermischen
mit Zellulosematerial neutralisiert werden, um das Polymer auszufällen, wodurch
eine Polymerdispersion entsteht. Eine Polymerdispersion kann auch
gebildet werden, indem man kleine Polymerteilchen mit einer Flüssigkeit, bevorzugt
einer wässrigen
Flüssigkeit,
und bevorzugt mittels scherkraftintensiver Mischtechniken vermischt, wie
sie dem Fachmann bekannt sind. Je nach den Besonderheiten des Verfahrens,
das zum Bilden des Papiers verwendet wird, kann es erwünscht sein,
dass die Polymerlösung
oder -dispersion bestimmte Qualitäten aufweist, wie zum Beispiel
einen bestimmten Grad an Auflösung/Ausfällung, eine
größere oder
kleinere Niederschlagsteilchengröße oder
einen pH-Wert in einem bestimmten Bereich. Diese Eigenschaften können teilweise
durch den Neutralisationsgrad, die Art und Weise, in der die Neutralisierung
erfolgt, und die Stelle innerhalb des Prozesses, wo die Neutralisierung
stattfindet, gesteuert werden.
-
Eine
Neutralisierung erfolgt bevorzugt durch die Beigabe eines stark
basischen (alkalischen) Materials wie zum Beispiel Ätznatron
(Natriumhydroxid) oder Kaliumhydroxid zu dem Medium, welches das
Polymer enthält.
Der Neutralisationsgrad kann dafür
verwendet werden, den Grad der Ausfällung des Polymers aus der Lösung zu
steuern, wobei die Ausfällungsmenge
zunimmt, je mehr Alkali verwendet wird. Wenn genügend Alkali beigegeben wird,
so wird die Lösung
schließlich
zu einer Dispersion aus Polymerteilchen in der Lösung. Die Lösung oder Beimischung braucht
nicht vor der Verarbeitung vollständig neutralisiert zu werden;
sie kann auch teilweise neutralisiert werden. In einigen Ausführungsformen
kann ein höherer
Ausfällungsgrad
erwünscht
sein, das ein höherer
Grad an Adhäsion
zwischen dem Polymer und den Zellulosematerialien vorliegen kann,
wenn die Polymermoleküle
bis zu dem Punkt aggregiert sind, wo sie nicht mehr aufgelöst sind.
Somit umfasst in bevorzugten Ausführungsformen das Verfahren
zur Papierherstellung das Einstellen des pH-Wertes der Beimischung
dergestalt, dass, dass wenigstens ein Teil des Hydroxy-Phenoxyetherpolymers
ausgefällt wird,
ganz besonders bevorzugt in Gegenwart des Zellulosematerials vor
dem Bilden einer Bahn. Ganz besonders bevorzugt umfasst das Verfahren
das Einstellen des pH-Wertes der Beimischung auf einen Bereich von etwa
4 bis etwa 7.
-
Die
Art und Weise, in der die Neutralisierung stattfindet, kann ebenfalls
das Ergebnis beeinflussen. Wenn das zur Neutralisierung verwendete
Alkali langsam beigegeben wird, so wird die entstehende Dispersion im
Allgemeinen recht gleichmäßig und
hat eine mittlere bis kleine Teilchengröße. Wenn hingegen das gesamte Alkali
rasch beigegeben wird, so besitzt die entstehende Dispersion im
Allgemeinen eine größere Vielfalt
an Teilchengrößen sowie
eine viel größere Anzahl
größerer Teilchen
im Vergleich zu dem langsam neutralisierten Material. Darum kann
die Geschwindigkeit der Alkalibeigabe dafür verwendet werden, eine bestimmte
Teilchengröße oder Teilchengrößenverteilung
zu fördern.
Bevorzugt hat die Dispersion eine zahlengemittelte Teilchengröße von etwa
500 Mikrometern oder weniger, besonders bevorzugt 100 Mikrometern
oder weniger und ganz besonders bevorzugt 10 Mikrometern oder weniger.
-
Das
Ausfällen/Neutralisieren
kann vor dem Vermischen der Polymerlösung/Dispersion mit dem Zellulosematerial
stattfinden, oder es kann erfolgen, während sich das Polymer mit
dem Zellulosematerial in Kontakt befindet. Es kann auch erwünscht sein,
die Neutralisierung an einem bestimmten Punkt in dem Verfahren vorzunehmen,
was zum Beispiel folgende Gründe
haben kann (ohne darauf beschränkt
zu sein): die Minimierung oder Maximierung der Zeitdauer eines bestimmten
Prozesses, die Optimierung der Viskosität des Mediums an einer oder
an mehreren Stellen in dem Prozess, oder um zu verhindern, dass
bestimmte Anlagenteile mit Material in Berührung kommen, das über oder
unter einem bestimmten pH-Wert liegt. Materialien mit einem hohen oder
niedrigen pH-Wert
können
bestimmte Anlagenteile oder Materialien, die in dem Papierherstellungsverfahren
verwendet werden, verätzen,
auflösen
oder auf sonstige Weise beschädigen
oder degradieren. Dispersionen sind im Allgemeinen nicht so frei-fließend wie
Polymerlösungen,
und dieser Unterschied kann noch deutlicher Zutage treten, wenn
das Zellulosematerial bereits mit dem Polymer in Kontakt steht.
-
Bevorzugt
wird das Polymer entweder auf der Faserbreiaufschlämmungsherstellungsstufe
oder auf der Bahnbildungsstufe beigegeben. Auf der Faserbreiaufschlämmungsherstellungsstufe
können
das Polymer und die Base (bevorzugt Kalium oder Natriumhydroxid)
zusammen beigegeben werden, während
auf der Nassblattbildungsstufe das Polymer bevorzugt nach der Base
beigegeben wird. Der ganz besonders bevorzugte Punkt der Polymerbeigabe
richtet sich nach der Viskosität
der Polymerlösung,
ihrem Retentions- und Bindungsvermögen bei verschiedenen Faserbreikonsistenzen
(die Konsistenz auf der Faserbreiaufschlämmungsherstellungsstufe ist
im Allgemeinen höheren
als auf der Bahnbildungsstufe) und dem Arbeitsverfahren der Papiermaschine.
-
In
der Regel ist eine maximale Retention des Polymers an dem Zellulosematerial
bevorzugt, um einen Polymerverlust zu minimieren. Die Retention
wird bevorzugt am isoelektrischen Punkt maximiert und nimmt mit
kleiner werdendem pH-Wert ab. Obgleich die Retention bei niedrigen
pH-Werten schlechter sein kann, sind sowohl die Nass- als auch die
Trockenfestigkeit im Allgemeinen hoch. Mit steigendem pH-Wert nimmt
die Festigkeit infolge von Aggregatbildung im Allgemeinen ab und
nimmt dann mit zunehmender Polymerretention im Allgemeinen wieder
zu. Bevorzugt haben die Polymerteilchen und das Zellulosematerial
eine entgegengesetzte Ladung, um eine gute Retention zu erreichen.
Es kann ein kationischer oder amphoterer Zusatzstoff beigegeben
werden, um das Ausfällen
des Polymers auf der Oberfläche
des Zellulosematerials zu unterstützen, und durch Einstellen
des pH-Wertes auf den elektrokinetischen Punkt, an dem das Polymer
bevorzugt abgeschieden wird. Zu Beispielen für solche Zusatzstoffe gehören Alaun,
Natriumaluminate, Zirconiumsalze, Polyamine, Poly(diallyldimethylammoniumchlorid)
(polyDADMAC), Poly(ethylenimin) (PEI), Diamin- und Dicyanoamidpolymere,
Polyacrylamid-Copolymere, kationische Stärken, Polyamid-Epichlorhydrinharze
und Aminoplastharze.
-
Das
Papier kann durch Vermischen einer Lösung oder Dispersion aus Polymer
mit einer Papierbahn oder einem gebildeten Papier gebildet werden.
Der Fachmann kennt verschiedene Verfahren. Zum Beispiel kann eine
Polymerlösung
oder -dispersion auf eine oder mehrere Seiten der Bahn oder des
Papiers gesprüht werden.
Zu weiteren Verfahren gehören:
Auftragen einer Beschichtung aus einer Dispersion oder Lösung auf eine
oder mehrere Seiten mittels einer Rakelbeschichtungsvorrichtung,
Beschichten oder Imprägnieren
durch Anordnen der Dispersion oder Lösung auf einer oder mehreren
Seiten des Papiers oder der Bahn, woraufhin man das Papier durch
Schwerkraft, Druck oder Vakuum zu dem Polymer ziehen lässt, und
die Verwendung der Leimpressentechnik, wie sie dem Fachmann bekannt
ist, zum Beschichten eines Papiers oder einer Bahn mit einer Dispersion
oder Lösung
des Polymers. Wie oben besprochen, kann das Auftragen der Lösung oder Dispersion
mit oder ohne Neutralisierung erfolgen, und wenn mit Neutralisierung
gearbeitet wird, wie es derzeit bevorzugt ist, so kann es teilweise
oder vollständig
erfolgen und kann in jedem Schritt des Prozesses stattfinden.
-
Es
werden bevorzugt Holländer-
oder Nasspartiebeigabeverfahren verwendet, wobei die Polymerlösung zu
der Faserbreiaufschlämmung
gegeben wird, was bevorzugt zu einem pH-Wert von etwa 4 bis etwa
5 führt,
und dann ein Alkali, bevorzugt NaOH, beigegeben wird, um den pH-Wert
auf über
6 zu bringen, um das Polymer auf dem Zellulosematerial auszufällen. Das
Polymer, bevorzugt eine Polymerlösung,
kann auch zu dem Verdünnungskreislauf,
bevorzugt mit dem Basisgewichtswert, zusammen mit Alkali im Rücklaufwasser, bevorzugt
NaOH, hinzugefügt
werden, um den Stoffauflauf-pH-Wert auf einen Bereich von etwa 6,0
bis etwa 6,5 zu steuern.
-
Im
Nassbahnsättigungsprozess,
der zur Beigabe von Polymer zur Bahn in relativ hoher Konzentration (zum
Beispiel 35-50 % des Gesamtgewichts) verwendet werden kann, beinhaltet
der Prozess bevorzugt drei Strategien: Wasserentfernung durch Nasspressen,
Polymersättigung
der nassen Bahn durch Kapillar- und hydrostatische Kräfte, und
Neuverteilung und Entfernen von überschüssigem Polymer.
-
Zu
den Faktoren, welche die Bahnverfestigung und den prozentualen Anteil
des Polymers in der Bahn gehören
die Polymerabsorptionsfähigkeit
der Bahn, die Rate der Polymerpenetration in die Bahn und das Nasspressen
der Bahn auf ein Trockenniveau (bevorzugt < 50 %) vor der Sättigung mit dem Polymer.
-
Es
können
noch weitere Komponenten zu der Hydroxy-Phenoxyetherpolymerlösung oder
-dispersion gegeben werden, um die Verpackungseigenschaften und/oder
das Aussehen des Papiers zu verbessern. Zwei Kategorien von Zuschlagstoffen
sind bevorzugt: Prozesshilfsmittel und Produktzuschlagstoffe. Beispiele
für Prozesshilfsmittel
sind Rheologiemodifikatoren oder Verdickungsmittel, Kalandrieschmiermittel
und Biozide. Beispiele für
Produktzuschlagstoffe sind optische Aufheller, Vernetzungsmittel,
Weichmacher, Farbstoffe, Füllstoffe,
Antistatikmittel, Rutschhemmer oder Antihaftmittel und Flammhemmer.
Es können
noch weitere Materialien, zum Beispiel Kunst stoffe, Metalle, Holz,
Keramik, Mineralien, Glas, Kohlenstoff usw., in verschiedenen Formen,
zum Beispiel als lange Fasern, kurze Fasern, gewebte Fasern, Pulver
usw., zu dem Polymer hinzugefügt
werden und können
die Zellulosematerialien ergänzen
oder ersetzen. Prozesszuschlagstoffe können dafür verwendet werden, die Effizienz
der Beschichtungsabläufe
zu verbessern, zum Beispiel durch Steuern des Beschichtungsgewichts
und der Gleichmäßigkeit
oder durch Verhindern eines Mikrobenbefalls. Produktzuschlagstoffe
können
dafür verwendet
werden, die Produktleistung zu verbessern. Zum Beispiel erhöhen Vernetzungsmittel
im Allgemeinen die Steifigkeit und die Wasserbeständigkeit
des Produkts. Dazu gehören
Materialien wie zum Beispiel Aminoplast, Epihalogenhydrin oder Glyoxalharze
und anorganische Stoffe wie zum Beispiel Zirconiumverbindungen.
Zu Weichmachern können
Acryl- oder Vinylharze mit niedriger Tg (Glasübergangstemperatur)
zum Verbessern der Biegeeigenschaften gehören.
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Die
Reihenfolge und die Art und Weise der Beigabe der Bestandteile werden
bevorzugt so gesteuert, dass eine grobe Ausfällung des Hydroxy-Phenoxyetherpolymers
aus der Lösung
oder eine plötzliche
Zunahme der Viskosität
vermieden werden. Es wird bevorzugt ein scherkraftintensiver Mischer
verwendet, aber es sollte vorzugsweise darauf geachtet werden, dass
das Polymer nicht so starken Scherkräften ausgesetzt wird, dass die
Viskosität
und die Effektivität
der Beschichtung gemindert werden. Die Zuschlagstoffe sollten auch
mit der sauren Eigenschaft der Dispersion oder Lösung kompatibel sein.
-
Zum
Vermischen können
sowohl standardmäßige Überschussleimpressen
als auch Dosierleimpressen verwendet werden. Überschussleimpressen werden
bevorzugt in langsameren Papiermaschinen eingesetzt und verbessern
im Allgemeinen die Festigkeit sowie die Öl- und Fettbeständigkeit.
Ein nicht-einschränkendes
schematisches Schaubild, das verschiedene Aspekte einer typischen Überschussleimpresse 400 veranschaulicht,
ist in 4 gezeigt. In einer solchen Überschussleimpresse wird eine
Papierbahn 410 zwischen einer gummibeschichteten Walze 420 und
einer Hartwalze 430 über
die Umlenkwalzen 440 und 445 geführt, und über Sprühdüsen 450 wird
eine Schlichtungszusammensetzung zugeführt, die einen Überschuss 460 zwischen
der Papierbahn 410 und der gummibeschichteten Walze 420 bildet.
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Dosierleimpressen
haben im Allgemeinen eine geringere Penetration und bewirken darum
eine geringere Festigkeitsverbesserung, dafür aber eine höhere Filmbildungs-
und Sperrleistung. Sie werden oft in größeren, schneller laufenden
Maschinen eingesetzt. Ein nichteinschränkendes schematisches Schaubild,
das verschiedene Aspekte einer typischen Dosierleimpresse 500 veranschaulicht,
ist in 5 gezeigt. In einer solchen Dosierleimpresse wird
eine Papierbahn 510 zwischen einer Walze 520 und
einer Walze 530 über
die Umlenkwalze 540 und eine Luftumlenkstelle 545 geführt, und
eine Schlichtungszusammensetzung wird auf die Hartwalze 530 mittels
des Beschichtungskopfes 550 und auch auf die gummibeschichtete
Walze 520 mittels des Beschichtungskopfes 551 aufgetragen,
wobei die Walze 530 und die Walze 520 beim Drehen
Schlichtung auf die Papierbahn 510 aufbringen. Die Walze 520 und
die Walze 530 sind bevorzugt mit einem Elastomer beschichtet,
wobei das Elastomer auf der Walze 520 vorzugsweise weicher
ist als das Elastomer auf der Walze 530. Die Leimpressenbehandlung
kann dafür
verwendet werden, eine einzelne Funktionsbeschichtung oder eine
Grundierung für
weitere Beschichtungsanwendungen zu einem späteren Zeitpunkt aufzubringen,
wie in der Produktion von Grundmaterial für Silikontrennpapiere. Plattentone
oder ähnliche
Mineralien können
in die Polymerformulierung eingearbeitet werden, um die Kosteneffektivität der Beschichtung
zu verbessern.
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Die
Papierfestigkeit wird oft durch die Bindung zwischen dem Zellulosematerial
und dem Polymer beeinflusst. Zu Faktoren, welche die Adhäsion oder
Klebebindung zwischen dem Zellulosematerial und dem Polymer beeinflussen,
gehören:
Benetzung der Oberflächen,
Verfestigung (zum Verleihen von Scherfestigkeit), Verformbarkeit
(zum Verringern der Belastungskonzentration), unmittelbarer Kontakt
zwischen Oberflächen (wie
er zum Beispiel für
chemische Bindungen bevorzugten ist), Diffusion von Makromolekülen von
Verbindungsmaterialien innerhalb der Klebezone und Temperatur (die
Adhäsion
wird nahe Tg stärker, und ein Senken der Tgs zum Beispiel durch Wasserzugabe kann die
Adhäsion
innerhalb des Verbundes verstärken).
Die Adhäsion
kann auch durch die Fähigkeit
der Polymermoleküle,
in Risse und Poren des Zellulosematerials einzudringen, beeinflusst
werden. Der effektive Durchmesser des Polymers kann auch seine Penetrationsfähigkeit beeinflussen.
-
Adhäsion oder
Bindung können
durch Verbessern der Oberflächenreaktivität des Zellulosematerials ver bessert
werden. Dies kann bevorzugt durch chemische oder elektrochemische
Mittel geschehen. Zum Beispiel kann man den ionischen Charakter
des Zellulosematerials verstärken.
Eine ionische Bindung mit den Zellulosematerialien kann hilfreich
sein, weil ionische Bindungen in wässrigen Systemen rasch gebildet
werden und keiner weiteren Härtung
bedürfen,
und Verbindungen, die zum Bilden ionischer Bindungen befähigt sind, sind
oft in Wasser löslich,
dem bevorzugten Lösemittel
für die
Lösungen
und Dispersionen des vorliegenden Textes. Des Weiteren sind ionische
Bindungen in der Regel umkehrbar, und diese elektrostatischen Anziehungen
können über eine
größere Entfernung
stattfinden als kovalente Bindungen. Reaktive Produkte, die dem Fachmann
bekannt sind, können
verwendet werden, um anionische Stellen auf dem Zellulosematerial
zu erzeugen. Kationisches Polyacrylamid, Polyethylenamin, kationische
Stärke,
kationisches Guaran (Galactomannan) und Chitosan (aus Meeresmuscheln)
sind Beispiele für
bevorzugte Produkte, die zum Erhöhen
der Papierfestigkeit verwendet werden und durch Verstärken der
Bindung funktionieren können.
-
Darüber hinaus
können
noch weitere Verfahren verwendet werden, wie zum Beispiel eine Behandlung mit
Netzmitteln, oberflächenaktiven
Substanzen und Säuren
oder Basen. Polymere mit guter Netzfähigkeit gegenüber dem
Zellulosematerial können
während
des Trocknungsprozesses die Festigkeit erhöhen, da das Polymer in einen
engeren Kontakt mit dem Zellulosematerial kommt. Zu weiteren Faktoren,
welche die Bindung beeinflussen können, sind die Teilchengröße, die
Viskosität,
der Stabilisatorgehalt und das Vorhandensein funktionaler Gruppen
wie Carboxylgruppen innerhalb des Polymers oder auf der Oberfläche des
Zellulosematerials. Oberflächenaktive
Substanzen können
die Bindung verbessern, indem sie helfen, die Oberflächenspannung
zu verringern oder die Hydrophobie des Zellulosematerials zu erhöhen. Dies
wiederum gestattet den Aufbau einer voluminöseren Bahn bei einem bestimmten
Wassergehalt. Oberflächenaktive
Substanzen der Marke POLYWETTM, die auf
dem freien Markt bei Peach State Labs, Inc., Rome, Georgia, USA,
zu beziehen sind, können
verwendet werden, um die Stabilität und die Adhäsion zu
verbessern.
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Wenn
die im vorliegenden Text beschriebenen Prozesse auf gebildetem Papier
verwendet werden, so kann ein beschichtetes Papier daraus resultieren.
Darum wird auch ein Verfahren zum Beschichten von Papier bereitgestellt,
das Folgendes umfasst: Bereitstellen eines Papiers, Bereitstellen
einer Lösung
oder Dispersion, die ein Hydroxy-Phenoxyetherpolymer umfasst, Aufbringen
der Lösung
oder Dispersion auf mindestens einen Abschnitt des Papiers, um eine
nasses Papier zu bilden, und Trocknen des nassen Papiers, um ein
beschichtetes Papier zu bilden. Die Lösung oder Dispersion kann mit
Hilfe jeder zweckmäßigen Technik
aufgetragen werden, die im vorliegenden Text für das Vermischen eines Polymers
mit einer Papierbahn oder gebildetem Papier beschrieben ist. Das
Trocknen kann mittels einfacher Verdampfungstechniken erfolgen,
oder es kann mittels bekannter Verfahren unterstützt werden, wie zum Beispiel
Erwärmen
des nassen Papiers. Bevorzugt liegt bei im vorliegenden Text beschriebenen
Prozessen, die ein Trocknen beinhalten, die Trocknungstemperatur
in der Nähe
der Schmelz- oder Glas übergangstemperatur
des Hydroxy-Phenoxyetherpolymers. In bevorzugten Ausführungsformen
hat das beschichtete Papier einen Cobb-Wert von etwa 100 g/m2 oder weniger, bevorzugt etwa 50 g/m2 oder weniger. Bevorzugt umfasst das beschichtete
Papier etwa 0,1 Gewichts-% bis etwa 50 Gewichts-%, besonders bevorzugt
etwa 1 Gewichts-% bis etwa 30 Gewichts-%, besonders bevorzugt etwa 2
Gewichts-% bis etwa 20 Gewichts-% und ganz besonders bevorzugt etwa
5 Gewichts-% bis etwa 15 Gewichts-% Hydroxy-Phenoxyetherpolymer auf der Basis des
Gesamtgewichts des beschichteten Papiers.
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Das
Papier kann mittels einer Vielfalt bekannter Verfahren beschichtet
werden, einschließlich:
Walzenbeschichtung, Umkehr-Walzenbeschichtung, Tiefdruckbeschichtung,
Tauchsättigungsbeschichtung,
Farbkastenbeschichtung, Rakelbeschichtung, Stabbeschichtung und
Luftrakelbeschichtung. Ein nicht-einschränkendes Schaubild, das verschiedene
Arten von Walzenbeschichtungsvorrichtungen veranschaulicht, ist
in 6 gezeigt. Bei der einfachsten Form einer Walzenbeschichtungsvorrichtung
wird ein Papier 600 mit einer Walze 610 in Kontakt
gebracht, die in die Polymerdispersion oder -lösung 630 getaucht
wird, die in einer Wanne 640 enthalten ist. Diese Art von
System reagiert sehr empfindlich auf Änderungen der Geschwindigkeit
und des Füllstandes
der Flüssigkeit
in der Wanne. Die Hinzufügung
einer Übertragwalze 650 glättet im
Allgemeinen den Flüssigkeitsfilm
auf der unteren Walze und erbringt eine gleichmäßigere Beschichtung auf dem
Papier. Ein Verändern
des Spalts zwischen den Walzen steuert die Dicke des auf den Bogen übertragenen
Flüssigkeitsfilms.
Der Flüssigkeitsfilm
kann mittels eines Umkehr-Walzenapplikators 660 weiter
heruntergeschert werden, wobei die Drehrichtung der Übertragwalze
der Transportrichtung des Papier- oder Pappesubstrats entgegengesetzt
ist. Beschichtungsgewichte zwischen 5 und 20 g/m2 je
Seite sind bevorzugt.
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Bei
einer Tiefdruckbeschichtung nehmen die gravierten Zellen auf der
Oberfläche
der Tiefdruckwalze 670 die Lösung oder Dispersion auf, wobei
der Überschuss
durch eine Rakel weggerakelt wird. Dadurch kann die Tiefdruckwalze
unabhängig
von Schwankungen der Substratdicke eine präzise Beschichtungsdicke auftragen,
wobei in der Regel ein Beschichtungsgewicht zwischen 0,5 und 8 g/m2 aufgebracht wird. Die Beschichtungslösung oder – dispersion
hat bevorzugt eine recht geringe Viskosität.
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Das
Papier wird in der Regel am Punkt des Kontakts mit der Übertragwalze
von einer Stützwalze
gestützt.
Die Übertrag-,
Umkehr-Walzen- und Tiefdruckbeschichtungsvorrichtungen nehmen in
der Regel eine Vordosierung der Polymerdispersion oder -lösung vor
dem Auftragen vor. Im Fall der Rakel-, Luftrakel- und Stabbeschichtungsvorrichtungen
findet der Dosierprozess in der Regel nach dem Auftragen statt.
Ein nichteinschränkendes
Schaubild, das verschiedene Aspekte der Rakelbeschichtungsvorrichtung 700 und
der Luftrakelbeschichtungsvorrichtung 750 veranschaulicht,
ist in 7 gezeigt.
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Luftrakel-,
Rakel- und Stabbeschichtungsvorrichtungen können entweder eine Walzenbeschichtungsvorrichtung 710 oder
einen Farbkastenapplikator 760 verwenden, um eine erste
Beschichtungslage auf den beschichteten Bogen 720 oder 721 aufzubringen,
und können
dann ein separates Dosierverfahren zum Steuern des Beschichtungsgewichts
anwenden. Der Farbkastenapplikator 760 ist ein Schlitz
oder ein Kanal, durch den die Dispersion oder Lösung gedrängt wird, um von der sich vorbeibewegenden
Bogenoberfläche
aufgenommen zu werden und eine Schicht auf der sich vorbeibewegenden
Bogenoberfläche
abzulagern.
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Bei
der Luftrakelbeschichtung wird die Polymerdispersion oder -lösung in
einem Überschuss
auf das Papiersubstrat 721 aufgebracht. Dann wird eine
Stützwalze 770 verwendet,
um das Papier zu einem Luftvorhang 780 zu tragen, der dazu
dient, den Überschuss
zu entfernen und die Beschichtung auf dem Bogen zu nivellieren.
Der Überschuss
kann mittels einer Auffangschale 790 zurückgewonnen
werden. Die aufgebrachte Beschichtungsmenge wird durch den Luftdruck,
den Winkel des Luftstrahls, die Maschinengeschwindigkeit und die
Harzfeststoffe bestimmt. Bei der Rakelbeschichtung wird eine Stützwalze 730 verwendet,
um das Papier 720 zu einer flexiblen Stahlrakel 740 zu
tragen, die als die Dosiervorrichtung fungiert. Das Beschichtungsgewicht
richtet sich dann nach Rakelwinkel und -druck, Feststoffen in der
Lösung
oder Dispersion, Maschinengeschwindigkeit sowie Rauigkeit, Komprimierbarkeit
und Durchlässigkeit
des Substrats.
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Bei
der Stabbeschichtung wird die überschüssige Lösung oder
Dispersion entweder durch einen glatten oder einen mit Draht umwickelten
rotierenden Stab (Mayerstab) entfernt. Die aufgetragene Beschichtungsmenge
wird durch die Umwicklung der Applikatorwalze, den Drahtdurchmesser
um den Stab, die Bahnspannung und die Viskosität der Beschichtungslösung oder
-dispersion und die darin enthaltenen Feststoffe bestimmt. Ein weiteres
Auftragsverfahren ist die Gießbeschichtung,
wobei eine Polymerschicht auf einen glatten, erwärmten Zylinder aufbeschichtet
wird und dann in einem halbtrockenen Zustand auf die Papieroberfläche übertragen
wird. Solche Verfahren werden gemeinhin verwendet, wenn eine sehr
glatte, glänzende
Oberfläche aufgetragen
wird, doch sie arbeiten mit langsameren Geschwindigkeiten als die
Rakelbeschichtung. Es können
Zuschlagstoffe wie zum Beispiel Casein verwendet werden, um gewünschte Volumen- und Trenneigenschaften
in der gegossenen Beschichtung zu erreichen. Kurzverweilbeschichtungsvorrichtungen
kombinieren die Auftrags- und die Dosierstufe in einer einzigen
Einheit. Ein nichteinschränkendes
Schaubild, das verschiedene Aspekte einer einfachen Kurzverweilbeschichtungsvorrichtung
800 veranschaulicht,
ist in
8 gezeigt. Kurzverweilbeschichtungsvorrichtungen
sind dem Fachmann allgemein bekannt, siehe zum Beispiel das
US-Patent Nr. 4,250,211 .
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Zu
weiteren Verfahren zum Auftragen der Polymerlösung oder -dispersion auf das
Papier gehören
das Sprühen
durch feine Düsen
an einem Sprühbalken
oder mittels einer Luftstrahlsprühvorrichtung,
wie man sie zum Lackieren verwendet. Dieses Verfahren begrenzt die
Feststoffe in der Lösung
und erfordert einen hohen Filterungsaufwand, eignet sich aber zum
Sprühen
von Polymerdispersionen zwischen den Schichten eines Mehrschichtenbogens
wie in der Pappenproduktion. Die Beigabe von Schaum ist eine weitere
Möglichkeit.
Es kann ein Schaumerzeugungs- und -auftragssystem zusammen mit einem Schaumbildner,
wie zum Beispiel einer Protein- oder Tensidmischung, verwendet werden.
Es können
eines oder mehrere der oben angesprochenen Beschichtungsverfahren
verwendet werden.
-
In
vielen Fällen
werden Verdickungsmittel oder Rheologiemodifikatoren verwendet,
um die Reichweite und Gleichmäßigkeit
der Beschichtung zu verbessern. Die Leistung von Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
als eine Sperrbeschichtung kann durch die Beigabe von Plattentonen
verbessert werden, bevorzugt in einer Menge unterhalb der kritischen
Pigmentvolumenkonzentration. Nach der Beschichtung kann das beschichtete
Papier kalandriert werden, um seine Oberflächeglätte zu verbessern.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
stellen Laminate und Prozesse zu ihrer Herstellung bereit. Im Sinne des
vorliegenden Textes ist "Laminat" ein weit gefasster
Begriff, der in seinem üblichen
Sinn so verwendet wird, dass er Schichtstrukturen umfasst, die hier
aus einer Schicht Papier, einer Schicht eines festen Materials,
wie zum Beispiel einem zweiten Papier oder Nicht-Papiermaterial, und einem Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
gebildet wird. Das Polymer kann eine separate Schicht sein und/oder
kann innerhalb einer oder mehrerer der Papierschichten enthalten
sein und dient bevorzugt zum Verbinden einer oder mehrerer der Schichten
miteinander. Das feste Material kann praktisch jedes Material sein,
einschließlich
Papier, Metall, Schaumstoff, zum Beispiel Kunstschaumstoff, Holz,
Polymer, zum Beispiel thermoplastisches Polymer, Duroplastpolymer,
gefülltes Polymer
(das zum Beispiel Fasern oder Teilchen von organischem oder anorganischem
Füllstoff
enthält),
Glas, Stein, Be ton und Keramik. Ein bevorzugtes Laminate umfasst
Hydroxy-Phenoxyetherpolymer, mindestens eine Schicht, die Papier
umfasst, und mindestens eine Schicht, die ein zweites Papier oder
ein festes Nicht-Papiermaterial umfasst. Bevorzugt umfasst das Laminate
etwa 1 Gewichts-% bis etwa 50 Gewichts-%, besonders bevorzugt etwa
2 Gewichts-% bis etwa 30 Gewichts-%, besonders bevorzugt etwa 3
Gewichts-% bis etwa 20 Gewichts-% und ganz besonders bevorzugt etwa
5 Gewichts-% bis etwa 15 Gewichts-% Hydroxy-Phenoxyetherpolymer,
auf der Basis des Gesamtlaminatgewichts.
-
Ein
bevorzugtes Laminat weist im Vergleich zu den einzelnen Komponenten
des Laminats einen Synergismus auf. Der Begriff "Synergismus" ist im Sinne des vorliegenden Textes
ein weit gefasster Begriff und wird in seinem gewöhnlichen
Sinn so verwendet, dass er die Wechselwirkungen zwischen Teilen
beinhaltet, die zu einem Resultat führen, das größer ist
als die Summe der einzelnen Effekte. Zum Beispiel kann ein bevorzugtes
Laminat einen Synergismus dadurch zeigen, dass es eine physikalische
Eigenschaft besitzt, die größer ist,
als man auf der Grundlage der Mischungsregeln auf Gewichtsbasis
erwarten würde.
Besonders bevorzugt weist ein Laminat eine synergistische Festigkeit
auf und hat zum Beispiel eine größere Festigkeit,
ganz besonders bevorzugt eine größere Biegefestigkeit,
als die Summe der entsprechenden Festigkeiten jeder seiner einzelnen
Komponenten, korrigiert um die Gewichte der Komponenten im Laminat.
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Ein
bevorzugtes Laminat umfasst des Weiteren zusätzliche Materialien oder Füllstoffe,
besonders bevorzugt Fasermaterialien. Zu bevorzugten Fasermateria lien
gehören
Pflanzenfasern aus Holzstoff, Baumwollfasern, Hanf, Bagasse, Manilahanf,
Flachs, Gelbkiefer, Southern Hardwood-Fasern, Zellulose, Weizen,
Stärke,
modifizierte Stärke,
Chitin, Chitosan, Keratin, Zelluloseacetat, Zellulosematerialien
aus landwirtschaftlichen Produkten, Gluten, Nussschalenmehl, Holzmehl,
Maiskolbenmehl, Guaran und Gemische daraus.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
stellt ein Laminat bereit, das im Vergleich zu einem vergleichbaren Laminat
weniger durchlässig
für Gase
und Wasserdampf ist. Im Sinne des vorliegenden Textes enthält ein "vergleichbares Laminat" kein Hydroxy-Phenoxyetherpolymer,
ist aber in allen anderen bedeutsamen Aspekten im Wesentlichen identisch
mit dem Laminat, welches das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer enthält und den
Gegenstand des Tests bildet. Zum Beispiel ist ein bevorzugtes Laminat
mit einer Dicke von einem Millimeter (mm), das eine 0,4 mm dicke
erste Papierschicht, eine 0,4 mm dicke zweite Papierschicht und
eine 0,2 mm dicke Hydroxy-Phenoxyetherpolymerschicht
umfasst, weniger durchlässig
für Gase
und Wasserdampf als ein vergleichbares Laminat, das eine 0,5 mm
dicke erste Papierschicht und eine 0,5 mm dicke zweite Papierschicht, aber
kein Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
umfasst. Die Erfinder haben festgestellt, dass die Durchlässigkeit
eines Laminats eingestellt werden kann, indem man die Menge des
darin enthaltenen Hydroxy-Phenoxyetherpolymers steuert. Im Vergleich
zu einem vergleichbaren Laminat gemäß obiger Definition weist das
Laminat bevorzugt eine geringere Durchlässigkeit für Gase wie zum Beispiel Sauerstoff,
Stickstoff, Kohlendioxid und/oder Wasserdampf auf. Ganz besonders
bevorzugt ist die Menge an Hydroxy-Phenoxyetherpolymer in dem Laminat geeignet,
den gewünschten
Grad an Gasdurchlässigkeit,
je nach der konkreten Anwendung, zu gestatten, wie andernorts im
vorliegenden Text besprochen. Die Wasserdampf- und Gasdurchlässigkeit
kann mittels dem Fachmann bekannter Verfahren bestimmt werden, wie
andernorts im vorliegenden Text besprochen.
-
Ein
bevorzugtes Laminat umfasst eine Menge eines Hydroxy-Phenoxyetherpolymer,
die geeignet ist, das Laminat mit einer Erhöhung der Schlichtung zu versehen,
was sich bevorzugt durch eine Erhöhung der Beständigkeit
gegen Wasser, Öl
und/oder Fett im Vergleich zu einem vergleichbaren Laminat offenbart.
Für Anwendungen,
wo Wasserbeständigkeit
erwünscht
ist, zeigt sich die Erhöhunq
der Schlichtung bevorzugt als eine Verringerung der Cobb-Schlichtung
von etwa 5 % oder mehr im Vergleich zu einem vergleichbaren Laminat.
Für Anwendungen,
wo Ölbeständigkeit
erwünscht
ist, zeigt sich die Erhöhung
der Schlichtung bevorzugt als eine Erhöhung des Kit-Wertes von etwa
eins oder mehr im Vergleich zu einem vergleichbaren Laminat. Für Anwendungen,
wo Fettbeständigkeit
erwünscht
ist, zeigt sich die Erhöhung
der Schlichtung bevorzugt als eine Erhöhung des Terpentintestwertes
von etwa 5 % oder mehr im Vergleich zu einem vergleichbaren Laminat.
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Bevorzugt
vollzieht sich das Verfahren zum Bilden des Laminats in der Weise,
dass eines oder mehrere der festen Materialien in einer solchen
Weise zusammengepresst werden, dass es möglich ist, dass das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
die Schichten mindestens teilwei se miteinander verbindet, so dass
ein Laminat entsteht. Besonders bevorzugt umfasst das Verfahren
das Inkontaktbringen von Papier mit einem festen Material in Gegenwart
einer Lösung
oder Dispersion, die ein Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
umfasst, so dass ein nasses Laminat entsteht, mit anschließendem Trocknen.
Das Papier kann ein nasses Papier oder ein beschichtetes Papier
sein, wie im vorliegenden Text beschrieben. Wenn das Papier bereits
mit der Lösung
oder Dispersion, die ein Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
umfasst, durchnässt
ist, dann können
weitere Mengen an Polymerlösung
oder -dispersion verwendet werden, sind aber nicht erforderlich.
Besonders bevorzugt umfasst das Verfahren das Bilden eines nassen
Laminats durch Inkontaktbringen des nassen Papiers mit einem festen Material
und anschließendes
Trocknen des nassen Laminats, um ein Laminat zu bilden, optional
mit Druck, um eine bessere Verbindung zwischen den Schichten zu
erzeugen. Besonders bevorzugt umfasst das Verfahren das Bilden eines
nassen Laminats durch Inkontaktbringen eines beschichteten Papiers
mit einer Lösung oder
Dispersion, die ein Hydroxy-Phenoxyetherpolymer umfasst, und optional
ein weiteres Inkontaktbringen mit einem weiteren Papier oder Nicht-Papiermaterial,
mit anschließendem
Trocknen des nassen Laminats, um ein Laminat zu bilden, optional
mit Druck, um eine bessere Verbindung zwischen den Schichten zu
erzeugen. Der Druck wird bevorzugt in der Weise angelegt, dass man
das Laminat zwischen Walzen hindurchfährt. Es können mehrere Schichten gebildet
werden, indem man das Verfahren wiederholt und/oder indem man mehrere
Schichten gleichzeitig in Kontakt bringt.
-
Beschichtungsprozesse,
wie sie im vorliegenden Text beschrieben sind, können auch verwendet werden,
um Dispersionen aus Hydroxy-Phenoxyetherpolymer auf die Oberfläche von
Papier oder Pappe aufzubringen, um sie mit einem anderen Bogen zu
laminieren. Es können
Bögen aus
mehreren Schichten aufgebaut werden, um Ausgangsmaterial für Faltkartons,
Flüssigkeitsverpackungen
und Tüten
zu bilden. Das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer kann auch zwischen die
Schichten als eine Schaumzusammensetzung eingebracht werden, anstatt
mittels eines Beschichtungsverfahrens aufgebracht zu werden. Die
einzelnen Lagen oder Schichten des Laminats können selbst mit Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
mit einem der im vorliegenden Text dargestellten Verfahren vorbehandelt
werden. Auf diese Weise kann eine mehrschichtige Verbundstruktur
mit einem relativ hohen Polymergehalt aufgebaut werden, die zur
thermoplastischen Formgebung geeignet ist, zum Beispiel für Schalen
und Einsätze.
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Das
Einarbeiten von Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
zwischen die Schichten durch Beschichtungs- oder Schaumauftrag kann
auch in der Produktion von spiralförmig gewundenen Papierröhren, -kernen
und -behältern
verwendet werden. Das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
kann sowohl als Klebstoff zwischen den Schichten als auch als Verstärkungsmittel
zum Verbessern von Festigkeit und Steifigkeit fungieren.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
ist das Papier problemlos recycelbar. In Ausführungsformen, wo das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
in wässriger
Säure löslich ist,
kann das Recycling ermöglicht
werden, indem man das Papier mit wässriger Säure in Kontakt bringt, um das
Po lymer aufzulösen,
und dann das restliche Zellulosematerial abfiltert. Das Polymer
kann dann aus der Lösung
zurückgewonnen
werden, indem man es mit einer Base ausfällt, so dass eine Dispersion
entsteht, und es anschließend
mittels bekannter Techniken abtrennt, zum Beispiel Dekantieren,
Filtern, Zentrifugieren usw., oder die Dispersion kann direkt in
dem Verfahren zur Papierherstellung verwendet werden, wie andernorts
im vorliegenden Text beschrieben. Ein bevorzugtes Verfahren zum
Gewinnen recycelter Hydroxy-Phenoxyetherpolymere umfasst Folgendes:
Bereitstellen eines Papiers, das ein Hydroxy-Phenoxyetherpolymer umfasst, bevorzugt
ein Papier, das eine Menge des Hydroxy-Phenoxyetherpolymers im Bereich
von etwa 1 Gewichts-% bis etwa 10 Gewichts-%, auf der Basis des Gesamtpapiergewichts,
umfasst, Inkontaktbringen des Papiers mit einer wässrigen
Lösung,
die etwa 1-50 Gewichts-%
Säure,
bevorzugt 10 bis 20 Gewichts-% Säure,
bevorzugt Essigsäure
oder Phosphorsäure,
umfasst, um das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer wenigstens teilweise
aufzulösen,
um eine saure Hydroxy-Phenoxyetherpolymerlösung zu
bilden, Trennen der sauren Hydroxy-Phenoxyetherpolymerlösung von
allen vorhandenen Feststoffen (zum Beispiel nassem Zellulosematerial),
Hinzufügen
einer Base, bevorzugt eines Hydroxids eines Alkalimetalls oder Erdalkalimetalls,
besonders bevorzugt einer wässrigen
Lösung
aus NaOH oder KOH, zu der sauren Hydroxy-Phenoxyetherpolymerlösung, um
einen Hydroxy-Phenoxyetherpolymerniederschlag zu
bilden, und Trennen des Hydroxy-Phenoxyetherpolymerniederschlags,
bevorzugt durch Absetzen, Dekantieren, Pressen, Filtern oder Zentrifugieren.
Das auf diese Weise zurückgewonnene
ab trennte Polymer ist ein recyceltes Hydroxy-Phenoxyetherpolymer, das in jedem der
im vorliegenden Text beschriebenen Prozesse oder Materialien verwendet
werden kann, welche die Verwendung eines Hydroxy-Phenoxyetherpolymers verlangen.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen,
wo das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer ein Thermoplast ist, kann das
Papier direkt recycelt werden, indem man das Papier erwärmt, um
das Polymer zu erweichen oder zu schmelzen, und dann das Papier
in die gewünschte
Gestalt formt oder auf sonstige Weise verarbeitet, um ein Produkt
zu bilden, das ganz oder teilweise das recycelte Papier umfasst.
Es können
ein zusätzliches
Polymer, zusätzliches
Zellulosematerial und/oder andere Zuschlagstoffe während des
Recycling und/oder der Verarbeitung beigegeben oder entfernt werden.
-
Recyclingverfahren
-
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer, das in Verfahren und Materialien,
die im vorliegenden Text offenbart sind, verwendet wird, mindestens
ein recyceltes Hydroxy-Phenoxyetherpolymer.
Wenn in der folgenden Besprechung davon die Rede ist, dass die Faser
oder das Polymer "verwendet" werden kann, so
beinhalten solche Verwendungen – ohne
darauf beschränkt
zu sein – jene,
die in der vorliegenden Anmeldung besprochen werden. Ein Verfahren
zur Gewinnung von recyceltem Hydroxy-Phenoxyetherpolymer ist das
von 9. Hier zeigt ein Flussdiagramm einen bevorzugten
Prozess zur Gewinnung von recyceltem Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
und von recycelten Fasern aus Gegenständen 910, die mit
verschiedene Fasern und Hydroxy- Phenoxyetherpolymeren
hergestellt wurden. Das im Folgenden besprochene Verfahren kann
auch verwendet werden, um andere Materialien zu recyceln, die Zellulose
oder andere Fasern und Hydroxy-Phenoxyetherpolymer umfassen, unabhängig davon,
ob diese Materialien korrekterweise als "Papier" zu bezeichnen sind oder nicht.
-
Wie
aus 9 zu erkennen ist, betreffen die ersten Abschnitte
des Verfahrens die Herstellung der zu recycelnden Gegenstände. Der
erste Schritt betrifft das Zerkleinern der Gegenstände in kleinere
Stücke
oder "Flocken" 912. Weil
einige der Gegenstände,
die zu recycelnde Materialien enthalten, relativ groß sind,
werden die Gegenstände
vorzugsweise granuliert, zerhäckselt,
geschreddert, pulverisiert, zerrieben oder auf sonstige Weise zu
kleineren Stücken
verarbeitet. Die Größe solcher
Stücke
ist nicht wichtig.
-
Der
zweite Teil des Verfahrens ist die Reinigung 914. Die recycelten
Gegenstände
enthalten oft Schmutz, Lebensmittelteilchen, Fett, Etiketten, Klebstoff
oder andere Stoffe oder Teilchen, die an ihnen haften und die durch
eine Reinigung entfernt werden müssen.
Die Reinigung kann mittels Dampfbehandlung in einem Absauggerät, Laugenwäsche, Waschen
mit Wasser entweder mit oder ohne Reinigungslösung oder Behandlung mit Lösemitteln
oder Reinigungslösungen
ohne Wasser durchgeführt
werden. Bevorzugte Reinigungslösungen
sind jene, welche die Hydroxy-Phenoxyetherpolymere nicht auflösen, zum
Beispiel jene, die neutral oder basisch sind oder die keine guten
Lösemittel
für den
Kunststoff sind. Nach der Einwirkung der Reinigungsmittel werden
die Materialien optional abgespült
und/oder getrocknet, bevor in dem Prozess weiter vorangeschritten
wird.
-
Nach
ihrer Herstellung werden die Flocken mit einer wässrigen Lösung kombiniert, die etwa 1-50
Gewichts-%, besonders bevorzugt etwa 5-20 Gewichts-%, Essigsäure 916 enthält. Der
pH-Wert der Lösung
ist bevorzugt niedriger als pH 4, besonders bevorzugt etwa pH 3,0-3,5 oder weniger.
Die Flocken werden mit der Säurelösung über einen
Zeitraum zusammengebracht, der ausreicht, um die Auflösung des
Hydroxy-Phenoxyetherpolymers
herbeizuführen,
bevorzugt etwa 0,5 bis 5 Stunden bei etwa 25-95°C mit Rühren oder Bewegen.
-
Nach
dem Auflösen
des Hydroxy-Phenoxyetherpolymers
wird die Hydroxy-Phenoxyetherpolymerlösung 922 von
den anderen Materialien in dem Gemisch, überwiegend Fasern 936,
abtrennt. Die Abtrennung 918 erfolgt bevorzugt durch Filtern,
kann aber auch mit jedem anderen Verfahren ausgeführt werden,
das in der Lage ist, Feststoffe und Flüssigkeiten zu trennen, wie
zum Beispiel Dekantieren, Zentrifugieren oder Absetzen. Die aus
recycelten Materialien hergestellten Lösungen können, wie unten besprochen,
entweder vor oder nach der Abtrennung der festen (Faser-) Bestandteile
ohne weitere Recyclingverarbeitung verwendet werden. Zu Verwendungen
für solche
Lösungen
gehören
beispielsweise die Verfahren und Prozesse, die in der vorliegenden
Anmeldung offenbart sind.
-
Die
saure Hydroxy-Phenoxyetherpolymerlösung kann einer zusätzlichen
Behandlung unterzogen werden, um das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
ganz oder teilweise aus der Lösung
auszufällen,
so dass eine Dispersion oder ein Feststoff entsteht. Die Ausfällung 924,
sei es teilweise oder vollständig,
erfolgt durch Beigabe eines oder mehrerer basischer (alkalischer)
Materialien. Bevorzugt ist die basische Verbindung eine starke Base,
wie zum Beispiel Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid, in Form einer
Lösung.
Mit der Zugabe der Base beginnt der pH-Wert der Lösung zu
steigen. Wenn sich der pH-Wert der Lösung pH 4 nähert, kann das Entstehen von
Niederschlag einsetzen. Wenn der pH-Wert über pH 4 hinaus steigt, steigt
die Menge des Niederschlags, wobei bei pH 5 und pH 6 weiterer Niederschlag
entsteht, bis etwa pH 7, wo die Ausfällung im Wesentlichen vollständig ist.
-
Die
ausgefällten
Lösungen
oder Dispersionen, die aus recycelten Materialien hergestellt werden,
können
ohne weitere Recyclingverarbeitung verwendet werden, wie unten besprochen.
Des Weiteren kann die Dispersionsbildung in Gegenwart der Fasern
(ohne Filtern), nach der Beigabe neuen Fasermaterials oder in einer
Kombination aus beidem erfolgen. Die aus recycelten Materialien
gebildeten Dispersionen können
in der gleichen Weise verwendet werden wie jene, die aus frisch
hergestellten Materialien gebildet werden, einschließlich beispielsweise
der Verfahren und Prozesse, die in der vorliegenden Anmeldung offenbart
sind.
-
Nach
der Ausfällung
wird das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
von der Flüssigkeitskomponente
oder Stammlauge, aus der der Niederschlag gebildet wurde, abtrennt
926. Die Feststoffe können
aus der Flüssigkeit mit
Hilfe jedes Verfahrens abtrennt werden, das in der Lage ist, Feststoffe
und Flüssigkeiten
zu trennen, bevorzugt Filtern, Pressen, Dekantieren, Zentrifugieren oder
Absetzen. Der Hydroxy-Phenoxyetherpolymerniederschlag
wird bevorzugt abgespült 928,
um Salze oder andere Materialien zu entfernen, die sich auf dem
Niederschlag aus den Flüssiganteilen
ablagern können.
Zu bevorzugten Spülmedien
gehören
Wasser, bevorzugt destilliertes und/oder vollentsalztes Wasser,
und Lösemittel,
in denen sich das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer nicht
löst oder
nur marginal löst,
wobei Wasser bevorzugt ist. Das Spülwasser kann erwärmt werden,
um die Auflösung
von Rückständen auf
dem Niederschlag zu unterstützen.
Der Niederschlag wird dann getrocknet 928. Das Trocknen
kann durch Lufttrocknung, Vakuumtrocknung mit oder ohne Wärmezufuhr,
Ofentrocknung, Infrarotlampentrocknung, Trocknungsmittel oder andere
Verfahren bewerkstelligt werden, die das Verdampfen oder Austragen
des Wassers unterstützen.
-
Der
Niederschlag kann nach dem Trocknen verwendet werden, oder er kann
vor der Verwendung verarbeitet werden 930. Zur Weiterverarbeitung
des Niederschlags vor der Verwendung gehört – ohne darauf beschränkt zu sein – die Pulverisierung,
um ein Pulver zu bilden, und die Extrusion, um Bögen oder Pellets zu bilden.
Eine solche Verarbeitung kann die Beigabe eines oder mehrerer Zuschlagstoffe
enthalten. Zu geeigneten Zuschlagstoffen gehören – ohne darauf beschränkt zu sein – Formtrennmittel,
Farbstoffe und Schmiermittel. Die Zuschlagstoffe können mit
dem Hydroxy-Phenoxyetherpolymer trocken vermischt oder einer Schmelze des
Hydroxy-Phenoxyetherpolymers
beigegeben werden.
-
Nach
der Abtrennung aus der sauren Hydroxy-Phenoxyetherpolymerlösung werden die Fasern bevorzugt mit
Nasser abgespült 938.
Das Spülwasser
ist bevorzugt vollentsalzt und/oder destilliert und entweder neutral
oder geringfügig
sauer, um einem Ausfällen
von Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
auf den Fasern während
des Spülens
entgegenzuwirken. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird die Faser zuerst mit einer sauren Lösung mit einem pH-Wert von
weniger als etwa pH 4 abgespült
und anschließend
ein zweites Mal mit Wasser mit einem pH-Wert von oder nahe neutral abgespült.
-
Die
Faser kann dann durch Trocknen oder Weiterverarbeitung 940 behandelt
werden. Das Trocknen der Faser erfolgt durch ein Verfahren wie zum
Beispiel Lufttrocknen, Vakuumtrocknen mit oder ohne Wärmezufuhr,
Ofentrocknen, Infrarotlampentrocknen, Trocknungsmittel oder ein
sonstiges Verfahren, welches das Verdampfen oder Austragen von Wasser
unterstützt.
Eine Weiterverarbeitung kann erfolgen, um Eigenschaften der Faser
zu beeinflussen, die ihre Fähigkeit
steigern können,
sich mit Hydroxy-Phenoxyetherpolymer zu verbinden. Solche Verfahren
werden andernorts im vorliegenden Text besprochen und können entweder
vor oder nach dem Trocknen stattfinden.
-
Papier
und sonstige Gegenstände,
die mit kleineren Mengen Hydroxy-Phenoxyetherpolymer zum Schlichten
und geringeren Graden von Trocken- oder Nassfestigkeit behandelt
werden, könnten
als Teil eines herkömmlichen
Papiermühlenrecyclingsystems
behandelt werden, wodurch es möglich
wird, die Zellulose oder andere derartige Fasern zurückzugewinnen
und wiederzuverwenden, ohne das Polymer zu recyceln. Wenn jedoch
der Gegenstand oder das Papier einen höheren Gehalt an Hydroxy- Phenoxyetherpolymer
aufweist oder wenn ein Recycling des Hydroxy-Phenoxyetherpolymers
erwünscht
ist, so ist ein bevorzugtes Verfahren für ein solches Recycling in 10 gezeigt.
In 10 ist ein alternatives Verfahren zum Recyceln
von Gegenständen,
die aus Faser und Hydroxy-Phenoxyetherpolymer bestehen, anhand einer
bevorzugten Ausführungsform
unter Verwendung von Papier, das aus Zellulose besteht, beschrieben.
-
Papier
zum Recyceln wird üblicherweise
geballt und zur Mühle
gebracht. Die Ballen werden in den Stoffauflöser 942 geworfen,
ein großer
Bottich, der Wasser enthält
und mit einem scherkraftintensiven Rührwerk ausgestattet ist. Die
Kombination aus Benetzung und mechanischer Wirkung bricht die Wasserstoffbindungen
unter den Zellulosefasern auf, um eine Faserbreiaufschlämmung entstehen
zu lassen. Das Wasser in dem Stoffauflöser wird angesäuert 916,
wie oben besprochen, um das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer aufzulösen. Ballenbänder und
andere grobe Kontaminanten werden durch einen Grobmaterialfänger aus
dem Stoffauflöser
herausgefiltert 944. Die Faserbrei- und Hydroxy-Phenoxyetherpolymerlösung wird
aus dem Stoffauflöser
abgelassen und dann gereinigt 946 und gesiebt 948,
um weitere Kontaminanten zu entfernen. Die guten Fasern zusammen
mit der Hydroxy-Phenoxyetherpolymerlösung, d.
h. die Gutstoffe 950, können
verarbeitet werden, um Papier 952 oder andere Hydroxy-Phenoxyetherpolymer-Faser-Materialien
herzustellen, wie sie zum Beispiel andernorts im vorliegenden Text
offenbart sind, oder sie können
einem Trennungsprozess 918 unterzogen werden. Bevorzugt
vollzieht sich die Trennung der Zellulosefasern und der Hydroxy- Phenoxyetherpolymerlösung und
jegliche Weiterverarbeitung der Fasern und/oder der Hydroxy-Phenoxyetherpolymerlösung in
der oben besprochenen Weise.
-
Materialien,
die keine "Gutstoffe" sind, passieren
in den Entstipper 954 und dann durch ein Rüttelsieb 956.
Alles brauchbare Faserbreimaterial wird dann wieder im Stoffauflöser 942 abgelagert,
und die übrigen
unerwünschten
Materialien werden als "Spuckstoff" 958 ausgeschieden.
-
BEISPIELE
-
Beispiele 1-5
-
Die
Trockenzugfestigkeit, die Nasszugfestigkeit und die Cobb-Schlichtung
wurden an einer Reihe von Papierbögen bestimmt, die aus ungemahlenem
gebleichtem Weichholz-Kraftpapier mit einer Konsistenz von 0,75
% mittels einer Laborblattbildungsvorrichtung hergestellt wurden.
Eine 10 %-ige Lösung
eines Hydroxy-Phenoxyetherpolymers
der Marke "BLOX
®" (BLOX 0005
®,
Dow Chemical Co., Midland, Michigan) in 8 %-iger Essigsäure wurde
bei 90°C
hergestellt und im noch heißen
Zustand mit 20 % destilliertem Wasser verdünnt, was eine endgültige Polymerkonzentration
von 8 % ergab. Diese Lösung
wurde mit der Faserbreiaufschlämmung
so vermischt, dass die Menge an Polymer 5 Gewichts-%, auf der Basis
des Gewichts des Zellulosematerials, in den resultierenden Laborblättern betrug
(Beispiele 2, 3 und 4). Das Basisgewicht der Laborblätter betrug
315 g/m
2. Beispiel 1C war ein vergleichbares
Papier, das in der gleichen Weise wie Beispiel 2 ausgeführt wurde,
nur ohne Hydroxy-Phenoxyetherpolymer.
Die Beispiele 3 und 4 wurde in der gleichen Weise wie Beispiel 2
ausgeführt,
nur dass das Polymer in Gegenwart der Faserbreiaufschlämmung durch
Beigabe von NaOH bzw. KOH ausgefällt
wurde. Beispiel 5C wurde in der gleichen Weise wie Beispiel 2 ausgeführt, nur dass
ein auf dem freien Markt erhältliches
Nassfestigkeitsharz (KYMENE 557, Hercules) anstelle eines Hydroxy-Phenoxyetherpolymers
verwendet wurde. Die Ergebnisse in Tabelle 1 zeigen, dass 5 % Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
geeignet waren, die Trockenzugfestigkeit, die Nasszugfestigkeit
und die Schlichtung von Papier, in das es eingearbeitet war, wesentlich
zu erhöhen.
Im Vergleich zu KYMENE 557 wurden die Nasszugfestigkeit und die
Schlichtung deutlich verbessert. Tabelle 1
Nr. | Zuschlagstoff | Trockenzugfestigkeit
(Nm) | Nasszugfestigkeit (Nm) | Cobb
(g/m2) |
1C | Ohne | 1,1 | 0 | 854 |
2 | 5
% BLOX® | 1,7 | 0,76 | 13 |
3 | 5
% BLOX® + NaOH | 2,3 | 0,38 | 95 |
4 | 5
% BLOX® +
KOH | 2,1 | 0,78 | 24 |
5C | 5
% KYMENE 557 | 5,9 | 0,43 | 2804 |
-
Beispiele 6-9
-
Die
Beispiele 6-9 wurden in der gleichen Weise ausgeführt wie
die Beispiele 1-4, nur dass das Basisgewicht der Papierbögen 345
g/m
2 betrug und die Menge an BLOX
® 15
Gewichts-%, auf der Basis des Gesamtgewichts des Zellulosematerials,
betrug. Die Ergebnisse in Tabelle 2 zeigen, dass 15 % Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
geeignet waren, die Trockenzugfestigkeit, die Nasszugfestigkeit und
die Schlichtung von Papier, in das es eingearbeitet war, wesentlich
zu erhöhen. Tabelle 2
Nr. | Zuschlagstoff | Trockenzugfestigkeit
(Nm) | Nasszugfestigkeit (Nm) | Cobb
(g/m2) |
6C | Ohne | 1,0 | 0 | 919 |
7 | 1
% BLOX® | 1,6 | 0,64 | 45 |
8 | 15
% BLOX® + NaOH | 4,6 | 1,6 | 25 |
9 | 15
BLOX® +
KOH | 4,7 | 1,9 | 24 |
-
Beispiele 10-13
-
Die
Beispiele 10-13 wurden in der gleichen Weise ausgeführt wie
die Beispiele 1-4, nur dass das Basisgewicht der Papierbögen 375
g/m
2 betrug und die Menge an BLOX
® 25
Gewichts-%, auf der Basis des Gesamtgewichts des Zellulosematerials,
betrug. Die Ergebnisse in Tabelle 3 zeigen, dass 25 % Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
geeignet waren, die Trockenzugfestigkeit, die Nasszugfestigkeit
und die Schlichtung von Papier, in das es eingearbeitet war, wesentlich
zu erhöhen. Tabelle 3
Nr. | Zuschlagstoff | Trockenzugfestigkeit
(Nm) | Nasszugfestigkeit (Nm) | Cobb
(g/m2) |
10C | Ohne | 0,9 | 0 | 898 |
11 | 25
% BLOX® | 1,8 | 1,0 | 55 |
12 | 25
% BLOX® + NaOH | 5,9 | 2,4 | 26 |
12 | 25
BLOX® +
KOH | 6,3 | 2,6 | 19 |
-
Beispiele 14-16
-
Die
Beispiele 14-16 wurden in der gleichen Weise ausgeführt wie
die Beispiele 1-4, nur dass ein gemahlenes gebleichtes Weichholz-Kraftpapier
mit einer Konsistenz von 1,5 % anstelle des ungemahlenen gebleichten
Weichholz-Kraftpapiers verwendet wurde und keine NaOH-Neutralisierungen
ausgeführt
wurden. Die Ergebnisse in Tabelle 4 zeigen, dass 5 % Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
geeignet waren, die Trockenzugfestigkeit, die Nasszugfestigkeit
und die Schlichtung von Papier, in das es eingearbeitet war, wesentlich
zu erhöhen. Tabelle 4
Nr. | Zuschlagstoff | Trockenzugfestigkeit
(Nm) | Nasszugfestigkeit (Nm) | Cobb
(g/m2) |
14C | Ohne | 6,3 | 0,2 | 646 |
15 | 5
% BLOX® | 7,6 | 2,0 | 371 |
16 | 5
% BLOX® +
KOH | 7,5 | 3,8 | 27 |
-
Beispiele 17-19
-
Die
Beispiele 17-19 wurden in der gleichen Weise ausgeführt wie
die Beispiele 6-9, nur dass ein gemahlenes gebleichtes Weichholz-Kraftpapier
mit einer Konsistenz von 1,5 % anstelle eines ungemahlenen gebleichten
Weichholz-Kraftpapiers verwendet wurde und keine NaOH-Neutralisierungen
ausgeführt
wurden. Die Ergebnisse in. Tabelle 5 zeigen, dass 15 % Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
geeignet waren, die Trockenzugfestigkeit, die Nasszugfestigkeit
und die Schlichtung von Papier, in das es eingearbeitet war, wesentlich
zu erhöhen. Tabelle 5
Nr. | Zuschlagstoff | Trockenzugfestigkeit
(Nm) | Nasszugfestigkeit (Nm) | Cobb
(g/m2) |
17C | Ohne | 7,8 | 0,23 | 782 |
18 | 15 % BLOX® | 8,56 | 3,3 | 295 |
19 | 15
% BLOX® + KOH | 11,6 | 5,2 | 28 |
-
Beispiele 20-22
-
Die
Beispiele 17-19 wurden in der gleichen Weise ausgeführt wie
die Beispiele 10-13, nur dass ein gemahlenes gebleichtes Weichholz-Kraftpapier
mit einer Konsistenz von 1,5 % anstelle eines ungemahlenen gebleichten
Weichholz-Kraftpapiers verwendet wurde und keine NaOH-Neutralisierungen
ausgeführt
wurden. Die Ergebnisse in Tabelle 6 zeigen, dass 25 % Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
geeignet waren, die Nasszugfestigkeit und die Schlichtung von Papier,
in das es eingearbeitet war, wesentlich zu erhöhen. Tabelle 6
Nr. | Zuschlagstoff | Trockenzugfestigkeit
(Nm) | Nasszugfestigkeit (Nm) | Cobb
(g/m2) |
20C | Ohne | 9,1 | 0,35 | 897 |
21 | 25
% BLOX® | 8,36 | 3,9 | 26 |
22 | 25
% BLOX® + KOH | 10,8 | 4,62 | 39 |
-
Beispiele 23-25
-
Die
Beispiele 23-25 wurden in der gleichen Weise ausgeführt wie
die Beispiele 1-4, nur dass eine Faserbreiaufschlämmung aus
aufgeschlossenen Eierkartons mit einer Konsistenz von 0,75 % anstelle
des ungemahle nen gebleichten Weichholz-Kraftpapiers verwendet wurde
und keine NaOH-Neutralisierungen ausgeführt wurden. Die Ergebnisse
in Tabelle 7 zeigen, dass 5 % Hydroxy-Phenoxyetherpolymer geeignet waren, die
Trockenzugfestigkeit, die Nasszugfestigkeit und die Schlichtung
von Papier, in das es eingearbeitet war, wesentlich zu erhöhen. Tabelle 7
Nr. | Zuschlagstoff | Trockenzugfestigkeit
(Nm) | Nasszugfestigkeit (Nm) | Cobb
(g/m2) |
23C | Ohne | 4,4 | 1,9 | 93 |
24 | 5
% BLOX® | 4,5 | 3,4 | 14 |
25 | 5
% BLOX® +
KOH | 6,8 | 4,2 | 24 |
-
Beispiele 26-28
-
Die
Beispiele 26-28 wurden in der gleichen Weise ausgeführt wie
die Beispiele 6-9, nur dass eine Faserbreiaufschlämmung aus
aufgeschlossenen Eierkartons mit einer Konsistenz von 0,75 % anstelle
des ungemahlenen gebleichten Weichholz-Kraftpapiers verwendet wurde
und keine NaOH-Neutralisierungen ausgeführt wurden. Die Ergebnisse
in Tabelle 8 zeigen, dass 15 % Hydroxy-Phenoxyetherpolymer geeignet waren, die
Trockenzugfestigkeit, die Nasszugfestigkeit und die Schlichtung
von Papier, in das es eingearbeitet war, wesentlich zu erhöhen. Tabelle 8
Nr. | Zuschlagstoff | Trockenzugfestigkeit
(Nm) | Nasszugfestigkeit (Nm) | Cobb
(g/m2) |
26C | Ohne | 5,2 | 1,9 | 157 |
27 | 15
% BLOX® | 6,0 | 5,2 | 26 |
28 | 15
% BLOX® + KOH | 6,4 | 5,1 | 21 |
-
Beispiele 29-31
-
Die
Beispiele 29-31 wurden in der gleichen Weise ausgeführt wie
die Beispiele 10-13, nur dass eine Faserbreiaufschlämmung aus
aufgeschlossenen Eierkartons mit einer Konsistenz von 0,75 % anstelle
des ungemahlenen gebleichten Weichholz-Kraftpapiers verwendet wurde
und keine NaOH-Neutralisierungen ausgeführt wurden. Die Ergebnisse
in Tabelle 9 zeigen, dass 25 % Hydroxy-Phenoxyetherpolymer geeignet waren, die
Trockenzugfestigkeit, die Nasszugfestigkeit und die Schlichtung
von Papier, in das es eingearbeitet war, wesentlich zu erhöhen. Tabelle 9
Nr. | Zuschlagstoff | Trockenzugfestigkeit
(Nm) | Nasszugfestigkeit (Nm) | Cobb
(g/m2) |
29C | Ohne | 4,9 | 3,3 | 46 |
30 | 25
% BLOX® | 5,7 | 4,8 | 30 |
31 | 25
% BLOX® + KOH | 6,7 | 4,5 | 21 |
-
Beispiele 32-41
-
Es
wurden Papierbögen
mittels der allgemeinen Verfahrensweise der Beispiele 1-4 hergestellt,
nur dass die Menge an Polymer 0 % (Kontrolle), 5 %, 10 %, 20 % und
40 % betrug und alle Polymere mit KOH neutralisiert wurden. Die
resultierenden Bögen
wurden dann faserbreigepresst, so dass Proben mit einer Dicke von
1,5 mm und 2,5 mm entstanden, und die Druckfestigkeiten dieser Pro ben
wurden wie in 1 gezeigt gemessen. 2 zeigt
die Ergebnisse eines zyklischen Drucktests. Diese Ergebnisse zeigen,
dass das Hydroxy-Phenoxyetherpolymer geeignet war, die Druckfestigkeit
von Papier, in das es eingearbeitet war, wesentlich zu erhöhen.
-
Beispiel 42
-
Pappeproben
aus einem Ausgangsmaterial von 26 lbs. (11,9 kg) bis 69 lbs. (31,3
kg) wurden mit einer Dispersion aus Hydroxy-Phenoxyetherpolymer
beschichtet. Es wurde festgestellt, dass das Polymer eine deutliche
Erhöhung
der Wasserabweisung bewirkte. Mit 15 g/m2 Beschichtungsgewicht
bestand das Papier den 3M-Ölbeständigkeitstest
(3M Kit Test, TAPPI Useful Method 557) bis zur Testlösung Nr.
12 (45 % Toluen und 55 % Heptan). Die Testergebnisse zeigten, dass
das beschichtete Papier verschiedene Schutzgrade bot, wobei der
größte Schutz
durch eine Beschichtung mit einer Dicke von schätzungsweise etwa 0,5-1,0 mil
(0,0127 mm-0,0254
mm) geboten wurde. Imprägniertes
Papier, das mit dem Polymerfilm beschichtet war (geschätzte Beschichtungsdicke
etwa 0,5 mil (0,0127 mm)), bestand den Tauchtest Nr. 12.
-
Beispiel 43C-48
-
Es
wurden Laborblätter
wie in Beispiel 2 oben beschrieben hergestellt, nur dass das Basisgewicht
der Bögen
360 g/m2 betrug (300 g Zellulosematerial,
60 g Polymer). Dann wurden die Blätter entweder in Wasser oder
in einer 8 %-igen Essigsäurelösung aufgeschlossen,
so dass zwei Aufschlämmungschargen
entstanden: eine Wassercharge und eine Essigsäurecharge.
-
Dann
wurde die Recyclingfähigkeit
des Zellulosematerials und des Polymers für jede der zwei Chargen auf
zwei unterschiedliche Arten beurteilt. Zum einen wurden Laborblätter in
der oben beschriebenen Weise sowohl aus der Wassercharge ("neu hergestellt mit
Wasser") als auch
der Essigsäurecharge
("neu hergestellt
mit Essigsäure") unter Verwendung
von KOH hergestellt. Zum anderen wurden die Wasser- und die Essigsäurelösung von
dem Zellulosematerial in der Wasser- bzw. der Essigsäurecharge
getrennt, und jede wurde mit frischem Zellulosematerial und KOH
kombiniert, um eine neue Wasseraufschlämmung bzw. eine neue Essigsäureaufschlämmung herzustellen.
Es wurden dann Laborblätter
wie oben beschrieben aus der neuen Wasseraufschlämmung ("neu mit Wasser") und aus der neuen Essigsäureaufschlämmung ("neu mit Essigsäure) unter
Verwendung von KOH hergestellt.
-
Die
Berstfestigkeit und die Cobb-Schlichtung jeder der vier Gruppen
recycelter Blätter
wurden zusammen mit der Berstfestigkeit und der Cobb-Schlichtung
der ursprünglichen,
nich-trecycelten Blätter
("ursprünglich") gemessen und Kontrollblätter ohne
Polymer hergestellt ("Kontrolle"). Die Ergebnisse
sind unten in Tabelle 10 unter der Überschrift "1. Recycling" gezeigt. Jedes der Blätter wurde
dann erneut wie oben beschrieben recycelt, um neue Blätter zu
bilden. Die Festigkeiten und die Schlichtung dieser Blätter sind
unter der Überschrift "2. Recycling" in Tabelle 10 gezeigt. Tabelle 10
Beispiel | Papier | Berstfestigkeit
(±10
kPa) | Cobb-Schlichtung
(±50
gsm) |
1.
Recycling | 2.
Recycling | 1.
Recycling | 2.
Recycling |
43C | Kontrolle | 125 | 125 | 1800 | 1800 |
44 | ursprünglich | 500 | 500 | 100 | 100 |
45 | neu
hergestellt mit Wasser | 250 | 190 | 1750 | 1700 |
46 | neu
hergestellt mit Essigsäure | 210 | 180 | 200 | 450 |
47 | neu mit Wasser | 200 | 180 | 1550 | 1750 |
48 | neu mit Essigsäure | 250 | 220 | 80 | 120 |
-
Legende der Zeichnungen
-
1
-
- Sample: Probe
- 2,5 mm 40 % Harz
- 2,5 mm 20 % Harz
- 2,5 mm 10 % Harz
- 2,5 mm 5 % Harz
- 2,5 mm 0 % Harz
- 1,5 mm 40 % Harz
- 1,5 mm 20 % Harz
- 1,5 mm 10 % Harz
- 1,5 mm 5 % Harz
- 1,5 mm 0 % Harz
- Compression: Druck
-
2
-
- Cyclic Compression: zyklische Druckeinwirkung
- load: Last
- Number of Cycles: Anzahl der Zyklen
- Kasten rechts
- 2,5 mm nur Faser
- 2,5 mm 20 % Harz
- 2,5 mm 40 % Harz
-
3
-
- Papierherstellungsprozesse
- links v.o.n.u.
- Prozes
- 300: Faserdispersion
- 310: Blattbildung und Entwässerung
- 320: Nasspressen
- 330: Trocknen
- 340: Oberflächenschlichtung
(optional)
- 350: Trocknen
- 360: Kalandrieren (optional)
- 370: Aufrollung
- rechts v.o.n.u.
- Maschinerie
- Hydrastoffauflöser,
Mahlwerke, Reinigungsvorrichtungen
- Auflaufkasten
- Sieb
- Pressenpartie
- Vortrocknungszylinder
- Leimpresse
- Nachtrocknerzylinder (optional Infrarotheizvorrichtungen)
- Glättwerk
-
4
-
- Schaubild, das Aspekte einer typischen Überschussleimpresse veranschaulicht
-
5
-
- Schaubild, das Aspekte einer typischen Dosierleimpresse
veranschaulicht
-
6
-
- Schaubild, das verschiedene Arten von Walzenbeschichtungsvorrichtungen
veranschaulicht
-
7
-
- Schaubild, das Rakel- und Luftrakelbeschichtungsvorrichtungen
veranschaulicht
-
8
-
- Schaubild, das eine einfache Kurzverweilbeschichtungsvorrichtung
veranschaulicht
-
9
-
- Recyclingprozess für
Gegenstände,
die mit Hydroxy-Phenoxyetherpolymeren
und Fasern hergestellt wurden
- 910: Gegenstände,
die mit Hydroxy-Phenoxyetherpolymeren und Fasern hergestellt wurden
- 912: Zerhäckseln
oder Schreddern der Gegenstände
- 914: Reinigen, einschließlich des Entfernens aller
Etiketten oder allen Leims
- 916: Auflösen
des Hydroxy-Phenoxyetherpolymers mit Säure
- 918: Trennen der Hydroxy-Phenoxyetherpolymerlösung von
der Faser
- 936: Faser
- 938: Endverwendungen <--
Spülen
der Faser
- 940: Endverwendungen <--
Trocknen und/oder Verarbeiten der Faser
- 922: Hydroxy-Phenoxyetherpolymerlösung --> Endverwendungen
- 924: Ausfällen
des Hydroxy-Phenoxyetherpolymers durch Beigeben einer Base
- 926: Trennen des Niederschlags von der Flüssigkeit
- 928: Spülen
und Trocknen des Niederschlags --> Endverwendungen
- 930: Verarbeiten des Niederschlags zu Pellets, Pulver
oder einer sonstigen Form --> Endverwendungen
-
10
-
- Recyclingprozess für
Papierprodukte, die mit Hydroxy-Phenoxyetherpolymeren
hergestellt wurden
- 910: Papierprodukte, die mit Hydroxy-Phenoxyetherpolymeren
hergestellt wurden
- 944: Grobmaterialfänger
- 942: Stoffauflöser
- 916: Auflösen
des Hydroxy-Phenoxyetherpolymers im Stoffauflöser
- 958: Spuckstoff
- 956: Rüttelsieb
- 946: Reinigungsvorrichtung
- 948: Drucksieb
- 954: Entstipper
- 950: "Gutstoffe" (Zellulose in Hydroxy-Phenoxyetherpolymerlösung)
- 952: Papierherstellungsprozess
- 918: Trennen der Hydroxy-Phenoxyetherpolymerlösung von
der Zellulose
- 936: Zellulose
- 938: Endverwendungen <--
Spülen
der Zellulose
- 940: Endverwendungen <--
Trocknen und/oder Verarbeiten der Zellulose
- 922: Hydroxy-Phenoxyetherpolymerlösung --> Endverwendungen
- 924: Ausfällen
des Polymers durch Beigeben einer Base
- 926: Trennen des Niederschlags von der Flüssigkeit
- 928: Spülen
und Trocknen des Niederschlags --> Endverwendungen
- 930: Verarbeiten des Niederschlags --> Endverwendungen