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Fachgebiet
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft wässrige Zusammensetzungen,
die zur Stabilisierung von Polypeptiden und Antigenen nützlich sind.
Die stabilisierten Polypeptide und Antigene sind bei analytischen
Methoden wie dem Antigen-spezifischen Nachweis, ebenso wie bei anderen
pharmazeutischen Anwendungen, bei denen die Stabilisierung dieser
Komponenten in einer wässrigen
Lösung
erwünscht
ist, nützlich.
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Hintergrund
der Erfindung
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Im
Folgenden handelt es sich um eine Erörterung der Literatur, die
für die
hierin beschriebene Erfindung potentiell relevant ist. Allerdings
ist keiner der hierin erörterten
Literaturverweise als Stand der Technik anerkannt.
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Die
Stabilisierung von Polypeptiden und Antigenen in wässrigen
Lösungen
ist oftmals schwierig. So führt
beispielsweise die Lagerung dieser Lösungen bei Raumtemperatur über längere Zeiträume hinweg
zur Zerstörung
der in der wässrigen
Lösung enthaltenen
Polypeptide oder Antigene. Insbesondere Antigene von Bakterien,
Viren und anderen Mikroorganismen wurden bei Lagerung in einem wässrigen
Medium als instabil dokumentiert. Ein Beispiel stellen Hüllviren
dar, wie z.B. Influenza-Viren der Orthomyxovirus-Familie, die Antigene
enthalten, die bei einem breiten Bereich von Lagertemperaturen mit der
Zeit in Lösung
zerstört
werden. Fachleute des Gebiets werden bei üblicher Sachkenntnis verstehen,
dass die Stabilisierung in Lösung
von verschiedenen bakteriellen Antigenen, z.B. einigen Toxinen, ebenfalls
schwierig ist. Um eine Zerstörung
in wässriger
Lösung
zu vermeiden, haben Fachleute des Gebiets die Lyophilisierung und Gefriertrocknung
als Methoden zur Konservierung von Polypeptiden oder Antigenen angewandt.
In der Tat zeigt der breite Einsatz der Lyophilisierung und Gefriertrocknung
die Unzulänglichkeiten
und Schwierigkeiten beim Konservieren solcher Komponenten in wässrigen
Lösungen auf.
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Zahlreiche
Veröffentlichungen
im Fachgebiet beschreiben Methoden zur Erhöhung der Stabilität eines
lyophilisierten Reagens, ebenso wie die Schwierigkeiten, die selbst
diesem Stand der Technik anhaften. Zum Beispiel beschreiben US-Patent
Nrn. 5.955.448, 4.496.537 als auch PCT-Einreichung WO 97/04801 allesamt
Verbesserungen bei den Lyophilisationstechniken. Die Lyophilisation
von proteinhaltigen Lösungen
erlegt jedoch dem Hersteller und dem Endverbraucher beträchtliche
Kosten und Unannehmlichkeiten auf, ebenso wie die Inkaufnahme eines
erhöhten
Fehlerrisikos durch Rekonstitution und Kontamination. Darüber hinaus
erfordert die Gefriertrocknung einer Lösung spezielle Geräte und kann letztlich,
wenn wiederholte Kreislaufprozesse erfolgen, zu einem Abbau des
Proteins führen.
Für die kommerzielle
Anwendung erweist sich die Zerstörung
von Polypeptiden und Antigenen in wässrigen Lösungen als kostspielig, da
solche Lösungen
nach nur kurzer Lagerdauer ersetzt werden müssen.
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Diese
Erfindung betrifft ein wässriges
Stabilisationsreagens oder -verdünnungsmittel,
welches die Stabilität
von Polypeptiden und anderen nicht-proteinhaltigen Verbindungen
in Lösung
erhöht. Antigene,
zum Beispiel Kohlehydrate, Proteine, Lipoproteine, Lipopolysaccharide,
Polysaccharide, Nukleinsäuren,
Nukleoproteine und mit Proteinen, Lipiden und anderen Verbindungen
komplexierte Kohlehydrate stellen anschauliche Beispiele der Typen
von Antigenen dar, die unter Anwendung der vorliegenden Erfindung
stabilisiert werden können.
Unter Anwendung neuartiger Reagens-Komponenten wird mit der Erfindung
die Stabilität
von Polypeptiden und Antigenen in derzeit kommerziell verfügbaren Verdünnungsmitteln
oder bei im Fachgebiet beschriebenen Verdünnungsmitteln verbessert. Die
Erfindung ist besonders nützlich
zur Stabillisierung von Antigenen und Polypeptiden, die als Kontrollreagentien
bei diagnostischen Assays oder bei anderen Anwendungen, die stabile
wässrige
Lösungen
solcher Komponenten erfordern, verwendet werden. Das stabilisierende
Verdünnungsmittel
der vorliegenden Erfindung ist zur Stabilisierung von Polypeptiden
und Antigenen für
eine Lagerung bei etwa 2 – 8°C, bei Raumtemperatur
oder bei Temperaturen von etwa 45°C über längere Zeiträume hinweg
nützlich.
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In
der PCT-Einreichung Nr. WO 99/15901 ist ein Verdünnungsmittel für die Stabilisation
von Antigenen, insbesondere von Hepatitis-C-Virus-(HCV)-Antigenen,
beschrieben. Das HCV-Verdünnungsmittel
umfasst ein Reduktionsmittel, um die HCV-Antigene in einer reduzierten
Form zu halten. Die Veröffentlichung
berichtet, dass die Aufnahme eines Reduktionsmittels in ein Verdünnungsmittel
die Immunreaktivität
eines HCV-Antigens
für bis
zu sieben Tagen aufrechterhielt. Das berichtete Verdünnungsmittel
umfasste weiterhin Natriumphosphat, pH 6,5 (oder einen anderen Puffer),
EDTA (oder einen anderen Chelatbildner), DTT (oder ein anderes Reduktionsmittel),
Gelatine (oder eine andere Proteinblockierungsquelle), Ammoniumthiocyanat
(oder ein anderes Chaotrop), Natriumazid (oder ein anderes Konservierungsmittel)
und SDS (oder ein anderes Detergens). Allerdings kann die Aufnahme
eines Reduktionsmittels in das Verdünnungsmittel bei der Stabilisierung
von einer Reihe von Antigenen anderer Mikroorganismen unwirksam
oder schädlich
sein.
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US-Patent
Nr. 4.956.274 betrifft Techniken zum Stabilisieren von Peptidfragmenten
von β-Galactosidase
zur Verwendung in Komplementierungs-Assays. Die in US-Patent Nr.
4.956.274 beschriebene Lösung
enthielt ein ionisches grenzflächenaktives
Mittel oder ein von einem Zucker-Rest abgeleitetes grenzflächenaktives
Mittel, um den Abbau der β-Galactosidase-Peptidfragmente
zu verlangsamen. Die grenzflächenaktiven
Mittel denaturierten allerdings auch die Enzymfragmente und mussten
daher entfernt oder neutralisiert werden, um den enzymatischen Fragmenten
die Rückkehr
in ihre korrekte Konformation und die Rückgewinnung der enzymatischen
Aktivität
zu ermöglichen,
was darauf hinweist, dass die Lösung
die native Form des Proteins nicht stabilisierte. Die grenzflächenaktiven
Mittel werden direkt vor dem Assay unter Verwendung von Cyclodextrin
neutralisiert. Alternativ wurde die Wirkung der grenzflächenaktiven
Mittel mit einer hohen Konzentration an Serum maskiert. Weitere
Komponenten des beschriebenen Reagens umfassten einen Chelatbildner,
Puffer, Bakteriozid, Magnesium oder andere Ionen, Reduktionsmittel,
Lösungsvermittler,
z.B. Lösungsmittel
wie Ethylenglycol, und nicht-ionische Detergentien. Wie Fachleute
des Gebiets erkennen werden, kann das Denaturieren und Renaturieren
von Proteinen oder Enzymfragmenten einige antigene Epitope beschädigen und
sie inaktiv machen.
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In
US-Patent Nr. 5.459.033 ist eine Lösung beschrieben, die zur Vermeidung
einer Virusaggregation nützlich
ist. Die Lösung
enthält
berichtetermaßen
N-Laurylsarcosin oder andere anionische grenzflächenaktive Mittel. Von der
Lösung
wurde angegeben, dass sie die Stabilität ausgehend von der Annahme
erhöht,
dass Virionpartikel, insbesondere Hepatitis- und Herpes-Viren, aufgrund
hydrophober Anziehungskräfte
aggregieren und dabei die Empfindlichkeit herabsetzen. Von diesem
Verdünnungsmittel wurde
nicht berichtet, dass es die katalytische Aktivität oder Immunogenität des Antigens
verbessert oder konserviert, doch eine Aggregation verhütet. Auch musste
die Lösung,
bevor sie verwendet werden konnte, berichtetermaßen 15 Stunden bis 10 Tage bei
2 – 35°C inkubiert
werden, um eine dauerhafte Stabilität zu gewährleisten, was der Herstellbarkeit des
Endprodukts eine zusätzliche
wesentliche Beschränkung
auferlegt.
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In
US-Patent Nr. 5.660.978 ist eine Methode zum Stabilisieren eines
Antigens, insbesondere eines labilen Proteinantigens, speziell eines
Enzyms, durch Aufnahme in eine konzentrierte Lösung eines Antigens (z.B. eines
Serums), eines Antigen-spezifischen Antikörpers oder eines Abschnitts
davon (insbesondere eines Fab) zur Verhinderung von Proteolyse oder
Oxidation beschrieben. Die Einführung
des Serums oder nicht-spezifischen
IgG würde
nicht erwartetermaßen
den gewünschten
Schutz oder die Spezifität
an Schutz für
solch ein Verdünnungsmittel bereitstellen.
Darüber
hinaus war die Stabilisierung abgeschlossen, bevor die Antigene
in ein Verdünnungsmittel
eingebracht wurden. Im Gegensatz dazu wird die vorliegende Erfindung
durch das Verdünnungsmittel
selbst stabilisiert. Außerdem
stabilisiert die vorliegende Erfindung eine relativ verdünnte Lösung, und
zwar von Anfang an und nicht erst in Stadien, wie sie die patentierte
Erfindung nahelegt. Die Verwendung von Antikörpern zur strukturellen Stabilisierung
eines Antigens wäre
insbesondere dann problematisch, wenn eine oder mehrere der antigenen
Stellen das Ziel eines immunologischen Assays sind. Außerdem würde ein
Fachmann des Gebiets Schwierigkeiten damit haben, kontinuierlich
ein Verdünnungsmittel
wie das im '978-Patent
beschriebene zu erzeugen, welches konformationell das Antigen konserviert,
doch die spezifische Enzymaktivität nicht hemmt. Die Erfindung
nützt im
wesentlichen die Antikörper-Abschnitte
als ein fixatives Reagens, anstelle ei nes chemischen Fixativs, aus
und beschreibt daher eigentlich nicht ein stabilisierendes Verdünnungsmittel.
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Landi,
S. und Held, HR (Tubercle 59 (1978) 121-133) berichteten von der
Zugabe eines Tween-80-Detergens zu einer verdünnten Lösung und schlugen vor, dass
die Tuberculin-PPD-Stabilität durch
diese Zugabe aufgrund der anti-adsorptiven Eigenschaften des Detergens
erhöht
war. Das Tuberculin-Präparat,
wie hergestellt von Connaught Laboratories, Ltd., enthält Tuberculin-PPD,
0,3 % Phenol (wirkt berichtetermaßen als ein Konservierungsmittel)
und 0,0005 % Tween-80 in PBS. Phenol ist ein gefährlicher Stoff, der in der
vorliegenden Erfindung nicht akzeptabel wäre und wahrscheinlich einige
Proteine denaturiert.
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Trotz
der Fortschritte in der Formulierung von Verdünnungen und der Lagermethoden
von Lyophilisaten besteht nach wie vor Bedarf an einem Verdünnungsmittel,
das die langfristige Stabilität
verschiedener Polypeptide und Antigene, insbesondere der Antigene
von Mikroorganismen, die in Lösung
gelagert sind, angemessen verbessert.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Reagens zur Stabilisierung von
Polypeptiden und Antigenen bereit. Das Reagens ist besonders nützlich für die Stabilisierung
von Kontroll- oder Bezugs-Antigenen, die bei analytischen Verfahrensweisen
Verwendung finden. Antigene wie Kohlehydrate, Proteine, Polypeptide,
Polypeptid-Fragmente, Lipoproteine, Lipopolysaccharide, Polysaccharide,
Nukleinsäuren,
Nukleoproteine und mit Polypeptiden, Lipiden und anderen Verbindungen
komplexierte Kohlehydrate stellen anschauliche Beispiele der Typen
von Antigenen bereit, die unter Anwendung der vorliegenden Erfindung
stabilisiert werden können.
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Das
beschriebene Reagens übertrifft
bisherige Formulierungen hinsichtlich der Polypeptid- und Antigenstabilität sowohl
bei niedrigen als auch erhöhten
Temperaturen. Polypeptide und Antigene können im Reagens in löslicher
Form über
längere
Zeiträume hinweg
bei einer Vielzahl von Temperaturen von etwa 0,5°C bis zu mehr als etwa 50°C, vorzugsweise
von etwa 2 bis 8°C,
um Raumtemperatur (typischerweise von etwa 23°C bis etwa 28°C, wobei
25°C besonders bevorzugt
sind) und etwa 42°C
bis etwa 43°C,
insbesondere etwa 45°C,
gelagert werden. Die Stabilität bei
45°C ist
prädiktiv
für die
Fähigkeit
des Reagens, eine langfristige Antigenstabilität zu verleihen. Für den Zweck
des Stabilisierens von Polypeptiden und Antigenen weist das beschriebene
Reagens außerdem
den Vorteil auf, eine einzelne wässrige
Lösung zu
sein.
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In
einem ersten Aspekt stellt die Erfindung eine wässrige Reagenszusammensetzung
zur Erhöhung
der Polypeptid- oder Antigenstabilität bereit. In bestimmten bevorzugten
Ausführungsformen
umfasst das Reagens eines oder mehrere der folgenden: ein oder mehrere
Puffer, Blockiermittel, Lösungsmittel,
Salze, Chelatbildner, Detergentien und Konservierungsmittel. Vorzugsweise
enthält
das Reagens kein N-Dodecanoyl-N-methylglycin
oder Decanoyl-N-methylgluconamid. Das Reagens kann auch Komponenten
umfassen, wie etwa ein Gewebekulturmedium oder handelsübliche Verdünnungsmittel.
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Der
Begriff "Puffer", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf einem Fachmann des Gebiets wohlbekannte Zusammensetzungen,
die auf eine Minimierung der Veränderung
des pH-Werts einer Lösung hinwirken.
Bevorzugte Puffer weisen einen pKa auf, der eine wirksame Pufferung
bei einem pH-Wert von 7 bis 9 ermöglicht. Bevorzugte Puffer sind
ACES, ADA, BES, Bicin, Bis-Tris, CAPS, CHES, Diethylmalonat, Glycylglycin,
Glycinamid-HCl, HEPES, HEPPS, Imidazol, MES, MOPS, PIPES, POPSO, TAPSO,
TES, Tricin, Tris, Bicarbonat und Borat. Besonders bevorzugt sind
Phosphat-Puffer. Bevorzugte Puffermittel-Konzentrationen betragen
weniger als 2 M; die bevorzugtesten Konzentrationen sind 0,2 M, 0,1
M, 0,05 M, 0,02 M, 0,01 M, 0,005, 0,001 und 0,0001 M, mit einem
pH-Wert von 7, 7,25, 7,5, 7,75, 8, 8,25, 8,5, 8,75 und 9.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich der Begriff "Blockiermittel" auf eine proteinreiche Quelle, die
ein Gemisch von Proteinen und/oder Polypeptiden enthält, die
eine oder mehrere zusätzliche
Komponenten wie Lipide, Kohlehydrate, Salze und Cofaktoren wie Häm enthalten
können.
Der Begriff "proteinreich" wird hierin definiert.
Diese Blockiermittel können
zur Stabilisation von ein oder mehreren Proteinen, Polypeptiden
und/oder Antigenen in den hierin beschriebenen Zusammensetzungen
und Methoden verwendet werden. Bevorzugte Blockiermittel weisen
einen pH-Wert von etwa 6,5 bis etwa 8,0 auf und/oder eine Osmolalität von etwa
250 bis etwa 350 mOsm/kg H2O auf. Besonders
bevorzugte Blockiermittel sind Seren, wie etwa Pferdeserum, neugeborenes
Kälberserum, Kälberserum,
adultes Rinderserum, Humanserum, Kaninchenserum, Schafserum, etc.
als auch Serum-Ersatzstoffe, die dem Fachmann des Gebiets bekannt
sind. Am bevorzugtesten als ein Blockiermittel ist fötales Kälberserum.
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Der
Begriff "proteinreich", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine Lösung,
die ein Gemisch von Proteinen und/oder Polypeptiden enthält und eine
Gesamtproteinkonzentration von etwa 1 g-% bis etwa 50 g-%, am bevorzugtesten
etwa 3 g-% bis etwa 10 g-% aufweist. Zum Beispiel weist fötales Kälberserum
einen Gesamtproteingehalt von etwa 3 g-% bis etwa 4,5 g-% auf, wohingegen
adultes Rinderserum einen Gesamtproteingehalt von etwa 4,5 g-% bis etwa
8,5 g-% besitzt.
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Die
Begriffe "Lösungsmittel" und "Lösungsvermittler", wie hierin verwendet,
beziehen sich auf eine Flüssigsubstanz,
die zum Dispergieren der anderen Komponenten der Zusammensetzung
in der Lage ist. Bevorzugte Lösungsmittel
sind Wasser, Glycerol, DMSO, Alkohole wie Ethanol, Methanol, etc., Aceton,
Dimethylsulfoxid, Acetonitril und Dimethylformamid.
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Der
Begriff "Salz", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf eine oder mehrere Verbindungen, die aus der Ersetzung
eines Teils oder des gesamten sauren Wasserstoffs einer Säure durch
ein Metall oder ein Element, das sich wie ein Metall verhält, resultiert.
Bevorzugte Salze sind KCl, NaCl, MgCl2, MgSO4 und CaCl2. Bevorzugte
Salzkonzentrationen liegen zwischen 4 M und 0,1 mM, am bevorzugtesten zwischen
2 M und 50 mM.
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Der
Begriff "Chelatbildner", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf ein Molekül,
das Metallionen bindet, indem es üblicherweise zwei oder mehrere komplexbildende
Gruppen innerhalb des Moleküls bindet.
Chelatbildner sind im Fachgebiet wohlbekannt und umfassen bestimmte
Proteine und Polypeptide, ebenso wie kleine Moleküle wie Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA)
und Ethylenglycol-bis(β-aminoethylether)-N,N,N',N'-tetraessigsäure (EGTA). Bevorzugte Konzentrationen
der Chelatbildner liegen zwischen 100 mM und 0,01 mM, am bevorzugtesten
zwischen 20 mM und 1 mM.
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Der
Begriff "Detergens", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf im Fachgebiet wohlbekannte Verbindungen, die zum
Emulgieren von Ölen
fähig sind
und als Benetzungsmittel wirken. Bevorzugte Detergentien umfassen
CHAPS, Cholinsäure,
Desoxycholinsäure,
Digitonin, n-Dodecyl-β-D-maltosid, Glycodesoxycholinsäure, N-Lauroylsarcosin,
Laurylsulfat, Saponin, Tween 20 und Triton X-100. Bevorzugte Detergens-Konzentrationen
liegen zwischen etwa 0,001 % und etwa 5 %. Am bevorzugtesten umfasst
die Zusammensetzung etwa 0,01 %, 0,02 %, 0,03 %, 0,04 %, 0,05 %,
0,06 %, 0,07 %, 0,08 %, 0,09 %, 0,1 %, 0,2 %, 0,3 %, 0,4 %, 0,5
%, 1,0 % und 2 %.
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Der
Begriff "Konservierungsmittel", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf einem Fachmann des Gebiets wohlbekannte Verbindungen,
die das Wachstum von Mikroorganismen verhindern. Zu bevorzugten
Konservierungsmitteln zählen
Thimerosal, Sorbinsäure,
BHA, BHT, Microcide II (Trimethyltetradecylammoniumbromid) und Antibiotika
wie Gentamycin, Penicillin, Streptomycin etc. Bevorzugte Konservierungsmittel-Konzentrationen
liegen zwischen 10 % und 0,001 mM, am bevorzugtesten zwischen 1 %
und 0,1 %.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich "Polypeptid" auf ein Polymer
von Aminosäuren,
jedoch nicht auf eine spezifische Länge des Produkts, weshalb Peptide,
Oligopeptide, Proteine und Fragmente davon innerhalb der Definition
liegen. Der Begriff "Polypeptid" schließt keine
posttranslationale Modifikationen des Polypeptids, zum Beispiel
die Glykosylierung, Acetylierung, Phosphorylierung und ähnliches, aus.
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Wie
hierin verwendet, umfassen "Antigene" Kohlehydrate, Proteine,
Polypeptide, Lipoproteine, Lipopolysaccharide, Polysaccharide, Nukleinsäuren und
mit Polypeptiden, Lipiden und anderen Verbindungen komplexierte
Kohlehydrate. Antigene können zum
Auslösen
einer Immunantwort in einem Tier mit einem funktionalen Immunsystem
fähig sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die stabilisierten Antigene Polypeptidantigene. Diese Polypeptidantigene
können
einzeln oder in Verbindung mit anderen Molekülen vorgefunden werden. In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind die stabilisierten Polypeptide Nukleoproteinantigene. Nukleoproteinantigene
können
aus einer beliebigen Anzahl von Quellen stammen und können einzeln
oder in Verbindung mit anderen Molekülen vorgefunden werden.
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Mit "Nukleoproteinantigenen" ist jegliches Polypeptid
gemeint, das in Verbindung mit oder gebunden an einen nuklearen
Komplex gefunden wird.
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Ein
besonders bevorzugtes Nukleoprotein ist ein Nukleoprotein vom Influenzavirus,
insbesondere dem Influenza-Typ B-Virus.
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Mit "Antigenstabilität" ist die Fähigkeit
zur Aufrechterhaltung eines konsistenten Signals gemeint, wie von
einem Reagens in einem Assay oder einer analytischen Methode, speziell
einem diagnostischen Assay oder einem Immunoassay, nach der Lagerung
des Reagens für
einen gegebenen Zeitraum bei einer eingestellten Temperatur erzeugt.
Typische Lagertemperaturen betragen etwa 2 bis 30°C. Die Antigenstabilität kann auch
durch Messen der Antigen-Zerstörung
bei erhöhten
Temperaturen für einen
kürzeren
Zeitraum gemessen werden. Typische Temperaturen für akzelerierte
Stabilitätstests betragen
etwa 30°C
bis 60°C.
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Mit "Mikroorganismen" ist ein Prokaryonte, Eurkaryonte,
z.B. Hefe, Virus, Prion, oder ein anderer infektiöser Partikel
gemeint.
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Mit "analytischer Methode" ist jegliche Technik
gemeint, die den spezifischen Nachweis von ein oder mehreren Antigenen
erlaubt. Zu analytischen Methoden zählen Immunoassays von jeglichem
Detektions-Format und die Nukleinsäure-Hybridisation, wofür zahlreiche
Beispiele im Fachgebiet bekannt sind. Eine besonders bevorzugte
optische Immunoassay-Methode ist in US-Patent Nrn. 5.550.063; 5.955.377
und 5.541.057 beschrieben.
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In
einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung eine wässrige Reagenszusammensetzung
zur Erhöhung
der Antigen- oder Polypeptidstabilität, wobei das Antigen von einem
Mikroorganismus stammt. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Mikroorganismen Viren und/oder Bakterien. Die Erfindung
ist besonders bevorzugt zur Verwendung mit viralen Analyten. In
der bevorzugtesten Ausführungsform
betrifft die Erfindung eine Reagenszusammensetzung zur Stabilisierung
von Antigenen und Polypeptiden von Influenza, insbesondere Polypeptide und
Antigene von Influenza B.
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In
einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung eine Reagenszusammensetzung
zur Stabilisierung eines Nukleoproteins des Influenzavirus, insbesondere
eines Nukleoproteins von Influenza B.
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In
einem vierten Aspekt betrifft die Erfindung eine wässrige Reagenszusammensetzung
zur Stabilisierung eines Antigen-Präparats, das als ein Kontroll-
oder Bezugsreagens in Verbindung mit einer analytischen Methode
verwendet werden soll.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Reagens einen Puffer, ein Blockiermittel, ein Salz,
einen Chelatbildner, einen Lösungsvermittler,
ein nichtionisches Detergens und ein Konservierungsmittel. Am bevorzugtesten
enthält das
Reagens kein N-Dodecanoyl-N-methylglycin oder Decanoyl-N-methylgluconamid.
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In
weiteren bevorzugten Ausführungsformen kann
das Reagens auch Gewebekulturmedium, Stabilcoat®-Puffer
(BSI, Inc.) und Formalin-inaktiviertes Virus enthaltendes Zellkulturmedium
enthalten.
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In
wiederum weiteren bevorzugten Ausführungsformen umfasst das Reagens
Natriumphosphat-Puffer, fötales
Kälberserum,
Glycerol, Natriumchlorid, EDTA, Tween-20®-Detergens (Polyoxyethylensorbitanmonolaurat),
Microcide II®-Konservierungsmittel
(eine quaternäre
Ammonium-Verbindung; Amresco, E423), Gentamycinsulfat, und kann Sucrose,
Gewebekulturmedium und Stabilcoat®-Puffer
(BSI, Inc.) enthalten. Der pH der Lösung liegt zwischen etwa 7
und etwa 9, am bevorzugtesten zwischen 7,5 und 8,5. Ein Fachmann
des Gebiets erkennt, dass ähnliche
Reagentien die oben aufgelisteten ersetzen können. Zum Beispiel kann EDTA
durch EGTA ersetzt werden, und Microcide II® oder
Gentamycin kann durch andere antibakterielle Agenzien ersetzt werden.
Bevorzugte Konzentrationen der oben aufgelisteten Reagentien sind
die folgenden: für
Natriumphosphat, 0,1 mM bis 1000 mM, bevorzugter 1 mM bis 200 mM,
am bevorzugtesten 50 mM bis 100 mM; für fötales Kälberserum, 0,1 % bis 40 % v/v,
am bevorzugtesten 2 % bis 20 % v/v; für Glycerol 0,1 % bis 30 % v/v,
am bevorzugtesten 2,5 % bis 10 % v/v; für Natriumchlorid, 0,1 mM bis
4 M, am bevorzugtesten 50 mM bis 2 M; für EDTA, 0,01 mM bis 100 mM, bevorzugter
1 mM bis 20 mM, am bevorzugtesten 10 mM bis 15 mM; für Tween-20,
0,001 % bis 1 %, bevorzugter 0,01 % bis 0,1 %, am bevorzugtesten
0,5 %; für
Microcide II, 0,001 % bis 1 % w/v, am bevorzugtesten 0,002 % bis
0,1 % w/v; für
Gentamycinsulfat, 0,01 % bis 10 % w/v; bevorzugter 0,1 % bis 2,5 %,
am bevorzugtesten 0,25 % bis 1 %; und für Sucrose, 0,01 % bis 5 % w/v,
am bevorzugtesten 0,1 % bis 0,5 %.
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In
besonders bevorzugten Ausführungsformen
umfasst das Verdünnungsmittel
eine Menge von größer als
oder gleich etwa: 50 mM Natriumphosphat; 2 % v/v fötales Kälberserum;
10 % v/v Glycerol; 50 mM Natriumchlorid; 10 mM EDTA; 0,05 % v/v Tween-20-Detergens; 0,01
% w/v Microcide II-Konservierungsmittel; und 0,5 % w/v Gentamycinsulfat. Das
Reagens kann außerdem
bis zu 0,5 % Sucrose, 15 % Stabilcoat®-Puffer
und 20 % Gewebekulturmedium aus dem Antigen-Präparat oder durch separate Zugabe
umfassen. Der bevorzugte pH-Wert der Lösung liegt zwischen etwa 7,5
und etwa 8,5. Es mag auch möglich
sein, den Puffer und/oder das Salz durch eine Konzentration von
vorformuliertem Gewebekulturmedium zu ersetzen (z.B. Eagles Minimum Essential
Medium oder Dulbeccos Modified Eagle Medium von BioWhittaker).
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In
einem fünften
Aspekt betrifft die Erfindung Methoden zum Stabilisieren von Polypeptiden
und Antigenen, die von Mikroorganismen stammen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird diese Methode zum Stabilisieren eines Antigen-Präparats von
einem Mikroorganismus zur Verwendung als ein Kontroll- oder Bezugsreagens
in Verbindung mit einer analytischen Methode oder zur Verwendung
in einem pharmazeutischen Präparat
verwendet.
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Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
die Vorteile des Verdünnungsmittels
dieser Erfindung auf die Stabilität des inaktivierten Influenza
B-Virus.
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2 zeigt
die Fähigkeit
des Zellkulturmediums, die stabilisierenden Eigenschaften des Verdünnungsmittels
der Erfindung weiter zu steigern.
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Ausführliche
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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A. Einführung
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Zum
leichteren Verständnis
der vorliegenden Erfindung wird die Entwicklung der Reagenszusammensetzung
für eine
spezifische Anwendung beschrieben, nämlich die Stabilisierung von
Influenza-abgeleiteten Antigenen. Allerdings lässt sich der generelle Nutzen
der stabilisierenden Reagenszusammensetzung für andere Antigene oder Polypeptide
unter Durchführung ähnlicher
Experimente zeigen.
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Während der
Entwicklung von Reagentien für
diagnostische Assay-Komponenten oder andere Anwendungen ist eine
Bestimmung der langfristigen Stabilität eines Reagens erforderlich.
Zunächst
werden akzelerierte Stabilitätsvalidierungen
zur Auswertung der Lagerdauer eines Reagens abgeschlossen, bevor
die Realzeit-Stabilitätsbestimmung
erfolgt. Akzelerierte Stabilitätsstudien
lassen sich schnell durchführen
und werden von Fachleuten des Gebiets zur Vorhersage der Stabilität häufig angewendet. Eine
Methode, um dies vorzunehmen, besteht im Inkubieren des Reagens
bei erhöhten
Temperaturen und im Untersuchen in relativ kurzen Zeitabständen. Zum
Beispiel werden Inkubationen für
3 bis 7 Tage bei 37°C,
45°C und
anderen erhöhten
Temperaturen unter Anlegen der Arrhenius-Gleichung zur Vorhersage
dessen analysiert, ob ein Reagens bei etwa 2 bis 8°C für einen
langen Zeitraum stabil bleiben wird. Diese Methode wird zur Vorhersage
eines Reagensversagens für
die derzeit präziseste
gehalten. Ist ein Reagens nicht in der Lage, einer Provokation mit
einer erhöhten
Temperatur standzuhalten, so ist es unwahrscheinlich, dass es über einen
längeren
Zeitraum unter normalen Lagerbedingungen stabil sein wird. Eine
Stabilität
bei erhöhter
Temperatur ist für
die langfristige Stabilität
weniger prädiktiv,
da dies nicht exakt die Zersetzungsrate voraussagt, doch einen Hinweis
auf die Stabilität
durch Identifizieren eines möglichen
Punkts des Reagensversagens gibt. Mit abnehmendem Verlust der Stabilität bei erhöhten Temperaturen
nimmt auch die Wahrscheinlichkeit eines Versagens unter realen Bedingungen
ab.
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Über die
akzelerierte Validierung hinaus sind auch langfristige Realzeit-Studien
erforderlich, um das Potenzial eines Reagens zur Stabilisierung
von Polypeptiden oder Antigenen auszuwerten. Bedingungen für Realzeit-Studien
sind den Fachleuten des Ge biets bekannt. So kann zum Beispiel zu
den Realzeit-Auswertungsbedingungen die Lagerung des Reagens bei
normalen Lagertemperaturen von etwa 2 bis 8°C oder bei Raumtemperatur (18 – 30°C) zählen, bis
der Punkt des Reagensversagens erreicht ist.
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In
der Entwicklung von positiven Kontrollreagentien für einen
Immunoassay für
Influenzaviren wurden sowohl Formalin-inaktivierte Influenza-Typ
A- und -B-Viren auf ihre Stabilität in einem Verdünnungsmittel
auf Proteinbasis ausgewertet. Ist das im Assay nachgewiesene Epitop
vom viralen Nukleoprotein, so war inaktiviertes Influenza A-Virus
signifikant stabiler in einfachen Verdünnungsmitteln und handelsüblichen
stabilisierenden Verdünnungsmitteln
als das inaktivierte Influenza B-Virus. Um die kommerzielle Lebensfähigkeit
eines neuen Produkts für
den Influenza-A- und -B-Nachweis zu gewährleisten, war eine Methode
zur Stabilisierung des inaktivierten Influenza B erforderlich. Ein
Verdünnungsmittel
wurde formuliert, welches beiden Typen von inaktivierten Influenzavirus-Suspensionen
Stabilität
verleiht. Dieses Verdünnungsmittel
hat sich als fähig
erwiesen, die Stabilität
des inaktivierten Influenza-B-Virus in Lösung über längere Zeiträume hinweg als bisherige Verdünnungsmittel-Formulierungen
zu verbessern.
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Influenza
A wurde als in einfachen Verdünnungsmitteln
auf Proteinbasis stabil nachgewiesen. Ein derartiges Verdünnungsmittel
enthält
Rinderserumalbumin (BSA) und Tween-20®-Detergens
in Phosphat-gepufferter Salzlösung
(PBS), auch PBT genannt. Eine zweite Formulierung ist ein handelsübliches
Produkt, Stabilcoat®-Puffer (BSI, Inc.), und wurde
ebenfalls als Influenza A stabilisierend nachgewiesen. Allerdings
war keine dieser Lösungen
zur Stabilisierung von Influenza B in der Lage. Es ist wahrscheinlich,
dass die monoklonalen Antikörper, welche
die verschiedenen Stämme
in den vorgenommenen Assays nachweisen, verschiedene Epitope auf
den beiden Nukleoproteinen erkennen. Diese Epitope werden möglicherweise
durch die Inaktivierungs- und Lagerbedingungen unterschiedlich beeinflusst.
Außerdem
können
die Immunogene, die in den Ausgangspräparaten der in einem Assay
zu verwendenden monoklonalen Antikörper Verwendung fanden, unterschiedlich
präpariert
worden sein und daher die Erzeugung von monoklonalen Antikörpern begünstigt haben,
die unterschiedlich konformierte Epitope erkennen. Wir glauben,
dass die hierin beschriebenen Verdünnungs-Zusammensetzungen ähnliche stabilisierende Wirkungen
auf inaktiviertes Influenza A-Nukleoprotein
aufweisen wie auf inaktiviertes Influenza B-Nukleoprotein. Außerdem wird davon
ausgegangen, dass andere virale und bakterielle Proteine ebenfalls
stabilisiert werden.
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Es
sollte zur Kenntnis genommen werden, dass dem Prozess der viralen
Inaktivierung und Verdünnung
zu jedem der Verdünnungsmittel-Formate die
Aufnahme der Komponenten der Ausgangssuspensionen von inaktiviertem
Virus inhärent
ist. Die Ausgangssuspension des inaktivierten Virus setzt sich aus
50 % Formalin-inaktiviertes Virus enthaltendem Zellkulturmedium
(ICC) und 50 % Stabilcoat®-Puffer zusammen. Jede
der getesteten positiven Kontrollzusammensetzungen umfasst ein gewisses
Volumen dieser Ausgangssuspension.
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B. Bildung des neuen Verdünnungsmittels
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Die
Formulierung eines neuen Verdünnungsmittels
begann mit dem einfachen Proteinverdünnungsmittel PBT, welches BSA,
Tween-20 und PBS-Lösung
umfasst. Jede der Komponenten wurde auf ihre Fähigkeit ausgewertet, inaktiviertes
Influenza B-Virus unter Aufrechterhaltung oder Erhöhung der Stabilität des inaktivierten
Influenza A-Virus zu stabilisieren. Eine Zunahme der Stabilität des Antigen-Präparats wurde
in der folgenden Weise ausgewertet: inaktivierte virale Materialien
wurden zu einer gewünschten
Stärke
der Signalintensität
für die
analytische Testmethode verdünnt,
mit der das Kontrollreagens auf den Markt gebracht werden wird.
Allgemein wird eine geringe bis mittlere Signalstärke für das Kontrollreagens
bei seiner entsprechenden analytischen Methode gewählt. Die
verschiedenen Reagenszusammensetzungen mit der gewählten Antigenverdünnung werden
sofort anhand der entsprechenden analytischen Methode getestet.
Die verschiedenen Reagenszusammensetzungen (die Antigen enthalten)
werden bei verschiedenen Lagerbedingungen gehalten und dann periodisch
anhand der analytischen Methode nochmals getestet. Jene Reagenszusammensetzungen,
die das ursprüngliche
Signal beibehalten oder einen lediglich minimalen Abbau der ursprünglichen
Signalstärke über den
Bereich der Lagerbedingungen zeigen, werden bestimmt, um eine erhöhte Stabilität bereitzustellen.
Die Signalstärke
kann qualitativ, quantitativ, visuell oder durch Instrumente bestimmt
werden. Während
des Vorgangs der Komponentenauswahl wurden mehrere Modifikationen
am PBT-Verdünnungsmittel
vorgenommen. Zunächst
wurde ein anderes Blockiermittel, z.B. fötales Kälberserum, anstatt BSA eingesetzt. Dann
wurde ein Lösungsvermittler
wie Glycerol und ein Chelatbildner wie EDTA oder EGTA zur Erhöhung der
Stabilität
zugesetzt. Außerdem
wurde bestimmt, dass die Aufnahme eines nicht-ionischen Detergens, wie
etwa Tween-20®-Detergens, für die Stabilität wesentlich
war. Konservierungsmittel wie eine Kombination aus Microcide II
und Gentamycinsulfat wurden als antimikrobielle Agenzien aufgenommen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Verdünnungsmittel
der Erfindung eine Menge größer als
oder gleich: 50 mM Natriumphosphat, 2 % v/v fötales Kälberserum, 1 % v/v Glycerol,
50 mM Natriumchlorid, 5 mM EDTA, 0,05 % v/v Tween-20-Detergens, 0,01
% w/v quaternäre
Ammonium-Verbindung und 0,5 % w/v Gentamycinsulfat. Das Reagens
kann außerdem
bis zu 15 % Stabilcoat-Puffer und 20 % Gewebekulturmedium vom Antigen-Präparat oder
durch separate Zugabe umfassen. Der bevorzugte pH-Wert der Lösung liegt
zwischen etwa 7,5 und etwa 8,5. Es ist auch möglich, den Puffer und/oder
das Salz durch eine Konzentration eines vorformulierten Gewebekulturmediums (z.B.
Eagles Minimum Essential Medium oder Dulbeccos Modified Eagle Medium
von BioWhittaker) zu ersetzen.
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Ohne
an eine bestimmte Theorie gebunden werden zu wollen, können die
Modifikationen am ursprünglichen
Verdünnungsmittel
die Polypeptid- oder Antigenstabilität aufgrund der folgenden Mechanismen
erhöhen:
fötales
Kälberserum
mag eine reichere Proteinquelle als BSA bereitstellen, da es ein
Gesamtserumprodukt anstelle eines gereinigten Proteins ist. Es kann
weitere stabilisierende Materialien umfassen. Glycerol kann die
Hydratisierung des Antigens über
eine Wasserstoffbindung erhöhen.
Der Chelatbildner kann die Stabilität durch Entfernung von Kationen
erhöhen,
welche das Polypeptid oder Antigen selbst negativ beeinflussen können, oder was
für die
Aktivität
bestimmter abbauender Enzyme erforderlich sein kann, die das Antigen
oder Polypeptid beschädigen
oder die katalytischen Stellen auf dem Antigen hemmen könnten. Das
Detergens kann wichtige Sekundärstrukturen
und unterstützende Verbindungen
des Antigens oder Polypeptids bei gleichzeitiger Zerstörung unbedeutender
oder abbauender Strukturen/Wechselwirkungen erhalten.
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Die
vorliegende Erfindung wurde zunächst durch
Benchmarking der Antigenstabilität
in einem einfachen BSA-Proteinverdünnungsmittel (PBT) wie oben
beschrieben ausge wertet. Typischerweise reicht bei der Reagens-Entwicklung
die Beibehaltung der Positivität
bis etwa 3 Tage bei 45°C
zur Auswertung der langfristigen Stabilität bei niedrigeren Temperaturen
aus. Fachleute des Gebiets glauben, dass eine Stabilität von bis
zu etwa 14 Tagen bei erhöhter Temperatur
ein wohl-stabilisiertes Antigen anzeigt. Außerdem ist, je länger ein
Reagens eine Aktivität
bei 45°C
beibehält,
es umso wahrscheinlicher, dass es bei niedrigeren Temperaturen länger stabil
bleibt, zum Beispiel bei etwa 2 bis 8°C und bei Raumtemperatur. Zunächst wurden
Formalin-inaktivierte Influenzaviren-Ausgangssuspensionen in einer
im Fachgebiet allgemein bekannten Weise und in nachstehendem Beispiel
1 beschriebenen Weise hergestellt. Dann wurden sowohl Influenza
A- als auch Influenza B-inaktivierte Ausgangssupensionen in ein
einfaches Proteinverdünnungsmittel
bei einer 1:2- bzw. 1:4-Verdünnung
untergemengt. Bei diesen Verdünnungen enthielt
das Testverdünnungsmittel
in seiner Gesamtheit 50 % Verdünnungsmittel,
25 % ICC und 25 % Stabilcoat-Puffer bzw. 75 % Verdünnungsmittel,
12,5 ICC und 12,5 % Stabilcoat®-Puffer. Diese Antigen-Verdünnungen
wurden ausgewählt,
um ein gemäßigt positives
Signal bei visueller Untersuchung eines umgesetzten Testelements
zu erhalten. Die beiden resultierenden Lösungen wurden am Tag 0, Tag
3 bei 4°C
und am Tag 3 bei 45°C
mit dem FLU OIA®-Testkit
(Biostar, Inc.) auf Positivität
getestet. Die Tests wurden gemäß der Packungsbeilage
vorgenommen. Inaktiviertes Influenza B verlor all seine Positivität am Tag
3 bei 45°C,
und inaktiviertes Influenza A verlor einen Teil seiner Positivität. Die Tests
wurden aufgrund des Versagens des Reagens nicht zu späteren Zeitpunkten
vorgenommen. Das PBT-Proteinver-dünnungsmittel versagte darin,
die Stabilität
des Antigens beim gewünschten
Grad aufrechtzuerhalten.
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Außerdem wurde
Stabilcoat®-Puffer
(BSI, Inc.), ein handelsübliches
Verdünnungsmittel,
das zum Schutz und zur Stabilisierung von Antikörper-beschichteten Oberflächen formuliert
ist, unter Verwendung der oben beschriebenen Antigen-Verdünnungen
getestet. Die Stabilität
des Stabilcoat®-abgeleiteten
Kontrollreagens wurde wie oben ausgewertet, mit der Ausnahme, dass
die Testpunkte der Tag 0 und Tag 4 (4°C und 45°C Lagerbedingungen) waren. Unter
diesen Bedingungen war die vollständige Zusammensetzung des Verdünnungsmittels
75 % Stabilcoat®-Puffer
und 25 % ICC. Selbst bei Vorhandensein des Gewebekulturmediums war
Stabilcoat® nicht dazu
in der Lage, die Stabilität
des inaktivierten Influenza B-Antigens länger als bis Tag 4 aufrechtzuerhalten,
was das Fehlen eines langfristigen Lagerpotenzials anzeigt.
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Dann
wurde die Reagenszusammensetzung der vorliegenden Erfindung wie
oben getestet, um ihre Leistungsfähigkeit auszuwerten. In diesem
Fall enthielt die Gesamtzusammensetzung des Verdünnungsmittels 50 % Verdünnungsmittel,
25 % ICC und 25 % Stabilcoat®-Puffer für inaktivierte
Influenza A- und 75 % Verdünnungsmittel,
12,5 ICC und 12,5 % Stabilcoat®-Puffer für inaktivierte
Influenza B-Lösungen.
Am Tag 3 bei 45°C
verlor sowohl inaktiviertes Influenza A als auch B einige Positivität, wobei
jedoch beide nach wie vor positiv waren. Das inaktivierte Influenza
B-Reagens wurde am Tag 7, Tag 14 und Tag 21 ausgewertet. Schließlich verlor
inaktiviertes Influenza B nach 21 Tagen bei 45°C all seine Positivität. Vorangegangene
Studien haben gezeigt, dass inaktiviertes Influenza A einen beträchtlichen
Anteil seiner Positivität
bis zum Tag 21 ebenfalls verliert. Die erhöhte Stabilität des inaktivierten
Influenza A unter diesen speziellen Assay-Bedingungen ist in den
Daten nicht gezeigt, da diese nicht bis zum Versagen getestet wurde.
Allerdings könnte
die Stabilität
von inaktiviertem Influenza A unter diesen Bedingungen sehr hoch
sein und sich bis über
die getesteten Zeitpunkte hinaus erstrecken. Sofern unter diesen
oder anderen Assay-Bedingungen bis zum Versagen getestet, sollte
das Verdünnungsmittel
der Erfindung die Stabilität
des Influenza A-Antigens ebenfalls erhöhen. Daher ist, relativ zum
einfachen PBT-Proteinverdünnungsmittel
und Stabilcoat®-Verdünnungsmittel,
die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung zum Stabilisieren
von Antigenen in Lösung
für die
Lagerung viel besser befähigt.
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Bei
einer anderen Auswertung der vorliegenden Erfindung wurde das Stabilisieren
des Verdünnungsmittels
der Erfindung bei einer empfindlicheren optischen Assay-Methode
angewendet. Die positive Kontrolle bei dieser Methode verwendet
Antigene, die zu einer 1:10-Verdünnung
sowohl von Formalin-inaktiviertem Influenza A als auch Formalin-inaktiviertem Influenza
B verdünnt
sind, um das für
solch eine Kontrolllösung
erforderliche mäßige Signal
zu erzielen. Die bei dieser Auswertung erforderlichen Antikörper wurden
auf der Grundlage der optimalen analytischen Leistung bei der Art
von verwendeten Oberflächen
ausgewählt.
Reaktive Bereiche auf den Assay-Oberflächen wurden mittels einer bevorzugten Methode
des Aufstreifens eines monoklonalen Anti-Influenza A-Antikörpers oder
monoklonalen Anti-Influenza B-Antikörpers auf der Oberfläche in einer Weise
erzeugt, dass jede Assay-Oberfläche
einen Influenza A-reaktiven Bereich und einen Influenza B-reaktiven
Bereich erhielt. Die Oberflächen
wurden getrocknet und mit einer Konservierungsmittellösung bei
Raumtemperatur überzogen.
Die Antikörper-Oberflächen wurden
unter Verwendung eines Heißlötgeräts an einen
Polystyrolring heißgesiegelt, welcher
der Lösung
das Fließen
durch und um die poröse
Oberfläche
ermöglicht.
Der Kunststoffring unterstützt
eine erleichterte Handhabung und dient als Methode zum Montieren
der porösen
Oberfläche
auf einer Vakuumquelle, um die Entfernung von Flüssigkeiten von und Trocknung
der porösen
Oberfläche
zu fördern.
Für den
Zweck dieses Experiments wurden die Assays in einer Durchflussweise
vorgenommen. Durchfluss bedeutet, dass die Probe die Assay-Oberfläche kontaktierte
und während
des Assay-Verfahrens durch sie hindurch, über sie hinweg oder um sie herum
floss.
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Bei
diesem Experiment wurde die Fähigkeit des
Zellkulturmediums (EMEM, BioWhittaker Kat. #12136Q), die Stabilität der Antigene
als einer Komponente des stabilisierenden Verdünnungsmittels der Erfindung
zu erhöhen,
getestet. Vier Testlösungen wurden
hergestellt: (A) 75 % Verdünnungsmittel
der Erfindung, 12,5 % EMEM und 12,5 % Stabilcoat-Puffer, (B) Lösung A,
worin das EMEM außerdem
2 % FCS enthält,
1 % L-Glutamin und
0,5 % PenStrep/Fungizon (eine antimikrobielle Lösung, BioWhittaker Kat. #17-745H),
(C) 75 % Verdünnungsmittel der
Erfindung und 25 % Stabilcoat-Verdünnungsmittel, und (D) lediglich
Verdünnungsmittel
der Erfindung. Eine 1:10-Verdünnung
der inaktivierten Influenza B-Ausgangssuspension wurde in jedem
der vier Verdünnungsmittel
hergestellt, indem zunächst
eine 1:4-Verdünnung
und anschließend
eine 1:2,5-Verdünnung
mit dem jeweiligen Testverdünnungsmittel vorgenommen
wurde. Jede Lösung
wurde am Tag 3 bei 4°C
und Tag 3 bei 45°C
getestet. Lösung
A zeigte die beste Stabilität
nach drei Tagen bei 45°C,
gefolgt von Lösung
B, D und C. Die Ergebnisse zeigen, dass die Aufnahme von Zellkulturmedium/Stabilcoat® in das
Verdünnungsmittel
unter zunehmend verdünnten Antigen-Bedingungen
die Stabilität
des Antigens erhöht
(vgl. Stabilität
in Lösung
A zu der in Lösung
D). Die Verwendung einer höheren
Konzentration von Stabilcoat®-Puffer als dem einzigen
anderen Bestandteil (Lösung
C) erwies sich als schädlich
für die Stabilität des Antigens
(relativ zu Lösung
A).
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Daher
zeigen diese Ergebnisse eindeutig, dass die vorliegende Erfindung
andere Verdünnungsmittel
dieses Typs hinsichtlich ihrer Fähigkeit zum
Stabilisieren von Protein antigenen in einem wässrigen Medium, insbesondere
jene von Influenzavirus, bei weitem übertrifft.
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Die
folgenden Beispiele sind zur Veranschaulichung und nicht als Einschränkung dargestellt und
sollen weitere Aspekte und Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung weiter verdeutlichen. Die Beispiele sind
in keinster Weise dazu gedacht, den Rahmen zu beschränken.
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Beispiele
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Beispiel 1:
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Die
Antigenstabilität
wurde in einem einfachen Protein-Verdünnungsmittel (PBT) ausgewertet, das
1 × Dulbecco's PBS, 0,05 % Tween-20-Detergens,
2 % BSA, 0,01 % Microcide-II-Konservierungsmittel und 0,5 % Gentamycinsulfat
umfasste. Zunächst
wurden Ausgangssuspensionen von inaktiviertem Influenzavirus wie
folgt zubereitet. Zusammenfließende
MDCK p83-Zellen wurden entweder mit Influenza A (1:10.000-Verdünnung von
A/Hong Kong 68 pro Kolben) oder Influenza B (1:1000-Verdünnung von
B/Panama 45/90 pro Kolben) infiziert und in Eagles MEM Maintenance
Medium (mit 2 % hitzeinaktiviertem FCS, 1 % L-Glutamin und 0,5 % Pen/Strep/Fungizon)
gezüchtet,
bis 90 bis 100 % CPE (zytopathische Wirkung) beobachtet wurden. Das
Virus wurde durch Verwirbeln und dann Zentrifugieren der Zellsuspension
abgeerntet. Der resultierende Überstand
wurde durch Zugabe von 37°C Formaldehydlösung (Sigma
Chemical, F-1268) auf 0,2 % des Gesamtvolumens (2 μl/ml) und
Inkubieren bei Raumtemperatur für
1 Stunde inaktiviert. Dann wurde die Virus-enthaltende Lösung mit
gleichen Mengen an Stabilcoat®-Puffer (BSI, Inc.) gemischt,
in Teilmengen aufgeteilt und verwendet oder sofort eingefroren.
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Die
inaktiviertes Influenza A- und Influenza B-Virus-Ausgangssuspensionen
wurden in das einfache BSA-Verdünnungsmittel
bei 1:2 bzw. 1:4 untergemengt, indem 1 ml inaktivierte Influenza
A-Ausgangssuspension 1 ml des einfachen Verdünnungsmittels, und in einem
separaten Behälter
0,5 ml inaktivierte Influenza B-Ausgangssuspension 1,5 ml des einfachen
Verdünnungsmittels
zugegeben wurden. Bei diesen Verdünnungen enthielt das Testverdünnungsmittel
in seiner Gänze
50 % Verdünnungsmittel,
25 % ICC und 25 % Stabilcoat®-Puffer bzw. 75 % Verdünnungsmittel,
12,5 % ICC und 12,5 % Stabilcoat®-Puffer.
Als nächstes
wurde jede resultierende Lösung
am Tag 0 mit dem FLU OIA®-Testkit (Biostar, Inc.)
auf Positivität
getestet. Die Tests wurden gemäß der Packungsbeilage
vorgenommen, und die Signalqualität oder Positivität wurde
durch visuelle Interpretation des umgesetzten FLU OIA-Testelements
wie folgt ausgewertet:
(0) negativ; (1) Schatten; (2) sehr
schwach positiv; (3) positiv zwischen sehr schwach und schwach;
(4) schwach positiv; (5) positiv zwischen schwach und mäßig; (6)
mäßig positiv;
(7) positiv zwischen mäßig und
stark; (8) stark positives Ergebnis. Ein Signal wurde als positiv
erachtet, wenn es mit 2 – 8
punktbewertet war.
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Nach
der Verdünnung
wurde jede Lösung
in zwei Portionen aufgeteilt. Eine wurde bei 4°C und eine bei 45°C für 3 Tage
gelagert. Alle vier Lösungen wurden
am Tag 3 in derselben Weise wie am Tag 0 nochmals getestet. Die
Tag 0 und 4°C-Kontrollen
ergaben die erwarteten mäßig positiven
Signale. Inaktiviertes Influenza B verlor alle Positivität am Tag
3 bei 45°C,
und inaktiviertes Influenza A verlor einen Teil seiner Positivität. Die Tests
wurden nicht zu aufeinanderfolgenden Zeitpunkten aufgrund des Versagens
des Reagens vorgenommen. Typischerweise ist bei der Reagens-Entwicklung
die Beibehaltung der Positivität
von 3 Tagen bei 45°C
zur Bewertung einer langfristigen Stabilität bei niedrigeren Temperaturen
ausreichend. Die längere
Zeitspanne, über
die ein Reagens seine Aktivität
bei 45°C
beibehält,
korreliert mit der Stabilität
bei niedrigeren Temperaturen, wie etwa 2 – 8°C und bei Raumtemperatur. Daher versagte
diese einfache PBT-Formulierung
darin, die Stabilität
des Antigens im gewünschten
Grade beizubehalten.
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Beispiel 2:
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Stabilcoat®-Puffer
(BSI, Inc.), ein handelsübliches
Verdünnungsmittel,
das zum Schutz und zur Stabilisierung von Antikörper-beschichteten Oberflächen formuliert
ist, wurde wie in Beispiel 1 beschrieben getestet, mit der Ausnahme,
dass das Reagens am Tag 0 und Tag 4 (4° und 45°C Lagerbedingungen) getestet
wurde. Zu beachten ist, dass die Gesamtzusammensetzung des Verdünnungsmittels
75 % Stabilcoat-Puffer und 25 % ICC betrug. Stabilcoat war nicht
in der Lage, die Stabilität
des inaktivierten Influenza B-Antigens über Tag
4 hinaus aufrechtzuerhalten, was das Fehlen eines langfristigen
Lagerpotenzials anzeigt.
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Beispiel 3:
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Als
nächstes
wurde die Reagenszusammensetzung der vorliegenden Erfindung in einem ähnlichen
Experiment wie in Beispiel 1 beschrieben getestet. Das Verdünnungsmittel
wurde in einem Volumen von 20 ml wie folgt erzeugt. Einem konischen
Röhrchen
wurden 2 ml an 1 M Natriumphosphat-Puffer und 8 ml dH2O
zugegeben (100 mM), vermischt und der pH-Wert auf 7,5 eingestellt.
Als nächstes
wurden 0,175 g NaCl (150 mM) hinzugefügt und untergemischt. Dann
wurde 0,1 ml einer 10 % Tween-20-Lösung (0,05 %) hinzugefügt und untergemischt.
Als nächstes
wurden 0,2 ml einer 1 % Ausgangslösung von Microcide® II-Konservierungsmittel
(0,01 %) und 0,1 ml Gentamycinsulfat (0,5 %) dem Röhrchen zugegeben
und gut vermengt. Dann wurden 2 ml Glycerol (10 %) und 1 ml fötales Kälberserum
(5 %) hinzugefügt
und vermischt. Daraufhin wurden 0,4 ml einer 500 mM-Vorrats eines
EDTA/dH2O-(10 mm)-Gemischs zugegeben und
vermischt und der pH-Wert auf 7,5 eingestellt. Das Gesamtvolumen
wurde auf 20 ml mit dH2O gebracht.
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Die
viralen Testreagentien wurden durch Zugabe von 5 ml des Verdünnungsmittels
zu 5 ml der inaktivierte Influenza A-Virus-Ausgangssuspension (eine
1:2-Verdünnung)
oder 7,5 ml des Verdünnungsmittels
zu 2,5 ml der inaktivierte Influenza B-Virus-Ausgangssuspension (einer 1:4-Verdünnung) und
gutes Vermischen hergestellt. In diesem Fall enthielt die Gesamtzusammensetzung
des Verdünnungsmittels
50 % Verdünnungsmittel,
25 % ICC und 25 % Stabilcoat®-Puffer für die inaktiviertes
Influenza A- und
75 % Verdünnungsmittel,
12,5 % ICC und 12,5 % Stabilcoat®-Puffer
für die
inaktiviertes Influenza B-Lösung.
Der FLU OIA-Test wurde gemäß der Packungsbeilage
für jedes
Testreagens an jedem Tag während
der Studie vorgenommen. Dieses Experiment wurde bis zum Tag 21 aufgrund
der gesteigerten Stabilität
der Antigene durchgeführt.
Am Tag 3 bei 45°C
hatten sowohl inaktiviertes Influenza A als auch B einige Posivität verloren,
waren aber nach wie vor eindeutig positiv. Das inaktivierte Influenza
B-Reagens wurde
am Tag 7, Tag 14 und Tag 21 ausgewertet. Schließlich verlor am Tag 21 bei
45°C das
inaktivierte Influenza B alle Positivität. In anderen Studien wurde
von inaktiviertem Influenza A gezeigt, dass es einen beträchtlichen
Anteil seiner Aktivität
nach diesem Zeitraum ebenfalls verlor. Die Assay-Ergebnisse wurden
visuell interpretiert, ausgehend von einer subjektiven Skala von
0 bis 8 wie folgt: (0) negativ; (1) Schatten; (2) sehr schwach positiv;
(3) positiv zwischen sehr schwach und schwach; (4) schwach positiv;
(5) positiv zwischen schwach und mäßig; (6) mäßig positiv; (7) positiv zwischen
mäßig und
stark; (8) stark positives Ergebnis. Ein Signal wurde als positiv erachtet,
wenn es mit 2 – 8
punktbewertet war. Die erhöhte
Stabilität
des Influenza B im Verdünnungsmittel
der Erfindung ist in 1 gezeigt.
-
Beispiel 4:
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Bei
einer anderen Auswertung der vorliegenden Erfindung wurde das stabilisierende
Verdünnungsmittel
in einem unterschiedlichen Assay verwendet, bei dem die positive
Kontrolle Antigene verwendete, die zu einer 1:10-Verdünnung sowohl
des Formalin-inaktivierten
Influenza A als auch Formalin-inaktivierten Influenza B verdünnt wurde,
um das für
solch eine Kontrolllösung
erforderliche mäßige Signal
zu erzielen. Die inaktivierten viralen Ausgangssuspensionen wurden
wie in Beispiel 1 und das stabilisierende Verdünnungsmittel wie in Beispiel
3 beschrieben präpariert.
Antikörper
wurden zur Beschichtung von optisch präparierten porösen Oberflächen ausgewählt, wobei
die Oberfläche
eine spurgeätzte
Polycarbonatmembran war, beschichtet mit einer optischen Schicht
aus Silicium, um Reflexionsvermögen
zu erhalten, einer anti-reflektierenden Schicht aus Si3N4 und einer Haftschicht aus diamantartigem
Carbon gemäß WO/98/18962.
Die bei dieser Auswertung verwendeten Antikörper wurden auf der Grundlage
einer optimalen analytischen Leistung bei dem Typ von verwendeter
Oberfläche
ausgewählt.
Die reaktiven Bereiche auf den Assay-Oberflächen wurden mittels einer bevorzugten
Methode durch Aufstreifen von monoklonalem Anti-Influenza A-Antikörper (40 μg/ml in 0,1
M HEPES, pH 8,0, 1 % Sucrose) oder monoklonalem Anti-Influenza B-Antikörper (40 μg/ml in 0,1
M HEPES, pH 8,0, 1 % Sucrose, 150 mM NaCl) auf der Oberfläche in einer
Weise hergestellt, dass jede Assay-Oberfläche einen Influenza A-reaktiven
Bereich und einen Influenza B-reaktiven Bereich erhielt. Die Oberflächen wurden mit
einem BioJet®-Instrument
(BioDot, Inc.) bestreift, getrocknet und mit einer Konservierungsmittellösung bei
Raumtemperatur überzogen.
Die Antikörper-Oberflächen wurden
unter Verwendung eines Heißlötgeräts an einen
Polycarbonatring heißgesiegelt,
wodurch der Lösung
das Fließen
durch und um die poröse
Oberfläche
ermöglicht
wurde. Der Kunststoffring unterstützt eine erleichterte Handhabung und
dient als einer Methode zum Montieren der porösen Oberfläche auf einer Vakuumquelle,
um die Entfernung von Flüssigkeiten
und die Trocknung der porösen
Oberfläche
zu unterstützen.
Die beschichteten Oberflächen
wurden bei 2 – 8°C vor der
Verwendung gelagert. Für
den Zweck dieses Experiments wurden die Assays in einer Durchflussweise
vorgenommen. Durchfluss meint, dass die Probe die Assay-Oberfläche kontaktierte
und während
des Assay-Verfahrens durch sie hindurch, über sie hinweg oder um sie
herum floss.
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Bei
diesem Experiment wurde die Fähigkeit des
Zellkulturmediums (EMEM), die Stabilität der Antigene als einer Komponente
des stabilisierenden Verdünnungsmittels
der Erfindung zu erhöhen,
getestet. Vier Testlösungen
wurden hergestellt: (A) 75 % Verdünnungsmittel der Erfindung,
12,5 % EMEM und 12,5 % Stabilcoat-Puffer, (B) Lösung A, worin das EMEM außerdem 2
% FCS, 1 % L-Glutamin und 0,5 % PenStrep/Fungizon enthält, (C)
75 % Verdünnungsmittel
der Erfindung und 25 % Stabilcoat-Verdünnungsmittel; und (D) lediglich
Verdünnungsmittel der
Erfindung. Eine 1:10-Verdünnung
der inaktivierten Influenza B-Ausgangssuspension wurde in jedem der
vier Verdünnungsmittel
hergestellt, indem zunächst
eine 1:4-Verdünnung
und anschließend
eine 1:2,5-Verdünnung
erzeugt wurde. Jede der vier Lösungen
(30 μl)
wurde den einzelnen Röhrchen
zugegeben, die 165 μl
eines Extraktionsreagens enthielten, und für 1 Minute inkubiert. Die Gesamtheit
jeder Probe wurde auf die oben beschriebenen Oberfläche übertragen
und für
3 Minuten inkubiert. Dann wurden 100 μl eines Konjugats (Anti-Influenza A-Antikörper, konjugiert
an HRP, gemischt mit einem Anti-Influenza B-Antikörper, konjugiert an HRP) auf
die Oberfläche für weitere
3 Minuten platziert. Als nächstes
wurde Vakuum an den Boden der Oberfläche angelegt, um das Proben/-Konjugat-Gemisch
durch die Oberfläche und
von ihr wegzuziehen. Die Oberfläche
wurde dreimal gewaschen, indem eine wässrige Waschlösung auf
die Oberfläche
aufgebracht und diese durch die Oberfläche durchfließen gelassen
wurde, bis sie unter Vakuumdruck getrocknet war. Das Vakuum wurde abgestellt,
und 75 μl
eines präzipitierenden TMB-Substrats
wurden auf die Assay-Oberfläche aufgebracht
und für
6 Minuten inkubiert. Das Substrat wurde durch die Oberfläche gezogen
und die Oberfläche
einmal gewaschen und wie oben beschrieben getrocknet. Dann wurden
die Assay-Signale wie in Beispiel 3 interpretiert.
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Jede
Lösung
wurde am Tag 3 bei 4°C
und Tag 3 bei 45°C
getestet. Lösung
A zeigte die beste Stabilität
am Tag 3 bei 45°C,
gefolgt von Lösung
B, D und C. Die Ergebnisse zeigen, dass die Aufnahme des Zellkulturmediums/Stabilcoat® in
das Verdünnungsmit tel
unter zunehmenden Verdünnungsbedingungen
des Antigens die Stabilität
des Antigens erhöht
(vergleiche Stabilität
in Lösung
A zu der in Lösung
D). Die Verwendung einer höheren
Konzentration an Stabilcoat®-Puffer als dem einzigen
anderen Bestandteil (Lösung
C) erwies sich als schädlich
für die
Stabilität
des Antigens. 2 zeigt die für das vorangegangene
Experiment erhaltenen Ergebnisse.
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Diese
Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die vorliegende Erfindung andere
Verdünnungsmittel
in ihrer Fähigkeit,
Proteinantigene in einer wässrigen Lösung, insbesondere
solche von Influenza, zu stabilisieren, bei weitem übertrifft.