DE594912C - Einrichtung zur Druckentlastung fuer Loeschkammern von Fluessigkeitsschaltern - Google Patents

Description

Es ist bekannt, daß in den Löschkammern von Öl- oder Wasserschaltern beim Abschalten von höheren Kurzschlußleistungen sehr starke Drücke auftreten, die eine außer-5 ordentlich kräftige Bemessung der Löschkammern erfordern. Man hat auch bereits in der Kammer Öffnungen angebracht, welche einen Ausgleich dieser Drücke ermöglichen, so daß eine geringere Festigkeit der Kammerwände zugelassen werden kann. Dieser Ausweg hat jedoch den Nachteil, daß diese Ausgleichsöffnungen auch bei Abschaltung geringer Leistung eine Druckverminderung herbeiführen und dadurch die Löschfähigkeit des Schalters außerordentlich verschlechtern können. Man hat diesen Nachteil dadurch zu vermei» den gesucht, daß man die Kammerwände elastisch ausgebildet oder an ihnen Ventile vorgesehen hat, welche erst dann in Wirkung ao treten, wenn der Druck in der Kammer einen gewissen Betrag überschreitet.

Man hat auch bereits Vorrichtungen vorgesehen, welche den Zwischenraum zwischen dem Schaltstift und der Löschkammeröffnung in Abhängigkeit vom Druck in der Löschkammer verändern. Die Erfindung betrifft nun eine besondere Ausbildung einer derartigen Vorrichtung, welche sich durch ihre Einfachheit von den bisher bekannten unterscheidet. Die Erfindung schlägt vor, konzentrisch um den beweglichen Schaltstift einen rohrförmigen Körper von größerem Durchmesser als der Schaltstift beweglich anzuordnen und durch eine Feder gegen einen festen Anschlag an dem mit dem Antriebsmechanismus verbundenen kontaktgebenden Ende des Schaltstiftes zu drücken. Bei einer derartigen Ausbildung ist es möglich, jede zusätzliche Veränderung der Löschkammerwandungen zu vermeiden, insbesondere weitene Bohrungen in der Wandung und besondere Ventile an der Löschkammer selbst überflüssig zu machen. Die Löschkammer kann daher in einfachster Weise ausgebildet werden; an fertig hergestellten Löschkammern kann die Erfindung noch nachträglich bequem angebracht werden. Eine Ausführungsform der Erfindung zeigt die Abbildung. Darin ist 1 eine Löschkammer mit dem festen Kontakt 2. Durch eine obere Öffnung der Kammer tritt der Schaltstift 3 ein. Dieser Schaltstift 3 ist mit einem Rohr 4 umgeben, das durch eine Feder 5 gegen einen Ansatz 6 des Schaltstiftes 3 gedrückt wird. Wird der Schaltstift durch den an ihm angreifenden Antriebsmechanismus im stromlosen Zustande des Schalters aus der Kammer herausgezogen, so bewegen sich Stift und Rohr gemeinsam, und ein Teil der Kammeröffnung 7 wird in dem Augenblick teilweise freigegeben, in dem das untere Ende des Rohres die Kammeröffnung verläßt. Diese gemeinsame Bewegung von Stift und Rohr ist auch vorhanden beim Schalten mit kleinen Leistungen, so daß also erst in dem Moment, in dem das untere Ende des Rohres den Weg bis zum oberen Ende der Kammeröffnung 7 zurückgelegt hat, ein Ausströmen von Gasen beginnen kann. Steigt jedoch der Druck in der Kammer über einen gewissen Betrag an, so wird das Rohr 4 unter Zusammendrückung der Feder 5 nach oben bewegt, bevor sein unteres Ende an den oberen Rand der Löschkammer gelangt ist, und die Öffnung der Kammer wird daher früher teilweise freigegeben.

Durch die Bemessung der Feder, durch den Unterschied in den Durchmessern von Rohr und Schaltstift sowie durch die Länge des Rohres 4 kann man den Zeitpunkt, zu welchem nach begonnener Stromunterbrechung die Kammeröffnung teilweise freigegeben wird, in weiten Grenzen verändern.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Löschkammer für Flüssigkeitsschalter mit einer Einrichtung zur Druckentlastung bei hohen Abschaltleistungen, dadurch gekennzeichnet, daß konzentrisch um den beweglichen Schaltstift (3) ein rohrförmiger Körper (4) von größerem Durchmesser als der Schaltstift beweglich angeordnet ist und durch eine Feder (5) gegen einen festen Anschlag (6) an dem mit dem Antriebsmechanismus verbundenen kontaktgebenden Ende des Schaltstiftes gedrückt wird.
2. 2.. Löschkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (5) in dem Zwischenraum zwischen Schaltstift und Rohrwandung untergebracht ist. too

   *) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

   Paul Thieme in Berlin-Köpenick.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI