DE598606C - Verfahren zur Keimfreimachung von Gefaessen mittels Ozon - Google Patents
Verfahren zur Keimfreimachung von Gefaessen mittels OzonInfo
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Description
- Verfahren zur Keimfreimachung von Gefäßen mittels Ozon Vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Keimfreimachung von Gefäßen, Behältern, wie Flaschen o. dgl., mittels Ozons und eingespritzten Wassers und eine zur Ausführung des Verfahrens dienende Vorrichtung. Sie besteht darin, daß ein Gemisch aus reinem Wasser oder Ozonwasser einerseits und aus ozonisierter Luft oder ozonisiertem Sauerstoff andererseits unter starker Spülwirkung in die zu entkeimenden Gefäße oder Behälter eingespritzt wird, wobei die intensive Mischung dadurch erreicht wird, daß der eine Teil der zu bildenden Mischung, nämlich entweder die unter Druck zugeführte Ozonluft oder das unter Druck zugeführte Wasser, jeweils den anderen Teil der zu bildenden Mischung unmittelbar vor dem zu reinigenden Behälter oder Gefäß an sich reißt und das frisch erzeugte Gemisch mit großer Energie in das zu reinigende Gefäß eingespritzt wird.
- Es ist bereits der Gedanke bekanntgeworden, daß eine Ozonisierung von Fässern nur dann Erfolg verspricht, wenn unter Anwesenheit von Wasser eine intensive Einspritzung erfolgt. Die bisher bekannten Verfahren haben einen praktischen Erfolg nicht erzielen können. ?Nach dem einen bekannten Verfahren behandelte man Gefäße zwecks Sterilisierung mittels einer Art ozonisierten INebels, d. h. mittels ozonisierter Luft, in welcher fein verteiltes Wasser nach Art des Nebels enthalten ist. Infolge der geringen lebendigen Kraft der zerstäubten Wasserteilchen und infolge des sofort eintretenden Rückstaues der eingeblasenen Luft war es jedoch nicht möglich, mit Sicherheit an alle Stellen heranzukommen, an denen sich Bakterienherde befinden können. Eine Spülwirkung, die allein einen sicheren Erfolg verspricht, konnte mit diesem Verfahren nicht erreicht werden. i\? ach einem anderen bekannten Verfahren wird Ozonwasser mit intensiver Spritzwirkung in die zu reinigenden Gefäße eingespritzt. Auch dies Verfahren hat sich in der Praxis nicht bewährt, weil das Ozonwasser, bevor es an die zu reinigende Stelle herangebracht werden konnte, bereits zerfallen war, da sich das dritte Sauerstoffatom in kürzester Zeit sofort wieder abspaltet und a Moleküle 0, in kurzer Zeit wieder in 3 Moleküle 02 zerfallen. Wenn es auch bereits bekannt war, daß eine Ozonisierung nur dann Erfolg verspricht, wenn unter Anwesenheit von Wasser eine intensive Einspritzung erfolgt, so war damit doch noch nicht die Lösung der Aufgabe gegeben, bei der zu berücksichtigen ist, daß ein Zerfall des Ozons nicht eintreten darf, bevor die Mischung an die behandelnden Stellen gelangt. Durch die vorliegende Erfindung wird diesem Umstande dadurch Rechnung getragen-, daß die Mischung der ozonisierten Luft mit dem Wasser erst unmittelbar vor der Verwendungsstelle gebildet und die Hinschaffung der -!Mischung zu den zu behandelnden Stellen so schnell erfolgt, daß ein vorheriger Zerfall nicht mehr möglich ist. Dadurch wird mit Sicherheit erreicht, daß das Ozon ohne Gefahr des vorzeitigen Zerfalles seiner Moleküle an die mit Keimen behafteten Gefäßwände unter gleichzeitiger Ausübung einer energischen Spülwirkung gelangt. Das zum Einspritzen verwendete Wasser kann bereits Ozon enthalten, bevor es zu den Mischdüsen gelangt, jedoch ist das nicht unbedingt nötig. Da die Löslichkeit des ozonisierten Sauerstoffs in Wasser beschränkt ist, kann es sogar von Vorteil sein, wenn das Wasser vor Eintritt in die Mischdüsen möglichst wenig Luftsauerstoff enthält und vorher entlüftet wird, damit es im Augenblick der Mischung recht viel von dem ozonisierten Sauerstoff aufnehmen kann. Die zum Ausspritzen der Gefäße dienenden Mischdüsen sind injektor- oder ejektorartig gebaut, und zwar tritt die ozönisierte Luft gewöhnlich unter Druck in die Mischdüsen ein und mischt sich darin innig mit dem angesaugten Wasser, es kann aber, auch das Wasser unter Druck eintreten und die Ozonluft ansaugen. Infolge der Expansionswirkung der gespannten Luft wird das Ozon-Wasser beim Austritt aus den Düsen in feine Tropfen zerstäubt, welche mit großer Gewalt an die Gefäßwände geworfen werden. Dadurch wird die Sicherheit der Wirkung bedeutend erhöht, weil auch Ecken und Winkel der Gefäße und unebene Gefäßwände mit Sicherheit entkeimt werden..
- Dieser Entkeimungsvorgang spielt sich in einem allseitig -geschlossenen Raum (Zelle) ab, in welchen die Gefäße zuerst eingeschleust, hierauf entkeimt, im gleichen Arbeitsgang gefüllt und keimdicht verschlossen und schließlich wieder ausgeschleust werden. Die in die Gefäße eingeblasene und aus -diesen wieder entweichende Ozonluft erfüllt den ganzen Luftraum der Zelle, und zwar mit einem Gasüberdruck gegenüber der die Zelle umgebenden Außenluft, so daß keimhaltige Außenluft nicht in die Zelle gelangen kann. Gleichzeitig mit der Innenausspritzung der Gefäße ist auch ein Abbrausen der äußeren Gefäßwände verbunden, um auch diese zu entkeimen.
- Eine Ausführungsform der Erfindung, und zwar zum Zwecke der Keimfreimachung und keimfreien Füllung von Flaschen ist auf der Zeichnung schematisch dargestellt.
- Die zur Entkeimung gelangenden Flaschen werden durch die Schleuse r in die durch die Wände W und den Fußboden allseitig abgeschlossene Zelle eingeschleust. 2 ist eine Becherkette zum Aufstecken der.Flaschen und 3 das Düsensystem eines Spülapparates mit sechs Spritzstationen. Durch das BrausensYstem .4 werden die Flaschen von außen mit Ozonwasser abgebraust. Das abfließende Ozonwasser wird in einem Trog 5 aufgefangen. Die Flaschen werden bei der gezeichneten Anordnung sechsmal mit Ozonwasser unter gleichzeitigem Einblasen von Ozonluft ausgespritzt. Dann werden die entkeimten Flaschen durch eine geeignete Vorrichtung 6 vom Spülapparat auf ein Transportband 7 gehoben. Das- Transportband bringt die Flaschen unter den Füller S. nach erfolgter Füllung unter die Verschlußmaschine 9 und schließlich zur Schleuse ro, welche die gefüllten und verschlossenen Flaschen aus der keimfreien Zelle heraüsbefördert.
Claims (2)
- hATEN'rANSPRÜCHE: . z. Verfahren zur Keimfreimachung von Gefäßen, wie Flaschen oder Behältern, mittels Ozons und eingespritzten Wassers, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gefäß Ozonluft oder Wasser unter Druck zugeführt und dadurch. unmittelbar vor der Gefäßöffnung jeweils das zweite Mittel durch Injektorwirkung mitgerissen und das so erzeugte Gemisch in dem Augenblick der Vereinigung als starkspülender Strahl in das Gefäß eingespritzt wird.
- 2. Anlage zur Durchführung des Verfahrens, bestehend aus einem die aus injektor- oder ejektorartigen Düsen gebildete Entkeimungsvorrichtung enthaltenden und mit ozonisierter Luft unter Überdruck gefüllten geschlossenen Raum, der zwecks Einführung und Entnahme der Gefäße mit Schleusen versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEG71634D DE598606C (de) | 1927-10-29 | 1927-10-29 | Verfahren zur Keimfreimachung von Gefaessen mittels Ozon |
Applications Claiming Priority (1)
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DE598606C true DE598606C (de) | 1934-06-14 |
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DEG71634D Expired DE598606C (de) | 1927-10-29 | 1927-10-29 | Verfahren zur Keimfreimachung von Gefaessen mittels Ozon |
Country Status (1)
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DE (1) | DE598606C (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1927
- 1927-10-29 DE DEG71634D patent/DE598606C/de not_active Expired
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