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Es gibt eine Vielzahl von Offenbarungen
hinsichtlich flammhemmenden Additive für Polymere, wie Polyurethanschäume. Zwei
repräsentative
Beispiele für
Offenbarungen dieser Art, die sich auf Gemische von zwei verschiedenen
flammhemmenden Additiven beziehen, sind die folgenden:
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Das US-Patent Nr. 4,273,881 (J.G.
Otten) beschreibt die Verwendung eines 50:50-Gemischs von Flammhemmer
A, der unter dem Warenzeichen Antiblaze® 19
verkauft wird, und Bis(2-Chlorethyl)-2-chlorethylphosphonat (siehe
Spalte 9, Zeile 61–62).
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Das US-Patent Nr. 3,956,200 (J. Biranowski)
beschreibt die Verwendung von flammhemmenden Gemischen, die ein
Polyglycolhydrogenpolyphosphonat und einen unreaktiven Flammhemmer
als Additiv in einem Verhältnis
von etwa 20:1 bis 1:1, vorzugsweise von etwa 5:1 bis 1:1, umfassen.
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Außer den obigen Patentoffenbarungen
wurden der Polyurethanindustrie auch gewisse Gemische von monomeren
und oligomeren Flammhemmern verkauft, einschließlich Zusammensetzungen, die
die Warenzeichen Fyrol® 25 und Fyrol® EFF
von Akzo Nobel Chemicals Inc. tragen. Das unter der ersteren Marke
verkaufte Produkt umfasste ein Oligomer, das ein Gemisch aus sowohl
Phosphat- als auch Phosphonat-Struktureinheiten enthielt, während das
unter der letzteren Marke verkaufte Produkt eine Hauptmenge (etwa
66%) der oligomeren Komponente und eine kleinere Menge (etwa 32,5%)
der monomeren flammhemmenden Komponente enthielt.
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Die bisher beschriebenen flammhemmenden
Gemische enthalten alle Halogen.
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Außer den obigen beschreibt das
US-Patent Nr. 5,672,645 (T. Eckel et al.) ein flammhemmendes Gemisch
aus einer Monophosphorverbindung, die entweder halogenhaltig oder
nichthalogenhaltig sein kann, und einer oligomeren Phosphorverbindung.
Dieses Gemisch wird nur zur Verwendung in aromatisches Polycarbonat
enthaltenden Zusammensetzungen und nicht für Polyurethanschäume beschrieben.
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Kurzbeschreibung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf Polyurethanschaumzusammensetzungen, die ein flammhemmendes
Gemisch enthalten, das folgendes umfasst: (a) einen nichtoligomeren,
nichthalogenierten Organophosphor-Flammhemmer, der für die Verwendung
in einer Polyurethanschaumzubereitung geeignet ist; und (b) einen
oligomeren Organophosphor-Flammhemmer mit einem Phosphorgehalt von
nicht weniger als etwa 10 Gew.-% und wenigstens drei phosphoratomhaltigen
Einheiten darin.
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Bevorzugte Gemische bestehen unerwarteterweise
Leistungsfähigkeitstests
mit einem gesenkten Gesamtphosphorgehalt im Vergleich zu dem, der
für das
Bestehen der Leistungsfähigkeitstests
für die
einzelnen Komponenten des Gemischs vorhergesagt wird. Diese Gemische
sind in manchen Fällen
kosteneffektiver als jede der beiden Komponenten des Gemischs.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Die nichtoligomeren nichthalogenierten
Flammhemmer, die eine wesentliche Komponente der in der vorliegenden
Erfindung verwendeten Gemische bilden, sind solche flammhemmenden
Additive, die bisher verwendet wurden, um Polyurethanschäumen (sowohl
weichen als auch nichtweichen Polyurethanschäumen) flammhemmende Eigenschaft
zu verleihen.
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Eine repräsentative Klasse, die ausgewählt werden
kann, umfasst die nichthalogenierten Phosphorsäureester mit der Formel P(O)(OR)3, wobei R in dieser Formel für eine Alkyl-Struktureinheit,
die etwa ein bis etwa fünf
Kohlenstoffatome enthält,
oder für
eine Aryl-Struktureinheit steht. Zu den repräsentativen Additiven, die hier
eingesetzt werden können,
gehören:
Triphenylphosphat ("TPP"), propyliertes oder
butyliertes TPP ("PTPP" bzw. "BTPP"), Triethylphosphat
("TEP"), Tributylphosphat
("TBP") und dergleichen.
Außerdem
kann ein nichtmonomeres (aber nichtoligomeres) Phosphat enthaltendes
Additiv, d.h. ein Dimer, Trimer, Tetramer oder eine Kombination
davon, zur Verwendung hier ausgewählt werden. Vorzugsweise handelt
es sich bei einem solchen nichtmonomeren (aber nichtoligomeren)
Phosphat um ein Dimer, Trimer oder Gemische davon, wobei die Dimere
am meisten bevorzugt sind. Ein Beispiel für ein solches Dimer ist Resorcindiphosphat ("RDP").
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Ein weiterer Typ von Organophosphor-Additiv
(a) ist die nichtoligomere Phosphonatspezies, wobei eine der Gruppen
-OR in den oben genannten Phosphaten durch die Gruppe -R ersetzt
ist. Diese Verbindungen haben die Formel RP(O)(OR)2.
Ein Beispiel für
ein solches Phosphonat ist Dimethylmethylphosphonat.
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Die Menge eines solchen Additivs
(a) in dem Gemisch wird im Bereich von etwa 25% bis etwa 95%, bezogen
auf das Gewicht des Gemischs, besonders bevorzugt etwa 40% bis etwa
70%, liegen.
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Die zweite Komponente des Gemischs
(b), die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, ist ein oligomerer Organophosphor-Flammhemmer
mit einem Phosphorgehalt von nicht weniger als etwa 10 Gew.-% und
in bevorzugten Ausführungsformen,
wenn ein Organophosphat gewünscht
wird, wenigstens drei Phosphorsäureester-Einheiten
darin (d.h. wenigstens zwei Phosphorsäureester-Repetiereinheiten und eine Phosphat-Verkappungseinheit).
Der Ausdruck "oligomer", wie er in Bezug
auf diese Komponente (b) verwendet wird, soll monomere und dimere
Spezies nicht mit einschließen,
erstreckt sich aber auf Produkte, die (kleinere Mengen) trimere
und tetramere Spezies enthalten. Die Menge des Additivs (b) in dem
Gemisch liegt in einem Bereich von etwa 5 bis etwa 75 Gew.-% des
Gemischs, besonders bevorzugt etwa 30 bis etwa 60 Gew.-%. Ein repräsentatives
Additiv dieses Typs ist im US-Patent Nr. 4,382,042 (T.A. Hardy)
allgemein beschrieben, wobei die nichthalogenierten Versionen bevorzugt
sind (z.B. insbesondere die ethylgruppenhaltige Zusammensetzung).
Diese bevorzugten Organophosphat-Oligomere können gebildet werden, indem
man Phosphorpentoxid mit dem ausgewählten Trialkylphosphat (z.B.
Triethylphosphat) umsetzt, so dass ein Polyphosphorsäureester,
der P-O-P-Bindungen enthält,
entsteht, der dann mit Epoxid (z.B. Ethylenoxid) unter Bildung des
gewünschten
Produkts umgesetzt wird. Dieser bevorzugte oligomere Organophosphat-Flammhemmer
hat die Formel:

wobei n (das die "Repetier"-Phosphorsäureester-Einheiten
bezeichnet) auf Zahlenmittelbasis im Bereich von 2 bis etwa 20,
vorzugsweise 2 bis etwa 10, liegen kann und R aus der Gruppe ausgewählt wird,
die aus Alkyl, vorzugsweise C
1-C
24-Alkyl,
besonders bevorzugt C
2-C
10-Alkyl,
am meisten bevorzugt C
2-C
4-Alkyl,
und Hydroxyalkyl, das vorzugsweise 1–24 Kohlenstoffatome und 1–10 Hydroxygruppen,
besonders bevorzugt 2–10
Kohlenstoffatome und 1–4
Hydroxygruppen, am meisten bevorzugt 2–4 Kohlenstoffatome, enthält, besteht,
und R' Alkylen,
vorzugsweise ein C
1-C
24-Alkylen,
besonders bevorzugt ein C
2-C
10-Alkylen,
am meisten bevorzugt ein C
2-C
4-Alkylen,
ist.
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Besonders bevorzugte oligomere Phosphate
zur Verwendung hier umfassen Ethyl- und Ethylengruppen als Alkyl- und Alkylen-Struktureinheiten,
haben eine Hydroxyfunktionalität
von nicht mehr als etwa 30 mg KOH/g, eine Säurezahl von nicht mehr als
etwa 2,5 mg KOH/g und einen Phosphorgehalt, der im Bereich von etwa
15 bis etwa 25 Gew.-% liegt. Sie werden im folgenden als "PEEOP" (oder "Poly(ethylethylenoxy)phosphat") bezeichnet.
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Es wird in der vorliegenden Erfindung
in Betracht gezogen, oligomere phosphonathaltige Materialien als
Komponente (b) zu verwenden. Sowohl im Wesentlichen reine Phosphonat-
als auch Phosphonat/Phosphat-Zusammensetzungen sollen mit eingeschlossen
sein. Diese haben dieselbe Struktur, wie sie oben für die oligomeren
Phosphatspezies abgebildet sind, außer dass das interne (in eckigen
Klammern stehende) RO- auf der linken Seite der Struktur R- sein
kann und eine der terminalen -OR-Strukturen auf der rechten Seite der
Formel -R sein kann. Ein repräsentatives
und kommerziell erhältliches
Beispiel für
ein Additiv dieses Typs ist Fyrol® 51
von Akzo Nobel Chemicals Inc., das durch ein mehrstufiges Verfahren
aus Dimethylmethylphosphonat, Phosphorpentoxid, Ethylenglycol und
Ethylenoxid hergestellt wird.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird das obige flammhemmende Gemisch in einer Menge von etwa 2 bis
etwa 35 Gewichtsteilen des Gemischs pro 100 Gewichtsteile des Polyols
in der Zubereitung (Gewichtsprozent bezogen auf Polyol, Polyol%w/w)
zu einer ausgewählten
Polyurethan-Schaumzubereitungen gegeben. Der Gewichtsprozentanteil
von Phosphor in der endgültigen
Polyurethan-Schaumzubereitung
liegt vorzugsweise im Bereich von etwa 0,25 Gew.-% bis etwa 3,5
Gew.-%. Der obige Typ des flammhemmenden Gemischs ist besonders
gut für
die Verwendung in Polyurethan-Weich- und -Hartschäumen geeignet.
Es hat sich gezeigt, dass ein Verhältnis von monomerem Additiv:oligomerem
Additiv von etwa 1:1 bis etwa 20:1 für die Verwendung in typischen
Polyester- oder Polyether-Polyurethan-Weichschäumen hervorragend
geeignet ist, da solche Gemische eine unerwartet größere Effzienz
des Gemischs im Vergleich zur Summe der einzelnen Komponenten zeigten.
Diese Eigenschaft ist besonders attraktiv, da das oligomere Material
typischerweise viel teurer ist als das monomere Material, was die
Kosteneffizienz des Gemischs besonders günstig macht.
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Die Dichte des Schaumstoffs ist ein
wichtiger Faktor. Im Allgemeinen gilt: je höher die Dichte, desto weniger
flammhemmendes Additiv ist erforderlich, um den Flammtest zu bestehen.
Die Zugabe des gemischten Produkts wird durch diese Regel mehr verstärkt. Zum
Beispiel besteht ein Schaumstoff mit einer Dichte von 16 kg·m–3 (im
folgenden 1,0-Dichte-Schaum genannt, da sein Gewicht 1,0 pound pro
foot3 beträgt), der BTPP und einen oligomeren
Phosphorsäureester,
PEEOP, in einem Gewichtsverhältnis
von 1:1 enthält,
den TB117-Test, wenn 16 Polyol%w/w des Gemischs verwendet werden.
Wenn dasselbe Gemisch in einem Schaum mit einer Dichte von 28,8
kg·m–3 (im
folgenden 1,8-Dichte-Schaum genannt) verwendet wird, gewährleistet
es, dass der TB117-Test bestanden wird, wenn es in einer Menge von
5 Polyol%w/w verwendet wird.
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Ein Gemisch von zwei phosphorhaltigen
Produkten mit unterschiedlicher Effizienz (gemessen anhand der zum
Bestehen eines gegebenen Tests erforderlichen Menge) kann weiter
verglichen werden, indem man die zum Bestehen des gegebenen Tests
erforderliche Menge des Phosphors analysiert. Für Gemische aus diesen beiden
Produkten erwartet man, dass die zum Bestehen des Tests erforderliche
Menge des Phosphors zwischen die beiden fällt. Wenn für das Gemisch weniger Phosphor
erforderlich ist als für
jedes der beiden einzelnen Produkte, ist es eindeutig synergistisch
und vorteilhaft. Zum Beispiel (aus den Datensätzen 2 und 3) erfordert ein
monomerer Flammhemmer (BTPP) 1,36% Phosphor, um den TB117-Test zu
bestehen, und ein oligomerer Organophosphat-Flammhemmer erfordert
0,95% Phosphor, um denselben Test zu bestehen. Das Gemisch der beiden
Produkte in einem 1:1-Verhältnis
erfordert nur eine Menge von 0,69% Phosphor (alles bei einem 1,8-Dichte-Schaum).
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Wie im US-Patent Nr. 3,956,200 offenbart
ist, könnten
bevorzugte Weichschäume
wie folgt hergestellt werden: Der tatsächliche Einbau des neuen flammhemmenden
Gemischs bei der Herstellung von Polyurethan-Weichschäumen kann
mittels einer Vielzahl von Verfahren erreicht werden; dazu gehört das vorab
erfolgende Mischen des Gemischs oder seiner einzelnen Komponenten
mit dem Polyolreagens vor der Polymerisationsreaktion, oder das
Gemisch oder die beiden einzelnen Komponenten des Gemischs können als
getrennte Ströme
in den Mischkopf einer Schaummaschine eingeführt werden.
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Als Beispiele für organische Polyisocyanate,
die zur Herstellung der Polyurethanschäume eingesetzt werden können, seien
folgende genannt: Toluol-2,4-diisocyanat, Toluol-2,6-diisocyanat,
4-Methoxy-1,3-phenylendiisocyanat, Diphenyl methan-4,4'-diisocyanat, 4-Chlor-l,3-phenylendiisocyanat,
4-Isopropyl-l,3-phenylendiisocyanat, 4-Ethoxy-1,3-phenylendiisocyanat,
2,4-Diisocyanatdiphenylether, 3,3'-Dimethyl-4,4'-diisocyanatodiphenylmethan, Mesitylendiisocyanat,
Durylendiisocyanat, 4,4'-Methylenbis(phenylisocyanat),
Benzidindiisocyanat, o-Nitrobenzidindiisocyanat,
4,4'-Diisocyanatodibenzyl,
3,3'-Bitolylen-4,4'-diisocyanat, 1,5-Naphthalindiisocyanat,
Tetramethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, Decamethylendiisocyanat,
Toluol-2,4,6-triisocyanat, Tritolylmethantriisocyanat, 2,4,4'-Triisocyanatodiphenylether,
das Reaktionsprodukt von Toluoldiisocyanat mit Trimethylolpropan
und das Reaktionsprodukt von Toluoldiisocyanat mit 1,2,6-Hexantriol.
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Alternativ dazu können als Polyisocyanat auch
Prepolymere verwendet werden, die durch Umsetzen von einem oder
mehreren der obigen Polyisocyanate mit einer Polyhydroxyverbindung,
wie einem Polyester mit terminalen Hydroxygruppen, einem mehrwertigen
Alkohol, Glyceriden oder hydroxyhaltigen Glyceriden usw., hergestellt
werden. Die Prepolymere sollten terminale Isocyanatgruppen haben.
Um ihre Gegenwart zu gewährleisten,
ist es bei der Bildung des Prepolymers häufig wünschenswert, einen Überschuss
von 5% oder mehr des Polyisocyanats einzusetzen. Typische Beispiele
für solche
Prepolymere, die Isocyanat-Endgruppen aufweisen, sind solche, die
aus Toluoldiisocyanat und Polyhydroxyverbindungen gebildet werden.
In den meisten Fällen
wird bei der Herstellung dieser Prepolymere ein Gemisch von 80%
des 2,4-Isomers und 20% des 2,6-Isomers von Toluoldiisocyanat eingesetzt.
Es können
also die Prepolymere verwendet werden, die aus der Reaktion zwischen
Toluoldiisocyanat und Ricinusöl,
geblasenem Tungöl,
geblasenem Leinsaatöl
oder geblasenem Sojaöl
und von Toluoldiisocyanat und dem Polyester von Ethylenglycol, Propylenglycol
und Adipinsäure resultieren.
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Beispiele für geeignete Polyole sind Polyethylenglycole,
Polypropylenglycole, Ethylenglycol, Diethylenglycol, Triethylenglycol,
Propylenglycol, Dipropylenglycol, Tripropylenglycol, 1,4-Butandiol,
Thiodiglycol, Glycerin, Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Ethertriole
aus Glycerin und Propylenoxid, etherhaltige Triole aus 1,2,6-Hexantriol
und Propylenoxid, Sorbit-Propylenoxid-Addukte, Pentaerythrit-Propylenoxid-Addukte,
Trimethylolphenol, oxypropylierte Saccharose, Triethanol amin, Pentaerythrit,
Diethanolamin, Ricinusöl,
geblasenes Leinsaatöl,
geblasenes Sojaöl,
N,N,N',N'-Tetrakis(2-hydroxyethyl)ethylendiamin,
N,N,N',N'-Tetrakis(2-hydroxypropyl)ethylendiamin,
gemischtes Ethylenglycol-Propylenglycol-Adipat-Harz, Polyethylenadipatphthalat und
Polyneopentylensebacat.
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Bei der Herstellung der geschäumten Polyurethane
können
beliebige der herkömmlichen
basischen Katalysatoren verwendet werden, zum Beispiel N-Methylmorpholin,
N-Ethylmorpholin, 1,2,4-Trimethylpiperazin, Trimethylamin, Triethylamin,
Tributylamin und andere Trialkylamine, das Veresterungsprodukt von
Adipinsäure
und Diethylethanolamin, Triethylamincitrat, 3-Morpholinopropionamid,
1,4-Bis(2-hydroxypropyl)-2-methylpiperazin, 2-Diethylaminoacetamid,
3-Diethylaminopropionamid, Diethylethanolamin, Triethylendiamin, N,N,N',N'-Tetrakis(2-hydroxypropyl)ethylendiamin,
N,N'-Dimethylpiperazin,
N,N-Dimethylhexahydroanilin, Tribenzylamin und Natriumphenolat.
Ebenfalls anwendbar sind Zinnverbindungen, z.B. Kohlenwasserstoffzinnacylate,
wie Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinndiacetat, Dibutylzinndioctoat,
Tributylzinnmonolaurat, Dimethylzinndiacetat, Dioctylzinndiacetat,
Dilaurylzinndiacetat, Dibutylzinnmaleat und Alkylzinnalkoxide, z.B.
Dibutylzinndiethoxid, Dibutylzinndimethoxid, Diethylzinndibutoxid
sowie andere Zinnverbindungen, z.B. Octylzinnsäure, Trimethylzinnhydroxid,
Trimethylzinnchlorid, Triphenylzinnhydrid, Triallylzinnchlorid,
Tributylzinnfluorid, Dibutylzinndibromid, Bis(carboethoxymethyl)zinndiiodid,
Tributylzinnchlorid, Trioctylzinnacetat, Butylzinntrichlorid oder
Octylzinntris(thiobutoxid), Dimethylzinnoxid, Dibutylzinnoxid, Dioctylzinnoxid,
Diphenylzinnoxid, Zinn(II)octoat und Zinn(II)oleat.
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Herkömmliche Tenside können in
einer Menge von 1 Gew.-% oder weniger, z.B. 0,2 Gew.-%, der Zusammensetzung
hinzugefügt
werden. Die bevorzugten Tenside sind Silikone, z.B. Polydimethylsiloxan
mit einer Viskosität
von 3 bis 100 mPa·s
(Centistokes), Triethoxydimethylpolysiloxan, Molekulargewicht 850,
copolymerisiert mit einem Dimethoxypolyethylenglycol mit einem Molekulargewicht
von 750.
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Die Schäumungsreaktion kann durchgeführt werden,
indem man vor oder gleichzeitig mit der Zugabe des Polyisocyanats
Wasser zu dem Polyol gibt. Alternativ dazu können Schäume auch unter Verwendung eines
Treibmittels hergestellt werden. Diese nehmen gewöhnlich die
Form eines verflüssigten
halogensubstituierten Alkans an, zum Beispiel Methylenchlorid. Besonders
bevorzugt sind solche halogensubstituierten Alkane, die wenigstens
ein Fluoratom in ihren Molekülen
aufweisen, wie Dichlordifluormethan, Dichlormonofluormethan, Chlordifluormethan
und Dichlortetrafluorethan. Wenn diese Treibmittel verwendet werden,
werden sie gleichmäßig entweder
in dem Polyolreaktant oder in dem Polyisocyanatreaktant verteilt,
woraufhin die Reaktanten gemischt werden, wobei man die Temperatur
des Gemischs während
der darauffolgenden Reaktion über
den Siedepunkt des verflüssigten
Gases hinaus steigen lässt,
so dass ein poröses
Polyurethan entsteht. Es sei auch angemerkt, dass die Schaumbildung
auch beeinflusst werden kann, indem man die Verwendung eines Treibmittels
mit der Zugabe von Wasser zu dem Polyol kombiniert.
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Die flammhemmenden Polyurethanschäume, die
aus dem Verfahren dieser Erfindung resultieren, können in
allen oben erwähnten
Endanwendungen für
solche Schaumstoffe verwendet werden, und insbesondere in solchen
Anwendungen, bei denen sie aufgrund ihrer flammhemmenden Eigenschaften
besonders nützlich
sind, zum Beispiel als Isolationsmaterialien für den Gebäudebau.
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Das flammhemmende Gemisch gemäß der Erfindung
kann jedoch auch in einer Weise, die in der Technik bekannt ist,
in nichtweichen Polyurethanschäumen
verwendet werden.
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Die obige Erfindung wird weiterhin
anhand der folgenden Beispiele und Datensätze erläutert.
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Beispiele
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Die in den Datensätzen folgenden Flammhemmungs-Testdaten
wurden unter Verwendung eines typischen Polyether-Polyurethan-Weichschaums
erzeugt, der bei nominellen Dichten von 16, 24 und 28,8 kg·m–3 (1,0-,
1,5- bzw. 1,8-Dichte-Schaum)
getestet wurde. Die zur Bildung des Schaumstoffs verwendete Zubereitung
wurde unter Verwendung eines Polyetherpolyols mit einer Hydroxylzahl
von 56, einem Wassergehalt von 3,55% bis 5,6%, einem Amingehalt
von etwa 0,25% und einem NCO-Index von 110 hergestellt.
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Die folgenden Standardtests wurden
eingesetzt:
TB117, veröffentlicht
vom State of California Department of Consumer Affairs, Bureau of
Home Furnishings and Thermal Insulation, 3485 Orange Grove Avenue,
North Highlands, CA 95660-5595, Technical Bulletin No. 117, REQUIREMENTS,
TEST PROCEDURE AND APPARATUS FOR TESTING THE FLAME RETARDANCE OF
RESILIENT FILLING MATERIALS USED IN UPHOLSTERED FURNITURE, Januar
1980 (Cal-117-Test), und MVSS 302, veröffentlicht von der General
Motors Corporation, Fisher Body Division, Material Development & Testing Laboratory,
Testverfahren 302, einschließlich
TM 32-10 ACCELERATED AGING (FLAMMABILITY), Juli 1983, und TM 32-12
FLAMMABILITY OF INTERIOR TRIM MATERIALS, Januar 1979, wie auch erwähnt in 49
CFR 547.302, Flammability of interior materials (1984) (MVSS-302-Test).
Eine kurze Beschreibung der Tests lautet wie folgt:
A. TB-117-A-Test:
Dieser Test ist ein vertikaler Test im kleinen Maßstab mit
einer Zündzeit
von zwölf
Sekunden. Die Probengröße betrug
30,5 × 7,6 × 1,3 cm
(12" × 3 × ½"). Die Zündquelle
wurde nach zwölf
Sekunden entfernt. Eine zweite Uhr wird gestartet, wenn die Probe
weiterbrennt. Zu den Kriterien zum Durchfallen gehörten: eine
Probe, die ein individuelles Brennen von acht inch oder ein mittleres
Brennen von sechs inch überschritt. Die
Zeitkriterien erforderten, dass eine individuelle Probe keine individuelle
Nachflamme oder Nachglühen,
die bzw. das zehn Sekunden überschritt,
oder eine mittlere Nachflamme oder Nachglühen, die bzw. das fünf Sekunden überschritt,
zeigte.
B. TB-117-D-Test: Dieser Test ist ein Schweltest, bei
dem eine Zigarette unter einer Baumwolltuch-Abdeckung als Zündquelle
verwendet wird. Die Schaumprobe wurde mit einem Standard-Samt-Baumwolltuch
bedeckt und in einem kleinen Holzrahmen platziert, so dass das Modell
eines Stuhls entstand. Die Rückseite
der Probe maß 20,3 × 17,8 × 5,1 cm
(8" × 7" × 2"), und der Sitz maß 20,3 × 10,2 × 5,1 cm (8" × 4" × 2"). Die Probe wurde vor dem Testen vorgewogen
und wurde erneut gewogen, nachdem der Test zu Ende war. Wenn der
Schaumstoff mehr als 20% seines Gewichts verlor, wurde dies als
Versagen eingestuft.
C. MVSS.302-Test: Dieser Test ist ein
horizontaler Flammentest, der als Richtlinie für Automobilhersteller verwendet
wird. Die Probengröße betrug
35,6 × 10,2 × 1,3 cm
(14" × 4" × ½"). Es gibt eine Linie 3,8 cm (1½") vom Zündpunkt
entfernt. Eine Flamme wurde fünfzehn
Sekunden lang gezündet.
Dann wurde die Zündquelle
ausgeschaltet, und die Probe wurde bewertet. Eine Bewertung "DNI" zeigt an, dass die
Probe die Verbrennung nicht unterhielt ("nicht zündete"). Eine Bewertung "SE" zeigt
an, dass die Probe zündete,
aber nicht bis zur Zeitzone brannte, welche ein Punkt ist, der von
der Markierung bei 3,8 cm (1½") startet und bis
zur Linie bei 8,9 cm (3½") reicht. Eine Bewertung "SENBR" zeigt an, dass die
Probe über
die Linie bei 3,8 cm (1½") hinaus brannte,
aber vor der Markierung bei 8,9 cm (3½") gelöscht wurde. Eine Bewertung "SE/B" zeigt an, dass eine Probe über die
Markierung bei 8,9 cm (3½") hinaus brannte,
aber vor dem Endpunkt gelöscht
wurde. Dann wurde eine Geschwindigkeit in Inch pro Minute berechnet.
Die Brenngeschwindigkeit zeigt an, dass eine Probe über die
Markierung bei 8,9 cm (3½") hinaus brannte.
Eine Angabe einer Brenngeschwindigkeit oder einer SE/B-Bewertung
von mehr als 10,2 cm/min (4,0 in/min) zeigt ein Versagen im Einklang
mit diesem Test an. Für diese
Untersuchung war eine Mindestleistung von SENBR erforderlich.
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In den TB-117- und MVSS-302-Tests
wurden mehrere flammhemmende Additive in einer Vielzahl von Schäumen entweder
allein oder in Kombination verwendet, wie es unten näher beschrieben
ist. Dies waren: Triphenylphosphat ("TPP"),
das unter dem Warenzeichen Phosflex® TPP
von Akzo Nobel Chemicals Inc. erhältlich ist, butyliertes Triphenylphosphat
("BTPP"), das unter dem
Warenzeichen Phosflex® 71B von Akzo Nobel Chemicals
Inc. erhältlich
ist, ein Poly(ethylethylenoxy)phosphat ("PEEOP") der Art, die in der gleichzeitig anhängigen US-Anmeldung
Serial No. 08/677,283 beschrieben ist, mit einem Molekulargewicht
von etwa 915 (Zahlenmittel)/1505 (Gewichtsmittel), einer typischen
Hydroxylzahl von unter etwa 5 und ein Gemisch von 50 Gew.-% Phosflex® 71B
und 50 Gew.-% PEEOP, das im folgenden in einigen der folgenden Datensätze als "Gemisch" bezeichnet ist.
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Datensatz 1
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Die folgenden Daten zeigen, dass
die relative Leistungsfähigkeit
von flammhemmenden Additiven mit der Schaumdichte sowie mit dem
verwendeten Testverfahren variiert. Die beschriebenen Gemische ergeben bei
einigen dieser Kombinationen einen unerwarteten Synergismus (wenn
die Dichte zunimmt, ist im Allgemeinen weniger flammhemmendes Additiv
erforderlich, um einen speziellen Test zu bestehen):
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Zum
Bestehen erforderliche FR-Niveaus* (Datensatz 1)
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Datensatz 2
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Die folgenden Daten zeigen die benötigten Polyol%w/w
des Flammhemmers (Gemischs), um den MVSS-302-Test und die TB-117-Tests
bei einem 1,5-Dichte-Schaum
tatsächlich
zu bestehen, sowie den Phosphorgehalt in solchen Schäumen:
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Die folgenden zusätzlichen Daten wurden erhalten:
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Aus einer Analyse aller obigen Daten
können
mehrere Schlussfolgerungen gezogen werden: Allgemein gesagt, reduziert
eine Zunahme der Dichte des Schaums die notwendige Menge des Flammhemmers zum
Bestehen eines speziellen Flammhemmtests.
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Es gibt einen klaren Vorteil beim
Mischen des Materials der Marke Phosflex® 71B
mit dem PEEOP-Additiv in einem 1,8-Dichte-Schaum, da das BTPP/PEEOP-Additiv
den TB-117- und den MVSS-302-Test mit 5 Teilen besteht.
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Datensatz 3
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Die folgenden Daten zeigen die benötigten pph
des Flammhemmers (PEEOP und/oder BTPP), um den MVSS-302-Test und
die TB-117-Tests bei einem 1,8-Dichte-Schaum
tatsächlich
zu bestehen, sowie die theoretische, vorhergesagte Menge.
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Die folgenden zusätzlichen Daten wurden erhalten:
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Für
1,5- und 1,8-Dichte-Schaumstoff zeigten Gemische (1:1 Gewichtsverhältnis) der
BTPP:PEEOP-Additive eine Verbesserung gegenüber der Verwendung von reinem
BTPP. Die Gemische bestanden den TB-117-Test im 1,8-Dichte-Schaum
mit 5 Polyol%w/w, während
das reine BTPP-Material mit 16 Polyol%w/w bestand. Während das
Gemisch nur 50% der PEEOP-Komponente enthielt, ist es fast so effizient
wie reines PEEOP (bei einem 1,8-Dichte-Schaum 5 Polyol%w/w benötigt und
bei einem 1,5-Dichte-Schaum 10 Polyol%w/w benötigt), wäre jedoch aufgrund der Menge
des billigeren BTPP-Materials viel billiger herzustellen.
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Das 1:1-Verhältnis von BTPP:PEEOP in einem
1,8-Dichte-Schaum ist von besonderem Interesse. Das Gemisch mit
dem 1:1-Verhältnis
zeigt einen Vorteil (bestanden: 5 Polyol%w/w in MVSS-302-Test) gegenüber der
Verwendung des reinen BTPP-Materials (bestanden: 14 Polyol%w/w).
Es ist auch vorteilhaft, das Material mit dem 1:1-Verhältnis in
1,5-Dichte-Schaum zu verwenden. Die BTPP-haltige Probe besteht bei
etwa 15–16 Polyol%w/w,
während
das BTPP:PEEOP-Gemisch mit dem 1:1-Verhältnis mit 8 Polyol%w/w besteht.
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Datensatz 4
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Dieser Datensatz veranschaulicht
die Flammbarkeitseffizienz anderer Monomere und eines Dimers, das
in einem Gewichtsverhältnis
von 1:1 mit PEEOP-Flammhemmern
gemischt ist, in einem 1,8-Dichte-Schaum:
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Die obigen Beispiele veranschaulichen
lediglich bestimmte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung und sollten aus diesem Grund nicht als
einschränkend
angesehen werden. Der begehrte Schutzumfang ist in den folgenden
Ansprüchen
dargelegt.