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Diese Erfindung betrifft das Gebiet
der Druckerei und insbesondere die Befestigung von Druckplatten
oder Druckstöcken
auf Trägerzylindern
von Druckmaschinen oder auf Hülsen,
die auf diesen Zylindern vorgesehen sind.
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Bekanntlich werden derartige Druckplatten insbesondere
für den
Flexodruck verwendet.
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Diese Druckplatten weisen in herkömmlicher Weise
eine Photopolymerschicht auf, die auf einen Träger aufgebracht ist. Vor der
Verwendung der Druckplatte wird die Photopolymerschicht entwickelt, um
eine Schicht mit Reliefs zu erhalten, die die Reproduktion des zu
druckenden Bildes ermöglicht.
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Die Druckplatten werden im Allgemeinen mehrfach
wieder verwendet. Es ist daher wünschenswert, über Befestigungsmittel
zu verfügen,
die die Platten während
des Drucks wirksam festhalten und es ebenfalls ermöglichen,
diese für
eine spätere Wiederverwendung
von dem Plattenhalter-Zylinder oder von der auf dem Zylinder angebrachten
Hülse zu
lösen.
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Bekannte Mittel zur Befestigung der
Druckplatten bestehen aus beidseitig haftenden Klebstreifen. Jeder
Klebstreifen ist mit einer Haftseite direkt auf dem Plattenhalter-Zylinder
oder auf einer auf dem Zylinder angebrachten Hülse befestigt, während auf der
anderen Seite des Streifens eine oder mehrere Druckplatten befestigt
sind.
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Diese beidseitig haftenden Klebstreifen
haben zahlreiche Nachteile. Zunächst
kann es geschehen, dass ein Teil des Klebstoffs auf der Druckplatte haften
bleibt, nachdem diese von dem Zylinder oder von der auf dem Zylinder
angebrachten Hülse
abgenommen wurde. Es wird also erforderlich, die Platte vor jeder
neuen Verwendung der Platte zu reinigen, um den verbliebenen Klebstoff
zu entfernen.
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Ferner erweist sich die Verwendung
von beidseitig haftenden Klebstreifen angesichts des Preises des
Klebstreifens selbst und der Arbeitsgänge, die er erfordert, als
kostenaufwändig.
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Die Aufgabe dieser Erfindung ist
es, diese Nachteile durch eine Hülse
zu beseitigen, die dazu bestimmt ist, auf einem Zylinder angebracht
zu werden, und die Befestigungsmittel für Druckplatten aufweist, die
einfach in der Herstellung sind und niedrige Selbstkosten verursachen.
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So betrifft diese Erfindung eine
Endloshülse mit
mindestens einem im wesentlichen zylinderförmigen Träger, dessen Außenfläche mit
mindestens einer Schicht aus einem klebenden und dauerhaft haftenden
Werkstoff bedeckt ist, wobei diese Hülse dazu bestimmt ist, auf
einem Trägerzylinder
angebracht zu werden, während
auf ihrer Außenfläche Druckplatten durch
Kleben abnehmbar befestigt werden können.
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In der gesamten Beschreibung versteht
man unter klebendem und dauerhaft haftendem Werkstoff einen Werkstoff,
dessen Kleb- und Hafteigenschaften dauerhaft in der Zeit sind und
typischerweise für
eine Dauer von mindestens 8 bis 12 Monaten bestehen.
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So ermöglicht es die erfindungsgemäße Hülse nach
ihrer Anbringung auf einem Trägerzylinder oder
Plattenhalter, auf die Verwendung von doppelseitig haftenden Klebstreifen
zu verzichten. Die gesamte Außenfläche der
aus dem Zylinder und der Hülse
bestehenden Gesamtanordnung ist nämlich klebend und dauerhaft
haftend, so dass Druckplatten direkt auf ihr angebracht werden können. Es
ist also keinerlei vorbereitender Arbeitsschritt zur Positionierung
und Befestigung eines doppelseitigen Klebstreifens erforderlich.
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Ferner können die Druckplatten nach
ihrem Einsatz für
eine weitere, spätere
Verwendung leicht von der Außenfläche der
Hülse entfernt
werden.
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Auf Grund spezieller Herstellungsverfahren sind
die Selbstkosten dieser Hülse
sehr viel niedriger als die der doppelseitigen Klebstreifen.
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Es ist noch zu bemerken, dass durch
die Kontinuität
der erfindungsgemäßen Hülse die
Nachteile beseitigt werden können,
die mit der Verwendung von Befestigungsmitteln mit Fugen verbunden sind.
Wenn Fugen vorhanden sind, bringt dies nämlich in klassischer Weise
Druckfehler und damit Papierverlust mit sich.
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Vorteilhafterweise ist der klebende
und dauerhaft haftende Werkstoff auf Basis von Polymeren hergestellt.
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Vorzugsweise ist dieser Werkstoff
ein vernetztes Photopolymer.
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Die Gesamtstärke der klebenden und dauerhaft
haftenden Werkstoffe beträgt
vorzugsweise zwischen 10 und 500 μm
(Mikrometer).
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Ferner ist der Träger der Hülse gemäß dieser Erfindung vorteilhafterweise
zusammendrückbar.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren
zur Herstellung einer Hülse
wie oben beschrieben, wobei das Verfahren darin besteht,
- – einen
im wesentlichen zylinderförmigen
Träger in
eine ringförmige
Beschichtungsmaschine zu bringen, und
- – diese
Maschine in Betrieb zu setzen, um die Bildung von mindestens einer
Schicht eines klebenden und dauerhaft haftenden Werkstoffs zu erzielen.
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Vorzugsweise wird der Träger in dieser
Maschine vertikal angeordnet, wobei diese einen ringförmigen Behälter aufweist,
der den genannten Werkstoff enthält
und um den Träger
herum placiert wird, wobei dieser Träger und dieser Behälter in
eine relative vertikale Vorschubbewegung versetzt werden, um das
Auftragen der genannten Schicht auf den Träger durchzuführen.
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Wenn der aufgetragene Werkstoff ein
Polymer ist, insbesondere ein Photopolymer, besteht das Verfahren
ferner auch darin, eine Vernetzung dieses Werkstoffs herzustellen.
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Die Erfindung und ihre weiteren Zwecke, Vorteile
und Merkmale gehen näher
aus der folgenden Beschreibung hervor, die anhand der beigefügten Zeichnungen
erfolgt, wobei
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1 in
einer Schnittansicht eine ringförmige
und vertikale Beschichtungsmaschine zeigt, und
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2 in
einer schematischen Ansicht eine Maschine zum Auftragen des Werkstoffs
durch Spritzen zeigt.
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Mit der Bezugszahl 1 sind
Mittel bezeichnet, die dazu dienen, einen im wesentlichen zylinderförmigen Träger 2 in
einer vertikalen Position zu halten. Diese Mittel 1 können insbesondere
aus einem Zylinder bestehen.
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Der Träger 2 ist insbesondere
aus einem Verbundwerkstoff wie beispielsweise einer Matrix aus faserverstärktem Epoxydharz
hergestellt.
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Die Maschine enthält auch einen ringförmigen Behälter 3,
der einen klebenden und dauerhaft haftenden Werkstoff enthält.
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In dem dargestellten Beispiel ist
der Träger 2 feststehend,
und die Maschine enthält
Mittel 5, die mit dem Behälter 3 verbunden sind,
um ihn vertikal oder auch auf der Achse 20 des Trägers 2 zu
verschieben.
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Selbstverständlich könnte man auch eine Maschine
mit einem feststehenden Behälter 3 und Mitteln
zum Verschieben des Trägers 2 auf
seiner Achse 20 vorsehen.
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Die Mittel für die Vorschubbewegung des ringförmigen Behälters 3 bestehen
beispielsweise aus zwei Muttern 6, 7, die in einander
diametral gegenüberliegenden
Positionen an dem Behälter 3 befestigt
sind, wobei jede dieser Muttern dazu gedacht sind, mit einer Gewindestange 8, 9 zusammenzuwirken.
Ferner sind geeignete Mittel 10, 11 vorgesehen, um
diese Gewindestangen 8, 9 jeweils zu bewegen.
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Die Beschichtung des Trägers 2 erfolgt
durch Steuern der Antriebsmittel 10, 11 der Gewindestangen 8, 9 dergestalt,
dass der ringförmige
Behälter 3 sich
auf der Achse 20 verschiebt, beispielsweise von oben nach
unten.
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Der ringförmige Behälter 3 ist dazu konzipiert,
auf dem Träger 2 eine
Schicht des klebenden und dauerhaft haftenden Werkstoffs, den er
enthält, in
einer Stärke
von 10 bis 250 μm
(Mikrometer) aufzutragen. Natürlich
ist es möglich,
den Vorgang zu wiederholen, um die Gesamtstärke der klebenden Werkstoffe
auf dem Träger 2 zu
erhöhen.
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Dieser Werkstoff ist vorteilhafterweise
auf Basis von Polymeren hergestellt. Es ist daher zweckmäßig, ihn
zu vernetzen. Daher sind in dem in der Figur dargestellten Beispiel
Mittel 12 vorgesehen, um die Vernetzung des auf dem Träger 2 aufgetragenen Polymers
zu gewährleisten.
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Als Beispiele können folgende Werkstoffe genannt
werden: Polymere auf Basis von Carboxylnitril, Polyisopren, Acrylharz,
Silicon, Polychloropren, Ethylenvinylacetat, Butylkautschuk und
Polyurethan.
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Die Vernetzung kann mit verschiedenen
Mitteln erreicht werden, insbesondere bei Photopolymeren durch Bestrahlung
mit UV-Licht oder auch durch Anwendung von Wärme.
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Nach der Vernetzung besitzen diese
Werkstoffe die Eigenschaft, so zu kleben, dass sie die lösbare Befestigung
von Druckplatten ermöglichen,
die durch ein „klebend" oder „haftend" gekennzeichnet ist,
das in g/cm ausgedrückt
und beispielsweise mit einem Gerät
der Marke MONSANTO des Typs „TELTAK" mit an sich bekannten
Verfahrenweisen gemessen wird. Die Werte des „klebend", die erfindungsgemäßen Klebstoffen entsprechen,
liegen typischerweise in einem Bereich von ca. 50 bis 500 g/cm.
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In diesem Wertebereich kann eine
zuvor auf dem Träger
befestigte Druckplatte wieder abgenommen werden, ohne dass ein Teil
der Klebstoffschicht an der Platte kleben bleibt.
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Natürlich muss die Vernetzung des
Polymers nicht unbedingt in der Beschichtungsmaschine selbst durchgeführt werden,
aber diese Ausführungsart
bietet offensichtliche Vorteile.
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Es ist noch anzumerken, dass das
ringförmige
Beschichtungsverfahren es ermöglicht,
Schichten aus Werkstoffen mit relativ geringer Stärke aufzutragen.
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Der klebende und dauerhaft haftende
Werkstoff, der auf den Träger 2 aufgetragen
wird, ist relativ teuer. So können
durch die Möglichkeit,
relativ dünne Werkstoffschichten
aufzutragen, die Selbstkosten der erfindungsgemäßen Hülse im Vergleich zu den bekannten
Befestigungsmitteln und insbesondere den doppelseitig haftenden
Klebstreifen gesenkt werden. Dies gilt Die Schicht des klebenden
und dauerhaft haftenden Werkstoffs könnte auch durch Aufspritzen
wie beim Malen oder durch jedes beliebige andere geeignete Mittel
hergestellt werden. 2 zeigt
schematisch eine Anlage zum Aufspritzen des klebenden und dauerhaft
haftenden Werkstoffs auf den Trägerzylinder 2,
der in Drehbewegung versetzt werden kann, wie durch Pfeile angedeutet.
Der Werkstoffwird durch einen Spritzkopf 14, der entlang
einer Führungsvorrichtung 15 verschiebbar
ist, die sich parallel zur Achse des Trägers erstreckt, unter Einwirkung
einer Steuereinrichtung 16 auf die Außenfläche des Zylinders 2 gespritzt.
Eine solche Vorrichtung ist an sich bekannt und muss nicht eingehender
erläutert
werden.
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Die soeben beschriebenen Verfahren
ermöglichen
es also, eine Hülse
mit einem im wesentlichen zylinderförmigen Träger, dessen Außenfläche mit
einem klebenden und dauerhaft haftenden Werkstoffbeschichtet ist,
herzustellen.
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Es können also Druckplatten an jeder
beliebigen Stelle seiner Außenfläche direkt
angebracht werden. Es ist also nicht mehr erforderlich, vorbereitende
Arbeitsschritte zur Positionierung von Befestigungsmitteln wie doppelseitig
haftenden Klebstreifen durchzuführen.
Dadurch verringern sich die Ausführungsdauer
und die Kosten für
Arbeitskräfte
beträchtlich.
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Ferner erfolgt das Lösen der
Druckplatten, wenn nötig,
ohne dass ein Teil des Klebstoffs an den Druckplatten kleben bleibt.
Es muss also kein weiterer Arbeitsschritt des Reinigens der Druckplatten
für ihre
Wiederverwendung durchgeführt
werden.
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Außerdem ist die Außenfläche der
Hülse nicht
beschädigt
und es können
danach andere Druckplatten abnehmbar an ihr befestigt werden.
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In den oben beschriebenen Beispielen
weist die Hülse
nur eine Schicht eines klebenden und dauerhaft haftenden Werkstoffs
auf. Die Hülse
kann aber auch mehrere, nacheinander aufgetragene Schichten aufweisen,
die mit dem gleichen klebenden und dauerhaft haftenden Werkstoff
hergestellt werden oder nicht.
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Durch Auftragen mehrerer Schichten
nacheinander auf dem Träger
bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Hülse kann dazu dienen, eine
bestimmte Stärke
oder besondere Eigen schalten zu erzielen. Dazu können verschiedene Werkstoffe
je nach ihren physikalischen Eigenschaften, insbesondere was ihre
Härte,
ihre chemische Festigkeit oder auch ihre Klebeigenschaft betrifft,
verwendet werden.
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Ferner kann der Träger der
Hülse gemäß dieser
Erfindung aus einem zusammendrückbaren Werkstoff
bestehen, um die Druckeigenschaft zu verbessern.
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Und schließlich war zwar in der gesamten Beschreibung
nur von Druckplatten die Rede, doch könnte die erfindungsgemäße Hülse auch
zur Befestigung von Tiefdruckplatten, Buchdruckplatten, Offset-Platten
oder verschiedener Filme dienen.
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Die Bezugszeichen, die nach den technischen
Merkmalen in den Ansprüchen
eingefügt
sind, sollen lediglich deren einfacherem Verständnis dienen und schränken ihre
Tragweite nicht ein.