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Automatische Umsteuereinrichtung für Wassergasanlagen oder andere
mit Umschaltung arbeitende Gaserzeuger Schachtgeneratoren zur Erzeugung von Wassergas
werden derartig betrieben, daß der Brennstoffinhalt des Schachtes .durch- Einblasen
von Luft zu heller Glut entfacht und dann nach Abstellen der Luftzufuhr Dampf eingeblasen
wird, der sich zu Wassergas zersetzt. Die wärmeverbrauchende Dampfzersetzung kühlt
-den Brennstoff wieder ab, so daß nach Erreichen einer gewissen Mindesttemperatur
.die Gaserzeugung , abgebrochen und erneut heißgeblasen werden muß.
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Hohe Gaserzeugung ' bedingt nun eine genaue Abgrenzung und lückenlose
Aneinanderreihung der einzelnen Arbeitsvorgänge, also eine sorgsame Regelung des
Betriebes.
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Das für die Begrenzung und den Wechsel der Einzelgänge erforderliche
wechselweise Öffnen und Schließen der Luft-, Abgas- und Wassergasschieber erfolgt
vorteilhaft automatisch. Die Umsteuereinrichtung muß aber einfach, übersichtlich
und so beschaffen sein, daß:sie im Falle der Gefahr ein jederzeitiges unmittelbares.
Eingreifen von Hand in die Steuerung der Hauptabsperrorgane nicht hindert.
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Die bekannten -Einrichtungen dieser Art sind iri Anbetracht .der Hauptforderung
nach jederzeitiger schnellster Orientierung des Betriebspersonals über die jeweilige
Arbeitsweise und ihre Beeinflussung viel zu vielgestaltig und unübersichtlich. Versager
sind viel zu schwer zu erkennen und daher auch nicht leicht genug zu beseitigen.
Die Umständlichkeit der bekannten automatischen Umsteuereinrichtungen ist bedingt
durch eine ungünstige, die verschiedenen Betriebsmittel nicht genügend berücksichtigende
Konstruktionsforderung nach uneingeschränkter Anpassung sämtlicher Steuerfunktionen
an alle irgendwie geforderten Umsteuerzeitpunkte. Diese Forderung geht aber an dem
Endziel nach einfacher, wirtschaftlicher Betriebsregelung vorbei. Sie beachtet nicht,
daß als Regelmittel außer einer Änderung der Blase- und Gasezeit noch viele andere,
mindestens gleich gute, zur Verfügung stehen, z. B. Regelung des Blase- und Gase-,
also des Dampfdruckes wie auch der Dampftemperatur, ferner Anpassung der Beschickzeit
und Beschickhöhe.
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Unter geeigneter Mitanwendung dieser Mittel oder wenigstens eines
derselben in Verbindung mit - wenn überhaupt beabsichtigten - einfachen durchführbaren
stufenweisen Umstellungen an den Arbeitsperioden läßt sich die Steuerapparatur erfindungsgemäß
sehr fortschrittlich entwickeln, ihre Betriebsüberwachung vereinfachen und sichern.
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Die Erfindung besteht in einem Umsteuerapparat, der für die Betätigung
der Luft-, Abgas- und Wassergasabsperrorgane in bekannter Weise ein Steuermittel
- Druckwasser, Drucköl oder eine andere Druckflüssigkeit - benutzt, dessen Zu- und
Abfluß wiederum von kleineren Absperrorganen geregelt wird; die um eine gemeinsame
Steuerscheibe
gruppiert werden. Es können nach der neuen Einrichtung
zwei, drei und mehr Generatoren von einer einzigen Scheibe gesteuert werden.
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In Fig. i bis q. ist ein Ausführungsbeispiel des Steuerapparates gemäß
der Erfindung dargestellt. a ist die Steuerscheibe, b, c, d, e
sind die Armkreuze
zur Betätigung der Absperrorgane ffür das Steuermittel, als welche Mehrweghähne,
Drehschieber, Strahlrohre u. a. verwendet werden können. Gesteuert werden jeweils
durch eine Vierteldrehung des Armkreuzes zugleich zwei Wege, der erste für den Zufluß
des Steuerdruckmittels zu den Steuerzylindern der Luft-,Abgas- und Wassergasschieber
im Treibsinne, der zweite für den Abfluß aus den Steuerzylindern auf der Kolbengegenseite,
Armkreuz b steuert den Luft-und Abgasschieber, c den Wassergasschieber des Generators
I, d den Luft- und Abgasschieber und e den Wassergasschieber des Generators IL Die
Scheibe a trägt die Steuersterne g, da, i,
die durch je eine Sperrklinke
in ihrer jeweils durch Vorbeidrehen an dem festen Anschlag k eingestellten Lage
festgehalten werden. Mit den Steuersternen sind die Steuerfinger 1, an,
n,
o, p, q fest verbunden. Diese Steuerfinger werden je nach der Sternstellung
über den Scheibenrand herausgestreckt oder hinter diesen eingezogen. Die herausgestreckten
Steuerfinger nehmen beim Vorbeidrehen an den Armkreuzen der Absperrorgane den auf
sie eingestellten Arm mit, drehen ihn um eine Armteilung, in der Regel eine Vierteldrehung,
und betätigen .damit das zugehörige Absperrorgan indem gewünschten Sinne. An den
in Richtung der Scheibenachse gegen .den Steuerfinger etwas versetzten Armen der
übrigen Armkreuze geht der Steuerfinger vorüber.
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In Fig. i steht der Stern g gerade vor dem Anschlag k. Fingen ist
herausgestreckt und hat auf dem letzten Scheibenumlauf b umgesteuert und damit den
Windschieber des Generators I geöffnet. An den übrigen Armkreuzen ist l vorbeigegangen.
Bei Vorbeigehen an k wird der Finger l eingezogen und an herausgestreckt. Der breitere
Fingerair betätigt zunächst b, schließt also den bisher geöffneten Windschieber
wie auch .den Abgasschieber des Generators-I. Kurz darauf erfaßt er beim Weiterdrehen
von a auch das Armkreuz c und öffnet damit den Wassergasschieber dieses Generators.
Bei abermaligem Vorbeilaufen an k wird auch der Finger an
eingezogen.
Der jetzt herausgestreckte Finger n geht an b und c vorbei und hat für Generator
I keine Bedeutung. Erst nach fünf Umläufen kommt L wieder heraus. Vor ihm her läuft
aber der bei demselben Umlauf herausgestreckte Finger o des Sternes lt. Dieser
schließt den Wassergasschieber, ehe noch l das Armkreuz b erreicht und damit das
neue Heißblasen einleitet.
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In genau derselben Weise, wie beschrieben, betätigen die Finger p
und q des Sternes i die Steuerorgane des Generators II mit Hilfe der
Armkreuze d und e. Der schon erwähnte Finger ar des Sternes g übernimmt für Generator
II die Aufgabe des Schließens des Wassergasschiebers,wie o es für Generator I besorgt.
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Die automatische Steuerung wird dabei die programmäßigen Bewegungen
stets dann ausführen, wenn sie von Hand unterbleiben oder zu spät erfolgen.
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Soll der eine oder andere Generator von dem normalen Betrieb völlig
abweichend betrieben werden oder will man ihn ganz stillsetzen, so werden die zugehörigen
Armkreuze vermittels der Kupplungsmuffen u entkuppelt.