DE590283C

DE590283C - Schaltrelais zur Herbeifuehrung eines verzoegerten Schaltvorganges

Info

Publication number: DE590283C
Application number: DER82013D
Authority: DE
Inventors: Hermann Sundhaussen
Original assignee: Rheinische Metallwaaren and Maschinenfabrik AG
Current assignee: Rheinische Metallwaaren and Maschinenfabrik AG
Priority date: 1931-06-26
Filing date: 1931-06-26
Publication date: 1934-01-04
Also published as: NL31852C

Description

DEUTSCHES RElCFx

AUSGEGEBEN AlH 4. JANUAR 1934

. - REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

" KLASSE 21g GRUPPE 4 oi

Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Juni 193.1 ab

Die Erfindung betrifft ein Schaltrelais zur Herbeiführung eines verzögerten" Schaltvorganges. Das Relais spricht zu einer bestimmten Zeit nach dem Einschalten des Stromes

\5 dadurch" an, daß erfmdungsgemäß mehrere Einzelkerne derart angeordnet sind, daß ein von..der !Zugkraft eines Solenoids bewegter Hauptkern schrittweise durch Heranziehen weiterer Kerne verlängert wird und sich der Schaltvorgang zufolge der so durch Verlegung der Symmetrieachse des verlängerten Kerns zum Solenoid bewirkten Bewegung vollzieht.

Besonders;· vorteilhaft ist die Anwendung

eines solchen Sehaltrelais bei Kraftmagneten

i;5 mit sehr kürzer Hubzeit, deren Wicklung infolge des bei hoher Zugkraft in außergewöhnlich kurzer Zeit zurückzulegenden Hubes momentan spezifisch sehr hoch belastet werden muß. Einer solch hohen Belastung ist die Wicklung nur kurze Zeit gewachsen, weshalb unmittelbar nach Beendigung des Hubes eine Entlastung etwa durch Einschalten eines Widerstandes in den Kreis der Wicklung vorgenommen wird. Das besorgt ein solches Schaltrelais selbsttätig mit einer bestimmten Verzögerung.

Die Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsformen des Schaltrelais in schematischer Darstellung. Die Abb. 1 bis 3 zeigen die eine Ausführungsform mit zwei Magnetkernen in drei verschiedenen, beim Schaltvorgang aufeinanderfolgenden Schaltstellungen ihrer Schaltglieder.. Die Abb. 4 bis 7 geben eine zweite Ausführungsform mit mehreren Magnetkernen in den verschiedenen Stellungen.: . . .. :

Beim Ausführungsbeispiel nach Abb. 1 zieht ein stromdurchflossenes Solenoid 1 nach der punktiert angegebenen bekannten Zugkraftkurve .Sf₁ bzw. Z₂ bei symmetrisch angeordneter Wicklung den in die Spule hineinragenden zylindrischen Eisenkern 2 so weit ein, bis, abgesehen von äußeren auf den Kern wirken-' den Kräften, Mitte Kern mit Mitte Spule zusammenfällt, oder anders ausgedrückt, bis sich die" Symmetrieachsen von Kern und Spüle decken (Abb, 2). Der Kern hat somit eine Bewegung von rechts nach links ausgeführt. Er pendelt jedoch infolge seiner lebendigen Kraft über die Gleichgewichtslage um ejnen bestimmten Betrag p nach links hinaus, wie in Abb. 2 strichpunktiert angedeutet ist, nähert sich dabei dem Schaltkern 3 und zieht diesen bis zur Anlage an sich an. In diesem Augenblick verlegt sich die Symmetrieachse des nunmehr verlängerten Kernes 2 + 3 um die halbe Kernlänge von 3 nach links über die Spulenmitte hinaus. Auf den verlängerten Kern wird jetzt eine nach rechts gerichtete Zugkraft ausgeübt, die ihn in die neue Gleichgewichtslage nach Abb. 3 einstellen läßt. Das bewirkt den gewünschten Schaltvorgang, z. B.

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Hermann- Sundhaußenin Düsseldarf.-Rath.

die Vor Schaltung des Widerstandes 4. in den Stromkreis eines Kraftmagneten 5.

Beim Schließen des Schalters b werden Relais (Solenoid 1) und der zu schaltende Gegenstand (Kraftmagnet 5) gleichzeitig erregt. Der gewollte Schaltvorgang, das Vorschalten des Widerstandes 4, jedoch erfolgt zeitlich verzögert nach Maßgabe der Bewegungen der beiden Kerne 2 und 3. Die Größe der Verzögerung ist in gewissen Grenzen regelbar durch die Anfangslagen der beiden Kerne 2 und 3 zu der Zugkraftkurve S₁, nach der sich die Beschleunigungskraft für den Kern 2 und damit der Betrag £ des Auspendeins regeln läßt.

Nach Öffnen des Schalters b findet die Rückführung der Kerne in die Ursprungslage durch Federbelastung statt.

Beim Ausführungsbeispiel des Schaltrelais nach den Abb. 4 bis 7 ist die Anordnung grundsätzlich dieselbe, nur ist der Hauptkern 2, sozusagen als Magazin, für drei (oder mehr) Teilkerne 3_a, 3_& und 3_C ausgebildet. Die Teilkerne sind durch unmagnetische Zwischenlagen 6 und 7 voneinander getrennt. Eine die Teilkerne in loser Aufreihung hintereinander tragende Hubstange 8 ist ebenfalls tmmagnetisch.

Nach Stromschluß bewegt sich der Kern 2 zunächst in seine Gleichgewichtslage (Abb. 5) und hebt das Magazin 3_a-3_c so weit an, daß der Teilkern 3_ß in den Bereich der Zugkraft, d. h. des Streufeldes Jk₁ der Solenoidspule, gelangt ist. Dieser wird dadurch angezogen und verlängert den Hauptkern 2, der wie bei der zuerst beschriebenen Ausführungsform nun eine neue Gleichgewichtslage (Abb. 6) einnimmt. Das hebt wiederum den Kern 3₆ in das Streufeld der Spule, er wird angezogen und setzt seinerseits das vorbeschriebene Spiel fort, bis schließlich nach Anziehung des letzten Teilkerns die Endgleichgewichtsläge (Abb. 7) erreicht und damit der gewünschte

Schaltvorgang ausgelöst worden ist, also der Widerstand 4 der Wicklung des Kraftniagneten 5 vorgeschaltet ist. Die Schaltverzögerung läßt sich dabei durch die Anzahl der Teilkerne regeln.

Nach öffnen des Schalters b findet die Rückführung der Kerne in die Ursprungslage durch Eigengewicht, wie in der Zeichnung angenommen, oder auch durch eine entsprechende Federbelastung statt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE :

1. Schaltrelais zur Herbeiführung eines verzögerten Schaltvorganges₃ gekennzeichnet durch mehrere derart angeordnete Einzelkerne, daß ein von der Zugkraft eines Solenoids (1) bewegter Hauptkern (2) schrittweise durch Heranziehen weiterer Kerne (3) verlängert wird und sich der Schaltvorgang zufolge der so durch Verlegung der Symmetrieachse des verlängerten Kerns zum Solenoid bewirkten Bewegung vollzieht.

2. Schaltrelais nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Hauptkern (2) und einen zweiten nach Zurücklegung seines in der einen Richtung erfolgenden Eigenhubs von ihm angezogenen Kern (3), um welchen der Hauptkern derart verlängert wird, daß durch die infolge der Verlegung der Symmetrieachse eintretende Rückbewegung beider Kerne in der anderen Richtung von dem Verlängerungskernstück (3) der Schaltvorgang bewirkt wird.

3. Schaltrelais nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Hauptkern (2) und von diesem bei seinem Eigenhub mit angehobene, räumlich von ihm getrennte Teilkerne (3_a, 36,3c)» die sich bei Erreichen des Streufeldes schrittweise nacheinander an den Hauptkern, ihn verlängernd, anlegen, wobei der letzte Teilkern den Schaltvorgang auslöst.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen