DE59435C - Stock mit Greifvorrichtung - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 33: Hand- und Reisegeräthe.

Stock mit Greifvorrichtung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. März 1891 ab.

Der mit einem Werkzeug zum bequemen Erfassen entfernt liegender Gegenstände ausgerüstete Stock soll in der Hauptsache dazu dienen, ohne, sich bücken zu müssen oder ohne z. B. beim Bergsteigen in Gefahr zu kommen, mit einer Hand alle dem Stockende erreichbaren Gegenstände, beispielsweise Blumen und Früchte, leicht und sicher zu erfassen und aufzunehmen.

Beiliegende Zeichnung erläutert die Construction des Werkzeuges in Anwendung bei einem sogenannten Krückstock. Fig. 1 zeigt eine 'Ansicht mit geöffnetem Werkzeug, Fig: 2 einen Schnitt des geschlossenen Werkzeuges.

Der ganze Mechanismus ist im Innern des Stockes verborgen und schliefst sich nach unten an die festliegende Zwingenhälfte α und die um den festen Scharnierstift c bewegliche Zwingenhälfte b an. Die Zwingenhälffen a und b bilden die von der Krücke des Stockes aus zu öffnenden und zu schliefsenden Greifarme für die aufzuhebenden Gegenstände. Für den Gebrauch des Stockes beim Gehen (Fig. 2) sind die Greifarme, hierbei die Stockzwinge bildend, geschlossen. Dies ist durch Anhub eines - an der Querhöhlung der Stockkrücke w liegenden Hebels d erreicht, der bei e seinen Drehpunkt hat und bei f eine Zugstange g erfafst, die mit dem aufgeschraubten Scharnierkloben h endigt. An letzterem hängen bei i und. k die kleinen Zugschienen I und wi, die schräg nach unten liegen und von denen / bei η an dem unbeweglichen Greifarm b und m an dem beweglichen Greifarm α bei 0 anfafst.

Eine zwischen einem Stocksteg ρ und dem Scharnierkloben h¹ eingeschaltete Wickelfeder b¹ ist hierbei stets bestrebt, den Greifer b I durch Niederschieben von h¹ und Aufspreizen von I und m zu öffnen. Um dies nun im gewünschten Falle eintreten zu lassen, ist der Hebel d am Ende und nach dem Stockkrückeninnern zu mit einem Verschliefsmechanismüs q versehen, der mit einer kleinen drehbar aufgehängten Gegenklinke r correspondirt und in Fig. 2 von derselben festgehalten ist. An diese Klinker schliefst sich bei s eine in t t^l t² gelagerte, unter Federdruck u stehende Schubstange v, die am Stirnende des Stockgriffes w etwas hervorragt und hier mit einem kleinen Druckknopf ν¹ versehen ist. Will man nun die Greifvorrichtung bethätigen, so bewirkt ein kleiner Druck mit dem Daumen auf Knopf ν', dafs ' die Gegenklinke r unter Anspannung der Feder u nach rechts ausschwingt und nunmehr \ aufser Eingriff kommt. Dann fällt der Hebel d mit der Stange g und dem Scharnierkolben h unter Einwirkung der Feder b^l nach unten, so dafs sich der Greifer b. öffnet (Fig. 1). Man kann nunmehr leicht durch mäfsiges Andrücken des Hebels d gegen den Stockgriff w den Gegenstand festhalten, bis man denselben mit der Hand abgenommen, wonach ein . kräftiges Umschliefsen des Stockgriffes n> den Hebel d wieder nach oben einklinkt, wie Fig. ι angiebt.

Wesentlich für die leichte Handhabung des Greifmechanismus ist es, dafs alle bewegten Organe im Innern angeordnet, gegen Ver-

schmutzung also gesichert sind, und dafs die Reibung bei der Bewegung der einzelnen Theile auf ein Minimum reducirt ist. Insbesondere ist der Verschlufsmechanismus für den im Stockgriff gelagerten Bethätigungshebel derart angeordnet, dafs man mit Leichtigkeit durch Druck eines Fingers die Verschlufsklinke lösen und die Oeffnung des Greifmechanismus herbeiführen kann.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Stock mit Greifvorrichtung, bei welchem eine in geschlossenem Zustand die Stockzwinge bildende Zange (a b) beim Auslösen eines Hebels (d) durch eine Feder (b^l) geöffnet und durch Drücken auf diesen Hebel bezw. durch Feststellen in angedrücktem Zustande wieder geschlossen wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.