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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verbindungen der allgemeinen
Formel
worin
R
1 Wasserstoff
oder Hydroxy darstellt;
R
2 Wasserstoff
oder Methyl darstellt; und
X -O- oder -CH
2-
darstellt;
und deren pharmazeutisch akzeptable Säureadditionssalze.
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Der
Ausdruck „pharmazeutisch
akzeptable Säureadditionssalze" umfaßt Salze
mit anorganischen und organischen Säuren, wie Salzsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, Milchsäure, Phosphorsäure, Zitronensäure, Ameisensäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Essigsäure, Bernsteinsäure, Weinsäure, Methansulfonsäure, p-Toluolsulfonsäure und
dergleichen.
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Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
beziehen sich auf cis-Isomere.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung sind selektive NMDA- (N-Methyl-D-aspartat-)
-Rezeptorsubtypblocker, die bei der Modulierung neuronaler Aktivität und Plastizität eine Schlüsselfunktion
besitzen, die sie zu einem wichtigen Faktor bei vermittelnden Vorgängen machen,
die der Entwicklung des ZNS einschließlich der Lern- und Gedächtnisbildung
und -funktion zugrunde liegen.
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Unter
pathologischen Zuständen
von akuten und chronischen Formen von Neurodegeneration ist die Überaktivierung
von NMDA-Rezeptoren ein ausschlaggebendes Ereignis für die Auslösung von
neuronalem Zelltod. NMDA-Rezeptoren
bestehen aus Mitgliedern von zwei Untereinheitsfamilien, nämlich NR-1
(8 verschiedene Splicevarianten) und NR-2 (A bis D), die von verschiedenen
Genen stammen. Die Mitglieder der zwei Untereinheitsfamilien zeigen
eine unterschiedliche Verteilung in verschiedenen Hirnbereichen.
Heteromere Kombinationen von NR-1-Mitgliedern mit anderen NR-2-Untereinheiten
ergeben NMDA-Rezeptoren, die unterschiedliche pharmakologische Eigenschaften
zeigen. Mögliche
therapeutische Indikationen für
spezifische NMDA-Rezeptorsubtypblocker umfassen akute Formen von
Neurodegeneration, verursacht beispielsweise durch Schlaganfall
oder Gehirntrauma; chronische Formen von Neurodegeneration, wie
Alzheimer-Krankheit, Parkinson-Krankheit, Huntington-Krankheit oder
ALS (amyotrophe Lateralsklerose); Neurodegeneration, die mit bakteriellen
oder Virusinfektionen verbunden ist, Krankheiten, wie Schizophrenie,
Angst und Depression und akuter/chronischer Schmerz.
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Die
Gegenstände
der vorliegenden Erfindung sind neuartige Verbindungen der Formel
I, die Verwendung bei der Behandlung oder Prophylaxe von Krankheiten,
die durch Überaktivierung
der jeweiligen NMDA-Rezeptorsubtypen verursacht wurden, welche akute
Formen von Neurodegeneration, verursacht beispielsweise durch Schlaganfall
oder Gehirntrauma; chronische Formen von Neurodegeneration, wie
Alzheimer-Krankheit, Parkinson-Krankheit, Huntington-Krankheit oder
ALS (amyotrophe Lateralsklerose); Neurodegeneration, die mit bakteriellen
oder Virusinfektionen verbunden ist, und Krankheiten, wie Schizophrenie, Angst,
Depression und akute/chronische Schmerzen umfassen, die Verwendung
dieser Verbindungen zur Herstellung entsprechender Medikamente,
Verfahren zur Herstellung dieser neuartigen Verbindungen und Medikamente,
die diese enthalten.
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Die
Verbindungen der Formel I und deren Salze sind generisch, nicht
aber speziell, bekannte Verbindungen, die in WO 95/25721 beschrieben
sind. Es wird beschrieben, daß sie über Wirkungen
auf den Glutamatrezeptor oder AMPA-Rezeptor zur Behandlung von Krankheiten
verfügen,
die sich auf diese Rezeptoren beziehen. Außerdem werden ähnliche
Verbindungen in
EP 824 098 beschrieben,
worin der Piperidinring durch eine Hydroxygruppe in 4-Stellung substituiert
ist. Es wird beschrieben, daß diese
Verbindungen über
Wirkungen auf den NMDA-Rezeptor verfügen und daß sie bei der Behandlung von
akuten Formen von Neurodegeneration, die beispielsweise durch Schlaganfall
und Gehirntrauma verursacht werden, und chronischen Formen von Neurodegeneration,
wie Alzheimer-Krankheit,
Parkinson-Krankheit, ALS (amyotrophe Lateralsklerose), Neurodegeneration,
die mit bakteriellen oder Virusinfektionen verbunden ist, und akutem/chronischem Schmerz,
nützlich
sind.
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Aus
EP 824 098 ist bekannt, daß diese
Verbindungen gute spezifische NMDA-Rezeptorsubtypblocker mit einer
hohen Affinität
für NR2B-Untereinheit-enthaltende
Rezeptoren und einer niedrigen Affinität für NR2A-Untereinheit-enthaltende Rezeptoren
sind.
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Auch
die Wirkung gegen α1-adrenerge Rezeptoren ist gering und die
Verbindungen wirken in vivo gegen audiogene Krankheitsanfälle in Mäusen in
dem niedrigen mg/kg-Bereich. Bedeutsamerweise waren diese Verbindungen
in einem tierischen Schlaganfallmodell, nämlich Dauerokklusion der mittleren
Hirnarterie, neuroprotektiv. Jedoch zeigten Kardiotoxizitätsstudien
in vitro und in vivo, daß diese
Verbindungen dazu neigten, die potentielle Dauer der Herztätigkeit
in vitro und folglich das ,QT'-Intervall
in vivo zu verlängern,
und demnach eine mögliche
Anfälligkeit
zur Erzeugung von Herzrhythmusstörungen
besaßen.
Die Fähigkeit
solcher Verbindungen, das Herztätigkeitspotential
zu verlängern,
konnte auf eine Wirkung bei dem Kaliumkanal vom hERG-Typ zurückgeführt werden,
welcher für
die Wirkungspotentialrepolarisation bei Menschen und anderen Spezies
wichtig ist, und die meisten Verbindungen, die dafür bekannt
sind, das QT-Intervall beim Menschen zu verlängern, blockieren wirksam diesen
Kanal. Demnach blockieren die Verbindungen des Standes der Technik
rekombinante menschliche ERG-Kaliumkanäle heterolog.
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Es
ist jetzt überraschend
herausgefunden worden, daß die
folgenden Verbindungen der Formel I
4-[2-(4-Benzyl-piperidin-1-yl)-ethansulfonyl]-phenol
(1),
4-[2-(4-p-Tolyloxy-piperidin-1-yl)-ethansulfonyl]-phenol
(2),
(–)-(3R,4R)-
oder -(3S,4S)-4-Benzyl-1-[2-(4-hydroxy-benzolsulfonyl)-ethyl]-piperidin-3-ol
(3),
(+)-(3S,4S)- oder -(3R,4R)-4-Benzyl-1-[2-(4-hydroxy-benzolsulfonyl)-ethyl]-piperidin-3-ol
(4),
(3RS,4RS)-4-Benzyl-1-[2-(4-hydroxy-benzolsulfonyl)-ethyl]-piperidin-3-ol
(5),
(–)-(3R,4R)-
oder -(3S,4S)-1-[2-(4-Hydroxy-benzolsulfonyl)-ethyl]-4-(4-methyl-benzyl)-piperidin-3-ol
(6),
(+)-(3R,4R)- oder -(3S,4S)-1-[2-(4-Hydroxy-benzolsulfonyl)-ethyl]-4-(4-methyl-benzyl)-piperidin-3-ol
(7)
und
(3RS,4RS)-1-[2-(4-Hydroxy-benzolsulfonyl)-ethyl]-4-(4-methyl-benzyl)-piperidin-3-ol
(8)
selektive NMDA-NR2B-Subtypantagonisten sind, während sie
die stark spezifischen Eigenschaften selektiver Subtyp-Blockierverbindungen
des Standes der Technik, beispielsweise von 1-[2-(4-Hydroxy-phenoxy)-ethyl]-4-(4-methyl-benzyl)-piperidin-4-ol
(9), teilen und in vivo Neuroprotektoren sind, die als Blocker der hERG-Kaliumkanäle weniger
wirksam sind, und demnach wahrscheinlich weniger proarrhythmische
Wirkung beim Menschen aufweisen.
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In
der folgenden Tabelle wird die hohe Selektivität der erfindungsgemäßen Verbindungen
dargestellt.
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Selektivitätsprofil
der selektiven NMDA-NR2B-Subtypantagonisten
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- a Inhibierung der [3H]-Ro-25-6981-Bindung
gibt die Affinität
für NMDA-NR2B-Untereinheit-enthaltende
Rezeptoren an.
- b Inhibierung der [3H]-Prazosin-Bindung
gibt die Affinität
für α1-adrenerge
Rezeptoren an.
- c NMDA NR1 + NR2B und NMDA NR1 + NR2A
gibt die Fähigkeit,
selektiv rekombinante NMDA-Rezeptorsubtypen,
ausgedrückt
in Xenopus oocytes, zu blockieren, an.
- d Gibt die Wirksamkeit i. v. in mg/kg
an, die i. c. v. NMDA-induzierten Konvulsionen in Mäusen zu
blockieren.
- e Gibt die Wirksamkeit der Blockade
rekombinanter menschlicher ERG-Kaliumkanäle an, exprimiert in einer Säugetierzellinie
(chinesische Hamster-Ovariumzellen, CHO).
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Die
neuen Verbindungen der Formel I und deren pharmazeutisch akzeptablen
Salze können
durch in der Technik bekannte Verfahren hergestellt werden, beispielsweise
durch Verfahren, die nachstehend beschrieben sind, welche umfassen:
- a) das Umsetzen einer Verbindung der Formel mit einer Verbindung der
Formel zu einer Verbindung der Formel worin die Substituenten wie
oben beschrieben sind,
und, wenn gewünscht,
- b) das Umwandeln der erhaltenen Verbindung der Formel 1 zu pharmazeutisch
akzeptablen Säureadditionssalzen,
- c) und, wenn gewünscht,
das
Umwandeln eines racemischen Gemisches in seine enantiomere Komponente,
so daß optisch
reine Verbindungen erhalten werden.
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Gemäß der Verfahrensvariante
a) wird 4-(2-Chlor-ethansulfonyl)-phenol in Methylchlorid gelöst und eine
Verbindung der Formel III, beispielsweise 4-p-Tolyloxy-piperidin,
4-Benzylpiperidin, (3R,4R)- oder (3S,4S)-4-Benzyl-piperidin-3-ol, (3R,4R)-
oder (3S,4S)-4-(4-Methyl-benzyl)-piperidin-3-ol, wird zugegeben, und
in Gegenwart von Triethylamin oder einem Überschuß an Piperidin wird die Lösung bei
Raumtemperatur für
einige Stunden gerührt.
Das Reaktionsgemisch wird durch Chromatographie über Kieselgel gereinigt.
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Die
Säureadditionssalze
der Verbindungen der Formel I sind zur pharmazeutischen Verwendung
besonders gut geeignet.
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Die
folgenden Schemen 1 bis 3 beschreiben die Herstellung der Verbindungen
der Formel I und der Verbindungen der Formeln XIII, XIV und VIII,
welche Zwischenprodukte sind. Die Ausgangsmaterialien der Formeln
V und XV sind bekannte Verbindungen oder können durch in der Technik bekannte
Verfahren hergestellt werden.
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Schema
1 Synthese
von Sulfonderivaten und deren Salzen
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Schema
2
Synthese
von enantiomerenreinen 3-Hydroxybenzylpiperidinen
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Schema
3 Synthese
von Hydroxybenzylpiperidinderivaten
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Die
ausführliche
Beschreibung der obengenannten Verfahren wird in den Beispielen
1 bis 31 beschrieben.
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Wie
zuvor genannt, besitzen die Verbindungen der Formel I und deren
pharmazeutisch akzeptable Additionssalze wertvolle pharmakodynamische
Eigenschaften. Sie sind selektive NMDA-Rezeptorsubtypblocker, die
bei der Modulierung neuronaler Aktivität und Plastizität eine Schlüsselfunktion
besitzen, die sie zu einem wichtigen Faktor bei vermittelnden Vorgängen machen,
die der Entwicklung des ZNS sowie der Lern- und Gedächtnisbildung
zugrunde liegen.
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Die
Verbindungen wurden gemäß den nachfolgenden
Tests untersucht.
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Verfahren 1
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3H-Ro 25-6981-Bindung
(Ro 25-6981 ist [R-(R*,S*)]-α-(4-Hydroxy-phenyl)-β-methyl-4-(phenyl-methyl)-1-piperidinpropanol)
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Männliche
Füllinsdorf-Albinoratten
mit einem Gewicht zwischen 150 und 200 g wurden verwendet. Membranen
wurden durch Homogenisierung des gesamten Gehirns minus Kleinhirn
und verlängerten
Rückenmarks
mit einem Polytron (10.000 U/min, 30 Sekunden) in 25 Volumen eines
kalten Tris-HCl 50 mM, EDTA 10 mM, pH 7,1, -Puffers hergestellt.
Das Homogenat wurde bei 48.000 g für 10 Minuten bei 4 °C zentrifugiert.
Das Pellet wurde unter Verwendung des Polytrons in demselben Volumen
an Puffer resuspendiert und das Homogenat wurde bei 37 °C für 10 Minuten
inkubiert. Nach der Zentrifugation wurde das Pellet in demselben
Puffer homogenisiert und bei –80 °C für mindestens
16 Stunden, aber nicht mehr als 10 Tage eingefroren. Für den Bindungsassay
wurde das Homogenat bei 37 °C
aufgetaut, zentrifugiert und das Pellet wurde dreimal wie oben in
einem kalten Tris-HCl 5 mM, pH 7,4, -Puffer gewaschen. Das fertige
Pellet wurde in demselben Puffer resuspendiert und bei einer Endkonzentration
von 200 μg
Protein/ml verwendet.
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3H-Ro
25-6981-Bindungsexperimente wurden unter Verwendung eines Tris-HCl
50 mM, pH 7,4, -Puffers durchgeführt.
Für Verschiebungsexperimente
wurden 5 nM 3H-Ro 25-6981 verwendet und die nicht-spezifische Bindung
wurde unter Verwendung von 10 μM
Tetrahydroisochinolin gemessen und normalerweise ergibt sie insgesamt 10
%. Die Inkubationszeit betrug 2 Stunden bei 4 °C und der Assay wurde durch
Filtration auf Whatmann GF/B Glasfaserfiltern (Unifilter-96, Packard,
Zürich,
Schweiz) gestoppt. Die Filter wurden fünfmal mit kaltem Puffer gewaschen.
Die Radioaktivität
auf dem Filter wurde auf einem Packard Top-Count-Mikroplatten-Szintillationszähler nach
der Zugabe von 40 ml Mikroscint 40 (Canberra Packard S.A., Zürich, Schweiz)
gezählt.
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Die
Wirkungen der Verbindungen wurden unter Verwendung eines Minimums
an 8 Konzentrationen gemessen und mindestens einmal wiederholt.
Die vereinten normalisierten Werte wurden unter Verwendung eines
nichtlinearen Regressionsberechnungsprogrammes, das IC50 mit
ihren relativen oberen und unteren 95 % Vertrauensgrenzen (RS1,
BBN, USA) liefert, analysiert.
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Verfahren 2
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3H-Prazosin-Bindung
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Männliche
Füllinsdorf-Albinoratten
mit einem Gewicht zwischen 150 und 200 g wurden verwendet. Membranen
wurden durch Homogenisierung des gesamten Gehirns minus Kleinhirn
und verlängerten
Rückenmarks
mit einem Polytron (10.000 U/min, 30 Sekunden) in 25 Volumen eines
kalten Tris-HCl 50 mM, EDTA 10 mM, pH 7,1, -Puffers hergestellt.
Das Homogenat wurde bei 48.000 g für 10 Minuten bei 4 °C zentrifugiert.
Das Pellet wurde unter Verwendung des Polytrons in demselben Volumen
an Puffer resuspendiert und das Homogenat wurde bei 37 °C für 10 Minuten
inkubiert. Nach der Zentrifugation wurde das Pellet in demselben
Puffer homogenisiert und bei –80 °C für mindestens
16 Stunden, aber nicht mehr als 10 Tage eingefroren. Für den Bindungsassay
wurde das Homogenat bei 37 °C
aufgetaut, zentrifugiert und das Pellet wurde dreimal wie oben in
einem kalten Tris-HCl 5 mM, pH 7,4, -Puffer gewaschen. Das fertige
Pellet wurde in demselben Puffer resuspendiert und bei einer Endkonzentration
von 200 mg Protein/ml verwendet.
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3H-Prazosin-Bindungexperimente
wurden unter Verwendung eines Tris-HCl 50 mM, pH 7,4, -Puffers durchgeführt. Für Verschiebungsexperimente
wurden 0,2 nM 3H-Prazosin verwendet und die nicht-spezifische Bindung
wurde unter Verwendung von 100 mM Chlorpromazin gemessen. Die Inkubationszeit
betrug 30 Minuten bei Raumtemperatur und der Assay wurde durch Filtration
auf Whatmann GF/B Glasfaserfiltern (Unifilter-96, Packard, Zürich, Schweiz)
gestoppt. Die Filter wurden fünfmal
mit kaltem Puffer gewaschen. Die Radioaktivität auf dem Filter wurde auf
einem Packard Top-Count-Mikroplatten-Szintillationszähler nach
der Zugabe von 40 ml Mikroscint 40 (Canberra Packard S.A., Zürich, Schweiz)
gezählt.
Die Wirkungen der Verbindungen wurden unter Verwendung eines Minimums
an 8 Konzentrationen gemessen und mindestens einmal wiederholt.
Die vereinten normalisierten Werte wurden unter Verwendung eines
nicht-linearen Regressionsberechnungsprogrammes, das IC50 mit
ihren relativen oberen und unteren 95 % Vertrauensgrenzen (RS1,
BBN, USA) liefert, analysiert.
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Die
so ermittelte Wirkung der Verbindungen der Beispiele 1 bis 3 und
6 gemäß der Erfindung
liegt im Bereich von 0,011 bis 0,024 (in μM), wie in obiger Tabelle beschrieben.
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Verfahren 3
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Verfahren zur Untersuchung
der Inhibierung des hERG K+-Kanals.
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CHO-Zellen
wurden durch einen pcDNA3-hERG-Expressionsvektor, der eine SV40-neo-Kassette
zur Auswahl enthält,
stabil transfektiert. Die Zellen wurden dünn in 35-mm-Schalen angelegt
und ½ bis
3 d später für das elektrophysiologische
Experiment verwendet.
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Während des
Experiments wurden die Zellen kontinuierlich mit einer extrazellulären Salzlösung, enthaltend
(in mM): NaCl 150, KCl 10, MgCl2 1, CaCl2 3, HEPES 10 (pH = 7,3 durch Zugabe von
NaOH), superfusioniert. Eine 10-mM-Stammlösung der Testverbindung wurde
aus reinem DMSO hergestellt. Die Testlösung wurde durch mindestens
1.000faches Verdünnen
der Stammlösung
in die extrazelluläre
Salzlösung
hergestellt. Die Glasmikropipetten für die Aufzeichnung durch die
Whole-Cell-Technik wurden gefüllt
mit einer Lösung,
enthaltend (in mM): KCl 110, BAPTA 10, HEPES 10, MgCl2 4,5,
Na2ATP 4, Na2-Phosphocreatin
20, Creatinkinase 200 μg/ml
(pH = 7,3 durch Zugabe von KOH).
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Die
Whole-Cell-Konfiguration der Patch-Clamp-Technik wurde für die Experimente
verwendet. Die Zellen wurden an ein Haltepotential von –80 mV angeklemmt
und wiederholt (0,1 Hz) durch ein Spannungsimpulsmuster, bestehend
aus einer 1-s-Konditionierdepolarisation auf 20 mV, direkt gefolgt
von einer Hyperpolarisation mit einer Dauer von 50 ms auf –120 mV
stimuliert. Der Membranstrom wurde für mindestens 3 min (18 Reize)
vor der Verbindungsanwendung (Kontrolle) und dann für weitere
zwei 3-min-Intervalle in Gegenwart von zwei unterschiedlichen Konzentrationen
der Verbindung aufgezeichnet. Die Stromamplituden (ITest)
am Ende jedes Verbindungsanwendungsintervalls wurden durch die mittlere
Stromamplitude (IKontrolle) während des anfänglichen
Kontrollzeitraums geteilt, um die prozentuale Wirkung der Verbindung
zu berechnen: Wirkung (%) = (ITest/IKontrolle)·100.
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Die
Verbindungskonzentrationen wurden in Dekadenschritten (normalerweise
1 und 10 μM)
um die erwartete 50 % Inhibitorkonzentration (IC50)
gewählt.
Wenn sich herausstellte, daß nach
dem ersten Experiment der IC50 außerhalb
des Bereiches zwischen den zwei gewählten Konzentrationen lag,
wurden die Konzentrationen zur Einstufung des IC50 in
den folgenden Experimenten verändert.
Die Verbindung wurde an mindestens drei Zellen getestet. Ihr IC50 wurde dann aus der Population von allen
prozentualen Wirkungswerten durch nicht-lineare Regression unter
Verwendung der Funktion
Wirkung = 100/(1 – IC50/Konzentration)Hill bestimmt.
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Die
Konzentrationen von höher
als 10 μM
wurden nicht getestet. Wenn sich herausstellte, daß 1 0 μM der Verbindung
weniger als 50 % Wirkung erzeugten, wurde der IC50 als „> 10 μM" markiert und die
Verbindung wurde durch die durchschnittliche Wirkung, die bei 10 μM zu sehen
war, charakterisiert.
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Die
Verbindungen der Formel I und ihre Salze, wie hierin beschrieben,
können
zusammen mit den pharmazeutisch inerten Trägerstoffen in pharmazeutische
Standarddosierungsformen eingeführt
werden, beispielsweise zur oralen oder parenteralen Anwendung mit
den üblichen
pharmazeutischen Hilfsmaterialien, beispielsweise organischen oder
anorganischen inerten Trägermaterialien,
wie Wasser, Gelatine, Laktose, Stärke, Magnesiumstearat, Talk,
Pflanzenöle,
Gummis, Polyalkylen-glykole und dergleichen. Beispiele von pharmazeutischen
Präparaten
in fester Form sind Tabletten, Zäpfchen,
Kapseln, oder sind in flüssiger
Form Lösungen,
Suspensionen oder Emulsionen. Pharmazeutische Hilfsmaterialien umfassen
Konservierungsmittel, Stabilisatoren, Benetzungsmittel oder Emulgatoren,
Salze zur Veränderung
des osmotischen Drucks oder als Puffer. Die pharmazeutischen Präparate können ebenso
andere therapeutisch aktive Substanzen enthalten.
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Die
tägliche
Dosis von Verbindungen der Formel 1, die verabreicht werden soll,
variiert mit der speziell eingesetzten Verbindung, der gewählten Verabreichungsweise
und dem Empfänger.
Ein repräsentatives
Verfahren zur Verabreichung der Verbindungen der Formel I ist die
orale und parenterale Verabreichungsweise. Eine orale Formulierung
einer Verbindung der Formel I wird vorzugsweise einem Erwachsenen
bei einer Dosis im Bereich von 1 mg bis 1000 mg pro Tag verabreicht.
Eine parenterale Formulierung einer Verbindung der Formel I wird
vorzugsweise einem Erwachsenen bei einer Dosis im Bereich von 5
bis 500 mg pro Tag verabreicht.
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Die
Erfindung wird in den folgenden Beispielen weiter dargestellt.
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Beispiel 1
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4-[2-(4-Benzyl-piperidin-1-yl)-ethansulfonyl]-phenol
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Zu
einer Lösung
aus 40,0 g 4-(2-Chlor-ethansulfonyl)-phenol (181 mmol) in 600 ml
CH2Cl2 wurden 69,9
g 4-Benzylpiperidin (399 mmol) zugegeben. Nach dem Rühren für 16 h bei
RT wurde das Reaktionsgemisch auf 100 ml konzentriert und direkt
durch Chromatographie über
Kieselgel (CH2-Cl2/MeOH/NH3 19/1/0,1) gereinigt. Die Umkristallisierung
aus Ethylacetat/Hexan (2 : 1) ergab 25 g Produkt (70 mmol, 38 %).
MS:
m/e = 360,2 (M + H+).
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4-[2-(4-Benzyl-piperidin-1-yl)-ethansulfonyl]-phenolhydrochlorid
(1 : 1)
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Zu
einer Lösung
aus 1,15 g 4-[2-(4-Benzyl-piperidin-1-yl)-ethansulfonyl]-phenol
(3,2 mmol) in EtOH (5 ml) wurde ethanolisches HCl (2,6 ml, 1,46
M, 3,8 mmol) zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde auf 0 bis 5 °C abgekühlt und
für 10
min gerührt.
Dann wurde Diethylether zugegeben, bis das Produkt ausfiel. Nach
der Filtration wurden 1,14 g des Produktes (2,9 mmol, 91 %) als
weißer
Feststoff erhalten.
MS: m/e = 360,2 (M + H+).
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Dem
allgemeinen Verfahren von Beispiel 1 folgend, wurden die Verbindungen
von Beispiel 2 bis Beispiel 8 hergestellt.
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Beispiel 2
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4-[2-(4-p-Tolyloxy-piperidin-1-yl)-ethansulfonyl]-phenol
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Die
Titelverbindung wurde aus 4-(2-Chlor-ethansulfonyl)-phenol und 4-p-Tolyloxy-piperidin
(hergestellt gemäß J. Med.
Chem., 1978, 21, 309) in 59%iger Ausbeute als weißer Feststoff
hergestellt.
MS: m/e = 376,4 (M + H+).
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4-[2-(4-p-Tolyoxy-piperidin-1-yl)-ethansulfonyl]-phenolhydrochlorid
(1 : 1)
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Die
Titelverbindung wurde aus 4-[2-(4-p-Tolyloxy-piperidin-1-yl)-ethansulfonyl]-phenol
in 96%iger Ausbeute als weißer
Feststoff hergestellt.
MS: m/e = 376,4 (M + H+).
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Beispiel 3
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(–)-(3R,4R)- oder -(3S,4S)-4-Benzyl-1-[2-(4-hydroxy-benzolsulfonyl)-ethyl]-piperidin-3-ol
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Die
Titelverbindung wurde aus 4-(2-Chlor-ethansulfonyl)-phenol und (3R,4R)-
oder (3S,4S)-4-Benzylpiperidin-3-ol in 66%iger Ausbeute als weißer Feststoff
hergestellt.
MS: m/e = 376,4 (M + H+),
[α] 20 / D = –38,87 (c
= 1,11, Chloroform).
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Beispiel 4
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(+)-(3S,4S)- oder -(3R,4R)-4-Benzyl-1-[2-(4-hydroxy-benzolsulfonyl)-ethyl]-piperidin-3-ol
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Die
Titelverbindung wurde aus 4-(2-Chlor-ethansulfonyl)-phenol und (3S,4S)-
oder (3R,4R)-4-Benzyl-piperidin-3-ol
in 50%iger Ausbeute als weißer
Feststoff hergestellt.
MS: m/e = 376,4 (M + H+),
[α] 20 / D = +39,81
(c = 1,66, Chloroform).
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Beispiel 5
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(3SR,4SR)-4-Benzyl-1-[2-(4-hydroxy-benzolsulfonyl)-ethyl]-piperidin-3-ol
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Die
Titelverbindung wurde aus 4-(2-Chlor-ethansulfonyl)-phenol und (3SR,4SR)-4-Benzyl-piperidin-3-ol
in 20%iger Ausbeute als weißer
Schaum hergestellt.
MS: m/e = 376,4 (M + H+).
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Beispiel 6
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(–)-(3R,4R)- oder -(3S,4S)-1-[2-(4-Hydroxy-benzolsulfonyl]-ethyl]-4-(4-methyl-benzyl)-piperidin-3-ol
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Die
Titelverbindung wurde aus 4-(2-Chlor-ethansulfonyl)-phenol und (3R,4R)-
oder (3S,4S)-4-(4-Methyl-benzyl)-piperidin-3-ol
in 51 %iger Ausbeute als weißer
Schaum hergestellt.
MS: m/e = 390,2 (M + H+),
[α] 20 / D = –38,27 (c
= 1,02, Chloroform).
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Beispiel 7
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(+)-(3S,4S)- oder -3R,4R)-1-[2-(4-Hydroxy-benzolsulfonyl)-ethyl]-4-(4-methyl-benzyl)-piperidin-3-ol
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Die
Titelverbindung wurde aus 4-(2-Chlor-ethansulfonyl)-phenol und (3S,4S)-
oder (3R,4R)-4-(4-Methyl-benzyl)-piperidin-3-ol
in 31 %iger Ausbeute als weißer
Schaum hergestellt.
MS: m/e = 390,3 (M + H+),
[α] 20 / D = +39,01
(c = 1,05, Chloroform).
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Beispiel 8
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(3SR,4SR)-1-[2-(4-Hydroxy-benzolsulfonyl)-ethyl]-4-(4-methyl-benzyl)-piperidin-3-ol
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Die
Titelverbindung wurde aus 4-(2-Chlor-ethansulfonyl)-phenol und (3SR,45R)-4-(4-Methyl-benzyl)-piperidin-3-ol in
30%iger Ausbeute als weißer
Feststoff hergestellt.
MS: m/e = 390,3 (M + H+).
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Herstellung
von Zwischenprodukten
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Beispiel 9
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(3S,4S)- oder (3R,4R)-4-Benzyl-piperidin-3-ol
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(3S,4S)-
oder (3R,4R)-1,4-Dibenzyl-piperidin-3-ol (320 mg, 1,1 mmol) wurde
in 10 ml Ethanol gelöst und
in Gegenwart von Pd auf C (10 %, 70 mg) unter Atmosphärendruck
bei, 50 °C
für 2 h
hydriert. Das Reaktionsgemisch wurde filtriert und mit Ethanol gewaschen,
wodurch 205 mg des Produktes (1,1 mmol, 94 %) als weißer Feststoff
erhalten wurden.
MS: m/e = 191 (M + H+),
[α] 20 / D = +42,8
(c = 1,17, Chloroform).
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Dem
allgemeinen Verfahren von Beispiel 9 folgend, wurden die Verbindungen
von Beispiel 10 bis Beispiel 14 hergestellt.
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Beispiel 10
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(3R,4R)- oder (3S,4S)-4-Benzyl-piperidin-3-ol
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Die
Titelverbindung wurde aus (3R,4R)- oder (3S,4S)-1,4-Dibenzyl-piperidin-3-ol
in 97%iger Ausbeute als farbloses Öl hergestellt.
MS: m/e
= 191 (M), [α] 20 / D = –41,1 (c
= 1,14, Chloroform).
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Beispiel 11
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(3SR,4S,R)-4-Benzyl-piperidin-3-ol
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Die
Titelverbindung wurde aus (3SR,4SR)-1,4-Dibenzyl-piperidin-3-ol
in 88%iger Ausbeute als farbloses Öl hergestellt.
MS: m/e
= 191 (M).
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Beispiel 12
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(3S,4S)- oder (3R,4R)-4-(4-Methyl-benzyl)-piperidin-3-ol
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Die
Titelverbindung wurde aus (3S,4S)- oder (3R,4R)-1-Benzyl-4-(4-methyl-benzyl)-piperidin-3-ol
in 95%iger Ausbeute als farbloses Öl hergestellt.
MS: m/e
= 206,2 (M + H+), [α] 20 / D = + 40,2 (c = 0,90, Chloroform).
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Beispiel 13
-
(3R,4R)- oder (3S,4S)-4-(4-Methyl-benzyl)-piperidin-3-ol
-
Die
Titelverbindung wurde aus (3R,4R)- oder (3S,4S)-1-Benzyl-4-(4-methyl-benzyl)-piperidin-3-ol
in 90%iger Ausbeute als farbloses Öl hergestellt.
MS: m/e
= 206,2 (M + H+), [α] 20 / D = –38,1 (c = 0,93, Chloroform).
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Beispiel 14
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(3SR,4SR)-4-(4-Methyl-benzyl)-piperidin-3-ol
-
Die
Titelverbindung wurde aus (3SR,4SR)-1-Benzyl-4-(4-methyl-benzyl)-piperidin-3-ol
in quantitativer Ausbeute als farbloses Öl hergestellt.
MS: m/e
= 206,2 (M + H+).
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Beispiel 15
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(3S,4S)- oder (3R,4R)-1,4-Dibenzyl-piperidin-3-ol
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Zu
einer Lösung
aus 700 mg (R)-3,3,3-Trifluor-2-methoxy-2-phenyl-propionsäure-(3S,4S)-1,4-dibenzyl-piperidin-3-yl-ester
oder (R)-3,3,3-Trifluor-2-methoxy-2-phenyl-propionsäure-(3R,4R)-1,4-dibenzyl-piperidin-3-yl-ester (1,4 mmol)
in 15 ml Ethanol wurden bei RT 7 ml 4N NaOH (28 mmol) zugegeben.
Nach 16 h wurde das Reaktionsgemisch zu einem 1 : 1-Gemisch aus
Wasser und CH2Cl2 gegossen
und die organische Schicht wurde abgetrennt. Die wässerige
Phase wurde zweimal mit CH2Cl2 extrahiert
und die vereinigten organischen Schichten wurden mit Wasser gewaschen, über MgSO4 getrocknet und das Lösungsmittel wurde unter reduziertem
Druck entfernt, wodurch 350 mg des Produktes (12,4 mmol, 88 %) als
gelber Feststoff erhalten wurden.
MS: m/e = 281 (M), [α] 20 / D = +45,1
(c = 1,11, Chloroform).
-
Dem
allgemeinen Verfahren von Beispiel 15 folgend, wurden die Verbindungen
von Beispiel 16 bis Beispiel 18 hergestellt.
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Beispiel 16
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(3R,4R)- oder (3S,4S)-1,4-Dibenzyl-piperidin-3-ol
-
Die
Titelverbindung wurde aus (R)-3,3,3-Trifluor-2-methoxy-2-phenyl-propionsäure-(3R,4R)-1,4-dibenzyl-piperidin-3-yl-ester
oder (R)-3,3,3-Trifluor-2-methoxy-2-phenyl-propionsäure-(3S,4S)-1,4-dibenzyl-piperidin-3-yl-ester in 83%iger
Ausbeute als gelber Feststoff hergestellt.
MS: m/e = 281 (M),
[α] 20 / D = –44,8 (c
= 1,13, Chloroform).
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Beispiel 17
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(3S,4S)- oder (3R,4R)-1-Benzyl-4-(4-methyl-benzyl)-piperidin-3-ol
-
Die
Titelverbindung wurde aus (R)-3,3,3-Trifluor-2-methoxy-2-phenyl-propionsäure-(3S,4S)-1-benzyl-4-(4-methyl-benzyl)-piperidin-3-yl-ester
oder (R)-3,3,3-Trifluor-2-methoxy-2-phenyl-propionsäure-(3R,4R)-1-benzyl-4-(4-methyl-benzyl)-piperidin-3-yl-ester
in 98%iger Ausbeute als gelbes Öl
hergestellt.
MS: m/e = 296,4 (M + H+),
[α] 20 / D = +40,7
(c = 1,13, Chloroform).
-
Beispiel 18
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(3R,4R)- oder (3S,4S)-1-Benzyl-4-(4-methyl-benzyl)-piperidin-3-ol
-
Die
Titelverbindung wurde aus (R)-3,3,3-Trifluor-2-methoxy-2-phenyl-propionsäure-(3R,4R)-1-benzyl-4-(4-methyl-benzyl)-piperidin-3-yl-ester
oder (R)-3,3,3-Trifluor-2-methoxy-2-phenyl-propionsäure-(3S,4S)-1-benzyl-4-(4-methyl-benzyl)-piperidin-3-yl-ester
in 92%iger Ausbeute als farbloses Öl hergestellt.
MS: m/e
= 296,4 (M + H+), [α] 20 / D = –42,8 (c = 1,13, Chloroform).
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Beispiel 19
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(R)-3,3,3-Trifluor-2-methoxy-2-phenyl-1-propionsäure-(3S,4S)-1,4-dibenzyl-piperidin-3-yl-ester
oder (R)-3,3,3-Trifluor-2-methoxy-2-phenyl-propionsäure-(3R,4R)-1,4-dibenzyl-piperidin-3-yl-ester
-
Zu
einer Lösung
aus 1,50 g (3SR,4SR)-1,4-Dibenzyl-piperidin-3-ol (53 mmol) in 50
ml CH2Cl2, wurden bei
0 °C 0,515
ml Pyridin (506 mg, 64 mmol), 912 mg Dimethylaminopyridin (74,6
mmol) und 1,19 ml (S)-(+)-alpha-Methoxy-alpha-trifluormethylphenylacetylchlorid
(1,62 g, 64 mmol) zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde für 5 h bei
RT gerührt,
durch Zugabe von 50 ml Wasser gequencht und für 30 min gerührt. Die
organische Phase wurde abgetrennt und zweimal mit 50 ml gesättigter
NaHCO3-Lösung
gewaschen. Die vereinigten wässerigen
Phasen wurden mit CH2Cl2 extrahiert
und die vereinigten organischen Phasen wurden über MgSO4 getrocknet.
Das Lösungsmittel
wurde unter reduziertem Druck entfernt und das Rohprodukt wurde
durch Chromatographie über
Kieselgel (CH2Cl2/Hexan/NH3 50/50/1) gereinigt, wodurch 750 mg des
Produktes (15,1 mmol, 28 %) als gelbes Öl erhalten wurden.
MS:
m/e = 498,2 (M + H+), [α] 20 / D = + 106,0 (c = 1,02, Chloroform).
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Dem
allgemeinen Verfahren von Beispiel 19 folgend, wurden die Verbindungen
von Beispiel 20 bis Beispiel 22 hergestellt.
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Beispiel 20
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(R)-3,3,3-Trifluor-2-methoxy-2-phenyl-propionsäure-(3R,4R)-1,4-dibenzyl-piperidin-3-yl-ester
oder (R)-3,3,3-Trifluor-2-methoxy-2-phenyl-propionsäure-(3S,4S)-1,4-dibenzyl-piperidin-3-yl-ester
-
Die
Titelverbindung wurde aus (3SR,4SR)-1,4-Dibenzyl-piperidin-3-ol
und (S)-(+)-alpha-Methoxy-alpha-trifluormethylphenylacetylchlorid
in 29%iger Ausbeute als gelbes Öl
hergestellt.
MS: m/e = 498,3 (M + H+),
[α] 20 / D = –65,8 (c
= 0,89, Chloroform).
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Beispiel 21
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(R)-3,3,3-Trifluor-2-methoxy-2-phenyl-propionsäure-(3S,4S)-1-benzyl-4-(4-methyl-benzyl)-piperidin-3-yl-ester oder (R)-3,3,3-Trifluor-2-methoxy-2-phenyl-propionsäure-(3R,4R)-1-benzyl-4-(4-methyl-benzyl)-piperidin-3-yl-ester
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Die
Titelverbindung wurde aus (3SR,4SR)-4-(4-Methyl-benzyl)-piperidin-3-ol
und (S)-(+)-alpha-Methoxy-alpha-trifluormethylphenylacetylchlorid
in 33%iger Ausbeute als gelbes Öl
hergestellt.
MS: m/e = 512,3 (M + H+),
[α] 20 / D = +102,0
(c = 0,98, Chloroform).
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Beispiel 22
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(R)-3,3,3-Trifluor-2-methoxy-2-phenyl-propionsäure-(3R,4R)-1-benzyl-4-(4-methyl-benzyl)-piperidin-3-yl-ester oder (R)-3,3,3-Trifluor-2-methoxy-2-phenyl-propionsäure-(3S,4S)-1-benzyl-4-(4-methyl-
benzyl-piperidin-3-yl-ester
-
Die
Titelverbindung wurde aus (3SR,4SR)-4-(4-Methyl-benzyl)-piperidin-3-ol
und (S)-(+)-alpha-Methoxy-alpha-trifluormethylphenylacetylchlorid
in 36%iger Ausbeute als gelbes Öl
hergestellt.
MS: m/e = 512,4 (M + H+),
[α] 20 / D = –63,1 (c
= 1,06, Chloroform).
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Beispiel 23
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(3SR,4SR)-1,4-Dibenzyl-piperidin-3-ol
-
Zu
einer Lösung
aus 9,0 g (SR)-1,4-Dibenzyl-piperidin-3-on (32 mmol) in 200 ml trockenem
THF wurden bei –78 °C tropfenweise
48 ml K-selectride® (1 N in THF, 48 mmol)
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde für 1 h bei –70 °C gerührt und dann auf RT erwärmt. Die
Reaktion wurde durch Zugabe von 100 ml NaHCO3-Lösung gequencht
und die wässerige
Phase wurde zweimal mit Ethylacetat (200 ml) extrahiert. Die vereinigten
organischen Phasen wurden mit Wasser (100 ml) und Salzlösung (100
ml) gewaschen. Die organische Phase wurde über MgSO4 getrocknet,
filtriert und das Lösungsmittel
wurde unter reduziertem Druck entfernt, wodurch das Rohprodukt erhalten
wurde. Die Reinigung durch Chromatographie (Ethylacetat/Hexan 1/2
bis 2/1) ergab 6,5 g des Produktes (23 mmol, 72 %) als gelbes Öl.
MS:
m/e = 281 (M).
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Dem
allgemeinen Verfahren von Beispiel 23 folgend, wurde die Verbindung
von Beispiel 24 hergestellt.
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Beispiel 24
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(3SR,4SR)-1-Benzyl-4-methyl-benzyl)-piperidin-3-ol
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Die
Titelverbindung wurde aus (SR)-1-Benzyl-4-(4-methyl-benzyl)-piperidin-3-on
in 82%iger Ausbeute als orangefarbenes Öl hergestellt.
MS: m/e
= 296,4 (M + H+).
-
Beispiel 25
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(RS)-1,4-Dibenzyl-piperidin-3-on
-
Zu
einer Lösung
aus 13,5 g (SR)-1,4-Dibenzyl-3-oxo-piperidin-4-carbonsäureethylester
(38,4 mmol) in 20 ml Ethanol wurden 47,5 ml HCl (37 %) zugegeben
und die gelbe Lösung
wurde für
48 h unter Rückfluß erhitzt.
Das Reaktionsgemisch wurde auf 0 °C
abgekühlt
und NaOH wurde zugegeben, bis der pH 8 erreicht war. Die wässerige
Phase wurde dreimal mit Ethylacetat (200 ml) extrahiert und die
vereinigten organischen Phasen wurden mit Wasser (2 × 100 ml)
und Salzlösung
(2 × 100
ml) gewaschen. Die organische Phase wurde über MgSO4 getrocknet,
filtriert und das Lösungsmittel
wurde unter reduziertem Druck entfernt, wodurch 9,8 g des Produktes
(35 mmol, 91 %) als braunes Öl
erhalten wurden.
MS: m/e = 279 (M).
-
Dem
allgemeinen Verfahren von Beispiel 25 folgend, wurde die Verbindung
von Beispiel 26 hergestellt.
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Beispiel 26
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(SR)-1-Benzyl-4-(4-methyl-benzyl)-piperidin-3-on
-
Die
Titelverbindung wurde aus (SR)-1-Benzyl-4-(4-methyl-benzyl)-3-oxo-piperidin-4-carbonsäureethylester
in 77%iger Ausbeute als braunes Öl
hergestellt.
MS: m/e = 294 (M + H+),
-
Beispiel 27
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(SR)-1,4-Dibenzyl-3-oxo-piperidin-4-carbonsäure-ethylester
-
Zu
einer Suspension aus 30,9 g NaH (55 %, 772 mmol) in 1000 ml DMF
wurden unter Argonatmosphäre
portionsweise 115 g Ethyl-(SR)-N-benzyl-3-oxo-4-piperidin-carboxylathydrochlorid
(386 mmol, kommerziell erhältlich)
bei 0 bis 5 °C
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde bei RT für 1 h gerührt und eine Lösung aus
45,9 ml Benzylbromid (66,0 g, 386 mmol) in 200 ml DMF wurde bei
0 °C zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde bei RT für 1,5 h gerührt und 200 ml ges. NaHCO3-Lösung
wurde bei 0 bis 10 °C
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde auf 500 ml reduziert und 1000
ml Wasser wurden zugegeben. Die wässerige Phase wurde dreimal
mit 1000 ml Ethylacetat extrahiert und die vereinigten organischen
Phasen wurden mit Wasser (3 × 200
ml) und Salzlösung
(3 × 200
ml) gewaschen. Die organischen Phasen wurden über MgSO4 getrocknet,
filtriert und das Lösungsmittel
wurde unter reduziertem Druck entfernt. Das Rohprodukt wurde durch
Chromatographie über
Kieselgel (Ethylacetat/Hexan 1/8, dann 1/4) gereinigt, wodurch 101
g des Produktes (290 mmol, 75 %) als braunes Öl erhalten wurden.
MS:
m/e = 352,4 (M + H+).
-
Dem
allgemeinen Verfahren von Beispiel 27 folgend, wurde die Verbindung
von Beispiel 28 hergestellt.
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Beispiel 28
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(SR)-1-Benzyl-4-(4-methyl-benzyl)-3-oxo-piperidin-4-carbonsäure-ethylester
-
Die
Titelverbindung wurde aus (SR)-N-Benzyl-3-oxo-4-piperidin-carboxylathydrochlorid
und 4-Methyl-benzylbromid
in 73%iger Ausbeute als braunes Öl
hergestellt.
MS: m/e = 366,4 (M + H+).
-
Beispiel 29
-
4-(2-Chlor-ethansulfonyl)-phenol
-
Zu
einer Lösung
aus 4,6 g 4-(2-Chlor-ethylsulfanyl)-phenol (24,4 mmol) in 100 ml
MeOH wurden bei RT 22,5 g Oxone® (36,6
mmol) zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde bei RT für 16 h gerührt, filtriert
und der Feststoff wurde mit MeOH gewaschen. Das Filtrat wurde unter
reduziertem Druck konzentriert, in Ethylacetat gelöst und zweimal
mit Wasser gewaschen. Die vereinigten wässerigen Phasen wurden zweimal
mit Ethylacetat extrahiert. Die vereinigten organischen Schichten
wurden über
MgSO4 getrocknet und das Lösungsmittel
wurde unter reduziertem Druck entfernt. Das Rohprodukt wurde durch
Chromatographie über
Kieselgel (Ethylacetat/Hexan 1/3) gereinigt, wodurch 4,6 g des Produktes
(20,9 mmol, 86 %) als weißer
Feststoff erhalten wurden.
MS: m/e = 220 (M).
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Beispiel 30
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4-(2-Chlor-ethylsulfanyl)-phenol
-
Zu
einer Lösung
aus 5,0 g 4-(2-Hydroxy-ethylsulfanyl)-phenol (29 mmol) in 100 ml
CH2Cl2, wurden bei 0 °C 2,6 ml
Pyridin (32,3 mmol) und 2,34 ml SOCl2 (32,3
mmol), gelöst
in 10 ml CH2Cl2,
zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde bei RT für 1 h gerührt und dann durch die Zugabe
von Wasser gequencht. Die organische Phase wurde abgetrennt und
zweimal mit ges. NaHCO3-Lösung gewaschen.
Die vereinigten wässerigen Phasen
wurden zweimal mit CH2Cl2 extrahiert
und die vereinigten organischen Schichten wurden über MgSO4 getrocknet und das Lösungsmittel wurde unter reduziertem
Druck entfernt, wodurch 4,6 g des Produktes (24,3 mmol, 83 %) als
gelbes Öl
erhalten wurden.
MS: m/e = 188 (M).
-
Beispiel 31
-
4-(2-Hydroxy-ethylsulfanyl)-phenol
-
Zu
einer Lösung
aus 10,9 g 4-Hydroxythiophenol (87 mmol) in 200 ml MeOH wurden bei
0 bis 5 °C
87 ml 1 N NaOH (87 mmol) zugegeben. Nachdem das Reaktionsgemisch
für 10
min gerührt
wurde, wurden 6,1 ml Bromethanol (86 mmol), gelöst in 100 ml MeOH, zugegeben.
Das Reaktionsgemisch wurde bei RT für 3 h gerührt und das Methanol unter
reduziertem Druck teilweise entfernt. Der Rest wurde zu einem 1
: 1-Gemisch aus Ethylacetat und gesättigter NaHCO3-Lösung gegeben
und die organische Phase wurde abgetrennt, über MgSO4 getrocknet,
filtriert und das Lösungsmittel
wurde unter reduziertem Druck entfernt. Der Rest wurde durch Chromatographie über Kieselgel
(Ethylacetat/Hexan 3/2 bis 2/1) gereinigt, wodurch 13,4 g des Produktes
(78,7 mmol, 91 %) als weißer
Feststoff erhalten wurden.
MS: m/e = 170 (M).
-
BEISPIEL
A Tablettenformulierung
(Naßgranulierung)
-
Herstellungsverfahren
-
- 1. Mischen der Punkte 1, 2, 3 und 4 und Granulieren
mit gereinigtem Wasser.
- 2. Trocknen der Granulierung bei 50 °C.
- 3. Leiten der Granulierung durch eine geeignete Mahlvorrichtung.
- 4. Zugeben von Punkt 5 und Mischen für drei Minuten; Zusammenpressen
auf einer geeigneten Presse.
-
-
Herstellungsverfahren:
-
- 1. Mischen der Punkte 1, 2 und 3 in einem geeigneten
Mixer für
30 Minuten.
- 2. Zugeben der Punkte 4 und 5 und Mischen für 3 Minuten.
- 3. Füllen
in eine geeignete Kapsel.
-
Tablettenformulierung
(Naßgranulierung)
-
Herstellungsverfahren:
-
- 1. Mischen der Punkte 1, 2, 3 und 4 und Granulieren
mit gereinigtem Wasser.
- 2. Trocknen der Granulierung bei 50 °C.
- 3. Leiten der Granulierung durch eine geeignete Mahlvorrichtung.
- 4. Zugeben von Punkt 5 und Mischen für drei Minuten; Zusammenpressen
in einer geeigneten Presse.