DE592059C - Einrichtung zur Erzielung eines sanften Anlaufs von Drehstrommotoren - Google Patents

Description

• Einrichtung zur Erzielung eines sanften Anlaufs von Drehstrommotoren Es ist bekannt, Drehstromasynchronmotoren unter Vorschaltung von Widerständen vor die Primärwicklung anlaufen zu lassen. Mit Hilfe dieser Anlaßwiderstände läßt sich zwar eine beliebige Größe des Anlaßstromes und des Anlaufmoments einstellen; will man jedoch einen besonders sanften Anlauf erreichen, so braucht man ,ein möglichst gleichmäßig ansteigendes Drehmoment.. Da jeder bestimmten Stellung des dreiphasigen Anlaßwiderstandes ein bestimmtes Anlaufmoment entspricht, muß man also den Anlaßwiderstand während des Anlaufs verstellen, denn die von der Änd°rung des Schlupfes abhängige Änderung des Anlaufmoments ist bei Drehstrommotoren im ersten Teil des Anlaufs verhältnismäßig sehr gering.
• Die Erfindung erreicht das gleiche Ziel des sanften Anlaufs von Drehstrommotoren mit wesentlich einfacheren Mitteln. Erfindungsgemäß wird einer Phase des Primärkreises eine von den ,anderen Phasenspannungen verschiedene, der Größe nach wählbare Spannung zugeführt. Eine weitere Vereinfachung ist dadurch erreicht, daß die Zahl der Anlaßeinrichtungen in den Phasen kleiner als 3 gemacht ist.
• Man hat bereits versucht,. durch Einführung eines inversen Drehfeldes die Drehzahl von Induktionsmotoren zu regeln. Man bediente sich hier jedoch komplizierter Schaltungen und Motoren in Sonderausführungen, da man nicht erkannte, daß sich das inverse Drehfeld durch einfache Unsymmetrie in der Spannungsverteilung des Primärkreises hervorrufen läßt.
• Schaltungen ,ähnlicher Art, wie sie die Erfindung zur Erzielung eines sanften Anlaufs benutzt, traten ungewollt bei einer bekannten Einrichtung zum Reversieren von Drehstrommotoren ein. Verändert man hier die Spannung einer Phase allmählich vom vollen Wert in der einen Richtung auf den vollen Wert in der anderen Richtung, und läßt die anderen Phasen am Netz liegen, so erhalten kurzzeitig die Wicklungsphasen des Motors eine unsymmetrische Spannungsverteilung. Eine Veränderung des Anlaufdrehmomentes wird bei dieser bekannten Einrichtung jedoch nicht bezweckt. .
• Durch die Unsymmetrie in der Spannungsverteilung der Motoren entsteht ein inverses Drehfeld, das während des Anlaufs des Motors langsam praktisch bis auf den Wert Null abnimmt, so daß auch das Gegenmoment sich verkleinert und das resultierende Anlaufmoment entsprechend sanft ansteigt. Ausführungsbeispiele zeigen die Abbildungen.
• In Abb. i bedeutet i die dreiphasige Primärwicklung des Asynchronmotors, dessen übrige Teile als unwesentlich fortgelassen sind. 2 ist ein Ohmscher Widerstand mit einem regelbaren Kontakt 3. Dieser Widerstand ermöglicht .es, einer Phase des Ständers eine Spannung zuzuführen, deren Größe von den anderen Spannungen des durch das Netz q. gegebenen Dr6hfeldsystems abweicht.
• Die Einstellung des Widerstandes ermöglicht eine Veränderung des Anlaufvorganges. Ist nämlich die dritte Spannung des Drehfeldsystems gleich Null, der Motor ;also nur einphasig gespeist, so entsteht im Stillstand überhaupt kein Drehmoment. Ist die dritte Spannung gleich den beiden anderen Drehfeldspannungen, so- ist das volle Moment vorhanden. Durch eine beliebige Wahl zwischen Null und der vollen Spannung läßt sich also das Anlaufmoment auf einen bestimmten Wert einstellen.
• Der Widerstand kann auch kapazitiver oder induktiver Art sein. Für gewisse Fälle, wie z. B. für sanft anlaufende Antriebe in der Textilindustrie, genügt eine feste Einstellung des Kontaktes 3. Nach dem Anlauf wird der Widerstand zweckmäßig kurzgeschlossen.
• In Abb. 2 hat die eine Phase 5 der dreiphasigen Primärwicklung des Motors Anzapfungen, von denen die eine, z. B. 6, mit der entsprechenden Phase des Netzes verbunden ist. Die Wirkung ist die gleiche wie bei der Anordnung gemäß Abb. i. Gemäß Abb. 3 wird die Größe der dritten Spannung mit Hilfe .eines Spannungsteilers 7 eingestellt. Die dreiphasige Wicklung des Motors und ihr Anschluß an das Netz sind aus der Abbildung ohne weiteres zu erkennen.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Einrichtung zur Erzielung eines sanften Anlaufs von Drehstrommotoren, dadurch gekennzeichnet, daß einer Phase der Primärwicklung während der ganzen Dauer des Anlaufvorganges eine von den anderen Phasenspannungen verschiedene einstellbare Spannung zugeführt wird, wobei die Zahl der Anlaßeinrichtungen in den Phasen kleiner als 3 ist.
2. 2. Anlaßeinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nur einer mit veränderter Spannung zu speisenden Phasenwicklung .ein gegebenenfalls regelbarer Widerstand vorgeschaltet wird.
3. 3. Anlaßeinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nur eine mit veränderter Spannung zu speisende Phasenwicklung mit Anzapfungen versehen ist. q.. Anlaßeinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nur eine mit veränderter Spannung zu speisende Phasenwicklung über einen Spannungsteiler gespeist wird.