-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die Behandlung von Wassersystemen,
die potentiell unerwünschte Organismen
enthalten, und insbesondere ein Verfahren zur Behandlung solcher
Wassersysteme, um unerwünschte
Organismen zu töten.
-
Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft die Behandlung von Schiffsballastwasser,
um potentiell unerwünschte
Organismen in dem Wasser zu töten,
um zu verhindern, dass diese von einem Küstenbereich zu einem anderen
transportiert werden.
-
Wie
vorstehend angegeben, betrifft die Erfindung Wassersysteme. im allgemeinen,
aber da Schiffsballastwasser international als Vektor für die Verlagerung
von invasiven Meeresorganismen in Umgebungen, in die diese nicht
gehören,
anerkannt ist, betrifft die nachstehende Beschreibung hauptsächlich die
Behandlung solcher Ballastwassersysteme.
-
Eine
Anzahl von Untersuchungen, die darauf abzielten, Wege zum Verringern
des Risikos für
die Einführung
von Meeresschädlingen über Ballastwasser
zu finden, wurden durchgeführt,
aber bisher wurden ökologisch
annehmbare oder ökonomisch
brauchbare Lösungen
nicht erhalten.
-
Wenn
ein Schiff in einem fremden Hafen Fracht ablädt, werden die resultierenden
leeren Frachträume des
Schiffs häufig
mit dem lokalen Wasser als Ballast gefüllt, um das Schiff zu stabilisieren.
Wenn es an einem anderen Hafen ankommt, um eine Ersatzfracht aufzunehmen,
entlädt
das Schiff typischerweise das vorherige lokale Ballastwasser, das
nun zu einem fremden Ballastwasser wurde, in die Küstengewässer in
oder nahe dem zweiten Hafen, wodurch nicht einheimische Organismen
wie z.B. Krebstiere, Polychaete-Würmer, tubellarische Plattwürmer, Cnidarians
und Weichtiere eingeführt
werden. Selbst Fische wurden angetroffen (Carlton, T.C., u.a., Science
Band 261:78–82,
1993). Von den Algengruppen herrschen Diatome vor, während Dinoflagellate
gefunden wurden. Wie erwartet werden könnte, liegen auch Bakterien
und Viren im Ballastwasser vor. Diese Verlagerung von Organismen
kann eine schädliche
(oder zumindest eine unbekannte) Wirkung auf das Ökosystem
der aufnehmenden Küstengewässer haben.
-
Derzeit
scheinen nur einige nicht-chemischen Kontrolloptionen leicht verfügbar zu
sein, wie z.B. Ballastwasser-Aufnahmehandhabung,
Austausch von Ballastwasser inmitten des Ozeans, wo das Ballastwasser durch
Ozeanwasser ausgetauscht wird, und die Fähigkeit, die Erlaubnis von
Schiffen zum Entladen zu reduzieren. Die Wirksamkeit der Handhabung
der Aufnahme von Ballastwasser wird durch die Ballastanforderung von
Schiffen begrenzt. Es gibt zwei Verfahren zum Ballastaustausch inmitten
des Ozeans; erneute Ballastaufnahme und Ballastverdünnung (Spülen). Erneute
Ballastaufnahme wird von der Schiffsindustrie für viele Schiffe als gefährlich betrachtet.
Die Ballastverdünnung
ist ein sichererer Vorgang, aber weniger effizient. Um eine angemessene
Effizienz sicherzustellen, muss jeder Tank mit Wasser entsprechend
3–4 mal
seinem eigenen Volumen gespült
werden. Dies impliziert erhöhte
Kosten für
die Vorgänge
(Kraftstoff und Arbeitskraft) zusätzlich zu einer signifikant
kürzeren
Lebensdauer der Ballastwasserpumpen.
-
Aufgrund
von hohen Hafengebühren
und zeitabhängigen
laufenden Betriebskosten ist ein Behandlungsverfahren, das während der
Ballastaufnahme, oder während
sich das Schiff auf dem Weg befindet, oder während des Entladens des Ballastwassers
durchgeführt
werden kann, vorteilhaft.
-
Neben
den angegebenen Ballastwasser-Handhabungsoptionen ist derzeit die
einzige nicht-chemische Option für
die Behandlung auf dem Weg die Wärmebehandlung
unter Verwendung der Abwärme
von den Schiffsmotoren, von der gezeigt wurde, dass sie gegen viele
Planktonorganismen wirksam ist. Die Wirksamkeit hängt jedoch
von der Umgebungsmeerestemperatur, durch die das Schiff fährt, ab.
Die Kosten für
die Implementierung eines solchen Verfahrens scheinen mit der derzeitigen
technologischen Entwicklung unerschwinglich hoch.
-
Diese
Option und weitere mögliche
Behandlungsverfahren sind in einem Bericht von Ecoports (Oemchke,
D (1999), "The treatment
of ships' ballast
water", Ecoports
Monograph Serien Nr. 18 (Ports Corporation of Queensland, Brisbane))
beschrieben.
-
Die
vorstehend angegebene Veröffentlichung
offenbart, dass die Klärung
durch Filtration oder Zyklontrennung ein Potential für die Ballastwasserbehandlung
aufweisen kann. Diese Systeme sind für kleinere Organismen nicht
wirksam, so dass eine sekundäre
Behandlung erforderlich ist. Die Verwendung von UV-Strahlung und
Hochleistungsultraschall wurde als mögliche sekundäre Behandlungsverfahren
vorgeschlagen. Ferner wurde vorgeschlagen, Chemikalien wie z.B.
Chlordioxid und Ozon zu verwenden, die aus der herkömmlichen
Wasserbehandlungstechnologie bekannt sind.
-
Das
Grundkonzept der vorliegenden Erfindung, d.h. Wasserorganismen einem
gasübersättigten
Wasser auszusetzen, wurde unserer Kenntnis nach nicht als Verfahren
für die
Behandlung von Ballastwasser oder irgendeine andere Art von Wassersystemen
verwendet oder vorgeschlagen.
-
Verschiedene
Veröffentlichungen
beschreiben Behandlungssysteme für
Ballastwasser. Das US-Patent 5 192 451 offenbart ein Verfahren zum
Kontrollieren des Wachstums von Zebramuscheln in Schiffsballastwasser
durch Zugeben eines Polymers zum Ballastwasser. Die US-Patente 5
376 282 und 5 578 116 offenbaren die Verwendung eines Vakuums und
von Rühren
zum Verringern des gelösten
Sauerstoffs von Wasser einer natürlichen
Quelle insbesondere auf ein Niveau unterhalb jenem, das ausreicht,
um die Überlebensatmung von
Zebramuscheln zu unterstützen.
Das US-Patent 3 676 983 offenbart eine Vorrichtung mit einer Vakuumkammer
und einem Rührer
zum Entfernen von Gasen aus einer Flüssigkeit. Das US-Patent 4 316
725 offenbart verschiedene Verfahren, einschließlich der Verwendung eines
Vakuums, um gelösten
Sauerstoff aus Wasser zu entfernen. Das US-Patent 3 251 357 offenbart
das Einleiten von Verbrennungs/Gichtgasen in Wasser für die Behandlung
des Wassers, um das Wachstum von z.B. Mikroorganismen zu hemmen.
-
Die
Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zu schaffen, das die vorstehend angegebenen Probleme löst, d.h.
die ungewollte Ausbreitung von biologischem Material durch Schiffsballastwasser.
-
Das
Grundkonzept der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Zustand
einer Gasübersättigung in
dem Wasser herzustellen. Wir werden später in dieser Beschreibung
dokumentieren, dass die Gasübersättigung
auf einem ausreichenden Niveau für
verschiedene und ziemlich unterschiedliche systematische Gruppen
von Organismen tödlich
ist, und es wird erwartet, dass ein solcher Zustand eine wesentliche
Popula tion der im Wasser vorhandenen Organismen wirksam tötet.
-
Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann separat oder in Kombination
mit anderen Behandlungssystemen wie z.B. Wärmebehandlung, Behandlung mit
Chemikalien und so weiter verwendet werden.
-
Zusätzlich zu
den vorstehend angegebenen Veröffentlichungen
für die
Behandlung von Ballastwassersystemen beschreiben verschiedene Veröffentlichungen
Verfahren für
die Zerstörung
von biologischem Material und insbesondere Mikroorganismen.
-
Die
Druckschrift
DE 422074 beschreibt
ein Verfahren für
die Hemmung der korrosiven Aktivität von Schwefelbakterien durch
Schaffen einer aeroben Umgebung.
-
Die
Druckschrift
DE 2733000 beschreibt
ein Verfahren für
die Zersetzung von Mikroorganismen, wobei eine wässerige Suspension mit einem
komprimierten Gas beliefert wird. Die Suspension wird durch ein
Zersetzungsmittel geführt,
durch das der schnelle Druckabfall die Zellstruktur zerstört.
-
Die
Druckschrift WO 98/46723 beschreibt ein Verfahren zum Spalten von
Mikroorganismen, die gasförmige
Stoffwechselprodukte erzeugen, und die Druckschrift
US 5 816 181 beschreibt ein Behandlungssystem
für Ballastwasser,
bei dem das Wasser auf eine Temperatur erhitzt wird, die ausreicht,
um die Mikroorganismen zu töten.
-
Das
Konzept der Übersättigung
eines Wassersystems mit einem Gas basiert auf den Feststellungen, dass
ein übersättigter
Zustand für
die meisten Wasserorganismen schädlich
ist.
-
Ein
wesentliches Merkmal des Verfahrens der vorliegenden Erfindung besteht
somit darin, ein Niveau an Gasübersättigung
in dem Wassersystem herzustellen, das ausreicht, um die ungewollten
Organismen zu töten.
-
Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung die Einleitung von überschüssigem Gas
in ein Wassersystem mit einem Druck, der höher ist als 1 atm, wobei ein
ausreichendes übersättigtes
Niveau für
einen ausreichenden Zeitraum hergestellt wird, um fast alle der
ungewollten Organismen in dem Wasser zu töten.
-
Die
Menge an Gas, die in Wasser gelöst
werden kann, die Sättigungskonzentration,
ist zum Partialdruck des Gases in der Luft linear proportional,
wie durch das Henry-Gesetz beschrieben.
-
Ein übersättigter
Zustand ist in der vorliegenden Anmeldung als Konzentration von
gelöstem
Gas oberhalb der Gleichgewichtskonzentration von Gas bei 1 atm Druck
definiert. Ein solches System befindet sich thermodynamisch nicht
im Gleichgewicht und die Konzentration von Gas über die Zeit ändert sich
aufgrund des Flusses über
die Gas-Wasser-Grenzfläche(n).
-
Ein
solcher Massentransport liegt vorwiegend an drei Faktoren: 1) dem
Niveau an turbulentem Mischen, 2) der Menge an Oberfläche, die
für den
Gastransport zur Verfügung
steht, und 3) der Verweilzeit von Gasblasen im Wasser.
-
Somit
betreffen die bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung Systeme wie z.B. Schiffswasserballasttanks,
die dazu konstruiert sind, die Rate des Massentransports zu senken,
d.h. den übersättigten
Zustand so lange wie möglich
aufrechtzuerhalten. Solche Tanks können beispielsweise eine kleine Luft-Wasser-Grenzfläche aufweisen.
-
Wenn
Fische gasübersättigtem
Wasser ausgesetzt werden, können
sie eine Gasblasenerkrankung erleiden. Die Gasblasenerkrankung ist
potentiell tödlich
und wird üblicherweise
durch das Erscheinen von Blasen oder Pusteln unter der Haut erkannt.
Die Environmental Protection Agency (EPO) hat diese Bedrohung für Fisch
erkannt und hat Wasserqualitätsstandards
für gelöste Gasniveaus
auf 110% Sättigung
festgelegt. Die Gasübersättigung
ist auch für
andere Organismen schädlich
und schließlich
tödlich,
wie z.B. die Weichtiere Mya arenaria bei 114 % Sättigung (Bisker, R. u.a., The
effect of various levels of air-supersaturated seawater on Mercenaria
mercenaria (Linne), Mulinia lateralis (Say) and Mya arenaria Linne,
with reference to gas-bubble disease, Journal of Shellfish Research,
Band 5, Nr. 2, S. 97–102,
1985), und Argopecten irridans concentricus bei 116 (Bisker, R.,
u.a., The effect of air-supersaturated seawater on Argopecten irradians
(Lamarck) and Crassostrea virginica (Gmelin) with reference to gas
bubble trauma, Journal of Shellfish Research, Band 7, Nr. 1, S.
150, 1988), Subadults des Salzwasser-Tilapia Oreochromis spilurus
bei 111,2 bis 113,4 % (Saeed, MO., u.a., Gas bubble disease in farmed
fish in Saudi Arabia, Veterinary Record, Band 140, Nr. 26, S.682–684, 1997),
Larven des weißen
Stör Acipenser
transmontanus bei 131 % (Counihan T.D. u.a., The effects of dissolved
gas supersaturation on white sturgeon larvae, Transactions of the
American Fisheries Society, Band 127, Nr. 2, S. 316–322, 1998)
und erwachsenen Ochsenfrosch Rana catesbeiana bei 132,9 % (Colt
J. u.a., Gas bubble trauma in the bullfrog Rana catesbeiana., Journal
of the World Aquaculture Society, Band 18, Nr. 4, S. 229–236, 1987).
-
Somit
betrifft eine Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von Wassersystemen, wobei
ein unter Druck gesetztes Gas in das Wasser eingeleitet wird, wobei
ein Niveau an gelöstem
Gas von mehr als 120 %, bevorzugter 140 % und am meisten bevorzugt über 160
% hergestellt wird, d.h. Übersättigungsniveaus,
die für
die Organismen in dem Wasser Mortalität verursachen.
-
Das
Prinzip der Erfindung wurde in Bezug auf die Behandlung von Ballastwasser
beschrieben. Das Wachstum von verschiedenen Organismen ist jedoch
auch ein Problem in anderen Wassersystemen.
-
Kühlwassersysteme
sind für
die Kolonisation durch Wasserorganismen (Bewuchs) anfällig. Es
ist wichtig, etwas zu unternehmen, um zu verhindern, dass Muscheln,
Austern, Krebse und andere "Schädlinge", wie z.B. schleimbildende
Bakterien, sich etablieren, da der Bio-Bewuchs ernste Probleme verursachen
kann. Wenn der Bewuchs unkontrolliert vor sich geht, können die
Kühlwasserdurchflüsse auf
ein unangemessenes Niveau verringert werden, wobei den Umlaufpumpen
oder Kondensatoren eine übermäßige Last
auferlegt wird und die Wärmetauscher
durch Schalen blockiert werden. Der Bewuchs führt letztlich zu Produktionsverlusten, einer
Anlagenbeschädigung
und hohen Wartungskosten. Der Bio-Bewuchs wurde normalerweise durch
Zugeben von Chlor in Form von Natriumhypochlorit oder durch ein
zeitweiliges Erhitzen des Kühlwassers
kontrolliert.
-
Die
Mehrheit der Bewuchsprobleme in Kühlwassern werden durch drei
Spezies von Muscheln verursacht, die Meeresmuschel Mytilus edulis,
die Brackwassermuschel Mytilopsis leucophaeata und die Süßwassermuschel
Dreissena polymorpha.
-
Es
wird erwartet, dass die vorliegende Erfindung auch bei der Behandlung
von Kühlwassern
bei z.B. der Stromerzeugung und auch in anderem Wasser, industrieller
und kommunaler Verwendung von Wasser, wirksam ist.
-
Es
ist bevorzugt, dass das Verfahren der vorliegenden Erfindung unter
Verwendung der Erfindung in allen ihren vielen Ausführungsformen,
wie vorstehend beschrieben, ausgeführt wird. Zusätzlich zu
den vorstehend erwähnten
neuen Merkmalen und Vorteilen sind weitere Aufgaben und Vorteile
der vorliegenden Erfindung aus der folgenden Beschreibung der Zeichnungen
und bevorzugten Ausführungsformen
leicht ersichtlich.
-
1 zeigt
eine Vorrichtung für
die Behandlung von Ballastwasser.
-
2 zeigt
eine alternative Ausführungsform
einer Vorrichtung für
die Behandlung von Ballastwasser.
-
3 zeigt
in einem Querschnitt einen Ballasttank.
-
4 zeigt
eine Vorrichtung für
die Behandlung von Industriewasser wie z.B. Kühlwasser.
-
Beispiel 1
-
Messen der Wirkung
der Gasübersättigung
-
Die
hauptsächlichen
bioziden Wirkungen der Behandlung werden als biologische Effekte
einer auferlegten Gasübersättigung
in Wasser und anschließenden
Aufhebung der Übersättigung
angenommen. Die Aufhebung der Übersättigung
ist die passive Bewegung zurück
zum Sättigungsgleichgewicht,
die durch den Atmosphärendruck,
die Temperatur, die Oberfläche
und die Turbulenz der Wassermasse, z.B. durch Schwappen im oberen
Teil des Tanks, gesteuert wird.
-
Das
zu behandelnde Wasser wird durch eine Pumpe transportiert, die einen
Druck erzeugt, der höher ist
als der Umgebungsdruck an Oberflächenwasser.
Auf der mit Druck beaufschlagten Seite der Pumpe liefert ein Gaskompressor
komprimiertes Gas, wahlweise durch einen Diffusor, in den Wasserstrom.
-
Der
Gasdiffusor stellt drei wichtige Funktionen sicher:
- 1) Erzeugen einer großen
Oberfläche,
die einen schnellen Massentransport von Gas in das Wasser erleichtert,
wobei somit die Kontaktzeit verringert wird, die zum Erzeugen einer Übersättigung
erforderlich ist.
- 2) Erzeugen von zahlreichen kleinen Gasblasen, die das Schwimmen
von verschiedenen Schalen tragenden Organismen erleichtern, wobei
die Blasen in den Schalen eingeschlossen werden können.
- 3) Erzeugen einer großen
hydrophilen/hydrophoben Oberfläche,
wobei hydrophobe Bakterien zu den Oberflächenschichten transportiert
und dort angereichert werden, wo sie den Abbau von schwimmenden
Organismen verstärken
können.
-
Verschiedene
Gase können
für diesen
Zweck verwendet werden, aber da Luft sowohl allgegenwärtig als
auch kostenlos ist, wäre
Luft die natürliche
Wahl für
die meisten Anwendungen. Für
spezielle Anwendungen könnten
andere Gase wie z.B. Stickstoff verwendet werden.
-
Ein
MosselMonitor® wurde
von KEMA entwickelt und dieser ermöglicht uns, die Klappenaktivität der Muscheln
genau aufzuzeichnen. Durch Anbringen von Sensoren an den Muscheln
können
wir das Verhalten der Muscheln unter Wasser aufzeichnen. Dieses
Modellsystem wird verwendet, um den Effekt von verschiedenen Übersättigungsniveaus
auf die Zebramuschel Dreissena polymorpha zu bestimmen.
-
Ein
weiteres relevantes Testmodell wären
verschiedene Lebensstadien der Salzwassergarnele Artemia sp.
-
Die
Konzentration an gelöstem
Gas wurde unter Verwendung eines Messgeräts für gesamtes gelöstes Gas,
z.B. eines Comon TBOC-L-Abtastmessers, gemessen.
-
Beispiel 2
-
Die Wirkung der Luftübersättigung
auf Naupilus-Larven von Artemia sp.
-
Materialien
und Verfahren
-
Zysten
von Artemia naupleii wurden ausgebrütet und mit 0,2 Gramm DC DHA
Selco-Anreicherung pro Liter Kultur (sowohl Zysten als auch Anreicherung:
INVE Aquaculture, Hogveld 91 Denermunde, Belgien) am Tag nach dem
Ausbrüten
angereichert. Die Kultur wurde in Meereswasser bei 34,7 ppt bei
26°C in
Tanks von 250 l gezüchtet.
Die Naupleii wurden geerntet, konzentriert und in einem Tank von
70 l mit Belüftung
und Sauerstoffanreicherung mit einer Dichte von 1100 Naupleii pro
ml gelagert. Die Temperatur im Lagertank betrug 14 °C. Zwei ml
von Artemia naupleii (d.h. ungefähr
2200) wurden vom Lagertank gesammelt und in jedem von zwei Tanks
aus rostfreiem Stahl, die mit 22 Liter Meereswasser gefüllt waren
(34,7 ppt), verteilt. Die Tanks weisen ein Gesamtvolumen von 26
Litern auf und die Temperatur während
des ganzen Versuchs wurde auf 12,5 ± 0,5 °C gehalten. Eine Einheit wurde
Gasübersättigung
ausgesetzt und eine Einheit diente als Kontrolle.
-
Die
Versuchseinheit wurde mit einem Rohr (Fini Typ Big pioneer 255,
Zola Predosa Bo, Italien) versorgt, das unter Druck gesetzte Luft
durch einen Keramikdiffusor (Birger Christensen, Postfach 13, N-1309 Rud,
Norwegen), einen Druckmesser und einen Auslass mit einem Ventil
lieferte. Die Kontrolleinheit wurde mit einer Luftzufuhr und einem
Auslass versorgt.
-
Wenn
die Naupleii verteilt waren, wurden die Einheiten verschlossen und
komprimierte Luft mit 3 bar wurde zum Diffusor geliefert. Als sich
der Druck in der Einheit aufbaute, wurde das Auslassventil geregelt,
um einen Druck von 1 atm über
dem Umgebungsdruck zu ergeben. Das Auslassgas wurde durch ein Rohr
in einen Wasserbecher geleitet, der die Untersuchung des Flusses
unterstützte
sowie die Messungen der Luftströmung durch
das System erleichterte. In der Kontrolleinheit wurde der Druck
auf Umgebungsdruck gehalten und die Luft wurde mit demselben Fluss
wie in der Versuchseinheit zugeführt.
-
Die
Naupleii wurden in den Einheiten für 18 h gehalten, und als der
Versuch beendet wurde, wurde das Auslassventil eingestellt, um den
Druck aufzuheben, um nach einer Stunde Umgebungsdruck zu ergeben.
-
Die
Gasübersättigung
wurde durch einen Weiss-Sättigungsmesser
(Eco Enterprises, Seattle WN, USA) gemessen, bevor die Probennahme
begann.
-
Für jede Stunde
nach der Druckaufhebung wurden 11 Chargen Wasser von den Einheiten
durch ein Sieb (80 μm
Maschenweite) dreifach gesammelt und die Anzahl von Artemia naupleii
wurde in einem Binokularmikroskop beobachtet. Bewegungsunfähige Naupleii
oder solche mit offensichtlicher Verschlechterung wurden im Gegensatz
zu sich bewegenden In dividuen als tot bewertet. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 1 angegeben.
-
Ergebnisse:
-
Die
Stickstoffübersättigung
wurde nach der Einstellung auf die Bunsen-Koeffizienten-Temperatur, Salzhaltigkeit
und Sauerstoffsättigung
auf 119 % berechnet.
-
Tabelle 1
-
Anzahl
von Naupleii, die aus den Tanks in den 6 Stunden nach dem Aufheben
des Drucks wiedergewonnen wurden. Ein bedeutete eine vollständige Probennahme
der restlichen 6 Liter Meereswasser.
-
-
Die
Anzahl von Naupleii, die in der Kontrolleinheit wiedergewonnen wurden,
war nach dem Versuch 1109, was 56,3 % der Anfangszahl von zugegebenen
Naupleii darstellt. In der Übersättigungseinheit
war die Anzahl von wiedergewonnenen Naupleii 832, was 38,7 % der
anfänglich
zugegebenen Naupleii darstellt (Tabelle 1).
-
Die
Anzahl von wiedergewonnenen lebenden Naupleii in den beiden Einheiten
war 1109 von der Kontrolleinheit und 673 in der Übersättigungseinheit, was 51,1 bzw.
31,3 % der An fangszahlen entspricht.
-
Obwohl
die Anfangszahlen der Naupleii in den zwei Einheiten geringfügig unterschiedlich
waren, sollte es möglich
sein, eine Nullhypothese ohne Unterschied zwischen den Behandlungen
zu testen.
-
Der
Unterschied der übersättigten
Einheit ist von der Kontrolleinheit beim Niveau von p=0,001 gemäß dem Chi-Quadrat-Test signifikant
verschieden.
-
Wir
folgern somit, dass das Aussetzen der Luftübersättigung von bis zu 119 % für 20 Stunden
die Sterblichkeit von Artemia naupleii signifikant erhöht (p=0,001
Chi-Quadrat).
-
Beispiel 3
-
Vorrichtung
zur Ballastwasserbehandlung
-
1 zeigt
einen schematischen Aufbau eines Behandlungssystems für Ballastwasser.
Die in 1 gezeigte Ausführungsform wird zu existierenden
Ballastwassersystemen im Schiff hinzugefügt. Das Ballastwasser wird
von der Außenseite
des Schiffs genommen und wird durch die eigene Ballastpumpe 10 des
Schiffs gepumpt. Ein Luftkompressor 20 liefert komprimierte
Luft durch einen Diffusor 30 in den Ballastwasserstrom auf
der mit Druck beaufschlagten Seite der Ballastwasserpumpe. Ein Rückspülventil 40 verhindert,
dass das unter Druck gesetzte Wasser in den Luftkompressor 20 gelangt.
Auf dem Weg zu den Ballasttanks meldet ein Messgerät 50 für die Übersättigung
an eine Steuereinheit/ein Protokoll-PLS, die/das den Luftkompressor 20 steuert.
Wahlweise kann ein Übersättigungsmesser 70 in
den Ballasttanks an das PLS melden. Das vorgeschlagene Behandlungssystem
kann leicht in existierenden Schiffen (nachge rüstet) installiert werden.
-
Wenn,
wie in 2 gezeigt, die Pumpe eine ausreichende Saugwirkung
vor dem Zentrifugalkopf ausübt,
kann alternativ Luft durch diese Saugwirkung allein durch einen
Lufteinlass über
der Wasseroberfläche
in den Wasserstrom eingelassen werden.
-
Dieses
System kann auch leicht zum existierenden Ballastwassersystem des
Schiffs hinzugefügt
werden. Ballastwasser wird durch die eigene Ballastpumpe 10' des Schiffs
gepumpt. Luft wird entweder durch ein Rohr, das von einem Oberflächenniveau über dem
Meer eintritt, oder vom Maschinenraum zugeführt. Vorzugsweise wird die
Luft auf der Saugseite der Pumpe eingeleitet. Ein Rückspülventil 20' verhindert
das Überlaufen von
Wasser in den Maschinenraum oder die Rohrleitung, wenn ein höherer Druck
als Umgebungsluftdruck im Wasserstrom auftreten sollte. Auf dem
Weg zur Ballastpumpe meldet ein Messgerät 40' für die Übersättigung an eine Steuereinheit/ein
Protokoll-PLS 50',
die/das ein Luftregelventil 30' steuert. Wahlweise können die Übersättigungsmesser 60' in den Ballasttanks
an das PLS melden.
-
Beispiel 4
-
Ballasttank
-
3 zeigt
einen Querschnitt eines modernen Tankgefäßes.
-
Stützstrukturkomponenten
sind der Deutlichkeit halber weggelassen. Die Oberfläche ist
im Vergleich zum Volumen des Ballastwassers relativ klein, was folglich
einen langsamen Austausch von Gas über die Luft/Wasser-Oberfläche sicherstellt.
-
Beispiel 5
-
Behandlungssystem
für Kühlwassersysteme
-
4 zeigt
eine Behandlungsvorrichtung für
die Industriewasserverwendung, z.B. Kühlwasser. Das System kann eine
zweckorientierte Pumpe 10" verwenden
oder an die existierende Wasserpumpe angefügt sein. Ein Luftkompressor 20" liefert komprimierte
Luft durch einen Diffusor 30" in
den Wasserstrom auf der mit Druck beaufschlagten Seite der Wasserpumpe.
Ein Rückspülventil 40' verhindert,
dass unter Druck gesetztes Wasser in den Luftkompressor gelangt.
Auf dem Weg zur industriellen Anwendung 70" meldet ein Messgerät 50" für Übersättigung
an eine Steuereinheit/ein Protokoll-PLS 60", die/das den Luftkompressor steuert.
Ein Übersättigungsmesser 80" in der industriellen
Anwendung 70" kann
an das PLS melden. Das Wasser kann zum Vorratsbehälter zurückgeführt werden.