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Verweis auf
verwandte Anmeldungen
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Diese
Anmeldung beansprucht die Priorität der „Provisional Application" mit der Seriennummer 60/114,708,
deren Anmeldetag der 4. Januar 1999 ist, mit dem Titel „Novel
Polymer Formulations For the Engineering of Cells and Tissues for
Transplantation That Improves Cell Metabolism and Survival, And
Methods for Making Same".
Verwiesen wird außerdem
auf die US-Patentanmeldung mit der Seriennummer 08/417,652, deren
Anmeldetag der 5. April 1995 ist, aus der das US-Patent Nr. 5,808,050,
erteilt am 15. September 1998, hervorgegangen ist, und auf die ebenfalls
anhängige
US-Anmeldung mit der Seriennummer 08/877,682, deren Anmeldetag der
17. Juni 1997 ist, und auf WO 98/49202.
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Bereich der
Erfindung
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Das
größte Hindernis
auf dem Gebiet der Zell- und Gewebeverkapselung/Immunisolierung
ist historisch das Fehlen eines ausreichenden Sauerstoff- und Nährstofftransports über die
Polymermembranen gewesen, die verwendet wurden, um Zellen und Gewebe
zu verkapseln. Das Ergebnis dieses unzureichenden Gas- und Nährstoffaustauschs
ist der Zelltod und eine verminderte Stoffwechselaktivität. Angesichts
der Tatsache, dass die meisten dieser Verkapselungsvorrichtungen
bei Hormonersatztherapien verwendet werden, wie etwa verkapselte
Inselzellen, um Diabetes mellitus zu behandeln, steigert eine verminderte
Stoffwechselaktivität
den Bedarf an Gewebe, das benötigt
wird, um das Hormondefizit therapeutisch zu behandeln, um ein Vielfaches,
und bis zum heutigen Tage sind keine Vorrichtungen mit klinischer
Anwendbarkeit entwickelt worden, um die vielen Millionen von Diabetikern
weltweit zu behandeln. Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue
Vorrichtung, in der die Gewebedichte vergrößert werden könnte und
der Gas- und Nährstoffaustausch
verbessert werden könnte,
wodurch das Gebiet der Immunisolierung einen deutlichen Vorteil
erfährt.
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Nach
nahezu 30 Jahren umfangreicher Forschung auf den Gebiet des Verkapselns
von Inselzellen stimmen die meisten derjenigen, die wesentliche Beiträge auf diesem
spezialisierten Gebiet geliefert haben, vier wichtigen Lehrsätzen zu
(siehe die unter den Nummern 1–19
aufgeführten
Referenzen). Erstens, dass bei jeder geometrischen Art einer Immunisolierungsvorrichtung
keine Dimension einen Wert von 1 mm übersteigen darf. Zweitens,
dass keine Vorrichtung mit Zellen in einer Gewebedichte beladen
werden kann, die mehr als 5 bis 10% (Vol./Vol.) beträgt. Drittens,
dass ungeachtet der Matrixstruktur eine Diffusion von Metaboliten
in derartige Vorrichtungen und von Insulin aus derartigen Vorrichtungen heraus
häufig
verzögert
ist und durch einfache Diffusionsgradienten über die Entfernung zwischen
den Zellen und der Peripherie der Kapsel beherrscht werden kann.
Die Endergebnisse derartiger Einschränkungen sind zahlreich. Erstens,
um einen klinischen Erfolg mit einer solchen Vorrichtungen zu erzielen, würde das
Verhältnis
von Polymer zu Gewebe, das in einen Diabetiker von durchschnittlichem
Gewicht zu transplantieren wäre,
die Intraperitonealhöhle
eines Transplantatempfängers
schnell füllen.
Zweitens, wenn einer der oben umrissenen Lehrsätze modifiziert wird, wirkt
sich das Ergebnis häufig
katastrophal auf die verkapselten Inseln aus. Die Häufigkeit
eines Transplantatversagens steigt dramatisch mit der subklinischen
Leistungsfähigkeit
in funktionellen Test, und der Beleg einer Zellnekrose in der gesamten
Vorrichtung ist bei einer histologischen Untersuchung nach Explantation
vorherrschend. Die Hauptursache für diese Ergebnisse wird häufig durch
die hypoxische Umgebung von isolierten und ferner, immunisolierten
Inselzellen bestätigt.
Angesichts der gesteigerten metabolischen Anforderungen von Inselzellen im
Vergleich zu anderen somatischen Zellen ist die Notwendigkeit zum
Verbessern ihrer Sauerstoffversorgung nach Isolierung, Immunisolierung
und Transplantation von höchster
Wichtigkeit für
die Möglichkeit,
dass derartige Vorrichtungen eine klinische Relevanz aufweisen.
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Colton
und eine andere Gruppe unter Per-Ola Carlsson haben Mikroelektroden
implantiert, um Sauerstoffpartialdrucke in Inseln zu messen, und zwar
in ihrer natürlichen
Umgebung, nach Isolierung und nach Transplantation in Polymervorrichtungen sowie
frei unter die Nierenkapsel. Beide Gruppen kamen zu ähnlichen
Ergebnissen (siehe die unter den Nummern 19 und 29 zitierten Referenzen).
Die Sauerstoffpartialdrucke in den nativen Pankreasinseln sind die
höchsten
der Organe im Körper,
wobei 37 bis 47 mmHg gemessen werden (man vergleiche diesen Wert
mit dem Wert von 13 bis 21 mmHg bei Zellen in der Nierenrinde).
Nach Isolierung fallen diese Werte auf 14 bis 19 mmHg ab. Nach Transplantation
in normoglykämische
Tiere unter die Nierenkapsel fallen die Werte leicht auf 9 bis 15
mmHg ab. Falls eine Transplantation in schwer hyperglykämische Tiere (über 350
mg/dl) erfolgt, fallen diese Werte auf 6 bis 9 mmHg ab. Wenn die
Zellen immunisotiert werden und sich deshalb nicht einfach dafür hergeben,
in ein vaskularisiertes Gebiet, wie etwa die Nierenkapsel transplantiert
zu werden, fallen die Sauerstoffwerte sogar noch weiter ab. Tatsächlich können bei
hyperglykämischen
Tieren die Sauerstoffpartialdrucke von Inseln in Polymerkapseln
auf so niedrige Werte wie 1 bis 2 mmHg abfallen. Diese nahezu anoxischen
Bedingungen können
zu einem raschen Zelltod führen, insbesondere
je näher
die Zellen am Kern der Polymervorrichtung liegen.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin den Einschluss von perfluorierten Substanzen
in die Biodritin-Polymerformulierungen, um eine verbessern Verfügbarkeit
von Sauerstoff für
die verkapselten Zellen oder Gewebe zu erzielen. Organische Perfluorverbindungen
sind hervorragende Lösungsmittel
für Sauerstoff,
wobei sie eine mehrfach höhere
Sauerstofflöslichkeit
aufweisen als Wasser. Diese Verbindungen werden umfangreich als
Blutersatz verwendet, und sie sind kürzlich zur Konservierung von
Gewebe nach der Entfernung aus Tieren verwendet worden, ebenso wie
um Inselisolierungen aus dem Pankreas zu verbessern.
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Folglich
betrifft die Erfindung insbesondere das Zugeben von perfluorierten
Substanzen zu dem Biodritin-Heteropolysaccharid, Gele daraus und/oder eine
Zusammensetzung, z.B. Lösungen
mit einer einstellbaren Viskosität,
die durch das Manipulieren der Konzentration von Biodritin-Heteropolysacchariden
und/oder Ionenkonzentrationen, z.B. Calcium hergestellt wird; und/oder
ein Gel oder Sol, welches das Biodritin-Heteropolysaccharid umfasst;
die Synthese, Reinigung und Verwendung von Biodritin-Heteropolysaccharid
als einem neuen Glykopolymer und/oder Heteropolysaccharid und/oder
Gelen, Lösungen
und/oder Solen, welche Biodritin-Heteropolysaccharid umfassen. Die
Gele werden durch Zugeben eines anorganischen Ions, wie etwa Calciumionen,
zu dem Biodritin-Heteropolysaccharid erhalten. Die Sole können durch
Behandlung eines Gels mit einem geeigneten Mittel, wie etwa Natriumsalz,
z.B. Zitronensäuresalzen
oder Ethylendiamintetraessigsäure
(EDTA) als Natriumsalz, erhalten werden. Die Gele können verschiedene
Viskositäten
aufweisen, indem die Menge an Biodritin-Heteropolysaccharid und/oder
anorganischem Ion, z.B. Calciumion, variiert wird; und mit einer
Menge an Calciumionen können
unendliche Gele erhalten werden.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin das Zugeben der perfluorierten Substanzen
zu einer Zusammensetzung, die hier als „Biodritin-Polymernetzwerk" bezeichnet wird,
und Verfahren und Formulierungen zum Herstellen eines Biodritin-Polymernetzwerks. Ein
Biodritin-Polymernetzwerk
kann mindestens ein Glykosaminoglykan, z.B. Chondroitinsulfat-4 und/oder
-6 enthalten, und mindestens ein Alginsäuresalz, z.B. Natriumalginat,
wobei mindestens das Glykosaminoglykan oder das Alginsäuresalz
oder beide quervernetzt sind (siehe die US-Anmeldung mit der Seriennummer
08/877,682, deren Anmeldedatum der 17. Juni 1997 ist, und WO 98/49202
in Bezug auf „Biodritin" und „Biodritin-Polymernetzwerk"). Und die Verfahren
und Formulierungen zum Herstellen eines Biodritin-Polymernetzwerks
umfassen das Zumischen des Glykosaminoglykans und Alginsäuresalzes
und das Zumischen von mindestens einem quervernetzten Mittel, z.B.
einem anorganischen Ion. Beispielsweise wird ein Biodritin-Polymernetzwerk, von
dem angenommen wird, ohne dass gewünscht ist, an irgendeine bestimmte
Theorie gebunden zu sein, dass es sich um ein semi-interpenetrierendes Polymernetzwerk
(semi-interpenetrating polymer network, s-IPN) handelt, durch Zugabe
von anorganischen Ionen zu einer Lösung aus einem Glykosaminoglykan
und einem Alginsäuresalz
gebildet, z.B. indem Calciumionen zu einer Lösung aus Chondroitinsulfat-4
und/oder -6 und Natriumalginat gegeben werden (wobei das Natriumalginat
quervernetzt ist und Taschen von Chondroitinsulfat-4 und/oder -6 und/oder
nicht-quervernetztem Natriumalginat aufweist).
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Selbstverständlich kann
ein Biodritin-Polymernetzwerk, das mindestens ein Biodritin-Heteropolysaccharid
enthält,
durch kovalentes Binden des Glykosaminoglykans und des Alginsäuresalzes,
die in einem Biodritin-Polymernetzwerk vorhanden sind, erhalten
werden, beispielsweise, indem ein Biodritin-Polymernetzwerk einer
Kopplungsreaktion unterworfen wird, an der ein Linkermolekül beteiligt
ist; beispielsweise, indem ein Netzwerk durch Zugabe von anorganischen
Ionen zu einer Lösung
aus einem Glykosaminoglykan und einem Alginsäuresalz gebildet wird, z.B.
indem Calciumionen zu einer Lösung
aus Chondroitinsulfat-4 und/oder -6 und Natriumalginat gegeben werden,
und indem das Netzwerk einer Kopplungsreaktion unterworfen wird,
z.B. indem ein Netzwerk einer Kopplungsreaktion unterworfen wird, an
der Divinylsulfon beteiligt ist.
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Beim
Herstellen eines Biodritin-Heteropolysaccharids oder eines Biodritin-Polymernetzwerks, welches
ein Biodritin-Polymernetzwerk umfasst, wird in einer Lösung GAG,
z.B. Chondroitinsulfat-4 und/oder -6, mit Alginat, z.B. Natriumalginat,
durch kovalente Bindung mittels einer Reaktion mit einem Linkermolekül, wie etwa
Divinylsulfon verknüpft;
die Reaktion wird vorzugsweise in alkalischem Medium durchgeführt. Beim
Ausführen
der Erfindung kann man ein Verfahren einsetzen, um die Calcium-bindenden
Stellen von Alginat, auch als „egg-box"-Stellen bekannt,
zu schützen,
so dass keine Reaktion an diesen Stellen während der Verknüpfungsreaktion der
mit dem Linkermolekül,
z.B. Divinylsulfon, und GAG, z.B. Chondroitinsulfat, stattfindet.
Man kann auch ein Verfahren einsetzen, um die verbleibenden aktiven
Vinylgruppen in dem Biodritin nach der Verknüpfung durch eine Reaktion mit
einem Alkanolamin, wie etwa Ethanolamin, vorzugsweise bei alkalischem
pH-Wert zu bewahren.
Und man kann ein Verfahren einsetzen, um Biodritin nach der Synthesereaktion,
die ein Entfernen von Calcium mit einem Molekül, das an Calcium bindet oder
damit ein Konjugat bildet, z.B. EDTA, umfasst, zu reinigen, vorzugsweise gefolgt
durch eine oder mehrere Präzipitation(en)
mit einem Alkohol, wie etwa Ethanol.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf ein zusätzliches Verfahren, um ein
Biodritin-Polymernetzwerk,
das perfluorierte Substanzen umfasst, herzustellen, und auf ein
dehydrothermales Quervernetzen einer Mischung des Polymers, welches
ein Biodritin-Heteropolysaccharid
bildet. Die dehydrothermale Reaktion kann aus einem trockenen Rückstand
(Kuchen) bestehen, der GAG enthält,
z.B. Chondroitisulfat, und Alginat, z.B. Natriumalginat. Der Kuchen kann
durch Gefriertrocknen einer Lösung
hergestellt werden, die Chondroitinsulfat und Natriumalginat in geeigneten
Konzentrationen enthält.
Die Calciumbindungsstellen von Alginat können vor der Dehydrothermalbehandlung
durch Zugabe von Calciumionen, die an die „egg-box"-Stellen des Alginats binden sollen,
geschützt
werden. Das Calcium kann aus den „egg-box"-Komplexen durch Behandlung des Produkts
der dehydrothermalen Reaktion mit einem Material entfernt werden,
welches Calcium bindet oder mit diesem Komplexe oder Konjugate eingeht,
z.B. Natrium-EDTA. Eine Reinigung kann wie oben diskutiert durchgeführt werden.
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Zur
Erleichterung der Bezugnahme können Biodritin-Polymernetzwerke
und Biodritin-Heteropolysaccharide
als „Biodritin" oder „Biodritin-Produkte" bezeichnet werden
(siehe auch die US-Anmeldung mit der Serinenummer 08/877,682, deren
Anmeldedatum der 17. Juni 1997 ist, und WO 89/49202).
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Eine
hauptsächliche
Verwendung von Biodritin-Produkten mit den perfluorierten Substanzen und/oder
Produkten, die davon abgeleitet sind, liegt in Anwendungen, bei
denen es auf die Biokompatibilität
mit Wirtsgeweben und/oder eine Immunisolierung ankommt, beispielsweise
beim Verkapseln von Zellen, wie etwa eine Immunisolierung durch
Mikroverkapslung von Langerhans'schen
Inseln zur Steuerung eines Diabetes oder von anderen Zelltypen oder
Ge weben. Ein Biodritin-Gel, das aus Biodritin-Heteropolysaccharid
gebildet ist oder ein Biodritin-Polymernetzwerk umfasst (z.B. ein
Gel, das mindestens ein Glykosaminoglykan, z.B. Chondroitin-4 und/oder
-6, und mindestens ein Alginsäuresalz
umfasst, wobei mindestens das Glykosaminoglykan und/oder das Alginsäuresalz
quervernetzt sind und das Glykosaminoglykan und das Alginsäuresalz wahlweise
(und vorzugsweise) kovalent gebunden sind, vorzugsweise durch eine
Reaktion, an der ein Linkermolekül,
wie etwa Divinylsulfon beteiligt ist, und das Quervernetzen nach
dem kovalenten Binden durchgeführt
werden kann oder davor; im Allgemeinen ein Biodritin-Produkt oder
ein Produkt aus einer Reaktion mit Biodritin), kann verwendet werden,
um Körnchen
(Beads) oder Mikrokapseln zu bilden, welche Zellen oder Gewebe zur
Implantation enthalten. Und folglich bezieht sich die Erfindung
auf derartige Beads oder Mikrokapseln sowie auf Verfahren zum Herstellen
und Verwenden derartiger Beads oder Mikrokapseln.
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Biodritin-Produkte
und/oder Produkte daraus können
auch „aufgestrichen", gesprüht oder
auf das Obere von Wunden, z.B. chirurgische Wunden oder Nähte, aufgetragen
werden, und sie können
verwendet werden, um eine chirurgische Überwachungs- oder eine andere
Ausrüstung
zu beschichten, um eine lokale Reaktion, Verletzung oder Irritation
zu vermeiden. Diejenigen, die auf dem Fachgebiet sachkundig sind,
können
dies ohne übermäßiges Experimentieren
anwenden, wenn sie die hier dargestellte Offenbarung und die Fachkenntnis
sowie typische Faktoren, wie etwa das Alter, das Geschlecht, das
Gewicht und den Zustand des Patienten etc. oder die Art der Ausrüstung, die
beschichtet werden soll, berücksichtigen.
Biodritin-Produkte und/oder Produkte daraus dienen als ein Matrixmaterial
zum Stützen
von Zellen zum Kultivieren oder für andere Anwendungen, bei denen
Zellen einen suspendierten oder nicht aggregierten Zustand beibehalten müssen. Demgemäß betrifft
die Erfindung „Anstriche", Sprays und Matrices,
welche Biodritin-Produkte und/oder Produkte daraus enthalten, sowie
Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung.
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Das
neue Heteropolysaccharid und Produkte daraus, ebenso wie das semi-interpenetrierende
Polymernetzwerk, d.h. das Biodritin-Heteropolysaccharid, und Produkte
daraus und das Biodritin-Polymernetzwerk nutzen die Biokompatibilität von Glykosaminoglykanen
(GAGs), vorzugsweise einer spezifischen Gruppe von Glykosaminoglykanen,
nämlich denjenigen
Glykosaminoglykan, die keine definierten Zellbindungseigenschaften
aufweisen, vorzugsweise Chondroitinsulfate-4 und/oder -6, hier als
CIS bezeichnet; und die gewünschten
Eigenschaften von Algenpolysacchariden und/oder Alginsäure, vorzugsweise
in Form eines Salzes von Alginsäure,
z.B. M+-Alginat, wobei M ein Kation, wie etwa eine Metallkation
ist, welches als ein stöchiometrisches
Gegenion dient, um die negativen Ladungen des Alginatanions, z.B.
einem Metall aus der Gruppe I, wie etwa Natrium, Lithium oder anderen
Kationen, z.B. organischen und Komplexkationen, z.B. Ammonium, auszugleichen.
Vorzugsweise ist das Gegenion Natrium und das Salz der Alginsäure ist
Natriumalginat, das in der Lage ist, unendliche Gelnetzwerke in
Gegenwart von Calciumionen zu bilden.
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Die
Erfindung bezieht sich insbesondere auf einen Einschluss von Perfluorverbindungen
in die Polymerformulierung, wie Emulsionen, die durch Ultraschallbehandlung
(oder andere Verfahren) hergestellt werden, wie beansprucht und
in den Beispielen offenbart, um ein Überleben der Zellen während des Verkapselns
von Zellen oder Gewebe oder während der
Immunisolierung zu therapeutischen Zwecken sicherzustellen.
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Perfluorierte
Kohlenwasserstoffderivate sind extrem dicht, chemisch inert, und
sie sind wasserunlösliche
Verbindungen, die in den frühen
40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als ein Teil des Manhattan-Projekts
entwickelt wurden (siehe die Referenzen 22 und 23). Ausführlich untersucht über Jahre im
Hinblick auf ihre chemischen Eigenschaften (siehe die Referenzen
24 bis 37), wurden sie in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts
zur Verwendung als künstliche
Blutbestandteile ausgewählt,
da sie chemisch inert, sind und aufgrund dessen, dass sie nicht
verstoffwechselt werden. Angesichts ihrer hohen Dichte und ihrer
vollständigen
Unlöslichkeit
in Lösungen
auf der Grundlage von Wasser war der einzige Weg zur Verwendung
dieser Verbindungen als künstliches
Blut, stabile Emulsionen unter Verwendung von hydrophoben Phospholipiden
und unter Standardisierung der Perfluorkohlenstoff-Tröpfchengröße zwischen
0,2 bis 0,3 μm
zu erzeugen. Die Forschung an diesen Emulsionen explodierte mit
unvergleichlichem Fortschritt, und 1989 war Flusol DA® die erste
dieser Emulsionen, die von der FDA zu klinischen Anwendungen zur
Verwendung bei der perkutanen transluminaren Angioplastie (Percutaneous Transluminary
Angioplasty) zugelassen wurde. Bald folgten andere Unternehmensprodukte,
wie etwa Oxygent® von Alliance Pharmaceuticals.
Die Emulsionen der ersten Generation, obwohl sie vorteilhaft waren,
wiesen auch unerwünschte
blutverdünnende Wirkungen
auf. Trotz der enormen akademischen und unternehmerischen Forschung,
die an den Perfluorkohlenstoffen durchgeführt wurde, wurde festgestellt,
dass höhere
Gew./Vol.-Konzentrationen in PFC-Emulsionen die Häufigkeit
des Auftretens unerwünschter
Wirkungen reduzierten und die Eigenschaften der Abgabe und Retention
von Sauerstoff verbesserten. Die Emulsionen der zweiten Generation
hatten eine bei wei tem größere Wirkung.
In dem Prozess wurden die kritischen Eigenschaften von perfluorierten
Kohlenwasserstoffen und Derivaten sorgfältig dokumentiert, wobei ein
erstaunliches Fehlen einer Ungleichheit zwischen einer Forschungsgruppe
und der nächsten
zu beobachten war.
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Die
sauerstofftransportierenden Eigenschaften von perfluorierten Verbindungen
entstammen den Fluoratomen und sind direkt proportional zu ihrer Anzahl
innerhalb der Struktur. Auf ähnliche
Weise ist der Sauerstoffgehalt einer vorgegebenen Emulsion direkt
proportional zu dem pO2 der Umgebung der Emulsion
und dem prozentualen Gewicht der PFC im Gesamtvolumen der Emulsion.
Darüber
hinaus weisen Perfluorkohlenstoffe eine Kinetik der Sauerstoffaufnahme
und -abgabe auf, die zweimal so schnell ist, wie die des normalen
Sauerstoffabgabesystems des Körpers,
dem Hämoglobin.
Diese Eigenschaften werden durch die Abgabe von hohen Konzentrationen
an Sauerstoff an Patienten, welche PFC-Emulsionen erhalten, verstärkt.
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In
einer Studie an Patienten, welche die PFC-Emulsionen IV erhielten,
wurden vorteilhafte Steigerungen des pO2 bei
jeder möglichen
Kombination von Gas und Emulsion beobachtet. Bei einer Emulsion
mit geringem prozentualem Gewicht (20%, Gew./Vol.) und bei Raumtemperatur
zeigten die Patienten eine mittlere Zunahme des pO2 von
82 mmHg auf 101 mmHg. Durch dasselbe Zeichen wurden deutliche Zunahmen
des Gewebe-pO2 bei Tieren nach der Verabreichung
von PFC-Emulsionen beobachtet. Der interessanteste Aspekt dieser
Zunahmen ist der, dass sie über
etliche Tage persistierten, und auch wenn sich die Werte für die Blut-PFC-Konzentrationen
Null angenähert
haben könnten.
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Neben
den Studien an PFC-Emulsionen zur intravenösen Verwendung als künstliches
Blut haben zahlreiche Gruppen die Verbindungen in Studien verwendet,
welche eine Reperfusionsverletzung bei geernteten Organen, die auf
eine Hypoxie zurückzuführen ist,
und den Erhalt einer physiologischen Sauerstoffversorgung von Gewebe
während
der Transplantationschirurgie betreffen (38–49). Kurzgefasst sind die
Befunde dieser Gruppen derart, dass Fluorkohlenstoffemulsionen oder
-verbindungen gewaltige Konservierungswirkungen auf geerntetes Gewebe ausüben. Drei
derartige Studien, die besonders interessant sind, sind diejenigen
von Kuroda et al. bezüglich
des Zweischichtenverfahrens der Pankreaskonservierung (50), von
Tanioka et al. bezüglich
der Verwendung des Zweischichtenverfahrens, um die Inselisolierung
nach langen Zeiten einer Ischämie
zu verbessern (51), und die der Gruppe von Urushihara et al. bezüglich der
Verwendung von PFCs und PFC-Emulsionen bei der Kältekonser vierung von Rattenpankreata
(52). In der ersten Studie wurden Hundepankreata geerntet und verwendet.
Diese Studie zeigte eindeutig, dass eine einfache Doppelschicht
aus Perfluorkohlenstoff die so dicht und unlöslich ist, dass sie sich am
Boden des Behälters
vereinigt, mit einen anderen Konservierungsmittel die Funktion von
kältekonservierten
Pankreata wesentlich verbessert bis zu dem Punkt, an dem ein Transplantationserfolg
erzielt wird, der mit dem vergleichbar ist, der mit Pankreatra erzielt
wird, die ummittelbar nach dem Ernten transplantiert wurden.
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Urushihara
et al. fanden Ähnliches
im Hinblick auf die Konservierung bei der Verwendung von Rattenpankreata.
Bei dieser Studie allerdings war die Ausgestaltung derart, um die
bereits überprüften Konservierungseigenschaften
von PFCs mit denen von PFC-Emulsionen zu vergleichen. Bei Urushihara enthielt
die experimentelle Ausgestaltung vier Gruppen. Die erste Gruppe
bestand aus Pankreata, die mit einer FC-Emulsion perfundiert und
dann in die Emulsion getaucht wurden, während sie mit einer Mischung
aus 95% O2/5% CO2 begast
wurden. Die zweite Gruppe unterschied sich von der ersten Gruppe
nur insoweit, als 100% N2 zur Begasung verwendet
wurde. Die dritte Gruppe war aus Pankreata zusammengesetzt, die
mit flüssigem
PFC perfundiert wurden, weiter in PFC getaucht und dann begast wurden,
wieder mit 95% O2/5% CO2.
Die vierte und letzte Gruppe ist dieselbe wie die dritte Gruppe,
abgesehen davon, dass 100% N2 als Begasungsgas verwendet
wurde. Die Funktion der Organe nach der Kultivierungszeit wurde
dann durch (syngene) Transplantation des Transplantats unter den
folgenden Kriterien für
ein erfolgreiches Transplantat beurteilt: Falls das Transplantat
die STZ-induzierte Hyperglykämie
auf Werte von weniger als 200 ml/dl innerhalb von 24 Stunden reduzierte,
und falls dieser Wert für mehr
als zwei Wochen aufrecht erhalten wurde, dann wurde das Tranplantat
als funktionsfähig
angesehen. Urushihara fanden, dass es eine Konservierung in allen
Gruppen über
24 Stunden gab, nach 48 Stunden jedoch alle Gruppen mit Ausnahme
von Gruppe 3 einen Transplantationserfolg von 0% aufwiesen. Die Gruppe
3, d.h. flüssiger
PFC mit 95% O2/5% CO2, war
allen anderen Gruppen in Bezug auf die Konservierung in jeder Hinsicht überlegen.
Von den Organen in der Gruppe, die 24 Stunden kultiviert wurde, waren
100% der transplantierten Transplantate funktionsfähig. Von
denen in der Gruppe, die 48 Stunden kultiviert wurde, waren 80%
der transplantierten Transplantate (4/5) funktionsfähig. Im
Vergleich zu den Konservierungszeiten von 12 bis 16 Stunden, die durch
Standardaufbewahrungslösungen
für Organe, wie
etwa einer UW-Lösung,
gewährleistet
wurde, zeigte PFC einen deutlichen Vorteil. Tatsächlich wendet eine Gruppe an
der University of Washington ein Zweischichten-PFC-Verfahren zum
Perfundieren von Pankreata nach der Ernte an und hat wesentliche Verbesserungen
in Bezug auf die Konservierungszeit beobachtet.
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Von
besonderer Bedeutung für
unser Studiengebiet ist, dass die Gruppe von Tanioka et al. das Zweischichtenverfahren
auf das Ernten von Pankreasinselzellen anwendete. Deren Studie war
in fünf Gruppen
aufgeteilt: Die erste Gruppe von Hundepankreata wurde geerntet und
drei Stunden unter Verwendung einer Doppelschicht aus UW-Lösung und PFC
konserviert. Am Ende dieses Zeitraums wurden die Langerhans'schen Inseln aus
den Pankreata unter Verwendung des Ricordi-Verfahrens zur Isolierung
von menschlichen Inseln, das für
die Anwendung auf Rattenpankreata modifiziert war, isoliert (53).
Die zweite Gruppe setzte dasselbe Konservierungsverfahren ein wie
die erste, jedoch für
einen Zeitraum für
24 Stunden, wobei zu dieser Zeit die Inseln isoliert wurden. Die
dritte und vierte Gruppe verwendeten nur eine UW-Lösung
als Konservierungsmedium. Bei allen ersten vier Gruppen wurden 95% O2/5% CO2 in die Konservierungsbehälter eingeleitet. Die
letzte Gruppe war gekennzeichnet durch sofortige Ernte und autologe
Transplantation zur Kontrolle.
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Nach
den Konservierungszeiten und Inselisolierungen bei Tanioka wurden
die Inseln gezählt (vorgereinigt
an einem Ficoll-Gradienten und nachgereinigt) und durch Kannulierung
einer Mesenterialvene in die Leber transplantiert. Wie in den vorhergehenden
Studien an ganzem Pankreas wurde der Transplantaterfolg durch die
Aufhebung der Hyperglykämie
(Glukosewerte von weniger als 200 mg/dl) in den pankreasektomierten
autologen Spendern beurteilt und durch die Aufrechterhaltung dieser
Aufhebung über
einen bedeutenden Zeitraum. In der Kontrollgruppe betrug der prozentuale
Anteil der Wiedergewinnung von Inseln (Anzahl nach Reinigung/Anzahl
vor Reinigung) 65,4% mit 5000 IEQs/g an wiedergewonnenem Pankreas.
Die experimentellen Gruppen wiesen nach 3 Stunden Werte von 63,3% für die Doppelschicht-PFC-Gruppe
(5600 IEQs/g Pankreas) und 59,3% für die UW-Gruppe (4700 IEQs/g
Pankreas) auf. Die Werte bei einer 24-stündigen Kältekonservierung für die zwei
Gruppen betrugen 56,4% bei der Doppelschicht-PFC-Gruppe (4000 IEQs/g
Pankreas) und 39,3% bei der UW-Gruppe (1300 IEQs/g Pankreas). Allein
von den Zellzahlen her war der Vorteil der Verwendung von PFCs bei
der Konservierung vor der Isolierung offensichtlich. Ein weiterer
Beweis für
die Überlegenheit
des Zweischichtenverfahrens bei Organen und sogar bei der Einzelzellkonservierung
waren die Transplantaterfolgsraten. Die Kontrollgruppe wies eine
Transplantaterfolgsrate von 89% (8/9) Transplantationen auf. Die
dreistündige
experimentelle Gruppe wies Raten von 83% (5/6, Doppelschicht-PFC-Gruppe)
und 33% (2/6, UW-Gruppe) auf. Die experimentelle 24-Stunden-Gruppe
wies Raten von 56% (5/9, Doppelschicht-PFC-Gruppe) und 0% (0/9, UW-Gruppe) auf. Dieser überwältigende
Beweis legt nahe, dass nicht nur die Perfluorverbindungen als vorteilhaftes
Konservierungsmedium bei der Ernte ganzer Organe wirken, sondern
auch bei der Konservierung von isolierten Zellen, wie etwa den Langerhans'schen Inseln verwendet
werden können.
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Die
Argumente für
die Verwendung von Perfluoremulsionen und Perfluorverbindungen auf
dem Gebiet der Zell- und Gewebekonservierung sind stichhaltig. Diese
Befunde begründeten
den Hintergrund für
unsere Erfindung, die jetzt beschrieben wird.
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Deshalb
bezieht sich die Erfindung, sogar in einem noch breiteren Sinn,
auf Folgendes:
Eine Zusammensetzung, die mindestens ein Glykosaminoglykan,
mindestens ein Alginat und mindestens eine Perfluorkohlenstoffsubstanz,
z.B. eine emulgierte Perfluorkohlenstoffsubstanz, umfasst, um die
Sauerstoffverfügbarkeit
für verkapselte
und/oder immunisolierte Zellen und Gewebe zu steigern, wobei:
das
mindestens eine Glykosaminoglykan und/oder das Alginat quervernetzt
oder polymerisiert sind, z.B. ist das Alginat quervernetzt oder
polymerisiert, beispielsweise durch Zugabe eines anorganischen Salzes,
wie etwa einem Calciumsalz; oder
das mindestens eine Glykosaminoglykan
und das Alginat kovalent gebunden sind, z.B. mittels einer Kopplungsreaktion,
an der eine Linkermolekül,
wie etwa DVS beteiligt ist; oder
das mindestens eine Glykosaminoglykan
und/oder das Alginat quervernetzt oder polymerisiert sind, z.B. ist
das Alginat quervernetzt oder polymerisiert, beispielsweise durch
Zugabe eines anorganischen Salzes, wie etwa einem Calciumsalz, und
das mindestens eine Glykosaminoglykan und das Alginat kovalent gebunden
sind, z.B. mittels einer Kopplungsreaktion, an der ein Linkermolekül, wie etwa
DVS beteiligt ist, und das kovalente Binden kann vor der Quervernetzung
oder Polymerisierung durchgeführt
worden sein oder umgekehrt;
eine emulgierte Perfluorkohlenstoffsubstanz,
die zu Biodritin gegeben oder damit verwendet wird, um die Sauerstoffverfügbarkeit
für verkapselte
und/oder immunisolierte Zellen und Gewebe zu steigern;
Gele,
welche die Zusammensetzung umfassen; Mischungen aus derartigen Gelen
oder aus mindestens einem solchen Gel und mindestens einer solchen
Zusammensetzung;
Verfahren zum Herstellen solcher Zusammensetzungen
und Gele;
Verfahren zum Verwenden solcher Zusammensetzungen
und Gele, einschließlich
als „Anstriche", Sprays, Matrices,
Beads, Mikrokapseln;
Produkte, welche die Zusammensetzung oder
das Gel umfassen, z.B. „Anstriche", Sprays, Matrices, Beads,
Mikrokapseln; und
die Perfluorkohlenstoffsubstanzen, einschließlich Perfluortributylamin
(FC-43), Perfluordekalin, Perfluoroktylbromid oder bis-Perfluorbutylethen,
ohne darauf beschränkt
zu sein.
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Eine
Biodritin-Heteropolysaccharidlösung wird
in Gelmikrokapseln überführt, indem
die Lösung in
eine Calciumchloridlösung
getropft wird. Eine Biodritin-Heteropolysaccharidlösung wird
zu einer Platte von jeder gewünschten
Form gebildet, indem die Biodritin-Heteropolysaccharid- und Calciumchloridlösung miteinander
in Kontakt gebracht werden und dadurch das Biodritin zu der gewünschten
Form geliert wird, derart, dass die Form des Gels variiert werden
kann, wie gewünscht.
Die Gelmikrokapseln oder die Gelplatte können Langerhans'sche Pankreasinseln
enthalten.
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Das
Biodritin kann auch zur eine „Spaghetti"-artigen Struktur
gebildet werden, hergestellt durch Extrusion einer Biodritin-Heteropolysaccharidlösung über eine
Schnur, z.B. durch eine zylindrische Katheterröhre, die im Inneren eine Baumwollschnur
oder eine chirurgische Schnur enthält. Die Biodritin-Lösung wird
zusammen mit der Schnur in eine Lösung extrudiert, die Calciumionen
enthält,
wobei sich sofort ein Gel bildet, welches die Schnur enthält. Das Gel
wird dann in einer Calciumionenlösung
reifen gelassen. Man kann eine äußere Schutzschicht über den
Biodritin-Spaghetti bilden, z.B. aus Polylysin/Biodritin, um der
Vorrichtung eine begrenzte Permeabilität zu verleihen. Die Strukturierung
der Spaghetti-Vorrichtung
erfolgt durch die Schnur im Inneren und erstreckt sich weiter nach
außen
hin zu dem umgebenden Gelzylinder, z.B. durch die seitlichen Ausläufer der
Schnur oder durch sol che, die auf der Oberfläche der Schnur herbeigeführt werden,
indem sie aufgekratzt wird, z.B. mit einer Messerklinge.
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Ein
Biodritin-Spaghettistrang kann zur Implantation von Zellen oder
Geweben, die darin enthalten sind, z.B. an den seitlichen Ausläufern, verwendet
werden; oder es können
mehr als ein Biodritin-Spaghettistrang verwendet werden, indem diese an
jedem Ende miteinander verschnürt
werden. Die Stränge
können
weiterhin mit einem biokompatiblen Material eingefügt werden,
derart, dass die Biodritin-Spaghettistränge vor mechanischer Belastung nach
Implantation geschützt
sind. Und diese Strangvorrichtungen können als ein Mittel zum Implantieren von
Zellen oder Geweben in Mensch und Tier zur Prävention oder Behandlung einer
Erkrankung verwendet werden, wie dies der Fall ist bei Implantaten aus
Langerhans'schen
Inseln zur Behandlung von Diabetes.
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Derjenige,
der auf dem Fachgebiet sachkundig ist, kann eine Zusammensetzung,
die Zellen, wie etwa Inselzellen enthält, ohne übermäßiges Experimentieren implantieren,
wenn typische Faktoren, wie etwa das Alter, das Geschlecht, der
Zustand etc. des Patienten und die Rate, mit der ein gewünschtes
Expressionsprodukt der Zellen, z.B. Insulin, sezerniert wird, berücksichtigt
werden (siehe auch USSN 08/417,652, deren Anmeldedatum der 5. April
1995 ist, jetzt US-Patent Nr. 5,808,050, erteilt am 15. September
1998).
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Folglich
bezieht sich die Erfindung auf diese Produkte und Verfahren zu ihrer
Herstellung und Verwendung zum Verkapseln von Zellen und Geweben in
einer Langzeitkultur, zum Transport und/oder zur Transplantation
bei einer medizinischen Behandlung.
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Analoge
Verfahren können
verwendet werden, um Produkte aus Biodritin-Polymernetzwerken herzustellen; und
dementsprechend bezieht sich die Erfindung auf diese Produkte und
Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung.
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Was
Glykosaminoglykane, wie etwa Heparinsulfat, Heparin und Hyaluronsäure betrifft,
diese sind für
die Erfindung nicht bevorzugt, da sie definierte Zellbindungseigenschaften
aufweisen können. Was
Material mit definierten Zellbindungseigenschaften betrifft, welche
dieses ungeeignet zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung
macht, bindet Hyaluronsäure
spezifisch an CD44, auch als „Lymphozyten-Homing-Rezeptor" (Hermes-Antigen)
oder „Haupt-Hyaluronsäurerezeptor
von Säugetierzellen" (Aruffo et al.,
1990) bekannt. CD44 wird auf den Oberflächen der meisten Säugetierzellen,
von hämatopoetischen
Nagetier- und Primatenzellarten, fibroplastoiden Zellen, Nerven-
und Muskelzellen exprimiert (Rosenmann und St. John, 1993). Hyaluronsäure bindet
auch an Versican, einen großen
Proteoglykan, das durch Fibroblasten sezerniert wird und das die
Zelladhäsion
durch Wechselwirkungen mit Bestandteilen der extrazellulären Matrix
und mit Zelloberflächen-Glykoproteinen
fördert
(Zimmermann, 1993).
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Weiterhin
wird bei der Verwendung von Materialien mit unerwünschten
definierten Zellbindungseigenschaften ebenfalls nicht bevorzugt,
dass Heparin mit Alginat in der Zusammensetzung verknüpft ist, aufgrund
seiner gut bekannten Hemmung des Blutgerinnungsmechanismus. Aufgrund
seiner Beteiligung an Zell-Zell-Adhäsionsmechanismen wird Heparansulfat
ebenfalls nicht bevorzugt. Heparansulfat wird mit einem membrangebundenen
Proteoglykan in Zusammenhang gebracht, das an NCAM (neural cell
adhesion molecule, neurales Zelladhäsionsmolekül) bindet, wodurch die homophile
Zelladhäsion
gefördert
wird (Cole et al., 1986). Die Heparansufat-bindende Domäne von Fibronektin
ist für
die Bindung von Neuronen, Lymphozyten und anderen Zellarten an Fibronektin
im Verlauf der Zell-Zell-Adhäsion
verantwortlich (Liao et al., 1988). Weiterhin stellen Heperansulfatproteoglykane,
die auf Zelloberflächen und
in der extrazellulären
Matrix gefunden werden, Bindungsstellen für einen Fibroblastenwachstumsfaktor
dar (nämlich
für den
basic fibroblast growth factor, bFGF) (Moscatelli et al., 1988).
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Nachdem
folglich die Grundlage geschaffen wurde, dass CIS das am meisten
wünschenswerte Glykosaminoglykan
ist, um für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung verwendet zu werden, ergeben sich
die erfindungsgemäßen Heteropolysaccharide aus
stabilen kovalenten chemischen Bindungen zwischen den Strukturen
des mindestens einen Alginsäuresalzes,
z.B. Natriumalginat, und des mindestens einen Glykosaminoglykans,
z.B. CIS, beispielsweise durch eine Kopplungsreaktion mit Divinylsulfon (DVS).
Diese Reaktanten können
ein neues neo-Heteropolysaccharidkonjugat
mit zur Verwendung in der Zell- und Gewebebiologie gewünschten
Eigenschaften herstellen, wann immer die Biokompatibilität und/oder
Immunisolierung kritische Punkte sind. Ebenso kann ein semi-interpenetrierendes
Polymernetzwerk durch Mischen von CIS und Alginat in gewünschten
Konzentrationen und durch Bilden eines Gels und durch Zugabe von
Calciumionen hergestellt werden, das Eigenschaften und Vorteile
aufweist, die denen der erfindungsgemäßen Heteropolysaccharide ähnlich sind.
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Folglich
kann sich die Erfindung auf mindestens zwei Verfahren beziehen.
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Erstens,
die vorliegende Erfindung macht ein Verfahren zum Herstellen eines
Heteropolysaccharids verfügbar,
das ein kovalentes Binden von mindestens einem Glykosaminoglykan,
z.B. CIS, und mindestens einem Alginsäuresalz, z.B. Natriumalginat,
umfasst, vorzugsweise eine Kopplungsreaktion mit einem Linkermolekül z.B. DVS,
und einer emulgierten Perfluorkohlenstoffsubstanz, einschließlich Perfluortributylamin
(FC-43), Perfluordekalin, Perfluoroctylbromid oder bis-Perfluorbutylethen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, derart, dass die Calciumbindungsstellen in dem Alginat
während
der Kopplungsreaktion bewahrt und/oder konserviert werden. Diese Stellen
machen die Flexibilität
bei der Verwendung des Heteropolysaccharids als einem Sol oder einem Gel
von gewünschter
Stärke
oder als eine Zusammensetzung mit einer einstellbaren Viskosität verfügbar; und
die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Produkte aus dem Heteropolysaccharid
und auf ein Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung, z.B.
indem ein Kontakt mit Ionen, wie etwa Calciumionen hergestellt wird,
um ein Gel, beispielsweise ein unendliches Gel herzustellen.
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Das
zweite Verfahren bildet ein physikalisches Gel, z.B. in der Art
eines semi-interpenetrierenden
Polymernetzwerks, indem ein polymerisierendes oder quervernetzendes
Mittel, z.B. Calciumionen, zu einer Lösung gegeben wird, die sowohl
mindestens ein Alginat, mindestens ein Glykosaminoglykan, z.B. Chondroitinsulfat-4
und/oder -6, als auch eine emulgierte Perfluorkohlenstoffsubstanz,
einschließlich
Perfluortributylamin (FV-43), Perfluordekalin, Perfluoroctylbromid
oder bis-Perfluorbutylethen, enthält, ohne darauf beschränkt zu sein.
Dieses Gel kann eine Zusammensetzung sein, die variiert werden kann,
um speziellen Anforderungen zu genügen. Das erfindungsgemäße s-IPN-Gel
ist stabil und wird durch Komplexbildung von Calciumionen mit Polyguluronsäure-Blöcken von
Alginat gebildet, um die „egg-box"-Strukturen zu bilden,
die das Gel stabilisieren.
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Ebenfalls
im Rahmen der gerade ausgeführten
Gesetzmäßigkeiten
kann eine andere Formulierung durch eine geeignete Kombination der
oben beschriebenen Formulierungen hergestellt werden, bei der eine
vorgegebene Menge an dem kovalent gebundenen Heteropolysaccharindkonjugat
in eine Lösung
mit Alginat und CIS eingemischt wird und zu dieser Lösung Calciumionen
gegeben werden, um das Gel zu bilden.
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Auf ähnliche
Weise kann eine andere Formulierung hergestellt werden, indem ein
erfindungsgemäßes Gel
einer Verknüpfungsreaktion
unterworfen wird, damit Glykosaminoglykan- und Alginateinheiten kovalent aneinander
binden, z.B. indem das Gel einer Kopplungsreaktion unterworfen wird,
an der ein Linkermolekül,
wie etwa DVS beteiligt ist.
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Die
Erfindung bezieht sich weiterhin auf Verwendungen von Gelen und
Zusammensetzungen, die zu Gelen geformt werden können, insbesondere biokompatiblen
Gelen, wie etwa in „Anstrichen", Sprays, Matrices,
Beads, Mikrokapseln und derartigem, einschließlich neuen Verwendungen, wie
etwa „Spaghetti"-artigem Material,
das einen Strang, z.B. ein Nahtmaterial oder einen Faden umfasst,
wobei ein gewünschtes
Material damit verbunden ist, z.B. Zellen, die mit dem „Rückgrat" verbunden sind,
und ein erfindungsgemäßes Gel,
welches das „Rückgrat" umgibt, beispielsweise
auf eine zylindrische Weise.
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Hintergrund
der Erfindung
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Zellen
und Gewebe können
durch drei grundlegende Techniken immobilisiert und immunisoliert
werden: isoliert in extravaskulären
Kammern, jedoch im Weg des Blutstroms, in sphärische Dispersionen oder Mikrokapseln,
und innerhalb von Makrokapseln. Unter Verwendung dieser Techniken
ist eine große
Vielfalt an Zellen und Geweben aus verschiedenen Tieren immunisoliert
und in Tiere zur Entwicklung therapeutischer Systeme implantiert
worden (Übersichtsartikel
von Christenson et al., 1993). Tatsächlich sind zukünftige Anwendungen
auf eine Therapie mit immunisolierten Zellen für Erkrankungen oder Zustände augenfällig, wie
etwa Diabetes, Hämophilie,
Leberversagen, Morbus Alzheimer, Parkinson und Huntington, affektive
Störungen,
Leberversagen und Fertilitätsprobleme
(Christenson et al., 1993). Eine vollständige Übersicht über die Fragen, die mit dem
Verkapseln und der Immunisolierung verbunden sind, wird in einem
kürzlich
erschienenen Band dargestellt, der durch Goosen (1993) herausgegeben
wurde.
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Im
Fall von Diabetes mellitus ist nach Alternativen zu den täglichen
Insulininjektionen gesucht worden, um einen Diabetes vom Typ I oder
einen insulinabhängigen
Diabetes mellitus (insulin-dependent diabetes mellitus, IDDM) zu
kontrollieren. Dies schloss Pankreastransplantate, Pumpen zur Abgabe von
Insulin unter einem Steuerungsprogramm und zuletzt eine Transplantation
von Langerhans'schen Inseln
ein. Eine Übersicht über Implantate
mit anhaltender Freisetzung zur Abgabe von Insulin ist publiziert
worden (Wang, 1991).
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Etliche
Forscher haben verschiedene Ansätze
vorgeschlagen, um Inselgewebe vor einem Angriff durch den Wirt nach
Transplantation zu schützen; diese
schließen
das Verkapseln von Inseln in verschiedene Materialien ein, so dass
Insulin sezerniert werden kann, die Beta-Zellen in dem Inselgewebe jedoch von
dem Wirt immunologisch isoliert sind. Es ist vorgeschlagen worden,
Polysaccharide zu Membranen zu formen, wie im Fall von Agarose durch
Howell et al. (1982) oder im Fall von Alginat durch Tze und Tai
(1982). Verwendete Materialien schließen synthetische Polysäuren und
Polybasen, Gelatine und Polyaminosäuren (Young et al., 1989) ebenso
ein, wie verschiedene Polysaccharide: chemisch modifiziertes Dextran,
um polyionisch gebundene Kapseln zu bilden (Lim und Hall, 1988,
Internationale Patentanmeldung unter dem PCT WO 88/00327), Einschließen in Alginat,
gefolgt durch Stabilisierung mit Polylysin und Alginat (Chang und
Wong, 1992,
US 5,084,350 ),
ebenso wie eine Kombination aus Chitosan und Carboxymethylzellulose,
um Kapseln von kontrollierter Permeabilität zu bilden (Shioya und Hirano,
1990,
US 5,089,272 ).
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Zusätzlich haben
kürzliche
Arbeiten, welche die Regeneration von Haut in Kultur betrafen, auf
die wichtige Rolle von GAGs in dem Verfahren hingewiesen, in Studien,
bei denen Mischungen aus Kollagen und GAG als Träger verwendet wurden (Murphy
et al., 1990; Yannas et al., 1990). Dazu passt, dass Keratinozyten
und Fibroblasten, die an einem Nylonnetz wachsen gelassen wurden,
eine hautartige Matrix mit Proteoglykanen produzierten (Slovakia
et al., 1993).
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Die
Bedeutung der Bestandteile der extrazellulären Matrix für die normale
Entwicklung des Systems Haut verleiht einer Grundlage der vorliegenden Erfindung
Unterstützung,
z.B., dass Fremdmoleküle, kombiniert
oder strukturiert mit spezifizierten GAGs, z.B. vorzugsweise CIS
im Fall dieser Erfindung, ideale Schutzmaterialien zur Transplantation
oder Implantation von Zellen oder Geweben menschlichen oder tierischen
Ursprungs mit dem Zweck, eine Krankheit zu behandeln oder zu kontrollieren,
bilden.
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Allerdings
versagte der Stand der Technik bisher darin, die besonderen Heteropolysaccharid-Polylmernetzwerke,
die zusätzlich
eine emulgierte Perfluorkohlenstoffsubstanz enthalten, welche in der
Lage ist, die Sauerstoffverfügbarkeit
bei verkapselten und/oder immunisolierten Zellen und Geweben zu
steigern, wodurch die Lebensfähigkeit
der verkapselten Zellen und Gewebe zum Transport und/oder zur Transplantation
verlängert
wird, sowie Produkte daraus und Verfahren und Verwendungen der Erfindung
zu lehren oder nahezulegen.
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Weiterhin
zeigen wesentliche Bestandteile der extrazellulären Matrix in Konnektivgeweben,
von Zellmembranen und der Endothelauskleidung sowie die allgegenwärtige Präsenz von
GAGs deren Bedeutung bei der Matrixbildung und Ausdehnung und bei
Zell-Matrix- und Zell-Zell-Interaktionen. Obwohl GAGs in einem Organismus
meistens in Verbindung mit Proteinen, wie Proteoglykanen vorkommen,
ist gezeigt worden, dass nur der Proteinanteil immunogen ist; das
Glykosaminoglykan, z.B. der CIS-Bestandteil, ist selbst nicht immunogen
(Hirschmann und Dziewiatkowski, 1966; Loewi und Muir, 1965).
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Allerdings
sind die Verwendung eines GAG mit einem Alginatsalz, beispielsweise
GAG-Alginatbiomolekülen, z.B.
durch eine Kopplungsreaktion mit einem Linkermolekül, um ein
Heteropolysaccharidkonjugat und Produkte daraus zu bilden, und Verfahren
und Verwendungen der Erfindung bislang nicht gelehrt oder nahegelegt
worden. Darüber
hinaus ist die Bildung eines Polymernetzwerkes, z.B. eines semi-interpenetrierenden
Polymernetzwerkes auf der Grundlage der beiden Bestandteil Alginat
und GAG, z.B. CIS, hergestellt in Gelform durch Zugabe von Ionen,
wie etwa anorganischen Ionen, z.B. Calciumionen, im Stand der Technik
weder gelehrt noch nahegelegt worden. Auch ist ein Polymernetzwerk,
welches ein Heteropolysaccharid umfasst, hervorgegangen aus der
Kopplung von GAG-Alginat, das in einem GAG-Alginatpolymernetzwerk
vorhanden ist, bisher auch nicht gelehrt oder nahegelegt worden.
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Im
Fall eines Diabetes wird das Ausmaß des Interesses an der Entdeckung
der besten Möglichkeit,
Inseln bei der Transplantation zu verwenden, durch zwei kürzlich publizierte
Papiere gezeigt, wobei eines von der Lagerung und Konservierung
von Inseln (Jindal und Gray, 1994) und das andere von der Wirkung
von Prednison auf die Funktion des Insel-Autotransplantats (Rodrigues
Rilo et al., 1994) handelt.
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Das
US-Patent Nr. 4,409,331, erteilt an Lim, bezieht sich auf die Verkapselung
von Inseln in Polymermaterial, das aus Alginat und Polylysin bebildet wird;
Lim und Sun (1980) diskutierten die Mikroverkapselung von Inseln,
um ein biologisch künstliches Pankreas
zu bilden. Es wurden Chitosan-Mikrosphären entwickelt, die an GAG-Rezeptoren
auf Zelloberflächen
binden (Gallo et al.,
US 5,129,877 ).
Kollagen-GAG-Mikrokapseln wurden als Arzneimittelabga besysteme vorgeschlagen,
um antimikrobielle Mittel abzugeben (Rase et al.,
US 5,169,631 ). Polyakrylate wurden
auch als Verkapselungsmaterialien entwickelt und sind mit Alginat
kopolimerisiert worden, wie durch Stevenson and Sefton (1993) diskutiert
wurde. Allerdings wurde die Verwendung von GAG, das eine emulgierte
Perfluorkohlenstoffsubstanz mit einem Alginatsalz aufweist, GAG-Alginatbiomoleküle, z.B.
in physikalischer Mischung oder gebunden durch eine Kopplungsreaktion
mit einem Linkermolekül,
um ein Heteropolysaccharid oder ein physikalisches Netzwerk zu bilden,
z.B. s-IPN, ein Gel oder Produkte daraus und Verfahren und Verwendungen
der Erfindung, weder gelehrt noch nahegelegt.
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Es
wird allerdings darauf hingewiesen, dass kein Stand der Technik
bisher GAG, welches eine perfluorierte Substanz, die als das Hauptbiokompatibilitätsmittel
zwischen einer fremden chemischen Struktur oder Vorrichtung und
einem Wirtsorganismus wirkt, insbesondere in einer Zusammensetzung mit
einem Alginat, aufweist.
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Die
Synthese und die Eigenschaften von Glykokonjugaten sind in einem
von Lee and Lee (1994) herausgegebenen Buch zusammenfassend besprochen
worden. Die neue Klasse von Strukturen, die jetzt hier gerade beschrieben
wird, gehört
zu einer Gruppe von Glykopolymeren, die dadurch gebildet werden,
dass zwei verschiedene natürliche
Heteropolysaccharide durch Reaktion mit einem unnatürlichen
Ether, z.B. Divinylsulfon, miteinander verbunden werden. Diese neue
Klasse würde
in die Liste von neo-Glykokonjugaten aufgenommen werden, die durch
Magnusson et al. (1994) unter der Überschrift „glycopolymers with gel forming
properties" zusammengestellt
wurde.
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Andererseits
gehört
das physikalische Gel, das durch Zugeben von Calciumionen zu Lösungen, welche
verschiedene Konzentrationen an GAG, z.B. CIS, und Alginat enthalten,
zu der Gruppe von Polymeren, die als semi-interpenetrierende Polymernetzwerke
bekannt sind, wie kürzlich
durch LaPorte (1997) diskutiert. In diese Kategorie wird eine Art
von Polymer verstrickt und eingeschlossen durch ein zweites Polymer,
das quervernetzt ist, um die Struktur zu stabilisieren.
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Die
Tatsache allerdings, dass Zusammensetzungen der Erfindung charakterisiert
werden können
als „Glykopolylmere
mit gelbildenden Eigenschaften" oder
als ein „Polymernetzwerk", z.B. "ein semi-interpenetrierendes
Polymernetzwerk",
bedeutet nicht, dass die Erfindung bisher gelehrt oder nahegelegt
worden ist.
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Kurzfassung
und Gegenstand der Erfindung
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Folglich
macht die vorliegende Erfindung ein neues Heteropolysaccharidkonjugat
oder einen davon abgeleiteten Komplex, Gele und/oder Sole, die davon
abgeleitet sind, verfügbar
sowie die Synthese, Reinigung oder Verwendung eines neuen Glykopolymers
und/oder Heteropolysaccharids und/oder von Gelen mit einer perfluorierten
Substanz, Lösungen und/oder
Solen, hier als Biodritin-Zusammensetzung bezeichnet. Das erfindungsgemäße Heteropolysaccharid
wird vorzugsweise aus einer kovalenten Bindung zwischen mindestens
einem Glykosaminoglykan, welches Chondroitinsulfat-4 und/oder -6
umfasst, und mindestens einem Alginsäuresalz gebildet, z.B. derart,
dass ein Gel und/oder Sol gebildet wird, und z.B. einer perfluorierten
Substanz, welche als eine emulgierte Perfluorkohlenstoffsubstanz
Perfluortributylamin (FC-43), Perfluordekalin, Perfluoroctylbromid oder
bis-Perfluorbutylethen umfasst, in Gegenwart eines geeigneten Gegenions,
z.B. Calcium.
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Eine
zusätzliche
Formulierung der Erfindung kombiniert die beiden Polysaccharide
Alginat und GAG, z.B. CIS, in wässrigen
Lösungen,
die variable Konzentrationen von jedem Bestandteil aufweisen, durch
die Bildung eines Gels von der Art eines semi-interpenetrierenden
Polymernetzwerks durch Zugabe eines quervernetzenden oder polymerisierende Mittels,
z.B. Calciumionen. Eine dritte Formulierung kombiniert die beiden
Konzepte in derselben Zubereitung in einem geeigneten Verhältnis, das
durch denjenigen, der auf dem Fachgebiet sachkundig ist, ohne übermäßiges Experimentieren
anhand dieser Offenbarung und der Kenntnis des Stands der Technik
begründet
werden kann.
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Deshalb
macht die Erfindung Folgendes verfügbar:
Eine Zusammensetzung,
die mindestens ein Glykosaminoglykan, nämlich Chondroitinsulfat-4 oder
-6, eine emulgierte Perfluorkohlenstoffsubstanz, wie oben definiert,
und mindestens ein Alginat, z.B. Natriumalginat umfasst, wobei:
das
mindestens eine Glykosaminoglykan und/oder das Alginat quervernetzt
oder polymerisiert sind, z.B. ist das Alginat quervernetzt oder
polymerisiert, beispielsweise durch Zugabe eines anorganischen Salzes,
wie etwa einem Calciumsalz; und
das mindestens eine Glykosaminoglykan
und das Alginat kovalent gebunden sind, z.B. mittels einer Kopplungsreaktion,
an der ein Linkermolekül,
wie etwa DVS beteiligt ist; oder
das mindestens eine Glykosaminoglykan
und/oder das Alginat quervernetzt oder polymerisiert sind, z.B. ist
das Alginat quervernetzt oder polymerisiert, beispielsweise durch
Zugabe eines anorganischen Salzes, wie etwa Calciumsalz, und das
mindestens eine Glykosaminoglykan und das Alginat sind kovalent gebunden,
z.B. mittels einer Kopplungsreaktion, an der ein Linkermolekül, wie etwa
DVS beteiligt ist, und das kovalente Binden kann vor dem Quervernetzen oder
Polymerisieren durchgeführt
worden sein oder umgekehrt; und
eine perfluorierte Substanz
in der Biodritin-Polymerformulierung, wobei die perfluorierte Substanz
eine emulgierte Perfluorkohlenstoffsubstanz ist, die aus Perfluortributylamin
(FC-43), Perfluordekalin,
Perfluoroctylbromid oder bis-Perfluorbutylethen besteht,
Gele,
welche die Zusammensetzung umfassen; Mischungen aus solchen Gelen
oder aus mindestens einem solchen Gel und mindestens einer solchen
Zusammensetzung; und
Verfahren zum Herstellen solcher Zusammensetzungen
und Gele; und
Verfahren zur Verwendung solcher Zusammensetzungen
und Gele, einschließlich
als „Anstriche", Sprays, Matrices,
Beads, Mikrokapseln; und
Produkte, welche die Zusammensetzung
oder das Gel, z.B. „Anstriche", Sprays, Matrices,
Beads und Mikrokapseln, umfassen.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung kann
erhalten werden, indem 0,5% bis 5,0%, z.B. 1% bis 3% (Gew.-% oder
Vol.-%) Alginat, z.B. Natriumalginat, und ungefähr 1%, z.B. 1,5% oder 2% bis
zu 20% bis 30%, z.B. 25% (Gew.-% oder Vol.-%) GAG, z.B. CIS, zugemischt
werden. Dies bedeutet, dass im Allgemeinen das Verhältnis von
Alginat zu GAG beim Bilden der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen 0,5:30
betragen kann, jedoch vorzugsweise drei (3) bis vier (4) mal mehr
GAG vorhanden ist als Alginat (bezogen auf Gewicht oder Volumen),
d.h. ein bevorzugtes Verhältnis
von Alginat zu GAG beim Bilden von erfindungsgemäßen Zusammensetzungen beträgt 1:3 bis
1:4. Die Alginate treten in verschiedenen Viskositäten auf,
z.B. hohe Viskosität,
mittlere Viskosität.
Alginate mit mittlerer Viskosität
sind bevor zugt, da Alginate mit hoher Viskosität zu härteren Beads führen können. Weiterhin
kann die Menge an Alginat, die beim Bilden einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
eingesetzt wird, durch die Viskosität des Alginats begrenzt werden;
wobei ein Alginat mit mittlerer Viskosität, 5 Gew.-% oder Vol.-% Alginat
ziemlich viskös
ist. Weiterhin kann derjenige, der auf dem Fachgebiet sachkundig
ist, leicht würdigen,
dass das Volumen und die Viskosität oder die Härte von
Zusammensetzungen, Gelen und Produkten daraus, z.B. Beads etc.,
ohne übermäßiges Experimentieren durch
Variieren der Menge an GAG, z.B. CIS, und Alginat, z.B. Natriumalginat,
variiert werden kann. Wenn beispielsweise eine weichere Zusammensetzung,
ein Gel oder Produkt, das mehr Volumen aufweist, gewünscht ist,
wird mehr GAG eingesetzt, d.h. die Menge an GAG, bezogen auf das
Gewicht oder Volumen, wird gesteigert; und wenn physikalische Widerstandsfähigkeit,
Härte und ähnliche
Eigenschaften erwünscht
sind, wird mehr Alginat eingesetzt, d.h. die Menge an Alginat, bezogen
auf das Gewicht oder Volumen, wird gesteigert.
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Wenn
ein Linkermolekül
beim Bilden einer erfindungsgemäßen Verbindung
verwendet wird, kann es in einer Menge verwendet werden, die zu
der Menge an Alginat oder zu der Menge an vorhandenem GAG in einem
Verhältnis
steht, z.B. eine Menge von 50% bis zur Gleichheit, bezogen auf das
Gewicht, Volumen oder stöchiometrisch
auf die Menge an vorhandenem Alginat oder auf die Menge an vorhandenem
GAG, oder 2- oder 3-mal soviel wie das Gewicht, Volumen oder die
stöchiometrischen
Menge an vorhandenen Alginat oder GAG. Wenn ein anorganisches Ion
als quervernetzendes oder polymerisierende Mittel beim Bilden einer
Zusammensetzung dieser Erfindung verwendet wird, ist das anorganische
Ion vorzugsweise ein Calciumion, z.B. Calciumchlorid, das in einer
Menge verwendet werden kann, die zu der Menge an vorhandenem Alginat
in einem Verhältnis
steht, z.B. in einer Menge von ungefähr 0,05% bis 2%, bezogen auf
das Gewicht oder Volumen, z.B. ungefähr 1,0%, bezogen auf das Gewicht
oder Volumen.
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Die
Gele können
im Wesentlichen kovalent oder teilweise kovalent oder teilweise
interpenetrierend sein. Aufgrund einer Analyse der erfindungsgemäßen Gele,
z.B. einer HPLC-Analyse,
die Banden zeigt, die mit Alginat, CIS und einer kovalenten Struktur
korrespondieren, wird angenommen, dass Gele der Erfindung interpenetrierende
Netzwerke bilden. Allerdings beabsichtigen die Anmelder nicht notwendigerweise,
an irgendeine bestimmte Theorie gebunden zu sein.
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Biodritin,
das eine emulgierte Perfluorkohlenstoffsubstanz enthält, kann
auf chirurgische Wunden oder Nähte
aufgetragen werden, um vor Anhaftungen zu schützen; sie kann auch als ein
Matrixmaterial zum Unterstützen
von Zellen zum Kultivieren oder für andere Anwendungen dienen,
insbesondere bei solchen, bei denen eine hohe Vitalität der Zellen erhalten
bleiben muss und die in einem nicht-aggregierten Zustand suspendiert
werden müssen.
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Ein
Gegenstand der Erfindung ist es, eine Zusammensetzung verfügbar zu
machen, die in der Lage ist, Zellen zum Kultivieren, zum Transport und/oder
zur Transplantation verfügbar
zu machen, wobei die Zellen langfristig in vitro und mit einer hohen
Vitalitäts-
und geringen Mortalitätsrate
gehalten werden können,
indem eine Zusammensetzung zur Verfügung steht, die in der Lage
ist, die Sauerstoffdiffusion zu verstärken.
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In
dieser Offenbarung können
die Begriffe „umfassen", „umfassend" und dergleichen,
die ihnen im US-Patentgesetz zugeschriebenen Bedeutungen haben und
können „einschließen", „einschließend" und dergleichen
bedeuten.
-
Diese
und andere Ausführungen
werden jetzt beschrieben und/oder werden aus der folgenden genauen
Beschreibung offensichtlich werden.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
-
1 zeigt
einen Vergleich von menschlichen Inseln, die aus Polymerplatten
ohne oder in Gegenwart von FC-43 nach 14-tägiger Kultur in vitro erhalten
wurden. Genauer gesagt zeigt 1 ein histologisches
Muster von Inseln, verkapselt in Platten von 3 × 10 × 20 mm, die in vitro kultiviert
wurden. 40000 menschliche Inseläquivalente
(human islet equivalents, IEQs) wurden in jeder Platte verkapselt und
14 Tage bei 37°C
in CMRL-Medium mit 10% fötalem
Kälberserum
kultiviert. Die Kontrollen erhielten kein FC-43, während die
Testansätze
10% (Vol./Vol.) FC-43 erhielten.
-
2 zeigt
eine menschliche Insel, die 77 Tage nach Transplantation in eine
Nacktmaus mit einer Polymerformulierung mit FC-43 explantiert wurde.
Genauer gesagt zeigt sie ein histologisches Muster von menschlichen
Inseln in Mikrokapseln aus Biodritin. 3500 menschliche IEQs wurden
in Mikrokapseln verkapselt und intraperitoneal in Nacktmäuse transplantiert. Nach
77 Tagen einer Euglykämie
bei den Tieren wurden die Mikrokapseln zur Untersuchung explantiert.
FC-43 wie in 1.
-
3 zeigt
Inseln aus einer NOD-Maus (14 Tage nach Implantation). Genauer gesagt
zeigt sie ein histologisches Muster von Ratteninseln, die in Mikrokapseln
verkapselt und in nicht-fettleibige,
diabetische (non-obese, diabetic, NOD) Mäuse implantiert wurden. 1500
Ratten-IEQs wurden
in Mikrokapseln in Biodritin verkapselt und intraperitoneal in die NOD-Mäuse implantiert.
Die Explantation fand am Tag 14 statt. FC-43 wie in 1.
-
Beschreibung
der Erfindung
-
Ohne
dass gewünscht
ist, das Vorhergesagte notwendigerweise zu begrenzen, soll das Folgende
die Erfindung im Hinblick auf bestimmte bevorzugte Ausführungen
diskutieren. Es ist jetzt gefunden worden, dass die chemische Polymerisierung
eines Algenpolysaccharids, nämlich
Alginsäure
in Form von Natriumalginat, mit einer spezifischen Gruppe von tierischen
Heteropolysacchariden, z.B. Chondroitinsulfat-4 und -6, CIS, zu
neuen Materialien, z.B. Biodritin, führt, die als neo-Heteropolysaccharidkonjugate
klassifiziert werden können,
die neue Eigenschaften in Bezug auf die Elternmoleküle aufweisen, während die
meisten der chemischen Eigenschaften der beiden Elternmoleküle bewahrt
bleiben. Die allgemeinen Eigenschaften dieser neuen Klasse von Verbindungen
schließen
ein Biodritin oder alle Biodritine ein, und vorzugsweise sind alle
Biodritine Polyanionen, die sowohl Carboxylsäure als auch Sulfatgruppen
tragen (Alginat enthält
Carboxylsäuren, während Chondroitinsulfat
sowohl Carboxylsäuren als
auch Sulfate enthält);
Biodritine bilden unendliche Gele, wenn sie mit Calciumionen behandelt
werden, eine Eigenschaft, die durch die Alginatgruppe verliehen
wird. Biodritine lösen
sich leicht in Wasser. Zusätzlich
kann die Viskosität
der Lösungen
reguliert werden, indem die Konzentration an Biodritin eingestellt
wird, ebenso wie die Konzentration an Calcium.
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Biodritine
können
auch durch Polymerisation von CIS und Alginat in gemischten Lösungen hergestellt
werden, indem Calciumionen zugesetzt werden, woraus die Bildung
von stabilen Gelen aus einem semi-interpenetrierenden Polymernetzwerk
resultiert, bei dem der CIS-Bestandteil
in dem Gelnetzwerk, das durch Calciumalginat gebildet wird, eingeschlossen
ist.
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Durch
Zugeben von Calcium in ausreichender Konzentration bilden die Biodritine
stabile Gele, da das Syntheseverfahren der Erfindung entworfen wurde,
um mit extremer Vorsicht Calciumbindungsstellen in dem Alginatbestandteil
zu bewahren. Die Gegenwart des Chondroitinsulfat-Bestandteils verleiht
andererseits den Biodritinen eine stärkere negative Ladung an Sulfaten
und eine Ähnlichkeit
mit extrazellulären
Matrix, was sie vollständig
biokompatibel macht, unter anderem für Anwendungen bei der Transplantation
von Zellen und Geweben.
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Die
Materialien, die sich von Biodritin ableiten, können ihre Permeabilitätssperrschicht
durch ionische Komplexierung mit positiv geladenen Polymeren, wie
etwa Poly-L-Lysin oder Poly-L-Ornithin,
die eine dünne äußere Kapsel
des Gels bildet, gesteuert haben. Die Porengröße dieser Kapsel kann wie gewünscht eingestellt
werden, indem die Konzentration und das Molekulargewicht des positiv
geladenen Polymers während
der Kapselbildung geändert
wird.
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Bei
der Synthese der Zusammensetzungen der Erfindung weist Biodritin
vorzugsweise einen GAG-Gehalt im Bereich von 2–200 Gew.-% der Alginatzusammensetzung
auf, was von den jeweiligen Reaktionsbedingungen abhängt. Die
Endzusammensetzung kann eingestellt werden, indem Biodritin, das mit
Biodritin, das aus dem Gelieren von Alginat und CIS gebildet wurde,
quervernetzt wird, und einer emulgierten Perfluorkohlenstoffsubstanz
in derselben Lösung
kombiniert wird. Innerhalb dieses Bereichs weisen die Verbindungen
die gewünschten
Eigenschaften zur Verwendung als Transplantationsmaterialien auf,
und wenn sie eine emulgierte Perfluorkohlenstoffsubstanz aufweisen,
wird die Sauerstoffversorgung der Zellen und Gewebe, die in der Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung verkapselt sind, dramatisch ansteigen,
wodurch die lange Lebensdauer und die Vitalität der verkapselten Zellen und/oder
Gewebe für
den Transport und/oder die Transplantation verlängert wird. Unlösliche Materialien
können
auch hergestellt werden, indem die Polymerisierungsbedingungen gesteuert
werden. Diese können
Anwendung finden als Füllstoffe
bei der Gewebereparatur oder als Oberflächen, um ein Zellwachstum in
Kultur zu ermöglichen.
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Die
Oberfläche
von Biodritin-Beads, die einer wässrigen
Lösung
ausgesetzt sind, tragen die Funktionalitäten von Carboxylaten, Sulfaten,
Hydroxygruppen von sowohl Alginat als auch Chondroitinsulfat (GAG),
ebenso wie glykosidische Bindungen und die Sulfongruppe der quervernetzenden
Gruppe; die negativ geladenen Sulfat- und Carboxylatgruppen sind
in der Lage, starke Ion-Ion-Komplexe mit Polykationen, wie etwa
Polylysin oder Polyornithin zu bilden, wodurch den Beads eine zusätzliche
Außenstruktur
und ein Schutz verliehen wird, der bei Alginatkapseln beobachtet
wurde. Diese Komplexe, gebildet auf der äußeren Oberfläche der
Mikrokapseln, tragen auch dazu bei, die Porengrößen zu definieren.
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Die
viskösen
Lösungen,
die erhalten werden, indem Biodritin in Wasser oder Salzlösung oder
einem anderen gewünschten
wässrigen
Medium gelöst
werden, sind einfach zu handhaben, insbesondere, wenn die Konzentration
unter 4% (Gew./Vol.) gehalten wird, und unter der Vorraussetzung,
dass sie nicht Calciumionen ausgesetzt werden. Derartige Lösungen können zu
unendlichen Gelen durch Komplexierung mit Calciumionen umgewandelt
werden, indem sie z.B. aus Spritzen oder Kapillaren in Lösungen aus
Calciumchlorid getropft werden, kann man Mikrobeads der gewünschten
sphärischen
Größe erhalten.
Die weitere Behandlung mit positiv geladenen Molekülen, wie
etwa Polylysin, führt
zu einer dünnen Außenkapsel,
die wieder durch das Aufschichten von Biodritin auf ihre Oberseite
aus einer Verdünnungslösung geschützt wird.
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Eine
Biodritin-Lösung
kann extrudiert werden, z.B. aus einem dünnen Schlauch, direkt in eine Calciumchloridlösung, wobei
ein Gel in Form eines Stabs oder Zylinders von einheitlichem Durchmesser erhalten
wird. Zellen oder Gewebe können
innerhalb dieser Zylinder zu Zwecken einer Kultivierung oder Transplantation
gehalten werden.
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Das
Biodritin-Gel kann auch in Form gebracht werden, z.B. als eine Platte
von gewünschter Größe und Form,
in der Zellen oder Gewebe eingeschlossen werden können, zu
Zwecken einer Kultivierung oder Implantation.
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Eine
andere Verwendung von Biodritin ist der Schutz frischer Nähte: Ein
Biodritin-Sol kann „aufgemalt" oder mit einer sterilen
Bürste
aufgetragen oder um das Nahtgebiet aufgesprüht werden, gefolgt durch Aufsprühen mit
einer entsprechenden Calciumchloridlösung. Es bildet sich sofort
ein weiches schützendes
Gel um das Nahtgebiet herum, wodurch es vor dem Eindringen von Zellen
geschützt
wird, indem die Zelladhäsion
unterbunden wird. Das Biodritin-Gel
selbst kann auf eine Naht aufgesprüht, aufgemalt oder aufgetragen
werden, um sie vor Anhaftungen zu schützen. Derjenige, der auf dem
Fachgebiet sachkundig ist, kann die geeignete Viskosität des Gels
und die Menge davon, die zum Sprayen, Anstreichen oder Auftragen
eingesetzt wird, ohne übermäßiges Experimentieren
aufgrund der Fachkenntnis, der hier verfügbar gemachten Offenbarung
und aufgrund typischer Faktoren, wie etwa der Wunde oder der Naht,
und dem Zustand des Patienten bestimmen.
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Die
chemische Kopplung der beiden Biodritin-Hauptbestandteile, vorzugsweise
Natriumalginat und Chondroitinsulfat-4 und/oder -6, wird durch Reaktion
mit einem Linkermolekül,
z.B. Divinylsulfon, abgekürzt
DVS, durchgeführt.
Ein Linkermolekül
ist ein kleines Molekül,
das für
einen nukleophilen Angriff sehr empfänglich ist (siehe USSN 08/417,652, jetzt
US-Patent Nr. 5,808,050, hier im Wege der Bezugnahme aufgenommen
im Hinblick auf andere Arten von Linkermolekülen und Kopplungsreaktionen). Die
Reaktion wird bei alkalischem pH-Wert durchgeführt unter Bedingungen, die
erlauben, dass die Calciumbindungstellen im Alginat vor einer Reaktion
geschützt
werden. Das Endprodukt der Quervernetzungsreaktionen wird dann löslich gemacht
und kann von den Reagenzien durch Reinigung durch wiederholte Alkoholpräzipitation
getrennt werden.
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Die
Konzentration der Linkermoleküle,
z.B. DVS, die in der Reaktion verwendet wird, kann die Endlöslichkeit
des Glykopolymerkomplexes definieren; jenseits eines bestimmten
Bereichs werden unlösliche
Materialien gebildet.
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Eine
Alternative zu der chemischen Kopplung von CIS und Alginat ist die
Herstellung von Biodritin durch Bildung eines physikalischen Gels
aus einer Lösung,
die beide Polymere in gewünschten
Konzentrationen enthält.
Dieses Gel bildet sich, wenn Calciumionen zugesetzt werden, und
das daraus hervorgehende Gel ist von der Art eines semi-interpenetrierenden
Polymernetzwerks s-IPN. Bei dieser Art eines polymeren Gels wird
die quervernetzte Struktur von nur einem Bestandteil, z.B. Alginat, durch
die Bildung der „egg-box"-Strukturen abgeleitet,
die aus der Bindung von Calciumionen an Polyguluronsäureblöcken in
dem Alginat resultieren. Das sich ergebende Gelnetzwerk schließt die CIS-Ketten, die
mit dem Alginat verflochten sind, ein und hält sie fest, derart, dass die
CIS-Moleküle
als Bestandteile der Gelstruktur erhalten bleiben, was der Gelstruktur die
Eigenschaften von CIS verleiht.
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Ein
Element der Erfindung ist die Eigenschaft des Endprodukts, nämlich Biodritin,
Gele mit Calciumionen zu bilden und für die verkapselten Zellen und/oder
Gewebe eine ausreichende Sauerstoffversorgung verfügbar zu
machen. Dies wird erreicht, indem die Calcium-Bindungstellen in dem Alginat, sogenannte „egg-box"-Stellen, vor dem
Reagieren mit dem quervernetzenden Reagenz während der Synthese der chemisch
gekoppelten Variante von Biodritin geschützt werden. Dies wird erreicht,
indem die entsprechende Menge an Calciumionen der Alginatlösung vor
der Kopplungsreaktion auf eine solche Weise zugesetzt wer den, dass
die Calcium-„egg-box"-Komplexe vorgebildet
werden, während
eine starkes Gelieren vermieden wird, und die Kopolymerisationsreaktion
der Lösung
nicht unterbunden wird.
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In
einer frühen
Phase der Reinigungsschritte des Endprodukts werden die schützenden
Calciumionen aus den „egg-box"-Komplexen entfernt,
was die Ablösung
der Partikel erlaubt, um eine visköse Lösung zu bilden, die dann wie
gewünscht
behandelt werden kann.
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Perfluorierte
Kohlenwasserstoffderivate sind extrem dichte, chemisch inerte und
wasserunlösliche Verbindungen,
die in den frühen
40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als Teil des Manhattan-Projekts
entwickelt wurden. Über
Jahre ausführlich
beforscht im Hinblick auf ihre chemischen Eigenschaften, wurden
sie in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts aufgrund ihrer
Eigenschaft, chemisch inert zu sein, und weil sie nicht verstoffwechselt
werden, zur Verwendung als künstliche
Blutbestandteile ausgewählt.
Angesichts ihrer hohen Dichte und ihrer vollständigen Unlöslichkeit in Lösungen auf
der Grundlage von Wasser war das einzige Mittel, diese Verbindungen
als künstliches
Blut zu verwenden, stabile Emulsionen zu erzeugen, indem hydrophobe Phospholipide
verwendet wurden und die Perfluorkohlenstofftröpfchengröße zwischen 0,2 bis 0,3 μm standardisiert
wurde. Die Forschung an diesen Emulsionen explodierte mit unvergleichbarem
Erfolg, und 1989 war Flusol DA® die erste derartige Emulsion,
die von der FDA zu klinischen Anwendungen für die Verwendung bei der perkutanen
transluminaren Angioplastie zugelassen wurde. Bald darauf folgten
andere Unternehmensprodukte, wie etwa Oxygent® von
Alliance Pharmaceuticals. Die Emulsionen der ersten Generation,
obwohl vorteilhaft, wiesen auch unerwünschte blutverdünnende Wirkungen
auf. Trotz der enormen akademischen und unternehmerischen Forschung
an Perfluorkohlenstoffen wurde festgestellt, dass höhere Gew.-/Vol.-Konzentrationen
in PFC-Emulsionen das Auftreten von unerwünschten Wirkungen reduzierte
und die Eigenschaften im Hinblick auf die Abgabe und Retention von
Sauerstoff verbesserten. Diese zweite Generation von Emulsionen
hatte eine bei Weitem größere Auswirkung.
Bei dem Verfahren wurden die kritischen Eigenschaften von perfluorierten
Kohlenwasserstoffen und Derivaten sorgfältig dokumentiert, wobei sich
ein erstaunliches Fehlen einer Ungleichheit von einer Forschungsgruppe
zu der nächsten
zeigte.
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Die
sauerstofftragenden Eigenschaften von perfluorierten Verbindungen
stammen aus Fluoratomen und sind direkt proportional zu ihrer Menge
in deren Struktur. Auf ähnliche
Weise ist der Sauerstoffgehalt einer bestimmten Emulsion direkt
proportional zu dem pO2 der Umge bung der
Emulsion und dem prozentualen Gewicht des PFC in dem Gesamtvolumen
der Emulsion. Darüber
hinaus weist Perfluorkohlenstoff eine Kinetik einer Sauerstoffaufnahme und
-abgabe auf, die zweimal so schnell ist, wie die des normalen Sauerstoffabgabesystems
des Körpers,
nämlich
Hämoglobin.
Diese Eigenschaften werden weiter verstärkt durch die Abgabe von hohen Konzentrationen
an Sauerstoff an Patienten, die PFC-Emulsionen erhalten.
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Genauer
gesagt, angesichts einer Sauerstoffdiffusionskinetik, die zu Hämoglobin
bei normalen pO2-Werten passt und Hämoglobin
bei kritischen hypoxischen pO2-Werten übersteigt,
und angesichts der Eigenschaft der Perfluorverbindungen, inert und biokompatibel
zu sein, sind die potentiellen Vorteile der Substanzen enorm, insbesondere
auf dem Gebiet der Verkapselung und Konstruktion von Zellen und
Geweben.
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Diese
Substanzen, wie etwa Perfluortributylamin, sind kommerziell verfügbar; die
FDA ließ Mischungen
aus Perfluorverbindungen zu, die als feine Emulsionen (mit Mizellengrößen < 0,2 μm) hergestellt
sind, was zur Verwendung in Blutgefäßen notwendig ist. Allerdings
ist bis zum heutigen Tage keine dieser Substanzen modifiziert worden,
um dazu verwendet zu werden, die Diffusion und Verfügbarkeit von
Sauerstoff bei Immunisolierungs- oder Gewebetransplantationsvorrichtungen
zu verstärken,
was der Gegenstand unserer Erfindung ist.
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Unter
Verwendung eines neuen Heteropolysaccharids, zusammengesetzt aus
Chondroitin A (CIS) und Natriumalginat in verschiedenen Mischungskonzentrationen
mit oder ohne Quervernetzung, ist ein anwendbares Polymer zu Zwecken
der Immunisolierung entwickelt worden (Mares-Guia und Ricordi, Patentanmeldung
1997, Referenznummer 1). Demgemäß lehrt
und beansprucht die vorliegende Erfindung ein Verfahren zu Einschließen von
Perfluorkohlenstoffderivaten in die Polymermatrix, um die Sauerstoffverfügbarkeit
für und
den Sauerstofftransport zu den verkapselten Zellen oder Geweben zu
verbessern. Das Polymer wird dann zu gelartigen Vorrichtungen jeder
geometrischen Gestaltung gebildet, wobei eine Grenzflächenkoazervation
verwendet wird, ein Verfahren, bei dem die Polymermatrix in 1,5%
(Gew./Vol.) Calciumchloridlösung
extrudiert wird und die positiv geladenen Calciumionen durch ionische
Bindungen Brücken
zwischen den negativ geladenen Carboxylatgruppen, die in den Anteilen der
Polymermatrix, die Natriumalginat sind, vorhanden sind, bilden.
Der Rest der Matrix wird in dem gelierten Kern der Vorrichtung eingeschlossen,
einschließlich
der die Sauerstoffdiffusion verstärkenden Emulsion.
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Die
Fähigkeit
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
leicht und schnell von einer Lösung
zum Gel und vom Gel zu einer Lösung
durch Manipulation der Calciumionenkonzentration überzugehen,
ist eine weitere bedeutende Eigenschaft der Erfindung, da sie zu
zusätzlichen
Anwendungen dieses Materials außerhalb
des Gebiets der Transplantation führt.
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Bei
einer anderen Ausführung
der vorliegenden Erfindung wird die chemische Kombination von Alginat,
z.B. Natriumalginat, und GAG, z.B. Chondroitinsulfat-4 und/oder
-6, durch eine dehydrothermale Reaktion bei Temperaturen von ungefähr 100°C hergestellt.
In diesem Fall wird kein DVS verwendet und die Esterbindungen werden
zwischen den alkoholischen Hydroxygruppen und den Säuregruppen
in Alginat und Chondroitinsulfat gebildet. Auch unter Verwendung
von DHT wird ein Schutz der „egg-box"-Stellen erhalten,
und dies ist zur Bewahrung der Geliereigenschaften von Biodritin
nützlich.
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Es
wird darauf hingewiesen, dass angesichts der Reinigungsschritte
nach der Reaktion kommerziell verfügbare Reaktanten bei allen
hier beschriebenen Test verwendet worden sind ohne vorläufige Reinigung
und ohne negative Auswirkungen auf die Eigenschaften des Endprodukts
Biodritin.
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Die
Erfindung soll weiter anhand der folgenden nicht einschränkenden
Beispiele beschrieben werden, die auch eine Veranschaulichung der
Erfindung sind und nicht als eine Beschränkung dieser Erfindung betrachtet
werden sollen, wobei viele offensichtliche Variationen davon möglich sind,
ohne ihren Erfindungsgedanken zu verlassen.
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BEISPIELE
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Beispiel 1 – Herstellung
der Reaktantenlösungen
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Chondroitinsulfat:
Das verwendete kommerzielle CIS enthält 70% 4-Sulfat und 30% 6-Sulfat;
es wurden 2,5 g in 25 ml 0,1 M Natriumcarbonatlösung gelöst, um eine Endkonzentration
von 100 mg/ml zu ergeben. Bei anderen Formulierungen werden höhere Konzentrationen
an CIS verwendet, um Endkonzentrationen von 150, 200 oder 250 mg/ml
zu ergeben.
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Natriumalginat
(5,0 g) wurde in 55 ml Wasser suspendiert, auf 40°C erhitzt,
wonach weitere 30 ml Wasser in 10 ml-Portionen zugesetzt wurden,
um die Lösung
zu erleichtern und die Viskosität
der fertigen Lösung
zu vermindern. Die Menge an verwendetem Natriumalginat entsprach
28,3 mMolen der Einheit des Disaccharidrests von Alginat (F. Wt.
= 176,2).
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Das
bei der verwendeten Verkapslung gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendete Polymer ist als Biodritin bekannt; eine verwendete Mischung,
um die Polymerlösung
herzustellen, ist 70% Natriumalginat, gemischt mit 30% CIS mit oder
ohne chemisches Quervernetzen (siehe die US-Patentanmeldung mit
der Seriennummer 08/877,682 und WO 98/49202). Allgemein wird eine
Pulvermischung von 20 g hergestellt und gereinigt (14 g Alginat,
6 g Chondroitinsufat A). Die Mischung wird zweimal sterilisiert, wobei
zunächst
eine zweifache ethanolische Extraktion, gefolgt durch Trocknen und
steriles Mahlen, und dann ein Einweichen in Chloroform-Ethanol verwendet
wird. Die Mischung wird unter einer Sterilhaube luftgetrocknet und
dann in sterile konische 25 ml-Röhrchen überführt. Die
Polymerlösung
wird hergestellt, indem das Pulver unter der Sterilhaube gewogen
wird, wobei 1,25 g zu 25 ml einer Mischlösung aus sterilem Kulturmedium
und steriler Perfluorverbindung zugegeben werden soll. Die Menge
reicht aus, um eine Lösung
von 4% bis 9% (Gew./Vol.) herzustellen, was sich als der vernünftigste
strukturelle Konzentrationsbereich bei Tests zu Chelatierung von Calcium
mit 50 mM Natriumzitratlösungen
ergeben hat. Für
eine Polymerlösung
von 25 ml werden die folgenden Zutaten verwendet:
- 1.
1,0 g bis 2,0 g steriles 70/30 Biodritin-Pulver;
- 2. Steriles CMRL-Kulturvollmedium, supplementiert mit 10% fötalem Kälberserum,
L-Glutamin und einer
antibiotischen/antimykotischen Lösung, qsp
22,5 ml;
- 3. 2,5 ml steriles FC-43 (Perfluortributylamin) (von Sigma Chemical
Company), ungefähr
5% bis 25% des Gesamtvolumens, vorteilhafterweise 5% bis 20% des
Gesamtvolumens, wie etwa 10% des Gesamtvolumens.
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Die
Mischung wird dann unter einer Sterilhaube bei 40 Watt für eine angemessene
Zeitdauer mit Ultraschall behandelt, bis eine homogene Emulsion
erzielt worden ist. Das Polymer ist dann zur Verwendung fertig.
Ein Kontrollpolymer wird auf die gleiche Weise hergestellt ohne
die Zugabe des FC-43, wobei folglich 25 ml des CMRL-Vollmediums
zu der entsprechenden Menge an Biodritin gegeben werden. Unter Verwendung
dieses Aufbaus und dieser Konzentrationen wurde eine Reihe von Experimenten
durchgeführt,
um die Fähigkeit
des Polymers als eine Immunsperre zu wirken, und die Fähigkeit
der Fluorkohlenstoffverbindung, die Einschränkungen der Verkapselung als
Ergebnis einer Hypoxie und einem Fehlen von Nährstoffen zu verbessern oder
zu beseitigen, zu testen.
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Beispiel 2 – Teilschutz
von Calciumbindungsstellen
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Die
Gesamtblockierung der Calciumstellen in der Alginatlösung würde 6,5
ml einer 4,5 M CaCl2-Lösung erfordern, was vom Gebrauch
her unpraktisch ist. Eine 4,5 M Calciumchlorid-Stammlösung wurde 1:5 verdünnt, und
es wurden Portionen der Natriumalginatlösung von 200 μl in Intervallen
zugesetzt. Während
der Zugaben und danach wurde die Lösung heftig gemischt mit Hilfe
eine Kraftmixers, um die Bildung von Gelklumpen vollständig zu
vermeiden. Acht derartige Zugaben, plus eine, wurden in einem Gesamtvolumen
von 1800 μl
durchgeführt, was
einer Menge von 1,5 mMol an zugesetzten Calciumionen entsprach.
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Es
können
auch Biodritin-Zubereitungen hergestellt werden, bei denen die Calciumbindungsstellen
in geringerem Ausmaß geschützt sind,
und zwar 25% bis 75% der obigen Angaben. Dies führt auch zu löslichen
Materialien, vorausgesetzt, dass die Kopplung mit DVS nicht übermäßig ist.
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Bei
Anwendungen, bei denen das s-IPN-Gel hergestellt wird, ist ein Schutz
der Calciumbindungsstellen nicht notwendig, da keine chemische Reaktion
mit dem Alginantbestandteil von Biodritin vor dem gelbildenden Schritt
auftritt.
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Beispiel 3 – DVS-Kopplungsreaktion
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Während das
Alginatgel mit geschützten Calciumbindungsstellen
kontinuierlich heftig gemischt wurde, wurden 25 ml der CIS-Lösung zugesetzt,
wobei zu diesem Zeitpunkt die Viskosität der Lösung abnahm. Die Lösung wurde
durch heftiges Mischen rasch homogenisiert, und das Kopplungsreagenz
DVS wurde in 10 Portionen von jeweils 0,3 ml unter kontinuierlichem
Mischen in Intervallen von 2–3 Minuten
zugesetzt.
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Nachdem
die Zugabe von DVS abgeschlossen war, wurde die Mischung zwei Stunden
in einem Wasserbad bei 40°C
inkubiert. Am Ende dieses Intervalls hatte die Reaktionsmischung eine
leicht violette Farbe; sie wurde aus dem Wasserbad genommen und über Nacht
bei Raumtemperatur stehen gelassen.
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Während der
Reaktionsschritte war ein fortwährendes
Mischen erforderlich, das leicht mit Hilfe eines elektrischen Mixers
mit Klingen oder Paddeln erzielt werden kann.
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Beispiel 4 – Verarbeitung
und erste Reinigung
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Nachdem
die Reaktion abgeschlossen war, ähnelte
die Mischung einer „Mousse". Zu jeder Portion
dieses Materials von 100 ml wurden 15 ml 1 M NaCl und Portionen
von 5 × 1
ml einer 0,63 M EDTA-Lösung
zugegeben, um Calciumionen von den „egg-box"-Stellen zu entfernen. Das Mischen wurde fortgeführt, um
das Lösen
zu erleichtern. Schließlich wurde
eine sehr visköse
und bräunliche
Lösung
erhalten.
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Die
Lösung
wurde in einem Eiswasserbad gekühlt,
wonach Portionen von 100 ml eiskaltem Ethanol dreimal langsam unter
starkem Mischen mit einem Spatel zugesetzt wurden, um das Produkt
auszufällen.
Ein weißes,
fadenartiges Präzipitat
wurde reichlich produziert; die Mischung wurde eine Stunde in einem
Eiswasserbad stehen gelassen, wonach sie bei 4°C bei 6000 Upm für mindestens
20 Minuten in 250 ml-Kunststoffflaschen zentrifugiert wurde.
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Beispiel 5 – Blockieren
der verbleibenden aktiven Vinylgruppen
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Nachdem
der Überstand
verworfen worden war, wurde die Zentrifugenflasche umgedreht, um überschüssige Flüssigkeit
ablaufen zu lassen, das Präzipitat
wurde aufgenommen und zwischen Filterpapier gepresst, wobei Handschuhe
verwendet wurden. Es wurde dann in 50 ml 1 M Ethanolamin bei pH 9,4
suspendiert, dem auch 1 ml 0,63 M EDTA zugesetzt wurde. Sobald das
Lösen einsetzte,
wurden weitere 50 ml Ethanolaminlösung in 2 gleichen Portionen
zugesetzt; kleine Klumpen wurden mit einem Spatel zerbrochen. Die
Lösung
wurde dann gerührt, während sie
auf ungefähr
40°C erhitzt
wurde, wenn eine vollständige
Lösung
auftrat. Der Behälter
wurde mit Parafilm verschlossen und über Nacht bei Raumtemperatur
stehen gelassen oder alternativ in einem Wasserbad bei 40°C für vier Stunden
aufbewahrt. Es ergab sich eine goldgelbe transparente Lösung, die in
ein 2 l-Becherglas zur weiteren Behandlung überführt wurde.
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Beispiel 6 – Weitere
Reinigung
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Die
Lösung
aus dem vorangegangenen Schritt wurde in einem Eiswasserbad gekühlt, und nach
30 Minuten wurden Portionen von dreimal 100 ml eiskaltem Ethanol
unter kräftigem
Mischen mit einem Spatel zugegeben. Es bildete sich ein weißes faseriges
Präzipitat,
das leicht mit der Schwerkraft sedimentierte. Diese Suspension wurde
eine Stunde in einem Eiswasserbad aufbewahrt, wonach sie bei 6000
Upm 20 Minuten bei 4°C
wie zuvor zentrifugiert wurde. Der klare Überstand wurde verworfen und
das Präzipitat
wie in Beispiel 4 oben gesammelt und zwischen Filterpapier getrocknet.
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Das
Präzipitat
wurde wieder in Portionen von 2 × 50 ml Wasser für eine dritte
Ethanol-Präzipitation gelöst. Die
Lösung
wurde in ein 2 l-Becherglas überführt und
auf Eiswasserbadtemperatur gekühlt.
Nach langsamer Zugabe von Portionen von 3 × 100 ml eiskaltem Ethanol
bildete sich ein weißes
faseriges Präzipitat,
und die Mischung wurde eine Stunde im Eiswasserbad stehen gelassen.
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Das
Präzipitat
wurde nach einer Zentrifugation, die genauso wie in diesem Beispiel
beschrieben ausgeführt
wurde, gesammelt; überschüssige Flüssigkeit
wurde ablaufen gelassen, es wurde zwischen Filterpapier gepresst
und mit Hilfe eines Spatels in 100 ml Wasser gelöst. Die fertige Lösung war
klar, sehr viskös.
Sie wurde in Petrischalen gegossen, gefroren und gefriergetrocknet.
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Das
trockene Material, das nach Gefriertrocknung erhalten wurde, war
weiß und
wog im Durchschnitt 5,9 g bei dieser Beschickungsgröße. Es wurde
als strahlende faserige Blätter
gewonnen, die in Flocken zerbrachen. Das fertige Material ist in Wasser
oder 0,15 M NaCl-Lösung vollständig löslich. Lösungen in
beiden Lösungsmitteln
bis zu Konzentrationen von 10–30
mg/ml bilden Gelsphären,
wenn sie in eine 1%ige Calciumchloridlösung getropft werden.
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Beispiel 7 – Dehydrodermale
Zubereitung von Biodritin
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Natriumalginat
und CIS-Lösungen
wurden wie in Beispiel 1 hergestellt mit der wichtigen Modifikation,
dass das Lösungsmittel
für beide
nun Wasser war.
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Die „egg-box"-Stellen wurden mit
Calciumionen wie in Beispiel 2 kombiniert. Die CIS-Lösung wurde dann dem Alginat
zugesetzt; die CIS-Lösung kann
auch vor der Zugabe von Calciumionen zugesetzt werden. Ein kräftiger Mixer
wurde verwendet, um alle Klumpen, die sich während der Schritte der Calciumchloridzugabe
gebildet haben könnten,
zu zerbrechen. Die sehr visköse
Endmischung wurde in Petrischalen überführt, gefroren und gefriergetrocknet.
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Der
harte trockene Kuchen in den Petrischalen wurde dann einer Dehydrothermalbehandlung unterzogen,
wie folgt: Die Petrischalen, welche die Kuchen enthielten, wurden
unter einer elektrischen Haube bei 102 bis 106°C platziert und dort 24 Stunden
stehen gelassen. Nach dieser Zeit, welche eine Reaktion ermöglichte,
wurden die Kuchen stehen gelassen, um auf Raumtemperatur zu kühlen, und
weiterverarbeitet.
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An
diesem Punkt wird ein Kuchen vom im Durchschnitt 6,7 g erhalten;
er wird zu Pulver reduziert und in rund 75 ml Wasser suspendiert,
wozu 5 bis 6 ml 0,63 M EDTA zugesetzt werden, um Calcium von den „egg-box"-Stellen zu entfernen.
10 ml 1 M NaCl werden 100 ml dieser Mischung zugesetzt, um 0,1 M
NaCl herzustellen, und die Mischung wird behutsam erhitzt. Große Brocken,
die sich mit einem Spatel nicht lösen würden, werden entfernt, und
die Mischung wird zentrifugiert, um unlösliche Bestandteile zu entfernen.
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Der
klare Überstand
wird durch Ethanolpräzipitation
gereinigt, wie in Beispiel 6 beschrieben; insgesamt werden drei
Rück-Präzipitationen
durchgeführt,
die erste nach Zugabe von 2 ml EDTA, um eine vollständige Entfernung
von Calcium sicherzustellen. Nach der dritten Präzipitation wird der Kuchen
in rund 75 ml Wasser suspendiert, und es wird behutsam erwärmt, um
das Lösen
zu erleichtern. Die erhaltene klare Lösung wird in Petrischalen überführt, gefroren und
gefriergetrocknet. Eine typische Ausbeute aus einer derartigen Beschickung
beträgt
5,6 g Endprodukt.
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Das
sich ergebende Pulver ist leicht wasserlöslich bei Konzentrationen von
10 bis 40 mg/ml Wasser oder 0,1 M NaCl; die Viskosität ist ein
wenig geringer als die von äquivalenten
Konzentrationen von Biodritin, das durch chemisch Kopolymerisation
mit DVS hergestellt wurde, jedoch werden Mikrokapseln gebildet,
wenn die Lösung
in Calciumchlorid getropft wird.
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Beispiel 8 – Herstellung
von Biodritin-Poly-L-Lysin-Mikrokapseln
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Stammlösungen von
Biodritin-Heteropolysaccarid wurden in Konzentrationen von 10, 15,
20 mg/ml (DVS-polymerisiertes Biodritin) oder 30 mg/ml (DHT-Biodritin)
in 0,15 M NaCl bei Raumtemperatur hergestellt. Die Lösung ist
schnell und einfach. Die Biodritin-Heteropolysaccharidlösung wurde aus einer Spritze
in eine 1,1%ige CaCl2-Lösung unter leichtem Schütteln aus
einer Höhe
von ungefähr
15 cm getropft, wodurch sich Beads bildeten. Die Beads wurden über verschiedene
Zeitintervalle von 5 bis 40 Minuten in der Calciumchloridlösung reifen
gelassen und wurden dann verarbeitet, wie durch Sun et al. (1984)
beschrieben.
- i- Kurz, die Beads wurden schrittweise
in 0,1% CHES (Cyclohexylethansulfonsäure) und 1,1% Calciumchlorid
gewaschen; sie wurden dann 6 Minuten mit einer 0,5%igen Poly-L-Lysin-Lösung behandelt,
um eine Kapsel aus Biodritin-Poly-Lysin-Komplexen auf der Oberfläche der
Beads zu bilden.
- ii- Die Beads wurden dann mit 0,1% CHES, 1,1% Calciumchlorid
und 0,15 M NaCl in dieser Reihenfolge gewaschen; jedes Waschen dauerte
2 Minuten.
- iii- Eine äußere Beschichtung
aus Biodritin wird jetzt durch Inkubation der Kapseln mit einer 0,03%igen
Biodritin-Heteropolysaccharidlösung für 4 Minuten
aufgetragen, wonach die Kapseln ausführlich in 0,15 M NaCl gewaschen
werden. Sie werden in 0,15 M NaCl bis zur Verwendung gelagert.
-
Bei
diesem Beispiel wurden keine Zellen verkapselt; die Mikrokapseln
enthielten nur Biodritin-Calciumgel und die äußeren Beschichtungen. Reine
Mikrokapseln werden verwendet, um ihre Biokompatibilität in Tierversuchen
zu untersuchen.
-
Der äußere Durchmesser
der wie in diesem Beispiel hergestellten Mikrokapseln betrug 4–5 mm; unter
Verwendung von Vorrichtungen, bei denen ein koaxialer Luftstrom
um die Spitze der Spritzennadel strömt, können sehr viel kleinere Mikrokapseln
hergestellt werden, wie denjenigen, die in diesem Bereich versiert
sind, bekannt ist.
-
Beispiel 9 – Herstellung
von Biodritin als einem physikalischen s-IPN-Gel
-
Bei
diesem Beispiel wurden Lösungen
hergestellt, welche die folgenden Konzentrationen von Bestandteilen
aufwiesen: Das Lösungsmittel
war 0,15 M Natriumchlorid; die Alginatkonzentration war auf 3,0%
festgesetzt, und die verwendeten CIS-Konzentrationen betrugen 1,5%,
3% bzw. 6%, was CIS/Alginat-Gewichtsverhältnisse von 0,5:1, 1:1 und 2:1
ergab. Das semi-interpenetrierende
Polymernetzwerk wurde in Form von Beads hergestellt, indem jede
dieser Lösungen
in eine Lösung
aus Calciumchlorid bei 1,1% getropft wurde, wie oben beschrieben.
-
Die
Beads wurden aus einer Spritzennadel mit einem Maß von 20
(20 Gauge) bei einer Rate von 1 ml/min (peristaltische Pumpe) gebildet;
diese Nadel wurde in eine größere eingeführt, die
mit einer Luftpumpe verbunden war, so dass Luft um die Tropfnadel
geblasen werden konnte, um Mikrobeads zu bilden, indem die ausfließende Flüssigkeitssäule, die
in eine Calciumchloridlösung
tropfte, zu fraktionieren. Eine typische Zubereitung bestand aus
sich bildenden Beads von 3 ml von jeder Lösung, die in 30 ml 0,15 M NaCl
in einem kleinen Becherglas aufgefangen wurden. Unmittelbar danach
wurden die Beads in ein 50 ml-Zentrifugenröhrchen übergeführt, wo
sie mit der Calciumlösung
10 Minuten lang sanft gemischt wurden. Bei diesem Schritt können die
Zeiträume
von wenigen Minuten bis zu sehr viel längeren, wie beispielsweise
40 Minuten variieren, was von dem Ausmaß des Gelierens abhängt, das
gewünscht
ist.
-
Nach
diesem Zeitraum werden die Beads bei niedriger Geschwindigkeit (1000
Upm, 3 Minuten) abzentrifugiert, in ein 15 ml-Zentrifugenröhrchen übertragen
und mit 0,15 M NaCl gewaschen. Es wurde eine Abfolge von Waschschritten
wie in Beispiel 8 beschrieben angewendet. Es kann eine Polylysinkapsel
auf die Beads aufgetragen werden, genau so wie oben beschrieben.
Biodritin-Beads vom s-IPN-Typ wurden auf ihre Stabilität ohne die
Polylysinkapsel untersucht, indem sie 140 Stunden bei Raumtemperatur
in 0,15 M inkubiert wurden. Eine Analyse des Austretens von CIS
und Alginat, durchgeführt
durch Ultraviolett-Spektrophotometrie bei 204 und 215 nm, zeigt,
dass bei den Beads, die 6% CIS enthielten, nur 6% des Gesamtalginats
in den Beads innerhalb der ersten 50 Stunden austraten, während 4%
Alginat aus den Beads mit 3% CIS und ca. 1% aus Beads mit 1,5% CIS
austraten, was ungefähr
das gleiche Ausmaß an
Austreten ist, wie bei Kontroll-Beads mit Alginat beobachtet wurde.
Das Austreten von CIS andererseits war in allen Fällen minimal,
nämlich weniger
als 1%. Nach diesem Zeitraum wurden die Beads weiterhin durch tägliche Wechsel
von 0,15 NaCl gewaschen. Die austretenden Mengen nahmen ab und erreichten
Null für
alle Beads bis zum dritten Wechsel, d.h. nach 72 Stunden. Dieser
Werte zeigen, dass durch s-IPN gebildete Beads stabil sind und ihre
Zusammensetzung nach dem Gelieren behalten. Die in diesem Beispiel
gebildeten Beads weisen einen mittleren Durchmesser von 550 μm auf.
-
Beispiel 10 – s-IPN-Gel,
gebildet aus einer Mischung aus DVS-CIS-quervernetztem Biodritin
und zugegebenem CIS
-
Eine
Biodritin-Lösung
von 2% (Gew./Vol.) wurde in 0,15 M NaCl hergestellt. Die verwendete
Biodritin-Pulverzubereitung wies einen Gehalt an DVS-quervernetztem
CIS von ca. 2 Gew.-% auf, der durch Zugabe von CIS auf 15% anstieg.
Die fertige Lösung
wies folglich eine Zusammensetzung von 2,0% Alginat und 0,3% CIS,
bezogen auf Gew./Vol., auf. Die Beads wurden hergestellt, indem
diese Lösung
in eine 1,1%ige Calciumchloridlösung
getropft wurde, gefolgt durch 40 Minuten Inkubation in derselben
Lösung.
Eine zusätzliche
Behandlung schloss die Bildung einer Poly-L-Lysinkapsel ein, die
weiter mit Biodritin beschichtet war, und einen Waschschritt, wie
in Beispiel 8 beschrieben. Die auf diese Weise hergestellten Beads
und Kapseln wiesen Eigenschaften auf, die mit denen von Beads mit ähnlicher Zusammensetzung,
die aus Alginat und CIS wie in Beispiel 9 hergestellt wurden, identisch
waren. Sie können
ganz genauso behandelt werden, wie die in den nächsten Beispielen beschriebenen
Beads.
-
Beispiel 11 – Sterilisierung
von Mikrokapseln
-
Zusätzlich zu
der Möglichkeit,
die Biodritin-Heteropolysaccharidlösung, ebenso wie andere Lösungen,
die in der Kapselzubereitung durch Membranfiltration vor dem Gelierungsschritt
verwendet wurden, zu sterilisieren, können auch Biodritin-Mikrokapseln
durch Behandlung mit 70% Isopropanol in 0,15 M NaCl sterilisiert
werden. Folglich wurden Biodritin-Mikrokapseln schrittweise durch eine
Lösung aus
Isopropanol/0,15 M NaCl mit ansteigenden Isopropanolkonzentrationen
behandelt, wie folgt: 25%, 50% und 70%, alle Werte beziehen sich
auf Vol.-%. Die ersten beiden Behandlungen wurden jeweils 30 Minuten
lang angewendet, um eine langsame Dehydration der Kapseln durch
ansteigende Konzentration von Isopropanol zu ermöglichen. Wenn sie 70% Isopropanol
unterzogen wurden, wurden die Mikrokapseln für bis zu 4 Tage bei Raumtemperatur
stehen gelassen.
-
Unter
diesen Bedingungen schrumpften sie auf ungefähr die Hälfte des ursprünglichen
Durchmessers, wobei sie Falten auf der Oberfläche zeigten. Wenn sie 4 Tage
später
durch absteigende Konzentrationen an Isopropanol in der umgekehrten
Reihenfolge wie oben bis zu einer Konzentration von 0,15 M NaCl
rehydratisiert wurden, gewannen sie die ursprüngliche Kugelform zurück ohne
Deformationen der Gestalt, Brüche
oder Ablösungen
der äußeren Schicht.
Die Untersuchung der Oberfläche
wurde mit Hilfe einer Lupe mit verschiedenen Vergrößerungsstufen
durchgeführt.
-
Im
Unterschied dazu schrumpften Mikrokapseln, die nur mit Alginat hergestellt
worden waren, die auf die gleiche Weise und in parallelen Experimenten behandelt
wurden, auf ein Drittel des ursprünglichen Volumens und gewannen
ihre anfängliche
Kugelform nicht zurück.
Die meisten wurden zu Umdrehungselipsoiden mit intakten Oberflächen, die
Falten aufwiesen, die mit der Zeit nicht verschwanden.
-
Mikrokapseln,
die wie in den Beispielen 8 und 9 behandelt wurden, wurden ebenfalls
in Mäuse implantiert,
um ihre Biokompatibilität
zu testen.
-
Beispiel 12 – Unversehrtheit
der äußeren Mikrokapselmembran
Biodritin/Polylysin/Biodritin)
-
Die
Bewahrung der äußeren Membran
nach Sterilisation und Rehydration wurde getestet, indem ein erheblicher
Teil des Gels im Inneren der Mikrokapseln durch Behandlung mit 0,050
M Natriumzitrat gelöst
wurde.
-
Die
Mikrokapseln wurden mit Natriumzitrat bei Raumtemperatur über verschiedene
Zeiträume inkubiert,
während
sie unter einer Lupe mit hoher Vergrößerung beobachtet wurden. In
Abhängigkeit von
der Kapselgröße änderte sich
der Zeitverlauf der Ereignisse, für eine Gruppe von größeren Mikrokapseln
wurden jedoch die folgenden Ergebnisse erhalten: Nach rund 10 Minuten
war der zentrale Kern von einer schmalen, sehr transparenten Zone
umgeben, wobei letztere durch die Außenmembran begrenzt wurde.
-
Nach
30 Minuten Beobachtungszeit erreichte die Löslichkeit des Biodritin-Gels
durch die Entfernung von Calcium mittels Zitrat ungefähr 50% des Kapseldurchmessers,
wobei die äußere Membran
intakt war. Ein Mischen der Mikrokapselsuspension durch Drehung
des Kolbens ermöglicht
es, die wellenwerfende Bewegung der intakten Außenmembran zu beobachten, was
auch zeigt, dass sie permeabel ist, was einer Flüssigkeit erlaubt, sich ein
und aus zu bewegen.
-
Aufgrund
des Fehlens der Unterstützung
der darunterliegenden Gelstruktur, gelöst durch die Wirkung von Zitrat,
kann die Membran durch starkes Ansaugen mit einer Pipette aufgebrochen
werden.
-
Beispiel 13 – Mikrokapselfärbung mit
Alcianblau
-
Alcianblau
ist ein gutbekanntes Färbemittel für Chondroitinsulfat
(Turnbull, 1993); wir haben festgestellt, dass es auch Alginat färbt, wenn
auch mit geringerer Intensität.
Die Mikrokapseln wurden in 0,5% Alcianblau in 2% Essigsäure 20 Minuten
gefärbt;
ein Entfärben
fand in 2% Essigsäure
während sich
wiederholender Waschungen statt. Wie erwartet, ergaben Biodritin-Mikrokapseln ein
tieferes Blau als Alginatkapseln. Wenn Biodritin-Mikrokapseln, hergestellt
wie in Beispiel 8, in zwei Hälften
geschnitten und gefärbt
werden, färbt
sich das Innere der Kapseln intensiver als das Äußere, was anzeigt, dass die Außenmembran
eine Wirkung auf die Diffusion des Färbemittels in das Kapselinnere
ausübt.
-
Beispiel 14 – Herstellung
von strukturierten „Spaghetti"-artigen Zylindern
aus Biodritin zur Zell- und Gewebeimplantation
-
Eine
neue Verwendung der Biodritin-Erfindung ist die Herstellung von
strukturierten Spaghetti-artigen Zylindern, die Zellen oder Gewebe
zur Implantation enthalten, was selbst eine hier zum erstem Mal
zu beschreibende Erfindung ist, sogenannte Biodritin-Spaghetti.
Diese Biodritin-Spaghetti werden als „strukturiert" bezeichnet, da der
dünne Gelzylinder, der
den Namen Spaghetti erhalten hat, eine innere Struktur aufweist,
die aus einem Strang aus einer Baumwollschnur oder alternativ einer
Schnur aus chirurgischem Nahtmaterial gebildet ist. Die Baumwollschnur
weist eine Vielzahl von sehr feinen seitlichen Ausläufern auf,
wie kurze Äste
bei einem langen Stängel,
die von der Oberfläche
der Schnur hervorspringen und in das Gel eingebettet sind. Das chirurgische
Nahtmaterial weist derartige Äste
nicht auf, sie können
jedoch durch Aufkratzen der Oberfläche der Schnur mit einer Messerklinge
geschaffen werden, bevor es sterilisiert wird. Diese seitlichen
Ausläufer
vom zentralen Kern der Schnur ma chen eine zusätzliche Fläche zur Adhäsion zwischen der Gelmatrix
und dem zentralen Kern verfügbar,
was die Struktur auf eine ähnliche
Weise wie die Eisendrähte in
Beton verstärkt.
-
Strukturierte
Biodritin-Spaghetti werden wie folgt hergestellt:
- 1.
Eine sterilisierte Baumwollnähfadenschnur
mit einer Größe von 50
oder dünner
wird in einen sterilen Polyethylenkatheter von 10 bis 20 cm und
mit dem gewünschten
Durchmesser – gewöhnlich Größe 60, jedoch
kann auch Größe 90 mit
dünneren
Schnüren
verwendet werden – bis
zu dem Punkt eingeführt,
an dem die Schnur die Nadel erreicht, die selbst mit einer Spritze
verbunden ist. Eine Schnur aus chirurgischem Nahtmaterial kann anstelle
der Baumwollschnur mit gleichwertigen Ergebnissen verwendet werden.
Die Schnur sollte sich über
das freie Ende des Katheterschlauchs 4 bis 5 cm hinaus erstrecken,
so dass sie im späteren
Verlauf des Verfahrens gehandhabt, verankert oder zurückgehalten
werden kann (siehe 2A).
- 2. Ein Biodritin-Heteropolysaccharidlösung von gewünschter
Konzentration, beispielsweise zwischen 0,5 und 3,0%, in dem erforderlichen
Lösungsmittel
(Salzlösung,
Kulturmedium oder Hank-Medium), und welche die gewünschte Zell- oder
Gewebezubereitung enthält,
wird in den Katheterschlauch durch Spritzenansaugung durch den Katheter
eingeführt,
wobei die Schnur an ihrem Platz bleibt. Nachdem eine vorgegebene Länge des
Katheters mit der Lösung
gefüllt
ist, werden die Katheterspitze und die Verlängerung der Schnur kurz mit
Lösungsmittel
gespült,
und die Anordnung ist zur Bildung der Spaghetti bereit.
- 3. Strukturierte Spaghetti werden gebildet wie folgt: Der Katheter,
der mit Biodritin-Heteropolysaccharidlösung, welche
die Zellen enthält,
gefüllt und
mit der Spritze verbunden ist, wird rasch in eine Calciumchloridlösung in
einer großen
Petrischale oder einem flachem Tablett platziert, und der Spritzenstempel
wird gedrückt,
so dass der Katheter sich kontinuierlich in der Calciumchloridlösung vorwärts bewegt.
Wenn die Biodritin-Heteropolysaccharidlösung den
Katheter verlässt,
tritt sie in unmittelbaren Kontakt mit Calciumionen und bildet sofort
ein zylindrisches Gel um die Baumwollschnur oder die Schnur aus
chirurgischem Nahtmaterial. Wenn die gesamte Biodritin-Heteropolysaccharidlösung in
dem Katheter ausgestoßen
ist, wird man mit einem zylindrischen Gel, das um die Schnur herum
gebildet ist, zurückgelassen,
dessen Ausdehnung durch die Menge an Biodritin-Heteropolysaccharidlösung bestimmt wird, die sich
ursprünglich
in dem Katheter befunden hat. An jedem Ende des Biodritin-Gels gibt
es ein kontinuierliches Stück
Schnur, das jetzt verwendet wird, um den Gelzylinder während der
weiteren Verarbeitung zu halten.
- 4. Die Biodritin-Spaghetti werden jetzt in der Calciumchloridlösung für eine vorgegebene
Zeitdauer liegen gelassen, um das Gel zu stärken; diese Zeitdauer variiert
je nach Art des gewünschten Gels
und beträgt
einen Wert im Bereich von 5–40 Minuten.
Nach der Inkubation mit Calciumionen werden die Biodritin-Spaghetti
genauso wie unter Beispiel 8 beschrieben behandelt, um eine Biodritin-Poly-L-Lysin-Membran
zu bilden, welche die Spaghettioberfläche bedeckt. Diese Außenmembran
aus Biodritin/Polylysin/Biodritin hilft, das Gel zu unterstützen und
steuert die Permeabilität nach
der Molekülgröße.
- 5. Wenn Langerhans'sche
Inselzellen oder andere Zellen oder Gewebe in den Biodritin-Spaghetti suspendiert
werden, verteilen sie sich selbst in dem doppelzylindrischen Raum,
der in den Grenzen der Oberfläche
der Baumwollschnur oder der Schnur aus chirurgischem Nahtmaterial
auf der Innenseite und der Biodritin/Polylysin/Biodritin-Membran
auf der Außenseite
enthalten ist, wie in 2A gezeigt.
Die Anzahl an Inseln, die pro zylindrischer Volumeneinheit enthalten
ist, kann durch die Inselsuspension gesteuert werden, die ursprünglich in
der Biodritin-Lösung
hergestellt wurde. Die biokompatible Biodritin-Gelstruktur, welche
die Masse der Spaghetti bildet, stützt die Inseln weg voneinander
und verhindert, dass sie zusammenklumpen, wodurch eine zentrale
Nekrose in Inselaggregaten vermieden wird.
- 6. Die Biodritin-Spaghetti mit den Schnurverlängerungen
an jedem Ende können
einzeln implantiert werden, oder sie können vor einer Implantation
an den Schnurenden miteinander verschnürt werden, wie in 2B gezeigt. Auf diese Weise kann eine
sehr viel größere Masse
an Zellen in einen ziemlich begrenzten Raum implantiert werden,
jedoch unter Bedingungen, welche die einzelnen Spaghetti bewahren.
- 7. Eine weitere Ausführung
der vorliegenden Erfindung ist, dass eine Gruppe von Biodritin-Spaghettisträngen mit
Zellen, zusammengebunden wie in 3B gezeigt,
in einem porösen,
stützenden
und biokompatiblen Außenzylinder
platziert werden, der aus Venen oder Arterien eines Tiers oder aus
dem Empfänger
selbst präpariert
wurde. Einmal angebracht in einem derartigen biokompatiblen Behälter, um
eine Art von Kartusche mit lebendem Gewebe zu bilden, können die
Biodritin-Spaghettistränge
in einen Patienten implantiert werden. Eine mögliche und interessante Alternative,
die mit dieser Erfindung vorgeschlagen wird, ist durch die Nabelnarbe
derart, dass schließlich
Ersatzkartuschen unter Verwendung einer ziemlich einfachen chirurgischen
Technik ausgetauscht werden können.
- 8. Unter den oben beschriebenen Herstellungsbedingungen würden Biodritin-Spaghetti
mit einer Gellänge,
die 10 cm entspricht, die folgenden ungefähren Dimensionen aufweisen
(4): A) Gellänge – 100 mm; B) Gesamtinnendurchmesser – 0,76 mm;
C) Durchmesser der Baumwollschnur – 0,20 mm; D) Dicke des Biodritin-Gelzylinders
(B bis C) – 0,50
mm; Volumen des Biodritin-Gels – 42,2
mm3 oder 4,22 mm3 pro
linearer Zentimeterlänge.
-
Beispiel 15 – Implantate
von Biodritin-Mikrokapseln in Tiere: Biokompatibilität
-
Biodritin-Mikrokapseln
mit einem Durchmesser von 4–5
mm wurden Mäusen
intraperitoneal implantiert, zwei Kapseln pro Maus, zwei Mäuse pro Gruppe,
was chirurgischen Standardverfahren und genehmigten Protokollen
folgte.
-
Nach
Zeiträumen
von einer Woche, einem Monat und drei Monaten nach Implantation
wurden die Kapseln aus den Tieren entfernt. Es zeigte sich, dass
die implantierten Kapseln nach einer Woche in der Peritonealhöhle frei
und sauber waren und keine Anhaftung aufwiesen; es konnte keine
entzündliche Reaktion
in oder um die Stelle herum, wo sie gefunden wurden, beobachtet
werden.
-
Ähnliche
Ergebnisse wurden für
die Mikrokapseln erhalten, die für
einen Monat oder drei Monate intraperitonal in Mäusen blieben. Die Kapseln zeigten
eine saubere, blendende Oberfläche,
frei von jeglichen Anhaftungen. Ebenso wie bei den einwöchigen Experimenten
wurde keine entzündliche
Reaktion bemerkt. 4 in USSN 08/877,682
zeigt eine Kapsel, die aus einer Maus drei Monate nach intraperitonealer
Implantation entfernt wurde. Eine histologische Untersuchung der
Präparationen
unterstützte diese
Schlussfolgerung vollständig:
Es wurden keine Zellen an der Oberfläche der Beads nach intraperitonealer
Implantation für
8 Tage, 1 Monat und 3 Monate gefunden.
-
Folglich
wurde die Biokompatibilität
dieses neuen Materials begründet,
wie es aufgrund des ubiquitären
Vorkommens von Chondroitinsulfat im Tierreich und aufgrund des für Chondroitinsulfat
gezeigten inhärenten
Fehlens einer Immunogenität
erwartet wurde.
-
Beispiel 16 – Chirurgischer
Anstrich oder Spray mit Biodritin zum Schutz von chirurgischen Nähten.
-
Bei
einer anderen Ausführung
der vorliegenden Erfindung wird eine Biodritin-Heteropolysaccharidlösung in einer Konzentration
von 0,8 bis 1,5% (Gew./Vol.) in Salzlösung auf und um eine chirurgische
Naht gestrichen; unmittelbar danach wird eine 1%ige (Gew./Vol.)
Calciumchloridlösung
kurz als als ein Nebel über
die angestrichene Fläche
gesprüht. Es
bildet sich unverzüglich
ein Biodritin-Gel über
der angestrichenen Fläche,
das vor einwandernden Zellen oder vor einem Anhaften an benachbartem
Gewebe schützt.
Dies ist mit wichtigen Anwendungen in der Abdominalchirurgie verbunden,
wenn sich unerwünschte
Anhaftungen nach chirurgischen Verfahren bilden können. Als
eine alternative Art der Anwendung kann die Biodritin-Heteropolysaccharidlösung über und
um die chirurgische Naht herum gesprüht werden, gefolgt vom Aufsprühen der
Calciumchloridlösung,
um das Biodritin-Gel zu bilden.
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Eine
dritte Art und Weise der Anwendung von Biodritin ist, die Biodritin-Heteropolysaccharidlösung mit
einem unlöslichem
Calciumsalz, wie etwa Tricalciumzitrat zu mischen, wodurch eine
einheitliche Suspension des Calciumsalzes gebildet wird, und dieses
unmittelbar vor der Anwendung mit einer wässrigen Lösung aus dem δ-Lakton von
Glukonsäure
zu mischen, das langsam zu Glukonsäure hydrolysiert, was die Calciumionen
von dem Zitrat löst,
wodurch das Biodritin-Gel in situ gebildet wird. Diese Formulierung
wird „internes
Gelieren" genannt
und ist durch Johansen und Fink (1988) eingesetzt worden, um Bakterienzellen
zu verkapseln. Um diese Formulierung herzustellen, werden die folgenden Verhältnisse
empfohlen: Zu jeweils 8 ml Biodritin-Heteropolysaccharidlösung (beispielsweise
2,5%) gibt man 1 ml Tricalciumzitratlösung (11,4 mg/ml) und schließlich 1
ml Glukonolakton (10 mg/ml). Nach Zugabe des Glukonolaktons findet
das Inlösunggehen von
Calcium innerhalb von Minuten statt, wenn das Gel beginnt, sich
zu bilden. Dies ist die bevorzugte Ausführung dieser Anwendung.
-
Zusätzliche
Beispiele werden auch dargestellt, wobei die perfluorierten Substanzen
in die Biodritin-Polymerformulierung aufgenommen werden. Genauer
gesagt werden die Experimente in drei Grundvoraussetzungen zerlegt:
Erstens, die Fähigkeit
von FC-43 oder von jedem Perfluorkohlenwasserstoffderivat, eine
erhöhte
Gewebedichte in Verkapselungsvorrichtungen zu ermöglichen.
Zweitens, die Wirkung, dass FC-43 oder jedes Perfluorkohlenwasser stoffderivat,
das in die Polymermatrix eingeschlossen ist, auf den Gesamtzustand
von verkapselten Zellen und Geweben ausübt. Drittens, die Fähigkeit,
einen Diabetes in Versuchtieren unter Verwendung sowohl von Kontroll-
als auch perfluorierten Verkapselungsvorrichtungen aufzuheben.
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Beispiel 17 – Die Fähigkeit
von FC-43 und jedem Perfluorkohlenwasserstoffderivat, die Gewebedichte
in Verkapselungsvorrichtungen zu erhöhen.
-
Das
erste Experiment behandelt die ersten beiden Vorraussetzungen. Achtzigtausend
(80000) menschliche Insel-Äquivalente
(IEQ) wurden in zwei Gruppen von 40000 menschlichen Insel-Äquivalenten
aufgeteilt. Jede Gruppe wurde in einer Polymerplatte verkapselt,
wobei die erste eine Kontrolllösung von
3% Biodritin, die zweite eine 3%ige Biodritin-Lösung, supplementiert mit 2%
FC-43, war. Die Polymermischungen wurden auf folgende Weise hergestellt:
0,75 g steriles 70/30 Biodritin-Pulver (siehe Beispiel 1) wurden
zu entweder 25 ml sterilem CMRL-Kulturkomplettmedium für die Kontrollen
oder zu 24,5 ml sterilem CMRL-Komplettmedium
mit 0,5 ml sterilem FC-43 gegeben, das dann mit Ultraschall behandelt
wurde. Die Polymerplatten wurden gebildet, indem die Insel/Polymer-Mischung
in ein Dialysenröhrchen
extrudiert wurde, dessen eines Ende abgeklemmt war, wobei das andere
Ende abgeklemmt wurde, und dann die gesamte Röhre in 1,5% Calciumchloridlösung, hergestellt
in destilliertem Wasser, eingetaucht wurde. Das Röhrchen war
an Dimensionen von ungefähr
10 mm Weite × 3
mm Höhe × 20 mm
Länge angepasst.
Dies bedeutet einen 5- bis 7-fachen Anstieg über die heutzutage zulässige Vorrichtungsdicke.
Auf der Grundlage der Anzahl an Inseln, die in der Platte verkapselt
sind, wurde die Gewebedichte mit 20 bis 25% berechnet, was auch
größer ist
als die zuvor etablierten Standards. Die Platten wurden in Kulturkolben
mit 50 ml CMRL-Komplettmedium, das alle zwei Tage gewechselt wurde,
2 Wochen lang bei 37°C
belassen. Auf ähnliche
Weise wurde ein Kontroll-Kolben mit nicht-verkapselten Kontrollinseln
ebenfalls unter denselben Kulturbedingungen aufbewahrt.
-
Bis
zum Tag 5 waren alle Kontroll-Inseln tot, wobei nur die zellulären Reste
in dem Kolben verblieben. Eine Färbung
wurde mit Dithizon versucht, einem Lebendfärbemittel für Inseln, welches die Insel-Zink-Granula
in funktionsfähigen
Inseln in eine hellrote Farbe verwandeln, ohne positive Ergebnisse. Proben
aus der Kontroll-Polymerplatte und den experimentellen perfluorierten
Platten am Tag 7 und 14 wurden gesammelt und analysiert. Zu diesem
Zeitpunkt war das Experiment beendet. Die Ergebnisse waren ermutigend.
Die Kontroll- Polymerplatten
zeigten die übliche
zentrale Nekrose in den verkapselten Inseln, obwohl einige Zellen
an der Peripherie der Polymerplatten eine annehmbare Zellmorphologie zeigten.
Im Kern der Platte allerdings, in dem Bereich, wo eine Hypoxie und
Anoxie die größten Werte erreichte,
gab es keine lebenden Zellen, lediglich Löcher im Polymer, wo sich die
Zellen einst befunden haben. Eine Färbung mit Hämatoxylin und Eosin ergab einige
lebensfähige
Zellen an der Peripherie, und eine Antikörperfärbung auf Insulin zeigte eine
schwache Färbung
in einigen dieser peripheren Inseln. Dies war zu beiden Zeitpunkten,
Tag 7 und Tag 14, im Wesentlichen gleich.
-
Die
experimentellen Platten mit FC-43 zeigten erstaunliche Befunde.
Die Inseln in der Platte waren sowohl am Tag 7 als auch am Tag 14
praktisch frei von zentraler Nekrose, morphologisch waren sie gesund
und strukturell einwandfrei, und in dem Kern der Platte, derjenigen
Region der Polymermatrix mit dem größten Sauerstoffdefizit, gab
es Inseln, die sich mit Hämatoxylin
und Eosin gut färbten
(1). Ebenso war die Antikörperfärbung auf Insulin schwächer. Die
Hypothese, dass die Verwendung des Polymers zusammen mit dem Perfluorkohlenstoffderivat
die Grenzen der Beladung mit Gewebe verbessern könnte, während die Integrität der Insel
erhalten bleibt, wurde bestätigt.
Im vorliegenden Fall wurden Werte für eine Gewebedichte von ungefähr 20% (Vol./Vol.)
erreicht, ein Wert, der unter Bedingungen, die verwendet wurden,
bis diese Erfindung erprobt wurde, unmöglich zu erreichen war. Unsere
Erfindung, die darin besteht, dass eine Kombination aus unserem
Polymer, nämlich
Biodritin, und einem Derivat einer Perfluorverbindung in der passenden
Mischung verwendet werden kann, um jeden Zell- oder Gewebetyp mit
vorteilhaften Ergebnissen in Bezug auf die Lebensfähigkeit
in jeder Vorrichtungsgeometrie zu verkapseln, wird deshalb für Langerhans'sche Inseln in vielflächigen Gelen
gezeigt.
-
Beispiel 18 – Die Wirkung
von FC-43 oder jedem, in die Polymermatrix eingeschlossenen Perfluorkohlenstoffderivat
auf den Gesamtzustand von verkapselten Zellen und Geweben
-
Dieses
Experiment umfasste die Transplantation von Biodritin-Mikrokapseln
von 500 bis 600 μm Durchschnitt,
die Inselzellen enthielten. Die Kapseln wurden aus 4% Biodritin
70/30 (siehe Beispiel 1) mit und ohne 10% (Vol./Vol.) FC-43 hergestellt.
Die Kapseln wurden durch einen Luftstrahlnadeltropfengenerator hergestellt.
Die Polymer/Insel-Matrix wird durch eine peristaltische Pumpe durch
einen PEG-Schlauch in einen Tropfengenerator gezogen. Es wird Raumluft
auf eine Seite des Generators unter Verwendung einer Luftpumpe gepumpt.
-
Die
Polymertröpfchen
bilden sich an der Spitze der Nadel, sie werden durch die Luft in
ein Becherglas, das 100 ml 1,5%ige Calciumchloridlösung enthält, extrudiert.
Die Beads setzen sich im Calciumchlorid 10 Minuten lang ab, dann
werden sie zweimal mit 0,1 M NaCl für 2 Minuten gewaschen. Als
nächstes
werden sie zweimal in 0,15 M NaCl für 2 Minuten gewaschen und vor
der Transplantation in einen Kulturkolben mit 50 ml CMRL-Komplettmedium über Nacht
platziert. Am nächsten
Tag werden sie zu gleichen Bead-Volumina in Abhängigkeit von der Anzahl von
Tieren, die Transplantatempfänger
sind, aliquotiert. Statistisch haben wir gefunden, dass es einen Mittelwert
von 5 bis 6 Inselpartikeln pro Kapsel gibt, so dass bei Kenntnis
des Volumens der Kapseln wir die Anzahl an Kapseln ableiten können und
folglich die Anzahl an Inselpartikeln, die implantiert wurden.
-
Wir
haben 8 diabetische athymische Nacktmäuse (der Diabetes induziert
durch Streptozotocin) transplantiert. Die ersten beiden wurden mit
jeweils 3500 menschlichen Inseläquivalenten
transplantiert, und die nächste
Gruppe aus 6 Tieren wurde mit jeweils 700 Ratteninseläquivalenten
transplantiert. In jeder Gruppe erhielt die Hälfte der Tiere Beads mit 10%
(Vol./Vol.) FC-43 und die anderen erhielten Kontroll-Kapseln ohne
FC-43. Alle 8 Tiere blieben normoglykämisch, 2 für 77 Tage, d.h. bis zu dem
Zeitpunkt, zu dem das Experiment planmäßig zu beenden war. Alle Tiere
erlangten ein Körpergewicht
mit dem normalen Wert von 22 bis 23 g zurück, litten nicht an Polyurie
und erschienen optisch gesund. Der eine Unterschied, der zwischen
den Kapseln, die FC-43 enthalten, und solchen ohne gesehen werden
kann, ist, dass die perfluorierte Verbindungen enthaltenden Kapseln
eine sehr viel engere glykämische
Kontrolle beibehielten als solche ohne das FC-43. 2 zeigt die
histologische Ansicht einer Kapsel, die FC-43 enthält, und
Inseln, die nach 77 Tagen entfernt wurden. Man beachte, dass es
mindestens 6 gut strukturierte Inseln auf dem Objektträger gibt,
dass sie sich normal färben,
sogar jene, die näher
am Zentrum der Vorrichtung liegen, und dass es keine Zellanhaftungen
an der Mikrokapsel gibt.
-
Beispiel 19 – Die Fähigkeit,
einen Diabetes bei Versuchtieren unter Verwendung von sowohl Kontroll- als
auch perfluorierten Verkapselungsvorrichtungen aufzuheben
-
Unsere
nächste
Serie von Experimenten war ein Modell eines Autoimmundiabetes an
nicht-fettleibigen
diabetischen Mäusen
(NOD-Mäuse).
Eine der Entdeckungen auf dem Weg der Forschung gemäß der folgenden
Erfindung war, dass die Perfluorkohlenwasserstoffderivate auch eine
merkliche lokalisierte immunsuppressive Wirkung auf Makrophagen, PMNs
ausübten
und teilweise als freie Radikalfänger wirkten.
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Die
Inseln wurden in Biodritin mit 10% (Vol./Vol.) FC-43 mikroverkapselt
und in NOD-Tiere implantiert.
Kontroll-Mikrokapseln enthielten Biodritin ohne FC-43 und Inseln.
Eine Kontrolle des Diabetes erfolgte am 2. Tag nach Implantation.
Am Tag 14 nach Implantation wurden die Tiere getötet, und es wurde eine histologische
Untersuchung der Mikrokapseln durchgeführt. Die Inseln in den Kapseln
mit FC-43 wiesen eine wesentlich besser organisierte Struktur auf,
im Wesentlichen ohne Gebiete einer Nekrose, während diejenigen, die aus Kontrollkapseln ohne
FC-43 wieder gewonnen wurden, die gut bekannten Merkmale einer zentralen
und zonalen Nekrose zeigten, was durch Gebiete gezeigt wurde, in denen
Zellen innerhalb der Inselstrukturen fehlen. 3 veranschaulicht
diese Befunde und hebt noch einmal die Verbesserung des Überlebens
und der Funktion von Inseln hervor, wenn sie in Polymermedium, das
eine perfluorierte Verbindung enthält, eingekapselt werden.
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Die
Verwendungen der Polymermatrix, verstärkt mit Fluorverbindungen,
sind zahlreich. Eine Paste, Kapseln, flache Blätter, Spaghetti-artige oder vielflächige Vorrichtungen,
die Gewebe und eine perfluorierte Verbindung im Bereich von 10%
(Vol./Vol.) enthalten, werden ein Überleben von Zellen und eine Funktion
verleihen, die über
die Zelldichten, die in Abwesenheit der Perfluorverbindung verwendet
werden, reichen und darüber
hinaus gehen. (Man kann die Lehren der Beispiele 2 bis 16 in Kombination
mit den Beispielen 1 und 17 bis 19 verwenden, um Biodritin plus
eine perfluorierte Verbindung in jeder gewünschten Form oder Fassung zu
verwenden.)
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Nachdem
auf diese Weise die bevorzugten Ausführungen der vorliegenden Erfindung
im Einzelnen beschrieben worden sind, soll verstanden werden, dass
die Erfindung, die durch die beigefügten Ansprüche definiert ist, nicht durch
bestimmte Einzelheiten eingeschränkt
werden soll, die in der oben dargestellten Beschreibung dargelegt
sind, da viele offensichtliche Variationen davon möglich sind,
ohne den Erfindungsgedanken oder den Umfang der vorliegenden Erfindung
zu verlassen.
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