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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf die Herstellung
von flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzungen, umfassend Interleukin-2 (IL-2)
oder Varianten davon, die typischerweise in flüssigen pharmazeutischen Formulierungen
instabil sind.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Jüngste Fortschritte
in der Entwicklung der Gentechnik stellten eine breite Vielzahl
von biologisch aktiven Polypeptiden in ausreichend großen Mengen
zur Verwendung als Arzneimittel bereit. Polypeptide können jedoch
die biologische Aktivität
infolge von physikalischen Instabilitäten verlieren, einschließlich Denaturierung und
Bildung von löslichen
und unlöslichen
Aggregaten, und einer Vielzahl von chemischen Instabilitäten, wie Hydrolyse,
Oxidation und Deamidierung. Die Stabilität von Polypeptiden in flüssigen pharmazeutischen
Formulierungen kann beispielsweise durch Faktoren beeinflußt werden,
wie pH, Ionenstärke,
Temperatur, wiederholte Gefrier-Tau-Kreisläufe und Aussetzen mechanischen
Scherkräften,
wie sie während
des Verarbeitens auftreten. Aggregatbildung und Verlust der biologischen
Aktivität
können
ebenso infolge von physikalischer Bewegung und Interaktionen von
Polypeptidmolekülen
in Lösung
und an der Flüssigkeits-Luft-Grenzfläche innerhalb
Speicherphiolen auftreten. Ferner können Konformationsänderungen
in Polypeptiden, die an den Luft-Flüssigkeits-
und Feststoff-Flüssigkeits-Grenzflächen adsorbiert
sind, während
Kompression-Extension der Grenzflächen, die aus der Bewegung
während
des Transports oder anderen resultiert, auftreten. Diese Bewegung
ruft hervor, daß das
Protein sich verwickelt, aggregiert, Teilchen bildet und schließlich mit
anderen adsorbierten Proteinen ausfällt. Für einen allgemeinen Überblick
der Stabilität
von Proteinphar mazeutika siehe beispielsweise Manning et al. (1989)
Pharm. Res. 6: 903–918,
und Wang and Hanson (1988) J. Parenteral Sci. Tech. 42: S. 14.
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Die
Instabilität
von Polypeptid-enthaltenden, flüssigen,
pharmazeutischen Formulierungen veranlaßte das Verpacken dieser Formulierungen
in lyophilisierter Form zusammen mit einem geeigneten flüssigen Medium
zur Rekonstitution. Obwohl die Lyophilisierung die Lagerung und
Stabilität
der Zusammensetzung verbessert, zeigen viele Polypeptide verringerte
Aktivität,
entweder während
der Lagerung in dem getrockneten Zustand (Pikal (1990) Biopharm.
27: 26–30)
oder infolge von Aggregatbildung oder Verlust der katalytischen Aktivität bei der
Rekonstitution als eine flüssige
Formulierung (siehe beispielsweise Carpenter et al. (1991) Develop.
Biol. Standard 74: 225–239;
Broadhead et al. (1992) Drug Devel. Ind. Pharm. 18: 1169–1206; Mumenthaler
et al. (1994) Pharm. Res. 11: 12–20; Carpenter and Crowe (1988)
Cryobiology 25: 459–470
und Roser (1991) Biopharm. 4: 47–53).
EP0229016 offenbart flüssige IL-2-Zusammensetzungen,
sie später
gefriergetrocknet werden, wobei die Zusammensetzungen Arginin oder
Lysin und Weinsäure
oder Milchsäure
umfassen und einen pH von 7 aufweisen. Jedoch wird das IL-2 einem
extremen pH während
der Herstellung der IL-2-Zusammensetzungen ausgesetzt, was zur Denaturierung
des Polypeptids führen
kann, wodurch seine biologische Aktivität beeinflußt wird.
US 5,078,997 offenbart gefriergetrocknete
und dann rekonstituierte, flüssige Zusammensetzungen
von IL-2, umfassend Arginin und einen Citratpuffer. Während die
Verwendung von Additiven die Stabilität von getrockneten Proteinen
verbessert, weisen viele rehydratisierte Formulierungen weiter inakzeptable
oder unerwünschte
Mengen an inaktivem, aggregiertem Protein auf (siehe beispielsweise
Townsend and DeLuca (1983) J. Pharm. Sci. 80: 63–66; Hora et al. (1992) Pharm.
Res. 9: 33–36;
Yoshiaka et al. (1993) Pharm. Res, 10: 687–691). Die Notwendigkeit für die Rekonstitution
ist ebenso eine Unannehmlichkeit und bringt die Möglichkeit
von inkorrekter Dosierung mit sich.
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Während eine
Vielzahl von flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzungen formuliert worden ist, um die
biologische Aktivität
von darin enthaltenden Polypetiden zu stabilisieren, erzeugt der
Abbau von Polypeptiden in flüssigen
Formulierungen weiter Probleme für
praktische Ärzte.
Folglich besteht der Bedarf an weiteren pharmazeuti schen Zusammensetzungen,
umfassend physiologisch verträgliche
Stabilisatoren, die die Stabilität
von Polypeptidkomponenten fördern,
wodurch ihre therapeutische Wirksamkeit erhalten bleibt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Zusammensetzungen,
umfassend ein IL-2-Polypeptid als eine therapeutisch wirksame Komponente.
Das Verfahren der Erfindung ist in den Ansprüchen definiert. Die Zusammensetzungen,
die durch das Verfahren der Erfindung hergestellt werden, sind stabilisierte
flüssige
pharmazeutische Zusammensetzungen, die ein IL-2-Polypeptid umfassen,
deren Wirksamkeit als eine therapeutisch wirksame Komponente normalerweise
während
der Lagerung in flüssigen
Formulierungen infolge von Aggregation des Polypeptids beeinträchtigt wird.
Die stabilisierten flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzungen umfassen zusätzlich zu IL-2, das Aggregatbildung
während
der Lagerung in einer flüssigen
Formulierung zeigt, eine Menge einer Aminosäurebase, die ausreichend ist,
die Aggregatbildung des IL-2 während
der Lagerung zu verringern, wo die Aminosäurebase eine Aminosäure oder
eine Kombination aus Aminosäuren
ist, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Arginin, Lysin, Asparaginsäure und
Glutaminsäure.
Die Zusammensetzungen umfassen außerdem ein Puffermittel, um
den pH der flüssigen
Zusammensetzung innerhalb eines akzeptablen Bereiches für die Stabilität des IL-2
zu halten, wo das Puffermittel eine Säure ist, die im wesentlichen
frei von ihrer Salzform ist.
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Die
Aminosäurebase
dient zur Stabilisierung des IL-2 gegen die Aggregatbildung während der
Lagerung der flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzung, während die Verwendung einer
Säure,
die im wesentlichen frei von ihrer Salzform ist, als Puffermittel
zu einer flüssigen
Zusammensetzung mit einer Osmolarität führt, die nahezu isotonisch
ist. Die flüssige
pharmazeutische Zusammensetzung kann außerdem andere Stabilisatoren,
insbesondere Methionin, ein nicht-ionisches oberflächenaktives
Mittel, wie Polysorbat 80, und EDTA umfassen, um die Stabilität des Polypeptids
weiter zu erhöhen.
Diese flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzungen sollen stabilisiert werden, da
die Zugabe der Aminosäurebase
in Kombination mit einer Säure,
die im wesentlichen frei von ihrer Salzform ist, einer Säure in ihrer
Salzform oder einem Gemisch aus einer Säure und ihrer Salzform zu Zusammensetzungen
mit erhöhter
Lagerstabilität
in bezug auf die flüssigen pharmazeutischen
Zusammensetzungen führt,
die in Abwesenheit der Kombination von diesen zwei Komponenten formuliert
wurden.
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Die
Verfahren zum Erhöhen
der Stabilität
von IL-2 in einer flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzung und zum Erhöhen der Lagerstabilität einer
solchen pharmazeutischen Zusammensetzung werden ebenso bereitgestellt.
Die Verfahren umfassen das Einführen
einer Menge einer Aminosäurebase,
die ausreichend ist, die Aggregatbildung des IL-2 während der
Lagerung der Zusammensetzung zu verringern, und eines Puffermittels,
wobei das Puffermittel eine Säure
ist, die im wesentlichen frei von ihrer Salzform ist, in die flüssige pharmazeutische
Zusammensetzung. Die Verfahren finden bei der Herstellung der flüssigen pharmazeutischen
Zusammensetzungen der Erfindung Verwendung.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
den Prozentsatz des restlichen löslichen
IL-2 in Stabilitätsproben,
gelagert bei 40°C,
wie durch RP-HPLC analysiert. Die Formulierungen enthielten 0,2
mg/ml IL-2, 10 mM Natriumsuccinat bei pH 6 und 270 mM Sorbitol oder
Saccharose oder Mannitol.
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2 zeigt
den Prozentsatz des restlichen löslichen
IL-2 in Stabilitätsproben,
gelagert bei 50°C,
wie durch RP-HPLC analysiert. Die Formulierungen enthielten 0,1
mg/ml IL-2, 10 mM Natriumsuccinat bei pH 6 und 150 mM verschiedener
Aminosäuren,
wie in der Figur angegeben.
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3 zeigt
den Prozentsatz des restlichen löslichen
IL-2 in Stabilitätsproben,
gelagert bei 40°C,
wie durch RP-HPLC analysiert. Die Formulierungen enthielten 0,2
mg/ml IL-2, 10 mM Natriumsuccinat bei pH 6 und 50, 100 oder 270
mM Sorbitol.
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4 zeigt
den Prozentsatz des restlichen löslichen
IL-2 in Stabilitätsproben,
gelagert bei 50°C,
wie durch RP-HPLC analysiert. Die Formulierungen enthielten 0,2
mg/ml IL-2, 10 mM Natriumsuccinat bei pH 6 und 50, 100 oder 150
mM Arginin.
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5 zeigt
die Halbwertszeit (t1/2, in Tagen) des restlichen
löslichen
IL-2, analysiert durch RP-HPLC als eine Funktion des pH bei 50°C. Die Formulierungen
enthielten 0,2 mg/ml IL-2, 10 mM Puffer (Glycin, Natriumacetat,
Natriumcitrat, Natriumsuccinat, Natriumphosphat, Natriumborat) und
150 mM NaCl, 270 mM Sorbitol oder 150 mM Arginin.
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6 zeigt
das Ln-Ln-Diagramm der Halbwertszeit (t1/2)
gegen anfängliche
Proteinkonzentration für Stabilitätsproben,
gelagert bei 50°C.
Die Formulierungen enthielten 0,1, 0,2 oder 0,5 mg/ml IL-2 in 10
mM Natriumsuccinat bei pH 6 und 150 mM L-Arginin.
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7 zeigt
den Prozentsatz des restlichen löslichen
IL-2, wie durch RP-HPLC analysiert, in Proben, behandelt mit 1,
3 und 5 Gefrier-Tau-Kreisläufen
von –70°C bis Umgebungstemperatur.
Die Formulierungen enthielten 0,2 mg/ml IL-2, 10 mM Natriumsuccinat
bei pH 6, 150 mM Arginin und 0 bis 0,1% Polysorbat 80.
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8 zeigt
den Prozentsatz des restlichen löslichen
IL-2, wie durch RP-HPLC analysiert, in Proben, behandelt mit Versand
von Emeryville, Californien, nach St. Louis, Missouri, und von St.
Louis zurück
nach Emeryville auf Eis. Zwei Formulierungen, enthaltend verschiedene
Mengen von Polysorbat 80, wurden verwendet: eine Argininformulierung,
enthaltend 0,2 mg/ml IL-2 in 10 mM Natriumsuccinat bei pH 6 und
150 mM Arginin; und eine NaCl-Formulierung, enthaltend 0,2 mg/ml
IL-2 in 10 mM Natriumcitrat bei pH 6,5 und 200 mM NaCl.
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9 zeigt
die Halbwertszeit (t1/2, in Tagen) des restlichen
löslichen
TFPI in vier Formulierungen, analysiert durch IEX-HPLC, als eine
Funktion der Argininkonzentration bei 50°C. Alle Formulierungen enthielten 0,15
mg/ml TFPI und entweder L-Argininbase oder L-Arginin-HCl, gepuffert
auf pH 5,5, mit entweder Zitronensäure oder 10 mM Zitronensäure und
Natriumcitrat. Die spezifischen TFPI-Formulierungen enthielten:
(a) 20–150
mM L-Arginin-HCl, 10 mM Zitronensäure und Natriumcitrat als Puffer;
(b) 20–150
mM L-Argininbase, titriert mit Zitronensäure; (c) 100–300 mM L-Arginin-HCl,
10 mM Zitronensäure
und Natriumcitrat als Puffer; (d) 100–300 mM L-Argininbase, titriert
mit Zitronensäure.
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10 zeigt
die Halbwertszeit (t1/2, in Tagen) des restlichen
löslichen
TFPI in vier Formulierungen, analysiert durch IEX-HPLC, als eine
Funktion der Argininkonzentration bei 50°C. Alle Formulierungen enthielten
0,15 mg/ml TFPI und entweder L-Argininbase oder L-Arginin-HCl, gepuffert
auf pH 5,5 mit entweder Bernsteinsäure oder 10 mM Bernsteinsäure und
Natriumsuccinat. Die spezifischen TFPI-Formulierungen enthielten: (a) 20–150 mM
L-Arginin-HCl, 10 mM Bernsteinsäure
und Natriumsuccinat als Puffer; (b) 20–150 mM L-Argininbase, titriert
mit Bernsteinsäure;
(c) 100–300
mM L-Arginin-HCl, 10 mM Bernsteinsäure und Natriumsuccinat als
Puffer und (d) 100–300
mM L-Argininbase, titriert mit Bernsteinsäure.
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11 zeigt
die Halbwertszeit (t1/2, in Tagen) des restlichen
löslichen
TFPI in vier Formulierungen, analysiert durch IEX-HPLC, als eine
Funktion der Argininkonzentration bei 50°C. Alle Formulierungen enthielten
0,15 mg/ml TFPI und L-Argininbase, titriert auf pH 5,5 mit entweder
Bernsteinsäure
oder Zitronensäure. Die
spezifischen TFPI-Formulierungen enthielten: (a) 20–150 mM
L-Argininbase, titriert mit Zitronensäure; (b) 20–150 mM L-Argininbase, titriert
mit Bernsteinsäure;
(c) 100–300
mM L-Argininbase, titriert mit Zitronensäure; (d) 100–300 mM
L-Argininbase, titriert mit Bernsteinsäure.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren zur Herstellung von
flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzungen, umfassend ein IL-2-Polypeptid
als eine therapeutisch wirksame Komponente, und auf Verfahren, die
bei ihrer Herstellung nützlich
sind, gerichtet. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung soll der Ausdruck „flüssig" in bezug auf pharmazeutische
Zusammensetzungen oder Formulierungen den Ausdruck „wässerig" umfassen. Der Ausdruck „IL-2 Polypeptid", wie hierin verwendet
umfaßt
natürlich
vorkommende (native), synthetische und rekombinante IL-2-Polypeptide
und Proteine und biologisch aktive Varianten davon, wobei die Variante
mindestens 70% Sequenzidentität
mit dem Polypeptid aufweist, wie anderswo hierin qualifiziert. Unter „therapeutisch
wirksame Komponente" ist
das IL-2-Polypeptid zu verstehen, das speziell in die Zusammensetzung
eingeführt
wird, um eine gewünschte
therapeutische Reaktion in bezug auf die Behandlung, Vorbeugung
oder Diagnose einer Krankheit oder eines Zustandes bei einem Patienten
hervorzubringen, wenn die pharmazeutische Zusammensetzung an diesen
Patienten verabreicht wird.
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Stärker bevorzugt
sind die Zusammensetzungen, die gemäß der Erfindung hergestellt
werden, stabilisierte flüssige
pharmazeutische Zusammensetzungen, deren therapeutisch wirksame
Komponenten ein IL-2-Polypeptid umfassen, das normalerweise Aggregatbildung
während
der Lagerung in flüssigen
pharmazeutischen Formulierungen zeigt. Unter „Aggregatbildung" ist eine physikalische
Interaktion zwischen den IL-2-Molekülen zu verstehen, die zur Bildung
von Oligomeren, die löslich
bleiben, oder großen
sichtbaren Aggregaten, die aus der Lösung ausfallen, führen. Unter „während der
Lagerung" ist zu
verstehen, daß eine
flüssige
pharmazeutische Zusammensetzung oder Formulierung, die einmal hergestellt
ist, nicht direkt an einen Patienten verabreicht wird. Direkt nach
der Herstellung wird sie zur Lagerung, entweder in einer flüssigen Form,
in einem gefrorenen Zustand oder in einer getrockneten Form zur
späteren
Rekonstitution zu einer flüssigen
Form oder anderen Form, die zur Verabreichung an einen Patienten
geeignet ist, verpackt. Unter „getrockneter
Form" ist zu verstehen,
daß die
flüssige
pharmazeutische Zusammensetzung oder Formulierung entweder durch
Gefriertrocknen (d. h., Lyophilisierung; siehe beispielsweise Williams
and Polli (1984) J. Parenteral Sci. Technol. 38: 48–59), Sprühtrocknen
(siehe Masters (1991) in Spray-Drying Handbook (5. Aufl.; Longman
Scientific and Technical, Essez, U.K.), S. 491–676; Broadhead et al. (1992)
Drug Devel. Ind. Pharm. 18: 1169–1206 und Mumenthaler et al.
(1994) Pharm. Res. 11: 12–20)
oder Lufttrocknen (Carpenter and Crowe (1988) Cryobiology 25: 459–470; und
Roser (1991) Biopharm. 4: 47–53)
getrocknet wird. Aggregatbildung durch IL-2-Polypeptid während der Lagerung einer flüssigen pharmazeutischen
Zusammensetzung kann die biologische Aktivität des IL-2 nachteilig beeinflussen,
was zum Verlust der therapeutischen Wirksamkeit der pharmazeutischen
Zusammensetzung führt.
Außerdem
kann die Aggregatbildung andere Probleme verursachen, wie Blockierung
der Rohrleitung, Membranen oder Pumpen, wenn die IL-2-enthaltende
pharmazeutische Zusammensetzung unter Verwendung eines Infusionssystems
verabreicht wird.
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Die
stabilisierten flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzungen, die gemäß der Erfindung hergestellt
werden, umfassen außerdem
eine Menge einer Aminosäurebase,
die ausreichend ist, die Aggregatbildung durch das IL-2 Polypeptid
während
der Lagerung der Zusammensetzung zu verringern. Unter „Aminosäurebase" ist eine Aminosäure oder
eine Kombination aus Aminosäuren,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Arginin, Lysin, Asparaginsäure und
Glutaminsäure,
zu verstehen, wo jede angegebene Aminosäure entweder in ihrer freien
Basenform oder in ihrer Salzform vorliegt. Wo eine Kombination aus
Aminosäuren
verwendet wird, können
alle der Aminosäuren
in ihren freien Basenformen vorliegen, können alle in ihren Salzformen
vorliegen oder können
einige in ihren freien Basenformen vorliegen, während andere in ihren Salzformen vorliegen.
Aminosäuren
zur Verwendung bei der Herstellung der Zusammensetzungen sind die,
die eine geladene Seitenkette tragen, wie Arginin, Lysin, Asparaginsäure und
Glutaminsäure.
Jedes Stereoisomer (d. h., L-, D- oder
DL-Isomer) der speziellen Aminosäure
oder Kombinationen von diesen Stereoisomeren können in den pharmazeutischen
Zusammensetzungen, die gemäß der Erfindung
hergestellt werden, vorliegen, so lange wie die spezielle Aminosäure entweder
in ihrer freien Basenform oder ihrer Salzform vorliegt. Bevorzugt
wird das L-Stereoisomer verwendet.
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In
Kombination mit der Aminosäurebase,
wie hierin definiert, umfassen die stabilisierten flüssigen pharmazeutischen
Zusammensetzungen, die gemäß der Erfindung
hergestellt werden, außerdem
eine Säure, die
im wesentlichen frei von ihrer Salzform ist, um den Lösungs-pH
zu halten. Eine solche Kombination stellt eine niedrigere Osmolarität der Lösung bereit,
als wenn eine Säure
und ihre Salzform als Puffermittel in Kombination mit einer Aminosäurebase
verwendet werden, um eine stabilisierte pharmazeutische Zusammensetzung
zu formulieren. Der Vorteil einer solchen Kombination ist, daß man eine
höhere
Konzentration des Stabilisators, die Aminosäurebase, in die pharmazeutische
Zusammensetzung einführen
kann, ohne die Isotonizität
der Lösung
zu überschreiten.
Unter „einer
Säure,
die im wesentlichen frei von ihrer Salzform ist" ist zu verstehen, daß die Säure als
das Puffermittel in der flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzung in Abwesenheit von jeder ihrer
Salzformen vorliegt. Typischerweise, wenn ein Puffer, der eine Säure umfaßt, in einer flüssigen pharmazeutischen
Zusammensetzung verwendet wird, wird er unter Verwendung einer Salzform
der Säure
oder einer Kombination der Säure
und einer Salzform der Säure
hergestellt. Daher wird beispielsweise der Puffer unter Verwendung
der Säure
mit seinem Gegenion, wie Natrium, Kalium, Ammonium, Calcium oder Magnesium,
hergestellt. Daher besteht ein Succinatpuffer im allgemeinen aus
einem Salz von Bernsteinsäure, wie
Natriumsuccinat, oder einem Gemisch aus Bernsteinsäure und
Natriumsuccinat. Säuren,
die zur Verwendung bei der Formulierung der stabilisierten flüssigen IL-2-Polypeptid-enthaltenden
Zusammensetzungen geeignet sind, die gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt werden, umfassen Bernsteinsäure, Zitronensäure, Phosphorsäure, Glutaminsäure, Maleinsäure, Äpfelsäure, Essigsäure, Weinsäure und
Asparaginsäure, stärker bevorzugt
Bernsteinsäure
und Zitronensäure,
am stärksten
bevorzugt Bernsteinsäure,
sind aber nicht darauf beschränkt.
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Die
flüssigen
IL-2-Polypeptid-enthaltenden pharmazeutischen Zusammensetzungen,
die gemäß der Erfindung
hergestellt werden, sind „stabilisierte" Zusammensetzungen.
Unter „stabilisiert" ist zu verstehen,
daß die
flüssigen
Zusammensetzungen erhöhte
Lagerstabilität
in bezug auf Zusammensetzungen aufweisen, die in Abwesenheit der
Kombination von einer Aminosäurebase
und einem Puffermittel, wie hierin offenbart, hergestellt werden.
Diese erhöhte
Lagerstabilität
wird in der flüssigen
Formulierung beobachtet, ob direkt in dieser Form zur späteren Verwendung
gelagert, in einem gefrorenen Zustand gelagert und vor der Verwendung
aufgetaut oder in einer getrockneten Form hergestellt, wie eine
lyophilisierte, luftgetrocknete oder sprühgetrocknete Form zur späteren Rekonstitution
in eine flüssige
Form oder anderen Form vor der Verwendung. Bevorzugt werden die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
direkt in ihrer flüssigen
Form gelagert, um den vollständigen
Vorteil der bequemen erhöhten
Lagerstabilität
in der flüssigen
Form, der leichten Verabreichung ohne Rekonstitution und die Fähigkeit,
die Formulierung in vorgefüllte,
fertige Spritzen oder als Mehrfachdosierungspräparate zuzuführen, wenn
die Formulierung mit Bakteriostatika kompatibel ist, zu nutzen.
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Die
Zusammensetzungen, die gemäß der Erfindung
hergestellt werden, beziehen sich auf die Entdeckung, daß die Zugabe
der Aminosäure
Arginin, Lysin, Asparagin säure
oder Glutaminsäure
in ihrer freien Basenform oder in ihrer Salzform in Kombination
mit einer Säure,
die im wesentlichen frei von ihrer Salzform ist, zu einer flüssigen IL-2-Polypeptid-enthaltenden
pharmazeutischen Zusammensetzung führt, die erhöhte Lagerstabilität in bezug
auf eine flüssige
IL-2-Polypeptid-enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung aufweist,
die ohne die Kombination aus diesen zwei Komponenten hergestellt
wird. Die erhöhte
Lagerstabilität
der Zusammensetzung wird durch den Einfluß der Aminosäure auf
die Stabilität
des therapeutisch aktiven IL-2-Polypeptids, stärker bevorzugt ihres Einflusses
auf IL-2-Polypeptid-Aggregation während der Lagerung in flüssigen Formulierungen
erreicht. Außerdem
führt die
Einführung
einer Aminosäurebase,
wie hierin definiert, und einer Säure, die im wesentlichen frei
von ihrer Salzform ist, innerhalb flüssiger IL-2-Polypeptid-enthaltender Formulierungen
zu flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzungen, die nahezu isotonisch sind,
ohne daß sie
weitere Isotonisierungsmittel, wie Natriumchlorid, umfassen. Unter „nahezu
isotonisch" ist
zu verstehen, daß die
flüssige
Zusammensetzung eine Osmolarität
von etwa 240 mmol/kg bis etwa 360 mmol/kg, bevorzugt etwa 240 bis
etwa 340 mmol/kg, stärker
bevorzugt etwa 250 bis etwa 330 mmol/kg, noch stärker bevorzugt etwa 260 bis
etwa 320 mmol/kg, am stärksten
bevorzugt etwa 270 bis etwa 310 mmol/kg aufweist.
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Die
Aminosäurebase,
die in die stabilisierten flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzungen, die gemäß der Erfindung hergestellt
werden, eingeführt
wird, schützt
das therapeutisch aktive IL-2-Polypeptid gegen Aggregation, wodurch
die Stabilität
des IL-2-Polypeptids während
der Lagerung der Zusammensetzung erhöht wird. Unter „Erhöhung der
Stabilität" ist zu verstehen,
daß die
Aggregatbildung durch das IL-2-Polypeptid während der Lagerung der flüssigen pharmazeutischen
Zusammensetzung in bezug auf die Aggregatbildung des IL-2-Polypeptids
während
der Lagerung in Abwesenheit dieses speziellen Stabilisators verringert wird.
Die verringerte Aggregatbildung unter Zugabe von Aminosäurebase
tritt in einer konzentrationsabhängigen
Weise auf. Das heißt,
zunehmende Konzentrationen von Aminosäurebase führen zu erhöhter Stabilität eines
IL-2-Polypeptids in einer flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzung, wenn das Polypeptid normalerweise
Aggregatbildung während
der Lagerung in einer flüssigen
Formulierung in Abwesenheit der Aminosäurebase zeigt. Die Bestimmung
der Menge einer speziellen Aminosäurebase, die zu einer flüssigen pharmazeutischen
Zusammensetzung zugegeben werden soll, um die Aggregatbildung zu
verringern, wodurch die IL-2-Polypeptidstabilität erhöht wird und daher die Lagerstabilität der Zusammensetzung
erhöht
wird, kann ohne weiteres ohne übermäßige Experimente
unter Verwendung von Verfahren, die dem Fachmann im allgemeinen
bekannt sind, bestimmt werden.
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Daher
kann beispielsweise die Wirkung der speziellen Aminosäurebase
auf IL-2-Polypeptid-Aggregation
während
der Lagerung in einer flüssigen
Zusammensetzung ohne weiteres durch Messen der Veränderung
in dem löslichen
IL-2-Polypeptid in Lösung über die
Zeit hinweg bestimmt werden. Die Menge an löslichem IL-2-Polypeptid in
Lösung
kann durch eine Vielzahl von analytischen Assays quantitativ bestimmt
werden, die an die Detektion des Polypeptids von Interesse angepaßt sind.
Diese Assays umfassen beispielsweise Umkehrphasen-HPLC (RP-HPLC),
Größenausschluß-HPLC (SEC-HPLC)
und UV-Extinktion, wie in den nachstehenden Beispielen beschrieben.
Wo ein IL-2-Polypeptid von Interesse sowohl lösliche als auch nicht lösliche Aggregate
während
der Lagerung in flüssigen
Formulierungen bildet, kann eine Kombination aus RP-HPLC und SEC-HPLC
verwendet werden, um zwischen dem Teil des löslichen IL-2-Polypeptids, das
als lösliche
Aggregate vorliegt, und dem Teil, der in der nichtaggregierten,
biologisch aktiven molekularen Form vorliegt, zu unterscheiden,
wie in dem nachstehenden Beispiel 1 beschrieben.
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Bei
der Aggregation würde
eine wirksame Menge an Aminosäurebase
zur Einführung
in eine IL-2-Polypeptid-enthaltende flüssige pharmazeutische Zusammensetzung,
um die stabilisierte pharmazeutische Zusammensetzung gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
zu erhalten, als eine Menge betrachtet, die zur verringerten Aggregatbildung über die
Zeit hinweg und daher größerer Retention
von löslichem
IL-2-Polypeptid in Lösung
in seiner nichtaggregierten, biologisch aktiven molekularen Form
führt.
Daher würde,
wie in den nachstehenden Beispielen beschrieben, eine wirksame Menge
an Stabilisator zur Verwendung bei der Herstellung einer stabilisierten
Zusammensetzung gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
eine Menge sein, die zu größerer Retention
von IL-2 in seiner monomeren molekularen Form führt.
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Die
erhöhte
Lagerstabilität
der stabilisierten flüssigen
IL-2-Polypeptid-enthaltenden Zusammensetzungen, die gemäß der Erfindung
hergestellt werden, kann ebenso mit den inhibierenden Wirkungen
der Aminosäurebase
auf die Desamidierung von Glutamin- und/oder Asparaginresten innerhalb
des therapeutisch aktiven Polypeptids während der Lagerung verbunden
sein. Die Wirkung einer speziellen Aminosäurebase auf die Desamidierung
von diesen Resten während
der Lagerung in einer flüssigen
Zusammensetzung kann ohne weiteres durch Beobachten der Menge von
vorhandenem IL-2-Polypeptid in seiner desamidierten Form über die
Zeit hinweg bestimmt werden. Verfahren zum Messen der molekularen
Spezies, d. h., nativ oder desamidiert, eines speziellen IL-2-Polypeptids,
das in der Lösungsphase
vorliegt, sind im allgemeinen in der Technik bekannt. Diese Verfahren
umfassen die chromatographische Trennung der molekularen Spezies
und Identifikation unter Verwendung von Polypeptid-Molekulargewichtsstandards,
wie mit RP-HPLC, wie in den nachstehenden Beispielen beschrieben.
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Die
Verwendung der Kombination einer Aminosäurebase, gepuffert durch eine
Säure,
die im wesentlichen frei von ihrer Salzform ist, um die IL-2-Polypeptidstabilität innerhalb
der stabilisierten flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzungen, die gemäß der Erfindung hergestellt
werden, zu erhöhen,
stellt Vorteile gegenüber
beispielsweise der Verwendung einer Aminosäure in einem Bernsteinsäure/Natriumsuccinat-Puffersystem
bereit. Diese neue Kombination erlaubt die Herstellung von nahezu
isotonischen Formulierungen mit höheren Konzentrationen der stabilisierenden
Aminosäure,
als sie unter Verwendung eines Puffersystems erreicht werden können, das
ein Gemisch aus einer Säure
und ihrer Salzform ist. Die höhere
Konzentration der stabilisierenden Aminosäure ermöglicht sogar stärkere Erhöhungen der
Polypeptidstabilität
und erhöht
daher die Lagerstabilität
der Formulierung.
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Beispielsweise
kann, wenn Bernsteinsäure
verwendet wird, um die Argininbase zu puffern, die zu einer flüssigen Formulierung
zugegeben werden soll, die das Protein Interleukin-2 (IL-2) umfaßt und einen
pH aufweist, der für
das Protein optimal ist (pH 5,8), die Konzentration von Arginin
auf 230 mM erhöht
werden, während
die Isotonizität
der Formulierung noch gehalten wird. Dies führt zu einer Dopplung der IL-2-Lagerdauer bei 50°C, die ein
Maß für die Proteinstabilität ist. Obwohl
eine ähnliche IL-2-Lagerdauer
unter Verwendung derselben Argininkonzentration und Bernsteinsäure/Natriumsuccinat
als Puffermittel verwendet werden kann, muß Arginin in seiner sauren
Form zugegeben werden, um einen ähnlichen
pH zu erreichen, und die resultierende Formulierung ist hypertonisch
(siehe Beispiel 1, Tabelle 1).
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Die
Fähigkeit
zur Verwendung höherer
Konzentrationen einer Aminosäure
als der primäre
Stabilisator beseitigt die Notwendigkeit für traditionellere Polypeptidstabilisatoren,
wie Rinderserumalbumin oder menschliches Serumalbumin, die aufgrund
der potentiellen viralen Kontamination weniger wünschenswerte Stabilisatoren
sind.
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Außerdem ist
die Isotonizität
von flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzungen wünschenswert, da sie zu verringertem
Schmerz bei der Verabreichung führt
und mögliche
hämolytische
Wirkungen, die mit hypertonischen oder hypotonischen Zusammensetzungen
verbunden sind, minimiert. Daher weisen die stabilisierten Zusammensetzungen,
die gemäß der Erfindung
hergestellt werden, nicht nur erhöhte Lagerstabilität auf, sondern
ebenso den hinzukommenden Vorteil des wesentlich verringerten Schmerzes
bei der Verabreichung im Vergleich zu Formulierungen unter Verwendung
anderer traditioneller Puffersysteme, die aus einer Säure und
einer Salzform der Säure
bestehen. Beispielsweise zeigt die stabilisierte flüssige pharmazeutische Zusammensetzung,
wenn sie injiziert wird, verringerten Schmerz, der mit Brennen und
Stechen in bezug auf die Injektion von normaler Kochsalzlösung verbunden
ist (siehe Beispiel 7).
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Mit
der Identifizierung der Vorteile der Herstellung flüssiger IL-2-Polypeptid-Zusammensetzungen
gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren
mit einer Aminosäurebase
als der primäre
Stabilisator und einer Säure,
die im wesentlichen frei von ihrer Salzform ist, als das Puffermittel,
liegt es an der Fähigkeit
des Fachmanns, ohne übermäßige Exprimente
bevorzugte Konzentrationen von jeder dieser Komponenten zu bestimmen,
die in eine flüssige
pharmazeutische Zusammensetzung eingeführt werden sollen, welche ein
therapeutisch aktives Polypeptid von Interesse umfaßt, das
Aggregatbildung zeigt, wie hierin beschrieben, um die erhöhte IL-2-Polypeptidstabilität während der
Lagerung der Zusammensetzung zu erreichen. Gemäß den Protokollen, die beispielsweise
in dem nachstehenden Beispiel 1 offenbart sind, kann der Fachmann
einen Bereich an gewünschten
Konzentrationen der Aminosäurebase
und der verschiedenen Puffersäuren
zur Verwendung in den hierin beschriebenen flüssigen pharmazeutischen Zusammensetzungen
analysieren. Bevorzugt liegt die Menge an Aminosäurebase, eingeführt in die
Zusammensetzung, innerhalb eines Konzentrationsbereiches von etwa
100 mM bis etwa 400 mM, bevorzugt etwa 130 mM bis etwa 375 mM, stärker bevorzugt
etwa 150 mM bis etwa 350 mM, noch stärker bevorzugt etwa 175 mM
bis etwa 325 mM, noch stärker
bevorzugt etwa 180 mM bis etwa 300 mM, noch stärker bevorzugt etwa 190 mM
bis etwa 280 mM, am stärksten
bevorzugt etwa 200 mM bis etwa 260 mM, in Abhängigkeit des Proteins, das
in der Zusammensetzung vorliegt. Obwohl das Puffermittel die Säure in ihrer
Salzform oder ein Gemisch der Säure
und ihrer Salzform sein kann, ist das Puffermittel bevorzugt die
Säure,
die im wesentlichen frei von ihrer Salzform ist, aus den hierin
offenbarten vorteilhaften Gründen.
Die Säure,
die als das Puffermittel verwendet wird, wird bevorzugt innerhalb
eines Konzentrationsbereiches von etwa 40 mM bis etwa 250 mM, etwa
50 mM bis etwa 240 mM, etwa 60 mM bis etwa 230 mM, etwa 70 mM bis
etwa 220 mM, stärker
bevorzugt etwa 80 mM bis etwa 210 mM, am stärksten bevorzugt etwa 90 mM
bis etwa 200 mM, in Abhängigkeit
der Säure,
die als Puffermittel verwendet wird, und des pH-Optimums für das IL-2-Polypeptid,
das gegen Aggregatbildung stabilisiert wird, zugegeben.
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In
einer Ausführungsform
ist die Aminosäurebase
Argininbase, die bei einer Konzentration von etwa 230 mM vorliegt,
und die Säure,
die als das Puffermittel verwendet wird, ist Bernsteinsäure bei
einer Konzentration von etwa 128 mM. Dies ermöglicht die Herstellung einer
flüssigen
Polypeptid-enthaltenden pharmazeutischen Zusammensetzung mit einer
Osmolarität,
die nahezu isotonisch ist, und einem pH von etwa 5,8. In einer anderen
Ausführungsform
ist die Aminosäurebase
Argininbase, die bei einer Konzentration von etwa 300 mM vorliegt,
und die Säure,
die als das Puffermittel verwendet wird, ist Zitronensäure bei
einer Konzentration von etwa 120 mM. Dies ermöglicht die Herstellung einer
flüssigen
IL-2-Polypeptid-enthaltenden pharmazeutischen Zusammensetzung mit
einer Osmolarität,
die nahezu isotonisch ist, und einem pH von etwa 5,5. In noch einer
anderen Ausführungsform
ist die Aminosäurebase
Argininbase, die bei einer Konzentration von etwa 200 mM bis etwa
300 mM vorliegt, und die Säure,
die als das Puffermittel verwendet wird, ist Bernsteinsäure bei einer
Konzentration von etwa 120 mM bis etwa 180 mM. Dies ermöglicht die
Herstellung einer flüssigen
Polypeptid-enthaltenden pharmazeutischen Zusammensetzung mit einer
Osmolarität
von etwa 256 mmol/kg bis etwa 363 mmol/kg und einem pH von etwa
5,5.
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Daher
umfaßt
in einer anderen Ausführungsform
der Erfindung die stabilisierte flüssige pharmazeutische Zusammensetzung
Argininbase bei einer Konzentration von etwa 150 mM bis etwa 350
mM, und Bernsteinsäure
bei einer Konzentration von etwa 80 mM bis etwa 190 mM. In einer
bevorzugten Ausführungsform liegt
die Argininbase in der flüssigen
pharmazeutischen IL-2-Zusammensetzung bei einer Konzentration von etwa
230 mM vor und Bernsteinsäure
liegt bei einer Konzentration von etwa 128 mM vor. Diese bevorzugte IL-2-Zusammensetzung
weist einen pH von etwa 5,8 und eine Osmolarität von etwa 250 mmol/kg bis
etwa 330 mmol/kg auf. Die Konzentration von IL-2 oder einer Variante
davon in diesen Zusammensetzungen beträgt etwa 0,01 mg/ml bis etwa
2,0 mg/ml, bevorzugt etwa 0,02 mg/ml bis etwa 1,0 mg/ml, stärker bevorzugt
etwa 0,03 mg/ml bis etwa 0,8 mg/ml, am stärksten bevorzugt etwa 0,03
mg/ml bis etwa 0,5 mg/ml.
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Wie
in den nachstehenden Beispielen gezeigt, beeinflußt der pH
einer flüssigen
IL-2-Polypeptid-enthaltenden
pharmazeutischen Formulierung die Stabilität des darin enthaltenden Polypeptids,
in erste Linie wirkt es sich auf die IL-2-Polypeptid-Aggregatbildung
aus. Daher wird die Menge an Puffersäure, die in den pharmazeutischen
Zusammensetzungen, die gemäß der Erfindung
hergestellt werden, vorliegt, in Abhängigkeit des pH variieren,
der für
die Stabilität
eines speziellen IL-2-Polypeptids von Interesse optimal ist. Die
Bestimmung dieses pH-Optimums kann unter Verwendung von Verfahren,
die im allgemeinen in der Technik verfügbar sind und weiterhin in
den hierein beschriebenen Beispielen dargestellt sind, erreicht
werden. Bevorzugte pH-Bereiche
für die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
betragen etwa pH 4,0 bis etwa pH 9,0, stärker bevorzugt etwa pH 5,0
bis etwa 6,5, in Abhängigkeit
des Polypeptids. Daher beträgt
in einer Ausführungsform
der pH etwa 5,8.
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Die
stabilisierten pharmazeutischen Zusammensetzungen, die eine Aminosäurebase
umfassen, gepuffert mit einer Säure,
die im wesentlichen frei von ihrer Salzform ist, können ebenso
zusätzliche
Stabilisatoren umfassen, die die Stabilität eines therapeutisch aktiven
IL-2-Polypeptids darin weiter verbessern. Stabilisatoren von besonderem
Interesse für
die vorliegende Erfindung umfassen Methionin und EDTA, die das IL-2-Polypeptid
gegen die Methioninoxidation schützen;
und ein nicht-ionisches oberflächenaktives
Mittel, das das IL-2-Polypeptid gegen die Aggregation schützt, das
mit dem Gefrier-Tauen oder mechanischer Scherung verbunden ist,
sind aber nicht darauf beschränkt.
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In
dieser Weise kann das Aminosäuremethionin
zugegeben werden, um die Oxidation von Methioninresten zu Methioninsulfoxid
zu inhibieren, wenn das IL-2-Polypeptid, das als das Therapeutikum
fungiert, ein IL-2-Polypeptid ist, das mindestens einen Methioninrest
umfaßt,
der für
diese Oxidation anfällig
ist. Unter „inhibieren" ist die minimale
Akkumulation der Methionin-oxidierten Spezies über die Zeit hinweg zu verstehen. Die
inhibierende Methioninoxidation führt zu größerer Retention des IL-2-Polypeptids in seiner
richtigen molekularen Form. Jedes Stereoisomer von Methionin (L-,
D- oder DL-Isomer) oder Kombinationen davon können verwendet werden. Die
Menge, die zugegeben werden soll, sollte eine Menge sein, die ausreichend
ist, um die Oxidation der Methioninreste zu inhibieren, so daß die Menge
an Methioninsulfoxid für Überwachungseinrichtungen
akzeptabel ist. Typischerweise bedeutet dies, daß die Zusammensetzung nicht
mehr als etwa 10% bis etwa 30% Methioninsulfoxid enthält. Im allgemeinen
kann dies durch Zugeben von Methionin erreicht werden, so daß das Verhältnis von
zugegebenem Methionin zu Methioninresten in Bereichen von etwa 1
: 1 bis etwa 1000 : 1, am stärksten
bevorzugt 10 : 1 bis etwa 100 : 1 liegt.
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Die
bevorzugte Menge an Methionin, die zugegeben werden soll, kann ohne
weiteres empirisch durch Herstellen der Zusammensetzung, die das
IL-2-Polypeptid von Interesse mit unterschiedlichen Konzentrationen
an Methionin umfaßt,
und Bestimmen der relativen Wirkung auf die Bildung von oxidativen
Spezies des Polypeptids unter Verwendung von beispielsweise chromatographischer
Trennung der molekularen Spezies und Identifikation unter Verwendung
von Polypeptid-Molekulargewichtsstandards, wie mit RP-HPLC, wie
im nachstehenden Beispiel 2 beschrieben, bestimmt werden. Diese
Konzentration an Methionin, das die Inhibierung der Oxidation von
Methioninresten maximiert, ohne nachteilige Wirkungen auf die Aminosäurebezogene Inhibierung
der IL-2-Polypeptid-Aggregation zu haben, würde eine bevorzugte Menge an
Methionin darstellen, die zu den Zusammensetzungen zugegeben werden
soll, um die Polypeptidstabilität
weiter zu verbessern.
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IL-2-Polypeptid-Abbau
aufgrund von Gefrier-Tauen oder mechanischer Scherung während des
Verarbeitens der flüssigen
Zusammensetzung gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung kann durch die Einführung von oberflächenaktiven
Mitteln in die flüssigen
IL-2-Polypeptid-enthaltenden Zusammensetzungen inhibiert werden,
um die Oberflächenspannung
an der Lösungs-Luft-Grenzfläche zu verringern.
Typische eingesetzte oberflächenaktive
Mittel sind nicht-ionische oberflächenaktive Mittel, einschließlich Polyoxyethylensorbitolester,
wie Polysorbat 80 (Tween 80) und Polysorbat 20 (Tween 20); Polyoxypropylen-Polyoxyethylenester,
wie Pluronic F68; Polyoxyethylenalkohole, wie Brij 35; Simethicon;
Polyethylenglykol, wie PEG400; Lysophosphatidylcholin und Polyoxyethylen-p-t-octylphenol,
wie Triton X-100. Klassische Stabilisierung von Pharmazeutika durch
oberflächenaktive
Mittel oder Emulgatoren wird beispielsweise in Levine et al. (1991)
J. Parenteral Sci. Technol. 45 (3): 160–165, hierin durch Verweis
aufgenommen, beschrieben. Ein bevorzugt eingesetztes oberflächenaktives
Mittel in der Praxis der vorliegenden Erfindung ist Polysorbat 80.
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Zusätzlich zu
diesen oben offenbarten Mitteln können andere Stabilisatoren,
wie Albumin, Ethylendiamintetressigsäure (EDTA) oder eines von ihren
Salzen, wie Dinatrium-EDTA, zugegeben werden, um die Stabilität der flüssigen pharmazeutischen
Zusammensetzungen weiter zu verbessern. Die Menge an Albumin kann
bei Konzentrationen von etwa 1,0% Gew./Vol. oder weniger zugegeben
werden. Das EDTA fungiert als ein Fänger für Metallionen, die bekanntermaßen viele
Oxidationsreaktionen katalysieren, wodurch ein zusätzlicher
Stabilisator bereitgestellt wird.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung umfaßt
die stabilisierte flüssige
pharmazeutische Zusammensetzung IL-2 oder eine Variante davon, Argininbase
bei einer Konzentration von etwa 150 mM bis etwa 350 mM, Bernsteinsäure bei
einer Konzentration von etwa 80 mM bis etwa 190 mM, Methionin bei
einer Konzentration von etwa 0,5 mM bis etwa 10 mM, EDTA bei etwa
0,1 bis etwa 5,0 mM und Polysorbat 80 bei etwa 0,001% bis etwa 0,2%.
In einer bevorzugten Ausführungsform
liegt die Argininbase in dieser flüssigen pharmazeutischen IL-2-Zusammensetzung
bei einer Konzentration von etwa 230 mM vor und Bernsteinsäure liegt bei
einer Konzentration von etwa 128 mM vor. Diese bevorzugte IL-2-Zusammensetzung
weist einen pH von etwa 5,8 und eine Osmolarität von etwa 250 mmol/kg bis
etwa 330 mmol/kg auf. Die Konzentration von IL-2 oder einer Variante
davon in diesen Zusammensetzungen beträgt etwa 0,01 mg/ml bis etwa
2,0 mg/ml, bevorzugt etwa 0,02 mg/ml bis etwa 1,0 mg/ml, stärker bevorzugt
etwa 0,03 mg/ml bis etwa 0,8 mg/ml, am stärksten bevorzugt etwa 0,03
mg/ml bis etwa 0,5 mg/ml.
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Wo
wünschenswert,
können
Zucker oder Zuckeralkohole ebenso in die stabilisierten flüssigen IL-2-Polypeptid-enthaltenden
pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung eingeführt werden.
Jeder Zucker, wie Mono-, Di- oder Polysaccharide, oder wasserlösliche Glucane,
einschließlich
beispielsweise Fruchtzucker, Glukose, Mannose, Sorbose, Xylose,
Maltose, Laktose, Saccharose, Dextran, Pullulan, Dextrin, Cyclodextrin,
lösliche
Stärke,
Hydroxyethylstärke
und Carboxymethylcellulose-Na, können
verwendet werden. Saccharose ist das am stärksten bevorzugte Zuckeradditiv.
Zuckeralkohol wird als ein C4-C8-Kohlenwasserstoff mit einer -OH-Gruppe
definiert und umfaßt
beispielsweise Mannitol, Sorbitol, Inositol, Galacititol, Dulcitol,
Xylitol und Arabitolm, wobei Mannitol das am stärksten bevorzugte Zuckeralkoholadditiv
ist. Die obengenannten Zucker oder Zuckeralkohole können einzeln
oder in Kombination verwendet werden. Es gibt keine festgelegte
Grenze für
die verwendete Menge, so lange wie der Zucker oder Zuckeralkohol
in dem flüssigen Präparat löslich ist
und sich nicht nachteilig auf die stabilisierenden Wirkungen, die
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Verfahren erreicht werden,
auswirkt. Bevorzugt liegt die Zucker- oder Zuckeralkoholkonzentration
zwischen etwa 1,0% Gew./Vol. und etwa 15,0% Gew./Vol., stärker bevorzugt
zwischen etwa 2,0% Gew./Vol. und etwa 10,0% Gew./Vol..
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Die
stabilisierten flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzungen, die gemäß der Erfindung hergestellt
werden, können
andere Verbindungen enthalten, die die Wirksamkeit erhöhen oder
die wünschenswerten Qualitäten des
IL-2-Polypeptids von Interesse fördern,
das als eine therapeutisch aktive Komponente dient, so lange wie
die primäre
stabilisierende Wirkung, die mit der Aminosäurebase erreicht wird, nicht
nachteilig beeinflußt
wird. Die Zusammensetzung muß für die Verabreichung über die
gewählte
Art und Weise sicher sein, sie muß steril sein und muß ihre gewünschte therapeutische
Aktivität
behalten.
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Zusammensetzungen,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt werden, werden durch Vormischen der Stabilisatoren
und Puffermittel und jeglicher anderer Trägerstoffe vor der Einführung des
Polypeptids von Interesse hergestellt. Jegliche zusätzliche
Trägerstoffe,
die zugegeben werden können,
um die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
weiter zu stabilisieren, dürfen
die stabilisierenden Wirkungen des primären Stabilisators, d. h. einer
Aminosäurebase,
in Kombination mit dem Puffermittel, d. h. einer Säure, die
im wesentlichen frei von ihrer Salzform ist, nicht nachteilig beeinflussen,
wie verwendet, um die neuen hierin offenbarten Zusammensetzungen
zu erhalten. Nach der Zugabe einer bevorzugten Menge einer Aminosäurebase,
um die verringerte Aggregatbildung eines IL-2-Polypeptids von Interesse
zu erreichen, wird der pH der flüssigen
Zusammensetzung unter Verwendung des Puffermittels, bevorzugt innerhalb
eines hierin offenbarten Bereiches, stärker bevorzugt auf den pH,
der für
das IL-2-Polypeptid von Interesse optimal ist, eingestellt. Obwohl
der pH nach der Zugabe des IL-2-Polypeptids von Interesse zu der
Zusammensetzung eingestellt werden kann, wird er bevorzugt vor der
Zugabe dieses Polypeptids eingestellt, da dies das Risiko der Denaturierung des
IL-2-Polypeptids verringern kann. Geeignete mechanische Vorrichtungen
werden dann zum Erreichen einer richtigen Mischung von Bestandteilen
verwendet.
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Die
IL-2-Polypeptide, die in den stabilisierten flüssigen pharmazeutischen Zusammensetzungen,
die gemäß der Erfindung
hergestellt werden, vorliegen, können
nativ sein oder durch rekombinante Techniken erhalten werden, und
können
aus jeder Quelle sein, einschließlich Säugerquellen, wie z. B. Maus,
Ratte, Kaninchen, Primat, Schwein und Mensch, vorausgesetzt, daß sie die
hierin spezifizierten Kriterien erfüllen, das heißt, vorausgesetzt,
daß sie
Aggregate während
der Lagerung in flüssigen
Formulierungen bilden. Bevorzugt sind diese IL-2-Polypeptide von
einer menschli chen Quelle abgeleitet, und sind stärker bevorzugt
rekombinante, menschliche Proteine von mikrobiellen Wirten.
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Biologisch
aktive Varianten eines IL-2-Polypeptids von Interesse, das als eine
therapeutisch aktive Komponente in den erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzungen dient, sind ebenso durch den Ausdruck „IL-2-Polypeptid", wie hierin verwendet,
einbezogen. Diese Varianten sollten die gewünschte biologische Aktivität des nativen
IL-2-Polypeptids erhalten, so daß die pharmazeutische Zusammensetzung,
die das variante IL-2-Polypeptid umfaßt, dieselbe therapeutische
Wirkung aufweist wie die pharmazeutische Zusammensetzung, die das
native IL-2-Polypeptid umfaßt,
wenn es an einen Patienten verabreicht wird. Das heißt, das
variante IL-2-Polypeptid
wird als eine therapeutisch aktive Komponente in der pharmazeutischen Zusammensetzung
in einer ähnlichen
Weise wie der dienen, die für
das native IL-2-Polypeptid
beobachtet wird. Verfahren sind in der Technik zum Bestimmen, ob
ein variantes IL-2-Polypeptid die gewünschte biologische Aktivität behält und daher
als eine therapeutisch aktive Komponente in der pharmazeutischen
Zusammensetzung dient, verfügbar.
Die biologische Aktivität
kann unter Verwendung von Assays gemessen werden, die speziell für das Messen
der Aktivität
des nativen IL-2-Polypeptids oder Proteins konstruiert sind, einschließlich der
in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Assays. Außerdem können Antikörper, die
gegen ein biologisch aktives natives IL-2-Polypeptid gerichtet sind,
hinsichtlich ihrer Fähigkeit,
an das variante IL-2-Polypeptid zu binden, getestet werden, wo effektives
Binden indikativ für
ein Polypeptid mit einer Konformation, ähnlich der des nativen IL-2-Polypeptids,
ist.
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Geeignete
biologisch aktive Varianten eines nativen oder natürlich vorkommenden
IL-2-Polypeptids von Interesse können
Fragmente, Analoga und Derivate von dem Polypeptid sein. Unter „Fragment" ist ein Polypeptid
zu verstehen, das nur aus einem Teil der intakten Polypeptidsequenz
und -struktur besteht, und kann eine C-terminale Deletion oder N-terminale
Deletion des nativen Polypeptids sein. Unter „Analogon" ist ein Analogon von entweder dem nativen
Polypeptid oder einem Fragment des nativen Polypeptids zu verstehen, wo
das Analogon eine native Polypeptidsequenz und -struktur mit einer
oder mehreren Aminosäuresubstitutionen,
-insertionen oder -deletionen umfaßt. „Muteine", wie die hierin beschriebenen, und
Peptide mit einem oder mehreren Peptoiden (Peptidimitatoren) werden
ebenso von dem Ausdruck Analogon umfaßt (siehe internationale Veröffentlichung
Nr. WO 91/04282). Unter „Derivat" ist jede geeignete
Modifikation des nativen Polypeptids von Interesse, eines Fragments
des nativen Polypeptids oder von seinen jeweiligen Analoga, wie Glycosylierung,
Phosphorylierung oder andere Zugabe von fremden Einheiten zu verstehen,
so lange wie die gewünschte
biologische Aktivität
des nativen Polypeptids erhalten bleibt. Verfahren zur Herstellung
von Polypeptidfragmenten, -analoga und -derivaten sind in der Technik
allgemein verfügbar.
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Beispielsweise
können
Aminosäuresequenzvarianten
des IL-2-Polypeptids durch Mutationen in der geklonten DNA-Sequenz,
die das native Polypeptid von Interesse kodiert, hergestellt werden.
Verfahren zur Mutagenese und Nukleotidsequenzalterationen sind in
der Technik allgemein bekannt. Siehe beispielsweise Walker and Gaastra,
Hrsg. (1983) Techniques in Molecular Biology (MacMillan Publishing
Company, New York); Kunkel (1985) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82:
488–492;
Kunkel et al. (1987) Methods Enzymol. 154: 367–382; Sambrook et al. (1989)
Molecular Cloning: A Laboratory Manual (Cold Spring Harbor, New
York); US-Patent Nr. 4,873,192; und die hierin zitierten Dokumente;
hierin aufgenommen durch Verweis. Eine Unterweisung für geeignete
Aminosäuresubstitutionen,
die die biologische Aktivität
des Polypeptids von Interesse nicht beeinflussen, kann in dem Modell
von Dayhoff et al. (1978) in Atlas of Protein Sequence and Structure (Natl.
Biomed. Res. Found., Washington, D. C.), hierin durch Verweis aufgenommen,
gefunden werden. Konservative Substitutionen, wie Austauschen einer
Aminosäure
mit einer anderen mit ähnlichen
Eigenschaften, können
bevorzugt sein. Beispiele von konservativen Substitutionen umfassen
Gly⇔Ala,
Val⇔Ile⇔Leu, Asp⇔Glu, Lys⇔Arg, Asn⇔Gln und Phe⇔Trp⇔Tyr, sind
aber nicht darauf beschränkt.
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Beim
Konstruieren von Varianten des IL-2-Polypeptids werden Modifikationen
vorgenommen, so daß die
Varianten weiterhin die gewünschte
Aktivität
besitzen. Offensichtlich dürfen
jegliche Mutationen, die in der DNA vorgenommen werden, welche das
variante Polypeptid kodiert, die Sequenz nicht außerhalb
des Leserahmens bringen und werden bevorzugt keine komplementären Bereiche
erzeugen, die se kundäre mRNA-Struktur
herstellen könnten;
siehe EP-Patentanmeldung Veröffentlichungs-Nr.
75,444.
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Biologisch
aktive Varianten eines IL-2-Polypeptids werden mindestens 70%, bevorzugt
mindestens 80%, stärker
bevorzugt etwa 90% bis 95% oder mehr und am stärksten bevorzugt etwa 98% oder
mehr Aminosäuresequenzidentität zu der
Aminosäuresequenz
des Referenz-IL-2-Polypeptidmoleküls aufweisen, das als Grundlage
für den
Vergleich dient. Eine biologisch aktive Variante eines nativen IL-2-Polypeptids
von Interesse kann sich von dem nativen Polypeptid durch weniger
als 1–15
Aminosäuren,
weniger als 1–10,
wie 6–10, weniger
als 5, weniger als 4, 3, 2 oder sogar 1 Aminosäurerest unterscheiden. Unter „Sequenzidentität" ist zu verstehen,
daß dieselben
Aminosäurereste
innerhalb des varianten Polypeptids und dem Polypeptidmolekül gefunden
werden, das als eine Referenz dient, wenn ein spezifiziertes, benachbartes
Segment der Aminosäuresequenz
der Variante ausgerichtet ist und mit der Aminosäuresequenz des Referenzmoleküls verglichen wird.
Die prozentuale Sequenzidentität
zwischen zwei Aminosäuresequenzen
wird durch Bestimmen der Anzahl an Positionen, bei denen der identische
Aminosäurerest
in beiden Sequenzen auftritt, um die Anzahl an angepaßten Positionen
zu erhalten, Teilen der Anzahl an angepaßten Positionen durch die Gesamtanzahl
an Positionen in dem Segment im Vergleich zu dem Referenzmolekül und Multiplizieren
des Ergebnisses durch 100, um den Prozentsatz an Sequenzidentität zu erhalten,
berechnet.
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Für die Zwecke
der optimalen Ausrichtung der zwei Sequenzen kann das benachbarte
Segment der Aminosäuresequenz
der IL-2-Variante zusätzliche
Aminosäurereste
oder gelöschte
Aminosäurereste
in bezug auf die Aminosäuresequenz
des Referenzmoleküls
aufweisen. Das benachbarte Segment, das zum Vergleich mit der Referenzaminosäuresequenz
verwendet wird, wird mindestens zwanzig (20) benachbarte Aminosäurereste
aufweisen und kann aus 30, 40, 50, 100 oder mehr Resten bestehen.
Korrekturen für
erhöhte
Sequenzidentität,
verbunden mit dem Einschluß von
Lücken
in die Aminosäuresequenz
der Variante, können
durch Zuordnen von Gap-Penalties gemacht werden. Verfahren zur Sequenzausrichtung
sind in der Technik für
sowohl Aminosäuresequenzen
als auch für
die Nukleotidsequenzen, die Aminosäuresequenzen kodieren, allgemein
bekannt.
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Daher
kann die Bestimmung der prozentualen Identität zwischen irgendwelchen zwei
Sequenzen unter Verwendung eines mathematischen Algorithmus erreicht
werden. Ein bevorzugtes, nicht-einschränkendes Beispiel eines mathematischen
Algorithmus, der für
den Vergleich von Sequenzen verwendet wird, ist der Algorithmus
von Myers and Miller (1988) CABIOS 4: 11–17. Ein solcher Algorithmus
wird in dem ALIGN-Programm
(Version 2.0) verwendet, welches Teil des GCG-Sequenzausrichtungs-Softwarepackets ist.
Eine PAM120-Gewichtsresttabelle, eine Gap-Length-Penalty von 12
und eine Gap-Penalty von 4 können
mit dem ALIGN-Programm im Vergleich zu Aminosäuresequenzen verwendet werden.
Ein anderes bevorzugtes nicht-einschränkendes Beispiel eines mathematischen
Algorithmus zur Verwendung im Vergleich zweier Sequenzen ist der
Algorithmus von Karlin und Altschul (1990) Proc. Natl. Acad Sci.
USA 87: 2264, modifiziert wie in Karlin und Altschul (1993) Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 90: 5873–5877.
Ein solcher Algorithmus wird in die NBLAST- und XBLAST-Programme von Altschul et
al. (1990) J. Mol. Biol. 215: 403 eingeführt. BLAST Nukleotidforschungen
können
mit dem NBLAST Programm, Punkte = 100, Wortlänge = 12, durchgeführt werden, um
Nukleotidsequenzen zu erhalten, die zu einer Nukleotidsequenz homolog
sind, welche das Polypeptid von Interesse kodiert. BLAST Proteinforschungen
können
mit dem XBLAST Programm, Punkte = 50, Wortlänge = 3, durchgeführt werden,
um Aminosäuresequenzen
zu erhalten, die zu dem Polypeptid von Interesse homolog sind. Um
Lücken-Ausrichtungen
für Vergleichszwecke
zu erhalten, kann Gapped BLAST verwendet werden, wie in Altschul
et al. (1997) Nucleic Acids Res. 25: 3389 beschrieben. Alternativ
kann PSI-Blast verwendet werden, um eine wiederholte Forschung durchzuführen, die
entfernte Beziehungen zwischen den Molekülen detektiert; siehe Altschul
et al. (1997) supra. Wenn BLAST, Gapped BLAST und PSI-Blast Programme
verwendet werden, können
die Standardparameter der jeweiligen Programme verwendet werden
(z. B., XBLAST und NBLAST). Siehe http://www.ncbi.nlm.nih.gov. Ebenso
siehe ALIGN Programm (Dayhoff (1978) in Atlas of Protein Sequence
and Structure 5: Suppl. 3 (National Biomedical Research Foundation,
Washington, D.C.) und Programme in dem Wisconsin Sequence Analysis
Package, Version 8 (erhältlich
von Genetics Computer Group, Madison, Wisconsin), beispielsweise
das GAP Programm, wo Standardparameter der Programme verwendet werden.
-
Wenn
der Prozentsatz der Aminosäuresequenzidentität berückichtigt
wird, können
sich einige Aminosäurerestpositionen
infolge der konservativen Aminosäuresubstitutionen
unterscheiden, die die Eigenschaften der Proteinfunktion nicht beeinflussen.
In diesen Beispielen kann die prozentuale Sequenzidentität aufwärts eingestellt
werden, wodurch sie die Ähnlichkeit
in konservativ substituierten Aminosäuren ausmachen. Diese Einstellungen
sind in der Technik allgemein bekannt; siehe beispielsweise Myers
and Miller (1988) Computer Applic. Biol. Sci. 4: 11–17.
-
Die
genaue chemische Struktur eines Polypeptids hängt von einer Vielzahl an Faktoren
ab. Wenn ionisierbare Amino- und Carboxylgruppen in dem Molekül vorliegen,
kann ein spezielles Polypeptid als ein saures oder basisches Salz
oder in neutraler Form erhalten werden. All diese Präparate,
die ihre biologische Aktivität
behalten, wenn sie in geeigneten Umweltbedingungen gehalten werden,
sind in die Definition von Polypeptiden, wie hierin verwendet, einbezogen.
Ferner kann die primäre
Aminosäuresequenz
des Polypeptids durch Derivatisierung unter Verwendung von Zuckereinheiten
(Glycosylierung) oder durch andere ergänzende Moleküle, wie
Lipide, Phosphat, Acetylgruppen und dergleichen, verstärkt werden.
Sie kann ebenso durch die Konjugation mit Sacchariden verstärkt werden.
Bestimmte Aspekte einer solchen Verstärkung werden durch post-translationale
Processing-Systeme des erzeugenden Wirts erreicht; andere solche
Modifikationen können
in vitro eingeführt
werden. Bei jedem Vorgang sind solche Modifikationen in die Definition
von hierin verwendetem Polypeptid einbezogen, so lange wie die Aktivität des Polypeptids
nicht zerstört
wird. Es wird erwartet, daß diese
Modifikationen quantitativ oder qualitativ die Aktivität beeinflussen
können,
entweder durch Verstärken
oder Verringern der Aktivität
des Polypeptids in den verschiedenen Assays. Ferner können einzelne Aminosäurereste
in der Kette durch Oxidation, Reduktion oder andere Derivatisierung
modifiziert werden, und das Polypeptid kann gespalten werden, wodurch
Fragmente erhalten werden, die die Aktivität behalten. Diese Alterationen,
die die Aktivität
nicht zerstören,
entfernen nicht die Polypeptidsequenz aus der Definition des Polypeptids
von Interesse, wie hierin verwendet.
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Die
Technik stellt die wesentliche Anleitung bezüglich der Herstellung und Verwendung
von Polypeptidvarianten bereit. Beim Herstellen der Polypeptidvarianten
kann ein Fachmann ohne weiteres bestimmen, welche Modifikationen
an dem nativen Proteinnukleotid oder Aminosäuresequenz zu einer Variante
führen,
die zur Verwendung als eine therapeutisch aktive Komponente einer
pharmazeutischen Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung geeignet
ist, und deren Aggregatbildung durch die Gegenwart einer Aminosäurebase und
einer Säure,
die im wesentlichen frei von ihrer Salzform ist, der Salzform der
Säure oder
einem Gemisch der Säure
und ihrer Salzform, wie hierin beschrieben, verringert wird.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist das Polypeptid, das als eine therapeutisch aktive
Komponente in der flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzung, die gemäß der Erfindung hergestellt
wird, vorliegt, Interleukin-2 (IL-2) oder eine Variante davon, bevorzugt
rekombinantes IL-2. Interleukin-2 ist ein Lymphokin, das durch normale
periphere Blutlymphozyten erzeugt wird, und liegt im Körper bei
niedrigen Konzentrationen vor. Es induziert die Proliferation von
Antigen- oder Mitogenstimulierten T-Zellen nach der Exponierung
zu Pflanzenlectinen, Antigenen oder anderen Reizen. IL-2 wurde zuerst
von Morgan et al. (1976) Science 193: 1007–1008 beschrieben und ursprünglich T-Zellen-Wachstumsfaktor
aufgrund seiner Fähigkeit,
die Proliferation von stimulierten T-Lymphozyten zu induzieren,
genannt. Es ist ein Protein mit einem ausgewiesenen Molekulargewicht
in dem Bereich von 13.000 bis 17.000 (Gillis and Watson (1980) J.
Exp. Med. 159: 1709) und weist einen isoelektrischen Punkt in dem
Bereich von 6 bis 8,5 auf. Es wird nun erkannt, daß zusätzlich zu seinen
Wachstumsfaktoreigenschaften es verschiedene in vitro- und in vivo-Funktionen des Immunsystems moduliert.
IL-2 ist eines von mehreren Lymphozytenerzeugten Messenger-Regulationsmolekülen, die
zelluläre Interaktionen
und Funktionen vermitteln. Es ist gezeigt worden, daß dieses
natürlich
vorkommende Lymphokin Antitumoraktivität gegen eine Vielzahl von Malignitäten entweder
allein oder in Kombination mit Lymphokin-aktivierten Killer-(LAK)-Zellen
oder Tumorinfiltrierten Lymphozyten besitzt (siehe beispielsweise,
Rosenberg et al. (1987) N. Engl. J. Med. 316: 889–897; Rosenberg
(1988) Ann. Surg. 208: 121–135;
Topalian et al. (1988) J. Clin. Oncol. 6: 839–853; Rosenberg et al. (1988)
N. Engl. J. Med. 319: 1676–1680
und Weber et al. (1992) J. Clin. Oncol. 10: 33–40). Obwohl die Antitumoraktivität von IL-2
am besten bei Patienten mit metastatischem Melanom und Grawitz-Tumor
beschrieben worden ist, scheinen andere Krankheiten, besonders Lymphom, ebenso
auf die Behandlung mit IL-2 zu reagieren.
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Unter „rekombinantem
IL-2" ist Interleukin-2
zu verstehen, das vergleichbare biologische Aktivität wie die
native Sequenz IL-2 aufweist und durch rekombinante DNA-Techniken hergestellt
worden ist, wie beispielsweise von Taniguchi et al. (1983) Nature
302: 305–310
und Devos (1983) Nucleic Acids Research 11: 4307–4323 beschrieben, oder mutational
verändertes
IL-2, wie von Wang et al. (1984) Science 224: 1431–1433 beschrieben.
Im allgemeinen wird die Genkodierung für IL-2 geklont und dann in
transformierten Organismen exprimiert, bevorzugt einem Mikroorganismus,
und am stärksten
bevorzugt E. coli, wie hierin beschrieben. Der Wirtsorganismus exprimiert
das fremde Gen zur Herstellung von IL-2 unter Expressionsbedingungen.
Synthetisches rekombinantes IL-2 kann ebenso in Eukaryoten, wie
Hefe oder menschlichen Zellen, hergestellt werden. Verfahren zum
Wachsen, Ernten, Lösen
oder Extrahieren des IL-2 von Zellen sind im wesentlichen in beispielsweise
US-Patent Nr. 4,604,377; 4,738,927; 4,656,132; 4,569,790; 4,748,234;
4,530,787; 4,572,298 und 4,931,543 beschrieben; hierin durch Verweis
in ihren Gesamtheiten aufgenommen.
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Für Beispiele
von varianten IL-2-Proteinen siehe europäische Patentanmeldung Nr. 136.489;
europäische
Patentanmeldung Nr. 83101035.0, eingereicht am 3. Februar 1983 (veröffentlicht
am 19. Oktober 1983 unter der Veröffentlichung Nr. 91539); Europäische Patentanmeldung
Nr. 82307036.2, eingereicht am 22. Dezember 1982 (veröffentlicht
am 14. September 1983 unter der Nr. 88195); die rekombinanten IL-2-Muteine, beschrieben
in der europäischen
Patentanmeldung Nr. 83306221.9, eingereicht am 13. Oktober 1983
(veröffentlicht
am 30. Mai 1984 unter der Nr. 109748), welches das Äquivalent
zu dem belgischen Patent Nr. 893,016 ist, zugehörig zu US-Patent Nr. 4,518,584; die Muteine, beschrieben
in US-Patent Nr. 4,752,585 und WO 99/60128; und das IL-2-Mutein,
verwendet in den Beispielen hierin und beschrieben in US-Patent
Nr. 4,931,543; von denen alle hierin durch Verweis aufgenommen werden.
Außerdem
kann IL-2 mit Polyethylenglykol modifiziert werden, um verstärkte Löslichkeit
und ein verändertes
pharmakokinetisches Profil bereitzustellen (siehe US-Pat. Nr. 4,766,106,
hierin durch Verweis in seiner Gesamtheit aufgenommen).
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Eine
pharmazeutisch wirksame Menge einer stabilisierten IL-2-Polypeptid-enthaltenden
flüssigen pharmazeutischen
Zusammensetzung, hergestellt gemäß der Erfindung,
wird an einen Patienten verabreicht. Unter „pharmazeutisch wirksame Menge" ist eine Menge zu
verstehen, die bei der Behandlung, Vorbeugung oder Diagnose einer
Krankheit oder eines Zustandes nützlich
ist. Typische Verabreichungswege umfassen orale Verabreichung und
parenterale Verabreichung, einschließlich intravenöse, intramuskuläre, subkutane, intraarterielle
und intraperitoneale Injektion oder Infusion, sind aber nicht darauf
beschränkt.
In einer solchen Ausführungsform
erfolgt die Verabreichung durch Injektion, bevorzugt subkutane Injektion.
Injizierbare Formen der Zusammensetzungen der Erfindung umfassen
Lösungen,
Suspensionen und Emulsionen, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Die
stabilisierte, flüssige
pharmazeutische Zusammensetzung, die das Polypeptid von Interesse
umfaßt,
sollte in einer Einheitsdosierung formuliert werden und kann in
einer injizierbaren oder infusionsfähigen Form, wie Lösung, Suspension
oder Emulsion, vorliegen. Außerdem
kann sie gefroren gelagert oder in getrockneter Form hergestellt
werden, wie ein lyophilisiertes Pulver, das in der flüssigen Lösung, Suspension oder
Emulsion vor der Verabreichung durch jedes der verschiedenen Verfahren,
einschließlich
orale oder parenterale Verabreichungswege, rekonstituiert werden
kann. Bevorzugt wird sie als flüssige
Formulierung gelagert, um den Vorteil der erhöhten Lagerstabilität zu nutzen,
die gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren
erreicht wurde, wie nachstehend dargestellt. Die stabilisierte pharmazeutische
Zusammensetzung wird bevorzugt durch Membranfiltration sterilisiert
und wird in Einheitsdosierungs- oder Mehrfachdosierungsbehältern, wie
verschlossenen Phiolen oder Ampullen, gelagert. Zusätzliche
Verfahren zum Formulieren einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die in der Technik allgemein bekannt sind, können verwendet werden, um die Lagerstabilität der hierin
offenbarten flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzungen weiter zu verstärken, vorausgesetzt
sie beeinflussen die vorteilhaften Wirkungen der bevorzugten Stabilisatoren
und Puffermittel, die in den erfindungsgemäßen Verfahren offenbart sind,
nicht negativ. Eine gründliche
Erläute rung
der Formulierung und Selektion von pharmazeutisch akzeptablen Trägern, Stabilisatoren
usw. kann in Remington's
Pharmaceutical Sciences (1990) (18. Aufl. Mack Pub. Co., Eaton,
Pennsylvania), hierin durch Verweis aufgenommen, gefunden werden.
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Unter „Patient" ist jedes Lebewesen
zu verstehen. Bevorzugt ist der Patient ein Säuger, am stärksten bevorzugt ist der Patient
ein Mensch. Säuger
von anderer besonderer Wichtigkeit als der Mensch umfassen Hunde,
Katzen, Kühe,
Pferde, Schafe und Schweine, sind aber nicht darauf beschränkt.
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Wenn
die Verabreichung für
den Zweck der Behandlung erfolgt, kann die Verabreichung entweder
ein prophylaktischer oder therapeutischer Zweck sein. Bei prophylaktischer
Gabe wird die Substanz vor dem Auftreten irgendeines Symptoms zugeführt. Die
prophylaktische Verabreichung der Substanz dient dazu, jegliches anschließende Symptom
zu verhindern oder zu schwächen.
Wenn therapeutisch bereitgestellt, wird die Substanz beim (oder
kurz nach dem) Ausbruch eines Symptoms bereitgestellt. Die therapeutische
Verabreichung der Substanz dient dazu, jedes tatsächliche
Symptom zu schwächen.
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Daher
können
beispielsweise Formulierungen, umfassend eine wirksame Menge einer
pharmazeutischen Zusammensetzung der Erfindung, die native Sequenz
IL-2 oder eine Variante davon umfaßt, für den Zweck der Behandlung,
Vorbeugung und Diagnose einer Vielzahl von klinischen Indikationen
verwendet werden, die auf die Therapie mit diesem Polypeptid reagieren.
Biologisch aktive Varianten von nativer Sequenz IL-2, wie Muteine
von IL-2, die die IL-2-Aktivität
behalten, insbesondere das Mutein IL-2.sub.ser125 und andere Muteine,
bei denen das Cystin an Stellung 125 durch eine andere Aminosäure ersetzt
worden ist, können formuliert
und in derselben Weise wie native Sequenz IL-2 verwendet werden.
Folglich sind die Formulierungen der Erfindung, die native Sequenz
IL-2 oder eine Variante davon umfassen, für die Diagnose, Vorbeugung und
Behandlung (lokal oder systemisch) von bakteriellen, viralen, parasitischen,
Protozoen- und Pilzinfektionen; zur Verstärkung der zellvermittelten
Zytotoxizität;
zur Stimulierung Lymphokin-aktivierter Killer-(LAK)-Zellen-aktivität; zum Vermitteln
der Wiedergewinnung von Immunfunktion von Lymphozy ten; zur Verstärkung der Alloantigenreaktionsfähigkeit;
zur Erleichterung der Wiedergewinnung von Immunfunktion bei erworbenen
immundefizienten Zuständen;
zur Rekonstitution von normaler Immunfunktion bei gealterten Menschen
und Tieren; bei der Entwicklung von Diagnoseassays, wie die, die
Enzymamplifikation, radioaktive Markierung, Radioabbildung und andere
in der Technik bekannte Verfahren zur Überwachung von IL-2-Spiegeln
in dem kranken Zustand, einsetzen; für die Beschleunigung des T-Zellenwachstums
in vitro für
therapeutische und diagnostische Zwecke; zum Blockieren von Rezeptorstellen
für Lymphokine;
und bei verschiedenen anderen therapeutischen, diagnostischen und
Forschungsanwendungen nützlich.
Die verschiedenen therapeutischen und diagnostischen Anwendungen
von menschlichem IL-2 oder Varianten davon, wie IL-2-Muteine, sind
untersucht und in Rosenberg et al. (1987) N. Engl. J. Med. 316:
889–897;
Rosenberg (1988) Ann. Surg. 208: 121–135; Topalian et al. 1988)
J. Clin. Oncol. 6: 839–853;
Rosenberg et al. (1988) N. Engl. J. Med. 319: 1676–1680; Weber et
al. (1992) J. Clin. Oncol. 10: 33–40; Grimm et al. (1982) Cell.
Immunol. 70 (2): 248–259;
Mazumder (1997) Cancer J. Sci. Am. 3 (Suppl. 1): S37–42; Mazumder
and Rosenberg (1984) J. Exp. Med. 159(2): 495–507; und Mazumder et al. (1983)
Cancer Immunol. Immunother. 15(1): 1–10 berichtet worden. Formulierungen
der Erfindung, umfassend IL-2 oder eine Variante davon, können als
das einzelne therapeutisch aktive Mittel verwendet werden oder können in
Kombination mit anderen immunologisch relevanten B- oder T-Zellen
oder anderen therapeutischen Mitteln verwendet werden. Beispiele
von relevanten Zellen sind B- oder T-Zellen, natürliche Killerzellen, LAK-Zellen
und dergleichen, und exemplarische therapeutische Reagenzien, die
in Kombination mit IL-2 oder einer Variante davon verwendet werden
können,
sind die verschiedenen Interferone, speziell gamma-Interferon, B-Zellen-Wachstumsfaktor,
IL-1 und Antikörper,
beispielsweise anti-HER2- oder anti-CD20-Antikörper. Formulierungen der Erfindung,
umfassend IL-2 oder eine Variante davon, können Menschen oder Tieren oral,
intraperitoneal, intramuskulär,
subkutan, intravenös,
intranasal oder durch pulmonale Abgabe, wie durch den Arzt als geeignet
erachtet, verabreicht werden. Die Menge von IL-2 (entweder native Sequenz
oder eine Variante davon, die die biologische IL-2-Aktivität erhält, wie
hierin offenbarte Muteine), die verabreicht wird, kann zwischen
etwa 0,1 und etwa 15 mlE/m2 liegen. Für Indikationen,
wie Grawitz-Tumor und metastatisches Melanom, kann das IL-2 oder
die biologisch aktive Variante davon als eine hochdosierte intravenöse große Pille
bei 300.000 bis 800.000 IE/kg/8 Stunden verabreicht werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Erhöhen der
Stabilität
eines IL-2-Polypeptids
in einer flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzung bereit, wo das Polypeptid, welches
als eine therapeutisch aktive Komponente dient, Aggregatbildung
während
der Lagerung in einer flüssigen
Formulierung zeigt. Das Verfahren umfaßt das Einführen in die flüssige pharmazeutische
Zusammensetzung einer Aminosäurebase
in einer Menge, die ausreichend ist, die Aggregatbildung des IL-2-Polypeptids
während
der Lagerung der flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzung zu verringern, und einer Säure, die
im wesentlichen frei von ihrer Salzform ist, wo die Säure als
ein Puffermittel dient, um den pH der flüssigen Zusammensetzung innerhalb
eines akzeptablen Bereiches, wie hierin zuvor beschrieben, zu halten.
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Eine
Erhöhung
der Stabilität
eines IL-2-Polypeptids oder einer Variante davon durch Einführen einer Aminosäurebase
oder einer Aminosäurebase
plus einem oder mehreren zusätzlichen
hierin beschriebenen Stabilisatoren in Kombination mit dem hierin
offenbarten Puffermittel, d. h., einer Säure, die im wesentlichen frei
von ihrer Salzform ist, der Salzform der Säure oder einem Gemisch der
Säure und
ihrer Salzform, führt
zu einer Erhöhung
der Stabilität
der flüssigen
Polypeptid-enthaltenden pharmazeutischen Zusammensetzung während der
Lagerung. Daher stellt die Erfindung ebenso ein Verfahren zum Erhöhen der
Lagerstabilität
einer flüssigen
pharmazeutischen Zusammensetzung bereit, wenn diese Zusammensetzung
ein IL-2-Polypeptid umfaßt,
das Aggregate während
der Lagerung in einer flüssigen
Formulierung bildet. Unter „Erhöhung der
Lagerstabilität" ist zu verstehen,
daß die
pharmazeutische Zusammensetzung größere Retention des IL-2-Polypeptids
oder einer Variante davon in ihrer richtigen, nichtaggregierten,
biologisch aktiven Konformation während der Lagerung und daher
weniger Abnahme der therapeutischen Wirksamkeit als eine flüssige pharmazeutische
Zusammensetzung, die in Abwesenheit einer Aminosäurebase oder einer Aminosäurebase
plus einem oder mehreren der zusätzlichen
hierin beschriebenen Stabilisatoren in Kombination mit dem hierin
offenbarten Puffermittel hergestellt wird, zeigt.
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Die
Lagerstabilität
einer IL-2-Polypeptid-enthaltenden pharmazeutischen Zusammensetzung,
die gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt wird, kann unter Verwendung von Standardverfahren, die in
der Technik bekannt sind, analysiert werden. Typischerweise wird
die Lagerstabilität
solcher Zusammensetzungen unter Verwendung von Lagerstabilitätsprofilen
analysiert. Diese Profile werden durch Überwachen von Veränderungen
in der Menge an IL-2-Polypeptid, das in seiner nichtaggregierten,
biologisch aktiven molekularen Form vorliegt, und seiner Wirksamkeit über die
Zeit hinweg als Reaktion auf die Variable von Interesse, wie pH-Konzentration, Stabilisator,
Konzentration an Stabilisator usw., wie in den nachstehenden Beispielen dargestellt,
erhalten. Diese Stabilitätsprofile
können
bei mehreren Temperaturen, die für
mögliche
Lagerbedingungen repräsentativ
sind, wie Gefriertemperatur, Kühltemperatur,
Raumtemperatur oder erhöhter
Temperatur, wie bei 40 bis 50°C
erzeugt werden. Die Lagerstabilität wird dann zwischen Profilen
durch Bestimmen von beispielsweise der Halbwertszeit der nichtaggregierten,
biologisch aktiven molekularen Form des IL-2-Polypeptids von Interesse
verglichen. Unter „Halbwertszeit" ist die Zeit zu
verstehen, die für
eine 50%ige Verringerung der nicht-aggregierten, biologisch aktiven molekularen
Form des IL-2-Polypeptids von Interesse benötigt wird. Zusammensetzungen,
umfassend Argininbase und eine Säure,
die im wesentlichen frei von ihrer Salzform ist, hergestellt gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren,
wird eine Halbwertszeit aufweisen, die mindestens etwa das zweifache
bis etwa zehnfache größer, bevorzugt
mindestens etwa das dreifache bis mindestens etwa zehnfache größer, stärker bevorzugt
mindestens etwa das vierfache bis etwa zehnfache größer, am stärksten bevorzugt
mindestens etwa das fünffache
bis etwa zehnfache größer als
die Halbwertszeit einer flüssigen
Zusammensetzung ist, hergestellt in Abwesenheit einer Aminosäurebase
oder einer Aminosäurebase plus
einem oder mehreren zusätzlichen
hierin beschriebenen Stabilisatoren in Kombination mit einer Säure, die
im wesentlichen frei von ihrer Salzform ist, der Salzform der Säure oder
einem Gemisch der Säure
und ihrer Salzform. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung wird eine pharmazeutische
Zusammensetzung mit erhöhter
Lagerstabilität
infolge der Herstellung gemäß der vorliegenden
Erfindung als eine „stabilisierte" pharmazeutische
Zusammensetzung betrachtet. Eine solche stabilisierte Zusammensetzung
weist bevorzugt eine Gebrauchsfähigkeitsdauer
von mindestens etwa 18 Monaten, stärker bevorzugt mindestens 20
Monaten, noch stärker
be vorzugt mindestens etwa 22 Monaten, am stärksten bevorzugt mindestens
etwa 24 Monaten auf, wenn sei bei 2 bis 8°C gelagert wird.
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Die
folgenden Beispiele werden zur Illustration und nicht zur Einschränkung dargestellt.
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EXPERIMENTELLER TEIL
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IL-2
ist ein wirksames Mitogen, das die T-Zellenproliferation stimuliert.
Es weist breite therapeutische Anwendung als Behandlung für Krebsmetastasen,
als ein Hilfsmittel für
die Krebstherapie und als ein Bindemittel für Infektionskrankheiten auf.
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Im
Verlauf von verschiedenen klinischen Versuchen unter Verwendung
der IL-2-Therapie
ist realisiert worden, daß die
Entwicklung einer stabilen flüssigen
Formulierung für
dieses Protein stark wünschenswert
ist. Eine solche Formulierung würde
vielseitiger sein als traditionelle lyophilisierte Formulierungen,
wie sie in unterschiedlichen Stärken
gemäß verschiedener
Dosierungsregimes zugeführt
werden könnten.
Eine flüssige Formulierung
würde ebenso
günstiger
zu verabreichen sein, wenn keine Rekonstitution notwendig sein würde. Eine
solche Formulierung kann in vorgefüllten, fertigen Spritzen oder
als Mehrfachdosierungspräparate,
wenn sie mit Bakteriostatika kompatibel sind, zugeführt werden.
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Es
ist berichtet worden, daß sich
IL-2 in flüssigen
Formulierungen über
mindestens drei Wege während
der Lagerung abbaut: Aggregation, Methioninoxidation und Desamidierung
(Kunitani et al. (1986) J. Chromatography 359: 391–401; Kenney
et al. (1986) Lymphokine Res. 5: 523–527). Außerdem ist IL-2 anfällig für akute
Schäden,
die durch Gefrieren und mechanische Scherspannung verursacht werden.
Deshalb muß sich die
IL-2-Formulierungsentwicklung auf sowohl die akuten Schäden als
auch auf chronischen Abbau richten.
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Folglich
ist eine neue stabile, monomere rhIL-2-Formulierung entwickelt worden.
Bei dieser Formulierung liegen die Proteinmoleküle in Lösung in ihrer Monomerform,
nicht in einer aggregierten Form vor. Daher liegen keine kovalenten
oder hydrophoben Oligomere oder Aggregate von rhIL-2 vor. Die Formulierung
enthält mehrere Stabilisatoren,
am wichtigsten Arginin und Methionin, um das Protein gegen physikalische
und chemische Schäden
zu stabilisieren, wie Aggregation, Methioninoxidation und Desamidierung
während
der Langzeitlagerung. Außerdem
ist ein nicht-ionisches oberflächenaktives
Mittel, Polysorbat 80, in die Formulierung einbezogen worden, um
das Protein vor akuten Schäden
zu schützen,
die durch Gefrier-Tauen und mechanische Scherspannung verursacht
werden. Wie in den folgenden Beispielen gezeigt, erhöht die Zugabe
der Stabilisatoren der Erfindung zu der rhIL-2-Formulierung ihre
Lagerstabilität.
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Das
IL-2-Molekül,
das in diesen Beispielen verwendet wird, ist das rekombinante menschliche IL-2-Mutein,
Aldesleukin, wobei Cystein-125 durch Serin (Des-Alanyl-1, Serin-125-Human-Interleukin-2)
ersetzt wird. Es wird von E. coli exprimiert, und anschließend durch
Diafiltration und Kationenaustauschchromatographie gereinigt, wie
in US-Patent Nr. 4,931,543 beschrieben. Die gereinigte Masse zur
Entwicklungsverwendung betrug etwa 3 mg/ml IL-2 und wurde entweder
in 10 mM Natriumcitrat bei pH 6, 200 bis 250 mM NaCl (der CM-Pool-Puffer)
oder in einem Puffer, enthaltend 10 mM Natriumsuccinat bei pH 6
und 150 mM L-Arginin, formuliert.
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Gewebefaktorweginhibitor
(TFPI) ist ein anderes Protein, das den Abbau durch Aggregation
während der
Lagerung in einer flüssigen
pharmazeutischen Formulierung zeigt (Chen et al. (1999) J. Pharm.
Sci. 88: 881–888).
Das nachstehende Beispiel 8 ist auf flüssige Formulierungen, die die
Wirksamkeit der Verwendung einer Säure in ihrer freien Basenform
zeigen, um die Aggregatbildung zu verringern, und ein Puffersystem,
das durch eine Säure,
die im wesentlichen frei von ihrer Salzform ist, zugeführt wird,
gerichtet. Beispiel 8 wird nur zur Information bereitgestellt.
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Die
folgenden Protokolle wurden in den Beispielen verwendet, um die
Wirkung eines speziellen Stabilisators auf IL-2- oder TFPI-Abbau
und daher die Stabilität
von diesem Protein währen
der Lagerung in flüssigen
Formulierungen zu bestimmen.
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UV-Extinktionsmessung
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UV-Extinktion
von Proteinlösungen
wurde unter Verwendung eines Hewlett Packard Diode Array Spektrometers
(Modell 8452) gemessen. Das Instrument wurde mit dem entsprechenden
Formulierungspuffer kalibriert. Die Extinktion bei 280 nm wurde
unter Verwendung einer Quarzküvette
mit 1,0 cm Weglänge
aufgezeichnet. Der Extinktionskoeffizient von 0,70 (mg/ml)–1 cm–1 wurde
verwendet, um die Extinktionsdaten in die IL-2-Konzentration in
mg/ml umzuwandeln.
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RP-HPLC
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RP-HPLC
wurde auf einem Waters 626 LC-System, ausgestattet mit einem 717
Autosampler (Waters Corporation, Milford, Maine) unter Verwendung
einer Vydac 214BTP54-C4-Säule und
einer Vydac 214GCC54-Vorsäule
(Separations Group, Hesparia, Kalifornien) durchgeführt. Die
Säulen
wurden anfangs mit einer mobilen Phase A (10% Acetonitril, 0,1%
TFA) äquilibriert.
Dann wurden 20 μg
einer IL-2-Probe
geladen und das Protein wurde unter Anwendung einer mobilen Phase
B (100% Acetonitril, 0,1% TFA) von 0 bis 100% in 50 Minuten bei
einer Fließgeschwindigkeit
von 1,0 ml/min eluiert. Die hauptsächlich lösliche IL-2-Spezies wurde bei
ungefähr
32 min eluiert und durch UV 214 nm unter Verwendung eines Waters-486-Detektors detektiert.
Die Datenerfassung und -verarbeitung wurden auf einem Perkins-Elmer
Turbochrom-System (PE Nelson, Cupertino, Kalifornien) durchgeführt.
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Dieses
RP-HPLC-Verfahren detektiert die hauptsächliche monomere IL-2-Spezies
als Peak B, eine oxidative Methioninspezies (hauptsächlich oxidiertes
Met104) als Peak A, eine desamidierte Spezies
(wahrscheinlich Asn88) als Peak B' und andere unbekannte
Spezies, die entweder eher oder später als diese Peaks eluieren.
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SEC-HPLC
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Größenausschluß-HPLC wurde
auf einer TOSOHAAS G2000SWx1 Säule
und einer TSK SWx1 Schutzsäule
(TOSOHAAS, Montgomeryville, Pennsylvania) durchgeführt. Eine
einzelne mobile Phase, enthaltend 10 mM Natriumphosphat bei pH 7
und 200 mM Ammoniumsulfat, wurde bei einer Fließgeschwindigkeit von 1,0 ml/min
aufgebracht. Die Monomer-IL-2-Spezies wurde bei ungefähr 14 min
eluiert und durch UV 214 nm unter Verwendung eines Waters-486-Detektors
detektiert. Die Datenerfassung und -verarbeitung wurden auf einem
Perkin Elmer Turbochrom-System durchgeführt.
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Unter
Verwendung eines nativen SEC-HPLC-Protokolls, speziell entwickelt,
um IL-2 zu überwachen, eluierte
das rhIL-2 hauptsächlich
als eine einzelne Spezies, wahrscheinlich in der monomeren Form,
da die Zugabe von Aggregationsdissoziationsmitteln, wie SDS, Harnstoff
und DTT, die Elution dieser Spezies nicht beeinflußte.
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IEX-HPLC
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Ionenaustausch-HPLC
(IEX-HPLC) wurde auf einer Pharmacia Mono-S HR5/5 Glassäule unter
Verwendung eines Waters 626 LC-Systems mit einem 717-Heizer/Kühler-Autosampler
durchgeführt,
wie in Chen et al. (1999) J. Pharm. Sci. 88: 881–888 beschrieben. Die Säule wurde
mit 80% mobiler Phase A (70 : 30% V/V, 20 mM Natriumacetat : Acetonitril
bei pH 5,4) und 20% mobiler Phase B (70 : 30 V/V, 20 mM Natriumacetat und
1 M Ammoniumchlorid : Acetonitril bei pH 5,4) äquilibriert. Nach der Injektion
wurde rekombinantes menschliches (rh) TFPI durch Erhöhen der
mobilen Phase B auf 85% in 21 Minuten bei einer Fließgeschwindigkeit
von 0,7 ml/Minute eluiert. Das rhTFPI eluierte bei ungefähr 16,5
Minuten als ein einzelner Peak und wurde durch UV-Extinktion bei
280 nm mit einem Waters-486-Extinktionsdetektor detektiert. Die
Datenerfassung und -verarbeitung wurden auf einem Perkin-Elmer Turbochrom-System
durchgeführt.
Die Proteinkonzentration wurde durch Integrieren der Peakfläche und
dessen Vergleichen mit einer Standardkurve, die aus den Proben mit
bekannten Konzentrationen erzeugt wurde, geschätzt.
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SDS-PAGE
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SDS-PAGE
wurde gemäß dem Laemmli-Protokoll
durchgeführt.
Etwa 5 μg
IL-2 wurden in jede Spur eines vorgegossenen 18% Norvex Tris-Glycingels
geladen und Elektrophorese wurde bei 100 Volt durchgeführt. Proteinbanden
wurden durch Coomassie-blau-Farbstoff eingefärbt und wurden durch einen
Molecular Dynamics Densitometer, ausgestattet mit dem Imagequan-T-System,
analysiert (Molecular Dynamics, Sunnyvale, Kalifornien).
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HT-2-Zellproliferation
und MTT-Färbung
für IL-2-Bioaktivität
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Die
Wirksamkeit von IL-2 wurde durch einen in vitro-Bioassay unter Verwendung
von NT-2-Zellproliferation und MTT-Färbung bestimmt (Gillis et al.
(1978) J. Immunology 120: 2027–2032;
Watson (1979) J. Exp. Med. 150 (6): 1510). Kurz, 1 × 104 Mäuse-HT-2-Zellen, die
für das
Wachstum IL-2-abhängig
waren, wurden in jedes Loch der Gewebekulturplatte, die Standards,
Kontrollen oder Proben enthielt, geladen. Nach 22 bis 26 h Inkubation
bei 37°C
wurde die MTT-Färbung
zu den Löchern
hinzugefügt
und die Inkubation bei 37°C
für 3 bis
4 h fortgesetzt. Dann wurden 20% SDS zum Entfärben über Nacht bei Raumtemperatur
zugegeben. Die Extinktion der Löcher
wurde bei 570 nm abgelesen und zu der IL-2-Bioaktivität, basierend
auf den WHO International Standards, umgewandelt.
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pH- und Osmolaritätsmessungen
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Der
Lösungs-pH
der verschiedenen Formulierungen wurde durch einen pH-Messer von
Orion gemessen (Modell 611, Orion Research Incorporated Laboratory
Products Group, Boston, Massachusetts). Der pH-Messer wurde durch
das Zwei-Puffer-Kalibrierungsverfahren,
vorgeschlagen durch den Hersteller, unter Verwendung eines pH 4
Standards (Fisher Scientific, Cat. Nr. SB 101-500) und eines pH
7 Standards (Fisher Scientific, Cat. Nr. SB 107-500) kalibriert.
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Die
Lösungs-Osmolarität von diesen
Formulierungen wurde durch einen Vapor Pressure Osmometer von Wescor
gemessen (Modell 5500, Wescor Inc., Logan, Utah). Das Osmometer
wurde durch zwei Standards kalibriert, geliefert vom Hersteller:
290 mmol/kg Standard (Wescor, Reorder Nr. OA-010) und 1.000 mmol/kg Standard
(Wescor, Reorder Nr. OA-029).
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Diese
Protokolle wurden verwendet, um die Wirkungen von verschiedenen
Stabilisatoren auf rhIL-2-Abbau über
Proteinaggregation, Methioninoxidation und Desamidierung quantitativ
zu bestimmen.
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Beispiel 1: Wirkungen
von verschiedenen Lösungsvermittlern
auf die Proteinaggregation und Lagerstabilität von rhIL-2
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Proteinaggregation
ist der Hauptabbauweg für
rhIL-2 in flüssigen
Medien zwischen mild-sauren und alkalischen pH-Bedingungen. rhIL-2
in Lösungen,
formuliert mit diesen pH-Bedingungen, wenn bei erhöhten Temperaturen
gelagert, führt
schnell zur Proteinaggregation, die zu sichtbarem Niederschlag führt. Das
sichtbare ausgefällte
Protein ist durch Filtration durch einen 0,2-μm-Filter entfernbar. Das restliche
lösliche
Protein in Lösung
kann durch eine Vielzahl von Analyseassays, wie RP-HPLC, SEC- HPLC und UV-Extinktion,
quantitativ bestimmt werden. Die Aggregation führt ebenso zu einer Verringerung
der Bioaktivität,
die durch den hierin beschriebenen in vitro-Bioassay bestimmt werden kann.
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Unter
Verwendung der hierin beschriebenen Analyseverfahren wurde die Lagerstabilität von rhIL-2
unter mehreren Bedingungen durch Beobachten der Veränderungen
in der Menge an löslichem
rhIL-2 als eine Funktion der Inkubationszeit bei erhöhten Temperaturen
verfolgt.
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1.A. Wirkungen von Zuckern
und Aminosäuren
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Die
Wirkung von Zuckern auf rhIL-2-Lagerstabilität wurde für Sorbitol, Saccharose und
Mannitol in Formulierungen, enthaltend 0,2 mg/ml rhIL-2, 10 mM Natriumsuccinat
bei pH 6 und 270 mM von einem dieser Zucker, untersucht. Die Menge
an löslichem
rhIL-2, das in den Stabilitätsproben
verblieb, wurde gegen die Inkubationszeit eingetragen, wie in 1 gezeigt.
Die Kurven von Saccharose und Mannitol, die übereinander gelegt sind und
ihre Wirkungen auf die IL-2-Lagerstabilität zeigen, sind ähnlich.
Die Kurve für
Sorbitol ist leicht höher
als die anderen zwei Zucker, was darauf schließen läßt, daß Sorbitol eine leicht größere Stabilisierungswirkung
als die anderen zwei Zucker besitzt.
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Die
Wirkung von Aminosäuren
auf die Lagerstabilität
wird in 2 gezeigt. Die Formulierungen
enthielten 0,1 mg/ml IL-2, 10 mM Natriumsuccinat bei pH 6 und 150
mM von einer der neun gewählten
Aminosäuren.
Wie in 2 gezeigt, ist der Stabilitätsrang Arg > Asp > Lys > Met > Asn > Leu = Ser = Pro =
Gly.
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Die
stabilisierende Wirkung von Sorbitol und Arginin wurde in weiteren
Studien bestätigt,
was zeigte, daß die
rhIL-2-Lagerstabilität
in einer konzentrationsabhängigen
Weise beeinflußt
wurde. Daher wird die rhIL-2-Lagerstabilität verbessert, wenn die Sorbitolkonzentration
von 50 mM auf 150 mM und schließlich
auf 270 mM (3) erhöht wird. Ebenso erhöht sich
die rhIL-2-Lagerstabilität
mit Erhöhung
der Konzentration an Arginin in der Formulierung (4).
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1.B. Wirkung des Formulierungs-pH
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Die
pH-Lagerstabilitätsprofile
von rhIL-2 in Formulierungen, enthaltend NaCl, Sorbitol und Arginin, wurden
untersucht. Halbwertszeiten für
das restliche lösliche
IL-2 bei 50°C
werden gegen den pH in 5 eingetragen. Die Halbwertszeit
(t1/2) wurde hier als die Zeit definiert,
die für
eine 50%ige Verringerung des löslichen
Proteins in Stabilitätsproben
notwendig ist. Größere Halbwertszeit
gibt größere Lagerstabilität an.
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Wie
in 5 gezeigt, hängt
das pH-Optimum zum Stabilisieren von rhIL-2 gegen die Proteinaggregation
von dem Stabilisator ab, der in der Lösung vorliegt. Die maximale
Lagerstabilität
von rhIL-2 in NaCl wird bei pH 4 erreicht, wo rhIL-2 eine Halbwertszeit
bei 50°C
von ungefähr
23 Tagen aufweist. rhIL-2 in Sorbitolformulierungen zeigt erhöhte Stabilität, wenn
sich der pH verringert, wobei die maximale Stabilität bei pH
5 auftritt, wo die Halbwertszeit bei 50°C etwa 26 Tage beträgt. Die
größte Stabilität (d. h.,
längste
Halbwertszeit) könnte mit
Arginin als Stabilisator in einer Formulierung mit einem pH von
etwa 6,0 erreicht werden, wo die Halbwertszeit des Proteins bei
50°C etwa
22 Tage betrug. Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, daß Arginin
ein bevorzugter Stabilisator in bezug auf Sorbitol oder NaCl ist,
da der optimale pH für
die Proteinstabilisierung bei einem stärker physiologisch akzeptablen
pH auftritt.
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1.C. Wirkung des Puffersystems
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Es
ist vollkommen üblich,
ein 10-mM-Puffersystem in einer Formulierung zu verwenden, um einen
genauen pH bereitzustellen und um eine bestimmte Menge an Pufferkapazität zu erhalten.
Beispielsweise kann eine Formulierung mit pH 5,8 beispielsweise
unter Verwendung von 10 mM eines Gemisches aus Bernsteinsäure und
ihrer Salzform, wie Natriumsuccinat, erreicht werden. Wenn ein solches
Puffersystem ausgewählt wird,
können
150 mM Arginin-HCl, aber nicht 150 mM Argininbase, als der primäre Stabilisator
in der Formulierung verwendet werden, da 150 mM Argininbase verbieten
würde,
daß der
pH durch den 10 mM Puffer runter auf 5,8 eingestellt werden würde.
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Jedoch
verursacht Arginin-HCl eine höhere
Osmolarität
als Argininbase. Daher ist eine Formulierung, enthaltend 150 mM
Arginin-HCl, eingestellt auf pH 5,8 mit 10 mM Bernsteinsäure und
Natriumsuccinatpuffer, bereits nahe an Isotonizität, mit einer
Osmolarität
von etwa 253 mmol/kg und einer Halbwertszeit bei 50°C von etwa
8 Tagen (Tabelle 1). Eine noch höhere
Konzentration von Arginin in der Formulierung ist wünschenswert, da
sich die Lagerstabilität
mit Zunahmen dieses Stabilisators erhöht. Wenn die Konzentration
von Arginin auf 230 mM unter Zugabe von Arginin-HCl erhöht wird
und der pH auf 5,8 mit 10 mM Bernsteinsäure und Natriumsuccinatpuffer
eingestellt wird, wird die Halbwertszeit bei 50°C verdoppelt (etwa 17 Tage),
aber dennoch ist die Lösung
hypertonisch mit einer Osmolarität
von etwa 372 mmol/kg.
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Wenn
Bernsteinsäure,
die als das Puffersystem diente, um den Lösungs-pH auf 5,8 einzustellen,
und Arginin als Argininbase vorlag, führte die Erhöhung der
Konzentration der Argininbase auf 230 mM zu einer ähnlichen
Verdopplung der Halbwertszeit bei 50°C, die sich auf etwa 16 Tage
erhöhte.
Jedoch wurde diese Erhöhung
der Lagerstabilität
erreicht, während
die Lösung
nahezu isotonisch gehalten wurde, wobei die Formulierung eine Osmolarität von etwa
271 mmol/kg (siehe Tabelle 1) aufwies. In dieser Weise konnten 230
mM Argininbase in der Formulierung verwendet werden, um die Lagerstabilität von rhIL-2
ohne Überschreitung
der Isotonizität
der Formulierung zu erhöhen.
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Tabelle 1: Lösungsosmolarität und Lagerstabilität von rhIL-2-Formulierungen.
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Die
Lagerstabilität
wird in Halbwertszeiten (t1/2) für das restliche
lösliche
rhIL-2 gezeigt, gemessen durch RP-HPLC nach der Lagerung bei 50°C. Arginin-HCl-Formulierungen
enthielten 0,5 mg/ml rhIL-2, 1 mM EDTA und 150 mM oder 230 mM L-Arginin-HCl
und 10 mM Bernsteinsäure
und Natriumsuccinat, um den pH auf 5,8 einzustellen. Argininbaseformulierungen
enthielten 0,5 mg/ml rhIL-2, 1 mM EDTA und 150 mM oder 230 mM L-Argininbase
und 81 mM oder 128 mM Bernsteinsäure,
um den pH auf 5,8 einzustellen.
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Diese
zwei pH-Einstellungsverfahren wurden mit anderen Puffersystemen
(Tabelle 2) untersucht. Wenn 150 mM Arginin-HCl in der Formulierung
verwendet wurden und der pH auf 5,8 durch 10 mM einer Säure und
ihres Natriumsalzes eingestellt wurde, waren alle Formulierungen
unter isotonisch, was ungefähr
290 mmol/kg beträgt.
Die Halbwertszeit bei 50°C
für das
rhIL-2 in diesen Formulierungen lag zwischen etwa 15 und etwa 20
Tagen. Wenn 230 mM Argininbase in der Formulierung verwendet wurden
und der pH auf 5,8 unter Verwendung einer Säure, die im wesentlichen frei
von ihrer Salzform ist, als das Puffersystem titriert wurde, zeigten
Formulierungen mit einem pH, der mit Zitronensäure oder Bernsteinsäure eingestellt
wurde, Lösungsosmolaritäten noch
unter isotonisch, während
andere Formulierungen entweder leicht über isotonisch, wie in dem
Fall von Phosphorsäure,
waren, oder hypertonisch, wie in dem Fall von Glutamin- oder Essigsäure, waren.
Jedoch wurde die Halbwertszeit bei 50°C für alle Formulierungen auf über 30 Tage
erhöht.
Daher konnte durch die Verwendung von Zitronensäure oder Bernsteinsäure, beide
im wesentlichen frei von ihrer Salzformen, als das Puffersystem
die Konzentration von Arginin auf 230 mM unter Verwendung von Argininbase
erhöht
werden, was zu einer erhöhten
Lagerstabilität
von rhIL-2 führte.
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Tabelle 2: Lösungsosmolarität und Lagerstabilität von rhIL-2-Formulierungen.
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Die
Lagerstabilität
wird in Halbwertszeiten (t1/2) für restliches
lösliches
rhIL-2 gezeigt, gemessen durch RP-HPLC nach der Lagerung bei 50°C. Alle Formulierungen
enthielten 0,2 mg/ml rhIL-2, 5 mM Methionin, 1 mM Dinatrium-EDTA,
0,1% Polysorbat 80 und 150 mM L-Arginin-HCl mit einem pH, eingestellt
auf 5,8 durch 10 mM einer Säure
und ihres Natriumsalzes, oder 230 mM L-Argininbase mit einem pH,
eingestellt auf 5,8 durch Titrieren mit einer Säure, die im wesentlichen frei
von ihrer Salzform ist.
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1.D. Wirkung der Proteinkonzentration
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Die
Wirkung der Proteinkonzentration auf die Lagerstabilität wurde
in einer Formulierung, enthaltend 10 mM Natriumsuccinat bei pH 6
und 150 mM Arginin, untersucht. Wie in 6 gezeigt,
bei der die Halbwertszeit bei 50°C
für lösliches
rhIL-2 gegen die anfängliche
Proteinkonzentration eingetragen wurde, erhöht sich die rhIL-2-Lagerstabilität, wenn
sich die Proteinkonzentration verringert. Diese Entdeckung ist eine Übereinstimmung
mit der experimentellen Beobachtung, daß die Aggregation der Hauptabbauweg
für rhIL-2
in flüssigen
Formulierungen ist.
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1.E. Wirkung des nicht-ionischen
oberflächenaktiven
Mittels Polysorbat 80
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Die
Wirkung von Polysorbat 80 (Tween 80 oder Tw 80) auf die rhIL-2-Lagerstabilität wurde
in einer Formulierung getestet, enthaltend 0,5 mg/ml IL-2, 230 mM
Argininbase, 128 mM Bernsteinsäure,
um den pH auf 5,8 einzustellen, 1 mM EDTA und 0, 0,02 und 0,1% Polysorbat
80. Wie in Tabelle 3 gezeigt, zeigen beide Formulierungen, die Polysorbat
80 enthalten, eine Reduktion der Halbwertszeit von löslichem
IL-2 bei 50°C
von 16 Tagen bis etwa 9 Tage, wie durch RP-HPLC gemessen. Daher
würde die
Einführung
von Polysorbat 80 in die Formulierung als ungünstig wahrgenommen werden,
ausschließlich
basierend auf seiner Wirkung auf die Proteinaggregation. Jedoch
weist dieses Mittel eine stabilisierende Wirkung gegenüber akuter Proteinschädigung,
die mit Gefrier-Tauen und mechanischer Scherung verbunden ist, auf,
was während
des Verarbeitens der flüssigen
Formulierungen, die dieses Protein enthalten, vorteilhaft ist, wie
in den nachstehenden Beispielen beschrieben.
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Die
Lagerstabilität
der zwei Sorbitol-basierenden Formulierungen wurde ebenso untersucht.
Obwohl ihre Halbwertszeiten durch RP-HPLC und Bioaktivität mit den
Argininformulierungen verglichen wurden, waren die Halbwertszeiten,
die aus SEC-HPLC geschätzt
wurden, viel kleiner, was darauf schließen läßt, daß ein größerer Teil des rhIL-2-Proteins
in diesen Formulierungen wahrscheinlich in löslichen aggregierten Formen
vorliegt. Tabelle
3: Halbwertszeiten (t
1/2) oder restliches
lösliches
rhIL-2 (Peak B), gemessen durch RP-HPLC, SEC-HPLC und den in vitro-Bioassay
in rhIL-2 Formulierungen, gelagert bei 50°C.
- NaSuc
- = Natriumsuccinat
-
In
Tabelle 3 ist die Halbwertszeit für eine Argininbase-Bernsteinsäure-rhIL-2-Formulierung,
wie durch das RP-HPLC-Verfahren bestimmt, etwas kleiner als die,
die durch das SEC-HPLC-Verfahren bestimmt wurde, und ist viel kleiner
als die, die durch das in vitro-Bioassay-Verfahren bestimmt wurde.
Die Elution der Haupt-rhIL-2-Spezies
auf SEC-HPLC wurde bewertet, um diese Unterschiede weiter zu untersuchen.
Die Proben mit und ohne Behandlung von SDS, Harnstoff und DTT zeigten
keine Veränderung
der Elutionszeit für
die Hauptspezies, was zeigt, daß das
rhIL-2 in diesen Formulierungen als eine monomere Spezies vorlag.
Jedoch kann das SEC-HPLC-Protokoll nicht in der Lage sein, andere
monomere Spezies, beispielsweise die Peak-A-oxidative Methioninspezies,
von der monomeren intakten Hauptspezies, der Peak-B-Spezies, zu
unterscheiden. Deshalb würde
ein kleiner Unterschied bei der Bestimmung der Halbwerstzeit erwartet
werden.
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Der
in vitro-Bioassay, der verwendet wurde, um die Bioaktivität in den
Daten, die in Tabelle 3 dargestellt sind, zu bestimmen, wurde mit
0,1% SDS in dem Assayverdünnungsmittel
durchgeführt.
Daher wurden vor der Anwendung der Proben auf die Gewebekulturplatte,
um mit den Mäuse-HT-2-Zellen
zu interagieren, die Proben mit dem Assayverdünnungsmittel verdünnt, enthaltend
0,1% SDS. Es war möglich,
daß die
Verdünnung
mit SDS einige rhIL-2-Aggregate in diesen Proben zurück zu der
monomeren Form aufspaltete, was zu einer Überschätzung der Bioaktivität einer
gegebenen Formulierung führte.
Deshalb wurden die Stabilitätsproben
unter Verwendung von Assayverdünnungsmittel
mit (+S) und ohne (–S)
Zugabe von SDS analysiert. Die Proben wurden ebenso mit (+F) und
ohne (–F)
einer 0,2-μm-Filtrationsbehandlung
analysiert, da die Filtration große Proteinaggregate, wie durch
optische Untersuchung beurteilt, entfernen kann. Die Bioaktivitätswerte,
gemessen für
Proben mit diesen Behandlungen, werden in Tabelle 4 zusammen mit
den Lagerstabilitätsergebnissen
gezeigt, die unter Verwendung des RP-HPLC-Protokolls zum Vergleich
erhalten wurden. Die Werte werden als ein Prozentsatz der Bioaktivitätswerte,
die in ähnlichen
Proben erhalten wurde, gelagert bei –70°C, dargestellt.
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Im
allgemeinen zeigen die Formulierungen, die mit SDS verdünnt und
nicht vor dem Kontakt mit HT-2-Zellen filtriert wurden, höhere Bioaktivitätswerte
als die Formulierungen, die ohne SDS in dem Assayverdünnungsmittel
verdünnt
und vor dem Durchlauf des Assays filtriert wurden. Unter diesen
Bioaktivitätsergebnissen
sind die, die unter Verwendung von Filtration und Verdünnung ohne
SDS erhalten wurden, vollständig mit
den RP-HPLC-Ergebnissen vergleichbar. Daher wird dieses Verfahren
für die
wahre Bioaktivitätsmessung für monomeres
rhIL-2 empfohlen.
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Tabelle 4: Vergleich von
Ergebnissen zwischen RP-HPLC-Analyse für lösliches rhIL-2 und in vitro-Bioaktivitäts-Analyse
für Stabilitätsproben,
gelagert 2 Wochen bei 40°C
oder 50°C.
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Alle
Ergebnisse werden als Prozentsätze
von denen, die für
ihre jeweiligen –70°C-Proben erhalten wurden,
dargestellt. Die Formulierungen enthielten 0,5 mg/ml rhIL-2, 230
mM L-Argininbase, 128 mM Bernsteinsäure bei pH 5,8 und 1 mM EDTA
mit (#1) und ohne (#2) 0,1% Polysorbat 80. Proben für den Bioassay wurden
mit und ohne eine 0,22-μm-Filtration
vor der Verdünnung
unter Verwendung von Verdünnungsmitteln mit
und ohne 0,1% SDS behandelt.
- a „–F" für nicht-filtriert. „+F" für filtriert. „–S" für Verdünnungsmittel
ohne SDS und „+S" für Verdünnungsmittel mit
SDS.
- b Dies ist das empfohlene Protokoll für monomeres IL-2.
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1.F. Konservierungskompatibilität
-
Die
Konservierungskompatibilität
wurde hinsichtlich der Notwendigkeit zur Entwicklung einer Mehrfachdosierungsformulierung
untersucht. Die Wirkung von Konservierungsmitteln auf die IL-2-Stabilität wurde in
zwei beschleunigten Studien bewertet. Studie 1 screente Benzylalkohol,
m-Cresol und Phenol in einer Formulierung, enthaltend 0,2 mg/ml
IL-2, 10 mM Natriumsuccinat bei pH 6 und 160 mM Arginin. Studie
2 screente Benzethoniumchlorid, Benzalkoniumchlorid, Methylparaben/Propylparaben
und Chlorbutanol in einer Formulierung, enthaltend 0,2 mg/ml IL-2,
230 mM L-Argininbase, 128 mM Bernsteinsäure bei pH 5,8, 1 mM Dinatrium-EDTA,
0,1% Polysorbat 80. Die Halbwertszeiten für lösliches rhIL-2, gemessen durch
RP-HPLC für
diese Formulierungen, gelagert bei 40°C, werden in Tabelle 5 dargestellt.
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Alle
getesteten Konservierungsmittel verringerten die rhIL-2-Stabilität bei erhöhter Temperatur.
In Studie 1 betrug die Halbwertszeit für das lösliche rhIL-2 etwa 74 Tage
bei 40°C
ohne jegliche Konservierungsmittel. Die Zugabe von Benzylalkohol
oder m-Cresol oder Phenol verringerte die Halbwertszeit signifikant
um das 5- bis 10fache. In Studie 2 waren die Wirkungen der Konservierungsmittel
weniger intensiv. Die Halbwertszeit für das lösliche rhIL-2 verringerte sich
weniger als die Hälft
für Benzethoniumchlorid
und verringerte sich mehr als das 2fache für andere Konservierungsmittel.
Insgesamt weist Benzethoniumchlorid die geringste Reduktion der
rhIL-2-Stabilität
unter den getesteten Konservierungsmitteln auf.
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Tabelle 5: Halbwertszeit
(t1/2) des löslichen rhIL-2 bei 40°C für Formulierungen,
die Konservierungsmittel enthielten.
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Studie
1: Formulierungen enthielten 0,2 mg/ml rhIL-2, 10 mM Natriumsuccinat
bei pH 6, 150 mM L-Arginin und Konservierungsmittel. Studie 2: Formulierungen
enthielten 0,2 mg/ml rhIL-2, 230 mM L-Argininbase, 128 mM Bernsteinsäure bei
pH 5,8, 1 mM Dinatrium-EDTA, 0,1% Polysorbat 80 und Konservierungsmittel.
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Obwohl
Konservierungsmittel eine ausgeprägte destabilisierende Wirkung
auf rhIL-2 bei erhöhter Temperatur
haben, wurden ihre Wirkungen auf die rhIL-2-Kurzzeitlager stabilität bei 4°C oder 25°C ebenso
untersucht. Eine neue Studie wurde durchgeführt, um sechs Konservierungsmittel
in einer selben Formulierung, enthaltend 0,2 mg/ml rhIL-2, 230 mM
L-Argininbase, 128 mM Bernsteinsäure,
1 mM EDTA, 5 mM Methionin und 0,1% Polysorbat 80 bei pH 5,8, zu
untersuchen. Tabelle 6 zeigt Ergebnisse der Menge an löslichem
rhIL-2, das nach einem Jahr Lagerung erhalten wurde. Alle Formulierungen
zeigen, wenn sie mit der Kontrolle verglichen werden, keinen signifikanten
Verlust in dem Gehalt an löslichem
rhIL-2 durch sowohl RP-HPLC als auch den in vitro-Bioassay mit Ausnahme
der Formulierung, die 0,25% m-Cresol enthielt, die nachweislichen
Verlust zeigte.
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Tabelle 6. Einjährige Lagerstabilität von Konservierungsmittel-enthaltenden
Formulierungen bei 4°C
oder 25°C,
dargestellt in Prozent des gesamten restlichen löslichen rhIL-2, wie durch RP-HPLC-integrierte
Peakflächen
und die in vitro-Bioaktivität
gemessen.
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Die
Kontrollformulierung enthielt 0,2 mg/ml IL-2, 230 mM L-Argininbase,
128 mM Bernsteinsäure,
1 mM EDTA, 5 mM Methionin und 0,1% Polysorbat 80 bei pH 5,8.
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Beispiel 2: Wirkungen
von verschiedenen Faktoren auf Methioninoxidation und Lagerstabilität von rhIL-2
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Methioninoxidation
in IL-2 ist zuvor charakterisiert worden (Kunitani et al. (1986)
J. Chromatography 359: 391–402;
Sasaoki et al. (1989) Chem. Pharm. Bull. 37(8): 2160–2164).
IL-2 weist vier Methioninreste an Reststellungen 23, 39, 36 und
104 auf der Polypeptidkette auf. Unter diesen ist Met104 auf
der Proteinoberfläche
und ist meistens oxidativ. Die oxidative Methioninspezies kann als
eine früher
eluierende Spezies (Peak A) zu der Haupt-IL-2-Spezies (Peak B) aus
dem RP-HPLC-Chromatogramm aufgespalten werden. Met23 und Met39 neigen weniger zur Oxidation, die nur
unter extrem oxidativen Bedingungen stattfindet, wahrscheinlich aufgrund
ihrer Existenz im Inneren des Proteinmoleküls. Die oxidative Spezies von
diesen MET-Resten
kann als frühere
Spezies als das Met104 auf RP-HPLC eluieren.
Met46 ist tief im Inneren des Proteinmoleküls versteckt
und wird nicht leicht oxidiert, wenn sich das Protein vollständig auffaltet.
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Die
Untersuchung der Methioninoxidation in IL-2 konzentrierte sich auf
die Oxidation von Met104, da es der anfälligste
Methioninrest für
die Oxidation ist, und die Verhinderung seiner Oxidation wird ebenso
die Oxidation anderer Methioninreste verbieten.
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2.A. Wirkung des pH
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Methioninoxidation
wurde bei einem pH-Bereich von 3 bis 9 in Formulierungen untersucht,
die 0,2 mg/ml IL-2, 150 mM NaCl und 10 mM verschiedene Pufferspezies
enthielten. Die Methioninoxidation in diesen Formulierungen wurde
durch Quantifizieren des Prozentsatzes der Peak-A-Spezies (d. h.,
die Met104-oxidierte Spezies) in IL-2-Proben
bei t = 0 und t = 3 Monaten untersucht. Wie in Tabelle 7 dargestellt,
wird die Wirkung des pH nicht bei t = 0 notiert, außer in dem
Puffer, der durch Citrat bei pH 6 gepuffert wurde. Im Vergleich
mit anderen Proben, die 5% der Peak-A-Spezies aufweisen, zeigte
die Citratprobe eine Erhöhung
des Gehalts an Peak A auf 6%.
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Bei
t = 3 Monate wird der Gehalt an Peak A auf höhere pH-Bedingungen erhöht, was
auf einen Base-katalysierten Mechanismus für die Methioninoxidation von
Met104 schließen läßt. Bei pH 6 ist Succinat ein besserer
Puffer als Citrat beim Minimieren der Methioninoxidation, da niedrigere
Werte an Peak A in der Succinatformulierung beobachtet werden.
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Tabelle 7: RP-HPLC-Analyse
der Methioninoxidation, ausgedrückt
als Prozentsatz der Gesamtmenge an löslichem IL-2 (Peak A + Peak
B), das als die Methionin-oxidierte
Peak-A-Spezies vorliegt (% Peak A an gesamtem löslichem IL-2) für pH 3 bis
pH 9 Formulierungsproben bei t = 0 und 3 Monaten.
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Formulierungen
enthielten 0,2 mg/ml IL-2, 150 mM NaCl und einen pH, eingestellt
durch 10 mM verschiedener Pufferspezies.
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2.B. Wirkungen von EDTA,
Polysorbat 20, Polysorbat 80 und MgCl2
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Die
Wirkungen eines Metallchelatbildners, zwei nicht-ionischer oberflächenaktiver
Mittel und eines zweiwertigen Metallions auf die Methioninoxidation
werden in Tabelle 8 dargestellt. Die Gegenwart von Polysorbat 20
oder Polysorbat 80 in den Formulierungen erhöht den Gehalt an oxidativer
Methioninspezies bei sowohl t = 0 als auch t = 1 Monat. Im Gegensatz
dazu verringern EDTA und MgCl2 den Gehalt
an oxidativer Methioninspezies nach 1 Monat Lagerung bei 40 und
50°C.
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Tabelle 8: Prozentsatz
der Gesamtmenge an löslichem
IL-2 (Peak A + Peak B), das als die Methionin-oxidierte Peak-A-Spezies
(% Peak A) in IL-2-Proben bei t = 0 und t = 1 Monat vorliegt
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Die
Kontrollprobe enthielt 0,2 mg/ml IL-2, 10 mM Natriumsuccinat bei
pH 6 und 150 mM Arginin.
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2.C. Wirkung von Methionin
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Die
Zugabe von Methionin in Formulierungen, um die Methioninoxidation
von IL-2 zu verhindern, wurde untersucht. Tabelle 9 zeigt die Veränderung
im Peak A und der Gesamtmenge an löslichem IL-2 (Peak A + Peak
B) für
Formulierungen, enthaltend variierende Mengen an Methionin, nach
2 Wochen Lagerung bei 50°C. Das
Erhöhen
der Methioninkonzentration in den Formulierungen verringert den
Gehalt an Peak A signifikant bei sowohl t = 0 als auch 2 Wochen,
während
die Menge an erhaltenem löslichem
IL-2 nach 2 Wochen Lagerung nicht beeinflußt wird. Bei 5 mM Methionin
wird eine 3fache Abnahme in Peak A bei t = 2 Wochen beobachtet.
Daher führt
die Zugabe von Methioninresten zu einer signifikanten Verringerung
der Methioninoxidation des Proteins und weist wenig Wirkung auf
die IL-2-Aggregation auf.
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Tabelle 9: Veränderung
im Peak A und im gesamten löslichen
Protein in IL-2-Proben bei t = 0 und t = 2 Wochen bei 50°C.
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Formulierungen
enthielten 0,2 mg/ml IL-2, 230 mM Arginin, 128 mM Bernsteinsäure bei
pH 5,8, 1 mM EDTA, 0,1% Polysorbat 80 und 0 bis 10 mM Methionin.
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-
Zusätzlich zu
den Ergebnissen bei hoher Temperatur wurde der Gehalt an Methioninoxidation
bei 4°C und
25°C nach
3 Monaten Lagerung für
Formulierungen mit und ohne 5 mM Methionin ebenso aufgezeichnet. Wie
in Tabelle 10 gezeigt, führte
die Gegenwart von 5 mM Methionin in den Formulierungsergebnissen
zu einer 3fachen Verringerung des Gehalts von Peak A bei sowohl
4°C als
auch bei 25°C.
Daher verhinderte die Zugabe von 5 mM Methionin effektiv die Oxidation
von Met104.
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Tabelle 10: Gehalt an
Methioninoxidation, ausgedrückt
als Prozentsatz der Gesamtmenge an löslichem IL-2 (Peak A + Peak
B), das als die Methionin-oxidierte Peak-A-Spezies vorliegt (% Peak A an gesamtem
löslichem IL-2)
und Prozentsatz an restlichem löslichem
IL-2 in Proben, gelagert für
3 Monate bei entweder 4°C
oder bei 25°C.
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Formulierungen
enthielten 0,2 mg/ml IL-2, 230 mM Arginin, 128 mM Bernsteinsäure bei
pH 5,8, 1 mM EDTA, 0,1% Polysorbat 80 und 0 oder 5 mM Methionin.
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2.D. Wirkung der Sauerstoffentfernung
durch Stickstoffspülung
und Entgasung
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Das
Entfernen von Sauerstoff in IL-2-Probenphiolen zur Minimierung der
Methioninoxidation wurde getestet. Luft im Kopfraum einer 3-cm3-Phiole mit 1 ml IL-2-Probenfüllung wurde
mit Stickstoff gespült.
Gelöster
molekularer Sauerstoff wurde durch Vakuumentgasung entfernt. Tabelle
11 zeigt die Veränderung
im Peak A und der Gesamtmenge an löslichem IL-2 (Peak A + Peak
B) nach 1 Woche Lagerung bei 50°C
für diese Proben.
Die Stickstoffspülung
allein verringerte den Prozentsatz der oxidativen Methioninspezies
von 6,7% auf 6,2% leicht. Die Kombination von Lösungsentgasung und Stickstoffspülung des
Kopfraums verringert weiter den Gehalt an Peak A um etwa einen Prozentpunkt.
Andererseits bleibt der Prozentsatz der Gesamtmenge an löslichem
IL-2 mit entweder der Stickstoffspülung oder -entgasung unverändert.
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Tabelle 11: Veränderung
der Gesamtmenge an löslichem
IL-2 (Peak A + Peak B), das als die Methionin-oxidierte Peak-A-Spezies
vorliegt (% Peak A) und im Prozentsatz der Gesamtmenge an restlichem
löslichem
IL-2 in Proben, abgezogen bei t = 0 und t = 1 Woche bei 50°C.
-
Formulierungen
enthielten 0,3 mg/ml IL-2, 230 mM Arginin, 128 mM Bernsteinsäure, 1 mM
EDTA und 0,1% Polysorbat 80.
-
-
2.E. Wirkung von Konservierungsmitteln
-
Die
Wirkung von Konservierungsmitteln auf die Methioninoxidation wurde
untersucht. Tabelle 12 zeigt die Veränderung im Peak A für Formulierungsproben
mit und ohne eines der sechs Konservierungsmittel nach 6 und 12
Monaten Lagerung bei 4°C
und bei 25°C.
Alle Formulierungen, die Konservierungsmittel enthielten, zeigten
einen ähnlichen
Gehalt an Peak A wie die Kontrolle, was zeigt, daß die Konservierungsmittel
keine nachweisbare Wirkung auf die Methioninoxidation aufweisen,
außer
in der Formulierung, die 0,25% m-Cresol enthielt, die eine signifikante
Erhöhung
des Peak-A-Gehalts zeigte.
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Tabelle 12. Prozentsatz
der Gesamtmenge an löslichem
IL-2 (Peak A + Peak B), das als die Methionin-oxidierte Peak-A-Spezies
(% Peak A) in verschiedenen Konservierungsmittel-enthaltenden Formulierungen
vorliegt, gelagert bei 6 Monaten und 12 Monaten bei 4°C und 25°C.
-
Die
Kontrollformulierung enthielt 0,2 mg/ml IL-2, 230 mM L-Argininbase,
128 mM Bernsteinsäure,
1 mM EDTA, 5 mM Methionin, 0,1% Polysorbat 80, bei einem pH von
5,8.
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Beispiel 3: Wirkung von
verschiedenen Faktoren auf die Desamidierung von IL-2
-
Die
Desamidierung von IL-2 ist zuvor berichtet worden (Kunitani et al.
(1986) J. Chromatography 359: 391–402). Es ist entdeckt worden,
daß Asp88 die primäre Stelle für die Desamidierung in IL-2
ist (Sasaoki et al. (1992) Chem. Pharm. Bull. 40(4): 976–980). Desamidierte
Spezies kann durch RP-HPLC als ein Rückenschulterpeak (Peak B') zu der Hauptspezies
(Peak B) nachgewiesen werden. IL-2-Desamidierung wurde in Formulierungen
untersucht, die Arginin, NaCl und Sorbitol enthielten. Tabelle 13
zeigt, daß die
desamidierte Spezies nur in Formulierungen, die Sorbitol und NaCl
enthielten, aber nicht in Formulierungen, die Arginin enthielten, nach
der Inkubation bei erhöhten
Temperaturen für
2 Wochen nachgewiesen werden kann. Deshalb stabilisiert Arginin
IL-2 gegen den Abbau durch Desamidierung.
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Tabelle
13: Desamidierung, detektiert durch RP-HPLC von Peak-B'-Spezies in Formulierungen,
enthaltend 0,2 mg/ml IL-2, 10 mM Natriumsuccinat bei pH 6 und 150
mM Arginin, 150 mM NaCl oder 270 mM Sorbitol.
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Beispiel 4: Wirkung von
Gefrier-Tauen auf die IL-2-Stabilität
-
Gefrier-induzierte
Proteinschädigung
wird normalerweise durch drei Mechanismen verursacht: (1) das Protein
ist konformationsinstabil bei kalten Temperaturen (Kaltdenaturierung);
(2) das Protein ist anfällig
für Denaturierung
auf der Eiswassergrenzfläche;
(3) das Protein wird geschädigt
durch Veränderungen
in der Salzkonzentration oder pH-Verschiebung beim Gefrieren.
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In
dem Fall von IL-2 wird der Proteinverlust während des Gefrier-Tauens wahrscheinlich
durch Denaturierung und Aggregation auf der Eiswassergrenzfläche verursacht,
da das nicht-ionische oberflächenaktive Mittel
Polysorbat 80 effektiv IL-2 vor Gefrier-Tau-Schädigung schützt. Wie in 7 gezeigt,
verringert sich die Menge an löslichem
IL-2 bei jedem Gefrier-Tau-Kreislauf in einer Formulierung, die
0,2 mg/ml IL-2, 10 mM Natriumsuccinat bei pH 6 und 150 mM Arginin
enthielt. Die Zugabe von Polysorbat 80 in der Formulierung erhöht die IL-2-Stabilität gegen
mehrfaches Gefrier-Tauen. Wenn die Konzentration von Polysorbat
80 0,05% und darüber
erreicht, wird IL-2 vollständig
vor Gefrier-Tau-Schädigung
geschützt.
-
Beispiel 5: Wirkung von
mechanischer Scherung auf IL-2-Stabilität
-
5.1. Wirkung von Polysorbat
80, EDTA, Proteinkonzentration und Füllvolumen.
-
Studien
wurden durchgeführt,
um den Scherspannungs-induzierten Verlust von löslichem IL-2 zu untersuchen.
Zwei Typen an Scherspannungen wurden analysiert: Schütteln auf
einer Orbital-Schüttelvorrichtung
(VWR Scientific, Kat. Nr. 57018-754) und Verwirbeln auf einem Vortexer
(Fisher Scientific, Model Genie 2, mit der Geschwindigkeitseinstellung
bei 4). Verschiedene IL-2-Formulierungen wurden in 1 ml in 3-cm3-Phiolen gefüllt. Diese Phiolen wurden in
einem Kühlschrank
gelagert (Kontrollproben), auf einen Labortisch über Nacht gegeben (statische
Proben), bei 200 U/min über
Nacht geschüttelt
(Schüttelproben)
oder eine Minute verwirbelt (Verwirbelungsproben). Tabelle 14 zeigt
Ergebnisse der Veränderung
in der Menge an löslichem
IL-2 für
diese Proben.
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Verglichen
mit den gekühlten
Kontrollproben zeigen sowohl die statischen Proben als auch die
Schüttelproben
keinen Verlust an IL-2. Daher ist IL-2 bei Umgebungstemperatur stabil
und ist für
die Schüttelbehandlung
stabil. Wenn andererseits diese Formulierungen eine Minute dem Verwirbeln
unterzogen wurden, wurden verschiedene Mengen an Verlusten detektiert.
Formulierungen, enthaltend 0,1 bis 0,5 mg/ml IL-2 oder 1 und 5 mM
EDTA oder niedrigere Konzentrationen an Polysorbat 80 (0,005 bis
0,05%) zeigen alle 25 bis 50% Verlust an löslichem IL-2. Deshalb war das
Verwirbeln für
eine Minute schädlicher
als das Schütteln über Nacht für IL-2-Moleküle. Der
Verlust von IL-2 konnte durch Erhöhen der Konzentration von Polysorbat
80 in der Formulierung auf gleich oder größer als 0,1% verhindert werden.
Außerdem
zeigen vollständig
gefüllte
Phiolen ohne hinterbliebene Luft im Kopfraum ebenso minimalen Verlust
von löslichem
IL-2 beim Verwirbeln von einer Minute, was zeigt, daß die Luft-Flüssigkeits-Grenzfläche der
Hauptfaktor, der die Schädigung
verursacht, war.
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Tabelle 14: Veränderung
der Menge an löslichem
IL-2 für
Proben, gelagert bei Umgebungstemperatur über Nacht (statisch), geschüttelt bei
200 U/min über
Nacht (Schütteln)
und verwirbelt für
1 min (Verwirbeln) im Vergleich zu denen, die bei 4°C gelagert
werden.
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Die
Kontrollformulierung enthielt 0,2 mg/ml IL-2, 10 mM Natriumsuccinat
bei pH 6, und 150 mM Arginin. Die Formulierung wurde mit 1 ml in
3 cm3-Glasphiolen gefüllt, außer für die vollständig gefüllte Probe,
die die Kontrollprobe aufwies, die vollständig bis an den Rand der 3
cm3-Phiolen gefüllt waren, wodurch keine Luft im
Kopfraum hinterblieb. Lösliches
IL-2 wurde durch RP-HPLC quantitativ bestimmt.
-
-
5.2 Wirkung von Arginin
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Die
Wirkung von Arginin auf die IL-2-Stabilität gegen Verwirbelungsschädigung wird
in Tabelle 15 angegeben. Eine Erhöhung der Argininkonzentration
von 150 mM auf 230 mM führte
zu einer 3%igen Erhöhung der
Menge an löslichem
IL-2 von 65% auf 69% nach dem Unterziehen der Verwirbelung für eine Minute.
Daher wies Arginin eine geringe Wirkung auf IL-2 gegen Scherschädigung auf,
obwohl es zuvor eine große
Stabilisierungswirkung auf IL-2 gegen den Abbau aufgrund der Aggregatbildung
zeigte.
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Die
Wirkung von Polysorbat 80 in der 230 mM-Argininformulierung wurde
getestet. Die Zugabe einer niedrigen Konzentration von Polysorbat
80 (0,02%) destabilisierte IL-2 und die Zugabe einer hohen Konzentration
von Polysorbat 80 (0,1%) stabilisierte IL-2 gegen Verwirbelungsschädigung.
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Tabelle
15: Prozent die an löslichem
IL-2 in verschiedenen Formulierungen bei Verwirbelung von 1 min
verbleiben, wie durch RP-HPLC analysiert
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5.3. Versandstudie
-
Scherschäden an IL-2
während
des Produktversandes wurden in einer realen Versandstudie untersucht.
IL-2 wurde in einer Argininformulierung und einer NaCl-Formulierung hergestellt,
beide mit variierenden Mengen an Polysorbat 80. Diese IL-2-Proben
wurden auf Eis per Flug von Emeryville, Kalifornien, nach St. Louis,
Missouri, und von St. Louis zurück
nach Emeryville versandt. 8 zeigt
RP-HPLC-Analyse
der Menge an löslichem
IL-2 in diesen Proben. Ohne die Gegenwart von Polysorbat 80 in der
Formulierung wird ein etwa 10%iger Verlust von IL-2 in sowohl Arginin-
als auch NaCl-formulierten Proben beobachtet. Die Stabilitätsunterschiede
zwischen der Arginin- und der NaCl-Formulierung sind geringfügig, rund
1%. Mit der Gegenwart von Polysorbat 80 in der Formulierung wird
der Verlust von IL-2 verringert. Bei 0,1% Polysorbat 80 wird kein
Verlust beobachtet, was angibt, daß IL-2 vollständig bei
dieser Konzentration an oberflächenaktivem
Mittel geschützt wurde.
Daher ist 0,1% Polysorbat 80 in der Formulierung effektiv, um akute
Scherschädigung
von IL-2 während des
Versandes zu verhindern.
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Schlußendlich
kann Arginin als ein primärer
Stabilisator in flüssigen
pharmazeutischen IL-2-Formulierungen während der Langzeitlagerung
dienen, um die IL-2-Aggregation
und Desamidierung zu verringern. Um die Argininkonzentration in
der Formulierung weiter zu erhöhen
und daher eine größere IL-2-Stabilität zu verleihen, aber
noch die Lösungsisotonizität zu behalten,
wird Bernsteinsäure
bevorzugt verwendet, um Argininbase auf pH 5,8 zu titrieren. Außerdem können Methionin
und EDTA in der Formulierung einbezogen sein, um Methioninoxidation
des Proteins zu verhindern. Schließlich kann ein nicht-ionisches
oberflächenaktives
Mittel, wie Polysorbat 80, in die Formulierung einbezogen werden,
um die Schädigung
von IL-2 durch Gefrier-Tauen und mechanische Scherung zu verhindern.
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Beispiel 6: Konservierungsmittel-Wirksamkeits-Test
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Mehrere
Formulierungen, die antimikrobielle Konservierungsmittel enthielten,
sind einem United States Pharmacopoeia (USP) Konservierungsmittel-Wirksamkeits-Test
unterzogen worden. Die Ergebnisse werden in Tabelle 16 dargestellt,
die Kontrollprobe ohne Konservierungsmittel fiel durch den Test,
während
alle Formulierungen, die ein Konservierungsmittel enthielten, den
Test bestanden.
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Tabelle 16: USP-Konservierungsmittel-Wirksamkeits-Test
für rhIL-2-Formulierungen.
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Die
Kontrollformulierung enthielt 0,1 mg/ml rhIL-2, 230 mM L-Argininbase,
128 mM Bernsteinsäure,
1 mM EDTA, 5 mM Methionin, 0,1% Polysorbat 80, bei einem pH von
5,8.
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Beispiel 7: Schmerz-erzeugende
Eigenschaften
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Ein
Rattenmodell, entwickelt an der University of Florida, College of
Dentistry, OMSDS Division of Neuroscience, wurde verwendet, um die
Schmerz-erzeugenden Eigenschaften zu analysieren, spezieller der
brennende und stechende Schmerz, der durch die Formulierungen erzeugt
wird. Das Modell basiert auf einem Assay des Stroms, der in Sinneszellen
induziert wird, die Schmerzmeldungen tragen. Um den Assay durchzuführen, werden
die Sinneszellen (Rattenspinalganglion) in einer Aufzeichnungskammer
isoliert. Aufzeichnungen werden aus einzelnen Zellen vorge nommen,
die vorausgewählt
sind, basierend auf Schmerzkriterien (Schmerzinduzierend). Brennende
Schmerz-, stechende Schmerz- und standardisierte Schmerzpunkte sind
für die
getestete Formulierung computerisiert. Ein brennender Schmerzpunkt
wird durch die Reaktion auf die Testformulierung in bezug auf Capsaicin
(500 nM) definiert. Capsaicin ist hinsichtlich seiner Fähigkeit,
intensiven Schmerz bei Menschen zu erzeugen, allgemein bekannt (Cooper
et al. (1986) Pain 24: 93–116).
Ein stechender Schmerzpunkt wird als das Verhältnis des Stroms, der durch
die Testformulierung erzeugt wird, zu dem, der durch eine Lösung erzeugt
wird, gepuffert auf pH 5,0, ermittelt. Der standardisierte Schmerzpunkt
bezieht sich auf die Formulierung in bezug auf normale Kochsalzlösung (0,9%
NaCl, nicht-gepuffert),
eine übliche
parenteral Krankenhauspharmazie, die bekannt dafür ist, eine stechende Empfindung
zu erzeugen.
-
Eine
flüssige
L-Argininbase-Bernsteinsäure-Formulierung
ist der Schmerzanalyse über
dieses Modell unterzogen worden. Ergebnisse von diesen zwei Testlösungen werden
in Tabelle 17 gezeigt. Basierend auf den Punkten, berechnet für brennenden
Schmerz, stechenden Schmerz und standardisierten Schmerz, zeigte die
L-Arginin-Bernsteinsäure-Formulierung
ausgezeichnete Eigenschaften im Vergleich zu normaler Kochsalzlösung. Es
wurde ebenso beobachtet, daß sich
der Teststrom während
der Anwendung der Formulierung verringerte (zeitabhängige Verringerung),
während
er sich mit normaler Kochsalzlösung
nicht verringerte. Dies zeigt, daß diese Formulierung besser
toleriert wird als Kochsalzlösung,
wie durch diesen Assay bewertet.
-
Tabelle 17: Brennende,
stechende und standardisierte Schmerzpunkte für die flüssige Formulierung und 0,9% NaCl.
-
Die
flüssige
Formulierung enthielt 230 mM L-Argininbase, 128 mM Bernsteinsäure, 1 mM
EDTA, 5 mM Methionin, 0,1% Polysorbat 80, bei einem pH von 5,8.
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Beispiel 8: Stabilitätsstudie
mit TFPI – nur
zur Information bereitgestellt
-
Stabilitäts- und
Löslichkeitsstudien
von TFPI in verschiedenen Formulierungen haben gezeigt, daß L-Arginin
ein Stabilisator (Daten nicht gezeigt) für TFPI ist und geladene Pufferspezies
wie Citrationen eine tiefere Löslichkeitswirkung
aufweist. In dieser Studie wurden die Wirkungen der L-Argininkonzentration
und Puffersysteme auf die TFPI-Stabilität in verschiedenen Formulierungen
untersucht. Insbesondere wurde der Einfluß des Puffersystems in Form
einer Säure,
die im wesentlichen frei von ihrer Salzform ist, gegen ein Gemisch aus
einer Säure
und ihrer Salzform, getestet, wie zuvor für IL-2-Formulierungen in den
vorhergehenden Beispielen angegeben.
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Materialien
und Verfahren
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Eine
TFPI-Lösung
wurde auf 0,6 mg/ml in 20 mM Natriumcitrat und 300 mM L-Arginin
bei pH 5,5 formuliert. Diese Lösung
wurde über
Dialyse bei 4°C
unter Verwendung der Spectral Por #7 Membranen (MWCO 3.500, ID#
132-110) zu verschiedenen L-Argininformulierungen, gepuffert auf
pH 6,5 durch entweder Citrat- oder
Succinatpuffersystem, pufferausgetauscht. Nach der Dialyse wurde
die TFPI-Konzentration
von jeder Lösung
unter Verwendung von UV/Vis-Spektroskopie gemessen. Jede Lösung wurde
dann runter auf 0,15 mg/ml unter Verwendung des entsprechenden Puffers
verdünnt.
Die hergestellten Lösungen
wurden dann (1 ml jeweils) auf 3-cm3-Phiolen
hinsichtlich der Stabilitätslagerung
aliquotiert. Ausreichend Phiolen wurden zu diesem Zeitpunkt für T = 0
beiseite gestellt. Der Rest der Phiolen wurde in einen 50-°C-Inkubator
für eine
beschleunigte Stabilitätsstudie
gegeben. Die Zeitpunkte wurden dann bei 3, 7, 14 und 30 Tagen genommen.
Für die
Analyse zu jedem Zeitpunkt wurden die Inhalte von jeder Phiole in
ein 1,7-ml-Mikrozentrifugenröhrchen übertragen
und dann bei 10K U/min für
ungefähr
2 Minuten zentrifugiert. Der zentrifugierte Überstand der Proben wurde aus diesem
Röhrchen
für die
Analyse unter Verwendung von IEX-HPLC entnommen (Beschreibung benötigt), das aus
vorhergehenden Studien bekannt war, ein Stabilitäts-anzeigender Assay zu sein.
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Ergebnisse
und Erläuterung
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TFPI
wurde auf 0,15 mg/ml Endkonzentration in verschiedenen Formulierungen
formuliert, enthaltend entweder L-Argininbase oder L-Arginin-HCl.
L-Arginin-HCl-For mulierungen wurden auf pH 5,5 durch 10 mM Zitronensäure oder
Bernsteinsäure
in Kombination mit ihrem jeweiligen Konjugatnatriumsalz gepuffert.
L-Argininbase-Formulierungen wurden auf pH 5,5 durch entweder Zitronensäure oder
Bernsteinsäure
titriert. Insgesamt wurden acht Studien durchgeführt, wie nachstehend aufgelistet:
- 1) 20–150
mM L-Arginin-HCl, gepuffert auf pH 5,5 durch 10 mM Zitronensäure und
Natriumcitrat;
- 2) 20–150
mM L-Argininbase, titriert auf pH 5,5 durch Zitronensäure;
- 3) 100–300
mM L-Arginin-HCl, gepuffert auf pH 5,5 durch 10 mM Zitronensäure und
Natriumcitrat;
- 4) 100–300
mM L-Argininbase, titriert auf pH 5,5 durch Zitronensäure;
- 5) 20–150
mM L-Arginin-HCl, gepuffert auf pH 5,5 durch 10 mM Bernsteinsäure und
Natriumsuccinat;
- 6) 20–150
mM L-Argininbase, titriert auf pH 5,5 durch Bernsteinsäure;
- 7) 100–300
mM L-Arginin-HCl, gepuffert auf pH 5,5 durch 10 mM Bernsteinsäure und
Natriumsuccinat und
- 8) 100–300
mM L-Argininbase, titriert auf pH 5,5 durch Bernsteinsäure.
-
Der
Hauptabbauweg für
TFPI wurde zuvor bestimmt und war Proteinaggregation/-ausfällung (Chen
et al. (1999) J. Pharm. Sci. 88: 881–888). Dem TFPI-Abbau kann
die Beobachtung des restlichen löslichen
Proteins in Stabilitätsproben
folgen. TFPI-Lösungen,
formuliert bei unterschiedlichen L-Argininkonzentrationen, wurden
bei 50°C
für eine
beschleunigte Stabilitätsstudie
gelagert. Die Proben wurden bei vorbestimmten Zeitintervallen genommen.
Lösliches
Protein in den Proben wurde von dem aggregierten/ausgefällten Protein durch
Zentrifugation in einem Mikrozentrifugenröhrchen entfernt. Die Menge
an löslichem
Protein wurde durch das IEX-HPLC-Verfahren
(Chen et al. (1999) J. Pharm. Sci. 88: 881–888) bestimmt. Die Daten wurden
dann als eine Funktion der Lagerungszeit durch eine einfache exponentielle
kinetische Gleichung angepaßt
(Y = YoEXP(–k1t)),
um die Halbwertszeit für
das restliche lösliche
Protein unter Verwendung der KaleidaGraph Graphiksoftware (Synergy
Software, Reading Pennsylvania) zu berechnen.
-
Die
Halbwertszeitwerte (t1/2) für das restliche
lösliche
TFPI für
die Formulierungen, gepuffert durch Citratzugabe oder Natriumcitrat,
werden in Tabelle 18 gezeigt. Die für die Formulierungen, gepuffert
durch Bernsteinsäure
oder Natriumsuccinat, werden in Tabelle 19 gezeigt. Diese Daten
zeigen, daß sich
der Halbwertszeitwert mit zunehmender L-Argininkonzentration in
diesen Formulierungen erhöht.
Diese Daten werden ebenso in 9 und 10 für Citrat-
bzw. Succinat-Puffersysteme eingetragen. Der Halbwertszeitwert wird
als eine parabolische Kurve aufgezeichnet und erhöht sich
als Funktion der Argininkonzentration. Dies ermöglicht, daß L-Arginin ein Stabilisator
für TFPI
ist.
-
Zwischen
den zwei Puffersystemen scheint der Unterschied in der TFPI-Stabilität geringfügig zu sein. Obwohl
das Citratpuffersystem mehr Variabilität zeigte (9),
waren die zwei Halbwertszeit gg. Argininkonzentrationskurven für das Succinatpuffersystem
im wesentlichen deckungsgleich (10). TFPI
erreichte ähnliche
Stabilität
bei ähnlicher
L-Argininkonzentration, ungeachtet welches der Puffersysteme für die pH-Einstellung
verwendet wurde. 11 vergleicht ebenso die Halbwertszeit
gg. Argininkonzentrationskurven zwischen dem Bernsteinsäurepuffersystem
und dem Zitronensäuresystem.
Diese Figur zeigt, daß es
keinen Hauptunterschied in der TFPI-Stabilität gibt, so lange wie die Argininkonzentration
in der Formulierung dieselbe bleibt. Diese Daten zeigen, daß die stabilisierende
Wirkung hauptsächlich
aus dem Beitrag von Arginin stammt.
-
Jedoch
erlaubt die Säuretitration
mit entweder Bernstein- oder Zitronensäure eine größere Konzentration an Arginin
in der Formulierung (und daher erhöhte Stabilität) während der
Aufrechterhaltung der Isotonizität.
Daher haben beispielsweise beide Formulierungen 3-3 und 4-3 in Tabelle
18 300 mM L-Arginin in den Formulierungen und ihre Halbwertszeitwerte
sind ähnlich.
Jedoch verwendete die 3-3 Formulierung 10 mM Zitronensäure und
Natriumcitrat, um 300 mM L-Arginin-HCl auf pH 5,5 zu puffern, und
wies eine Lösungsosmolarität von 497
mOsm/kg auf. Dies ist eine hypertonische Formulierung und ist als
injizierbare Formulierung nicht bevorzugt. Andererseits verwendete
die 4-3 Formulierung 121 mM Zitronensäure in Kombination mit 300 mM
L-Argininbase, um den pH auf 5,5 einzustellen, und wies eine Lösungsosmolarität von 295
mOsm/kg auf.
-
Diese
Formulierung liegt sehr nah an einer isotonischen Lösung (290
mmol/kg), und ist daher eine stärker
bevorzugte injizierbare Formulierung. Wenn ein konventioneller Weg
zur pH-Einstellung verwendet wurde, beispielsweise mit 10 mM Zitronensäure und
Natriumcitrat, konnte man nur leicht mehr als 150 mM L-Arginin zu
der Formulierung ohne Überschreiten
der Isotonizität
hinzufügen.
Die Halbwertszeit der 150-mM-L-Arginin-Formulierung
(Code 1–6)
beträgt
16 Tage im Vergleich zu 23 Tagen für die 300-mM-L-Arginin-Formulierung
(Code 4–3).
Deshalb stellt das Formulieren von TFPI mit einer Säurebase
(d. h., Argininbase) als ein Stabilisator und ein Puffer, der eine
Säure umfaßt, die
im wesentlichen frei von ihrer Salzform ist (d. h., Bernsteinsäure), ein
wirksames Mittel bereit, mehr Stabilisator (d. h., Arginin) hinzuzufügen, um
die stabilisierende Wirkung auf TFPI zu maximieren.
-
Schlußfolgerung
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Dieses
Beispiel zeigt, daß L-Arginin
TFPI durch Verlängern
seiner Lagerdauer stabilisiert. Unter Verwendung der Säuretitration
kann man mehr Arginin zu der Formulierung hinzufügen, um die stabilisierende Wirkung
ohne Überschreiten
der Isotonizität
zu maximieren, was für
die injizierbaren Formulierungen bevorzugt ist.
-
Tabelle 18: Stabilitätsdaten
für TFPI-Arginin-Citrat-Formulierungen
mit pH 5,5.
-
Die
Halbwertszeit (t1/2) wurde durch Anpassen
von 50°C
Stabilitätsdaten
unter Verwendung einer einfachen exponentiellen kinetischen Gleichung
erhalten.
-
-
Tabelle 19: Stabilitätsdaten
für TFPI-Arginin-Succinat-Formulierungen
mit pH 5,5.
-
Die
Halbwertszeit (t1/2) wurde durch Anpassen
von 50°C
Stabilitätsdaten
unter Verwendung einer einfachen exponentiellen kinetischen Gleichung
erhalten.
-
-
Obwohl
die vorhergehende Erfindung ausführlich
mittels Illustration und der Beispiele für die Zwecke des besseren Verständnisses
beschrieben worden ist, wird es offensichtlich sein, daß bestimmte
Veränderungen
und Modifikationen innerhalb des Umfangs der anhängenden Ansprüche praktiziert
werden können.