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Die
Erfindung betrifft ein optisches Filter, das auf dem Gebiet der
optischem Kommunikation zum Einsatz kommt, um einen Lichtstrahl
mit einer spezifischen Wellenlänge
aus Lichtkomponenten mit mehreren Wellenlängen auszuwählen. Ferner betrifft die Erfindung
ein Glassubstrat für
dieses optische Filter. Insbesondere betrifft die Erfindung ein
optisches WDM-(Wellenlängenmultiplex-)Filter.
Außerdem
betrifft die Erfindung ein Glassubstrat zur Verwendung in einem
solchen Filter.
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Bei
einer solchen WDM-(Wellenlängenmultiplex-)Kommunikation
erfolgt die Kommunikation durch Kombinieren von Lichtstrahlen mit
sich geringfügig
voneinander unterscheidenden Wellenlängen zu einem kombinierten
Lichtstrahl und umgekehrt durch Teilen oder Demultiplexen des kombinierten
Lichtstrahls, um einen Lichtstrahl mit einer spezifischen Wellenlänge aus
dem kombinierten Lichtstrahl selektiv abzuleiten. Zu beachten ist
hierbei, daß das
zur Lichtkombination und -trennung verwendete optische Filter als
optisches WDM-(Wellenlängenmultiplex-)Filter
bezeichnet wird. Als solches WDM-Filter
gibt es bekannte optische WDM-Filter, die in der JP-A-H10-339825 und JP-A-H10-512975
beschrieben sind.
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Jedes
der in diesen Veröffentlichungen
beschriebenen optischen Filter weist ein Glassubstrat mit einem
darauf gebildeten dielektrischen Mehrschichtfilm aus SiO2, TiO2, Ta2O5 o. ä. auf. Ein
solcher dielektrischer Mehrschichtfilm ist als Bandpaßfilter
(BPF) einsetzbar, indem er eine Funktion hat, die einen Lichtstrahl
mit spezieller Wellenlänge
durchläßt oder
die den Lichtstrahl mit der speziellen Wellenlänge reflektiert. In der Regel
ist das Substrat, auf das der dielektrische Mehrschichtfilm abgeschieden
ist, durch ein Glasmaterial, z. B. Siliciumoxid (Quarzglas), gebildet.
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Weiterhin
wurde berichtet, daß im
optischen Filter dieser Art eine Mittenwellenlänge in einem Durchlaßband infolge
von Temperaturänderung
driftet. Zudem wird berichtet, daß eine solche Temperaturdrift
von einem jeweiligen Wärmeausdehnungskoeffizienten
des Glassubstrats und des dielektrischen Mehrschichtfilms abhängt (Haruo
Takahashi, Applied Optics, Vol. 34[4], Seiten 667–675, 1995).
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In
diesem Beitrag wird beschrieben, daß eine Mittenwellenlänge im Durchlaßband in
positiver Richtung (d. h. längerer
Wellenlängenrichtung)
driftet oder verschoben wird, wenn der Wärmeausdehnungskoeffizient des
Glassubstrats kleiner als ein Bereich ist, der für thermische Eigenschaften
der dielektrischen Mehrfachschicht, z. B. einen Ausdehnungskoeffizienten,
bestimmt ist. Ist dagegen der Wärmeausdehnungskoeffizient
des Glassubstrats übermäßig groß, kommt
es zur Drift der Mittenwellenlänge
des Filters in negativer Richtung (kürzerer Wellenlängenrichtung).
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Ist
die Drift unerwünscht
groß,
variiert unvorteilhaft ein Filterkennwert, d. h. eine Durchlaßwellenlänge, infolge
der Betriebstemperaturänderung.
Insbesondere bei Verwendung des Bandpaßfilters als Schmalbandfilter,
z. B. in einem optischen Multiplexer/Demultiplexer, der in einer
Wellenlängenmultiplex-Übertragungstechnik
der optischen Kommunikation zum Einsatz kommt, wird der Einfluß schwerwiegend,
da eine solche Schmalbandbeschränkung
zwangsläufig
eine Übertragungsdichte
begrenzt. Infolge eines zunehmenden Wellenmultiplexgrads besteht
steigender Bedarf an einem optischen Filter mit stabilerer Charakteristik
bei Temperaturänderung
sowie an einem dieses verwendenden optischen Multiplexer/Demultiplexer.
Zur thermische Stabilitätserhöhung wird
eine Technik der Tempera tursteuerung des optischen Filters vorgeschlagen.
Allerdings erfordert diese Technik einen komplizierten Aufbau. Daher
steigt die Schwierigkeit bei der Gewährleistung langfristiger Zuverlässigkeit,
und die Bauelemente und Vorrichtungen werden teurer.
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Wie
zuvor beschrieben, stellt die Temperaturdrift der maximalen Bandpaßwellenlänge einen
der Faktoren dar, die optische Kommunikation mit hoher Dichte behindern.
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Zusätzlich sind
herkömmliche
optische Filter dahingehend nachteilig, daß es infolge von Temperaturänderung
leicht zur Ablösung
der Mehrfachschicht vom Glassubstrat kommt.
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Unter
Berücksichtigung
dessen kam die Erfindung zustande, um eine Temperaturdrift bei einer
Mittenwellenlänge
eines Durchlaßbands
zu reduzieren und dadurch die Ablösung der dielektrischen Mehrfachschicht zu
vermeiden. Insbesondere besteht eine Aufgabe der Erfindung darin,
ein neues Glassubstrat bereitzustellen, das einen gewünschten
Wärmeausdehnungskoeffizienten
und eine gewünschte
Zusammensetzung hat. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist, ein
optisches Filter und einen optischen Multiplexer/Demultiplexer bereitzustellen,
die beide hohe Zuverlässigkeit
haben und die eine Temperaturdrift bei einer Mittenwellenlänge in einem
Durchlaßband
reduzieren können.
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Als
weitere Aufgabe liegt der Erfindung zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung von Glas bereitzustellen, das einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
hat, der für
ein Substratmaterial für
ein optisches Wellenlängenmultiplex-/-demultiplexfilter
geeignet ist. Erhalten läßt sich
solches Glas durch Steuern einer Menge spezifischer Glaskomponenten.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung dient ein Glassubstrat zur Verwendung
in einem optischen Wellenlängenmultiplex-/-demultiplexfilter
und ist durch Glas gebildet, das SiO2 aufweist
und einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
zwi schen 100 × 10-7/K und 130 × 10-7/K
in einem Temperaturbereich zwischen –30 und +70 °C hat.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Glassubstrat für ein optisches
Wellenlängenmultiplex-/-demultiplexfilter
verwendet und ist durch Glas gebildet, das SiO2,
R2O (wobei R ein Alkalimetallelement darstellt)
und TiO2 als wesentliche Komponenten aufweist
und das über
die wesentlichen Komponenten in einer Summe von mindestens 60 Mol-%
verfügt.
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Gemäß einem
dritten Aspekt der Erfindung ist ein Glassubstrat für das optische
Wellenlängenmultiplex-/-demultiplexfilter
durch Glas gebildet, das SiO2, R2O (wobei R ein Alkalimetallelement darstellt)
und TiO2 als wesentliche Komponenten aufweist,
wobei jede Menge der wesentlichen Komponenten größer als eine Menge jeder der übrigen Komponenten
mit Ausnahme der wesentlichen Komponenten ist.
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Gemäß einem
vierten Aspekt der Erfindung weist das im Zusammenhang mit dem jeweiligen
ersten bis dritten Aspekt erwähnte
Glas in Mol-% auf:
SiO2 | 38–58 %, |
TiO2 | 7–30%, |
Al2O3 | 0–12 % und |
R2O | insgesamt
15–40
%. |
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Gemäß einem
fünften
Aspekt der Erfindung weist das im Zusammenhang mit dem vierten Aspekt
erwähnte
Glas als R
2O in Mol-% auf:
Na2O | 10–25 % und |
K2O | 4–15 %. |
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Gemäß einem
sechsten Aspekt der Erfindung weist das im Zusammenhang mit dem
jeweiligen zweiten und dritten Aspekt der Erfindung erwähnte Glas
in Mol-% auf:
SiO2 | 38–55 %, |
Na2O | 13–25 %, |
K2O | 2–15 %, |
TiO2 | 10–25 % und |
Al2O3 | 0,5–8 %. |
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Gemäß einem
siebenten Aspekt der Erfindung weist das im Zusammenhang mit dem
zweiten bis sechsten Aspekt erwähnte
Glas mindestens eine Spezies von Oxiden R'O auf, die aus einer Gruppe ausgewählt sind,
die aus Erdalkalimetalloxiden und Zinkoxid besteht.
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Gemäß einem
achten Aspekt der Erfindung weist das im siebenten Aspekt erwähnte Glas
in Mol-% insgesamt zwischen 2 und 15 % R'O auf.
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Gemäß einem
neunten Aspekt der Erfindung weist das im jeweiligen siebenten und
achten Aspekt erwähnte
Glas als R'O in
Mol-% auf:
MgO | 0–13 %, |
CaO | 0–10 %, |
SrO | 0–8 %, |
BaO | 0–6 % und |
ZnO | 0–10 %. |
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Gemäß einem
zehnten Aspekt der Erfindung weist das im jeweiligen siebenten bis
neunten Aspekt erwähnte
Glas in Mol-% auf:
MgO | 1–13 |
ZnO | 0,5–10 % und |
Sb2O3 | 0–1 % |
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Gemäß einem
elften Aspekt der Erfindung weist das im jeweiligen zweiten bis
zehnten Aspekt erwähnte
Glas in Mol-% auf:
ZrO2 | 0–2 %, |
HfO2 | 0–2 %, |
La2O3 | 0–2 % und |
Y2O3 | 0–2 %. |
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Gemäß einem
zwölften
Aspekt der Erfindung hat das im jeweiligen zweiten bis elften Aspekt
erwähnte Glas
einen mittleren Wärmeausdehnungskoeffizienten
zwischen 100 × 10-7/K und 130 × 10-7/K
in einem Temperaturbereich zwischen –30 und +70 °C.
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Gemäß einem
dreizehnten Aspekt der Erfindung hat das im zwölften Aspekt erwähnte Glas
einen mittleren Wärmeausdehnungskoeffizienten
zwischen 105 × 10-7/K und 120 × 10-7/K
in einem Temperaturbereich zwischen –30 und +70 °C.
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Gemäß einem
vierzehnten Aspekt der Erfindung hat das im jeweiligen ersten bis
dreizehnten Aspekt erwähnte
Glas eine Knoop-Härte
von mindestens 455 MPa.
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Gemäß einem
fünfzehnten
Aspekt der Erfindung hat das optische Wellenlängenmultiplex-/-demultiplexfilter
ein im Zusammenhang mit dem jeweiligen ersten bis vierzehnten Aspekt
erwähntes
Glassubstrat und eine auf das Substrat abgeschiedene optische Mehrfachschicht.
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Gemäß einem
sechzehnten Aspekt der Erfindung hat das optische Filter eine Temperaturdrift
zwischen –0,0025
nm/K und +0,0025 nm/K bei einer Mittenwellenlänge eines Durchlaßbands.
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Gemäß einem
siebzehnten Aspekt der Erfindung hat eine optische Wellenlängenmultiplex-/-demultiplexeinheit
das im jeweiligen fünfzehnten
und sechzehnten Aspekt erwähnte
Filter.
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Gemäß einem
achtzehnten Aspekt der Erfindung dient ein Verfahren zur Herstellung
von Glas, das in einem Glassubstrat eines optischen Filters verwendet
wird. Das optische Filter hat eine optische Mehrfachschicht, die
auf das Glassubstrat fest abgeschieden ist und die eine Bandpaßfilterfunktion
hat. Das Verfahren weist den folgenden Schritt auf: Erhalten des
Glases, das einen mittleren Wärmeausdehnungskoeffizienten zwischen
100 × 10-7/K und 130 × 10-7/K
in einem Temperaturbereich zwischen –30 und +70 °C hat, durch
Steuern einer Menge von TiO2 und Alkalimetalloxid
RO als Glaskomponente.
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Gemäß einem
neunzehnten Aspekt der Erfindung stellt das im achtzehnten Aspekt
erwähnte
Verfahren die Menge von TiO2 und RO unter
Berücksichtigung
eines nutzbaren Temperaturbe reichs des optischen Filters so ein,
daß eine
Temperaturdrift bei der Mittenwellenlänge im Durchlaßband der
optischen Mehrfachschicht im nutzbaren Temperaturbereich minimal
wird.
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Im
folgenden wird die Erfindung näher
beschrieben.
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Ein
Glassubstrat wird zur Herstellung eines optischen Filters verwendet,
indem auf einer Glassubstratoberfläche ein hochbrechender dielektrischer
Film und ein niedrigbrechender dielektrischer Film nacheinander
gestapelt werden und eine optische Mehrfachschicht gebildet wird,
die eine Bandpaßfunktion,
die eine spezifische Lichtwellenlänge im einfallenden Lichtstrahl
durchläßt, mit
Hilfe von optischer Interferenz hat.
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Wie
zuvor erwähnt,
ist es notwendig, eine Temperaturdrift bei einer Mittenwellenlänge in einem
Durchlaßband
beim optischen Multiplexen/Demultiplexen zu reduzieren. Hierbei
ist zu beachten, daß diese
Bandpaßfunktion
mit Hilfe der optischen Interferenz in der Mehrfachschicht realisiert
sein kann. Dies bedeutet, daß eine
Reduzierung einer Temperaturdrift die Schwankung zwischen optischen
Längen
in der Mehrfachschicht infolge einer Temperaturänderung verringern muß. Zu berücksichtigen
ist, daß die
Schwankung zwischen optischen Längen
Ergebnis einer Änderung
von Brechzahlen jedes zur Mehrfachschicht gehörenden Films und einer Änderung
von Dikken der Filme ist.
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Außerdem muß berücksichtigt
werden, daß das
Glassubstrat auch Wärmedehnung
und -schrumpfung zusammen mit der Mehrfachschicht erfährt, d.
h. einer optischen Mehrfachschicht, wenn das optische Filter einer
Temperaturänderung
ausgesetzt ist. Da die optische Mehrfachschicht auf die Glassubstratoberfläche fest abgeschieden
ist, wird aus der vorstehenden Darstellung leicht verständlich,
daß Wärmespannung
auf die optische Mehrfachschicht infolge der Wärmedehnung oder -schrumpfung
des Glassubstrats ausgeübt
wird, wenn sich das Glassubstrat und die Mehrfachschicht in Wärmeausdehnungskoeffizienten
von einander unterscheiden. Diese Wärmespannung führt zu einer
geringfügigen Änderung
der Dicke und der Brechzahl in der optischen Mehrfachschicht.
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Hierbei
wird angenommen, daß die Änderung
der Dicke und der Brechzahl der optischen Mehrfachschicht, die infolge
der Wärmespannung
auftreten könnte,
durch die Änderung
der Dicke aufgehoben werden kann, die infolge der Wärmedehnung
und -schrumpfung der optischen Mehrfachschicht auftreten könnte. In diesem
Fall ist es möglich,
die Änderung
der optischen Längen
in der optischen Mehrfachschicht zu reduzieren.
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Wie
später
näher dargelegt
wird, ermöglicht
eine erfindungsgemäße praktische
optische Mehrfachschicht, beide o. g. Änderungen aufzuheben und dadurch
die Änderung
der optischen Längen
in der optischen Mehrfachschicht zu reduzieren. Insbesondere wurde
in experimentellen Untersuchungen im Rahmen der Erfindung festgestellt,
daß die
Temperaturdrift reduziert werden kann, indem ein mittlerer linearer
Ausdehnungskoeffizient des Glassubstrats in einen Bereich zwischen
100 × 10-7/K und 130 × 10-7/K
(vorzugsweise 105 × 10-7/K und 120 × 10-7/K)
in einem Temperaturbereich zwischen –30 und +70 °C gebracht
wird.
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Wie
zuvor erwähnt,
kann man davon ausgehen, daß die
Spannung zwischen dem Glassubstrat und einer Kontaktfläche der
optischen Mehrfachschicht auftreten muß, um die Änderung der optischen Längen infolge
der Temperaturänderung
zu reduzieren. Allerdings ist das Substrat aus Glas weicher als
die optische Mehrfachschicht, die als dielektrische Filme einsetzbar
ist. Daher wird die optische Mehrfachschicht vom Glassubstrat abgelöst. Als
Ergebnis ist es schwierig, hohe Zuverlässigkeit bei Verwendung des
Glassubstrats zu erhalten.
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Unter
diesen Umständen
besteht der erste Gesichtspunkt der Erfindung in einem Glassubstrat,
das SiO2 aufweist und das einen mittleren
linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
zwischen 100 × 10-7/K und 130 × 10-7/K
(vorzugsweise 105 × 10-7/K und 120 × 10-7/K)
in einem Temperaturbereich zwischen –30 und +70 °C hat. Der
auf diesen Bereich festgelegte mittlere lineare Wärmeausdehnungskoeffizient
ermöglicht,
die Wärmedrift
bei einer Mittenwellenlänge
eines Durchlaßbands
zu reduzieren. Außerdem
dient die Aufnahme von SiO2 zur Härtesteigerung
des Glases und sorgt für
ein Glassubstrat, das das Ablösen
einer optischen Mehrfachschicht vom Glassubstrat verhindert.
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Gemäß dem ersten
Gesichtspunkt wird SiO2 vorzugsweise zu
einem Glasnetzwerkbildner. Ob SiO2 der Glasnetzwerkbildner
ist, läßt sich
wie folgt beurteilen: Gehören
zunächst
keine anderen Komponenten wie B2O3, P2O5,
die als Glasnetzwerkbildner einsetzbar sind, zum Glas, kann SiO2 als Glasnetzwerkbildner beurteilt werden.
Weist dagegen das Glas andere Glasnetzwerkbildner wie B2O3, P2O5 o. ä. auf, kann
SiO2 als Glasnetzwerkbildner beurteilt werden,
wenn eine Menge von SiO2 hinreichend größer als
die der anderen Glasnetzwerkbildner ist, wobei sie z. B. doppelt
so groß wie
die Menge der zuletzt genannten sein kann.
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Somit
ist die Aufnahme von SiO2 als Glasnetzwerkbildner
hilfreich, um die Härte
des Glassubstrats weiter zu erhöhen
und zu verhindern, daß die
optische Mehrfachschicht infolge der Temperaturänderung vom Glassubstrat abgelöst wird.
Folglich läßt sich
das Problem mit der Ablösung
umgehen. Bezogen auf die Knoop-Härte
hat das Glassubstrat vorzugsweise eine Härte von mindestens 455 MPa,
vorzugsweise über
460 MPa und stärker
bevorzugt über
500 MPa.
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Ein
zweiter Gesichtspunkt der Erfindung besteht in einem Glassubstrat,
das einen mittleren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
zwischen 100 × 10-7/K und 130 × 10-7/K,
vorzugsweise zwischen 105 × 10-7/K und 120 × 10-7/K,
und eine Zusammensetzung hat, die zum Erhalten einer gewünschten
Härte geeignet ist.
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Ein
solches Glassubstrat kann durch Glas realisiert sein, das als wesentliche
Komponenten SiO2, R2O (R:
Alkalimetallelemente) und TiO2 aufweist,
wobei eine Gesamtmenge der wesentlichen Komponenten 60 Mol-% übersteigt.
Alternativ kann das Glas als wesentliche Komponenten SiO2, R2O (R: Alkalimetallelemente) und
TiO2 aufweisen, und eine Gesamtmenge der
wesentlichen Komponenten kann jede Menge der übrigen Komponenten mit Ausnahme
der wesentlichen Komponenten übersteigen.
Die Menge von R2O zeigt eine Gesamtmenge
der Alkalimetalloxide an.
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Im
folgenden wird das o. g. Glas als SiO2-R2O-TiO2-Systemglas
bezeichnet. Das Glassubstrat kann eine Knoop-Härte haben, die mindestens 455
MPa, vorzugsweise 460 MPa und stärker
bevorzugt 500 MPa beträgt,
was im Zusammenhang mit dem ersten Gesichtspunkt erwähnt wurde.
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Im
SiO2-R2O-TiO2-Systemglas dient SiO2 zum
Härten
des Glases selbst und zur Verbesserung des Witterungsbeständigkeitskennwerts
des Glases. R2O ist so einsetzbar, daß es den
mittleren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
steuert. Insbesondere dient R2O zur Einstellung
eines mittleren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
des Glases mit SiO2-Einschluß auf einen
gewünschten
mittleren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten,
der in einen o. g. vorbestimmten Bereich fällt. TiO2 dient
zum Erhalten des gewünschten
mittleren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
im vorbestimmten Bereich und zur weiteren Verbesserung des Witterungsbeständigkeitskennwerts.
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Mit
diesem SiO2-R2O-TiO2-Systemglas ist es möglich, den mittleren linearen
Wärmeausdehnungskoeffizienten
im vorbestimmten Bereich bei einer Temperatur zwischen –30 und
+70 °C unter
Berücksichtigung einer
auf das Glassubstrat abgeschiedenen optischen Mehrfachschicht genau
abzustimmen. Eine solche Abstimmung kann durch Steuern eines Substitutionsgrads
zwischen R2O und TiO2 durchgeführt werden.
Beispielsweise wird der Substitutionsgrad zwischen R2O
und TiO2 so eingestellt, daß die Temperaturdrift
minimal (d. h. möglichst
nahe null) in einem verfügbaren
Temperaturbereich (z. B. Raumtemperatur) wird. Als Ergebnis kann
der mittlere lineare Wärmeausdehnungskoeffizient
des Glases auf einen gewünschten
Wert eingestellt werden. Hierbei läßt sich der Substitutionsgrad
zwischen R2O und TiO2 durch
Messen jeder Menge von Rohmaterialien und durch Schmelzen des Glases
steuern.
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Zu
beachten ist hierbei, daß das
SiO2-R2O-TiO2-Systemglas für einen Lichtstrahl transparent
ist, der ein Wellenlängenband
zwischen 1,3 und 1,6 μm
hat, das zur optischen Kommunikation verwendet wird. Dies bedeutet,
daß das
o. g. Systemglas als optisches Glas eine hohe Güte hat.
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Als
nächstes
werden Mengen von Glaskomponenten beschrieben, die zum SiO2-R2O-TiO2-Systemglas gehören.
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Was
SiO2 betrifft, so beeinträchtigen
unter 38 Mol-% den Witterungsbeständigkeitskennwert und verringern
die Härte
des Glases. Folglich löst
sich die optische Mehrfachschicht leicht vom Glassubstrat. Andererseits
verringern mehr als 58 Mol-% SiO2 den mittleren
linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
unter den o. g. vorbestimmten Bereich und verstärken dadurch unvorteilhaft
die Temperaturdrift. Unter Berücksichtigung dessen
fällt die
Menge von SiO2 in einen Bereich zwischen
38 und 58 Mol-%, vorzugsweise zwischen 38 und 50 Mol-% und stärker bevorzugt
zwischen 38 und 48 Mol-%. Der am stärksten bevorzugte Bereich von
SiO2 liegt zwischen 42 und 48 Mol-%.
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Liegt
im Hinblick auf das Alkalimetalloxid R2O
eine Gesamtmenge unter 15 Mol-%, ist es schwierig, die o. g. Ergebnisse
zu erhalten. Andererseits beeinträchtigen mehr als 40 Mol-% R2O leicht den Witterungsbeständigkeitskennwert
des Glases. Daher kann die Gesamtmenge von R2O
auf einen Bereich zwischen 15 und 40 Mol-%, vorzugsweise zwischen
22 und 32 Mol-% beschränkt
werden. Bevorzugt ist, daß das
Alkalime talloxid R2O Na2O
und/oder K2O sein kann. Stärker bevorzugt
können
sowohl Na2O als auch K2O
zum Glas gehören,
und die Alkalimetalloxide können
vorteilhaft nur aus Na2O und K2O
bestehen. Vorzugsweise fällt
die Menge von Na2O in einen Bereich zwischen
10 und 25 Mol-%, stärker
bevorzugt in einen Bereich zwischen 13 und 25 Mol-% und am stärksten bevorzugt
in einen Bereich zwischen 15 und 22 Mol-%. Andererseits fällt die Menge
von K2O vorzugsweise in einen Bereich zwischen
2 und 15 Mol-%, stärker
bevorzugt zwischen 4 und 15 Mol-%, noch stärker bevorzugt zwischen 6 und
15 Mol-% und am stärksten
bevorzugt zwischen 6 und 10 Mol-%.
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Bezüglich TiO2 beeinträchtigen
weniger als 7 Mol-% TiO2 den Witterungsbeständigkeitskennwert
und erschweren es, den mittleren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
in den vorbestimmten Bereich zu bringen. Mehr als 30 Mol-% TiO2 erschweren es, den mittleren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
zu erhalten, der in den vorbestimmten Bereich fällt. Daher fällt die
Menge von TiO2 in einen Bereich zwischen
7 und 30 Mol-%, vorzugsweise zwischen 10 und 25 Mol-%, stärker bevorzugt
zwischen 10 und 22 Mol-% oder zwischen 12 und 22 Mol-% und am stärksten bevorzugt
zwischen 12 und 20 Mol-%.
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Obwohl
Al2O3 dem SiO2-R2O-TiO2-Systemglas als optionale Komponente zugegeben
wird, dient es zur Verbesserung des Witterungsbeständigkeitskennwerts
und zur Härtung
des Glases. Gleichwohl erschweren mehr als 12 Mol-% Al2O3, den mittleren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
im vorbestimmten Bereich zu erhalten. Unter diesen Umständen ist
die Menge von Al2O3 auf
einen Bereich zwischen 0 und 12 Mol-%, vorzugsweise zwischen 0,5
und 12 Mol-% oder vorzugsweise zwischen 0,5 und 8 Mol-% und stärker bevorzugt zwischen
1 und 8 Mol-% oder zwischen 2 und 8 Mol-% sowie am stärksten bevorzugt
zwischen 2 und 6 Mol-% beschränkt.
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Wie
zuvor erwähnt,
wird Al
2O
3 dem SiO
2-R
2O-TiO
2-Systemglas als optionale Komponente zugegeben, dient
aber wie SiO
2 dazu, den Witterungsbeständigkeitskennwert
zu verbessern und das Glas zu härten.
Somit kann Al
2O
3 dem
Glas als wesentliche Komponente zugegeben werden. In diesem Fall
weist das Glas in Mol-% vorzugsweise auf:
SiO2 | 38–55 %, |
Na2O | 13–25 %, |
K2O | 2–15 %, |
TiO2 | 10–25 % und |
Al2O3 | 0,5–8 %. |
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In
dieser Glaszusammensetzung ist es unnötig, die Gesamtmenge von R2O festzulegen. Gleichwohl kann die Gesamtmenge
von R2O auf einen Bereich zwischen 15 und
40 Mol-%, vorzugsweise zwischen 22 und 32 Mol-%, wie in der o. g.
Glaszusammensetzung beschränkt
werden.
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Gemäß dem zweiten
Gesichtspunkt weist das Glas vorteilhaft neben den zuvor aufgeführten Komponenten
mindestens ein Oxid auf, das aus einer Gruppe ausgewählt ist,
die aus Erdalkalimetalloxiden und Zinkoxid besteht. Unter anderem
ist bevorzugt, daß das
Glas MgO und ZnO aufweist. Solche Erdalkalimetalloxide und Zinkoxid
verbessern eine Entglasungsbeständigkeitseigenschaft
und eine Schmelzeigenschaft des Glases.
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Somit
reduziert die Aufnahme zweiwertiger Komponenten die Liquidustemperatur
und erleichtert, das Glas herzustellen und zu formen. Außerdem härtet ZnO
wirksam das Glas und verhindert das Ablösen der optischen Mehrfachschicht.
Sind die Erdalkalimetalloxide oder das Zinkoxid vorhanden, ist bevorzugt,
daß die Gesamtmenge
der zweiwertigen Komponenten mindestens 2 Mol-% beträgt, um die
o. g. Wirkungen zu realisieren, und höchstens 15 Mol-% beträgt, um nicht
den Witterungsbeständigkeitskennwert
zu beeinträchtigen.
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Um
die ausgezeichnete Entglasungsbeständigkeitseigenschaft zu realisieren
und die Verringerung des Witterungsbeständigkeitskennwerts zu verweiden,
kann das Glas in Mol-% aufweisen:
ZnO | 0–10 %, |
MgO | 0–13 %, |
CaO | 0–10 %, |
SrO | 0–8 % und |
BaO | 0–6 %. |
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Stärker bevorzugt
kann das Glas in Mol-% 1–13
% MgO und 0,5–10
% ZnO aufweisen.
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Das
o. g. SiO2-R2O-TiO2-Systemglas kann ein Läuterungsmittel, z. B. Sb2O3, aufweisen, dessen
Menge vorteilhaft auf einen Bereich zwischen 0 und 0,1 Mol-% beschränkt ist.
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Zur
Verbesserung des Witterungsbeständigkeitskennwerts
kann das SiO2-R2O-TiO2-Systemglas mindestens eines von Oxiden
aufweisen, die aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus ZrO2, HfO2, La2O3 und Y2O3 besteht. Eine
Menge jeder Komponente, z. B. ZrO2, HfO2, La2O3 und
Y2O3, kann vorteilhaft
auf einen Bereich zwischen 0 und 1,2 Mol-% beschränkt sein,
so daß der
mittlere lineare Wärmeausdehnungskoeffizient
nicht kleiner als der vorbestimmte Bereich ist. Die Säurebeständigkeit
wird hervorragend verbessert, wenn jede der o. g. Komponenten mit
mehr als 0,2 Mol-% vorhanden ist.
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Solange
die Erfindung nicht von ihrem Zweck abweicht, können Oxide von z. B. Li, Lanthanid,
Nb, Ta, W, B, Ga, In, Ge, Sn, Pb, P, Sb, Bi, Te in einer Menge von
mehreren Mol-% zugegeben sein. Eine solche Zugabe der Oxide hilft,
eine Brechzahl von Glas, einen Glasübergangspunkt und die Bearbeitbarkeit
einzustellen. Soweit die Aufgabe der Erfindung gelöst wird,
können
mehrere Prozent der Oxidkomponenten durch Fluorid statt der Oxidkomponenten
im Glas ersetzt sein.
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Allerdings
wurde in den experimentellen Untersuchungen im Rahmen der Erfindung
festgestellt, daß die
am stärksten
bevorzugte Glaszusammensetzung durch eine Zusammensetzung aus SiO2, Na2O, K2O, TiO2, Al2O3, MgO, ZnO oder
durch eine Zusammensetzung aus der o. g. Zusammensetzung und Sb2O3 festgelegt ist,
das der Zusammensetzung als Läuterungsmittel
zugegeben ist.
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Das
Glassubstrat gemäß dem ersten
und zweiten Gesichtspunkt hat einen größeren Wärmeausdehnungskoeffizienten
als der eines typischen Glases, das allgemein verwendet wird. Auch
wenn daher ein Metallmaterial, z. B. Kohlenstoffstahl (Wärmeausdehnungskoeffizient
etwa 120 × 10-7/K) und Edelstahl (Wärmeausdehnungskoeffizient etwa
110 × 10-7/K), das in der Industrie breiten Einsatz
findet, für
ein Befestigungsteil verwendet wird, ist eine Wärmedehnungsdifferenz zwischen
dem Glassubstrat und dem Befestigungsteil klein. Somit ist optische
Verzerrung als Ergebnis von Spannung gering, die zwischen dem Glassubstrat
und dem Befestigungsteil infolge von Temperaturänderung bewirkt wird. Was ein
Kunststoffmaterial betrifft, erhält
man einen ähnlichen
Vorteil, da durch Auswahl des Polymerisationsgrads und eines Brückenbildners
ein solches Material wie Polyethylen, Polystyrol und Polymethylmethacrylat
zum Einsatz kommen kann, die in der Industrie breite Anwendung finden
und einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
zwischen 90 und 150 × 10-7/K haben.
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Angenommen
sei, daß eine
optische Vorrichtung mit Hilfe einer optischen Einheit aufgebaut
ist, die ein durch das SiO2-R2O-TiO2-Systemglas gebildetes optisches Element
hat und die an einem Befestigungsteil befestigt ist, das aus Kohlenstoffstahl,
Edelstahl (Typ 410), Polyethylen, Polystyrol oder Polymethylmethacrylat gemäß der vorstehenden
Darstellung hergestellt ist. Die optische Vorrichtung hat eine geringe
optische Verzerrung bei Wärmeänderung
und daher ausgezeichnete Stabilität. Zudem ist die Witterungsbeständigkeit
ausgezeichnet, so daß sie
in vielfältigen
Arbeitsumgebungen verwendet werden kann.
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Im
folgenden wird das optische Filter der Erfindung beschrieben.
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Zum
Einsatz kommt das optische Filter der Erfindung für eine optische
Multiplexer-/Demultiplexervorrichtung zum Wellenlängenmultiplexen/-demultiplexen.
Das optische Filter verfügt über das
o. g. Glassubstrat und eine optische Mehrfachschicht, die auf dem
Glassubstrat gebildet ist, indem nacheinander ein oder mehrere hochbrechende
dielektrische Filme und ein oder mehrere niedrigbrechende dielektrische
Filme abgeschieden und gestapelt werden. Die optische Mehrfachschicht
hat eine Bandpaßfunktion
als Ergebnis optischer Interferenz und kann eine Mittenwellenlänge in einem
Durchlaßband
durch Variieren ihrer Struktur und einer Brechzahl ändern.
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Als
Material für
den hochbrechenden dielektrischen Film wird TiO2,
Ta2O5, HfO2, ZrO2, CeO2, Al2O3, Y2O3, ZnS, MgO, La2O3, CdS, Si o. ä. verwendet.
Als Material für
den niedrigbrechenden dielektrischen Film können SiO2,
MgF2, ThF4 verwendet
werden. Ein bevorzugtes Material für den hochbrechenden dielektrischen Film
kann Ta2O5, TiO2 sein, während
ein bevorzugtes Material für
den niedrigbrechenden dielektrischen Film SiO2 sein
kann.
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Die
Temperaturdrift der Mittenwellenlänge im optischen Filter kann
reduziert werden, indem der mittlere lineare Wärmeausdehnungskoeffizient eines
verwendeten Substratmaterials geeignet eingestellt wird. Unterdrücken läßt sich
die Temperaturdrift der Mittenwellenlänge im Durchlaßband auf
einen Bereich zwischen –0,0025
nm/K und +0,0025 nm/K durch Verwendung des Substrats, das einen
richtigen mittleren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
in einem Bereich zwischen 100 × 10-7/K und 130 × 10-7/K
hat, wenngleich dies von den Kennwerten des abzuscheidenden Films
und den Abscheidungsbedingungen abhängt. Daher kann das optische
Filter über
einen breiten Temperaturbereich verwendet werden. Außerdem hat
das Glassubstratmaterial einen ausgezeichneten Witterungsbeständigkeitskennwert
und daher Vorteile, da kein Problem im Zusammenhang mit Oberflächenbeeinträchtigung
auftritt, zu der es während eines
Polierverfahrens u. ä.
kommen könnte.
Als Ergebnis ist das optische Filter in verschiedenen Arbeitsumgebungen
verfügbar.
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Hierbei
sei angenommen, daß Wellenlängenmultiplexen/-demultiplexen
in einem Wellenlängenband von
1,5 μm durchgeführt wird
und daß ein
Intervall zwischen Wellenlängenkomponenten
nach Demultiplexen gleich 100 GHz wird (was einem Wellenlängenintervall
von 0,8 nm entspricht). Außerdem
sei angenommen, daß das
optische Filter eine hohe Durchlaßbandbreite von 0,2 nm hat. Übersteigt
unter diesen Umständen
die Temperaturdrift 2,5 pm/K (0,0025 nm/K) und ändert sich eine Temperatur über einen
Temperaturbereich von 100 Grad Celsius (z. B. –30 bis +70 °C), verschiebt
sich eine optische Signalwellenlänge
von der hochdurchlässigen
Bandbreite zu einem undurchlässigen
Bereich und kann nicht im Demultiplex behandelt werden. Damit tritt
im optischen Filter ein Problem auf.
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Zudem
sei angenommen, daß das
Intervall der im Multiplex und Demultiplex behandelten Wellenlängenkomponenten
gleich 50 GHz ist (was einem Wellenlängenintervall von 0,4 nm entspricht).
Soweit das optische Filter eine hochdurchlässige Bandbreite von etwa 0,1
nm hat, fällt
die optische Signalwellenlänge
wahrscheinlich in einen nicht durchlässigen Bereich, wenn die Temperaturdrift
0,5 pm/K übersteigt
und eine Temperaturänderung
von etwa 100 °C
(z. B. –30
bis +70 °C)
im optischen Filter auftritt. Dadurch kommt es auch in diesem Fall
zu einem Problem.
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Wie
zuvor erwähnt,
hat das erfindungsgemäße optische
Filter eine Temperaturdrift zwischen –0,0025 nm/K und +0,0025 nm/K
(vorzugsweise zwischen –0,0005
nm/K und +0,0005 nm/K). Daher ist es möglich zu verhindern, daß die optische
Signalwellenlänge
außerhalb
der hochdurchlässigen
Bandbreite in einem üblichen
Temperaturänderungsbereich
liegt, und eine hohe Zuverlässigkeit
zu erreichen.
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Da
das im optischen Filter verwendete Glassubstrat eine Knoop-Härte von
mindestens 455 MPa hat, läßt sich
verhindern, daß sich
die optische Mehrfachschicht infolge einer Differenz der linearen
Wärmeausdehnungskoeffizienten
zwischen der optischen Mehrfachschicht und dem Glassubstrat ablöst, auch
wenn die Temperaturänderung
100 °C übersteigt.
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Erfindungsgemäß erhält man eine
optische Demultiplexervorrichtung mit einem optischen Filter, einer optischen
Faser, die einen im Wellenlängenmultiplex
behandelten Lichtstrahl auf das optische Filter durch ein Lichtaustrittsende
der optischen Faser führt,
und optischen Fasern mit Einfallsenden, denen Lichtwellenlängenkomponenten
durch eine optische Mehrfachschicht des optischen Filters zugeführt werden.
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Erfindungsgemäß erhält man eine
optische Multiplexervorrichtung mit einem optischen Filter, das
eine optische Mehrfachschicht hat, mehreren optischen Fasern, die
am optischen Filter angeordnet sind, um Wellenlängenkomponenten zu leiten,
die durch die optische Mehrfachschicht durchgelassen oder reflektiert
werden, und einer optischen Faser, die so positioniert ist, daß sie die
durchgelassenen und reflektierten Wellenlängenkomponenten leitet und
einen im Multiplex behandelten Lichtstrahl durch ein Eintrittsende
der optischen Faser führt.
Unter Berücksichtigung
der Anzahl von Wellenlängen,
die im Multiplex behandelt werden, können mehrere optische Filter
verwendet werden, die sich in den Mittenwellenlängen der Durchlaßbänder voneinander
unterscheiden und von denen jedes den Multiplex-/Demultiplexbetrieb
individuell durchführt.
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Die
optische Multiplexervorrichtung und die optische Demultiplexervorrichtung
(die beide gemeinsam oft als optische Multiplexer-/Demultiplexervorrichtung
bezeichnet werden) haben eine hohe Zuverlässigkeit auch in einer Umgebung
mit starken Temperaturschwankungen, da das optische Filter mit der
hohen Zuverlässigkeit
zum Einsatz kommt.
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1 ist
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen optischen
Filters in einem Arbeitszustand.
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2 ist
eine schematische Darstellung einer Anwendung des optischen Multiplexers/Demultiplexers der
Erfindung.
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3 ist
eine Ansicht der Verzerrungsmessung in einem Glas.
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4 ist
eine grafische Darstellung zur Beschreibung einer Beziehung zwischen
einer Temperatur und einer Temperaturdrift bei einer Mittenwellenlänge eines
optischen Filters, das in einem vierundzwanzigsten Beispiel dargestellt
ist;
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5 ist
eine schematische Ansicht zur Beschreibung einer Struktur des optischen
Filters gemäß dem vierundzwanzigsten
Beispiel; und
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6 ist
eine grafische Darstellung zur Beschreibung einer Beziehung zwischen
einer Temperaturdrift bei der Mittenwellenlänge des o. g. optischen Filters
und einem mittleren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten,
wobei Glassubstrate gemäß einem
ersten bis zweiundzwanzigsten Beispiel zum Einsatz kommen (die in
Beispielen 1 bis 22 beschrieben werden).
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen näher beschrieben.
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Beispiele 1–22
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Tabelle
1 zeigt eine Zusammensetzung und einen mittleren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten über einen Temperaturbereich zwischen –30 und
+70 °C in
Verbindung mit jedem von Beispielen 1–22, das ein Glassubstrat für ein erfindungsgemäßes WDM-Filter
hat. Der Gehalt jeder Komponente in der Tabelle ist in Mol-% dargestellt.
Der lineare Wärmeausdehnungskoeffizient
ist in der Einheit 10-7/K dargestellt. R'O repräsentiert
eine Gesamtmenge oder einen Gehalt einer zweiwertigen Komponente.
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Das
Glas der Erfindung wurde wie folgt hergestellt: Als Material jeder
Komponente kam Oxid, Carbonat, Nitrat o. ä. in Entsprechung zur Komponente
zum Einsatz. Um die Zusammensetzung gemäß Tabelle 1 zu erhalten, wurden
die Materialien gewogen und ausreichend gemischt, um ein Glasrohmaterial
herzustellen. Das Rohmaterial wurde in einen Platintiegel gegeben,
bei einer Temperatur zwischen 1200 und 1450 °C mit Hilfe eines Elektroofens
geschmolzen, gerührt,
geläutert,
homogenisiert, in eine geeignet vorgeheizte Form gegossen, verfestigt
und allmählich
abgekühlt.
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Exemplarisch
wird im folgenden das Glas mit der Zusammensetzung in Beispiel 1
beschrieben. Insbesondere wurden die gewogenen und ausreichend gemischten
Materialien in den Platintiegel gegeben und zwei Stunden im vorab
auf 1350 °C
gehaltenen Elektroofen gemäß den o.
g. Schritten geschmolzen.
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In
jedem Beispiel kann das Gemenge leicht geschmolzen und homogenisiert
werden, und im hergestellten Glas wurde keine Entglasung beobachtet.
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Das
wie zuvor hergestellte Glas wurde in die Form eines Substrats mit
einer Durchmessergröße von 30
mm und 1 mm Dicke gebracht und auf seinen beiden Oberflächen poliert.
Dadurch wurde das Glassubstrat für
ein WDM-Filter hergestellt.
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Das
Glas in jedem Beispiel hat einen mittleren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten über 100 × 10-7/K. Hierbei ist zu beachten, daß der mittlere
lineare Wärmeausdehnungskoeffizient
durch ein Wärmeausdehnungsmeßgerät vom Laserinterferometrietyp
gemessen wurde, das einen Laserstrahl und optische Interferenz nutzt.
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Jedes
Glas wurde pulverisiert, in einen Platinkorb gegeben und in Reinwasser
in einem Kolben eingetaucht. Nach einstündiger Behandlung in einem
Siedewasserbad wurde die Gewichtsabnahme gemessen. Als Ergebnis
betrug die Gewichtsabnahme höchstens
0,1 % für
jedes Glas. Damit wurde bestätigt,
daß die
chemische Beständigkeit
ausgezeichnet war.
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Insbesondere
wurde eine Glassubstratprobe bereitgestellt, die poliert war und
eine Dicke von 1 mm hatte. Die Glassubstratprobe wurde mit einer
dielektrischen Mehrfachschicht beschichtet, die durch abwechselndes
Abscheiden von Ta2O5-
und SiO2-Filmen gebildet wurde. Ein solches
Abscheidungsverfahren der dielektrischen Mehrfachschicht kann ein
Verfahren sein, das gewöhnlich
zum Abscheiden optischer Filme verwendet wird, und kann z. B. ein
IAD-Verfahren (ionenunterstützte
Abscheidung) o. ä.
sein.
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Im
o. g. Beispiel wurde der Film aus Ta2O5 auf die Glassubstratoberfläche in einer
Dicke von 24 μm abgeschieden,
wodurch er mit dem Glassubstrat in Kontakt stand. Eine Prüfung mit
hoher Temperatur/hoher Luftfeuchtigkeit wurde im Zusammenhang mit
sowohl der beschichteten Oberfläche
als auch einer nicht bedeckten Oberfläche des Glassubstrats bei einer
Temperatur von 85 °C
in einer Atmosphäre
mit 85 % relativer Luftfeuchtigkeit 600 Stunden durchgeführt. Die
Prüfung
mit hoher Temperatur/hoher Luftfeuchtigkeit kann ein typisches Verfahren
sein, das auf diesem technischen Gebiet verwendet wird. Nach dem
Versuch wurden beide Oberflächen
des Glassubstrats einer Prüfung
mit bloßem
Auge und einem Mikroskop unterzogen, um Reaktionen und die Beeinträchtigung
auf den Oberflächen
abzuschätzen.
Als Ergebnis der Beobachtung wurden keine Flecken auf der unbedeckten
Oberfläche
der Glassub stratprobe wahrgenommen. Ebenso wurde keine Reaktion
auf der mit der optischen Mehrfachschicht bedeckten Glasoberfläche beobachtet.
Außerdem
zeigte sich auch kein Ablösen
der optischen Mehrfachschicht von der Glassubstratprobe.
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Referenzbeispiel
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Hergestellt
wurde Fluorphosphatglas mit einer Zusammensetzung aus 20 % P2O5–20 % AlF3–24
% CaF2–20
% SrF2–16
% BaO (Mol-%) und Alkalisilicatglas mit einer Zusammensetzung aus
30 % Na2O–70 % SiO2 (Mol-%).
Die Schritte ähnelten
den Beispielen 1 bis 22. Die Schmelztemperaturen betrugen 1050 °C beim Fluorphosphatglas
und 1250 °C
beim Alkalisilicatglas. Die mittleren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten betrugen
125 × 10-7/K beim Fluorphosphatglas und 112 × 10-7/K beim Alkalisilicatglas.
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Jedes
Glas wurde pulverisiert, in einen Platinkorb gegeben und in Reinwasser
in einem Kolben eingetaucht. Nach einstündiger Behandlung in einem
Siedewasserbad wurde die Gewichtsabnahme gemessen. Als Ergebnis
betrug die Gewichtsabnahme 0,25 % beim erstgenannten bzw. 5 % beim
letztgenannten. Damit wurde bestätigt,
daß sich
die chemische Beständigkeit
vom Glas im o. g. Beispiel unterschied.
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Experimentelles Beispiel 23
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Ein
Glasblock mit der Zusammensetzung von Beispiel 5 wurde in eine Form
mit den Maßen
1 × 1 × 1 cm gebracht
und auf zwei gegenüberliegenden
Oberflächen
poliert. Danach wurde der Glasblock in einer Spannvorrichtung gemäß 3 verspannt.
Die Spannvorrichtung war aus SUS410 hergestellt (Wärmeausdehnungskoeffizient
110 × 10-7/K).
Komponenten 1A, B und Komponenten 2A, B wurden
mit Hilfe von Bolzen befestigt, die durch Löcher eingesetzt wurden, um
das Glas einzuspannen. Jede der Komponenten 1A, B hat eine
Größe von 1 × 2 × 2,5 cm,
während
jede der Komponenten 2A, B eine Größe von 1 × 1 × 1 cm hat.
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Nach
Einspannen des Glases durch die Spannvorrichtung wurde nach der
Japanischen Industrienorm für
optisches Glas "JOGIS
14-1975 Measuring Method for Strain of Optical Glass" bestätigt, daß bei Raumtemperatur
(23 °C)
keine Innenverformung auftrat. Anschließend wurden das Glas und die
Spannvorrichtung auf –25 °C abgekühlt. Dadurch
wurde Innenverformung im Glas verursacht und ähnlich bewertet. Als Ergebnis erhielt
man eine Verformung von 1 nm. Damit wurde bestätigt, daß die Verformung, die durch
Temperaturänderung
ausgelöst
wurde und sich aus der Differenz des Wärmeausdehnungskoeffizienten
zwischen dem Glas und der Spannvorrichtung ergab, sehr gering ist.
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Vergleichsbeispiel 1
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Ein
optisches Borsilicatglas BK7 (SiO2, B2O3, Na2O und K2O mit 74 Mol-%,
9 Mol-%, 11 Mol-% bzw. 6 Mol-%) wurde in einer Größe von 1 × 1 × 1 cm geformt
und auf zwei gegenüberliegenden
Oberflächen
poliert. Danach wurde das Glas ähnlich
wie im Beispiel 23 durch die Spannvorrichtung gemäß 3 eingespannt,
um verspannt zu sein. Das Glas hatte einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
von 75 × 10-7/K. Ähnlich
wie im Beispiel 23 wurden das Glas und die Spannvorrichtung abgekühlt. Dadurch
wurde Verformung im Glas verursacht und ähnlich bewertet. Als Ergebnis
erhielt man eine Verformung von 8 nm. Damit wurde bestätigt, daß eine große Verformung
infolge der Temperaturänderung
ausgelöst
wurde.
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Beispiel 24
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Auf
der Oberfläche
jedes der Glassubstrate für
ein WDM-Filter mit
den Zusammensetzungen gemäß Tabelle
1 wurde ein 1,55-μm-Bandpaßfilter
vom Fabry-Perot-Typ mit Hilfe von Ta2O5 und SiO2 als hochbrechendes
Material bzw. niedrigbrechendes Material gebildet. Die Filmstruktur
war durch eine Kombination aus Glassubstrat/(HL)7/H2L(HL)7H/Luft gegeben,
wobei H einen hochbrechenden dielektrischen Film und L einen niedrig brechenden
dielektrischen Film bezeichnen. Daraus wird leicht verständlich,
daß die
o. g. Struktur zustande kam, indem nacheinander von der Glassubstratseite
folgende Filme abgeschieden wurden: sieben Kombinationen aus abwechselnd
abgeschiedenen H- und L-Filmen (insgesamt vierzehn Filme), zwei
H-Filme auf den o. g. sieben Kombinationen, ein einzelner L-Film auf den beiden
H-Filmen, sieben Kombinationen aus abwechselnden H- und L-Filmen
auf dem einzelnen L-Film sowie ein einzelner H-Film auf den sieben
Kombinationen. Hierbei war jeder der niedrigbrechenden dielektrischen
Filme aus SiO2 als Ausgangsmaterial gebildet,
während
jeder der hochbrechenden dielektrischen Filme aus Ta2O5 als Ausgangsmaterial gebildet war. Die Substrattemperatur
betrug 350 °C.
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Gemessen
wurde die Temperaturabhängigkeit
der Mittenwellenlänge
des optischen Filters bei einer Temperatur zwischen –20 und
+40 °C.
Für das
Glas mit der Zusammensetzung von Beispiel 10 wurde ein Wert von
+0,0002 nm/K erhalten. Damit wurde bestätigt, daß die Wärmestabilität ausgezeichnet war. Die Gläser mit den
anderen Zusammensetzungen wurden ähnlich bewertet. Gemäß der letzten
Spalte in Tabelle 1 wurden Werte zwischen –0,0008 nm/K und +0,0020 nm/K
erhalten. Damit wurde bestätigt,
daß die
Wärmestabilität ausgezeichnet
war.
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Hierbei
ist zu beachten, daß die
Durchlässigkeits-
und Reflexionskennwerte im Hinblick auf einen einfallenden Lichtstrahl
anhand der Brechzahlen und Dicken der jeweiligen Filme in der Filmstruktur
berechnet werden können
und von der Wellenlänge
und Polarisationsebene des einfallenden Lichtstrahls abhängen. Jeder
Film in der Filmstruktur, also der Mehrfachschicht, hat eine optische
Dicke, die gewöhnlich
gleich einem Viertel der Wellenlänge
(λ/4) oder
einem ganzzahligen Vielfachen eines Viertels der Wellenlänge (λ/4) ist.
Das hochbrechende Material kann z. B. TiO2,
Ta2O5, HfO2, ZrO2, CeO2, Al2O3,
Y2O3, ZnS, MgO,
La2O3, CdS und Si sein,
während
das niedrigbrechende Material z. B. SiO2,
MgF2, ThF4 sein
kann.
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Eine
solche optische Mehrfachschicht bildet ein Interferenzfilter vom
Fabry-Perot-Typ und hat eine hohe Durchlässigkeit in einem schmalen
Wellenlängenbereich
sowie einen hohen Reflexionskennwert in einem Wellenlängenbereich
nahe dem schmalen Wellenlängenbereich,
um Lichtstrahlen im nahen Wellenlängenbereich zurückzuweisen.
Dadurch ist das optische Filter, das diese optische Mehrfachschicht
besitzt, als optisches WDM-Filter geeignet verfügbar.
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Beispiel 25
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Bereitgestellt
wurde ein Glassubstrat, das einen Durchmesser von 50 mm und eine
Dicke von 12 mm sowie eine Zusammensetzung aus 46,5 Mol-% SiO2, 3,3 Mol-% Al2O3, 19,6 Mol-% Na2O,
7,0 Mol-% K2O, 16,6 Mol-% TiO2,
5,2 Mol-% MgO und 1,8 Mol-% ZnO hatte. Das Glassubstrat wurde auf
seinen beiden Oberflächen poliert.
Danach wurde eine optische Mehrfachschicht, die ein 50-GHz-Fabry-Perot-Interferenzfilter
mit einem Durchlaßband
von 1544 nm bildete, auf eine der Oberflächen abgeschieden. In diesem
50-GHz-WDM-Übertragungssystem
betrug ein Intervall zwischen hochdurchlässigen Bändern (d. h. das Intervall
zwischen den Mittenfrequenzen der Durchlaßbänder) 50 GHz oder 0,4 nm. Insbesondere
wurde die optische Mehrfachschicht in einer Gesamtdicke zwischen
30 μm und
40 μm abgeschieden
und aus abwechselnden Stapeln von Ta2O5- und
SiO2-Filmen gebildet, deren Anzahl 100 Filme überstieg.
Nach Abscheiden der optischen Mehrfachschicht wurde das Glassubstrat
von der Seite der nicht bedeckten Oberfläche aus auf eine Dicke von
1 mm dünngeätzt, um
eine Rückfläche freizulegen,
die optisch poliert wurde. Auf die durch das optische Polieren freigelegte
Rückfläche wurde
eine Antireflexionsbeschichtung aufgebracht. Danach wurde das so
bearbeitete Glassubstrat in mehrere Stücke geschnitten, die jeweils
eine typische Größe von 1,4
mm × 1,4
mm auf diesem technischen Gebiet hatten und als optische Filter
einsetzbar waren. Jedes der optischen Filter wurde im Hinblick auf
Temperaturstabili tät
bei der Mittenwellenlänge
des Durchlaßbands
eingeschätzt,
die man als Durchlaßmittenwellenlänge bezeichnen
kann.
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In 4 ist
eine Änderung
der Durchlaßmittenwellenlänge in einem
Temperaturbereich zwischen 0 und 60 °C dargestellt. Zu beachten ist,
daß dieser
Temperaturbereich zur Einschätzung
von Filterkennwerten sehr wichtig ist. Gemäß 4 wurde
eine negative Temperaturdrift bei einer Temperatur von höchstens
25 °C beobachtet,
während
eine positive Temperaturdrift bei einer Temperatur über 25 °C, d. h.
mindestens 30 °C, beobachtet
wurde. Allerdings wurde festgestellt, daß solche Temperaturdriften
extrem klein sind, was aus 4 leicht
hervorgeht. Unter Berücksichtigung
dessen läßt sich
schlußfolgern,
daß eine
mittlere Temperaturdrift im veranschaulichten Temperaturbereich
sehr klein ist und daß die
Temperaturdrift bei einer Temperatur benachbart zu einem Temperaturbereich
als null betrachtet werden kann, der von der negativen Temperaturdrift
zur positiven Temperaturdrift wechselt. Bestimmt man diese Temperatur
als verfügbare
Haupttemperatur (Raumtemperatur), kann ein extrem stabiler Temperaturkennwert
in einer üblichen
Arbeitsumgebung (Umgebung mit nicht so hoher Temperatur) hergestellt
werden.
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Wie
zuvor erwähnt,
ist zu beachten, daß die
Temperaturdrift bei Raumtemperatur im wesentlichen auf null gebracht
werden kann, indem die jeweilige Menge von R2O
und TiO2 im Glassubstrat eingestellt wird.
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Die
Temperaturdrift gemäß 4 wird
in einem vergleichsweise schmalen Temperaturgebiet benachbart zur
Raumtemperatur gemessen. Gleichwohl wurde nachgewiesen, daß eine mittlere
Temperaturdrift –0,0004
nm/K im Temperaturbereich zwischen –20 °C und +40 °C betrug, wenn die Abschätzung ähnlich wie im
Beispiel 24 durchgeführt
wurde. Das Glas des optischen Filters hatte einen mittleren linearen
Wärmeausdehnungskoeffizienten
von 112,5 × 10-7/K im Temperaturbereich zwischen –30 °C und +70 °C.
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Gemäß 5 hat
das optische WDM-Filter ein Glassubstrat und einen Stapel aus Ta2O5- und SiO2-Filmen, die abwechselnd auf das Glassubstrat
abgeschieden sind. Im dargestellten Beispiel steht der Ta2O5-Film wie zuvor
erwähnt
in Kontakt mit dem Glassubstrat, und die Ta2O5-Filme sowie die SiO2-Filme sind in der
Zeichnung teilweise weggelassen.
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In 6 sind
ein mittlerer linearer Wärmeausdehnungskoeffizient
und eine Temperaturdrift bei der Durchlaßmittenwellenlänge auf
der Abszisse bzw. Ordinate aufgetragen. Hierbei ist das optische
Filter mit Hilfe jedes Glassubstrats strukturiert, das als Beispiele
1 bis 22 aufgeführt
ist, und eine Beziehung zwischen dem mittleren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
und der Temperaturdrift ist für
jedes optische Filter dargestellt.
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Vergleichsbeispiel 2
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Auf ähnliche
Weise wie im Beispiel 24 wurde ein Bandpaßfilter mit Hilfe eines optischen
Borsilicatglases BK7 als Substratglas hergestellt.
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Ähnlich wie
im Beispiel 24 wurde die Temperaturabhängigkeit der maximalen Wellenlänge gemessen. Als
Ergebnis wurde ein Wert von 0,0055 nm/K erhalten. Damit wurde bestätigt, daß die Wärmestabilität verglichen
mit dem Filter der Erfindung schlecht war.
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Beispiel 26
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Im
folgenden wird eine Ausführungsform
gemäß dem optischen
WDM-Filter der Erfindung beschrieben. 1 ist eine
schematische Darstellung zur Beschreibung eines Betriebs zum optischen
Multiplexen/Demultiplexen, der durch einen optischen Multiplexer/Demultiplexer
durchgeführt
wird.
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Auf
dem Glassubstrat, das durch Glas gebildet ist, das aus den Beispielen
1 bis 22 ausgewählt
ist, ist ein dielektrischer Mehrschichtfilm abgeschieden, um optische
Filter (4A, 4B, 4C) herzustellen, die
Durchlaßwellenlängen λ1, λ2 bzw. λ3 haben und
andere Wellenlängen
reflektieren. Signallicht, das sich aus den Wellenlängen λ1, λ2 und λ3 zusammensetzt,
wird diesen Filtern zugeführt.
Danach wird das Signallicht nach Durchlaufen der Filter in die Wellenlängen λ1, λ2 und λ3 aufgeteilt
oder im Demultiplex behandelt. Somit dient diese Struktur als Bauelement
zum Teilen oder Demultiplexen von Licht mit mehreren Wellenlängen in
einzelne Wellenlängen.
Bei umgekehrter Lichtlaufrichtung gegenüber der zeichnerischen Darstellung
dient die Struktur als Bauelement zum gemeinsamen Multiplexen oder
Kombinieren der Wellenlängen λ1, λ2 und λ3.
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Als
nächstes
zeigt 2 eine schematische Darstellung zur Beschreibung
eines optischen Multiplexers/Demultiplexers (Kombinierers/Teilers)
zum Demultiplexen oder Teilen jeder Wellenlängenkomponente aus einem Signallichtstrahl
mit vier Wellenlängenkomponenten.
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Darstellungsgemäß erhält man einen
optischen Demultiplexer oder Teiler durch Herstellen optischer Filter
(5A, 5B, 5C, 5D), die mit Hilfe
von Glas gebildet sind, das aus den Beispielen 1 bis 22 ausgewählt ist, und
durch Befestigen jedes optischen Filters an einem Basisteil 6,
das für
ein Signallichtwellenband durchlässig
ist. Diese Filter haben Durchlaßwellenlängen λ1, λ2, λ3 bzw. λ4. Von einer
Monomodenfaser (SMF) 9 abgestrahltes Signallicht (Wellenlängen: λ1, λ2, λ3, λ4) wird durch
eine Linse 8 kollimiert und fällt auf die in der Zeichnung
dargestellte optische Demultiplexer- oder Teilervorrichtung. Das Licht mit
der Wellenlänge λ1 wird durch
das optische Filter 5A durchgelassen, durch eine Linse 7A in
eine SMF 10A eingekoppelt und aus einem Kanal A abgestrahlt.
Das Licht mit der Wellenlänge λ2, das Licht
mit der Wellenlänge λ3 und das
Licht mit der Wellenlänge λ4 werden
durch das optische Filter 5A reflektiert, um darstellungsge mäß auf das
optische Filter 5B zu fallen. Am optischen Filter 5B wird
das Licht mit der Wellenlänge λ2 geteilt
oder im Demultiplex behandelt, um von einem Kanal B ähnlich wie
zuvor beschrieben emittiert zu werden. Ebenso werden das λ3-Licht und
das λ4-Licht
von Kanälen
C bzw. D abgestrahlt.
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Bei
der Wellenlängenmultiplexübertragung
sei angenommen, daß die
optische Multiplexer-/Demultiplexervorrichtung eine Monomodenfaser
(SMF) 9 hat, die auf einer Sendeseite angeordnet ist, und
Monomodenfasern (SMFs) 10A–D, die auf einer Empfangsseite
angeordnet sind. Unter diesen Umständen dient die Vorrichtung
als optische Demultiplexvorrichtung zum Demultiplexen eines einzelnen
Lichtstrahls in mehrere Wellenlängen.
Bei Umkehr der Lichtlaufrichtung gegenüber der Darstellung dient die
Vorrichtung als optische Multiplexvorrichtung zum Multiplexen mehrerer
Lichtstrahlen zu einem einzelnen Lichtstrahl mit mehreren Wellenlängen. In
jedem Fall ist es möglich,
die optische Multiplexer-/Demultiplexervorrichtung zu realisieren,
die eine Temperaturdrift zwischen –0,0025 nm/K und +0,0025 nm/K
und daher hohe Zuverlässigkeit
hat. Speziell hat die dargestellte optische Multiplexer-/Demultiplexervorrichtung
eine hohe Zuverlässigkeit
in der Wellenlängenmultiplex-Kommunikation,
bei der Wellenlängenkomponenten
mit hoher Dichte sehr nahe beieinander liegen.
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Erfindungsgemäß erhält man ein
Glassubstrat, das eine ausreichende Härte, einen ausgezeichneten Witterungsbeständigkeitskennwert
und den gewünschten
mittleren linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten hat
und das für
das optische Wellenlängenmultiplex-(WDM-)Filter
geeignet ist. Zudem erhält
man auch ein optisches WDM-Filter und eine optische Multiplexer-/Demultiplexervorrichtung
mit sehr geringer Temperaturdrift bei der Mittenwellenlänge im Durchlaßband sowie
hoher Zuverlässigkeit
bei Temperaturschwankungen. Weiterhin ist es möglich, die Temperaturdrift
in dem für
das optische Filter verwendeten Temperaturbereich zu minimieren,
indem Mengen spezifischer Glaskomponenten eingestellt werden, die
zum Glas gehören,
das als Glasmaterial verwendet wird.