DE592135C - Verfahren zum automatischen Aufrichten empfangener Wheatstonesignale beim Telegraphieren - Google Patents
Verfahren zum automatischen Aufrichten empfangener Wheatstonesignale beim TelegraphierenInfo
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- DE592135C DE592135C DEN34146D DEN0034146D DE592135C DE 592135 C DE592135 C DE 592135C DE N34146 D DEN34146 D DE N34146D DE N0034146 D DEN0034146 D DE N0034146D DE 592135 C DE592135 C DE 592135C
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- H04L25/38—Synchronous or start-stop systems, e.g. for Baudot code
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
10. FEBRUAR 1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21 a1 GRUPPE
beim Telegraphieren
Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. August 1932 ab
Die Erfindung betrifft ein Abfahren und
eine Vorrichtung zum automatischen Aufrichten (Entzerrung) empfangener Wheatstonesignale
beim Telegraphieren.
Es ist beim automatischen Aufrichten der empfangenen Telegraphensignale · bekannt, die empfangenen Impulse eine Wirkung erzeugen zu lassen, welche kurz nachher zum Wiedererzeugen der empfangenen Impulse in aufgerichteter Form ausgenutzt wird. Beispielsweise hat man an der Empfangsstelle durch eine annähernd synchron mit dem Sender bewegte Anordnung die erhaltenen Impulse nach einer Anzahl Stromkreisen oder Stromwegegruppen übertragen, wo mit ihrer Hilfe ein Kondensator geladen oder ein Relais umgeschaltet wurde, wodurch im letzteren Falle das Schließen eines lokalen Stromkreises vorbereitet wird. Die Wiedererzeugung von Impulsen in aufgerichteter Form erfolgt im allgemeinen durch Zusammenwirken der synchron bewegten Anordnung mit einem Satz von Kontaktsegmenten, welche die Zeiten für Anfang und Ende der einzeihen Impulse bestimmen. Als Beispiel eines Apparates, der nach diesen Grundsätzen wirkt, wäre der bekannte Baudotregenerator zu nennen. Bei der vorliegenden Erfindung wird das genannte Aufrichtungsverfahren derart in Verbindung mit Wheatstonesignalen benutzt, daß deren Sonderart ausgenutzt wird, wodurch eine breitere Toleranz als bisher erzielt wird.
Es ist beim automatischen Aufrichten der empfangenen Telegraphensignale · bekannt, die empfangenen Impulse eine Wirkung erzeugen zu lassen, welche kurz nachher zum Wiedererzeugen der empfangenen Impulse in aufgerichteter Form ausgenutzt wird. Beispielsweise hat man an der Empfangsstelle durch eine annähernd synchron mit dem Sender bewegte Anordnung die erhaltenen Impulse nach einer Anzahl Stromkreisen oder Stromwegegruppen übertragen, wo mit ihrer Hilfe ein Kondensator geladen oder ein Relais umgeschaltet wurde, wodurch im letzteren Falle das Schließen eines lokalen Stromkreises vorbereitet wird. Die Wiedererzeugung von Impulsen in aufgerichteter Form erfolgt im allgemeinen durch Zusammenwirken der synchron bewegten Anordnung mit einem Satz von Kontaktsegmenten, welche die Zeiten für Anfang und Ende der einzeihen Impulse bestimmen. Als Beispiel eines Apparates, der nach diesen Grundsätzen wirkt, wäre der bekannte Baudotregenerator zu nennen. Bei der vorliegenden Erfindung wird das genannte Aufrichtungsverfahren derart in Verbindung mit Wheatstonesignalen benutzt, daß deren Sonderart ausgenutzt wird, wodurch eine breitere Toleranz als bisher erzielt wird.
Gemäß dem Verfahren nach der vorliegenden Erfindung .werden besondere Organe zur
Aufnahme der Wirkung der beiden Arten von Impulsen, normalerweise positiven bzw. negativen
Impulsen, angewandt, und zwar kann, die Betätigung dieser Organe nur während
der Zeiträume der Dauer eines Stromschrittes (kürzesten Zeichenelementes) eingeleitet werden,
welche nach den Zeitpunkten folgen, wo Umstellungen von Minus auf Plus bzw. Plus
auf Minus in perfekter Wheatstoneschrift möglich ist. Dieses Prinzip kann verschiedentlich
zur Ausführung gebracht werden. Die den empfangenen Impulsen entsprechenden
Impulse lassen sich auf zwei Stromkreise oder Gruppen von Stromwegen verteilen, die
jeder ein Aufnahmeorgan, wie einen Kondensator, enthalten und zwischen denen eine
derartige Sperrung vorgesehen ist, daß der eine derselben nur in den Zeiträumen — von
der Dauer eines Stromschrittes . (kürzesten Zeichenelementes) — geschlossen werden
kann, welche nach den Zeitpunkten folgen, wo Umschalten von Minus auf Plus bei perfekter
Wheatstoneschrift möglich ist, wäh-
rend der andere nur in den dazwischenliegenden Zeiträumen geschlossen werden kann.
Bestehen die Aufnahmeorgane aus Relais, so wird jedes Organ gleichzeitig mit dessen Betätigung
und Einstellung bei einem empfangenen Impuls in der erreichten Lage verriegelt bis zu dem Zeitpunkt, in dem die
Bildung des dem empfangenen- Impulse entsprechenden aufgerichteten Impulses be-
ίο ginnt, so daß das Organ während eines gewissen
Zeitraumes gegenüber Impulsen der entgegengesetzten Art unempfindlich ist.
Gemäß den angegebenen Verfahren kann der zur Ausführung derselben dienende Appa-■15
rat, der in bekannter Weise aus Kontaktringen und Reihen von Kontaktsegmenten sowie einem synchron arbeitenden Bürstensatz
besteht, so eingerichtet sein, daß zur Aufnahme der Signale zwei Reihen von Kontaktsegmenten
vorgesehen sind, welche abwechselnd aufeinanderfolgend in jede der ■ zwei Gruppen von Stromwegen eingeschaltet
werden; die Segmente der einen Reihe können nur dann mit der dazugehörenden Bürste in
Berührung geraten, wenn die zur zweiten Reihe gehörende Bürste nicht die zu ihr gehörenden
Segmente berührt. In dem folgenden Teil der Beschreibung sind mehrere Ausführungsformen
der Vorrichtung erwähnt.
Einige Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung sind auf der Zeichnung
schematisch dargestellt. Es zeigen:
Abb. ι die den beiden ersten Buchstaben des Alphabets entsprechenden Wheatstonesignale,
Abb. 2 und 3 Signale, die an die Vorrichtung nach Abb. 4 abgesandt bzw. von ihr abgegeben
werden,
Abb. 4 schematisch eine Vorrichtung nach der Erfindung,
Abb. 5 mit Hinblick auf den Vergleich des Apparates nach der Erfindung mit dem in
Abb. 6 dargestellten, bereits bekannten Apparat dasselbe Signal wie in Abb. 2,
Abb. 6 zum Verständnis der durch die Erfindung erzielten Vorteile schematisch den
bekannten Baudotregenerator,
Abb. 7 und 8 Signale, welche an. die. in Abb. 9 dargestellte Vorrichtung abgesandt
bzw. von ihr abgegeben werden,
Abb. 9 schematisch eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung nach der Erfin-.
dung.
Bekanntlich bestehen Wheatstonesignale aus drei Elementen: Punkten, Strichen und
Zwischenräumen. Die Punkte haben die .Länge einer Einheit und die Striche eine
Länge von drei Einheiten. Innerhalb der einzelnen Zeichen werden Punkte und Striche
mittels Zwischenräume von einer Einheitslänge getrennt, während die Zeichen von
einander durch einen Zwischenraum von drei Einheiten Länge getrennt werden. Die Wörter
werden voneinander durch einen Zwischenraum von fünf oder sieben Einheiten getrennt. ' Die Dauer eines Punktes wird ein
Stromschritt genannt. Normalerweise werden die Punkte und Striche als positive Impulse
gesendet, während die Zwischenräume als negative Impulse mit gleicher Amplitude wie die positiven Impulse gesendet werden.
Bei der Funktelegraphie ist man aber nicht in der Lage, negative Impulse zu senden,
weshalb man dieselben durch entsprechend lange impulslose Perioden ersetzt.
Wenn man, wie in Abb. 1 gezeigt, diejenigen Zeitpunkte, auf welche Anfang oder
Ende eines Impulses fallen können, d. h. die Zeitpunkte, in welchen Übergang von Minus
in Plus oder von Plus in Minus eintreffen kann, durch fortlaufende Ziffern i°, 20,
3° ... bezeichnet, werden sämtliche erstgenannten Übergänge auf Zeitpunkte fallen,
die durch ungerade Ziffern bezeichnet sind, während sämtliche letztgenannten Übergänge
auf Zeitpunkte fallen werden, die durch gerade Ziffern bezeichnet sind. Dieses beruht
auf der obengenannten Anpassung der Länge der Signalelemente.
Die erwähnte Eigenschaft bei den Wheatstonesignalen läßt sich ausnutzen, indem man
beim Aufrichten die beiden Impulsarten (normalerweise positive und negative) voneinander
trennt und sie zwei gesonderten Organen zuführt, die derart eingerichtet sind, daß
die Betätigung jedes Organs durch einen Impuls nur zu bestimmten Zeiten eingeleitet
werden kann, und zwar zu den Zeiten i°-2°, 3°-4°, 5°-6° .. . bzw. 2°-3°, 4°-5°, 6°-7°. . .
Die folgende Beschreibung der Vorrichtung nach der Erfindung wird diesen Sachverhaltnäher
erläutern.
Die in Abb. 4 dargestellte Vorrichtung enthält vier Segmentreihen A1 C, D und F
und zwei volle Ringe B und E. In der Ab- 105.
bildung sind die genannten Teile abgewickelt dargestellt. Die Segmente der verschiedenen
Reihen haben sämtlich dieselbe Länge in Umfangsrichtung und sind von den angrenzenden
Segmenten durch Zwischenräume ge- no trennt, deren Länge gleich der Länge der
Segmente ist. Die Segmente in den Reihen A und C sind zueinander versetzt und sämtlich
mit dem Kontaktring B verbunden, und die Segmente in den Reihen D und F sind ebenfalls
zueinander versetzt und sämtlich mit . dem Kontaktring E verbunden. Außerdem
sind die Segmente der Reihen A und D und der Reihen C und F unter sich versetzt. Mit
den Reihen und den ' Ringen A, B, C, D, E
und F wirken Bürsten zusammen (I, II, III, IV, V und Vl), die miteinander mechanisch
zu einem Bürstensatz verbunden sind. Wenn
die Vorrichtung benutzt wird, werden die Bürsten über die Segmentreihen und Ringe
bewegt, oder diese werden unter den Bürsten hinwegbewegt, und zwar mit einer zur Bewegung
des Senders synchronen Geschwindigkeit. Die in Abb. 4 gezeigten senkrechten, punktierten Linien geben die Zeitpunkte an,
in welchen die Stromrichtung von Positiv auf Negativ oder umgekehrt wechseln kann. Die
Zwischenräume 'zwischen den punktierten Linien betragen also einen Stromschritt und
sind durch fortlaufende Nummern bezeichnet.
Es ist vorzuziehen, die Verteilerringe rotieren und die Bürsten fest stehenzulassen.
Das System Ά bis F ist an die Kontakte
eines Linienrelais LR angeschlossen, dessen Wicklung zwischen der Linie L1 und Erde
liegt, sowie an ein Senderelais SR, über dessen Anker 29 die aufgerichteten Signale
zur Linie L2 oder zu einem lokalen Perforieroder Druckapparat geführt werden, falls die
Signale nicht weitergesandt werden sollen. Der Anker 26 des Relais LR ist an eine
geerdete Batterie 25 angeschlossen und wirkt mit zwei Kontaktfedern zusammen, die durch
Plus und Minus bezeichnet und mit der Bürste I bzw. der Bürste IV verbunden sind.
Das Relais SR hat zwei Wicklungen 27 und 28, die zur Umlegung des Ankers 29 gegen
den positiven bzw. den negativen Arbeitskontakt dienen. Jeder dieser Kontakte ist mit
der Erde über seine Batterie verbunden (20 bzw. 21). Die Bürste III ist mit der Erde
über die Wicklung 27 und die Bürste VI mit der Erde über die Wicklung 28 verbunden.
Die Bürsten II und V sind mit der Erde über Kondensatoren G bzw. H verbunden, die zum
Aufspeichern der Impulse dienen.
Beim Empfang des Wheatstonesignals finden Buchstaben v, der in Abb. 2 gezeigt ist,
ist die Wirkungsweise der Vorrichtung wie folgt:
Das Linienrelais LR wird von den ankommenden Signalen so betätigt, daß der
Anker 26 am Pluskontakt anliegt, während die Bürste I über die Segmente 3, 5, 7, 9, 11
der Reihe A gleitet und am Minuskontakt anliegt, während die Bürste IV über die
Segmente4, 6, 8, 12, 14 der Reihe/? gleitet.
Die Zeichenbildung in der Vorrichtung
geht wie folgt vonstatten: Beim Empfang des ersten positiven Impulses wird der Anker 26
im . Relais LR auf den Pluskontakt geschaltet, wodurch der Kondensator G über die
Bürste II, den Kontaktring B, das Segment 3 der Reihet, die Bürste I, den Pluskontakt
im Relais Li? und'den Anker 26 an Batterie 25 gelegt wird, so daß der Kondensator G
positiv geladen wird. Wenn die Bürste I das Segment 3 der Reihe A passiert hat, wird
der Anker 26 von dem jetzt negativen Linienstrom auf den Minuskontakt bewegt, und der
Kondensator H wird nunmehr über die Bürste V, den Kontaktring E, das Segment 4
der Reihe D, die Bürste IV, den Minuskontakt des Relais LR und den Anker 26 an Batterie
25 gelegt, so daß der Kondensator H positiv geladen wird. Wenn die Bürste IV
das Segment 4 der Reihe D passiert hat, wird der Anker 26 wieder auf den Pluskontakt
umgeschaltet, wodurch der Kondensator G ähnlich wie vorhin wieder zum Laden gestellt
wird, diesmal über das Segment 5 der , Reihe A. Damit diese zweite Ladung erfolgen
kann, muß aber der Kondensator zunächst diejenige Ladung abgegeben haben, die er gemäß den obigen Ausführungen über
das Segment 3 der Reihe A empfing. Diese Entladungsmöglichkeit war aber inzwischen
vorhanden, indem die Bürste III an den Kondensator G während der Zeit angeschlossen
war, in der die genannte Bürste das Segment 4 der Reihe C passierte. Die Entladung erfolgt
über die Wicklung 27 des Relais SR zur Erde. Infolge, der Einrichtung des Apparates
wird der Kondensator G immer während der Zeit entladen, in der der Kondensator H auf
Ladung steht, und umgekehrt steht der Kondensator H immer auf Entladung während der
Zeit, in der der Kondensator G auf Ladung steht. Man wird daher einsehen, daß die
obenerwähnte zweite Ladung des Kondensators G über das Segment 5 der Reihe ^T erfolgen
kann.
Wenn die Bürste I das Segment 5 der Reihet passiert hat, wird der Anker 26 des
Relais LR auf den Minuskontakt gelegt, und der Kondensator H, der gemäß den obigen
Ausführungen zu dieser Zeit entladen ist, wird wieder positiv aufgeladen.'
In ähnlicher Weise wird der dritte Punkt und der nachfolgende Zwischenraum des
Buchstabens ν die Ladung der Kondensatoren G und H über das Segment 7 der Reihet
bzw. das Segment 8 der Reihe D veranlassen.
Die Aufnahme des folgenden Striches des Buchstabens geschieht wie folgt: Wenn die,
Bürste IV das Segment 8 der Reihe D passiert hat, wird der Anker 26 von dem ankommenden
positiven Impuls (dem Strichelement) auf den Pluskontakt gelegt, und dort bleibt der Anker während einer drei
Signalteilungen entsprechenden Zeit liegen. Das bewirkt, daß der Kondensator G zweimal
geladen wird, und zwar das erstemal, wenn die Bürste I über das Segment 9 der Reihe A
gleitet, und das zweitemal, wenn dieselbe Bürste über das Segment 11 derselben Reihe
gleitet. Dagegen wird der Kondensator H nicht während der Zeitdauer des Striches
geladen werden, denn der Anker 26 liegt
während jener Zeit an dem Pluskontakt an, weshalb der Stromkreis über das Segment io
der Reihe D während des Passierens der Bürste IV nicht geschlossen wird.
Wenn die Bürste I das Segment 11 der Reihet passiert hat, wird der Anker 26 auf den Minuskontakt gelegt, wo er während einer Zeit liegenbleibt, die der Länge von mindestens drei Signalteilungen entspricht.
Wenn die Bürste I das Segment 11 der Reihet passiert hat, wird der Anker 26 auf den Minuskontakt gelegt, wo er während einer Zeit liegenbleibt, die der Länge von mindestens drei Signalteilungen entspricht.
Das nächste Signal kann daher frühestens begonnen werden, wenn die Bürste I an das
Segment 15 der Reihet gelangt.
Aus dem Obenstehenden erhellt, daß die positiven und die negativen Signale beim
15. Empfang in zwei Gruppen geteilt werden, indem die positiven Impulse sämtlich zur
Reihe A und zum Kondensator G geleitet werden, während die negativen Impulse lediglich
den Kondensator H über die Segmente der Reihe D betätigen. Die Ladung der beiden
Kondensatoren G und H ist übrigens identisch, d. h. sie werden gleicherweise auf ein
positives Potential geladen. Die beiden Gruppen von Stromwegen, welche über die
Bürste I und die Segmente der Reihet bzw: über die Bürste IV und die Segmente der
Reihe D gehen, sind infolge der Einrichtung .des Systems A-F und' des Anschlusses des
Relaisankers 26 unter sich gesperrt, so daß die Stromwege jeder Gruppe nur zu bestimmten
Zeiten, geschlossen werden können, und zwar nicht gleichzeitig mit dem Schließen
eines Stromweges in einer anderen Gruppe. Im folgenden soll erläutert werden, wie
die Entladungen der Kondensatoren G und H zur Wiedererzeugung der Signale ausgenutzt
.werden. Das erste Anlegen des Ankers 26 gegen den Pluskontakt bewirkt, wie erwähnt,
daß der Kondensator G über das Segment 3 der Reihe A geladen wird. Während der
nachfolgende negative Impuls den Kondensator H über das Segment 4 der Reihe D lädt,
entlädt sich die im Kondensator G aufgespeicherte Ladung, die einem positiven Impuls
entspricht, über das Segment 4 der Reihe C durch die Wicklung 27 am Relais SR, wodurch
der Anker in diesem Relais auf den Pluskontakt gelegt wird. Die Ladung des Kondensators H, die über das Segment 4 der
Reihe D angekommen ist — und welche positiv ist, aber einem negativen Impuls entspricht
—, entlädt sich über Segment 5 der Reihe..F, während gleichzeitig der Kondensator
G wieder über das Segment 5 der Reihet geladen wird. Der Entladungsstrom
passiert die Wicklung 28 in einer solchen Richtung, daß der Anker 29 an den Minuskontakt
gelegt wird. In ähnlicher Weise werden die beiden nächsten Punkte des Signals an das Relais SR übertragen und von ihm in
aufgerichteter Form wiedergegeben, indem die Phase und die Dauer der vom Senderelais
SR abgegebenen Impulse lediglich durch -die Anordnung der Segmente der
Reihen C und P und durch die Geschwindigkeit des synchron arbeitenden Bürstensatzes
bestimmt sind.
Da die Wiedererzeugung des Strichelements des Signals sich von der Wiedererzeugung
der Punktelemente etwas unterscheidet, ist hierfür folgende weitere Erläuterung erforderlich:
Es wurde oben erwähnt, daß der Kondensator G beim Empfang eines Striches zweimal
geladen wurde, während die Bürste I über die Segmente9 und 11 der Reihet gleitet, wäh-.
rend der Kondensator H in dem dazwischenliegenden Zeitraum nicht geladen wird. Zwei
Ladungen des Kondensators G haben zwei nachfolgende Entladungen durch das Relais
SR zur Folge. Die zweite Entladung wird aber keinen Einfluß auf die Wirkung
des Relais SR haben, da der. Anker 29 des Relais bereits bei der zweiten Entladung an
den Pluskontakt gelegt wurde. Der Anker 29 wird also auf diesem Kontakt verbleiben,
bis wiederum eine Entladung vom Kondensator H kommt, was geschieht, wenn die
Bürste VI das Segment 13 der Reihe F passiert.
Abb. 3 zeigt die vom Relais SR abgegebenen aufgerichteten Signale, die um einen
Stromschritt nach hinten phasenversetzt sind, gegenüber den ankommenden Signalen.
Vergleicht man nun die Phasenlage der Elemente der ankommenden Signale laut
Abb. 2, die jedoch hier in der perfekten Form, in welcher sie von dem fernen Sender
abgegeben werden, wiedergegeben sind, mit den Segmenten 1 bis ιό der Reihen A und D
(Empfangsreihen), so wird man bemerken, daß die Vorrichtung automatisch die positiven
Impulse in den mit geraden Ziffern bezeichneten Perioden absperrt sowie auch die negativen
Impulse der mit ungeraden Ziffern bezeichneten Perioden. Durch diese. Absperrung
erzielt man, wie aus dem Folgenden ersichtlich, eine größere Korrekturmöglichy
keit für verzerrte Signale als bei den^bekannten Vorrichtungen. -*"■■
Wegen des Verständnisses der durch die Erfindung erzielten Vorteile ist in Abb. 6
schematisch ein Baudotregenerator dargestellt. Da dieser Apparat bekannt ist, sei hier
nur kurz erwähnt, daß der Anker in seinem Linienrelais LR mit zwei Arbeitskontakten
zusammenwirkt, die über den positiven Pol einer Batterie bzw. den negativen Pol einer
anderen Batterie an Erde liegen, während der Anker selbst mit einem Kontaktring Ax eines
Systems von Kontaktringen und Reihen von Kpntaktsegmenten A1 bis D1 verbunden ist.
Sämtliche Empfangssegmente ι bis 16 der
Vorrichtung sind in einer Reihe B1 angebracht, von denen jedes zweite Segment i,
3, 5 ... mit der Wicklung eines Senderelais SR1 verbunden ist, während die übrigen
Segmente 2, 4, 6 ... mit der Wicklung eines anderen Senderelais SR2 verbunden sind.
Die Anker der beiden Senderelais sind mit den Segmenten der Reihe C1 verbunden, indem
der Anker des erstgenannten Relais mit den Segmenten 2, 4,.6 ... und der Anker des
letztgenannten mit den Segmenten 1, 3, 5 ... in der genannten Reihe verbunden ist. Die
aufgerichteten Signale gehen über den Kontaktring D1 nach der abgehenden Linie L2 ab.
Mit dem System A1 bis D1 wirken synchron
bewegte Bürsten VIT und VIII SO1 zusammen,
wie aus der Zeichnung ersichtlich ist. Die Wirkungsweise des Baudotregenerators soll.
hier nicht in Einzelheiten beschrieben werden, aber es sei nur bemerkt, daß die beiden
Senderelais SR1 und SR2 zum Aufrichten der
positiven und negativen Impulse mitwirken, indem sämtliche in die Stromschritte ΐ°-'2ΐ0,.
3°-4°, 5°-6° fallenden Impulse (Abb. 1) über
das Relais SR1 gehen, während die übrigen
über das Relais SR2 gehen, unabhängig davon, ob sie positiv oder negativ sind.
Erfolgt z. B. das Umlegen der Linienrelaisanker auf Plus rechtzeitig, so wird es
auf den Zeitpunkt c in Abb. 5 fallen, und wenn der Punkt die normale Länge hat, werden
die genannten Anker bis zum Zeitpunkt e am Pluskontakt liegenbleiben. Beide Apparate
werden in diesem Falle das Zeichen richtig aufnehmen. Bei Störungen kann aber das
Umlegen, auf Plus sowohl vor wie nach dem
Zeitpunkt c eintreten.
Betrachtet man den schon bekannten Apparat, so sieht man, daß das Umlegen frühestens
im Zeitpunkt b eintreten darf, denn wenn das Umlegen früher kommt, wird das Relais SR*
betätigt Averden, das von dem vorhergehenden negativen Impuls über das Empfangssegment
4 in der Reihe B1 bereits so eingestellt ist, daß sein Anker am Minuskontakt
anliegt. Man sieht ferner, daß das Umlegen des Linienrelaisankefs nach Plus (Abb. 6)
nichfcf später· als auf den Zeitpunkt d fallen
darf, ..denn in diesem Fall wird das Signal verlorengehen, da das Relais SR1 nicht eingestellt
werden kann. Die Entfernung zwischen, den Punkten b und d entspricht einem
Stromschritt. Wenn der bekannte Apparat so eingerichtet wird, daß das Umlegen des
Linienrelaisankers bei einem rechtzeitig eintreffenden positiven Impuls mitten zwischen
clie Punkte b und d fällt, so kann nach jeder
Seite hin das Umlegen um ein halbes Signalelement zu früh oder zu spät eintreten, ohne
daß bei der Aufnahme Fehler entstehen. Hier wie im folgenden ist angenommen, daß die
Aufnahmerelais SR1 und SR2 schnell ansprechen.
Bei der Vorrichtung nach Abb. 4 kann das Umlegen des Linienrelaisankers nach Plus
wegen der früher genannten Sperrung unmittelbar nach dem Zeitpunkt α erfolgen, und
dieses Umlegen kann noch im Zeitpunkt e fehlerfrei eintreten. Der Abstand zwischen α
und e beträgt zwei Stromschritte, und wenn das Umlegen eines rechtzeitig eingehenden
positiven Impulses mitten zwischen die Punkte α und e, also auf den Zeitpunkt c, zu
lieg'en kommt, so darf trotzdem das Umlegen um ein ganzes Signalelement zu früh öder zu
spät kommen, ohne daß das betreffende Signal falsch weitergegeben wird.
Die Sperrung bringt auch Vorteile in anderen Beziehungen, indem sie eine Zerteilung
der Signale in gewissen Perioden der Schrift verhindert. Wenn z. B. der Linienrelaisanker
von einem störenden Strom während der Zeitdauer f-g auf den Pluskontakt (Abb. 5) gelegt wird oder auf den
Minuskontakt während der Zeitdauer A-/, wird dieses bei der Anwendung' der schon .
bekannten Vorrichtung nach. Abb. 6 Fehler verursachen, da die Senderelais wegen der
Störungen falsch eingestellt werden. Die Vorrichtung nach der Erfindung wird dagegen
nicht von solchen Unterbrechungen beeinflußt. So ersieht man in Abb. 4, daß während
der Zeitdauer f-g keine Möglichkeit zum Laden des Kondensators G besteht. In ahn- 95 ■
licher Weise besteht während der Zeitdauer //-/ keine Möglichkeit zum Laden des Kondensators
//.
Jn der Funktelegraphie liegen besondere Verhältnisse vor: Ein positives Signal kann
zwar niemals während der Übertragung getilgt werden. Dagegen können durch atmosphärische
Störungen in den dazwischenliegenden impulslosen Perioden zusätzliche Signale vorkommen. Bei der Vorrichtung
nach Abb. 4 kann dieses berücksichtigt werden, so daß die Möglichkeit für solche Störungen
geringer wird. Zu diesem Zwecke werden die Empfangssegmente 1, 3, 5 ...
gekürzt, wie dies beim Segment 13 gezeigt ist, indem die schraffierten Teile weggenommen
werden. Die Empfangssegmente mit gerader Nummer behalten dagegen ihre Länge bei, so daß sie genau einem Stromschritt entsprechen.
Hierdurch wird folgende Wirkung erzielt:
Bei der Bildung des Buchstabens ν wird der Anker im Linienrelais LT?, wie schon
erwähnt, bei einem perfekten Signal am Minuskontakt während der Zeit j-n liegenbleiben,
was der Länge von drei Stromschritten entspricht. Störungen in der Zeit
j-k und m-n werden keinen Einfluß auf die Zeichenbildung bekommen, weil Impulse
in diesem Zeitraum abgesperrt sind. Trifft die Störung dagegen während der Zeitdauer
k-m ein, wird ein zusätzliches Zeichen nur vorkommen, falls das Segment 13
der Reihet die normale Länge hat. Wenn aber das genannte Segment gekürzt ist, wird
das Gebiet eingeschränkt, währenddessen Störungert sich geltend machen können. Falls
die Störung beispielsweise während der Zeitdauer k-l eintrifft, wird der Kondensator
G nicht geladen werden, und die Störung macht sich dann in bezug auf die Zeichenbildung
nicht geltend. Die Segmente 2, 4, 6 ... der Reihe D dürfen dagegen nicht gekürzt werden. Hierdurch schafft man nämlich
dafür Gewähr, daß in der Schrift sich ein Zwischenraum ergibt, wenn, der Relaisanker
26 nur ein einziges Mal während des Gleitens der Bürste IV über die Segmente
mit dem Minuskontakt in Berührung gewesen ist. Wenn das Umlegen zum Minuskontakt
mehr als einmal geschieht, wird dasselbe keinen Einfluß auf. die Zeichenbildung haben, denn der Kondensator H wird nur
beim ersten Umlegen des Ankers geladen und bleibt unbeeinflußt von solchen etwaigen nachfolgenden
Umschaltungen des Ankers nach minus, welche beim Gleiten der Bürste IV
über das betreffende Empfangssegment vorkommen müßten.
Bei der in Abb. 9 dargestellten Ausführungsform
■ der. Vorrichtung nach der Erfindung
sind als Aufnahmeorgane statt Kondensatoren Relais zur Anwendung gebracht, und
die Sperrung der Aufnahmeorgane ist durch eine solche Einrichtung der Relais erzielt,
daß dieselben nur von positiven bzw. negativen Impulsen betätigt werden.
Die Einrichtung der Vorrichtung ergibt sich unter Berücksichtigung der früher erläuterten
Apparate so klar aus der Abbildung, daß sie in Verbindung mit der Wirkungsweise nur kurz erläutert zu werden braucht.
Der Anker 31 des Linienrelais LR ist über einen Widerstand 30 mit einem Kontaktring
A2 in ständiger Verbindung. Es werden zwei Aufrichterelais R1 und R2 angewandt,
von denen jedes mit einer Arbeitswicklung 34,41, einer Sperrwicklung 36, 43 und einer
Auslösewicklung 35, 42 versehen ist. Die Arbeitswicklung 34 ist mit den Empfangssegmenten i, 3, 5 ... der Reihe B2 und die
ArbeitSAvicklung 41 mit den Empfangssegmenten 2, 4, 6 ... der Reihe B2 verbunden.
Die Anker 38 und 44 der Relais R1 und R2 werden für gewöhnlich mittels Federn 37
und 46 gegen isolierende Ruhekontakte gehalten. Der Anker 38 des Relais R1 ist über
die Auslösewicklung 35 mit den Sendesegmenten 2, 4, 6
der Reihe C» verbunden, und der Anker 44 des Relais R2 ist über
die Auslösewicklung 42 mit den Sendesegmenten i, 3, 5 ... verbunden. Die Sperrwicklung
36 ist über einen Widerstand 39 mit dem Anker 38 verbunden, und die Sperrwicklung
43 ist über einen Widerstand 45 mit dem Anker 44 verbunden. Der Arbeitskontakt
für den Anker 38 ist mit dem positiven Pol einer Batterie 40 verbunden, und der Arbeitskontakt für den Anker 44 ist mit dem
negativen Pol einer Batterie 47 verbunden. Die Pfeile stellen Erdanschlüsse dar.
Läuft ein positiver Strom durch die Arbeitswicklung 34 im Relais R1, so wird der
Anker 38 auf den positiven Arbeitskontakt gelegt; strömt aber ein negativer Strom durch
diese Wicklung, so wird1 dieser Strom den Anker in gleicher Weise wie die Feder 37 betätigen,
so daß keine Umstellung des Ankers erfolgt. Beim Relais R2 ist das Verhältnis
umgekehrt. Strömt ein negativer Strom durch die Wicklung 41, so wird der Anker 44 an den
negativen Arbeitskontakt gelegt, während ein positiver Strom durch die Wicklung 41 in derselben
Richtung wie die Feder 46 wirkt, so daß keine Umstellung des Ankers für einen solchen Strom erfolgt.
Wenn die Bürsten 33 und 50 über dieEmpfangssegmente
bzw. die Sendesegmente und die dazugehörenden Kontaktringe A2 bzw. D2
mit einer der Telegraphiergeschwindigkieit entsprechenden Geschwindigkeit gleiten, die Phasenstellung
für ein empfangenes Signal und für die Empfangssegmente den Abb. 7 und 9 entspricht, wird der Anker 31 im Linienrelais
LR auf den Pluskontakt gelegt, wenn die Bürste 33 über das Empfangssegment 3 zu
gleiten beginnt. 'Es wird nunmehr ein positiver Strom vom Pluskontakt im Relais LR
über den Anker 31, den Widerstand 30, den Kontaktring A2, die Bürste 2>3, das Empfangssegment 3 und die Arbeitswicklung 34 am
Relais R1 zur Erde strömen. Der Anker 38 wird hierdurch auf den Pluskontakt gelegt, so
daß jetzt durch den Widerstand 39 und die Sperrwicklung 36 ein Strom fließt, der erheblich
stärker ist als der Linienstrom, und den Anker 38 am Pluskontakt festhält. Wenn die
Bürste 50 mit dem Sendesegment 4 in Berührung kommt, ergibt sich ein neuer Weg für
den Strom von der Batterie 40, und zwar über den Anker 38, die Auslösewicklung 35, das
Sendesegment 4, die Bürste 50, den Kontaktring D2 und die Wicklung 51 des Senderelais
SR zur Erde. Dieser Strom hat eine der Wirkung des Sperrstromes entgegengesetzte Wirkung
und ist stärker als jener. Der genannte Strom wird zunächst den Anker 53 des Sende- 12,0
relais SR auf den Pluskontakt legen und zweitens die Auslösung des Ankers 38 be-
wirken, der nunmehr auf den Ruhekontakt umgestellt wird, an welchem der Anker unter
dem Einfluß den Feder 37 gehalten wird.
In derselben Weise wird der nachfolgende negative Impuls die Umstellung des Ankers 31
des Linienrelais LR zum Minuskontakt bewirken, wodurch, wenn die Bürste 33 das
Empfangssegmeint 4 berührt, ein negativer Strom durch die Wicklung 41 des Relais R2
gesandt wird, was zur Folge hat, daß der Anker 44 auf den Minuskontakt gelegt wird, wo
er gesperrt wird, indem: ein Stromkreis durch den Widerstand 45 und die Sperrwicklung 43
zustande kommt, dessen Strom stärker ist als
t5 der vom Linienrelais LR kommende Strom.
Wenn die Bürste 50 über das Sendesegment 5 gleitet, entsteht noch ein Weg für den
Strom von der Batterie 47, und zwar über den Anker 44, die Auslösewicklung 42, das
Sendesegment 5, die Bürste 50, den Kontaktring D2 und die Wicklung 51 des Relais SR
zur Erde. Dieser Strom, der ebenfalls stärker als der Sperrstrom und von entgegengesetzter
Richtung ist, wird den Anker 53 im Relais SR auf den Minuskontakt umlegen und wird ferner
den Anker 44 des Relais R2 freigeben, der auf den Ruhekontakt gelegt wird, wo der
Anker von der Feder 46 festgehalten wird.
Der zweite und dritte Punkt des Buchstabens ν bilden sich in derselben Weise wie der erste Punkt, indem die Relais R1 und R2, wie oben beschrieben, eingestellt und ausgelöst werden.
Der zweite und dritte Punkt des Buchstabens ν bilden sich in derselben Weise wie der erste Punkt, indem die Relais R1 und R2, wie oben beschrieben, eingestellt und ausgelöst werden.
Bei der Bildung eines Strichelements wird der Anker 31 des Linienrelais LR zu Anfang
des Impulses auf den Pluskontakt gelegt, und dort Avird der Anker bis zum Ende des Impulses
bleiben. In diesem Augenblick wird er auf den Minuskontakt umgelegt. Beim Gleiten
der Bürste 2 3 über die Empfangssegmente 9, 10 und 11 wird also ein positiver Strom
über dieselben gehen. Das hat folgende Wirkung auf die Relais Rx und R2 und auf das
Senderelais SR.
Wenn die Bürste 33 das Empfangssegment 9 berührt, fließt durch die Arbeitswicklung 34
des Relais R1 ein positiver Strom, der den Anker 38 auf den Pluskontakt einstellt und
dort sperrt. Das Relais R1 stellt danach das Relais SR ein, wenn die Bürste 50 das Sendesegment
το berührt, und gleichzeitig wird der Anker 38 ausgelöst und von der Feder 37 zum
Ruhekontakt zurückgeführt. Wenn die Bürste 33 mit dem Empfangssegment 10 in Berührung
kommt, fließt ein positiver Strom durch die Wicklung 41 des Relais R2, was aber keine
Umstellung des Relaisankers 44 ergibt. Dieser Anker wurde, als die Bürste 50 sich über das
Sendesegment 9 hin bewegte, auf den Ruhekontakt eingestellt.
Beim Gleiten der Bürste ;o über das Sendesegment
11 erfolgt keine Umstellung, weil der Anker 44 im Relais R2 isoliert ist; der Anker
53 im Relais SR bleibt daher am Pluskontakt liegen. Wenn die Bürste 33 mit dem Empfangssegment
11 in Berührung kommt, wird das Relais R1 wieder eingestellt, da der Anker
31 auf den Pluskontakt gelegt wird, wo erVon dem Strom durch die Sperrwicklung 36 gesperrt
wird. Wenn die Bürste 50 auf das Sendesegment 12 gelangt, wird ein positiver
Strom wieder zur Wicklung 51 des Senderelais SR gesandt, wobei der Anker 38 gleichzeitig
ausgelost wird. Dieser Strom bleibt ohne Einfluß auf die Einstellung des Relais
SR, da der Anker 53 bereits am Pluskontakt anliegt. Erst nachdem das Relais R2 über das
Empfangssegment 12 von einem negativen Strom betätigt und über das Sendesegment 13
wieder ausgelöst worden ist, wird der Anker 53 vom Relais SR auf den Ruhekontakt umgestellt.
Es wird aus dem Obenstehenden' hervorgehen, daß die Relais R1 und R2 in gleicher
Weise auf das Senderelais o"ii einwirken wie
die früher erwähnten Kondensatoren G und H (Abb. 3) in Verbindung mit dem zu diesen
gehörenden Kontaktsystem. Die von der Vorrichtung laut Abb. 9 abgegebenen Signale
werden daher die in Abb. 8 gezeigte Form bekommen, indem sie um einen Stromschritt
nach hinten verschoben sind gegenüber den laut Abb. 7 empfangenen Signalen.
Es wurde oben erwähnt, daß das Relais R2,
wenn es sich in der Ruhelage befindet, d.h. wenn der Anker 44 von der Feder 46 gegen 95
den Ruhekontakt gehalten wird, von einem positiven Strom nicht betätigt wird. Gleicherweise
wird das Relais R1 in seiner Ruhelage auch von keinem negativen Strom betätigt
werden. Dieses gilt nun auch von den genannten Relais, wenn sie sich in der Arbeitslage befinden, in der die Anker durch die entsprechenden
Sperrwicklungen 36 und 43 gesperrt sind, da der Sperrstrom, wie schon erwähnt, stärker ist als der Strom vom Linienrelais
LR, das heißt mit anderen Worten, daß der Anker 38 im Relais R1 auf den Pluskontakt
nur während der mit ungeraden Ziffern bezeichneten Perioden und der Anker 44 im Relais R2 auf den Minuskontakt nur während
der mit geraden Ziffern bezeichneten Perioden umgelegt werden kann. Wie aus dem Nachstehenden ersichtlich, erzielt man hierdurch
dieselbe Marge für korrekte Aufnahme verzerrter Signale wie bei der früher beschriebenen
in Abb. 4 gezeigten Vorrichtung.
Falls das zur Bildung des Zwischenraumes nach dem ersten Punkt des Buchstabens ν erforderliche
Umlegen im Zeitpunkt 0 erfolgt, fällt es korrekt aus, und falls der empfangene
negative Impuls normale Länge hat, wird der Anker 31 auf dem Minuskontakt bis zum Zeit-
punkt/7 verbleiben. Das Umlegen auf Minus
am Ende des ersten. Punktes darf frühestens gleich nach dem Zeitpunkt r eintreten, wenn
das Relais R1 auf den Pluskontakt eingestellt und in dieser Lage verriegelt worden ist, und
spätestens im Zeitpunkt p. Der Abstand zwischen den Zeitpunkten r und p entspricht der
Länge von zwei Stromschritten, und man er-, hält somit eine Marge von einem ganzen
ίο Stromschritt ,an jeder Seite des korrekten
Zeitpunktes o. Daß das Umlegen auf Minus im Linienrelais LR gleich nach dem Zeitpunkt
r ohne Einfluß auf das Relais R1 bleibt,
welches von den positiven Impulsen betätigt und eingestellt wird, rührt, wie früher erwähnt,
davon her, daß der Sperrstrom des Relais R1 stark genug ist, um der Wirkung der
Feder 37 sowie der Wirkung des vom Linienrelais kommenden negativen Stromes entgegenzuwirken.
Ein Merkmal der Vorrichtung ist, daß für jede Gruppe von Stromwegen ein gemeinsames
Relais, R1 bzw. R2, vorgesehen ist,
. welches außer der Arbeitswicklung 34, 41 teils eine Sperrwicklung 36, 43 hat, die, wenn der
Relaisanker 38, 44 an seinem Arbeitskontakt anliegt, Strom zugeführt bekommt, teils eine
Auslösewicklung 35, 42 hat, die die Aus-
, lösung des Ankers bewirkt, indem dessen Einstellung
zur Wiedererzeugung eines aufgerichteten Signalimpulses ausgenutzt wird. Wesentlich ist, daß die Sperrwicklung 36, 43
eine so starke Einwirkung auf den Relais-. anker 38, 44 ausübt; daß derselbe in der Arbeitslage
verbleibt, wenn durch die Arbeitswicklung 34, 41 ein Strom von entgegengesetzter
Richtung, aber von der gleichen Stärke wie der normale Arbeitsstrom gesandt wird.
Die Erfindung ist nicht auf die in Verbiildung
mit der Zeichnung erwähnten Ausführungsformen beschränkt, welche nur als Beispiele
dienen.
Claims (7)
- Patentansprüche:i. Verfahren zum automatischen Aufrichten empfangener Wheatstonesignak beim Telegraphieren, bei welchem die empfangenen Impulse eine Wirkung erzeugen, die kurz nachher zum Wiederherstellen der empfangenen Impulse in aufgerichteter Form ausgenutzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Aufnahme der Wirkung der beiden Impulsarten, normalerweise positive und negative Impulse, verschiedene voneinander unabhängige und derart angeordnete Organe (G, H — 38, 44) benutzt, daß die Betätigung desjenigen Organs, das zur Aufnahme der positiven Impulse bestimmt ist, nur in den Zeiträumen — von der Dauer eines Stromschrittes (des kürzesten Zeichenelementes) — eingeleitet werden kann, welche nach den Zeitpunkten folgen, in welchen Umschaltungen von Minus auf Plus in perfekter Wheatstoneschrift möglich sind, während die Betätigung desjenigen Organs, das zur Aufnahme der negativen Impulse bestimmt ist, nur in den Zeiträumen —· von derDauer leinesStromschrittes — eingeleitet Averden kann, welche nach den Zeitpunkten folgen, in welchen Umschaltungen von Plus auf Minus in perfekter Wheatstoneschrift möglich sind.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem die empfangenen Impulse mittels einer synchron mit dem Sender bewegten Anordnung auf eine Anzahl Stromkreise übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß Impulse, welche den empfangenen Impulsen entsprechen, auf zwei Stromkreise oder Gruppen von Stromwegen verteilt werden, welche je ein Aufnahmeorgan (G oder Hy enthalten, und zwischen welchen eine solche Sperrung vorgesehen ist, daß der eine Kreis oder die eine Gruppe nur in den Zeiteinheiten geschlossen werden kann, die nach den Zeitpunkten folgen, in welchen Umschalten von Minus auf Plus möglich ist, während der zweite Kreis oder die zweite Gruppe nur go in den dazwischenliegenden Zeiträumen geschlossen werden kann.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Aufnahmeorgan (38, 44) mit seiner Betätigung und Einstellung gleichzeitig durch einen empfangenen Impuls in der erreichten Lage bis zu dem Zeitpunkt gesperrt wird, in dem die Bildung des dem empfangenen Impulse entsprechenden aufgerichteten Impulses anfängt, so daß das Organ während einer gewissen Zeit gegen Impulse entgegengesetzter Art unempfindlich ist.
- 4. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 2, bestehend aus Kontaktringen und einem Bürstensatz, von denen entweder die Kontaktringe oder der Bürstensatz annähernd synchron mit dem Sender bewegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufnahme der Si- no gnale zwei Reihen von Kontaktsegmenten (A und D) vorgesehen sind, die aufeinanderfolgend in jede der beiden Gruppen von St rom wegen abwechselnd eingeschaltet werden, und daß die Segmente der n5 einen Reihe (A) nur dann mit der entsprechenden Bürste (I) in Berührung kommen können, wenn die zu der anderen Reihe (D) gehörende Bürste (IV) nicht ihre zugehörigen Segmente berührt.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmentein der zur Aufnahme der positiven Impulse bestimmten Segmentreihe (A) so kurz sind, daß die Bürste mit den Segmenten nur während eines Teils der Stromschrittdauer in Berührung kommt.
- 6. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 3, bestehend aus synchron mit dem Sender arbeitenden Kontaktringen und einem Bürstensatz, durch die die empfangenen Signale abwechselnd auf die Segmente der einen Reihe und damit auf zwei Gruppen von Stromwegen übertragen werden, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Gruppe von Stromwegen ein gemeinsames Relais (R1 bzw. R2) vorgesehen ist, das außer der Arbeitswicklung (34, 41) eine Sperrwicklung (36, 43) hat, welche, wenn der Relaisanker ah seinem ' Arbeitskontakt an-, liegt, Strom zugeführt bekommt und eine . Auslösewicklung (35, 42) hat, die die Auslösung des Ankers bewirkt, indem dessen Einstellung zur Wiedererzeugung eines aufgerichteten Signalimpulses ausgenutzt wird.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrwicklung (36, 43) eine so starke Einwirkung auf den Relaisanker ausübt, daß derselbe in der Arbeitslage bleibt, wenn durch die Arbeitswicklung (34, 41) ein Strom von entgegengesetzter Richtung, aber von der gleichen Stärke wie der normale Arbeitsstrom gesandt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DK404514X | 1932-07-23 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE592135C true DE592135C (de) | 1934-02-10 |
Family
ID=8150848
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN34146D Expired DE592135C (de) | 1932-07-23 | 1932-08-31 | Verfahren zum automatischen Aufrichten empfangener Wheatstonesignale beim Telegraphieren |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US2086429A (de) |
DE (1) | DE592135C (de) |
FR (1) | FR754788A (de) |
GB (1) | GB404514A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2470677A (en) * | 1947-06-18 | 1949-05-17 | Rca Corp | Synchronous regenerator |
-
0
- FR FR754788D patent/FR754788A/fr not_active Expired
-
1932
- 1932-08-31 DE DEN34146D patent/DE592135C/de not_active Expired
-
1933
- 1933-04-19 GB GB11491/33A patent/GB404514A/en not_active Expired
- 1933-07-17 US US680827A patent/US2086429A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR754788A (de) | 1933-11-13 |
GB404514A (en) | 1934-01-18 |
US2086429A (en) | 1937-07-06 |
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