DE598624C - Schmelzsicherung - Google Patents
SchmelzsicherungInfo
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- DE598624C DE598624C DEA60765D DEA0060765D DE598624C DE 598624 C DE598624 C DE 598624C DE A60765 D DEA60765 D DE A60765D DE A0060765 D DEA0060765 D DE A0060765D DE 598624 C DE598624 C DE 598624C
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H85/00—Protective devices in which the current flows through a part of fusible material and this current is interrupted by displacement of the fusible material when this current becomes excessive
- H01H85/02—Details
- H01H85/36—Means for applying mechanical tension to fusible member
Landscapes
- Fuses (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
14. JUN11934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 c GRUPPE
Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*)
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Februar 19-31 ab
Schmelzsicherungen sind in der Regel so ausgebildet,
daß zwischen zwei Elektroden ein gestreckter Schmelzdraht angeordnet ist, der beim
Überschreiten einer gewissen Stromstärke durchschmilzt. Derartige Sicherungen haben aber,
namentlich wenn sie für hohe Leistungen und für hohe Spannungen verwendet werden, den
Nachteil, daß der Lichtbogen leicht stehenbleibt, da er eine Ionisation der Elektrodenstrecke
herbeiführt und dadurch deren Isolierfestigkeit schwächt.
Diese Nachteile werden erfindungsgemäß durch Vorrichtungen vermieden, bei denen eine
feinkörnige, die Wärme gut ableitende isolierende Masse nach dem Durchschmelzen des
Schmelzdrahtes im wesentlichen senkrecht durch den Lichtbogen getrieben wird.
Es ist bereits bekannt, feinkörniges Isoliermaterial, wie Sand oder Glasstaub, in der
Richtung des Lichtbogens fallen zu lassen. Zu diesem Zweck hat man eine Wachsschicht vorgesehen,
die die körnige Masse trägt und die bei der Erwärmung schmilzt. Abgesehen davon1,
daß bei den neuen Sicherungen die körnige Masse erst freigegeben wird, wenn der Schmelzdraht
durchgeschmolzen ist, während bei den bekannten Sicherungen die Wachsschicht mitunter
zu früh weich wird oder schmilzt, liegt der Vorteil der Erfindung insbesondere in der
0 Ausnutzung der Wärmeleitfähigkeit des körnigen Isolierstoffes. Bei der bekannten Vorrichtung
nehmen lediglich die in der Lichtbogenbahn fallenden Teile, nicht aber die außerhalb des
Lichtbogens herabfallenden Teilchen Wärme auf und leiten sie ab. Die Wärmeableitung wird aber
wesentlich gefördert, wenn die Körner, z. B. Quarzkörner, quer durch den Lichtbogen getrieben
werden, weil dann die größtmögliche Menge des gut wärmeleitenden Pulvers an der Wärmeableitung teilnimmt.
In Abb. ι und 2 ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung in Auf- und Seitenriß gezeigt. Mit ι ist die Funkenkammer bezeichnet, in der
der Schmelzdraht 2, der von einer Schraubenverbindung 3 gehalten wird, angeordnet ist.
In der Funkenkammer befindet sich eine Wand 4 aus Isoliermaterial mit einem engen Schlitz 5,
durch den der Schmelzdraht 2 geführt ist. Der Schmelzdraht 2 nimmt die ganze Breite der
Funkenkammer 1 ein und ist gegen die benachbarten Körperwände durch leicht bewegliche
Plättchen 6 aus Isolierstoff abgedeckt. Der Schmelzdraht dient gleichzeitig als Träger einer
wärmeableitenden, isolierenden, grobkörnigen Masse 7, von einem Korndurchmesser zweckmäßig
größer als 0,5 mm, die sich in der oberen Hälfte der Funkenkammer befindet. Der untere
Raum 8 der Funkenkammer ist zunächst leer; er dient zur Aufnahme der Masse 7 nach dem
Durchbrennen des Schmelzleiters. Die Bewegung der Masse 7 durch den Lichtbogen hindurch
hat dabei die Wirkung, daß die entstehende Wärme abgeführt wird und daß der
Lichtbogen gezwungen wird, seine Bahn um die äußeren Umrisse der Masse zu nehmen, d.h.
ungefähr an der Funkenkammer 1 und der
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:
Dr.-Ing. e. h. Alexander Meissner in Berlin-Dahlem und Paul Kotowski in Berlin.
Zwischenwand 4 entlang zu verlaufen. Seine Bahn wird also dann vorzugsweise senkrecht
zur Verbindungslinie der Elektroden, d. h. nach Äquipotentiallinien, erfolgen. Der enge Schlitz
dient ebenfalls dazu, die Löschwirkung der Einrichtung zu erhöhen, da der Lichtbogen, der
durch diesen hindurch verlaufen muß, dort einen hohen Wärmeentzug erfährt.
Um die Bewegung der Masse 7 zu beschleunigen, sind Stempel 9 mit Federn 10 vorgesehen,
durch welche ein Druck nach unten ausgeübt wird. An Stelle dieser Vorrichtungen kann auch
in dem Raum oberhalb der Masse 7 ein explosibles Gemisch angeordnet sein, in welches an
die Elektroden angeschlossene Leiter hineinragen. Durch die wiederkehrende Spannung
wird dann das Gemisch entzündet und treibt die isolierende Masse durch den Lichtbogen
zwischen den Elektroden der Sicherung hindurch.
In Abb. 3 ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt, bei dem mehrere Isolierwände
4 im Innern der Funkenkammer angeordnet sind. Die Schlitze 5 sind dabei so gegeneinander
versetzt, daß auch der Schmelzdraht von vornherein nach Äquipotentiallinien auf
einem Teil seines Weges nahezu senkrecht verläuft. In den meisten Fällen wird eine derartige
Anordnung schon eine genügende Löschwirkung hervorrufen. Durch eine in dem Raum zwischen
den Wänden 4 oberhalb des Schmelzleiters angeordnete Masse aus Isoliermaterial, welche ähnlich
wie in Abb. 2 nach dem Durchschmelzen des Schmelzleiters durch den Lichtbogen hindurchgetrieben
wird, kann dieser noch rascher zum Erlöschen gebracht werden. Um dabei ein zu starkes Anwachsen des Druckes innerhalb
der Funkenkammer zu vermeiden, ist es zweckmäßig, diese durch Öffnungen 18 mit dem
Außenraum zu verbinden. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß die Löschwirkung am günstigsten
ist, wenn der Druck innerhalb der Funkenkammer 5 Atm. nicht überschreitet.
Als Material für den Schmelzleiter wird man in allen Fällen ein Silberband wählen oder einen
Rost von Silberdrähten oder auch ein plattgedrücktes Rohr, in dessen Innerem noch
weitere Schmelzleiter untergebracht sind. Diese Schmelzleiter können dabei in einer Einbettmasse
liegen, die zur wirksameren Lichtbogenlöschung ein Halogen enthalten kann.
Damit nach dem Durchschmelzen die elektronenemittierenden Teile der Sicherung möglichst
klein sind, ist es zweckmäßig, die Elektroden, soweit sie in die Funkenkammer hineinragen,
möglichst klein zu halten. Um eine möglichst günstige Wärmeverteilung längs des Schmelzdrahtes zu erzielen, ist es vorteilhaft,
unmittelbar vor den Anschlüssen an den Elektroden seinen Querschnitt durch Löcher
oder Einschnürungen zu vermindern. Dadurch wird eine zu große Wärmeabfuhr von der Mitte
des Schmelzleiters zu den Elektroden vermieden. ■Zur Erhöhung der Wärmeisolation des Schmelzleiters,
d. h. zur Erhöhung der Trägheit der Sicherung, kann man den Leiter mit Wasserglas
bestreichen und darauf Asbest aufkleben.
Claims (8)
1. Schmelzsicherung, insbesondere für große Leistungen, bei der eine isolierende
Masse nach dem Durchschmelzen des Schmelzdrahtes im wesentlichen senkrecht durch den Lichtbogen getrieben wird, dadurch
gekennzeichnet, daß diese Masse aus feinkörnigem, die Wärme gut ableitendem Material besteht.
2. Schmelzsicherung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen Federspeicher
oder ein explosibles, durch die wiederkehrende Spannung entzündetes Gemisch, welches die isolierende. Masse nach dem
Durchschmelzen des Schmelzdrahtes durch den Lichtbogen treibt.
3. Schmelzsicherung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch die Funkenkammer
unterteilendeZwischenwände, durch welche der Schmelzleiter mit geringem Spiel hindurchgeführt ist.
4. Schmelzsicherung nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schmelzleiter aus einem Silberband oder einem Rost von Silberdrähten oder einem plattgedrückten Rohr, in dem unter Umständen
noch weitere Schmelzleiter in einer Einbettmasse, die gegebenenfalls ein Halogen
enthält, untergebracht sind, besteht.
5. Schmelzsicherung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet >
daß der Schmelzleiter mit Wasserglas bestrichen und gegebenenfalls mit Asbest beklebt ist.
6. Schmelzsicherung nach Anspruch I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schmelzleiter unmittelbar vor den Anschluss sen gelocht oder in an sich bekannter Weise
seitlich eingeschnitten ist.
7. Schmelzsicherung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die in
die Funkenkammer ragenden Anschlüsse möglichst klein gehalten sind.
8. Schmelzsicherung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die den
KörperwändenbenachbartenLeiterteile durch leicht bewegliche Plättchen gegen diese abgedeckt
sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA60765D DE598624C (de) | 1931-02-19 | 1931-02-19 | Schmelzsicherung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEA60765D DE598624C (de) | 1931-02-19 | 1931-02-19 | Schmelzsicherung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE598624C true DE598624C (de) | 1934-06-14 |
Family
ID=6942358
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEA60765D Expired DE598624C (de) | 1931-02-19 | 1931-02-19 | Schmelzsicherung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE598624C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5101187A (en) * | 1989-06-14 | 1992-03-31 | Soc Corporation | Subminiature fuse and method of manufacturing same |
-
1931
- 1931-02-19 DE DEA60765D patent/DE598624C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5101187A (en) * | 1989-06-14 | 1992-03-31 | Soc Corporation | Subminiature fuse and method of manufacturing same |
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